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Die Erfindung betrifft ein Bohrfutter mit einem an eine Bohrspindel anschließbaren Futterkörper, mit zwischen sich eine Aufnahme für ein Bohrwerkzeug bildenden Spannbacken, die in geneigt zur Futterachse verlaufenden Führungsaufnahmen geführt sind, und die zum Öffnen und Schließen des Bohrfutters mittels eines am Futterkörper drehbar und axial unverschiebbar geführten Spannrings verstellbar sind, der in drehmomentübertragender Weise mit einer von Hand betätigbaren Spannhülse verbunden ist.
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Ein derartiges Bohrfutter ist beispielsweise aus der
EP 0 710 518 A2 bekannt, das die Eigenschaft besitzt, schlüssellos, d.h. ohne zusätzliches Werkzeug einen Schaft eines Bohr- oder Schraubwerkzeuges in der Aufnahme zu spannen. Das in dieser Druckschrift gezeigte Bohrfutter ist als so genanntes nachspannendes Bohrfutter gebildet, d.h. im Bohr- oder Schraubbetrieb kann das Bohrfutter den Bohrwerkzeugschaft durch eine Relativdrehung des Spannringes gegenüber dem Futterkörper in der dem Schließen des Bohrfutters entsprechenden Drehrichtung nachspannen. Dies wird insbesondere dann relevant, wenn aufgrund der auf die Spannbacken einwirkenden Fliehkraft eine Verringerung der Spannkraft eintritt. Ist das Bohrfutter sehr stark nachgespannt worden, so ist es jedoch schwer dieses von Hand wieder zu lösen. Des Weiteren ist häufig auch gefordert, dass das Bohrfutter bereits vor dem Bohrvorgang stärker nachgespannt wird.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Bohrfutter bereitzustellen, das einen vereinfachten Spann- und Lösevorgang bietet.
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Diese Aufgabe wird bei einem Bohrfutter der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass auf der dem Bohrwerkzeug abgewandten Seite der Spannhülse eine eine drehfeste Verbindung mit der Spannhülse ausbildende Spannscheibe angeordnet ist, die eine mittels eines Spannwerkzeuges betätigbare Spannfläche aufweist.
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Durch diese Spannscheibe kann also mit einem Schlüssel bzw. einem Spannwerkzeug ein vereinfachter und vor allem schonender Lösevorgang beim Bohrfutter durchgeführt werden, bevor anschließend das Bohrfutter von Hand ausreichend geöffnet wird, um das Bohrwerkzeug aus der Aufnahme entnehmen zu können. Wenn weiterhin ein Bohrwerkzeug wieder eingespannt wird, so kann das erfindungsgemäße Bohrfutter zunächst schlüssellos, d.h. ohne ein Spannwerkzeug von Hand gespannt, und anschließend mit dem Spannwerkzeug nachgespannt werden. Es vereint also die Eigenschaften eines schlüssellos betätigbaren Bohrfutters mit denen eines schlüsselbetätigten Bohrfutters.
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Die Spannscheibe ist drehfest mit der Spannhülse verbunden, die ihrerseits wiederum in drehmomentübertragender Weise mit dem Spannring gekoppelt ist. Dabei hat es sich als besonders bevorzugt erwiesen, dass die Verbindung zwischen der Spannhülse und der Spannscheibe als ein Verzahnungseingriff oder als eine Pressverbindung gebildet ist. Somit ist die Verbindung zwischen der Spannhülse und der Spannscheibe also mittels eines Formschlusses und/oder mittels eines Reibschlusses realisierbar. Dabei hat sich als eine alternative Ausführungsform auch eine axial ausgeprägt verzahnte Verbindung als sinnvoll erwiesen, um beispielsweise in einer „Burgzinnenanordnung“ einen Form- und/oder Reibschluss zu realisieren.
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Um eine besonders sichere Koppelung der Spannhülse und der Spannscheibe zu erzielen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Spannhülse oder die Spannscheibe eine elastisch oder plastisch umformbare und radial zur Futterachse angeordnete Rändel aufweist. Es ist auch möglich eine Rändel einzusetzen, die sich nicht umformen lässt, wodurch dann einerseits ein Verzahnungseingriff in Form eines Formschlusses in axialer Richtung ausgebildet werden kann, wobei andererseits auch ein in radialer Richtung ausgebildeter Verzahnungseingriff in Form eines Formschlusses zwischen der Spannhülse und der Spannscheibe vorgesehen sein kann, um die Verbindung zu festigen. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Rändel plastisch oder elastisch umformbar, wodurch sich die Spannscheibe auf die Spannhülse aufpressen lässt. Dies führt ebenfalls zu einer drehfesten Verbindung zwischen der Spannscheibe und der Spannhülse.
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Als vorteilhaft hat sich weiterhin erwiesen, wenn der Futterkörper auf seiner dem Bohrwerkzeug abgewandten Seite eine drehfest mit dem Futterkörper verbundene Futterhülse aufweist, die eine Spannwerkzeugaufnahme umfasst. In die Spannwerkzeugaufnahme kann ein Spannwerkzeug, z.B. ein Spannschlüssel eingesetzt werden, durch dessen Verdrehen eine Verdrehbewegung der Spannscheibe und damit der Spannhülse erfolgt.
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In diesem Zusammenhang hat es sich als besonders sinnvoll herausgestellt, wenn die Futterhülse einen Stegabschnitt mit einer Anlagefläche zur Anlage eines Spannwerkzeuges aufweist, denn dadurch kann das Spannwerkzeug die optimale, d.h. geeignete Position gegenüber der Spannscheibe einnehmen, um diese zu betätigen.
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Um eine noch präzisere Wechselwirkung des Spannwerkzeuges mit der Spannscheibe zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, wenn in dem Stegabschnitt eine Ausnehmung zur Führung eines Spannwerkzeuges ausgebildet ist. In diese Ausnehmung kann ein am Spannwerkzeug ausgebildeter Stift eintreten, wobei zugleich ein am Spannwerkzeug ausgebildetes Spannrad mit seiner Stirnfläche an der Anlagefläche des Stegsabschnitts angelegt bzw. drehbar gegenüber dieser Anlagefläche angelehnt werden kann.
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Um eine Verschmutzung der Spannfläche, bzw. des durch das Spannrad des Spannwerkzeugs und der Spannfläche der Spannscheibe gebildeten Spanngetriebes zu verhindern, hat es sich als sinnvoll erwiesen, wenn der Futterhülse eine Schutzhülse zugeordnet ist, die zwischen einer die Spannwerkzeugaufnahme verdeckenden ersten Position und einer die Spannwerkzeugaufnahme freigebenden zweiten Position verstellbar ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Spannfläche im Wesentlichen senkrecht zur Futterachse orientiert und die Spannfläche als eine Spannverzahnung gebildet. Damit kann zwischen dem Spannwerkzeug und einem daran angeordneten Kegelrad sowie der Spannscheibe eine Kegelradverzahnung ausgebildet werden, die sich als besonders betriebssicher herausgestellt hat. Alternativ kann das Spannrad auch als ein reguläres Zahnrad gebildet sein, wonach gemäß einer anderen Ausführungsform dann die Spannfläche als eine Kronradverzahnung gebildet ist.
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Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn die Spannscheibe und die Spannhülse aus unterschiedlichen Materialien gebildet sind. Damit ist es möglich, die die Spannfläche aufweisende Spannscheibe aus einem abriebfesten Material, z.B. einem entsprechenden Stahl zu bilden, was die Lebensdauer der durch ein Spannwerkzeug zu betätigenden Spannscheibe erhöht. Um gleichzeitig die das Bohrfutter einsetzende Bohrvorrichtung nicht zu kopflastig zu gestalten, ist es gemäß einer alternativen Ausführungsform vorgesehen, dass die Spannhülse aus einem Kunststoff gebildet ist. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Spannscheibe und die Spannhülse aus demselben Material gebildet.
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Im Rahmen der Erfindung hat es sich gemäß einer weiteren Ausführungsform als sinnvoll erwiesen, wenn eine Sperreinrichtung für den Spannring vorgesehen ist, bestehend aus einem am Futterkörper angeordneten oder mit diesem einstückig gebildeten koaxialen Kranz von Sperrausnehmungen und aus mindestens einem Sperrglied, das in einer Lösekonfiguration aus den Sperrausnehmungen ausgesucht ist und das in einer Spannkonfiguration, genauer einer Nachspannkonfiguration unter der Kraft einer Sperrfeder in die Sperrausnehmungen eingerückt ist, wobei das Sperrglied und die Sperrausnehmungen einander in derart geneigten Flankenflächen anliegen, dass diese den Spannring in der dem Öffnen des Bohrfutters entsprechenden Drehrichtung gegen Verdrehen sperren, bei Verdrehen des Spannrings in der entgegengesetzten, also dem Schließen des Bohrfutters entsprechenden Drehrichtung aber das Sperrglied gegen die Kraft der Sperrfeder aus den Sperrausnehmungen herausdrücken und dadurch von Sperrausnehmung zu Sperrausnehmung verrutschen lassen, dass weiterhin die Spannhülse begrenzt zwischen zwei Anschlägen gegenüber dem Spannring verdrehbar ist, wobei durch Verdrehen der Spannhülse relativ zum Spannring das Sperrglied zwischen der Spannkonfiguration und der Lösekonfiguration verstellbar ist und mit einer in Umfangsrichtung zwei Raststellungen für die Spannhülse bildenden Rasteinrichtung, wobei sich das Sperrglied in der einen Raststellung in der Spannkonfiguration, in der anderen Raststellung in der Lösekonfiguration befindet und die Raststellungen durch den Eingriff eines von der Kraft einer Rastfeder beaufschlagten Rastglieds in entsprechenden Rastaufnahmen gebildet sind. Dadurch ist ein besonders effektives, nachspannendes Bohrfutter geschaffen.
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Im Folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert; es zeigen:
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1 eine Kombination eines Spannwerkzeugs mit einem erfindungsgemäßen Bohrfutter in einer Seitenansicht teils geschnitten gezeigt,
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2 den Schnitt II-II aus 1,
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3 den Schnitt III-III aus 1,
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4 das erfindungsgemäße Bohrfutter aus 1 ohne Spannwerkzeug, sowie
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5 eine um 90° um die Futterachse gedrehte Darstellung des Bohrfutters aus 4 in einer Seitenansicht.
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In den 1–5 ist ein erfindungsgemäßes Bohrfutter gezeigt, wobei in 1 eine Kombination des Bohrfutters mit einem Spannwerkzeug 8 abgebildet ist. Das Bohrfutter besitzt einen an eine Bohrspindel anschließbaren Futterkörper 1, mit zwischen sich eine Aufnahme 2 für ein Bohrwerkzeug bildenden Spannbacken 3. Diese sind in geneigt zur Futterachse verlaufenden Führungsaufnahmen geführt. Zur Betätigung der Spannbacken 3 ist ein am Futterkörper 1 drehbar und axial unverschiebbar geführter Spannring 4 vorgesehen, der mit seinem Gewinde in das Spanngewinde der Spannbacken 3 eingreift. In der dargestellten Ausführungsform ist der Spannring 4 mit einem Innengewinde ausgeführt, wohingegen das Spanngewinde der Spannbacken 3 bezüglich der Futterachse radial nach außen orientiert angeordnet ist. In einer alternativen Ausführungsform weist der Spannring 4 ein Außengewinde auf, wohingegen das Spanngewinde der Spannbacken 3 radial nach innen, d.h. in Richtung der Futterachse ausgerichtet ist.
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Zur Betätigung des Spannringes 4 ist mit diesem eine von Hand betätigbare Spannhülse 5 in drehmomentübertragender Weise verbunden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Spannhülse 5 zweiteilig aus einer Innenspannhülse 26 und einer drehfest mit dieser verbundenen, eine Grifffläche 27 aufweisenden Außenspannhülse 28 gebildet. Auch der Spannring 4 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel mehrteilig gebildet aus einer Zwischenhülse 29 und einem drehfest mit diesem verbundenen Gewindering 30. Der Gewindering 30 ist dabei aus zwei Teilen gebildet, die dadurch entstanden sind, dass zunächst zwei Axialbohrungen 31 in den Gewindering 30 eingebracht und dieser anschließend gebrochen wurde. Die beiden Hälften des Gewinderings 30 werden in entsprechende Führungsnuten des Futterkörpers 1 eingesetzt, wonach anschließend die Zwischenhülse 29 aufgepresst wird und dadurch die Zwischenhülse 29 und die Gewinderinghälften wieder zu einem einheitlichen Spannring 4 geformt sind. Dieser ist axial nach hinten, d.h. in Richtung des Anschlusses 32 an eine Maschinenspindel über einen Druckring 33 am Futterkörper 1 abgestützt. Anstelle eines Druckringes 33 kann der Spannring 4 auch axial nach hinten über ein Kugellager abgestützt sein.
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Um unerwünschte Verstellungen der Spannbacken 3 zu verhindern, kann die Drehstellung des Spannrings 4 bezüglich des Futterkörpers 1 fixiert werden. Dazu dient im gezeigten Ausführungsbeispiel eine zwischen dem Spannring 4 und dem Futterkörper 1 ausgebildete Sperreinrichtung 17, die aus einem am Futterkörper 1 angeordneten, im gezeigten Ausführungsbeispiel einstückig mit diesem gebildeten koaxialen Kranz 18 von Sperrausnehmungen 19 auf der Seite des Futterkörpers 1 und auf der Seite des Spannrings 4 aus mindestens einem Sperrglied 20 besteht. Das Sperrglied 20 ist in einer Spann- bzw. Nachspannkonfiguration unter der Kraft einer Sperrfeder 21 in die Sperrausnehmungen 19 eingerückt. In einer Lösekonfiguration ist das Sperrglied 20 hingegen aus den Sperrausnehmungen 19 ausgerückt. Dabei liegen in der Spannkonfiguration das Sperrglied 20 und die es aufnehmenden Sperrausnehmungen 19 einander in derart geneigten Flankenflächen 22‘, 22‘ aneinander an, dass diese den Spannring 4 in der dem Öffnen des Bohrfutters entsprechenden Drehrichtung (Pfeil 51) gegen Verdrehen verriegeln, beim Verdrehen des Spannringes 4 in einem dazu ausreichend großen Drehmoment in der entgegengesetzten, also dem Schließen des Bohrfutters entsprechenden Drehrichtung (Pfeil 52) das Sperrglied 20 aber gegen die Federkraft aus den Sperrausnehmungen 19 herausdrücken und von Sperrausnehmung 19 zu Sperrausnehmung 19 entlang dem Umfang des Futterkörpers 1 verrutschen lassen.
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Unter den im Bohrbetrieb auftretenden Schwingungsbeanspruchungen des Bohrfutters bleibt das Futter in der Regel aber auch in dieser dem Pfeil 52 entsprechenden Drehrichtung gesperrt. Die für dieses Sperrverhalten unterschiedliche Neigung der Flankenflächen 22‘, 22‘‘ wird auf einfache Weise durch eine sägezahnförmige Gestaltung erreicht, wobei die steilere Flankenfläche 22‘ der Zahnbrust und die flachere Flankenfläche 22‘‘ dem Zahnrücken entspricht.
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Das Sperrglied 20 kann zwischen seinen an den Sperrausnehmungen 19 eingerückten und ausgerückten Zuständen, d.h. zwischen der Spann- und der Lösekonfiguration verstellt werden, wozu das Sperrglied 20 durch eine Steuerkurve 34 an der koaxialen, ebenfalls axial unverschiebbaren Innenspannhülse 26 verstellbar und dementsprechend die Innenspannhülse 26 der Spannhülse 5 relativ zum Spannring 4 verdrehbar ist. Diese Verdrehung der Spannhülse 5 relativ zum Spannring 4 ist in beiden Drehrichtungen (Pfeile 51, 52) formschlüssig begrenzt, wozu Anschläge 35 vorgesehen sind.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind über die Umfangsrichtung dreifach verteilt und axial nach vorn ausgerichtete Anschlagstücke 37 an der Zwischenhülse 29 des Spannrings 4 ausgebildet, die an der Wandinnenseite der Innenspannhülse 26 in Fenster 36 der Innenspannhülse 26 eingreifen und mit den dort ausgebildeten Anschlägen 35 wechselwirken.
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Zwischen der Spannhülse 5 und dem Spannring 4 ist eine Rasteinrichtung 23 vorgesehen, die in Umfangsrichtung zwei Raststellungen aufweist, wobei sich das Sperrglied 20 in der einen Raststellung (Rastglied 44 in Rastaufnahme 25‘‘) in der Spannkonfiguration und in der anderen Raststellung (Rastglied 44 in Rastaufnahme 25‘) in der Lösekonfiguration befindet.
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Dabei sind die Raststellungen durch den Eingriff eines von der Kraft einer Rastfeder 24 beaufschlagten Rastgliedes 44 auf der Seite des Spannringes 4 in entsprechend an der Innenspannhülse 26 der Spannhülse 5 angeordnete Rastaufnahmen 25‘, 25‘‘ gebildet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Sperrfeder 21 und die Rastfeder 24 gemeinsam von einem Federbügel 38 gebildet, der sich in Umfangsrichtung längs des Spannrings 4 erstreckt und drehfest mit der Zwischenhülse 29 des Spannrings 4 verbunden ist (vgl. 3).
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In 3 ist das Bohrfutter im ungesperrten Zustand, d.h. in der Lösekonfiguration gezeigt. Der Federarm 41 ist radial nach außen verstellt, so dass das Sperrglied 20 außerhalb der Sperrausnehmungen 19 steht. Das in die Rastaufnahme 25‘ greifende Rastglied 44 sichert die Zwischenhülse 29 des Spannrings 4 und die Innenspannhülse 26 der Spannhülse 5 gegen Verdrehungen gegeneinander, so dass beim Drehen der Innenspannhülse 26 über die Zwischenhülse 29 der Gewindering 30 relativ zum Futterkörper 1 frei verdreht werden kann, solange das Bohrfutter sich in der Lösekonfiguration befindet, bzw. offen ist. Befindet sich in der Aufnahme 2 für ein Bohrwerkzeug ein Bohrerschaft und wird die Spannhülse 5 mit der Innenspannhülse 26 in der dem Schließen des Bohrfutters entsprechenden Drehrichtung verdreht, so erfolgt zunächst eine Mitnahme des Spannrings 4 bis die Spannbacken 3 am Werkzeugschaft zur Anlage kommen. Eine weitere Mitnahme des Spannrings 4 durch die Spannhülse 5 ist dann nicht mehr möglich, so dass sich die Innenspannhülse 26 unter Überwindung der Rasteinrichtung 23 gegenüber der Zwischenhülse 29 verdreht. Durch diese Verdrehung wird das Bohrfutter in die Spannkonfiguration verstellt, in der das Sperrglied 20 unter der Kraft der Sperrfeder 21 in die Sperrausnehmungen 19 eingerückt ist. Hierbei wird durch eine Steuerkurve 34 an der Innenspannhülse 26 der Federarm 41 radial nach innen gedrückt unter Mitnahme des Sperrglieds 20. In dieser Konstellation ist der Spannring 4 gegenüber dem Futterkörper 1 gegen ein unerwünschtes – einem im Sinne des Öffnen des Bohrfutters entsprechendes – Verstellen gesichert. Das Bohrfutter kann jedoch in der dem Schließen des Bohrfutters weiter gespannt werden. Um das Bohrfutter lösen zu können, sind die vorstehend beschriebenen Schritte in der umgekehrten Reihenfolge zu durchlaufen.
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Erfindungsgemäß ist auf der dem Bohrwerkzeug abgewandten Seite der Spannhülse 5 ist eine eine drehfeste Verbindung 6 mit der Spannhülse 5 ausbildende Spannscheibe 7 angeordnet. Diese Spannscheibe 7 weist eine mittels eines Spannwerkzeugs 8 – vorliegend mittels eines Spannschlüssels – betätigbare Spannfläche 9 auf. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die drehfeste Verbindung 6 zwischen der Spannscheibe 7 und der Außenspannhülse 28 der Spannhülse 5 ausgebildet, wobei es jedoch auch möglich ist, die drehfeste Verbindung 6 zwischen der Spannscheibe 7 und dem Spannring 4 auszugestalten. In einer alternativen Ausführungsform ist die Außenspannhülse 28 aus einem Metall und die Innenspannhülse 26 ist aus einem Kunststoff gebildet. In diesem Falle ist es sinnvoll, die Spannscheibe 7 ebenfalls aus einem Metall zu bilden, die dann die Drehbewegung eines Spannwerkzeugs 8 von einer metallenen Spannscheibe 7 auf eine aus Metall gebildete Außenspannhülse 28 überträgt.
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Wie sich aus 2 ergibt, ist die Verbindung 6 als eine Pressverbindung gebildet. Hierzu verfügt die Spannscheibe 7 über eine radial nach innen ausgerichtete Rändel 10, die einen plastisch oder elastisch umgeformten Presssitz auf der Spannhülse 5 ausbildet. In einer alternativen Ausführungsform kann die Rändel 10 auch an der Spannhülse 5 (ggf. auch zusätzlich) vorgesehen sein. Der durch die Rändel 10 begrenzte Abschnitt der Spannscheibe 7 ist als ein Pressbund gebildet; mit anderen Worten verfügt die Spannscheibe 7 also über einen sich axial erstreckenden Bundabschnitt, an dem die Rändel 10 angeordnet ist.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist dem Futterkörper 1 auf seiner dem Bohrwerkzeug abgewandten Seite eine Futterhülse 11 zugeordnet, die drehfest mit dem Futterkörper 1 verbunden ist. Die Futterhülse 11 weist eine Spannwerkzeugaufnahme 12 auf. Die Futterhülse 11 weist ferner einen Stegabschnitt 13 auf zur Anlage eines Spannwerkzeuges 8. Dieser Stegabschnitt 13 ist radial gegenüber der Außenoberfläche 42 der Futterhülse 11 nach innen, d.h. in Richtung der Futterachse versetzt angeordnet. Der Stegabschnitt 13 ist bezüglich des Querschnittes des Futterkörpers 1 nach der Art einer Sekante, d.h. geradlinig gebildet. In einer alternativen Ausführungsform erstreckt sich der Stegabschnitt 13 über einen Kreisabschnitt in Bogenform.
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An diesem Stegabschnitt 13 ist eine Anlagefläche 14 ausgebildet zur Anlage eines Spannwerkzeugs 8. Gemäß der gezeigten bevorzugten Ausführungsform ist der Stegabschnitt 13, bzw. die Anlagefläche 14 zwischen den Führungsaufnahmen der Spannbacken 3 angeordnet und liegt gegenüber der Spannfläche 9 der Spannscheibe 7 radial nach innen versetzt. Mit anderen Worten ist der Stegabschnitt 13 also derart ausgestaltet, dass in einer vollständig geöffneten Stellung des Bohrfutters die Spannbacken 3 beidseitig an diesem vorbeigeführt sind. Damit kann das Bohrfutter entsprechend kompakt und in axialer Länge sehr kurz gestaltet werden.
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In dem Stegabschnitt 13 ist eine Ausnehmung 15 ausgebildet, die der Führung eines Spannwerkzeuges 8 dient. Diese Führung wird aus 1 ersichtlich, wobei das Spannwerkzeug 8 einen Stiftabschnitt 45 aufweist, der in die Ausnehmung 15 des Stegabschnitts 13 eingeführt ist.
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Die Spannfläche 9 der Spannscheibe 7 ist im Wesentlichen senkrecht zur Futterachse orientiert und die Spannfläche 9 ist weiterhin als eine Spannverzahnung 16 gebildet. In diese Spannverzahnung 16 kann ein Spannrad 46 des Spannwerkzeuges 8 eingreifen und bildet mit diesem eine Gewindeverbindung. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Spannrad 46 als ein Kegelrad ausgeführt, womit die Gewindeverbindung als eine Kegelradverzahnung gebildet ist aufgrund des Eingriffs des Spannrads 46 in die Spannfläche 9.
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Das gezeigte Bohrfutter kann von Hand gespannt werden, bis der Schaft eines Bohrwerkzeuges fest ergriffen ist. Um die auf den Schaft des Bohrwerkzeuges einwirkende Spannkraft zu erhöhen, kann anschließend mit dem Spannwerkzeug 8 das Bohrfutter zusätzlich (nach-)gespannt werden.
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Umgekehrt ist es auch möglich, ein Bohrfutter mit einem zu fest gespannten Bohrwerkzeug zunächst mittels eines Schlüssels zu lösen, bevor es durch eine manuelle Verstellung vollständig geöffnet wird, um das Bohrwerkzeug aus der Aufnahme zu entnehmen.
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Das in den Figuren dargestellte Bohrfutter weist darüber hinaus auf seiner der Aufnahme 2 für ein Bohrwerkzeug zugewandten Seite eine Abschlussscheibe 43 auf, die drehbar gegenüber dem Futterkörper 1 an der Innenspannhülse 26 der Spannhülse 5 gelagert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Futterkörper
- 2
- Aufnahme
- 3
- Spannbacken
- 4
- Spannring
- 5
- Spannhülse
- 6
- Verbindung
- 7
- Spannscheibe
- 8
- Spannwerkzeug
- 9
- Spannfläche
- 10
- Rändel
- 11
- Futterhülse
- 12
- Spannwerkzeugnahme
- 13
- Stegabschnitt
- 14
- Anlagefläche
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Spannverzahnung
- 17
- Sperreinrichtung
- 18
- Kranz
- 19
- Sperrausnehmungen
- 20
- Sperrglied
- 21
- Sperrfeder
- 22‘, 22‘‘
- Flankenfläche
- 23
- Rasteinrichtung
- 24
- Rastfeder
- 25
- Rastaufnahmen
- 26
- Innenspannhülse
- 27
- Grifffläche
- 28
- Außenspannhülse
- 29
- Zwischenhülse
- 30
- Gewindering
- 31
- Axialbohrung
- 32
- Anschluss für Maschinenspindel
- 33
- Druckring
- 34
- Steuerkurve (für Sperrfeder)
- 35
- Anschläge
- 36
- Fenster
- 37
- Anschlagstück
- 38
- Federbügel
- 39
- Rastvorsprung
- 40
- Steuerkurve (für Rastfeder)
- 41
- Federarm (Sperrfeder)
- 42
- Außenoberfläche
- 43
- Abschlussscheibe
- 44
- Rastglied
- 45
- Stiftabschnitt
- 46
- Spannrad
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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