-
Die Erfindung betrifft eine Schraube zum Verschrauben eines Trägerelements für eine Teleskopschiene an einen Träger eines Serverrackgehäuses. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Anordnung mit einem Träger eines Serverrackgehäuses, einem Trägerelement für eine Teleskopschiene und einer solchen Schraube.
-
Typischerweise sind Rackserver an Teleskopschienen befestigt, welche in einem Serverrack über ein Trägerelement verbaut sind. Das Trägerelement und die Teleskopschiene werden als Teleskopschienenbaugruppe zusammengefasst. Die Teleskopschienenbaugruppe wird auch als sogenanntes „Rack Mount Kit” (deutsch: Rack-Montagesatz) bezeichnet. Mittels der Teleskopschienen ist es möglich, die Rackserver aus dem Serverrackgehäuse herauszuziehen. In der Regel sind die Trägerelemente der Teleskopschienen mit vertikalen Trägern des Serverrackgehäuses verschraubt.
-
Aus der
DE 10 2007 010 042 B3 ist ein Verschlusselement bekannt. Das Verschlusselement dient für die Montage eines Varioträgers an vertikalen Trägerprofilen eines Racks. Durch das Verschlusselement kann ein Varioträger schraubenlos und werkzeuglos über eine Schnapp- bzw. Rastverbindung an den Öffnungen eines vertikalen Trägerprofils eines Serverracks festgelegt werden. In der Druckschrift wird eine Zentrierschraube beschrieben.
-
Eine Aufgabe, welche der Erfindung zugrunde liegt, ist es, eine Schraube sowie eine Anordnung zu offenbaren, welche eine einfache und passgenaue Montage eines Trägerelements für eine Teleskopschiene an einem Träger eines Serverrackgehäuses ermöglichen.
-
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine Schraube zum Verschrauben eines Trägerelement für eine Teleskopschiene an einen Träger eines Serverrackgehäuses offenbart, welche einen Schraubenkopf und einen ein Gewinde aufweisenden Schaft aufweist. Die Schraube weist ein zwischen dem Schraubenkopf und dem Schaft ausgebildetes Zentriermittel auf. Eine dem Schaft zugewandte Unterseite des Schraubenkopfes, welche verläuft, dass der Schraubenkopf nach einem Verschrauben mit dem Träger an einer Außenseite dessen anliegen kann, liegt frei. Das Zentriermittel ist derart ausgebildet, dass sich die Schraube während des Verschraubens mittels des Zentriermittels bezüglich eines in dem Träger ausgebildeten Durchbruchs selbstständig zentriert, insbesondere unter Kraftschluss.
-
Das Zentriermittel ermöglicht, dass sich die Schraube selbstständig bezüglich des Durchbruchs des Trägers während des Verschraubens zentriert. Das Zentrieren erfolgt unter Kraftschluss, beispielsweise durch Einspreizen des Zentriermittels innerhalb des Durchbruchs. Im Gegensatz zu einer Verdrehsicherung wie beispielsweise bei einer Schraube mit Vierkantansatz, kann dabei das Zentrieren während des Verschraubens erfolgen, also während einer Drehung der Schraube um ihre zentrale Längsachse. Dies garantiert eine exakte Positionierung des Trägerelements in dem Serverrackgehäuse. Eine derart exakte Positionierung ist beispielsweise deshalb notwendig, da die Serverrackgehäuse dicht gepackt sind und somit schon kleinere Abweichungen in der Positionierung eines Rackservers zu Montageproblemen führen können.
-
Weiterhin ermöglicht die Schraube eine einfache Montage des Trägerelements. Beispielsweise ist es nicht notwendig die Schraube mittels einem zusätzlichen Element, beispielsweise einer Sonderscheibe oder einem dünnen Federblech, zu zentrieren. Ein derartiges, zusätzliches Element würde zu Montage- und Qualitätsproblemen, Beschädigungen und/oder unzureichend stabiler Befestigung einer Teleskopschiene bzw. dem Trägerelement an dem Serverrackgehäuse führen. Weiterhin wird die Herstellungsqualität der Schraube verbessert, da diese eine massive Bauweise aus einem Rohling ermöglicht. Die freiliegende Unterseite des Schraubenkopfes kann nach dem Verschrauben mit dem Träger an einer Außenseite dessen anliegen. Dadurch wird eine stabile Befestigung des Trägerelements der Teleskopschiene an dem Träger erreicht.
-
Gemäß einer Ausgestaltung ist das Zentriermittel zylindrisch bezüglich einer zentralen Längsachse der Schraube ausgebildet. Durch die zylindrische Ausbildung ist ein gleichmäßiges Zentrieren der Schraube während des Verschraubens mit dem Träger möglich. Zudem lässt sich die Schraube auf einfache Art und Weise zum Zentrieren drehen. Zudem wird eine günstige Kraftleitung, insbesondere zum Erreichen eines Kraftschlusses beim Zentrieren, erreicht.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung verjüngt sich ein Durchmesser des Zentriermittels bezüglich der zentralen Längsachse der Schraube in Richtung des Schafts. Somit weist das Zentriermittel einen sich verringernden Durchmesserverlauf bezüglich der zentralen Längsachse der Schraube auf. Dadurch wird ermöglicht, dass sich die Schraube bezüglich unterschiedlicher Durchbrüche zentrieren kann. Beispielsweise ist ein geringster Durchmesser des Zentriermittels derart angepasst, dass der geringste Durchmesser einen Durchmesser des Durchbruchs beziehungsweise eine Seitenlänge eines quadratischen Durchbruchs nicht überschreitet. Zusätzlich weist das Zentriermittel wenigstens einen Durchmesser bezüglich der zentralen Längsachse auf, welcher zumindest ein wenig größer als der geringste Durchmesser und somit größer als der Durchmesser des Durchbruchs beziehungsweise größer als die Seitenlänge des quadratischen Durchbruchs ist.
-
Bevorzugt ist ein Durchmesser des Zentriermittels derart angepasst, dass die Schraube bezüglich eines Quadratdurchbruchs zentrierbar ist, welcher eine Seitenlänge von 9,5 mm oder 9,0 mm aufweist. Weiter ist ein Außendurchmesser des Gewindes derart angepasst, dass die Schraube mittels des Gewindes in einem Runddurchbruch zentrierbar ist, der einen Durchmesser von 5,0 mm aufweist. Beispielsweise verjüngt sich der Durchmesser des Zentriermittels bevorzugt von mindestens 9,5 mm auf mindestens 9,0 mm, so dass ein und dieselbe Schraube für die genannten Quadratdurchbrüche verwendbar ist. Dadurch können insbesondere Herstellungskosten reduziert werden. Beispielsweise weist das Gewinde einen Außendurchmesser auf, Zusätzlich ist somit eine universale Schraube möglich, die für jegliche der beschriebenen Durchbrüche geeignet ist und für eine entsprechende Zentrierung sorgt.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Anordnung mit einem Träger eines Serverrackgehäuses, einem Trägerelements für eine Teleskopschiene und einer Schraube gemäß dem ersten Aspekt beschrieben, wobei der Träger einen Durchbruch aufweist. Die Schraube ist durch den Durchbruch hindurch mit dem Trägerelement der Teleskopschiene verschraubt. Dabei ist die Schraube mittels des Zentriermittels bezüglich des Durchbruches zentriert, insbesondere kraftschlüssig. Das Serverrackgehäuse ist beispielsweise ein 19-Zoll Serverrack.
-
Die Anordnung gemäß dem zweiten Aspekt ermöglicht im Wesentlichen die vorgenannten Vorteile und die Funktionen.
-
Gemäß einer Ausgestaltung liegt eine dem Träger zugewandte Unterseite des Schraubenkopfes an dem Träger im verschraubten Zustand an. Dadurch ist sowohl eine exakte Zentrierung als auch eine besonders stabile und mechanisch sichere Befestigung des Trägerelements für die Teleskopschiene an dem Serverrackgehäuse möglich.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen und in der nachfolgenden, ausführlichen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels offenbart.
-
Das Ausführungsbeispiel ist unter Zuhilfenahme der angehängten Figuren nachfolgend beschrieben.
-
In den Figuren zeigen:
-
1 bis 3 drei unterschiedliche, perspektivische Ansichten einer Schraube,
-
4 eine perspektivische Ansicht einer Anordnung mit einem Serverrack während des Verschraubens eines Trägerelements für eine Teleskopschiene,
-
5 eine perspektivische Ansicht der Anordnung in einem verschraubten Zustand des Trägerelements und
-
6 und 7 zwei Schnittansichten der Schraube im verschraubten Zustand der Anordnung.
-
1 bis 3 zeigen drei unterschiedliche, perspektivische Ansichten einer Schraube 1. Die Schraube 1 ist in drei Abschnitte unterteilt und hat einen Schraubenkopf 2, an welchen ein Zentriermittel 3 anschließt. Ein Schaft 4 schließt sich an das Zentriermittel 3 an. Entlang des Schafts 4 ist vollständig ein Gewinde ausgebildet. Bei dem Gewinde des Schafts 4 handelt es sich um ein metrisches Gewinde M5. Demzufolge weist das Gewinde einen Außendurchmesser von etwa 5,0 mm auf. Alternative Gewindearten und Größen sind denkbar. In den Schraubenkopf 2 sind Ausnehmungen 6 eingebracht, um einen Schraubenzieher oder dergleichen aufnehmen zu können. Die Ausnehmungen 6 können unterschiedliche Ausgestaltungen haben. Sowohl der Schraubenkopf 2 als auch das Zentriermittel 3 sind zylindrisch bezüglich der zentralen Längsachse 5 ausgebildet. Bei einem Übergang von dem Schraubenkopf 2 zu dem Zentriermittel 3 sowie von dem Zentriermittel 3 zu dem Schaft 4 ändert sich der Durchmesser der Schraube 1 sprunghaft. Dadurch liegt eine dem Schaft 4 zugewandte Unterseite 7 des Schraubenkopfes 2 frei. Weiter liegt eine Unterseite 7' des Zentriermittels 3 frei. Die Unterseiten 7 und 7' verlaufen im Wesentlichen normal zu der zentralen Längsachse 5.
-
Die Schraube 1 ist vorgesehen, beim Verschrauben eines Trägerelements für eine Teleskopschiene mit einem Träger eines Serverrackgehäuses eine exakte Positionierung des Trägerelements zu gewährleisten. Hierbei sorgt das Zentriermittel 3 der Schraube 1 dafür, dass sich die Schraube 1 selbstständig während des Verschraubens bezüglich eines Durchbruchs in dem Träger mittels Kraftschluss zentriert. Dies und weitere Details der Schraube 1 sind anhand der nachfolgenden 4 bis 7 beschrieben.
-
Die 4 und 5 zeigen Ausschnitte einer Anordnung 8, welche ein Trägerelement 9 sowie ein Serverrackgehäuse mit einem Träger 10 aufweist. Der Träger 10 ist ein Vertikalträger des Serverrackgehäuses, in welchen eine Vielzahl von quadratischen Durchbrüchen 11 gestanzt ist. Bei dem Durchbruch 11 handelt es sich beispielsweise um einen Quadratdurchbruch mit einer Seitenlänge 13 von 9,5 mm oder 9,0 mm. Alternativ handelt es sich bei dem Durchbruch 11 um einen Runddurchbruch, wobei die Seitenlänge 13 einem Durchmesser des Runddurchbruchs entspricht. Das Serverrackgehäuse ist das Gehäuse eines 19-Zoll Serverracks. Das Trägerelement 9 ist länglich ausgeführt und zur Aufnahme einer Teleskopschiene ausgebildet. Typischerweise wird das Trägerelement 9 zwischen zwei Vertikalträger des Serverrackgehäuses montiert. Das Trägerelement bildet zusammen mit einer Teleskopschiene eine Teleskopschienenbaugruppe. Typischerweise ist in das Trägerelement 9 die Teleskopschiene aufgenommen, so dass die Teleskopschienenbaugruppe als Ganzes mit dem Träger 10 des Serverrackgehäuses verschraubt wird.
-
4 zeigt einen Zustand der Anordnung 8, in welchem die Schraube 1 noch nicht vollständig mit dem Trägerelement 9 verschraubt ist. 5 zeigt einen Zustand der Anordnung 8, in welchem das Trägerelement 9 vollständig über die Schraube 1 mit dem Träger 10 verschraubt ist. Dabei ist die Schraube 1 bezüglich des Durchbruchs 11 zentriert, so dass das Trägerelement 9 exakt in dem Serverrackgehäuse positioniert ist. Weiter überlappt der Schraubenkopf 2 den Durchbruch 11 zumindest teilweise mit der Unterseite 7, so dass eine besonders stabile Verschraubung gewährleistet ist. Dabei liegt der Schraubenkopf 2 unter Spannung an einer dem Schraubenkopf 2 zugewandten Außenseite des Trägers 10 an. Dadurch kann die Schraube 1 beispielsweise nicht durch den Durchbruch 11 in Richtung des Trägerelements 9 rutschen, wenn sich beispielsweise der Durchbruch 11 plastisch oder elastisch aufgrund von der Schraube 1 aufgebrachter Kräfte verformt oder anderweitig Schaden nimmt. Zudem ist die Schraube 1 somit sowohl über den Schraubenkopf 2 als auch mit dem Zentriermittel 3 an dem Träger 10 festgelegt.
-
Die 6 bis 7 zeigen Schnittdarstellungen der Anordnung 8 entlang der zentralen Längsachse 5 der Schraube 1. Dabei ist aus Gründen der Übersichtlichkeit auf die Darstellung des Trägerelements 9 verzichtet. Der Durchmesser des Zentriermittels 3 verjüngt sich bezüglich der Längsachse 5 in Richtung des Schafts 4. Mit anderen Worten ist das zylindrische Zentriermittel 3 bezüglich der zentralen Längsachse 5 abgeschrägt oder konisch ausgebildet. Das sich verjüngende Zentriermittel 3 ermöglicht es, dass das Zentriermittel 3 beim Verschrauben der Schraube 1 mit dem Trägerelement 9 in die Öffnung des Durchbruchs 11 eintauchen kann. Dabei ist ein kleinster Durchmesser 12 des Zentriermittels 3 kleiner als eine Seitenlänge 13 des Durchbruchs 11. Ein größter Durchmesser 14 des Zentriermittels 3 ist dabei leicht größer als die Seitenlänge 13 des Durchbruchs 11. Dadurch ist es möglich, dass sich die Schraube 1 kraftschlüssig mittels des Zentriermittels 3 innerhalb des Durchbruchs 11 zentriert. Das Zentriermittel 3 liegt dabei vier Seitenkanten des Trägers 10 an, welche den Durchbruch 11 begrenzen.
-
Der größte Durchmesser 14 des Zentriermittels 3 ist an einem von dem Schaft abgewandten Ende des Zentriermittels 3 vorgesehen und schließt an den Schraubenkopf 2 an. Dadurch ist es möglich, dass die Unterseite 7 des Schraubenkopfes 2 an eine Außenseite des Trägers 10 um den Durchbruch 11 herum zumindest teilweise anliegt. Dadurch ist eine besonders stabile Befestigung des Trägerelements 9 für die Teleskopschiene an dem Träger 10 erreicht.
-
Alternativ ist der größte Durchmesser 14, welcher sich an dem von dem Schaft 4 abgewandten Ende des Zentriermittels 3 befindet, deutlich größer als die Seitenlänge 13. Dies hat zur Folge, dass sich die Schraube 1 zwischen den beiden Enden des Zentriermittels 3 bezüglich der Längsachse 5 in dem Durchbruch 11 zentriert. Dabei ist die Unterseite 7 beabstandet von einer Außenseite des Trägers 10.
-
Wie anhand von 6 zu erkennen ist, weist die Schraube 1 eine geringe Kopfhöhe 15 des Schraubenkopfes 2 auf. Damit lässt sich ein geringstmöglicher Frontabstand eines Rackservers zu dem Rackprofil, insbesondere zu der der Unterseite 7 zugewandten Außenseite des Trägers 10, erreichen.
-
Die Schraube 1 ist auch für eine Zentrierung bezüglich eines 5,0 mm Runddurchbruchs. In einem nicht gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Schraube 1 mit dem Trägerelement 9 der Teleskopschiene so verschraubt, dass sie mittels des Gewindes des Schafts 4, welches einen Außendurchmesser von 5,0 mm aufweist, bezüglich des Runddurchbruchs zentriert ist. Dabei kann die Unterseite 7' des Zentriermittels 3 der Schraube 1 an der der Unterseite 7' zugewandten Außenseite des Trägers 10 anliegen. Dabei wird analog zu oben eine besonders stabile Befestigung erreicht.
-
Somit kann die Schraube 1 sowohl für Quadratdurchbrüche von 9,0 mm und 9,5 mm als auch für Runddurchbrüche von 5,0 mm verwendet werden. Die Schraube 1 ist somit eine universale Schraube, so dass nicht für jeden Durchbruch eine separate Schraube bereitgestellt werden muss. Die Schraube 1 gewährleiste für alle Durchbrüche eine exakte Zentrierung und somit eine exakte Positionierung eines Trägerelements für eine Teleskopschiene. Dies spart Herstellungs-, Lager- und auch Montagekosten.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Schraube
- 2
- Schraubenkopf
- 3
- Zentriermittel
- 4
- Schaft
- 5
- zentrale Längsachse
- 6
- Ausnehmung
- 7
- Unterseite
- 8
- Anordnung
- 9
- Trägerelement
- 10
- Träger
- 11
- Durchbruch
- 12
- geringster Durchmesser
- 13
- Seitenlänge
- 14
- größter Durchmesser
- 15
- Kopfhöhe