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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausspritzen einer Flüssigkeit, insbesondere ein Wasserspiel. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Schwenkeinheit für eine solche Vorrichtung.
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Ist es im Stand der Technik bekannt, bspw. für Wasserspiele an Seen und Springbrunnen, Wasserstrahlen bzw. -fontänen mit unterschiedlicher Ausrichtung zu erzeugen. Eine Düse, die zum Ausspritzen des Wassers dient, wird hierbei um wenigstens eine Schwenkachse geschwenkt, wodurch verschiedene Austrittsrichtungen des Wassers vorgegeben werden können. Es sind im Stand der Technik auch entsprechende Vorrichtungen bekannt, bei denen eine Düse um zwei normalerweise senkrecht zueinander stehende Achsen unabhängig geschwenkt werden kann. Auf diese Weise lässt sich der Wasserstrahl, zumindest innerhalb eines bestimmten Raumwinkelsegments, in beliebige Richtungen abgeben. Bei diesen Vorrichtungen mit zweidimensionaler Schwenkbarkeit ist eine Zuleitung von einem Flüssigkeitsreservoir bis zur Düse geführt, wobei die Zuleitung normalerweise durch eine Pumpe druckbeaufschlagt wird. Die hierbei entstehenden Drücke liegen typischerweise im Bereich von 5–10 bar, wodurch innerhalb der Leitung erhebliche Kräfte auftreten.
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Während grundsätzlich eine Dichtheit der Leitungen bei diesen Drücken gut gewährleistet werden kann, kommt es aufgrund der Führung der Zuleitung zu ungleichmäßigen Krafteinwirkungen. Diese rühren daher, dass es sich um keine statische Bevorratung eines druckbeaufschlagten Mediums handelt, sondern dass dieses dynamisch durch die Leitung geführt wird, wobei jede Richtungsänderung der Flüssigkeit eine entsprechende Gegenkraft auf die Leitung erzeugt. Die hierbei entstehenden Kräfte auf die Leitung sowie die mit dieser verbundenen Komponenten können zu einer Verformung führen. Diese kann kurzzeitig sein und bspw. dazu führen, dass der Flüssigkeitsstrahl von der vorgesehenen Richtung abweicht. Es kann sich allerdings auch eine permanente Verbiegung von Komponenten ergeben oder sogar ein durch Materialermüdung entstehender Bruch. Dem kann selbst verständlich dadurch entgegengewirkt werden, dass stabilere Komponenten eingesetzt werden, was allerdings zu einem erhöhten Materialaufwand und höheren Kosten führt.
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Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Maßnahmen vorzuschlagen, durch die bei einer Vorrichtung zum Ausspritzen einer Flüssigkeit negative Auswirkungen von auf die Vorrichtung zurückwirkenden Kräften gemindert werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Schwenkeinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zum Ausspritzen einer Flüssigkeit, insbesondere ein Wasserspiel, zur Verfügung gestellt. Als Flüssigkeit kann hierbei insbesondere Wasser vorgesehen sein, allerdings auch bspw. für Feuereffekte eine brennbare Substanz wie Isopropanol. Vorrangig ist eine Verwendung für optische Effekte, bspw. bei Wasserspielen oder Springbrunnen, vorgesehen, allerdings ist auch eine Verwendung an Löschanlagen oder -fahrzeugen denkbar. Um eine Ausrichtung des Flüssigkeitsstrahls in verschiedene Richtungen zu ermöglichen, umfasst die Vorrichtung drei Segmente. Zunächst ist ein Basissegment vorgesehen, dass bspw. stationär am Boden angeordnet sein kann. Es ist allerdings auch denkbar, dass das Basissegment seinerseits auf eine Art Drehteller oder ähnlichem angeordnet wird. Des Weiteren ist ein Mittelsegment vorgesehen, das am Basissegment um eine erste Schwenkachse schwenkbar gelagert ist. Schließlich umfasst die Vorrichtung ein Endsegment, das am Mittelsegment um eine im Winkel zur ersten Schwenkachse angeordnete zweite Schwenkachse schwenkbar gelagert ist. Die erste und zweite Schwenkachse sind somit nicht parallel zueinander. Jedes der genannten Segmente ist bevorzugt in sich starr ausgebildet. Das Endsegment umfasst einen Düsenabschnitt zur Abgabe der Flüssigkeit, wobei der Düsenabschnitt radial von der zweiten Schwenkachse beabstandet ist. Der Düsenabschnitt umfasst hierbei entweder eine Düse, die direkt zum Ausspritzen der Flüssigkeit vorgesehen ist und ggf. sehr einfach ausgestaltet sein kann, oder zumindest einen Anschluss für eine solche Düse. Des weiteren umfasst die Vorrichtung ein Zuleitungssystem für die Flüssigkeit, mit dem der Düsenabschnitt verbunden ist. "Verbunden" bedeutet hierbei selbstverständlich, dass Flüssigkeit aus dem Zuleitungssystem in den Düsenabschnitt gelangen kann. Das Zuleitungssystem muss hierbei nicht vollständig bis zu einem Flüssigkeitsreservoir reichen, hierfür können zusätzliche Leitungskomponenten vorgesehen sein, die in diesem Sinne nicht als Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung angesehen werden. Zumindest Teile des Zuleitungssystems können hierbei innerhalb der o. g. Segmente verlaufen bzw. Teil derselben sein.
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Erfindungsgemäß umfasst das Zuleitungssystem zwei Endleitungen, die aus unterschiedlichen Richtungen in den Düsenabschnitt einmünden. Die genannten Endleitungen bilden also den Teil des Zuleitungssystems, der dem Düsenabschnitt unmittelbar vorgelagert ist. Sie verlaufen hierbei zunächst getrennt voneinander und werden Düsenabschnitt zusammengeführt. Dies kann bspw. nach Art eines T-Stücks oder eines Y-Stücks erfolgen. D.h., im Gegensatz zu im Stand der Technik, wo die Düse letztendlich durch eine einzelne Zuleitung gespeist wird, werden im Rahmen der Erfindung zumindest im Bereich vor der eigentlichen Düse zwei Zuleitungsstücke verwendet, die aus unterschiedlichen Richtungen einmünden. Hierdurch ergeben sich verschiedene Vorteile. Zum einen ist es möglich, den Düsenabschnitt in geeigneter Weise zur zweiten Schwenkachse zu positionieren, so das der eigentliche Rückstoß des austretenden Wasserstrahls gut absorbiert werden kann. Im Stand der Technik ist es teilweise so, dass die eigentliche Austrittsdüse in einem endseitigen Bereich einer Schwenkachse angeordnet ist, wodurch der Rückstoß unerwünschte Biegemomente erzeugt. Demgegenüber kann bei der erfindungsgemäßen Lösung der Düsenabschnitt gewissermaßen zwischen den genannten Endleitungen angeordnet sein, wodurch entstehende Rückstoßkräfte wesentlich besser absorbiert werden können. Darüber hinaus können sich Kräfte, die innerhalb der Endleitungen durch die Umlenkung der Flüssigkeit entstehen, gegenseitig kompensieren, so dass zwar ggf. die Endleitungen als solche belastet werden, die Kräfte aber nicht an andere Komponenten der Vorrichtung weitergegeben werden.
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Die Ausrichtung der ersten und zweiten Schwenkachse kann unterschiedlich gewählt werden. Eine typische Ausrichtung, die selbst verständlich von der Montage des Basissegments abhängt, besteht darin, dass die erste Schwenkachse waagerecht ausgerichtet ist. Hinsichtlich der Ausrichtung der Schwenkachsen zueinander ist es bevorzugt, dass die erste und zweite Schwenkachse senkrecht zueinander angeordnet sind. Hierdurch lässt sich in besonders einfache Weise eine Ausrichtung des Flüssigkeitsstrahls in verschiedene Raumwinkelrichtungen erreichen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung schneiden sich die erste und zweite Schwenkachse. Dies bedeutet also, dass die erste und zweite Schwenkachse in einer Ebene verlaufen. Sie schneiden sich hierbei in einem Punkt, der innerhalb des Mittelsegments liegt. Ein Vorteil bei dieser Ausgestaltung ist, dass an der zweiten Schwenkachse auftretende Kräfte normalerweise zu keinen Drehmomenten bezüglich der ersten Schwenkachse führen können und umgekehrt. Dies trägt weiterhin zur Stabilisierung der eingestellten Position des Düsenabschnitts bei.
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Es ist weiterhin bevorzugt, dass der Düsenabschnitt so angeordnet ist, dass sich das Mittelsegment in rückwärtiger Verlängerung einer durch den Düsenabschnitt vorgegebenen Abgaberichtung der Flüssigkeit befindet. Bei der Abgabe, d.h. beim Ausspritzen der Flüssigkeit wirkt auf den Düsenabschnitt gemäß dem Rückstoßprinzip eine Kraft zurück. Deren Richtung ergibt sich durch die rückwärtige Verlängerung der Abgaberichtung, die wiederum durch die Geometrie des Düsenabschnitt vorgegeben ist. Ist, wie beschrieben, der Düsenabschnitt so angeordnet, dass sich das Mittelsegment in Richtung dieser Rückstoßkraft befindet, so bewirkt diese Rückstoßkraft kein oder allenfalls ein geringes Drehmoment im Bereich des Mittelsegments. Da das Mittelsegment gewissermaßen als "Kern" der Vorrichtung angesehen werden kann und mit beiden Schwenkachse verbunden ist, wird bei der genannten Ausgestaltung die Rückstoßkraft normalerweise derart aufgenommen, dass es nicht oder kaum zu unerwünschten Belastungen durch Drehmomente kommt.
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Vorteilhaft umfasst die Vorrichtung eine erste Motoreinheit zum Schwenken des Mittelsegments sowie eine zweite Motoreinheit zum Schwenken des Endsegments. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn die erste und zweite Motoreinheit bezüglich der ersten Schwenkachse einander gegenüberliegend am Mittelsegment angeordnet sind. D. h., die einen Motoreinheiten sind am Mittelsegment angeordnet und bilden typischerweise einen Teil desselben bzw. sind fest mit diesem verbunden. Beim Schwenken des Mittelsegments um die erste Schwenkachse kommt es hierbei zu einer Lageveränderung der Motoreinheiten, die potenziell zu unerwünschten Drehmomenten aufgrund des Gewichts der Motoreinheiten führen könnte. Dadurch, dass die Motoreinheiten auf gegenüberliegenden Seiten der ersten Schwenkachse angeordnet sind, heben sich die entstehenden Drehmomente allerdings (wenigstens teilweise) auf, weshalb wiederum die Abstützung der ersten Drehachse durch das Basiselement einfacher bzw. schwächer ausgelegt sein kann.
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Bevorzugt ist wenigstens eine der Drehachsen als Hohlachse ausgebildet, die als Leitung für die Flüssigkeit dient. Hierbei können z. B. endseitig der zweiten Drehachse jeweils Endanschlüsse vorgesehen sein, an die die beiden Endleitungen angeschlossen werden. Die genannten Endanschlüsse verlaufen koaxial zur zweiten Drehachse. In einer typischen Ausgestaltung verlaufen die Endleitungen zunächst in axialer Verlängerung der zweiten Drehachse, verlaufen dann radial von der zweiten Drehachse weg und sind dann wiederum in axialer Richtung aufeinander zu geführt, um in den Düsenabschnitt einzumünden.
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Gemäß einer Ausführungsform können hierbei zwei Basisleitungen des Zuleitungssystems endseitig in die als Hohlachse ausgebildete erste Schwenkachse einmünden, wobei die erste Schwenkachse innerhalb des Mittelsegments in Verbindung mit der als Hohlachse ausgebildeten zweiten Schwenkachse steht und die zwei Endleitungen endseitig an die zweiten Schwenkachse angeschlossen sind. Hierbei kann das Basissegment zwei Basisanschlüsse aufweisen, die koaxial zur ersten Schwenkachse ausgerichtet sind und die zum Anschluss der Basisleitungen dienen. Bei dieser Ausgestaltung können sich insbesondere die erste und zweite Schwenkachse schneiden, so dass die beiden Hohlachsen eine insgesamt kreuzartige Struktur bilden. Hierbei kann im Schnittbereich eine diagonale Trennwand vorgesehen sein, wodurch jeweils eine Hälfte der durch die erste Schwenkachse gegebenen Leitung mit genau einer Hälfte der durch die zweite Schwenkachse gegebenen Leitung in Verbindung steht. Anders gesagt, in diesem Fall stünde eine Basisleitung mit genau einer Endleitung in Verbindung. Eine derartige Zuordnung ist allerdings nicht notwendig.
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Die Endleitungen weisen zwangsläufig bereichsweise einen Abstand voneinander auf. Vorteilhaft ist es möglich, dass die Motoreinheit zwischen den Endleitungen angeordnet ist. Entsprechend kann beim Vorhandensein zweier beabstandeter Basisleitungen die erste Motoreinheit zwischen den Basisleitungen angeordnet sein. Durch die genannten Maßnahmen kann die Vorrichtung insgesamt kompakter ausgestaltet werden. Es versteht sich, dass die Anordnung so wie beschrieben ggf. nur in einem bestimmten Schwenkzustand um die erste bzw. zweite Schwenkachse gegeben ist. Jedenfalls bedeutet dies, dass die jeweilige Motoreinheit bei einem Schwenkvorgang nicht mit den jeweiligen Leitungen kollidiert, sondern zwischen diesen hindurchgeführt werden kann.
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Die bereits oben geschilderte Kompensation von auftretenden Kräften kann dadurch verbessert werden, dass die Endleitungen symmetrisch zu einer durch die erste Schwenkachse verlaufenden Ebene ausgebildet sind. Aufgrund der symmetrischen Ausbildung bezüglich der ersten Schwenkachse können keine unerwünschten Drehmomente auf diese wirken, da entsprechende Kräfte innerhalb der Endleitungen sich gegenseitig aufheben. Ebenso lässt sich eine Verbesserung dadurch erreichen, dass die Endleitungen entlang einer durch die zweite Schwenkachse verlaufenden Ebene ausgebildet sind. Diese Aussage ist selbstverständlich nicht im streng geometrischen Sinne zu verstehen, da die Endleitungen eine gewisse Ausdehnung aufweisen müssen, die nicht auf eine Ebene beschränkt ist. Gemeint ist hiermit, dass die Richtung des Verlaufs der Endleitungen in einer Ebene verbleibt, die die zweite Schwenkachse einschließt. Hierbei ist es selbstverständlich so, dass auch keine Drehmomente auf die zweite Schwenkachse entstehen können.
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In entsprechender Weise ist es bevorzugt, dass die Basisleitungen symmetrisch zu einer durch die zweite Schwenkachse verlaufenden Ebene ausgebildet sind und/oder entlang einer durch die erste Schwenkachse verlaufenden Ebene ausgebildet sind. Die sich hierbei ergebenden positiven Effekte hinsichtlich der auftretenden Drehmomente entsprechend der obigen Schilderung bezüglich der Endleitungen.
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Des Weiteren wird durch die Erfindung eine Schwenkeinheit für eine Vorrichtung zum Ausspritzen einer Flüssigkeit zur Verfügung gestellt. Die Schwenkeinheit umfasst ein Basissegment, ein Mittelsegment sowie ein Endsegment. Das Mittelsegment ist am Basissegment um eine erste Schwenkachse schwenkbar gelagert. Das Endsegment ist am Mittelsegment um eine im Winkel zur ersten Schwenkachse angeordnete zweite Schwenkachse schwenkbar gelagert. Es weist zwei Endanschlüsse auf, die zum Anschluss von zwei zu einem Düsenabschnitt führenden Endleitungen eines Zuleitungssystems vorgesehen sind. Die Schwenkeinheit weist zudem wenigstens einen weiteren Anschluss zur Verbindung mit einem Flüssigkeitsreservoir auf, der mit den Endanschlüssen verbunden ist. Insbesondere können zwei Basisanschlüsse vorhanden sein, die zur Verbindung mit dem Flüssigkeitsreservoir über zwei Basisleitungen vorgesehen sind.
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Bevorzugt sind die beiden Endanschlüsse koaxial zur zweiten Schwenkachse angeordnet und die zwei Basisanschlüsse koaxial zur ersten Schwenkachse angeordnet. In diesem Fall sind die beiden Schwenkachsen als Hohlachsen ausgebildet und die Endanschlüsse stehen mit den Basisanschlüssen im Inneren des Mittelsegments in Verbindung.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Schwenkeinheit entsprechen den oben genannten Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und werden daher nicht nochmals erläutert.
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Details der Erfindung werden nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die Figuren erläutert. Hierbei zeigt:
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1: eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform;
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2: eine perspektivische Darstellung einer Schwenkeinheit einer Vorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform;
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3: eine erste Seitenansicht der Schwenkeinheit aus 2; sowie
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4: eine zweite Seitenansicht der Schwenkeinheit aus 2.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1, die zur Erzeugung von Wasserfontänen vorgesehen ist. Die Vorrichtung 1 umfasst ein Basissegment 2, ein Mittelsegment 3 sowie ein Endsegment 4. Das Basiselement 2 umfasst zwei Basisleitungen 7.1, 7.2 eines Zuführsystems, das mit einem (hier nicht gezeigten) Wasserreservoir verbunden ist und das dort über eine (ebenfalls nicht gezeigte) Pumpe druckbeaufschlagt wird.
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Die Basisleitungen erstrecken sich zunächst senkrecht und biegen dann im Winkel von 90° in die Waagerechte ab, wo sie an Basisanschlüsse 12 angeschlossen sind. Die Basisanschlüsse 12 sind Teil einer als Hohlachse ausgeführten ersten Schwenkachse X, mittels derer das Mittelsegment 3 gegenüber dem Basiselement 2 schwenkbar ist. Der Schwenkvorgang kann über eine Motoreinheit 14 mit einem Zahnrad 15 gesteuert werden, wobei das Zahnrad 15 mit einem Zahnrad 13 kämmt, das koaxial auf einem Basisanschluss 12 aufsitzt und mit diesem drehfest verbunden ist. Das Endsegment 4 ist über eine zweite Schwenkachse Y schwenkbar gegenüber dem Mittelsegment 3 gelagert. Die zweite Schwenkachse Y ist um 90° gegenüber der ersten Schwenkachse X versetzt und schneidet diese innerhalb des Mittelsegments 3. Die Schwenkbarkeit des Endsegments 4 gegenüber dem Mittelsegment 3 wird wiederum über eine Motoreinheit 10 gesteuert, die ein Zahnrad 11 aufweist. Letzteres kämmt mit einem Zahnrad 9, das auf einem Endanschluss 8 drehfest aufsitzt, der koaxial zur zweiten Schwenkachse Y verläuft.
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Von dem Endanschluss 8 geht eine erste Endleitung 6.1 aus, die zunächst in Richtung der zweiten Schwenkachse Y waagerecht verläuft, dann um 90° nach oben abbiegt und schließlich wiederum um 90° abbiegt und in einer Richtung parallel zur Schwenkachse Y geführt ist. Auf der gegenüberliegenden Seite des Mittelsegments 3 ist eine symmetrisch hierzu ausgestalteter zweite Endleitung 6.2 angeordnet, die ebenfalls von einem Endanschluss ausgeht. Die beiden Endleitungen 6.1, 6.2 sind aus entgegengesetzten Richtungen an einem Düsenabschnitt 5 zusammengeführt, der als T-Stück ausgestaltet ist. Der Düsenabschnitt 5, durch den das Wasser im Betriebszustand in einer Ausstoßrichtung A ausgestoßen wird, ist hier ohne spezielle Düse dargestellt. Selbstverständlich kann eine solche vorgesehen sein.
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Das Mittelsegment 3 mit den daran angeordneten Basisanschlüssen 12 und Endanschlüssen 8 bildet eine Schwenkeinheit 20, die als Kernstück der Vorrichtung 1 angesehen werden kann. Die hiermit verbundenen Basisleitungen 7.1, 7.2, Endleitungen 6.1, 6.2 sowie der Düsenabschnitt 5 können grundsätzlich aus handelsüblichen, im Stand der Technik bekannten Elementen gebildet sein.
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Wie aus 1 klar wird, verlaufen die beiden Basisleitungen 7.1, 7.2 in einer Ebene mit der ersten Schwenkachse X und sind symmetrisch zu einer Ebene, die die zweite Schwenkachse Y einschließt. Des Weiteren verlaufen die beiden Endleitungen 6.1, 6.2 in einer Ebene mit der zweiten Schwenkachse Y und sind symmetrisch zu einer Ebene, die die Schwenkachse X einschließt. Werden beim Betrieb der Vorrichtung 1 die genannten Leitungen 6.1, 6.2, 7.1, 7.2 von Wasser, das unter Hochdruck steht, durchflossen, so treten an den Stellen, wo eine Umlenkung des Wasserstroms erfolgt, Gegenkräfte auf. Aufgrund der geschilderten symmetrischen Anordnung der verschiedenen Leitungen entstehen hierbei allerdings keine resultierenden Drehmomente auf die Schwenkachsen X, Y. Darüber hinaus sind die beiden Motoreinheiten 10, 14 auf gegenüberliegenden Seiten der ersten Schwenkachse X angeordnet, so dass beim Verschwenken die durch ihr Gewicht hervorgerufenen Drehmomente sich im Wesentlichen aufheben. Die gesamte Vorrichtung 1 ist somit sowohl statisch als auch dynamisch (nahezu) im Gleichgewicht, weshalb ihre Komponenten vergleichsweise leicht ausgestaltet werden können und im Betrieb nur geringfügige Verformung auftreten. Auch ist vorteilhaft, dass sich das Mittelsegment 3, in dem sich die Schwenkachsen X, Y kreuzen, in rückwärtiger Verlängerung der Ausstoßrichtung A befindet. Somit wirkt die Rückstoßkraft des ausgestoßenen Wassers in Richtung auf das Mittelsegment 3, weshalb auch diese optimal aufgenommen wird und zu keinerlei Drehmomenten auf die Schwenkachse X, Y führt.
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Die Schwenkbarkeit um jede der Achsen X, Y beträgt grundsätzlich jeweils 180°, d.h. 90° in jede Richtung gegenüber der in 1 gezeigten Mittelstellung, wobei, je nach Schwenkzustand um die jeweils andere Achse der volle Schwenkbereich ggf. nicht voll ausgeschöpft werden kann, da die Endleitungen 6.1, 6.2 an den Basisleitungen 7.1, 7.2 anstoßen. Ansonsten ist es allerdings mit der dargestellten Vorrichtung 1 möglich, praktisch jeden (zweidimensionalen) Winkelbereich innerhalb eines Halbraums zu erreichen.
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Die 2–4 zeigen eine Schwenkeinheit 120 gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Hierbei zeigt 3 eine Seitenansicht aus der in 2 mit III gekennzeichneten Blickrichtung und 4 eine Seitenansicht aus der mit IV gekennzeichneten Blickrichtung. Die dargestellte Schwenkeinheit 120 kann mit Basisleitungen und Endleitungen eines Zuleitungssystems sowie einem Düsenabschnitt verwendet werden, die den in 1 gezeigten Elementen entsprechen. Die Schwenkeinheit 120 umfasst ein Mittelsegment 103, das gegenüber einem Basissegment 102 um eine erste Schwenkachse X schwenkbar ist und an dem einen Endsegment 104 um eine zweite Schwenkachse Y schwenkbar ist. Das Mittelsegment 103 weist in entsprechender Weise wie beim in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Motoreinheiten 110, 114 auf, die gegenüberliegend bezüglich der zweiten Schwenkachse Y angeordnet sind. Auch hier wirkt die für die Verschwenkung bezüglich der zweiten Schwenkachse Y verwendete Motoreinheite 110 über zwei Zahnräder auf einen Endanschluss 108.2, an dem eine Endleitung des Zuleitungssystems angeschlossen werden kann. Ein weiterer Endanschluss 108.1 ist auf einer gegenüberliegenden Seite des Mittelsegments 103 vorhanden.
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Der Endanschluss 108.2 ist in den 2–4 nur ansatzweise zu sehen, da er zusammen mit den erwähnten Zahnrädern in einem Getriebegehäuse 116 angeordnet ist. Das Getriebegehäuse 116 dient zum Schutz der innenliegenden Komponenten vor Wasser, da die vorliegende Schwenkeinheit 120 für den Unterwassereinsatz gedacht ist. Um einen besseren Zugang zum Endanschluss 108.2 zu ermöglichen, ist am Getriebegehäuse 116 eine Verschlussblende 118 vorgesehen, die durch Lösen von Schraubverbindungen entfernt werden kann. In entsprechender Weise ist ein Basisanschluss 112.1 des Basissegments 102 zusammen mit entsprechenden Zahnrädern in einem Getriebegehäuse 117 angeordnet, dass eine entsprechende Verschlussblende 119 aufweist. Auch hier ist an einer gegenüberliegenden Seite des Mittelsegments 103 ein weiterer Basisanschluss 112.2 vorgesehen. Durch die Anschlüsse 112.1, 112.2 können, in gleicher Weise wie in 1 gezeigt, Basisleitungen eines Zuleitungssystems angeschlossen werden. Der innere Aufbau des Mittelsegments 103 entspricht dem in 1 gezeigten, d.h. dass die Anschlüsse 112.1, 112.2 des Basiselements 102 in Verbindung mit den Anschlüssen 108.1, 108.2 des Endsegments 104 stehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2, 102
- Basissegment
- 3, 103
- Mittelsegment
- 4, 104
- Endsegment
- 5
- Düsenabschnitt
- 6.1, 6.2
- Endleitung
- 7.1, 7.2
- Basisleitung
- 8, 108.1, 108.2
- Endanschluss
- 9, 11, 13, 15
- Zahnrad
- 10, 14, 110, 114
- Motoreinheit
- 12, 112.1, 112.2
- Basisanschluss
- 20, 120
- Schwenkeinheit
- 116, 117
- Getriebegehäuse
- 118, 119
- Verschlussblende
- A
- Ausstoßrichtung
- X
- erste Schwenkachse
- Y
- zweite Schwenkachse