-
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, ein Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 19 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Kraftfahrzeugschlosses nach Anspruch 20.
-
Das in Rede stehende Kraftfahrzeugschloss findet Anwendung bei allen Arten von Verschlusselementen eines Kraftfahrzeugs. Dazu gehören insbesondere Seitentüren, Hecktüren, Heckklappen, Heckdeckel oder Motorhauben. Diese Verschlusselemente können grundsätzlich auch nach Art von Schiebetüren ausgestaltet sein.
-
Das bekannte Kraftfahrzeugschloss (
EP 2 193 247 B1 ), von dem die Erfindung ausgeht, ist mit den üblichen Schließelementen „Schlossfalle” und „Sperrklinke” ausgestattet. Die Schlossfalle lässt sich in eine Offenstellung und in mindestens eine Hauptschließstellung verstellen. In der Hauptschließstellung steht die Schlossfalle in haltendem Eingriff mit einem Schließkeil o. dgl.. Die Sperrklinke lässt sich in eine eingefallene Stellung bringen, in der sie die Schlossfalle in der Hauptschließstellung hält. Ein Ausheben der Sperrklinke bewirkt eine Freigabe der Schlossfalle in Richtung der Offenstellung.
-
Die Sperrklinke lässt sich bei dem bekannten Kraftfahrzeugschloss durch einen Außenbetätigungshebel und einen Innenbetätigungshebel ausheben. Für das wahlweise Kuppeln des Außenbetätigungshebels und des Innenbetätigungshebels mit der Sperrklinke ist eine Schlossmechanik vorgesehen, die in verschiedene Funktionszustände geschaltet werden kann. Dabei handelt es sich jedenfalls um die Funktionszustände „entriegelt” und „verriegelt”. Im Funktionszustand „entriegelt” kann durch Betätigung des Türaußengriffs das zugeordnete Verschlusselement geöffnet werden. In dem Funktionszustand „verriegelt” kann jedenfalls von außen nicht geöffnet werden.
-
Für die Einstellung der unterschiedlichen Funktionszustände der Schlossmechanik ist ein Funktionselement vorgesehen, das in entsprechende Funktionsstellungen verstellbar ist. Das Funktionselement ist als federelastisch biegbarer Draht oder Streifen ausgestaltet, der als Biege-Funktionselement federelastisch in die unterschiedlichen Funktionsstellungen biegbar ist. Eine Herausforderung beim Einsatz eines solchen federelastisch biegbaren Drahtes oder Streifens ist der relativ hohe Fertigungsaufwand für die Einhaltung enger Fertigungstoleranzen.
-
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte Kraftfahrzeugschloss derart auszugestalten und weiterzubilden, dass enge Fertigungstoleranzen für das Funktionselement mit geringem konstruktivem Aufwand eingehalten werden können.
-
Das obige Problem wird bei einem Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
-
Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, dass sich das Funktionselement zumindest zum Teil aus einem federelastisch biegbaren Flachmaterial ausgestalten lässt, wobei sich die federelastische Biegbarkeit durch mindestens eine Ausformung in dem Flachmaterial einstellen lässt. Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass das Funktionselement mindestens einen Federabschnitt aus einem federelastisch biegbaren Flachmaterial aufweist, der zu seiner mechanischen Schwächung im Hinblick auf seine Biegbarkeit mindestens eine Ausformung aufweist, wobei die Verstellbarkeit des Funktionselements zumindest zum Teil auf die federelastische Biegbarkeit des Federabschnitts zurückgeht.
-
Durch die Ausgestaltung zumindest des Federabschnitts des Funktionselements aus einem federelastisch biegbaren Flachmaterial lässt sich das Funktionselement um eine Biegeachse, die parallel zu einer von dem Flachmaterial aufgespannten Ebene verläuft, federelastisch biegen. Hinsichtlich einer Kraftbeanspruchung entlang dieser Ebene zeigt ein solches Flachmaterial eine hohe mechanische Stabilität, so dass sich die federelastische Biegbarkeit durch eine gezielte Wahl der mindestens einen Ausformung mit engen Fertigungstoleranzen einstellen lässt.
-
Bei den besonders bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 2 bis 4 ist das Funktionselement sowohl um eine Hochachse als auch um eine Querachse schwenkbar. Dabei handelt es sich bei der Hochachse und bei der Querachse um geometrische Achsen. Der Begriff der Schwenkbarkeit um die Achsen ist vorliegend stets weit zu verstehen und umfasst insbesondere eine Schwenkbarkeit, bei der sich die Lage der betreffenden Achse während des Schwenkens verschiebt. Dies ist insbesondere bei der Ausgestaltung gemäß Anspruch 3 der Fall, bei der die Schwenkbarkeit des Funktionselements um die Querachse jedenfalls auch auf die Biegbarkeit des Federabschnitts zurückgeht.
-
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung ergibt sich durch die Kombination der Ansprüche 3 und 4, so dass die Schwenkbarkeit des Funktionselements um die Querachse jedenfalls auch auf die Biegbarkeit des Federabschnitts zurückgeht, während die Schwenkbarkeit des Funktionselements um die Hochachse auf die Lagerung des Funktionselements über eine Lageranordnung zurückgeht. Dies trägt dem Umstand Rechnung, dass das Flachmaterial entlang der oben genannten, vom Flachmaterial aufgespannten Ebene eine hohe mechanische Stabilität aufweist, so dass für die Realisierung eines Bewegungsfreiheitsgrades entlang dieser Ebene eine zusätzliche Lageranordnung vorgesehen ist. Mit dieser Anordnung lassen sich die jeweils erforderlichen Bewegungsfreiheitsgrade bei engen Fertigungstoleranzen und mit geringem Fertigungsaufwand einstellen.
-
Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 10 handelt es sich zumindest bei dem Federabschnitt des Funktionselements um ein Stanzteil, bei dem die mindestens eine Ausformung aus dem Flachmaterial vorzugsweise ausgestanzt ist. Dadurch lässt sich zumindest der Federabschnitt kostengünstig und genau herstellen.
-
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des Federabschnitts ist Gegenstand von Anspruch 15, bei dem der Federabschnitt eine gebogene Ausformung aufweist, wobei auf gegenüberliegenden Seiten bezogen auf die gebogene Ausformung jeweils ein Anschlussbereich für den Federabschnitt angeordnet ist. Insbesondere bei dem Anschluss des Federabschnitts an eine Lageranordnung gemäß Anspruch 4 über den bezogen auf die gebogene Ausformung innenliegenden Anschlussbereich lässt sich damit eine besonders gute Bauraumausnutzung erreichen.
-
Bei den weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 16 bis 18 ist das Funktionselement mit einem Eingriffsabschnitt für den kraftübertragenden Eingriff mit mindestens einem Verstellelement der Schlossmechanik ausgestattet, wobei der Eingriffsabschnitt gemäß Anspruch 17 vorzugsweise einen Kunststoffkörper mit einer entsprechenden Eingriffsfläche für den kraftübertragenden Eingriff aufweist. Der Kunststoffkörper kann gemäß Anspruch 18 an das Funktionselement im Übrigen im Kunststoff-Spritzgießverfahren angespritzt oder an das Funktionselement im Übrigen aufgesteckt oder angesetzt sein.
-
Mit der obigen Ausgestaltung des Eingriffsabschnitts als Kunststoffkörper ergeben sich neue Möglichkeiten für die Auslegung des Funktionselements, insbesondere im Hinblick auf die Einhaltung enger Fertigungstoleranzen. Weiter lässt sich der Eingriffsabschnitt durch die Verwendung eines Kunststoffkörpers im Hinblick auf das Geräusch- und Verschließverhalten des Kraftfahrzeugschlosses optimal auslegen. Beispielsweise kann der Kunststoffkörper verglichen mit dem Funktionselement im Übrigen eine geringere Härte oder einen geringeren Reibwert bezogen auf Stahl aufweisen und insbesondere als Dämpfungskörper ausgestaltet sein.
-
Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 19, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Kraftfahrzeugschloss mit einer Schlossmechanik beansprucht, wobei die Schlossmechanik ein Funktionselement aufweist, wobei das Funktionselement in unterschiedliche Funktionsstellungen verstellbar ist.
-
Nach der weiteren Lehre wird vorgeschlagen, dass das Funktionselement mindestens einen Federabschnitt aus einem federelastisch biegbaren Material aufweist, wobei die Verstellbarkeit des Funktionselements zumindest zum Teil auf die federelastische Biegbarkeit des Federabschnitts zurückgeht, wobei das Funktionselement einen Eingriffsabschnitt für den kraftübertragenden Eingriff mit mindestens einem Verstellelement der Schlossmechanik aufweist und wobei der Eingriffsabschnitt einen Kunststoffkörper mit einer Eingriffsfläche für den kraftübertragenden Eingriff aufweist.
-
Das Funktionselement des Kraftfahrzeugschlosses nach der weiteren Lehre weist also einen obigen Eingriffsabschnitt mit Kunststoffkörper auf. Auf alle Ausführungen zu dem Kraftfahrzeugschloss gemäß der ersten Lehre darf insoweit verwiesen werden, wobei es nicht darauf ankommt, dass der Federabschnitt aus einem Flachmaterial gebildet ist. Vielmehr kann der Federabschnitt auch als Draht oder Streifen mit beliebigem Querschnitt ausgestaltet sein.
-
Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 20, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Verfahren zur Herstellung eines vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses beansprucht.
-
Wesentlich für das vorschlagsgemäße Verfahren ist, dass der Federabschnitt, insbesondere das Funktionselement insgesamt, aus einem Flachmaterial ausgestanzt ist. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, dass die mindestens eine Ausformung aus dem Flachmaterial ausgestanzt ist.
-
Das vorschlagsgemäße Verfahren eignet sich für die Fertigung hoher Stückzahlen mit geringen Stückkosten, wobei die angesprochenen, engen Fertigungstoleranzen mit vertretbarem Fertigungsaufwand einhalten lassen.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
-
1 ein vorschlagsgemäßes Kraftfahrzeugschloss in einer Draufsicht von oben,
-
2 das Kraftfahrzeugschloss gemäß 1 in einer perspektivischen Ansicht schräg von unten
-
3 das Kraftfahrzeugschloss gemäß 1 in einer Draufsicht von unten und
-
4 das Funktionselement des Kraftfahrzeugschlosses gemäß 1 in einer perspektivischen Ansicht.
-
Es darf darauf hingewiesen werden, dass in der Zeichnung nur die Komponenten des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses dargestellt sind, die für die Erläuterung der Lehre notwendig sind.
-
Das in der Zeichnung dargestellte Kraftfahrzeugschloss ist mit den üblichen Schließelementen Schlossfalle 1 und Sperrklinke 2 ausgestattet. Die Schlossfalle 1 ist in einer in der Zeichnung dargestellte Hauptschließstellung und in eine nicht dargestellte Vorschließstellung bringbar, in der die Sperrklinke 2 in eine Hauptraste 3 und eine Vorraste 4 der Schlossfalle 1 sperrend eingreift. In den Schließstellungen steht die Schlossfalle 1 in haltendem Eingriff mit einem Schließkeil 5 o. dgl.. Vorzugsweise ist das Kraftfahrzeugschloss an einem Verschlusselement des Kraftfahrzeugs angeordnet, während der Schließkeil 5 o. dgl. an der Karosserie des Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Dies kann auch anders herum vorgesehen sein.
-
Die Sperrklinke 2 ist in die in der Zeichnung dargestellte, eingefallene Stellung bringbar, in der sie die Schlossfalle 1 in einer der Schließstellungen hält. Weiter lässt sich die Sperrklinke 2 durch die Betätigung eines Türaußengriffs 6 und eines Türinnengriffs 7 ausheben. Das Ausheben der Sperrklinke 2 entspricht einem Schwenken der Sperrklinke 2 um die Sperrklinkenachse 2a in 1 im Gegenuhrzeigersinn, so dass die Schlossfalle 1 frei von der Sperrklinke 2 in Richtung ihrer Offenstellung, in 1 ebenfalls im Gegenuhrzeigersinn, schwenken kann. Beim Erreichen der Offenstellung gibt die Schlossfalle 1 den Schließkeil 5 frei, so dass das zugeordnete Verschlusselement geöffnet werden kann.
-
Das Kraftfahrzeugschloss lässt sich auf alle Arten von Verschlusselementen eines Kraftfahrzeugs anwenden. Insoweit darf auf die beispielhafte Aufzählung im einleitenden Teil der Beschreibung verwiesen werden.
-
Hier und vorzugsweise sind sowohl der Türaußengriff 6 als auch der Türinnengriff 7 über eine Schlossmechanik 8 wahlweise mit der Sperrklinke 2 zu deren Ausheben koppelbar. Hierfür ist die Schlossmechanik 8 in unterschiedliche Funktionszustände wie „verriegelt” oder „entriegelt” bringbar. Für die Überführung der Schlossmechanik 8 in die unterschiedlichen Funktionszustände ist wiederum ein Funktionselement 9 vorgesehen, das in entsprechend unterschiedliche Funktionsstellungen verstellbar ist. Hier und vorzugsweise entspricht eine Funktionsstellung des Funktionselements 9 einem zugeordneten Funktionszustand der Schlossmechanik 8.
-
Die Schlossmechanik 8 stellt vorliegend also eine schaltbare Kupplung zwischen dem Türaußengriff 6 und der Sperrklinke 2 sowie zwischen dem Türinnengriff 7 und der Sperrklinke 2 bereit. Hierfür sind der Türaußengriff 6 und der Türinnengriff 7 über entsprechende mechanische Kopplungen 10, 11 mit einem Außenbetätigungshebel 12 und einem Innenbetätigungshebel 13 des Kraftfahrzeugschlosses gekoppelt. Die Kopplungen 10, 11 sind in der Zeichnung lediglich angedeutet und werden vorzugsweise durch Bowdenzüge realisiert.
-
Der Realisierung der Verstellbarkeit des Funktionselements 9 kommt vorliegend besondere Bedeutung zu. Für die Umsetzung des noch zu erläuternden Kupplungsprinzips ist es nämlich erforderlich, dass das Funktionselement 9 in zwei zueinander senkrechten Achsen schwenkbar ist, wie ebenfalls noch erläutert wird.
-
Das Funktionselement 9 weist vorschlagsgemäß mindestens einen Federabschnitt 14 aus einem federelastisch biegbaren Flachmaterial 15 auf, der zur mechanischen Schwächung im Hinblick auf seine Biegbarkeit mindestens eine Ausformung 16 aufweist, wobei die Verstellbarkeit des Funktionselements 9 zumindest zum Teil, vorzugsweise vollständig, auf die federelastische Biegbarkeit des Federabschnitts 14 zurückgeht. Die Biegbarkeit des Federabschnitts 14 beschränkt sich dabei in erster Linie auf eine Biegbarkeit um eine Achse, die sich parallel zu einer von zumindest einem Teil des Flachmaterials 15 aufgespannten Ebene 22 erstreckt.
-
Wie oben angesprochen, sind mindestens zwei Bewegungsfreiheitsgrade für das Funktionselement 9 vorgesehen. Hier und vorzugsweise ist das Funktionselement 9 um eine Hochachse 17 und um eine Querachse 18 schwenkbar, wobei die Hochachse 17 und die Querachse 18 senkrecht zueinander ausgerichtet sind. Auf das oben angesprochene, weite Verständnis des Begriffs „schwenkbar” darf verwiesen werden.
-
Hier und vorzugsweise geht die Schwenkbarkeit des Funktionselements 9 um die Querachse 18 jedenfalls auch auf die Biegbarkeit des Federabschnitts 14 zurück. Die Querachse 18 verläuft hier und vorzugsweise stets im Wesentlichen senkrecht zu der Sperrklinkenachse 2a.
-
2 zeigt, dass das Funktionselement 9, hier der Federabschnitt 14, über eine Lageranordnung 19 schwenkbar um die Hochachse 17 mit dem Kraftfahrzeugschloss im Übrigen gekoppelt ist. Die Hochachse 17 ist hier und vorzugsweise parallel zu der Sperrklinkenachse 2a, insbesondere konzentrisch zu der Sperrklinkenachse 2a, angeordnet. Die Lageranordnung 19 stellt einen Lagerdorn 20 bereit, auf dem das Funktionselement 9 über ein Anschlusselement 21 läuft. Das Anschlusselement 21 ist hier und vorzugsweise scheibenartig ausgestaltet und stellt eine schwenkende Kopplung zwischen dem Federabschnitt 14 und dem Lagerdorn 20 bereit.
-
4 zeigt, dass das Flachmaterial 15 des Federabschnitts 14 in zumindest einer Stellung des Funktionselements 9, hier und vorzugsweise bei vollständig entspanntem Federabschnitt 14, in ein und derselben Ebene angeordnet ist. Dies bedeutet, dass sich der Federabschnitt 14 in besonders einfacher Weise herstellen lässt, hier und vorzugsweise in einem noch zu erläuternden Stanzvorgang.
-
4 zeigt weiter, dass das Funktionselement 9 in noch zu erläuternder Weise mehrteilig ausgestaltet ist. Dabei kann das Funktionselement 9 insgesamt aus einem federelastisch biegbaren Flachmaterial 15 ausgebildet sein. Weiter vorzugsweise kann es vorteilhaft sein, dass das Funktionselement 9 einstückig ausgestaltet ist.
-
Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Flachmaterial 15, aus dem der Federabschnitt 14 ausgebildet ist, ein Blech, weiter vorzugsweise ein Stahlblech und in besonders bevorzugter Ausgestaltung ein Federblech ist. Denkbar ist aber auch, dass das Flachmaterial ein Kunststoff-Flachmaterial ist, das vorzugsweise im Kunststoff-Spritzgießverfahren hergestellt worden ist.
-
Als „Flachmaterial” wird vorliegend ein im Wesentlichen ebenes Material verstanden, das eine geringe Wandstärke, insbesondere eine Wandstärke von weniger als 1 mm, vorzugsweise von weniger als 0,5 mm und weiter vorzugsweise von weniger als 0,1 mm aufweist. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Ausformung 16 um eine Durchbrechung im Flachmaterial 15. Alternativ oder zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass mindestens eine Ausformung als Vertiefung im Flachmaterial 15 ausgestaltet ist.
-
Es wurde schon darauf hingewiesen, dass der Federabschnitt 14 hier und vorzugsweise als Stanzteil ausgestaltet ist, wobei weiter vorzugsweise die mindestens eine Ausformung 16 aus dem Flachmaterial 15 ausgestanzt ist. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist es sogar vorgesehen, dass das Funktionselement 9 insgesamt als Stanzteil ausgestaltet ist. Ein solches Stanzteil lässt sich besonders kostengünstig in hoher Genauigkeit fertigen.
-
Weiter vorzugsweise ist der Federabschnitt 14, insbesondere das Funktionselement 9 insgesamt, als Stanz-Biegeteil ausgestaltet. Damit lässt sich die konstruktive Freiheit für den Federabschnitt 14 bzw. das Funktionselement 9 weiter erhöhen.
-
Eine Zusammenschau der 1 bis 4 zeigt, dass der Federabschnitt 14 für seinen Anschluss innerhalb des Funktionselements 9 einen ersten Anschlussbereich 24 und einen zweiten Anschlussbereich 25 aufweist, wobei hier und vorzugsweise der erste Anschlussbereich 24 dem Anschluss des Funktionselements 9 an das Kraftfahrzeugschloss im Übrigen dient und der zweite Anschlussbereich 25 dem Anschluss des Federabschnitts 14 an das Funktionselement 9 im Übrigen dient. Insoweit ist die Formulierung „innerhalb des Funktionselements 9” weit zu versehen.
-
4 zeigt, dass vorzugsweise genau eine Ausformung 16 vorgesehen ist, die eine Schwächung des Federabschnitts 14 im Hinblick auf die Biegbarkeit des Federabschnitts 14 zwischen den beiden Anschlussbereichen 24, 25 um eine Biegeachse 26 bereitstellt, bei der es sich weiter vorzugsweise um eine Achse handelt, die parallel zu einer von zumindest einem Teil des Flachmaterials 15 aufgespannten, oben angesprochenen Ebene 22 verläuft.
-
Eine Zusammenschau der 2 bis 4 zeigt, dass der erste Anschlussbereich 24 dem Anschluss des Federabschnitts 14 an der Lageranordnung 19 dient und dass die der Lageranordnung 19 zugeordnete Hochachse 17 senkrecht zu dem Flachmaterial 15 im ersten Anschlussbereich 24 ausgerichtet ist. Für den Anschluss des Federabschnitts 14 an der Lageranordnung 19 ist der erste Anschlussbereich 24 vorzugsweise ringförmig ausgestaltet. Alternativ oder zusätzlich kann der erste Anschlussbereich 24 einen Durchzug aufweisen, der im Rahmen einer Umformung des Federabschnitts 14, insbesondere im Rahmen einer Kaltumformung des Federabschnitts 14, in den ersten Anschlussbereich 24 eingebracht wird.
-
4 zeigt, dass die Ausformung 16 als innerhalb des Flachmaterials 15 geschlossene Ausformung 16 ausgestaltet ist. Grundsätzlich kann es aber auch vorgesehen sein, dass die Ausformung 16 zu einer Seite hin offen ausgestaltet ist, also keine umlaufende Kante im Flachmaterial 15 bildet.
-
Es lässt sich der Darstellung gemäß 4 weiter entnehmen, dass der Federabschnitt 14 hier eine gebogene, insbesondere sichelförmige Ausformung 16 aufweist, wobei die beiden Anschlussbereiche 24, 25 auf gegenüberliegenden Seiten bezogen auf die gebogene Ausformung 16 angeordnet sind. Alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass die Ausformung 16 ringabschnittsförmig o. dgl. ausgestaltet ist.
-
Als Folge der gebogenen Ausgestaltung der Ausformung 16 ergibt sich, dass der erste Anschlussbereich 24 vollständig von dem Federabschnitt 14 im Übrigen umgeben ist. Aus dieser Darstellung ergibt sich weiter, dass der zweite Anschlussbereich 25 außen am Federabschnitt 14 angeordnet ist.
-
Das Funktionselement 9 ist hier und vorzugsweise mit mindestens einem Eingriffsabschnitt 27 für den kraftübertragenden Eingriff mit mindestens einem Verstellelement 12a, 13a, 2b, 31 der Schlossmechanik 8 ausgestattet. Bei den Verstellelementen handelt es sich vorzugsweise um die Betätigungsabschnitte 12a, 13a der Betätigungshebel 12a, 13a, um den Betätigungsabschnitt 2b an der Sperrklinke 2 und um eine noch zu erläuternde Steuerwelle 31.
-
Hier und vorzugsweise dient ein erster Eingriffsabschnitt 27 als Kupplungselement jeweils zwischen den beiden Verstellelementen 12a, 13a, also den Betätigungsabschnitten 12a, 13a der Betätigungshebel 12, 13, und dem Verstellelement 2b, also dem Betätigungsabschnitt 2b an der Sperrklinke 2. Die Kupplungsfunktion des Eingriffsabschnitts 27 ergibt sich durch eine Zusammenschau der 2 bis 4. Der dort dargestellte Funktionszustand „entriegelt” zeigt das Funktionselement 9 in seiner in 2 unteren Stellung. Dadurch kommen die Betätigungsabschnitte 12a, 13a des Außenbetätigungshebels 12 bzw. des Innenbetätigungshebels 13 bei entsprechender Betätigung, in 3 jeweils im Uhrzeigersinn, in Eingriff mit dem ersten Eingriffsabschnitt 27 des Funktionselements 9, wodurch das Funktionselement 9 um die Hochachse 17 in 3 im Uhrzeigersinn verstellt wird. Das Funktionselement 9 drückt wiederum auf den Betätigungsabschnitt 2b an der Sperrklinke 2, wodurch die Sperrklinke 2 in 3 im Uhrzeigersinn und in 1 gegen den Uhrzeigersinn verstellt wird. Dies entspricht einer Aushebebewegung der Sperrklinke 2, so dass das Kraftfahrzeugschloss 1 öffnet.
-
Hier und vorzugsweise ist das Funktionselement 9 mit einem zweiten Eingriffsabschnitt 28 ausgestattet, der der Bewegungssteuerung des Funktionselements 9 dient. Im Einzelnen ist der zweite Eingriffsabschnitt 28 eingerichtet, von einer in der Zeichnung dargestellten, nach Art einer Nockenwelle ausgestalteten Steuerwelle 31 zwischen der in 2 dargestellten, unteren Stellung und einer in 2 nach oben ausgelenkten, gestrichelt dargestellten Stellung zu verstellen (die dem Eingriffsabschnitt 28 folgende Verstellung des Federabschnitts 15 ist im Sinne einer besseren Übersichtlichkeit nicht dargestellt). Die Steuerwelle 31 ist mit einem hier und vorzugsweise elektromotorischen Antrieb gekoppelt.
-
Zur Einstellung des Funktionszustands „entriegelt” ist es vorgesehen, dass das Funktionselement 9 mittels der Steuerwelle 31 geringfügig angehoben wird, so dass der Betätigungsabschnitt 12a des Außenbetätigungshebels 12 bei dessen Betätigung unterhalb des ersten Eingriffsabschnitts 27 freiläuft, der Betätigungsabschnitt 13a des Innenbetätigungshebels 13 jedoch, die Sperrklinke 2 aushebend, in Eingriff mit dem ersten Eingriffsabschnitt 27 kommen kann.
-
Ein weiteres Anheben des Funktionselements 9 mittels der Steuerwelle 31 bewirkt schließlich, dass beide Betätigungsabschnitte 12a, 13a der beiden Betätigungshebel 12, 13 bei deren Betätigung freilaufen, was dem Funktionszustand „diebstahlgesichert” der Schlossmechanik 8 entspricht.
-
Es ergibt sich aus den obigen Erläuterungen, dass das Funktionselement 9 im obigen Sinne ein Kupplungselement zwischen den Verstellelementen 12a, 13a einerseits und dem Verstellelement 2b andererseits ist, das insbesondere der Übertragung von Aushebekräften zum Ausheben der Sperrklinke 2 dient.
-
Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel weisen die beiden Eingriffsabschnitte 27, 28 jeweils einen Kunststoffkörper 29, 30 mit einer Eingriffsfläche 29a, 30a für den jeweils kraftübertragenden Eingriff auf. Hier und vorzugsweise ist es sogar so, dass die Eingriffsabschnitte 27, 28 jeweils von einem Kunststoffkörper 29, 30 gebildet werden. Es ist also insbesondere keine Durchdringung der Eingriffsabschnitte 27, 28 durch den Federabschnitt 14 vorgesehen.
-
Eine besonders einfache Herstellbarkeit ergibt sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch, dass die beiden Eingriffsabschnitte 27, 28 zu einem einzigen Kunststoffkörper 23 zusammengefasst sind. Dadurch lassen sich beide Eingriffsabschnitte 27, 28 in einem einzigen Fertigungsschritt herstellen. Vorzugsweise ist es dabei so, dass der Kunststoffkörper 23 im Kunststoff-Spritzgießverfahren hergestellt ist. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist der Kunststoffkörper 23 an das Funktionselement 9 im Übrigen im Kunststoff-Spritzgießverfahren angespritzt. Alternativ kann es vorgesehen sein, dass der Kunststoffkörper 23 an das Funktionselement 9 im Übrigen aufgesteckt oder angesetzt ist. Der letztgenannte Fall ist der Darstellung gemäß 4 zu entnehmen, bei der zusätzlich eine Vernietung 33 zwischen dem Kunststoffkörper 23 und dem Federabschnitt 14 vorgesehen ist.
-
Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Kraftfahrzeugschloss mit einer Schlossmechanik 8 beansprucht, wobei die Schlossmechanik 8 ein Funktionselement 9 aufweist und wobei das Funktionselement 9 in unterschiedliche Funktionsstellungen verstellbar ist.
-
Wesentlich nach dieser weiteren Lehre ist, dass das Funktionselement 9 mindestens einen Federabschnitt 14 aus einem federelastisch biegbaren Material, insbesondere aus einem federelastisch biegbaren Flachmaterial, aufweist, wobei die Verstellbarkeit des Funktionselements 9 zumindest zum Teil auf die federelastische Biegbarkeit des Federabschnitts 14 zurückgeht. Wesentlich ist weiter, dass das Funktionselement 9 mindestens einen Eingriffsabschnitt 27, 28 für den kraftübertragenden Eingriff mit mindestens einem Verstellelement 12a, 13a, 2b der Schlossmechanik 8 aufweist und dass der Eingriffsabschnitt 27, 28 einen Kunststoffkörper 29, 30 mit einer Eingriffsfläche 29a, 30a für den kraftübertragenden Eingriff aufweist.
-
Auf alle Ausführungen zu dem Kraftfahrzeugschloss gemäß der erstgenannten Lehre darf verwiesen werden, wobei es nach dieser weiteren Lehre auf die Ausbildung des Federabschnitts 14 aus einem Flachmaterial 15 nicht ankommt.
-
Vielmehr kann es sich bei dem Material für den Federabschnitt 14 beispielsweise um einen Draht oder Streifen mit beliebigem Querschnitt handeln.
-
Der Kunststoffkörper 29, 30 der Eingriffsabschnitte 27, 28 kann hinsichtlich der Geräuschreduzierung, der Verschleißreduzierung o. dgl. optimiert werden. Vorzugsweise ist der Kunststoffkörper 29, 30 entsprechend aus einem Dämpfungsmaterial ausgestattet, das insbesondere eine geringere Härte aufweist als das Material, aus dem der Federabschnitt 14 gebildet ist. Weiter vorzugsweise ist der Kunststoffkörper 29, 30 mit einem Reibwert ausgestattet, der geringer ist als der Reibwert des Materials, aus dem der Federabschnitt 14 ausgebildet ist. Die Reibwerte sind dabei jeweils auf die Referenz „Stahl” bezogen.
-
Nach einer weiteren Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Verfahren zur Herstellung eines vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses beansprucht.
-
Wesentlich für das vorschlagsgemäße Verfahren ist, dass der Federabschnitt 14, vorzugsweise das Funktionselement 9 insgesamt, aus einem Flachmaterial ausgestanzt ist. In weiter bevorzugter Ausgestaltung handelt es sich bei dem Stanzvorgang um einen Stanz-Biegevorgang, was, wie oben angesprochen, die konstruktive Freiheit für den Federabschnitt 14, insbesondere für das Federelement 9 insgesamt, erhöht.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-