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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen Planetenradträger für ein Planetenradgetriebe mit einem Trägerelement, ein Planetenradgetriebe mit einem Planetenradträger und eine Verwendung eines Planetenradträgers.
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Stand der Technik
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Planetengetriebe werden im Industriebereich zur kompakten Übersetzung von Drehmomenten verwendet, wobei eine breite Palette an unterschiedlichen Planetengetrieben angeboten wird. Bei verschiedenen Anwendungen ist eine Gewichtsreduktion, insbesondere von bewegten Teilen, aus unterschiedlichen Gründen wünschenswert. Beispielsweise kann mit einer Gewichtsreduktion das Gesamtgewicht des Planetengetriebes verringert werden oder es können Beschleunigungsparameter bzw. Trägheitsparameter des Planetenradgetriebes verbessert werden.
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Vor diesem Hintergrund sind aus dem Stand der Technik auch Planetenradgetriebe bekannt, welche Kunststoff als Baumaterial verwenden. Ein Beispiel eines solchen Planetenradgetriebes ist in der
DE 44 25 961 A1 gezeigt, welches den Einsatz von Polyamid 6.6 mit Mineralfüllung für ein Hohlrad vorschlägt. Weiterhin wird als Material für eine Planetenträgerplatte Kunststoff, Keramik oder Metall vorgeschlagen. Auf diese Weise lässt sich die Masse des Planetenradgetriebes reduzieren.
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Allerdings zeigt sich bei Spritzgussteilen häufig eine nicht ausreichende Genauigkeit. Dadurch kann es zu einem Achsversatz kommen oder es können Spannungen im Planetenradgetriebe entstehen, welche zu einem erhöhten Verschleiß führen können.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Planetenradträger oder ein Planetenradgetriebe anzugeben, welche Nachteile von Geräten aus dem Stand der Technik lindern oder abstellen. Insbesondere sollte ein vergleichsweise leichter Planetenradträger oder ein leichtes Planetenradgetriebe angegeben werden, welches vorteilhafterweise leicht oder kostengünstig zu fertigen ist oder eine hohe Genauigkeit aufweist.
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Die Aufgabe wird mit einem Planetenradträger gemäß Anspruch 1, einem Planetenradgetriebe gemäß nebengeordnetem Vorrichtungsanspruch und einer Verwendung gemäß dem nebengeordneten Verfahrensanspruch gelöst.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft einen Planetenradträger für ein Planetenradgetriebe mit einem Trägerelement, wobei das Trägerelement eine vordere Wange mit zumindest zwei radial ausgerichteten vorderen Führungen und eine hintere Wange mit zumindest zwei radial ausgerichteten hinteren Führungen umfasst, zumindest zwei vorderen Lagerelementen, welche in die vorderen Führungen eingesetzt sind, und zumindest zwei hinteren Lagerelementen, welche in die hinteren Führungen eingesetzt sind, wobei die vorderen Lagerelemente und die hinteren Lagerelemente zur Lagerung von Planetenbolzen vorgesehen sind.
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Ein weiterer Aspekt betrifft ein Planetenradgetriebe mit einem Planetenradträger in einer der hierin beschriebenen typischen Ausführungsformen.
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Ein weiterer Aspekt betrifft eine Verwendung eines Planetenradträgers in einer der hierin beschriebenen typischen Ausführungsformen in einem Planetenradgetriebe.
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Bei typischen Ausführungsformen der Erfindung sind Lagerelemente vorgesehen, welche auch als Nutsteine bezeichnet werden können. Diese Lagerelemente sind in die radial ausgerichteten Führungen der Wangen eingesetzt. Durch die Zweiwangigkeit des Trägerelementes mit einer vorderen Wange und einer hinteren Wange wird eine hohe Steifigkeit des Trägerelementes erreicht. Durch die in den Führungen radial verschieblich angeordneten Lagerelementen wird erreicht, dass sich die Achsen der Planetenräder, welche mittels Planetenbolzen in den Lagerelementen gelagert werden können, unabhängig von geringeren Fertigungstoleranzen in der richtigen radialen Lage ausrichten können, um den Aufbau von nicht erwünschten inneren Spannungen zu vermeiden. Ein weiterer Vorteil von typischen Ausführungsformen ist, dass ein Träger für unterschiedliche Übersetzungen verwendet werden kann, da die Achsabstände stufenlos einstellbar sind oder sich selbst entsprechend einstellen können. Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Baureihe von Planetengetrieben mit unterschiedlichen Übersetzungen und mit hierin beschriebenen typischen Planetenradträgern, wobei die Planetenradträger der Planetengetriebe mit unterschiedlichen Übersetzungen baugleich sind. Die baugleichen Planetenradträger können die Fertigung vereinfachen. Typischerweise weisen die Planetenräder, Sonnenräder und/oder Hohlräder der Planetengetriebe der Baureihe jedoch unterschiedliche Größen auf. Auf diese Weise können mehr Gleichteile in der Fertigung unterschiedlicher Planetengetriebe eingesetzt werden.
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Typischerweise sind die Führungen axial hinterschnitten. So wird ein Ausweichen geführter Lagerelemente in axialer Richtung verhindert. Bei typischen Ausführungsformen weisen die Wangen jeweils zumindest drei oder zumindest vier radial ausgerichtete Führungen auf. Auf diese Weise können mindestens drei oder mindestens vier Planetenräder in radialer Richtung verschieblich gelagert werden. Typische Ausführungsformen weisen sechs radial ausgerichtete Führungen und sechs Planetenräder auf. Die Länge der Führungen ist typischerweise derart ausgebildet, dass sich das Lagerelement zusammen mit Planetenbolzen und Planetenrad um eine Mittellage herum in beide Richtungen in radialer Richtung frei in der Führung bewegen kann. Dies ermöglicht eine Anpassung der Lage der Achse des Planetenrades in radialer Richtung nach innen und nach außen. Typische Lagerelemente von Erfindungen umfassen eine Aufnahme zur Halterung eines Planetenbolzens. Eine solche Aufnahme kann beispielsweise eine zylinderförmige Öffnung sein, welche als Sackloch oder durchgehend ausgestaltet sein kann. Bei weiteren Ausführungsformen sind Öffnungen mit mehreckigem Umfang vorgesehen, beispielsweise um ein Drehen der Planetenbolzen in den Lagerelementen zu verhindern. Zylinderförmige Öffnungen bieten den Vorteil, dass zylinderförmige Planetenbolzen, welche leicht herstellbar sind, verwendet werden können.
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Typischerweise ist das Trägerelement urformend hergestellt. Typische Trägerelemente sind einstückig oder die vordere Wange und die hintere Wange sind monolithisch miteinander verbunden. Bei typischen Ausführungsformen wird das Trägerelement als Druckgussteil hergestellt. Dies bietet den Vorteil, dass vordere und hintere Wange in einem Arbeitsgang hergestellt werden können. Typische Trägerelemente sind aus Kunststoff, vorzugsweise Kunststoffspritzguss, Aluminiumdruckguss oder Magnesiumdruckguss gefertigt. Solche Werkstoffe bieten den Vorteil eines geringen Gewichts. Kunststoff bietet weiterhin den Vorteil geringer Stückkosten und eines besonders geringen Gewichts. Bei typischen Ausführungsformen sind die Lagerelemente aus Kunststoff oder urformend hergestellt. Auch dies bietet die Möglichkeit zur Gewichtsreduktion.
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Bei typischen Ausführungsformen der Erfindung sind die Führungen in axialer Richtung des Trägerelementes hinterschnitten. Auf diese Weise wird eine Führung der Trägerelemente in den Führungen ermöglicht, ohne dass die Trägerelemente aus den Führungen in axialer Richtung herausfallen können. Allgemein ist mit „axialer Richtung” die Längsrichtung des Getriebes, dies ist die Richtung, welche parallel zur Rotationsachse des Getriebes liegt, gemeint.
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Typischerweise ist in den Führungen jeweils ein Lagerelement radial verschieblich aufgenommen. Die Bauweise bietet den besonderen Vorteil, dass bei einer Herstellung des Getriebes ein Planetenbolzen mit Planetenrad mit an beiden Enden angeordneten Lagerelementen in radialer Richtung in das Trägerelement eingesetzt werden kann. Auf diese Weise wird vermieden, dass ein Planetenbolzen beispielsweise in axialer Richtung montiert werden muss. Auf diese Weise können beispielsweise beidseitig des Planetenradträgers Lagerungen für den Planetenradträger vorgesehen sein, welche auch in einem Bereich in axialer Verlängerung eines Planetenbolzens vorgesehen werden können. Diese Vorteile werden durch die radiale Montagemöglichkeit des Planetenbolzens mit dem Planetenrad und den Lagerelementen geschaffen. Typischerweise sind die Führungen hierzu radial offen oder zugänglich. Bei Ausführungsformen können die Führungen an dem radialen äußeren Ende insbesondere nach Einsatz der Lagerelemente in die Führungen verschlossen werden. Typische Ausführungsformen umfassen in axialer Richtung beidseitig des Lagerelementes angeordnete Lager zur Lagerung des Planetenradträgers. Auf diese Weise wird die Lagerung kompakt und stabil. Weitere Ausführungsformen weisen eine einseitige Lagerung auf einer Seite des Trägerelementes auf.
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Bei typischen Ausführungsformen der Erfindung ist ein Rotationsfreiheitsgrad des Lagerelements gegenüber dem Trägerelement in der Führung gesperrt. Dies wird beispielsweise erreicht durch einen unrunden Querschnitt der Lagerelemente oder durch an dem Lagerelement angeordneten Führungsnuten oder Führungsschienen. Beispielhafte Formen von Lagerelementen umfassen schwalbenschwanzförmige Lagerelemente, T-förmige Lagerelemente, rechteckige oder halbrunde oder halbkreisförmige Querschnitte im Bereich der Ränder, welche mit der Führung interagieren. Eine weitere Ausführungsform, welche typischerweise zum Einsatz kommt, ist eine Pilzform für die Lagerelemente. Die Pilzform kann, wie andere Beispiele auch, einen flächigen Kontakt mit der Führung erreichen. Durch stumpfe Winkel oder Rundungen an den Führungen im Planetenradträger werden Kerbspannungen minimiert. Ein weiterer Vorteil von flächigen, geraden Interaktionsflächen zwischen der Führung und den Lagerelementen ist, dass eine Verkippung von Planetenbolzen weitgehend vermieden wird. Die Führungen können nach innen vollständig geöffnet oder nach innen zumindest teilweise verschlossen sein. Typische Ausführungsformen umfassen Hinterschneidungen der Führungen, in welche Ausformungen der Lagerelemente formschlüssig eingreifen.
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Typische Lagerelemente weisen eine rechteckige Grundfläche auf oder es sind zumindest zwei sich gegenüberliegende Kanten der Lagerelemente parallel und gerade ausgebildet. Dies ermöglicht eine flächige und zuverlässige Führung in den Führungen. Typische Ausführungsformen der Erfindung können mit den beschriebenen Formgebungen für die Lagerelemente und die Führungen hohe Leistungen bei geringem E-Modul übertragen. Mit den radialen Führungen und den Lagerelementen ist es möglich, die radiale Positionierung frei einstellbar zu gestalten, wohingegen die Positionierung in Umfangsrichtung klar vorgegeben ist. Bei typischen Ausführungsformen sind die in den Lagerelementen aufgenommenen Planetenbolzen über ihre vollständige Länge kreisrund. Dies bietet den Vorteil einer einfachen Herstellbarkeit. Bei typischen Ausführungsformen sind die Planetenbolzen in den Lagerelementen eingepresst oder vergleichbar aufgenommen, so dass eine Rotation der Planetenbolzen weitgehend unterbunden wird. Der flächige Kontakt der Lagerelemente in den Führungen bietet den Vorteil einer geringen Flächenpressung, dies ist insbesondere im Zusammenhang mit urformend hergestellten Bauteilen, wie beispielsweise einem Trägerelement aus Kunststoff, von Vorteil. Im Zusammenspiel mit der zweiwangigen Ausführung von Planetenradträgern gemäß der Erfindung bietet sich eine hohe Tragfähigkeit und eine hohe Steifigkeit.
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Typische Planetenradgetriebe gemäß Ausführungsformen der Erfindung umfassen einen Planetenradträger in einer hierin beschriebenen typischen Ausführungsform mit einer Mehrzahl von Planetenbolzen zur Aufnahme von Planetenrädern. Die Planetenbolzen sind dabei typischerweise in den Trägerelementen angeordnet. Typische Ausführungsformen umfassen Planetenbolzen, welche Metall, eine Metalllegierung oder Keramik umfassen oder aus Metall oder einer Metalllegierung bestehen oder aus Keramik bestehen. Metalle, Metalllegierungen oder Keramik bieten den Vorteil eines hohen E-Moduls und einer hohen Festigkeit. Da die Planetenbolzen nur einen geringen Anteil an dem gesamten Planetenradgetriebe haben, wird das Gesamtgewicht des Planetenradgetriebes durch die Ausführung der Planetenbolzen beispielsweise in Metall nur geringfügig heraufgesetzt, wohingegen die Steifigkeit jedoch stark erhöht werden kann. Bei weiteren Ausführungsformen sind die Planetenbolzen aus Kunststoff gefertigt zur Verringerung des Gesamtgewichts.
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Typische Ausführungsformen von Planetenradgetrieben umfassen auf den Planetenbolzen angeordnete Planetenräder, zumindest ein Sonnenrad und zumindest ein Hohlrad. Typischerweise sind die Planetenräder aus Metall oder einer Metalllegierung angefertigt. Bei typischen Ausführungsformen ist auch das Sonnenrad aus Metall oder einer Metalllegierung gefertigt. Bei typischen Ausführungsformen ist das Hohlrad aus Metall oder einer Metalllegierung gefertigt. Besonders bevorzugt werden Ausführungsformen mit Planetenrädern, Sonnenrad und Hohlrad aus Metall oder einer Metalllegierung, um eine lange Lebensdauer des Planetenradgetriebes zu erreichen. In Kombination mit dem Planetenradträger aus Kunststoff oder einem anderen urformend hergestellten Material wie Aluminium oder Magnesium ergibt sich ein geringes Gewicht. Typische Metalle oder Metalllegierungen für Planetenräder, Sonnenrad und Hohlrad sind Stähle oder Legierungen auf Aluminium- oder Nickel-Basis.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere Vorteile und Merkmale bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert, wobei die Figuren zeigen:
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1 zeigt in einer schematischen Ansicht ein Trägerelement einer typischen Ausführungsform;
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2 zeigt eine geschnittene Ansicht eines Teils einer typischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Planetenradgetriebes mit dem Trägerelement der 1;
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3 zeigt ein typisches Lagerelement von Ausführungsformen;
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4 zeigt in einer schematischen Ansicht ein weiteres typisches Lagerelement von Ausführungsformen;
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5 zeigt in einer schematischen Ansicht ein weiteres typisches Lagerelement von Ausführungsformen;
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6 zeigt in einer schematischen Ansicht ein weiteres typisches Lagerelement von Ausführungsformen;
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7 zeigt in einer schematischen Ansicht ein weiteres typisches Lagerelement von Ausführungsformen; und
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8 zeigt eine typische Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Planetenradgetriebes in einer schematischen Schnittansicht.
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
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In der 1 ist ein Trägerelement 1 von Ausführungsformen der Erfindung gezeigt. Das Trägerelement 1 umfasst eine vordere Wange 3 und eine hintere Wange 5, wobei anschließend an die hintere Wange 5 ein Wellenaufnahmeabschnitt 7 angeordnet ist. Der Wellenaufnahmeabschnitt 7 ist dafür vorgesehen, eine Abtriebswelle aufzunehmen. Außerdem kann an dem Wellenaufnahmeabschnitt 7 das Trägerelement 1 einseitig gelagert werden.
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Eine weitere Ausführungsform mit zweiseitiger Lagerung ist in der später beschriebenen 8 gezeigt, wobei sowohl bei einseitiger als auch bei zweiseitiger Lagerung die Lager typischerweise in einer Mantelebene liegen, welche die Planetenbolzen schneidet. Insbesondere bei zweiseitiger Lagerung bietet die radiale Einführbarkeit der Planetenbolzen der Vorteil der einfachen Herstellbarkeit.
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Bei der Ausführungsform der 1 sind in der vorderen Wange drei radial ausgerichtete vordere Führungen 13 angeordnet, in welche vordere Lagerelemente (in der 1 nicht gezeigt) eingesetzt werden können. In der hinteren Wange 5 sind hintere Führungen 15 angeordnet, in welche hintere Lagerelemente eingesetzt werden können (in der 1 nicht gezeigt). Die vordere Führung 13 und die hintere Führung 15 weisen jeweils Hinterschneidungen 23 und 25 auf. Durch die Hinterschneidungen 23 und 25 wird erreicht, dass die Führungen 13 und 15 dazu geeignet sind, Lagerelemente in radialer Richtung zu führen, jedoch ein axiales Ausweichen der Lagerelemente zu verhindern.
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Die vordere Wange 3 und die hintere Wange 5 weisen außerdem noch Hohlräume auf, welche durch eine Gitterstruktur 30 geschaffen werden, um das Gewicht des Trägerelementes 1 weiter zu verringern. Das Trägerelement 1 ist als Spritzgussteil aus Kunststoff hergestellt. Typische Ausführungsformen der Erfindung umfassen ein Trägerelement, welches im Druckgussverfahren hergestellt wurde. Typische Materialien von Trägerelementen bei Ausführungsformen der Erfindung sind Kunststoff, Aluminium-Druckguss oder Magnesium-Druckguss. Als Kunststoffe werden typischerweise verwendet bei Ausführungsformen: Polyoxymethylen (POM), Polyamide (PA), Polybutylenterephthalat (PBT), Polyphtalamid (PPA), Polyamidimid (PAI), Polyetheretherketon (PEEK), Polysulfon (PSU), Polyimid (PI), Phenolharz (PF), Epoxidharz (EP) oder Polyurethan (PUR).
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Die 2 zeigt eine geschnittene Ansicht einer typischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Planetengetriebes mit dem Trägerelement 1 der 1. Gleiche Teile in der 2 wie in der 1 werden mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet und nicht nochmals alle einzeln beschrieben. In der 2 ist auch eine Abtriebswelle 37 dargestellt, welche in den Wellenaufnahmeabschnitt 7 eingeschoben ist. Eine Drehmomentübertragung von dem Trägerelement 1 auf die Abtriebswelle 37 erfolgt beispielsweise über eine strukturierte oder geriffelte Oberfläche der Abtriebswelle 37 und der Innenseite des Wellenaufnahmeabschnitts 7.
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In die axial hinterschnittene vordere Führung 13 und in die axial hinterschnittene hintere Führung 15 sind jeweils Lagerelemente 40 eingesetzt. Dabei ist in jeder vorderen Führung 13 ein Lagerelement 40 eingesetzt und in jeder hinteren Führung 15 ein Lagerelement 40 eingesetzt. Jeweils zwei Lagerelemente 40 dienen zur Lagerung eines Planetenbolzens 42, welcher über seine gesamte Länge zylinderförmig ausgestaltet ist. Auf dem Planetenbolzen 42 ist jeweils ein Planetenrad 44 mittels eines Nadelrollenlagers 46 gelagert. Typische Ausführungsformen umfassen zur Lagerung eines Planetenrades auf dem Planetenbolzen ein Nadelrollenlager. Bei weiteren Ausführungsformen sind beispielsweise Kugellager oder Gleitlager zur Lagerung des Planetenrades vorgesehen.
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Der Planetenbolzen 42 wie auch das Planetenrad 44 sind jeweils aus Stahl. Die Planetenräder 44 des Planetenradgetriebes werden angetrieben durch ein mittig angeordnetes Sonnenrad 50.
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Bei weiteren Ausführungsformen können der Planetenbolzen oder das Planetenrad auch aus einem Metall, einer anderen Metalllegierung, Keramik, Kunststoff, Aluminium-Druckguss oder Magnesium-Druckguss hergestellt sein.
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Da die vorderen und hinteren Lagerelemente bei den gezeigten Ausführungsformen identisch ausgebildet sind, werden sowohl die vorderen als auch die hinteren Lagerelemente mit dem Bezugszeichen 40 bezeichnet. Bei weiteren Ausführungsformen sind die vorderen und die hinteren Lagerelemente unterschiedlich, bspw. auf Grund unterschiedlicher Dicken der vorderen und der hinteren Wange oder aus einem anderen Grund.
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Zwischen den Lagerelementen 40 und dem Planetenrad 44 sind jeweils Anlaufscheiben 48 angeordnet. Die Lagerelemente 40 weisen eine Pilzform auf, welche im Zusammenhang mit der 3 näher erläutert wird. Weitere mögliche Ausgestaltungen von Ausführungsformen von Lagerelementen werden im Zusammenhang mit den 4 bis 7 beschrieben, wobei neben diesen Ausführungsformen noch weitere Formen für Lagerelemente möglich sind.
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Die 3 zeigt ein typisches Lagerelement von Ausführungsformen, wobei das Lagerelement der 3 typischerweise in einem Planetenradgetriebe gemäß 2 verwendet wird. Wiederum werden bei der 3 wie auch bei den nachfolgenden Beschreibungen der 4 bis 8 für gleiche oder ähnliche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet und nicht andere Teile nochmals genau beschrieben.
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Das Lagerelement 40, welches in der 3 gezeigt ist, weist eine rechteckförmige Grundfläche auf. Typische Ausführungsformen von Lagerelementen der Erfindung weisen rechteckförmige Grundflächen oder zumindest zwei parallele Seitenkanten auf. Dies bietet den Vorteil, dass entlang der Seitenkanten eine flächige Führung in den Führungen ermöglicht wird, so dass Verkantungen verhindert werden. Weiterhin sind bei typischen Ausführungsformen an den Seitenkanten der Lagerelemente Ausformungen vorgesehen, welche dazu vorgesehen sind, in den Hinterschneidungen der Führungen geführt zu werden, um ein axiales Ausweichen der Lagerelemente zu vermeiden.
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Das Lagerelement 40 umfasst an den Seitenkanten oder Seitenflächen jeweils Ausformungen 52, welche dem Lagerelement 40 im Querschnitt eine pilzförmige Gestalt geben. Weiterhin ist in dem Lagerelement 40 eine Aufnahme 54 vorgesehen, welche als zylinderförmige Durchgangsöffnung dazu geeignet sind, einen Planetenbolzen 42 (siehe 2) aufzunehmen.
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In den 4 bis 7 sind weitere Ausführungsformen von Lagerelementen 40' bis 40'''' gezeigt, wobei das Lagerelement 40' der 4 trapezförmige Ausformungen 52' aufweist, das Lagerelement 40'' der 5 quaderförmig ist und dementsprechend mit im Querschnitt rechteckigen Führungen interagieren kann. Das Lagerelement 40''' der 6 weist rechteckförmige Ausformungen 52''' auf, welche mit nutenförmigen Hinterschneidungen interagieren können. Das Lagerelement 40'''' der 7 umfasst zwei halbkreisförmige Ausformungen 52'''', welche mit halbkreisförmigen Führungen von Wangen von Trägerelementen von Ausführungsformen interagieren können. Alle gezeigten Lagerelemente 40 bis 40'''' gewährleisten einen flächigen Kontakt entlang ihrer Seitenflächen an den Ausformungen 52 bis 52''''. Das Lagerelement 40'' der 5 weist zwar keine explizite Ausformung auf, allerdings kann ein Abschnitt des Quaders des Lagerelementes 40'' der 5 dazu verwendet werden, um in Führungen aufgenommen zu werden, wobei ebenfalls ein flächiger Kontakt entsteht. Durch den flächigen Kontakt in den Führungen wird ein Verkanten vermieden.
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In der 8 ist eine weitere typische Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Planetenradgetriebes in einer schematischen Schnittansicht gezeigt. Das Planetenradgetriebe der 8 umfasst einen Planetenradträger mit einem Trägerelement 1', welches ebenfalls einen Wellenaufnahmeabschnitt 7' aufweist wie die Ausführungsform der 1 und 2. In dem Wellenaufnahmeabschnitt 7' ist eine Abtriebswelle 37 angeordnet. Das Trägerelement 1' umfasst eine vordere Wange 3' und eine hintere Wange 5', welche gemeinsam urformend in einem Druckgussverfahren hergestellt wurden, so dass sie als Trägerelement 1' eine monolithische Einheit bilden. Die hintere Wange 5' liegt auf der Seite des Abtriebs, die vordere Wange 3' auf der Seite des Antriebs.
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In der vorderen Wange 3' sind Führungen 13' angeordnet, von denen in der 8 lediglich eine zu sehen ist. Der Grund ist, dass das Planetenradgetriebe der 8 ein Planetenradgetriebe mit drei Planetenrädern 44 ist, von denen ebenfalls lediglich eines in der 8 aufgrund des Schnittes gezeigt ist. Die Planetenräder 44 sind auf Planetenbolzen 42 mittels Nadellagern 46 gelagert. Die Planetenbolzen 42 sind jeweils in Lagerelementen 40 aufgenommen, die in den Führungen 13' und 15' radial verschieblich und geführt aufgenommen sind. Zwischen den Lagerelementen 40 und den Planetenrädern 44 bzw. den Nadelrollenlagern 46 sind jeweils Anlaufscheiben 48 angeordnet.
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Das Trägerelement 1' ist mit einem vorderen Kugellager 63 und einem hinteren Kugellager 65 in einem Gehäuse 70 gelagert. In dem Gehäuse 70 ist auch ein Hohlrad 72 angeordnet, welches mit den Planetenrädern 44 (in der 8 lediglich eins gezeigt) in Eingriff ist. Innerhalb des Trägerelementes 1' ist mittels eines Antriebskugellagers 74 eine Antriebswelle 76 gelagert, welche ein angeschweißtes Sonnenrad 50 zum Antrieb des Planetenradgetriebes aufweist. Das Sonnenrad 50 steht in Eingriff mit den Planetenrädern 44.
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Das Sonnenrad 50, die Planetenräder 44 und das Hohlrad 72 sind aus Stahl gefertigt. Die Planetenbolzen 42 sind ebenfalls aus Stahl gefertigt. Das Trägerelement 1' sowie die Lagerelemente 40 sind aus Kunststoff gefertigt. Durch die radiale Verschieblichkeit der Lagerelemente 40 in den Führungen 13' und 15' wird erreicht, dass sich eventuelle Fertigungsungenauigkeiten des Spritzgussverfahrens, mit dem das Trägerelement 1' und die Lagerelemente 40 hergestellt wurden, in radialer Richtung ausgeglichen werden können, so dass es nicht zu zusätzlichen Zwangsbeanspruchungen zwischen dem Sonnenrad 50, den Planetenrädern 44 und dem Hohlrad 72 kommt.
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Die Anwendung wurde unter Bezugnahme auf typische Ausführungsformen beschrieben, wobei der Umfang der Erfindung jedoch nicht durch die Ausführungsformen begrenzt wird. Der Umfang der Erfindung bestimmt sich vielmehr durch die Ansprüche.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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