-
Die Erfindung betrifft eine Einbaugarnitur nach dem Oberbegriff des ersten Patentanspruchs, wobei ein durch ein Hülsrohr reichendes Gestänge teleskopartig verlängerbar ist.
-
Die Vorrichtung der Auszugssicherung für Einbaugarnituren ist ein Hilfsmittel während der Montage von Einbaugarnituren, welche auf Armaturen aufgebaut werden, vor der Verfüllung der Baugrube mit Erdreich. Einbaugarnituren dienen dabei zur Übertragung der Bedienbewegung zwischen einer in Rohrleitungen eingebundenen Armatur im Erdreich und einem Betätigungselement an bzw. über der Erdoberfläche. Dies wird über Gestängeteile ermöglicht. Da die Gestängeteile meistens mit einer vor Korrosion schützenden Schicht, wie verzinken, überzogen sind, platzt diese Schicht leicht an den engen konstruktiv bedingten Radien ab. Die Folge ist völlig unerwünschte und die Funktion beeinträchtigende Korrosion. Weiterhin übertragen die Gestänge Temperaturunterschiede zwischen Außentemperatur in der Luft und der Temperatur in der Rohrleitung. Hierbei kann es bei niedrigen Temperaturen auch zu Vereisung kommen. Zusätzlich kann Strom über das Gestänge gelangen, was im Falle einer Gasleitung eine Gefahrenquelle darstellt. Es sind bereits Druckschriften bekannt, bei welchen eine Isolierung der Gestänge vorliegt, diese sind jedoch aufwändig oder nur auf die thermische oder elektrische Isolation ausgelegt. Eine Kombination ist nicht bekannt.
-
Aus der Druckschrift
DE 44 30 508 A1 ist eine Einbaugarnitur mit elektrischer Trennstelle bekannt. Die Einbaugarnitur besitzt eine elektrische Trennstelle für Absperr- und Regelorgane und weist ein Betätigungsgestänge sowie eine Verbindungsmuffe auf. Hierdurch wird eine Verlegung im Erdreich ermöglicht. Da die Rohrleitungen aus elektrisch leitfähigen Stoffen gefertigt sind, werden die Bauteile, die mit der Rohrleitung verbunden sind gegen die Bauteile, welche mit dem umgebenden Erdreich in Kontakt kommen elektrisch isoliert. Dies wird mittels der Verbindungsmuffe umgesetzt, welche aus einem nicht leitenden Material besteht. Nachteilig sind ein aufwändiger Aufbau der elektrischen Isolierung sowie eine nicht mögliche thermische Isolierung gegen Temperaturschwankungen. Zudem liegt die Isolierung erst direkt über der Rohrleitung am Anschluss an.
-
In der nicht vorveröffentlichten Druckschrift
DE 20 2012 100 542 U1 wird eine teleskopierbare Einbaugarnitur beschrieben, welche zwischen dem Innenteil und dem Außenprofil ein zusätzliches Element aufweist, welches einen guten Kontakt zwischen Innenprofil und Außenprofil gewährleistet, so dass Schallwellen gut übertragen werden. Das Zwischenelement wirkt weiterhin elektrisch isolierend und besteht aus einem Werkstoff mit geringer Wärmeleitfähigkeit. Es werden insbesondere zwei sich an den Eckbereichen gegenüberliegende Elemente eingesetzt, die zwischen Innenteil und Außenprofil des Gestänges positioniert werden. Das/die zusätzlichen Elemente bedeuten einen erhöhten fertigungstechnischen Aufwand und einen hohen Montageaufwand, da diese bei der Montage der teleskopierbaren Einbaugarnitur entsprechend positioniert werden müssen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einbaugarnitur zu entwickeln, die ein in einem Hüllsrohr angeordnetes insbesondere teleskopierbares Gestänge mit einem Innenteil und einem Außenprofil aufweist, wobei das Innenteil zum Außenprofil thermisch und/oder elektrisch isoliert ist und der Montageaufwand reduziert werden kann.
-
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Patentanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die Einbaugarnitur besitzt ein in einem Hüllsrohr angeordnetes insbesondere teleskopierbares Gestänge, welches ein Außenprofil und bei einem teleskopierbaren Gestänge relativ zum Außenprofil in Richtung der Längsachse verschiebbares Innenteil aufweist, wobei erfindungsgemäß zwischen dem Außenprofil und dem Innenteil zumindest partiell eine Beschichtung in Form einer auf dem Innenteil und/oder Außenprofil aufgebrachten Schicht/Beschichtung angeordnet ist, wobei auch eine komplette Beschichtung des Innenteils zumindest an dessen Außenseite sowie des Außenprofils zumindest an dessen Innenseite möglich ist.
-
Durch die Beschichtung des Außenprofils und/oder des Innenteils wird der Montageaufwand erheblich reduziert, da kein zusätzliches Bauteil zwischen dem Außenprofil und dem Innenteil positioniert werden muss.
-
Die Schicht kann in Form einer Beschichtung wie zum Beispiel einer Farbbeschichtung / Lackierung oder in Form einer Kunststoffbeschichtung oder Kunststoffumspritzung ausgebildet sein die aufgespritzt, aufgesprüht oder anderweitig aufgebracht ist (z.B. durch Tauchen). Mit Hilfe der Beschichtung wird eine elektrische und thermische Isolation erzielt und die Reibung reduziert, wodurch eine leichtere Teleskopierbarkeit des Gestänges gewährleistet und der Verschleiß reduziert wird. Weiterhin wird ein guter Kontakt zwischen dem Innenteil und dem Außenprofil über einen definierten Längen- und Flächenbereich gewährleistet, wodurch Schallwellen gut zwischen Innenteil und Außenteil übertragen werden, was von Vorteil für die Leckortung ist. Mit Hilfe der Beschichtung wird weiterhin eine Lagefixierung des Außenprofils zu dem Innenteil erreicht. Die Isolation in Form einer Beschichtung verhindert weiterhin einen metallischen Kontakt zwischen den beiden Gestängeteilen, wodurch eine effektive elektrische Isolation erreicht wird. Hierfür wird die Isolationsschicht an einem oder beiden Profilen aufgebracht. Für eine bessere Handhabung ist eine partielle Beschichtung am Außenprofil und/oder am Innenteil umfangsseitig gleich dick, was ein Verkanten der Gestängeteile zueinander verhindert. Dafür ist bevorzugt die Beschichtung am Außenprofil im oberen Bereich und die Beschichtung am Innenteil in dessen unteren Bereich angeordnet oder umgekehrt.
-
Unter Auswahl einer geeigneten Beschichtung besteht zwischen dem Innenteil und dem Außenprofil kein elektrischer Kontakt, wobei als Beschichtung der Bauteile elektrisch nicht leitender Werkstoff und/oder ein Werkstoff mit geringer Wärmeleitfähigkeit verwendet wird.
-
Mit der Isolationsschicht/Beschichtung werden das Innenteil und das Außenteil so gegeneinander lagefixiert und bedarfsweise verspannt, dass zwischen diesen eine gute Übertragung von Schallwellen gewährleistet ist, so dass eine teleskopierbare Einbaugarnitur zuverlässig zur Leckortung eingesetzt werden kann. Gleichzeitig sollte die Einbaugarnitur aber „leicht“ telekopierbar sein, was durch eine reibwertsenkende Beschichtung realisiert werden kann.
-
Die Erfindung stellt damit eine insbesondere teleskopierbare Einbaugarnitur für erdverlegte Rohrleitungen zur Verfügung, die eine thermische und elektrische Isolierung zwischen dem Innenteil und dem Außenprofil des Gestänges gewährleistet und im Bedarfsfall eine für die zuverlässige Leckortung erforderliche Übertragung der Schallwellen gewährleistet ist, die bis nahe an die Übertragung eines nicht teleskopierbaren Gestänges heranreicht.
-
Durch die Verwendung einer geeigneten Beschichtung aus Farbe und/oder Kunststoff wird ein möglicher Stromfluss im Gestänge unterbrochen. Dies ist insbesondere für die Anwendung in gasdurchströmten Leitungen wichtig.
-
Mit Hilfe der Beschichtung des Innen- und/oder Außenprofils wird außerdem der Kältefluss vom Außenbereich des Gestänges in Richtung zu der sich im Erdreich befindlichen Armatur unterbrochen bzw. reduziert, was wichtig für die Wasserversorgung bei Minusgraden ist, um ein Einfrieren zu verhindern. Zudem wird das Gestänge elektrisch isoliert.
-
Die Beschichtung besteht bevorzugt aus mehreren Schichten. Dabei kann das Innen- und/oder Außenprofils mit einer unteren Schicht in Form einer Zinkschicht versehen sein, z.B. durch Feuerverzinken. Auf dem verzinkten Innen- und/oder Außenprofil wird dann die Beschichtung aus wird Lack bzw. Farbe oder Kunststoff in ein oder mehreren weiteren Schichten aufgebracht.
-
Die Gesamtdicke der Beschichtung ist so zu gestalten, dass keine direkte Verbindung zwischen Innenteil und Außenprofil besteht, so dass die elektrische und thermische Entkopplung gewährleistet ist. Es sollte dabei ein Schichtwerkstoff ausgewählt werden, der eine sehr geringe Reibung zum anderen Reibpartner aufweist. Es sollte weiterhin eine Schichtdicke gewählt werden, die den Abstand zwischen Innenteil und Außenprofil ausfüllt.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 Einbaugarnitur mit einem teleskopierbaren Gestänge, bei dem das Innenteil nach oben ausziehbar ist,
-
2 Einbaugarnitur mit einem teleskopierbaren Gestänge, bei dem das Außenteil nach oben ausziehbar ist.
-
Gemäß 1 und 2 ist bei einem Gestänge G in Form eines teleskopierbaren Gestänges G für eine teleskopierbare Einbaugarnitur X ein Innenteil 1 und eine Außenprofil 2 ineinander gesteckt, wobei sie sich relativ zueinander verschieben lassen. Das Gestänge G ist in einem Hülsrohr H angeordnet, welches ebenfalls teleskopierbar ist. Gemäß 1 endet das Außenprofil 2 an seinem unteren Ende in einer Hülsrohrglocke H1. Das Außenprofil 2 wird verdrehsicher mit einer nicht dargestellten Armaturenspindel einer ebenfalls nicht gezeigten Armatur verbunden. Das nach oben ausziehbare Innenteil 1 durchdringt einen Hülsrohrdeckel H2 und endet in einem aufgesetzten Vierkantschoner V. Zwischen dem Außenprofil 2 und dem Innenprofil 1 sind zwei entlang der Längsachse A voneinander beabstandete Beschichtungen B1, B2 angeordnet, welche das Außenprofil 2 und das Innenteil 1 von einander entkoppeln. Die Beschichtungen B1, B2 können beispielsweise in Form einer Farb- und/oder Kunststoffbeschichtung aus ein oder mehreren Schichten ausgeführt sein, die auf eine verzinkte Grundbeschichtung des Innenprofils und des Außenprofils partiell aufgebracht sind. In 1 ist am unteren Ende des Innenteils/Innenprofils 1 an dessen Außenumfang die erste Schicht B1 und am oberen Ende des Außenrohres / Außenteils 2 an dessen Innenbereich die zweite Schicht B2 aufgebracht. Die beiden Schichten B1, B2, weisen in etwa die gleiche Dicke auf, so dass das Innenteil 1 und das Außenprofil 2 nicht zueinander verkanten und überbrücken den Abstand zwischen dem Außendurchmesser des Innenteils 1 und dem Innendurchmesser des Außenprofils 2, so dass über die Beschichtung ein Kontakt zwischen Innenteil 1 und Außenprofil 2 hergestellt wird, mit dem Schallwellen gut übertragbar sind. Ist die Beschichtung elektrisch isolierend und wärmeisolierend, kann außerdem zwischen dem Innenteil 1 und dem Außenprofil 2 eine elektrische Kontaktierung unterbunden und die Wärmeübetragung reduziert werden. Die Beschichtungen B1, B2 erstrecken sich über den Umfang des Innenteils und des Außenprofils.
-
Wird das Innenrohr 1 nach oben ausgezogen, schlägt dessen Beschichtung B1 an der Beschichtung B2 des Außenprofils 2 an, wodurch zusätzlich eine einfache Auszugsicherung gewährleistet wird.
-
In 2 ist eine Variante dargestellt, bei der das Innenteil 1 an seinem unteren Ende in der Hülsrohrglocke H1 endet und wobei das Außenprofil 2 nach oben ausziehbare ist, den Hülsrohrdeckel H2 durchdringt und in einem aufgesetztem Vierkantschoner V endet. Zwischen dem Außenprofil 2 und dem Innenprofil 1 ist eine erste Beschichtung B1 auf dem Außenumfang Innenteils 1 angeordnet die sich entlang zur Längsachse A über fast die gesamte Länge des Innenteils 1 erstreckt. Das Innenteil 1 kann hier ebenfalls verzinkt (bevorzugt feuerverzinkt) werden und dann auf der verzinkten/feuerverzinkten Schicht die erste Beschichtung B1 ein oder mehrschichtig aufgebracht sein, z.B. aus Kunststoff oder Farbe oder einer Farb-/ Kunststoffkombination.
-
Die erste Beschichtung B1 weist eine Schichtticke auf, die den Bereich zwischen dem verzinkten Außendurchmesser des Innenprofils 1 und dem Innendurchmesser des Außenprofils 2, welches auch komplett feuerverzinkt sein kann, überbrückt, wodurch über die erste Beschichtung B1 zwischen dem Innenteil 1 und dem Außenprofil 2 eine gute Schallübetragung gewährleistet wird, die für die Leckortung erforderlich ist. Weiterhin wird wie in 1 durch die erste Beschichtung B1 zwischen dem Innenteil 1 und dem Außenprofil 2 eine elektrische Isolation und eine thermische Isolation sichergestellt.
-
Eine zusätzliche Beschichtung auf der Innenseite des Außenprofils 2 partiell oder über dessen gesamte Länge oder einen großen Längenbereich ist ebenfalls möglich, jedoch nicht dargestellt.
-
Die Verzinkung (Feuerverzinkung) wird durch die darüberliegende Beschichtung vor schädigenden Einflüssen geschützt und dadurch deren Lebensdauer erhöht.
-
Durch die Verwendung einer Beschichtung des Innenteils und/oder Außenprofils vorzugsweise aus Kunststoff wird der Wärmeübergang zwischen Außenprofil und Innenteil unterbrochen, was insbesondere für die Anwendung bei wasserführenden Leitungssystemen wichtig ist, da bei Frost die Gefahr des Einfrierens damit reduziert wird. Weiterhin wird ein möglicher Stromfluss zwischen Innenteil und Außenprofil unterbrochen.
-
Gemäß eines nicht dargestellten Ausführungsbeispiels ist es auch möglich, komplett über deren Längen kunststoffummantelte telekopierbare Profile (Innenteil 1 / Außenprofil 2) zu verwenden. Auch ist es möglich, anstelle von feuerverzinkten Profilen 1, 2 Profile zu verwenden, die keine „Grundbeschichtung“ aufweisen oder die mit einer anderen „Grundbeschichtung“ versehen wurden, auf welcher die erste und/oder zweite Beschichtung aufgebracht ist/sind.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Innenteil
- 2
- Außenprofil
- A
- Längsachse
- B
- Beschichtung
- B1
- erste Beschichtung
- B2
- zweite S Beschichtung
- G
- Gestänge
- V
- Vierkantschoner
- H
- Hülsrohr
- H1
- Hülsrohrglocke
- H2
- Hülsrohrdeckel
- X
- Einbaugarnitur
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 4430508 A1 [0003]
- DE 202012100542 U1 [0004]