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Die Erfindung betrifft ein Knotenteil einer Karosseriestruktur und eine Karosseriestruktur mit einem Knotenteil.
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Aus der
EP 0 282 306 B1 ist eine Karosseriestruktur eines Kraftfahrzeugs im Bereich eines hinteren Seitendreieckfensters bekannt. So ist eine Ausnehmung der Karosseriestruktur, die der Aufnahme des hinteren Seitendreieckfensters dient, von mehreren Karosseriestrukturteilen begrenzt, nämlich von einem vor der Ausnehmung für das hinteren Seitendreieckfenster positionierten Mittelstützenaufbau, von einem unterhalb der Ausnehmung für das hintere Seitendreieckfenster positionierten unteren Seitenteil und von einem oberhalb der Ausnehmung für das hintere Seitendreieckfenster positionierten oberen Seitenteil.
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Aus der
DE 101 16 437 B4 ist ein Knotenteil einer Karosseriestruktur eines Kraftfahrzeugs bekannt, wobei das Knotenteil der Anbindung eines in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Heckfensterrahmens an einem Dachrahmenprofil und einer C-Säule dient.
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Aus der
DE 10 2009 015 157 A1 ist es bekannt, an einem Säulenfuß einer vorderen Karosseriesäule über ein Schottelement ein Verstärkungselement zu befestigen. Bei dem Schottelement handelt es sich dabei um ein separates Bauteil.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein neuartiges Knotenteil einer Karosseriestruktur und eine neuartige Karosseriestruktur mit einem Knotenteil zu schaffen, welche eine gute statische und dynamische Steifigkeit der Karosseriestruktur und einfache Montage derselben gewährleisten.
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Diese Aufgabe wird durch ein Knotenteil einer Karosseriestruktur gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Die hier vorliegende Erfindung schlägt ein Knotenteil einer Karosseriestruktur vor, welches im Bereich einer Ausnehmung für ein hinteres Seitenfenster, nämlich eines hinteren Seitendreieckfensters, positioniert ist und der Verbindung eines oberen Seitenteils und eines unteren Seitenteils mit einer D-Säule der Karosseriestruktur dient, wobei das Knotenteil mehrere integrierte Schottteile aufweist, an welche eine Verstärkungsstruktur befestigbar ist. Über ein derartiges Knotenteil kann eine gute statische und dynamische Festigkeit der Karosseriestruktur bei einfacher Montage gewährleistet werden, da auf üblicherweise separat ausgebildete Schottteile im Bereich des Knotenteils durch die integrale Ausbildung der Schottteile als integraler Bestandteil des Knotenteils verzichtet werden kann. Die Schottteile verhindern eine Relativbewegung zwischen dem Knotenteil und der Verstärkungsstruktur in Fahrzeuglängsrichtung (X-Richtung) sowie vorzugsweise auch quer zur Fahrzeuglängsrichtung (Y-Richtung) und sorgen so insbesondere auch für eine gute dynamische Festigkeit. Das Verbinden der Verstärkungsstruktur mit den integralen Schottteilen des Knotenteils erfolgt dabei vorzugsweise durch Verkleben.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind an einem hinteren Abschnitt des Knotenteils, über welchen dasselbe mit dem unteren Seitenteil und mit der D-Säule verbindbar ist, mehrere integrale Schottteile ausgebildet, nämlich ein erstes Schottteil, welches in der Projektion die D-Säule abschnittsweise überdeckt, und ein zweites Schottteil, welches in der Projektion die D-Säule und/oder das untere Seitenteil abschnittsweise überdeckt.
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Diese beiden Schottteile, die integraler Bestandteil des Knotenteils sind, und sich angrenzend an die D-Säule und/oder das untere Seitenteil erstrecken, erlauben in diesem Abschnitt eine besonders vorteilhafte und einfache Anbindung einer Verstärkungsstruktur an das Knotenteil.
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Das erste am hinteren Abschnitt des Kontenteils ausgebildete, integrale Schottteil des Kontenteils dient vorzugsweise der Anbindung eines D-Säulenverstärkungsteils der Verstärkungsstruktur, wohingegen das zweite am hinteren Abschnitt des Kontenteils ausgebildete, integrale Schottteil des Kontenteils vorzugsweise der Anbindung eines unteren Seitenteilverstärkungsteils der Verstärkungsstruktur dient.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist an einem vorderen Abschnitt des Knotenteils, über welchen dasselbe mit dem oberen Seitenteil verbindbar ist, ein integrales Schottteil ausgebildet. Dieses integrale Schottteil, welches benachbart zum oberen Seitenteil positioniert ist, erlaubt ebenfalls eine einfache und vorteilhafte Anbindung einer Verstärkungsstruktur an das Knotenteil. Das am vorderen Abschnitt des Kontenteils ausgebildete, integrale Schottteil des Kontenteils dient vorzugsweise der Anbindung eines oberen Seitenteilverstärkungsteils der Verstärkungsstruktur an das Knotenteil.
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Die Schottteile sind als L-förmige Laschen ausgebildet. Als L-förmige Laschen ausgebildete Schottteile sind einfach und erlauben ein vorteilhaftes Anbinden einer Verstärkungsstruktur an dasselbe durch Verkleben. So dient ein Abschnitt der L-förmigen Laschen dem Applizieren eines Klebstoffs, welcher letztendlich der Anbindung der Verstärkungsstruktur an das jeweilige integrale Schottteil des Knotenteils dient.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine Ansicht vom Fahrzeuginnenraum auf eine Karosseriestruktur im Bereich eines Knotenteils im Kontenbereich zwischen C-Säule und D-Säule;
- 2 eine Ansicht von außen und schräg oben auf die Karosseriestruktur der 1;
- 3 ein Detail der 2;
- 4 ein Detail der 2 bzw. 3;
- 5 eine Schnittdarstellung gemäß der Linie V-V in 3 in perspektivischer Ansicht; und
- 6 die Schnittdarstellung der 6 in Konturendarstellung.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Knotenteil einer Karosseriestruktur und eine Karosseriestruktur mit einem Knotenteil.
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Die 1 und 2 zeigen unterschiedliche Ansichten einer Karosseriestruktur eines Kraftfahrzeugs im Bereich einer Ausnehmung 10 für ein hinteres Seitenfenster, nämlich für ein hinteres Seitendreieckfenster, des Kraftfahrzeugs. In 1 und 2 ist eine Fahrtrichtung eines die Karosseriestruktur aufweisenden Kraftfahrzeugs mit einem Pfeil 11 visualisiert.
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Die Ausnehmung 10 für das hintere Seitenfenster ist vorne von einer C-Säule 12 begrenzt. Oberhalb der Ausnehmung 10 für das hintere Seitenfenster erstreckt sich ein oberes Seitenteil 13 und unterhalb der Ausnehmung 10 für das hintere Seitenfenster erstreckt sich ein unteres Seitenteil 14.
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Die beiden Seitenteile 13, 14 sind über ein Knotenteil 15 miteinander verbunden, wobei an dem Knotenteil 15 sowie an dem unteren Seitenteil 14 eine D-Säule 16 der Karosseriestruktur angebunden ist. Unterhalb des unteren Seitenteils 14 schließt sich eine nicht gezeigte Radhausverkleidung an.
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Vorzugsweise sind die im Bereich der Ausnehmung 10 für das hintere Seitenfenster positionierten Karosseriestrukturteile 12, 13, 14, 15 und 16 durch Schweißen miteinander verbunden, also die C-Säule 12 mit dem oberen Seitenteil 13 und mit dem unteren Seitenteil 14, das Knotenteil 15 mit dem oberen Seitenteil 13, mit dem unteren Seitenteil 14 und mit der D-Säule 16 und ferner das untere Seitenteil 14 mit der D-Säule 16. Die obigen Karosseriestrukturteile 12, 13, 14, 15 und 16 sind vorzugsweise durch Verkleben mit einer Verstärkungsstruktur 17 zu verbinden, bei welcher es sich vorzugsweise um das Außenblech des Kraftfahrzeugs handelt.
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Zur Verbindung der Verstärkungsstruktur 17 mit den obigen Karosseriestrukturteilen 12, 13, 14, 15 und 16 kommen im Bereich der Karosseriestrukturteile sogenannte Schottteile zum Einsatz.
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So zeigen 2 bis 6 ein im Bereich des oberen Seitenteils 13 eingesetztes, herkömmliches Schottteil 18. Bei diesem konventionellen bzw. herkömmlichen Schottteil 18 handelt es sich um ein separates Bauteil, welches an einem ersten abgewinkelten Ende 19 mit dem oberen Seitenteil 13, insbesondere durch Verschweißen fest verbunden ist, und welches an einem gegenüberliegenden, zweiten abgewinkelten Ende 20 durch Verkleben mit der Verstärkungsstruktur 17 verbunden ist.
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Gemäß 6 ist zwischen diesem zweiten abgewinkelten Ende 20 und der Verstärkungsstruktur 17 ein Klebstoff 21 positioniert.
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Die Anbindung der Verstärkungsstruktur 17 an das Knotenteil 15 erfolgt ebenfalls über Schottteile, wobei beim erfindungsgemäßen Knotenteil 15 die Schottteile als integrale Schottteile ausgebildet sind, die demnach integraler Bestandteil es Knotenteils 15 sind.
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So sind an einem hinteren Abschnitt des Knotenteils 15, über welchen dasselbe einerseits mit dem unteren Seitenteil 14 und andererseits mit der D-Säule 16 verbindbar ist, mehrere integrale Schottteile 22, 23 ausgebildet, nämlich ein erstes Schottteil 22, welches in der Projektion die D-Säule 16 abschnittsweise überdeckt, sowie ein zweites Schottteil 23, welches in der Projektion die D-Säule 16 und/oder das untere Seitenteil 14 abschnittsweise überdeckt.
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Im gezeigten, bevorzugten Ausführungsbeispiel überdeckt das zweite Schottteil 23 in der Projektion sowohl die D-Säule 16 als auch das untere Seitenteil 14 abschnittsweise, jedoch das untere Seitenteil 14 in größerem Umfang als die D-Säule 16.
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Das erste am hinteren Abschnitt des Kontenteils 15 ausgebildete, integrale Schottteil 22 des Kontenteils 15 dient vorzugsweise der Anbindung eines D-Säulenverstärkungsteils der Verstärkungsstruktur 17 am Knotenteil 15.
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Das zweite am hinteren Abschnitt des Kontenteils 15 ausgebildete, integrale Schottteil 23 des Kontenteils 15 dient vorzugsweise der Anbindung eines unteren Seitenteilverstärkungsteils der Verstärkungsstruktur 17 am Knotenteil 15.
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Ferner ist an einem vorderen Abschnitt des Knotenteils 15, über welchen dasselbe an das obere Seitenteil 13 angebunden ist, ein weiteres integrales Schottteil 24 ausgebildet. 5 und 6 zeigen einen Querschnitt entlang der Schnittlinie V-V der 3 unter anderem durch dieses im Bereich des vorderen Abschnitts des Knotenteils 15 ausgebildeten, integralen Schottteils 24.
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Das am vorderen Abschnitt des Kontenteils 15 ausgebildete, integrale Schottteil 24 des Kontenteils 15 dient vorzugsweise der Anbindung eines oberen Seitenteilverstärkungsteils der Verstärkungsstruktur 17 an das Knotenteil 15. Dieses oberen Seitenteilverstärkungsteils der Verstärkungsstruktur 17 ist auch mit dem Schottteil 18 verbunden.
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Die Verstärkungsstruktur 17 ist vorzugsweise durch Verkleben mit einem Abschnitt 25 dieses integralen Schottteils 24 des Knotenteils 15 verbunden, nämlich im gezeigten, bevorzugten Ausführungsbeispiel über ein zwischen dem Abschnitt 25 des Schottteils 24 und der Verstärkungsstruktur 17 positioniertes Strukturschaumteil 26. Derartige Strukturschaumteile 26 kommen auch an den Schotteilen 22 und 23 zum Einsatz.
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Die hier vorliegende Erfindung schlägt demnach ein Knotenteil 15 für eine Karosseriestruktur eines Kraftfahrzeuges im Bereich einer Ausnehmung 10 eines hinteren Seitendreieckfensters vor, welches zur Verbindung der Verstärkungsstruktur 17 mit der Karosseriestruktur integrale Schottteile 22, 23 und 24 aufweist. Die Schottteile 22, 23 und 24 verhindern eine Relativbewegung zwischen dem Knotenteil 15 und der Verstärkungsstruktur 17 in Fahrzeuglängsrichtung sowie vorzugsweise auch quer zur Fahrzeuglängsrichtung und sorgen so insbesondere auch für eine gute dynamische Festigkeit bzw. Steifigkeit.
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Die integralen Schottteile 22, 23 und 24 sind vorzugsweise als L-förmige Laschen ausgebildet, wobei sich in etwa parallel zur anzubindenden Verstärkungsstruktur 17 erstreckende Abschnitte der Schottteile 22, 23 und 24 dem Applizieren von Klebstoff dienen, über welchen die Verstärkungsstruktur 17 an die Schottteile 22, 23 und 24 und damit an das Knotenteil 15 angebunden werden kann.
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Im Bereich des Knotenteils 15 bzw. der integralen Schottteile 22, 23 und 24 kommt dabei als Klebstoff vorzugsweise sogenannter Strukturschaum zum Einsatz, der vorab aufgebracht und nachfolgend bei einer kathodischen Tauchlackierung (KTL) in einem KTL-Ofen expandiert und damit für eine feste Verbindung des Knotenteils 15 mit der anzubindenden Verstärkungsstruktur 17 sorgt.
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Das erfindungsgemäße Knotenteil 15 bzw. die Karosseriestruktur mit dem erfindungsgemäßen Knotenteil 15 verfügt über eine gute statische und dynamische Steifigkeit und gewährleistet infolge der integralen Schottteile 22, 23 und 24 des Knotenteils 15 eine einfache Montage, insbesondere eine einfache Anbindung der Verstärkungsstruktur 17 über Kleben mit Strukturkleber bzw. Strukturschaum.
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Das Knotenteil 15 bzw. die Karosseriestruktur im Bereich der Ausnehmung 10 für das hintere Seitendreieckfenster des Kraftfahrzeugs dient nicht nur der Bereitstellung einer hohen statischen und dynamischen Steifigkeit und der Bereitstellung von Befestigungspunkten für die Anbindung der Verstärkungsstruktur, sondern ferner auch der Bereitstellung von Befestigungspunkten für zum Beispiel Steuergeräte, Airbag-Module, Akustikteile, Netztrennwände, Bordnetzteile, Wasserschläuche und dergleichen.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung integraler Schottteile 22, 23 und 24 am Knotenteil 15 der Karosseriestruktur ist dabei zur Gewährleistung einer einfachen Montage bei guter statischer und dynamischer Steifigkeit der Karosseriestruktur besonders vorteilhaft.