DE102014104355A1

DE102014104355A1 - Türen-Deckplatte aus Holzwerkstoff mit einer in die Türen-Deckplatte eingearbeiteten Musterung und Verfahren zur Herstellung einer solchen Türen-Deckplatte

Info

Publication number: DE102014104355A1
Application number: DE102014104355.3A
Authority: DE
Inventors: Ralf Sandkuhl
Original assignee: Westag and Getalit AG
Current assignee: WESTAG AG, DE
Priority date: 2014-03-28
Filing date: 2014-03-28
Publication date: 2015-10-01
Anticipated expiration: 2034-03-29
Also published as: DE102014104355B4

Abstract

Eine Türen-Deckplatte aus Holzwerkstoff mit einer in die Deckplatte eingearbeiteten, insbesondere linienförmigen Musterung, ist dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einer Finish-Folie (CPL-Folie) beschichtet ist, und die Musterung unter Hitze- und Druckaufwendung in die Finish-Folie und in die Deckplatte eingepresst ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Türen-Deckplatte aus Holzwerkstoff mit in die Türen-Deckplatte eingearbeitetem, dreidimensionalem Muster, insbesondere Linien.
Bei Innen- und Außentüren bilden sich bei differenzierten Umgebungsklimaten feuchte Gradienten über den Querschnitt des Türblatts aus, die zu Quell- und Schwindbewegungen sowie veränderten Elastizitätskonstanten führen können, in deren Folgen Spannungsungleichgewichte und damit Formänderungen entstehen können.
Um diesem Nachteil entgegen zu wirken, ist es bekannt, die Türen auf ihren Innen- und ggf. auch Außenseiten mit Deckplatten zu beschichten, die aus einer Trägerplatte aus HAFA, HDF, MDF oder Dünnspan bestehen.
Um eine Türen-Deckplatte mit einer dreidimensionalen, insbesondere linienförmigen Musterung zu versehen, ist es üblich, die Rohplatte mit einer Rillenfräsung zu versehen und anschließend komplett über zu lackieren, was außerordentlich aufwändig, insbesondere zeitaufwändig ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung einer Türen-Deckplatte aus Holzwerkstoffen mit in die Türen-Deckplatte eingearbeiteter dreidimensionaler, insbesondere linienförmiger Musterung zu vereinfachen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Türen-Deckplatte dadurch gekennzeichnet, dass sie eine auf eine Rohplatte aufkaschierte Deckschicht enthält, und dass die insbesondere linienförmige Musterung unter Hitze- und Druckaufwendung in die Deckschicht und in die Rohplatte eingepresst ist.
Die Deckschicht ist vorzugsweise einlaminiert, eine Finish-Folie oder ein mit Lack oder Harz beschichtetes oder imprägniertes Dekorpapier.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Türen-Deckplatte aus Holzwerkstoff mit eingepresster, dreidimensionaler, insbesondere linienförmiger Musterung ist dadurch gekennzeichnet, dass man auf eine Rohplatte eine Deckschicht aufkaschiert und anschließend unter Hitze- und Druckaufwendung die Musterung in die Deckschicht und in die Rohplatte einpresst.
Als Deckschicht wird bevorzugt ein Laminat, eine Finish-Folie oder ein mit Lack oder Harz imprägniertes oder beschichtetes Dekorpapier verwendet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist bei weitem einfacher und zeitsparender als das Einfräsen einer Rille in eine Rohplatte und das anschließende Überlackieren der Deckplatte.
Es hat sich überraschender Weise herausgestellt, dass bei Anwendung der erfindungsgemäßen Verfahrensparameter die Deckschicht nicht einreißt und die Deckplatte damit auch beim Einpressen der Musterung nicht beschädigt wird.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in Unteransprüchen beschrieben.

Die Tiefe der insbesondere rillenförmigen Musterung ist beim Pressen durch einen Endanschlag einstellbar.

Begriffsbestimmung:
HAFA-Platte	=	Hartfaserplatte
HDF-Platte	=	High Density Board (hochdichte Holzfaserplatte)
MDF-Platte	=	mitteldichte Holzfaserplatte
CPL	=	Continuous Pressure Laminate gleich „abgespeckte
		HDL“ mit einer Dicke von 0,12 bis 0,20 mm,
		insbsondere 0,15 bis 0,17 mm

Die Türen-Deckplatte hat vorzugsweise eine Dicke zwischen 2 bis 4,5 mm, vorzugsweise 2,8 bis 3,2 mm.
Die Finish-Folie oder das Laminat haben vorzugsweise eine Dicke zwischen 0,08 bis 0,20 mm, vorzugsweise 0,15 bis 0,17 mm. Derartige Finish-Folien, die auch im Dekordruck hergestellt sein können, haben häufig in erster Linie eine Schutzfunktion.
Das Verfahren wird vorzugsweise als Zwei-Stufenverfahren durchgeführt, indem man die mit einer Finish- bzw. CPL-Folie beschichtete Deckplatte auf eine Temperatur zwischen 80 °C und 200 °C vorzugsweise 140 °C bis 160 °C, insbesondere 150 °C, erhitzt und die Musterung in einer ersten Stufe unter einem Vordruck zwischen 20 bar bis 150 bar, vorzugsweise 30 bis 100 bar, insbesondere 80 bar, und anschließend in einer zweiten Stufe unter einem Druck zwischen 160 und 280 bar, vorzugsweise 170 bis 220 bar in die mit der Finish-Folie bzw. CPL-Foile beschichtete Deckplatte einpresst

Claims

Türen-Deckplatte aus Holzwerkstoff mit einer in die Deckplatte eingearbeiteten, insbesondere linienförmigen Musterung, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einer Deckschicht aufweist, und dass die Musterung unter Hitze- und Druckaufwendung in die Deckschicht und in die Deckplatte eingepresst ist.
Türen-Deckplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht ein Laminat mit einer Dicke zwischen 0,08 bis 0,20 mm, vorzugsweise 0,1 bis 0,17 mm, hat.
Türen-Deckplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Laminat mit einem transparenten Overlay im µ-Bereich zwischen 50 und 120 µ beschichtet ist.
Türen-Deckplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht eine Finish-Folie mit einer Dicke zwischen 0,08 bis 0,20 mm, vorzugsweise 0,10 bis 0,17 mm, ist.
Türen-Deckplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Finish-Folie mit Lack beschichtet ist.
Türen-Deckplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht ein mit Lack oder Harz beschichtetes oder imprägniertes Dekorpapier ist.
Türen-Deckplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Musterung bei einer Temperatur zwischen 80 °C und 200 °C, vorzugsweise 140 °C bis 160 °C, insbesondere 150 °C, eingepresst worden ist.
Türen-Deckplatte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Musterung in einem Zweistufen-Verfahren zuerst mit einem Vordruck zwischen 20 bis 150 bar, vorzugsweise 30 bis 100 bar, insbesondere 80 bar, und anschließend mit einem Hauptdruck zwischen 160 und 280 bar, vorzugsweise 170 bis 220 bar, eingepresst ist.
Verfahren zur Herstellung einer aus einem Holzwerkstoff bestehenden, mit einer insbesondere linienförmigen Musterung versehenen Türen-Deckplatte, dadurch gekennzeichnet, dass man auf eine Rohplatte eine Deckschicht aufkaschiert und anschließend unter Hitze- und Druckaufwendung die Musterung in die Deckschicht und in die Rohplatte einpresst.
Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man die Rohplatte mit aufkaschierter Deckschicht auf eine Temperatur zwischen 80 °C und 200 °C, vorzugsweise 140 °C bis 160 °C, insbesondere 150 °C, erhitzt und die Musterung in einer ersten Stufe mit einem Vordruck zwischen 60 bar bis 200 bar, vorzugsweise 160 bis 190 bar, insbesondere 180 bar, und anschließend in einer zweiten Stufe miteinem Druck zwischen 200 und 280 bar, vorzugsweise 230 bis 270 bar, insbesondere 245 bis 255 bar, in die mit der Deckschicht beschichtete Rohplatte einpresst
Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass man als Deckschicht eine Finish- bzw. CPL-Folie mit einer Dicke zwischen 0,12 bis 0,20 mm, vorzugsweise 0,15 bis 0,17 mm, auf die Rohplatte aufkaschiert.
Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass man als Deckschicht auf die Rohplatte ein Laminat aufkaschiert, das mit einem transparenten Overlay im µ-Bereich zwischen 50 und 120 µ beschichtet ist.
Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass man als Deckschicht ein mit Lack oder Harz imprägniertes oder beschichtetes Dekorpapier auf die Rohplatte aufkaschiert.