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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Schließeinrichtung mit einem Schließzylinder, der ein Gehäuse und eine darin angeordnete, drehbare Welle aufweist, wobei die Welle endseitig mit einer ersten Handhabe verbunden ist und eine Aktuatoranordnung mit einer Kupplung aufweist, die entweder zwei Wellenabschnitte miteinander oder die Welle mit einer Handhabe nach Eingabe eines Berechtigungssignals kuppelt, wobei in der ersten Handhabe ein erster Steuerabschnitt einer Steuerschaltung zum Empfangen und Überprüfen einer Authentizität des Berechtigungsinhalts angeordnet ist und wobei ein zweiter Steuerabschnitt der Steuerschaltung vorgesehen ist. Desweiteren betrifft die Erfindung eine Schließeinrichtung mit einem Schließzylinder sowie einen Schließzylinder.
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Die
DE 10 2010 043 705 A1 offenbart eine Schließeinrichtung mit einem Schließzylinder und einem Betätigungselement für den Schließzylinder. Das Betätigungselement kann über einen Transponder angesteuert werden. Bei dieser Ausgestaltung wird ein Berechtigungssignals an sich in einer primären Steuereinrichtung überprüft.
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Weiterhin ist ein vergleichbarer Schließzylinder aus der
EP 2 628 876 A2 bekannt. Auch bei diesem Stand der Technik wird die Schließelektronik mittels eines Transponder angesprochen, um einen Öffnungsvorgang auszuführen. Hierbei werden im Transponder gespeicherte, ein Schlüsselgeheimnis darstellende Zugangsdaten drahtlos übertragen oder ausgelesen.
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Aus der
DE 198 24 713 A1 ist weiterhin ein Schließzylinder bekannt, der ein Gehäuse mit einem darin drehbar gelagerten Schließglied aufweist. Das Schließglied weist eine Antriebswelle auf. Um bei diesem vorbekannten Schließzylinder die Möglichkeit einer Wirkverbindung von außen auf des Schließglied zu realisieren, ist ein die Antriebswelle durchdringendes, zum Gehäuse drehfestes Zentralelement als Querschnitt für eine Wirkverbindung in dem Schließzylinder vorgesehen.
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Aus der
DE 10 2005 034 618 B4 ist eine elektronische Schließeinrichtung für Sperren wie Türen bekannt, die ein Gehäuse aufweist, in dem ein Schließglied, eine drehbare Welle und eine elektromagnetische Aktuatoranordnung zum Betätigen des Schließgliedes gelagert sind. Die drehbare Welle ist mit einem außenseitigen Betätigungsglied gekoppelt. Weiterhin ist eine elektronische Steuerschaltung vorgesehen, die ein Empfangselement zum Empfangen von Berechtigungssignalen aufweist, wobei die Steuerschaltung ein empfangenes Berechtigungssignal auf Authentizität prüft und, wenn die Authentizität bestätigt ist, die Aktuatoranordnung ansteuert. Vor der Aktuatoranordnung ist ergänzend ein Bohrschutz angeordnet. Bei dieser Schließeinrichtung ist zumindest ein äußerer Steuerabschnitt der Steuerschaltung in dem außenseitigen Betätigungsglied angeordnet und ein innerer Steuerabschnitt der Steuerschaltung in dem Gehäuse hinter dem Bohrschutz angeordnet. Die Authentizitätsprüfung erfolgt in dem äußeren Steuerabschnitt, der bei bestätigter Authentizität ein einen Identifikationscode beinhaltendes Codesignal durch den Bohrschutz hindurch an den inneren Steuerabschnitt abgibt, der das Codesignal decodiert und, wenn das Codesignal gültig ist, die Aktuatoranordnung ansteuert.
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Mit dieser vorbekannten Schließeinrichtung wird ein Verfahren zum Schließen einer Sperre mit einer elektronischen Schließeinrichtung durchgeführt, bei dem ein Berechtigungssignal in einem äußeren Steuerabschnitt der Steuerschaltung empfangen wird. Das Berechtigungssignal wird in dem äußeren Steuerabschnitt der Steuerschaltung auf Authentizität geprüft und falls das Berechtigungssignal zur Schließung berechtigt ist, wird ein Codesignal in dem äußeren Steuerabschnitt erzeugt. Dieses aus dem Berechtigungssignal abgeleitete Codesignal wird von dem äußeren Steuerabschnitt zu einem inneren Steuerabschnitt der Steuerschaltung gesendet. Dieser innere Steuerabschnitt der Steuerschaltung befindet sich in einem Gehäuse der elektronischen Schließeinrichtung hinter einem Bohrschutz und speichert einen Identifikationscode. In einem weiteren Schritt wird das Codesignal in dem inneren Steuerabschnitt daraufhin geprüft, ob das Codesignal den gespeicherten Identifikationscode beinhaltet. Wird dies bestätigt, wird das Schließglied betätigt oder die Betätigung des Schließgliedes freigegeben.
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Der Grundgedanke dieses Standes der Technik liegt darin, die Steuerschaltung, das heißt die Zutrittselektronik, beziehungsweise einen wesentlichen Teil hiervon, in dem angriffsgefährdeten Betätigungsglied anzuordnen. Dies kann bei einem Knaufhalbzylinder der einzig vorhandene Knauf sein. Bei einem Doppelzylinder kann dies beispielsweise sowohl der innenseitige als auch der außenseitige Knauf sein. Um einen unberechtigten Zugriff von außen, beispielsweise durch Bestromung der Aktuatoranordnung zu verhindern, wird außenseitig nach Überprüfung der Authentizität ein Codesignal erzeugt, welches innenseitig zu decodieren ist und welches Codesignal zur Steuerung der Aktuatoranordnung genutzt wird. Sofern kein gültiges Codesignal vorliegt wird die Aktuatoranordnung auch nicht betätigt.
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Bei dieser Ausgestaltung ist es nachteilig, dass in dem außenliegenden Steuerabschnitt eine Authentizitätsprüfung zur Erzeugung eines Codesignals durchgeführt wird. Zu diesem Zweck ist es nämlich erforderlich, dass ein Schließgeheimnis von einem Schließgeheimnisträger an den äußeren Steuerabschnitt der elektronischen Steuerschaltung übermittelt wird. Erfolgt dies – wie zumeist üblich – drahtlos, so kann das Schließgeheimnis von einem nicht berechtigten Nutzer im Zuge eines nicht berechtigten Empfangs der damit verbundenen Daten ausgelesen und zu einem weiteren Öffnungs- oder Schließvorgang genutzt werden.
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Dieser Nachteil soll mit der nachfolgend beschriebenen Erfindung vermieden werden.
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Zur Vermeidung dieses Nachteils ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, dass das Berechtigungssignal im ersten Steuerabschnitt empfangen wird, dass ein Teilbereich des Berechtigungssignals im ersten Steuerabschnitt auf Authentizität überprüft wird, dass das teilweise geprüfte Berechtigungssignal an den zweiten Steuerabschnitt übermittelt wird, dass das teilweise geprüfte Berechtigungssignal im zweiten Steuerabschnitt hinsichtlich eines noch nicht geprüften Teilbereichs auf Authentizität geprüft wird und dass bei berechtigender Authentizität die Aktuatoranordnung angesteuert wird.
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Bei einer erfindungsgemäßen Schließeinrichtung ist zur Vermeidung der voranstehend beschriebenen Nachteile des Standes der Technik vorgesehen, dass im ersten Steuerabschnitt Mittel zum Empfangen des Berechtigungssignals vorgesehen sind, dass im ersten Steuerabschnitt eine erste Prüfeinrichtung zur Überprüfung eines Teilbereichs des Berechtigungssignals auf Authentizität angeordnet ist, dass eine Einrichtung zur Übermittlung des teilweise geprüften Berechtigungssignals an den zweiten Steuerabschnitt im Schließzylinder angeordnet ist, dass eine zweite Prüfeinrichtung zur Überprüfung des noch nicht geprüften Teilbereichs des teilweise geprüften Berechtigungssignals auf Authentizität im zweiten Steuerabschnitt angeordnet ist und dass bei berechtigender Authentizität die Aktuatoranordnung vom zweiten Steuerabschnitt ansteuerbar ist.
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Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, dass selbst bei einem unberechtigten Auslesen des an den ersten Steuerabschnitt übermittelten Berechtigungssignals diese damit gewonnenen Daten nicht ausreichen, um die Aktuatoranordnung anzusteuern. Die unberechtigt ausgelesenen Daten enthalten nämlich nicht das gesamte Schließgeheimnis sondern lediglich einen Teil davon, der mit einem weiteren Teil im zweiten Steuerabschnitt zu kombinieren ist, wobei der zweite Teil beispielsweise in einem Speicherelement des zweiten Steuerabschnitts hinterlegt ist. Somit wird die Sicherheit des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem Stand der Technik deutlich verbessert.
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Um dieses erfindungsgemäße Verfahren in vorteilhafter Weise ausführen zu können weist die erfindungsgemäße Schließeinrichtung im ersten Steuerabschnitt, der sich in der Regel in der außenseitigen Handhabe befindet, Mittel zum Empfangen des Berechtigungssignal auf. Das Berechtigungssignal kann beispielsweise aus einem Passivtransponder durch den ersten Steuerabschnitt ausgelesen werden. Zu diesem Zweck weist der erste Steuerabschnitt beispielsweise eine Antenne auf. Diese Antenne empfängt das Berechtigungssignal und leitet dies in eine Rechnereinheit des ersten Steuerabschnitts weiter. In dieser Rechnereinheit wird das empfangene Berechtigungssignal im Umfang eines Teilbereichs auf Authentizität überprüft. Die Überprüfung kann beispielsweise durch einen Vergleich mit im ersten Steuerabschnitt gespeicherten berechtigten Zugangscodes erfolgen. Der erste Teilbereich des Berechtigungssignals ist aber nicht geeignet, um ein Signal zu generieren, mit welchem die Aktuatoranordnung angesteuert wird. Daher wird dieser auf Authentizität überprüfte Teilbereich des Berechtigungssignals an den zweiten Steuerabschnitt übermittelt, der in der Welle zwischen der ersten Handhabe oder aber auch in der Innenliegenden Handhabe angeordnet ist. In diesem zweiten Steuerabschnitt wird ein noch nicht geprüfter Teilbereich des Berechtigungssignals auf Authentizität geprüft, wobei nach volständiger Prüfung des Berechtigungssignals, nämlich beider Teilbereiche unmittelbar die Aktuatoranordnung angesteuert wird. Es ist also nicht vorgesehen, dass der zweite Steuerabschnitt bezüglich der Überprüfung des zweiten Teilbereichs des Berechtigungssignals mit dem ersten Steuerabschnitt korrespondiert, um ein Ergebnis der weiteren Prüfung zu übermitteln. Insofern wird eine unidirektionale Einrichtung zur Übermittlung des teilweise geprüften Berechtigungssignals an den zweiten Steuerabschnitt im Schließzylinder vorgesehen.
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Die Überprüfung des Teilbereichs des Berechtigungssignals im zweiten Steuerabschnitt kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass in einem Datenspeicher abgelegte Daten herangezogen werden, um den im ersten Steuerabschnitt auf Authentizität überprüften Teilbereich des Berechtigungssignals zu ergänzen. Zu diesem Zweck kann beispielsweise vorgesehen sein, dass mit dem im ersten Steuerabschnitt geprüften Teilbereich des Berechtigungssignals eine Information an den zweiten Steuerabschnitt übermittelt wird, wonach gegebenenfalls der noch nicht geprüfte Teilbereich des Berechtigungssignals an einer bestimmten Speicherstelle hinterlegt ist, so dass bei zutreffender Information, nämlich dass der im ersten Steuerabschnitt noch nicht geprüfte Teilbereich des Berechtigungssignals an einer bestimmten Stelle abgelegt ist, die Ansteuerung der Aktuatoranordnung zulässt.
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Es hat sich als sinnvoll erwiesen, dass im ersten Steuerabschnitt zumindest ein Teilbereich von 2/3, insbesondere 9/10 des Berechtigungssignals auf Authentizität überprüft wird. Die wesentliche Überprüfung erfolgt somit im ersten Steuerabschnitt und die ausreichende Sicherheit ist bereits gegeben, wenn nur ein sehr kleiner zweiter Teilbereich im zweiten Steuerabschnitt überprüft wird. Hierbei kann es sich um wenige Bits handeln.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass im zweiten Steuerabschnitt Datensätze hinterlegt werden, die in Ergänzung des im ersten Steuerabschnitt auf Authentizität geprüften Teilbereichs für eine Ansteuerung der Aktuatoranordnung kombiniert werden.
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Im Einzelnen bedeutet dies, dass beispielsweise bestimmte Daten an bestimmten Stellen im Speicher hinterlegt sind. Diese Dater ergänzen den ersten Teilbereich des Berechtigungssignals dahingehend, dass eine Ansteuerung der Aktuatoranordnung erfolgt. Dem Grunde nach ist es daher nur noch notwendig, dass von dem ersten Steuerabschnitt ein Signal an den zweiten Steuerabschnitt übermittelt wird, dessen Inhalt darin besteht, dass der erste Teilbereich des Berechtigungssignals authentisch ist und eine Ansteuerung der Aktuatoranordnung dem Grunde nach zulässt, wenn ein bestimmter Datensatz an einer bestimmten Steile im zweiten Steuerabschnitt, in der Regel in einem Datenspeicher hinterlegt ist.
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Um die Sicherheit des erfindungsgemäßen Verfahrens zu erhöhen ist ferner vorgesehen, dass eine Datenübermittlung insbesondere auf eine Überprüfung der Authentizität vom zweiten Steuerabschnitt zum ersten Steuerabschnitt gesperrt wird. Hierdurch wird verhindert, dass bei einer bidirektionalen Datenübertragung notwendige Daten aus dem zweiten Steuerabschnitt ausgelesen werden können, die es dann ermöglichen, den Teilbereich des Berechtigungssignals, welcher im ersten Steuerabschnitt auf Authentizität überprüft wird derart zu ergänzen, dass die Aktuatoranordnung auch von außen angesteuert werden kann.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass der zweite Steuerabschnitt dem ersten Steuerabschnitt nach Prüfung der Authentizität ein Signal zur Art der Ansteuerung der Aktuatoranordnung übermittelt, ohne dass Daten zur Authentizitätsprüfung übermittelt werden. Hierdurch kann dem Steuerabschnitt lediglich mitgeteilt werden, dass die übermittelten Daten mit den an einem bestimmten Ort im Speicher vermuteten Daten zusammengehörten, so dass eine berechtigte Ansteuerung der Aktuatoranordnung erfolgt ist. Hierdurch kann im ersten Steuerabschnitt die zutreffende Ansteuerung protokolliert werden, ohne dass diesbezüglich Datensätze an den ersten Steuerabschnitt übermittelt werden müssen, die von unberechtigten Personen zur Ansteuerung der Aktuatoranordnung genutzt werden können.
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Schließlich ist bei einem erfindungsgemäßen Verfahren weiterhin vorgesehen, dass in dem zweiten Steuerabschnitt der im ersten Steuerabschnitt geprüfte Teilbereich des Berechtigungssignals und eine Position des weiteren Teilbereichs im zweiten Steuerabschnitt hinterlegt werden.
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Die erfindungsgemäße Schließeinrichtung wird dadurch weitergebildet, dass im zweiten Steuerabschnitt ein Datenspeicher zur Hinterlegung von Datensätzen für die Prüfung der Authentizität vorgesehen ist. Dieser Datenspeicher kann beispielsweise mit bestimmten ergänzenden Daten und bestimmten Datenanordnungsorten gefüllt sein, so dass sowohl eine Überprüfung des angegebenen Ortes als auch des zutreffenden Datensatzes möglich Ist.
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Schließlich ist bei einer erfindungsgemäßen Schließeinrichtung vorgesehen, dass der zweite Steuerabschnitt mit der Aktuatoranordnung verbunden ist. Diese Verbindung kann beispielsweise drahtgebunden oder drahtlos sein.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der eine bevorzugte Ausführungsform einer Schließeinrichtung mit einer vergrößerten Darstellung eines zweiten Steuerabschnitts schematisch dargestellt ist.
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In der Figur ist ein Schließzylinder 1 für eine nicht näher dargestellte Schließeinrichtung dargestellt, wobei es sich bei der Schließeinrichtung beispielsweise um ein Schloss handeln kann, welches eine Falle und/oder einen Riegel aufweist, die beziehungsweise der mittels des Schließzylinders 1, insbesondere einer Schließnase 2 des Schließzylinders 1 betätigbar ist. Der Schließzylinder 1 weist ein Gehäuse 3 und eine darin angeordnete, drehbare Welle 4 auf. Die Welle 4 ist in zwei Wellenabschnitte unterteilt, zwischen denen eine Aktuatoranordnung 5 mit einer nicht näher dargestellten Kupplung derart angeordnet ist, dass die beiden Wellenabschnitte der Welle 4 bei Bedarf, der nachfolgend noch erläutert wird, gekuppelt oder entkuppelt werden können.
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An den beiden freien Enden der Welle 4 sind Handhaben 6, 7 angeordnet, die drehfest mit den Wellenabschnitten der Welle 4 verbunden sind. Hierbei stellt die Handhabe 6 eine solche dar, die bei einer Haus- oder Wohnungseingangstür außenliegend angeordnet ist, während die Handhabe 7 bei einer derartigen Haus- oder Wohnungstür innenliegend angeordnet ist, so dass über die Handhabe 7 in der Regel eine konstante und direkte Betätigung der Schließnase 2 möglich ist. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass die Verbindung zwischen der Handhabe 7 und der Schließnase 2 ebenfalls nur dann gegeben ist, wenn die in der Aktuatoranordnung 5 vorgesehene Kupplung eine Verbindung zwischen dem diesbezüglichen Wellenabschnitt zwischen der Handhabe 7 und der Aktuatoranordnung 5 geschlossen ist. Bei einer solchen Ausgestaltung besteht der Vorteil, dass die mit diesem Schließzylinder 1 ausgebildete Schließeinrichtung auch von der Türinnenseite derart verriegelbar ist, dass ein Öffnen ohne Eingabe eines Berechtigungssignals nicht möglich ist. Dies kann beispielsweise dann erforderlich sein, wenn eine Kindersicherung notwendig ist, die ein unberechtigtes Öffnen der Tür durch Kinder vermeiden soll.
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In der Figur ist ferner ein Transponder 8 dargestellt, der mit einem Schließgeheimnis ausgebildet ist, welches von einem ersten Steuerabschnitt 9 ausgelesen werden kann. Das Schließgeheimnis entspricht hierbei einem Berechtigungssignal, welches im ersten Steuerabschnitt 9 und schließlich in einem zweiten Steuerabschnitt 10 auf Authentizität überprüft wird. Zu diesem Zweck weist der Transponder 8 eine Antenne 11 und der erste Steuerabschnitt 9 eine erste Prüfeinrichtung 12 mit einem Sender beziehungsweise einem Empfänger 13 auf, der eine Antenne 14 hat, die der Kommunikation zwischen dem Transponder 8 und dem ersten Steuerabschnitt 9 dient. Die Übertragung des Berechtigungssignals erfolgt in diesem Fall drahtlos. Es ist aber auch möglich, dass anstelle eines Transponders 8 andere Einrichtungen zur Aufnahme und Übermittlung von Berechtigungssignalen vorgesehen sind. Diese können alternativ oder auch additiv vorgesehen sein. Weitere Vorrichtungen sind diesbezüglich Tastaturen zur Eingabe einer persönlichen Identifikationsnummer (PIN) oder auch biometrische Sensoren, die beispielsweise einen Fingerabdruck- oder Iris-Scan ausführen um hieraus ein Berechtigungssignal zu generieren.
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Die erste Prüfeinrichtung 12 weist neben dem Sender/Empfänger 13 eine Datenverarbeitungseinheit 15 auf. Von dem Sender/Empfänger 13 werden die aus dem Transponder 8 empfangenen Daten, nämlich das Berechtigungssignal an die Datenverarbeitungseinheit 15 übermittelt. In der Datenverarbeitungseinheit 15 wird sodann ein Teilbereich des Berechtigungssignals auf Authentizität geprüft. Abhängig vom Prüfungsergebnis übermittelt die Datenverarbeitungseinheit 15 das Berechtigungssignal über eine unidirektionale Einrichtung 16, beispielsweise ein Datenkabel an den zweiten Steuerabschnitt 10, nämlich einen Empfänger 17 des zweiten Steuerabschnitts 10. Der Empfänger 17 übermittelt das Berechtigungssignal sodann an eine Datenverarbeitungseinheit 18, in der ein noch nicht geprüfter Teilbereich des Berechtigungssignals auf Authentizität geprüft wird. Hierbei besteht die Möglichkeit, dass von dem ersten Steuerabschnitt 9, nämlich der Datenverarbeitungseinheit 15 das Berechtigungssignal mit dem bereits geprüften ersten Teilbereich zusammen mit einem Datensatz an den Empfänger 17 und damit an die Datenverarbeitungseinheit 18 übermittelt wird, wobei dieser Datensatz Daten bezüglich einer lokalen Anordnung von zur Überprüfung der Authentizität erforderlichen Daten in einem Speicher 19 enthält. Wird in der Datenverarbeitungseinheit 18 das Berechtigungssignal mit den voranstehend genannten Daten empfangen, so prüft die Datenverarbeitungseinheit 18 durch Zugriff auf den Speicher 19, ob die zutreffenden Daten gemäß der Übermittlung aus der Datenverarbeitungseinheit 15 an der angegebenen Stelle abgelegt sind. Ergibt sich hierbei eine Übereinstimmung steuert die Verarbeitungseinheit 18 über eine Datenleitung 20 die Aktuatoranordnung 5 an. Hierbei wird in der Regel die Kupplung in der Aktuatoranordnung 5 geschlossen, so dass auch über die Handhabe 6 ein Verdrehen der Schließnase 2 relativ zum Gehäuse 3 des Schließzylinders 1 möglich ist. Hierdurch wird die Handhabe 6 derart aktiviert, dass die Schließeinrichtung über die Handhabe 6 betätigbar ist.
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Ergänzend kann über die Datenleitung 20 an die Datenverarbeiturigseinheit 15 eine Information geschickt werden, die darauf beschränkt ist, dass mit den übermittelten Daten eine Aktivierung der Aktuatoranordnung 5 erfolgt ist. Es werden jedoch keine codierten Daten vom zweiten Steuerabschnitt 10 an den ersten Steuerabschnitt 9 übermittelt, die beispielsweise von unberechtigten Personen zur Nutzung ausgelesen werden können.
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Die Datenleitung 20 besteht dem Grunde nach aus einem Kabel, welches dazu benutzt wird, eine nicht näher dargestellte Energieeinheit in der Schließeinrichtung, in der Regel in einer Handhabe 6, 7 elektrisch mit einem Antriebsmotor zu verbinden, um die Aktuatoranordnung 5 und einen darin angeordneten Elektromotor zu bestromen, so dass über eine Drehbewegung die nicht näher dargestellte Kupplung geschlossen wird.
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Der zweite Steuerabschnitt 10 ist in der Welle 4 zwischen der Aktuatoranordnung 5 und der Handhabe 6 angordnet. In diesem Bereich ist der zweite Steuerabschnitt 10 vor mechanischem Zugriff geschützt. Desweiteren ist der zweite Steuerabschnitt 10 in einem Bereich angeordnet, der die Verwendung von kurzen Datenübermittlungseinrichtungen ermöglicht. Es können bei dieser Anordnung in der Welle 5 Kabel verwendet werden, ohne dass diese durch eine Rotation der Welle beschädigungsgefährdet sind. Bei einer drahtlosen Übermittlung hat die kurze Funkstrecke zwischen Handhabe 6 und zweitem Steuerabschnitt 10 den Vorteil, dass nur eine geringe Funkenergie zur sicheren Übertragung erforderlich ist.
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Der zweite Steuerabschnitt 10 kann beispielsweise Bestandteil eines Antriebsmotors der Aktuatoranordnung 5 sein.
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Die Erfindung ist nicht auf das voranstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Es sind verschieden Änderungen möglich, ohne den Schutzbereich der erfindung zu verlassen. So kann beispielsweise der zweite Steuerabschnitt 10 auch in der Welle 4 zwischen der Aktuatoranordnung 5 und der zweiten Handhabe 7 oder in der zweiten Handhabe 7 angeordnet sein.
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Ferner besteht die Möglichkeit, dass Komponeneten des ersten Steuerabschnitts 9 in dem Bereich des zweiten Steuerabschnitts 10 angeordnet werden. Diese Komponenten können zum Beispiel Bauteile für die Berechnung der Codes, für die Speicherung der Codes, für der Überprüfung der übermittelten Codes und/oder der Empfangseinrichtung sein. Hierdurch kann die Handhabe 6 dann beispielsweise vollständig zur Aufnahme einer Energiequelle genutzt werden. Alle weiteren Bauteile können dann vor einem Zugriff geschützt in der Welle 4 angeordnet werden, dies auch getrennt auf beiden Seiten der Aktuatoranordnung 5.
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Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass die zweite Handhabe 7 eine eigene Vorrichtung aufweist, die der Aufnahme eines übermittelten Signals, insbesondere eines Codes dient. Über diese Vorrichtung kann der aufgenommene und gegebenenfalls auch in der Vorrichtung geprüfte Code in gleicher Weise von der zweiten Handhabe 7 an die erste Handhabe 6 übermittelt werden, um den voranstehend beschriebenen Verfahrensablauf durchzuführen. Demzufolge korrespondieren die zweite Handhabe 7 und die erste Handhabe 6 miteinander, so dass das erfindungsgemäße Verfahren in zwei Richtungen ablaufen kann. Die Vorrichtung in der zweiten Handhabe 7 kann im Übrigen korrespondierend zu der Ausgestaltung der ersten Handhabe 6 mit dem ersten Steuerabschnitt 9 ausgebildet sein. Eine Kommunikation mit dem zweiten Steuerabschnitt 10 ist ebenfalls möglich. Alternativ kann aber auch ein weiterer Steuerabschnitt vorgesehen sein, der sowohl mit der zweiten Handhabe 7, als auch mit der ersten Handhabe 6 beziehungsweise dem zweiten Steuerabschnitt 10 korrespondiert.
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Der Datenaustausch kann beispielsweise über Bluetooth erfolgen. Alternativ können selbstverständlich auch Transponder vorgesehen sein.
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Schließlich sei darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebene Erfindung für eine Vielzahl von Anwendungen, insbesondere der Sicherheitstechnik im Hausbereich geeignet ist. So besteht auch die Möglichkeit, das erfindungsgemäße Verfahren, die erfindungsgemäße Schließeinrichtung oder den erfindungsgemäßen Schließzylinder für Fenstersicherungen, insbesondere Fensterschlösser zu verwenden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schließzylinder
- 2
- Schließnase
- 3
- Gehäuse
- 4
- Welle
- 5
- Aktuatoranordnung
- 6
- Handhabe
- 7
- Handhabe
- 8
- Transponder
- 9
- erster Steuerabschnitt
- 10
- zweiter Steuerabschnitt
- 11
- Antenne
- 12
- erste Prüfeinrichtung
- 13
- Sender/Empfänger
- 14
- Antenne
- 15
- Datenverarbeitungseinheit
- 16
- unidirektionale Einrichtung
- 17
- Empfänger
- 18
- Datenverarbeitungseinheit
- 19
- Speicher
- 20
- Datenleitung