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Die Erfindung betrifft einen Nutzfahrzeugaufbau gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein solcher Nutzfahrzeugaufbau ist beispielsweise aus
DE 101 57 594 A1 bekannt. Die Erfindung betrifft ferner ein Nutzfahrzeug mit einem derartigen Nutzfahrzeugaufbau sowie ein entsprechendes Herstellungsverfahren.
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Die eingangs genannte
DE 101 57 594 A1 beschreibt einen Nutzfahrzeugaufbau mit einer Seitenplane, die im Schließzustand über eine seitliche Runge gespannt ist. Dadurch ergibt sich zumindest im Bereich der Runge zwischen der Seitenplane und dem Nutzfahrzeugaufbau ein Anlagespalt, der das Eindringen von Spritzwasser in den Nutzfahrzeugaufbau ermöglicht. Um dies zu vermeiden, wird vorgeschlagen, ein zusätzliches Dichtungselement auf die Innenseite der Seitenplane aufzubringen, wobei das Dichtungselement mehrere blattartige Dichtkörper aufweist, die an der Runge des Nutzfahrzeugaufbaus anliegen. Ein derartiges zusätzliches Dichtungselement wird auch als Wassersperre bezeichnet. Es hat sich gezeigt, dass solche Wassersperren unzureichende Ergebnisse liefern und daher keine zuverlässige bzw. langlebige Abdichtung gewährleisten. Insbesondere unterliegen die flexiblen Dichtkörper einem hohen Verschleiß.
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Außerdem ist die Herstellung einer solchen Wassersperre vergleichsweise aufwändig und entsprechend teuer.
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DE 10 2010 000 114 A1 offenbart einen Nutzfahrzeugaufbau mit einer Schiebeplane, die eine Runge, insbesondere deren unteres Längsende, überdeckt und mittels Planenspannern an einem Außenrahmen des Nutzfahrzeugaufbaus fixiert wird.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine effiziente und zuverlässige Abdichtung eines Nutzfahrzeugaufbaus bei einfacher Bedienbarkeit kostengünstig zu realisieren. Ferner besteht die Aufgabe der Erfindung darin, einen entsprechenden Nutzfahrzeugaufbau und ein hierzu geeignetes Herstellungsverfahren anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im Hinblick auf den Nutzfahrzeugaufbau durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1, im Hinblick auf das Nutzfahrzeug durch den Gegenstand des Patentanspruchs 10 und im Hinblick auf das Herstellungsverfahren durch die Merkmale des Patentanspruchs 11 gelöst.
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Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, einen Nutzfahrzeugaufbau, insbesondere einen Schiebeplanenaufbau, mit wenigstens einer seitlichen Runge anzugeben, die sich zwischen einem Dach und einem Boden des Nutzfahrzeugaufbaus erstreckt. Der Nutzfahrzeugaufbau weist ferner eine Seitenplane auf, die in einem Schließzustand über die Runge gespannt ist. Erfindungsgemäß ist im Bereich einer Unterkante der Seitenplane wenigstens ein Planenstreifen angeordnet. Der Planenstreifen erstreckt sich zumindest im Schließzustand der Seitenplane unterhalb der Runge und überdeckt ein unteres Längsende der Runge.
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Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird also der Wassereintritt bereits unterhalb der Runge abgewehrt, da der Planenstreifen einen Anlagespalt, der sich zwischen der Seitenplane und dem Nutzfahrzeugaufbau im Bereich der Runge ergibt, zuverlässig abdeckt. Auf diese Weise ergibt sich eine verbesserte Abdichtung des Nutzfahrzeugaufbaus. Insbesondere bei Papiertransporten führt dies zu einer Reduktion von feuchtigkeitsbedingten Transportschäden. Der Planenstreifen ist kostengünstig herstellbar. Beispielsweise können Planenverschnitt oder sonstige Planenreste zur Bildung des Planenstreifens genutzt werden.
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Der Planenstreifen, der im Bereich der Unterkante der Seitenplane angeordnet ist, bildet erfindungsgemäß zumindest im Schließzustand der Seitenplane eine Planentasche. Die Planentasche kann im Schließzustand der Seitenplane über das untere Längsende der Runge geklappt werden, so dass das untere Längsende der Runge im Wesentlichen von der Planentasche umschlossen ist. Die taschenartige Ausbildung des Planenstreifens schirmt das untere Längsende der Runge und die daran angrenzenden Anlagespalte, die sich beim Umspannen der Runge mit der Seitenplane bilden, ab. Somit kann ein Wassereintritt, insbesondere durch Spritzwasser, wirksam verhindert werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Nutzfahrzeugaufbaus ist der Planenstreifen einstückig mit der Seitenplane ausgebildet. Dies sorgt für ein verbessertes optisches Erscheinungsbild der Seitenplane und erhöht die Dichtigkeit. Allerdings ist die einstückige Ausbildung des Planenstreifens mit der Seitenplane vergleichsweise teuer. Daher wird alternativ vorgeschlagen, dass der Planenstreifen mit der Seitenplane verbunden, insbesondere schweißverbunden ist. Der Planenstreifen kann beispielsweise aus Planenverschnitt gewonnen werden, so dass die Herstellung des Planenstreifens besonders kostengünstig möglich ist. Außerdem können unterschiedliche Standardplanen verschiedener Hersteller mit dem Planenstreifen ausgestattet werden, was die Herstellungsvielfalt erhöht.
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Der Planenstreifen kann außerdem eine bogenförmig gekrümmte Außenkante aufweisen, die mit der Seitenplane verbunden ist. Durch die bogenförmig gekrümmte Außenkante wird erreicht, dass auf den Planenstreifen beim Spannen der Seitenplane, also bei der Überführung der Seitenplane in den Schließzustand, eine Spannung aufgebracht wird. Diese Spannung bewirkt, dass sich der Planenstreifen im Wesentlichen senkrecht zur Seitenplane aufstellt. Der Planenstreifen ist dadurch in Richtung zur Fahrzeugmitte bzw. Fahrzeuglängsachse ausgerichtet. So kann der Planenstreifen einfach unterhalb der Runge angeordnet werden und das untere Längsende der Runge gut gegen Spritzwasser abdecken.
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Der Planenstreifen weist erfindungsgemäß eine freie Innenkante auf, die bogenförmig gekrümmt ausgebildet ist. Zusätzlich kann die freie Innenkante einen Einschnitt aufweisen. Die bogenförmig gekrümmte freie Innenkante erhöht ebenfalls die Spannung auf den Planenstreifen in der Schließstellung der Seitenplane, so dass sich der Planenstreifen aufstellt und den Nutzfahrzeugaufbau im Bereich der Runge gut abdichtet. Die Anordnung eines Einschnitts in der freien Innenkante verringert zwar die Spannung auf den Planenstreifen, erleichtert jedoch die Anordnung des Planenstreifens unterhalb des unteren Längsendes der Runge. Insbesondere kann bei der Erfindung vorgesehen sein, dass der Einschnitt zwei Streifenabschnitte voneinander trennt, die sich zumindest im Schließzustand der Seitenplane überlappen. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich der Planenstreifen im Schließzustand der Seitenplane, insbesondere wenn die Seitenplane die Runge überspannt, faltet und somit eine reduzierte Dichtungswirkung aufweist.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die sich überlappenden Streifenabschnitte miteinander verbunden, insbesondere verschweißt, sind. Auf diese Weise ist die taschenartige Form der Seitenplane im Bereich des Planenstreifens gut vorgegeben, wodurch eine sichere Abdeckung gewährleistet ist. Außerdem wird durch die Verbindung der Streifenabschnitte erreicht, dass eine ausreichende Spannung auf den Planenstreifen wirkt, wenn die Seitenplane in den Schließzustand überführt wird, um den Planenstreifen aufzustellen und somit eine Planentasche zu bilden, die sich dichtend um das untere Längsende der Runge legt.
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Vorzugsweise ist der Planenstreifen zwischen zwei Planenspannern angeordnet. Insbesondere kann der Planenstreifen mittig zwischen zwei Planenspannern angeordnet sein. Dies gewährleistet, dass sich die Seitenplane fest um die Runge legt und somit der Anlagespalt zwischen Nutzfahrzeugaufbau und Seitenplane im Bereich der Runge eine im Wesentlichen festgelegte Größe aufweist. An die Größe des Anlagespalts oder der Anlagespalte ist der Planenstreifen vorzugsweise angepasst, so dass eine sichere Abdichtung gewährleistet ist.
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Ferner kann im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass das untere Längsende der Runge außen an einem Außenrahmen des Nutzfahrzeugaufbaus befestigt ist. Dadurch wird die lichte Innenbreite des Nutzfahrzeugaufbaus erhöht. Der Nutzfahrzeugaufbau weist dadurch ein erhöhtes Ladevolumen auf. Ferner erleichtert die äußere Anordnung der Runge am Außenrahmen den Beladevorgang.
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Gemäß einem nebengeordneten Aspekt beruht die Erfindung auf dem Gedanken, ein Nutzfahrzeug, insbesondere einen Nutzfahrzeuganhänger oder Sattelauflieger, mit einem zuvor beschriebenen Nutzfahrzeugaufbau anzugeben.
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Ferner wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung ein Verfahren zur Herstellung eines Nutzfahrzeugaufbaus oder eines Nutzfahrzeugs, insbesondere nach der zuvor beschriebenen Art, offenbart und beansprucht, wobei das Herstellungsverfahren die nachfolgend beschriebenen Schritte aufweist. In einem ersten Schritt wird ein Planenstreifen mit einer Außenkante und einer Innenkante bereitgestellt. Anschließend wird die Außenkante des Planenstreifens mit einer Seitenplane verbunden. In die Innenkante des Planenstreifens wird zur Bildung von Streifenabschnitten ein Einschnitt eingebracht. Schließlich wird der Planenstreifen im Wesentlichen rechtwinklig zur Seitenplane ausgerichtet. In einem weiteren Schritt werden die Streifenabschnitte überlappt und zur Bildung einer Planentasche miteinander verbunden. Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Planenreste bzw. Verschnitt genutzt werden kann, um den Planenstreifen zu bilden, ist die Herstellung besonders einfach und kostengünstig möglich.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen
- 1 Eine Seitenansicht einer Seitenplane eines erfindungsgemäßen Nutzfahrzeugaufbaus nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel;
- 2 Ein Detail der Seitenplane gemäß 1; und
- 3 Einen Ausschnitt einer Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Nutzfahrzeugaufbaus bei geöffnetem Zustand der Seitenplane, wobei das untere Längsende einer an einem Außenrahmen befestigten Runge gezeigt ist.
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In den beigefügten Zeichnungen sind Teile eines Nutzfahrzeugaufbaus gezeigt. Der Nutzfahrzeugaufbau ist vorzugsweise als Schiebeplanenaufbau bzw. Seitenplanenaufbau ausgebildet. Derartige Nutzfahrzeugaufbauten sind auch als Curtainsider-Aufbauten bekannt. In bekannter Weise weisen derartige Nutzfahrzeugaufbauten einen Boden und ein Dach auf, wobei sich zwischen dem Dach und dem Boden Rungen erstrecken. Insbesondere wird das Dach über Eckrungen mit dem Boden verbunden, die an den vier Ecken des Nutzfahrzeugaufbaus angeordnet sind. An den Längsseiten des Nutzfahrzeugaufbaus sind vorzugsweise mittig zwischen den Eckrungen Mittelrungen angeordnet. So ist auf jeder Seite des Nutzfahrzeugaufbaus eine Mittelrunge vorgesehen. Zwischen der Mittelrunge und den auf derselben Seite angeordneten Eckrungen können mehrere Schieberungen vorgesehen sein.
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Die Mittelrunge oder mittlere, seitliche Runge 10 ist vorzugsweise mit einem Außenrahmen 22 des Nutzfahrzeugaufbaus fest verbunden. Der Außenrahmen 22 kann als Loch-Außenrahmen ausgebildet sein. Insbesondere können im Außenrahmen 22 Löcher zum Einhaken von Zurrmitteln oder zum Anbringen von sonstigen Anbauteilen vorgesehen sein. Ferner kann der Außenrahmen 22 Bohrungen aufweisen, die eine Verbindung der seitlichen Runge 10 mit dem Außenrahmen 22 ermöglichen. Beispielsweise kann ein Rungenlager mit dem Außenrahmen 22 über die Bohrungen schraubverbunden sein, das wiederum die Runge 10 aufnimmt. Das Rungenlager bzw. die Runge 10 kann mit dem Außenrahmen 22 auch verschweißt sein.
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3 zeigt einen Ausschnitt des Nutzfahrzeugaufbaus im Bereich der Runge 10, wobei der Außenrahmen 22 mit entsprechenden Löchern erkennbar ist. Der Außenrahmen 22 kann mit seiner Oberseite flächenbündig zur Ladeseite des Nutzfahrzeugaufbaus abschließen. An dem Außenrahmen 22 ist die seitliche Runge 10 angeordnet, wobei die seitliche Runge 10 sich über die Außenfläche des Außenrahmens 22 erstreckt und mit ihrem unteren Längsende 11 außen am Außenrahmen 22 befestigt ist. Folglich steht die Runge 10 nicht in dem Laderaum des Nutzfahrzeugaufbaus vor. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass eine große lichte Innenweite im Nutzfahrzeugaufbau beibehalten wird.
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Die Runge 10 weist eine Tiefe auf, so dass eine Seitenplane 20, die zum Verschließen des Nutzfahrzeugaufbaus genutzt wird, im Schließzustand über die Runge 10 geführt ist. Üblicherweise wird die Seitenplane 20 im Schließzustand gespannt, um ein Flattern der Seitenplane 20 während der Fahrt des Nutzfahrzeugs zu vermeiden. Da die Runge 10 auf den Außenrahmen 22 aufgebracht ist, spannt sich die Seitenplane 20 um die Runge, wodurch sich im Bereich der Runge 10, insbesondere linksseitig und rechtsseitig der Runge 10, jeweils ein Anlagespalt ergibt, der im Wesentlichen dreiecksförmig ausgebildet ist. Insbesondere verläuft die Seitenplane 20 im Schließzustand ausgehend von einem Plannenspanner 12, der die Seitenplane 20 an den Außenrahmen 22 zieht, mit steigendem Abstand zur Runge 10 schräg. Üblicherweise schließt die Seitenplane 20 nicht vollständig mit dem Außenrahmen 22 bzw. allgemein dem Nutzfahrzeugaufbau ab, so dass Wasser in den Nutzfahrzeugaufbau eindringen kann. Dies ist insbesondere bei Papiertransporten problematisch.
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In den 1 und 2 ist die erfindungsgemäße Lösung zur verbesserten Abdichtung des Nutzfahrzeugaufbaus gezeigt. Dabei zeigt 1 eine Seitenansicht einer Seitenplane 20, die insbesondere als Schiebeplane eingesetzt werden kann. Die Seitenplane 20 weist eine Unterkante 21 auf. Im Bereich der Unterkante 21 ist eine Vielzahl von Planenspannern 12 angeordnet. Die Planenspanner 12 sind mit der Seitenplane 20 über Befestigungsschnallen 13 fest verbunden. Ferner umfassen die Planenspanner 12 jeweils einen Gurt 14, der die Befestigungsschnalle 13 mit einem Spannhaken 15 verbindet. Der Spannhaken 15 kann in den Außenrahmen 22 oder einen Planen-Spannmechanismus eingehakt werden, so dass die Seitenplane 20 in vertikaler Richtung spannbar ist.
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Ferner weist die Seitenplane 20 an wenigstens einem Längsende einen Keder 23 auf, der zum Einbringen in eine vertikal verlaufende Wickelwelle geeignet ist. Mittels der Wickelwelle, die vorzugsweise in eine Eckrunge des Nutzfahrzeugaufbaus integriert ist, kann die Seitenplane 20 in horizontaler Richtung gespannt werden.
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Im Allgemeinen weist die Seitenplane 20 eine Höhe auf, die größer als die Höhe der Runge 10 ist. Die Unterkante 21 der Seitenplane 20 ist daher unterhalb der Runge 10, insbesondere unterhalb des unteren Längsendes 11 der Runge 10 angeordnet.
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In 1 ist ferner erkennbar, dass zwischen zwei Planenspannern 12 ein Planenstreifen 30 angeordnet ist. Der Planenstreifen 30 ist insbesondere im Bereich der Unterkante 21 der Seitenplane 20 mit der Seitenplane 20 verbunden.
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Konkret kann der Planenstreifen 30 unmittelbar an der Unterkante 21 der Seitenplane 20 angeordnet bzw. unmittelbar mit der Unterkante 21 verbunden sein. Generell kann der Planenstreifen 30 einstückig mit der Seitenplane 20 ausgebildet sein. Bevorzugt ist es, den Planenstreifen 30 aus Planenverschnitt oder sonstigen Planenresten herzustellen und mit der Seitenplane 20 zu verbinden. Der Planenstreifen kann beispielsweise mit der Unterkante 21 der Seitenplane 20 schweißverbunden sein. Vorzugsweise weist der Planenstreifen 30 dasselbe Material wie die Seitenplane 20 auf.
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Der Planenstreifen 30 weist im Allgemeinen eine Außenkante 31 auf, die mit der Seitenplane 20 verbunden ist. Ferner weist der Planenstreifen 30 eine Innenkante 32 auf, die von der Unterkante 21 der Seitenplane 20 beabstandet angeordnet ist. Die Innenkante 32 bildet insofern eine freie Innenkante des Planenstreifens 30.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 und 2 ist die Außenkante 31 als gerade Außenkante ausgebildet. Es ist auch möglich, die Außenkante 31 gekrümmt auszubilden, so dass bei Verbindung der Außenkante 31 mit der Seitenplane 20 eine Wölbung der Seitenplane 20 erzeugt wird. Beim Spannen der Seitenplane 20 gerät insbesondere der Planenstreifen 30 unter Spannung, so dass dieser sich im Wesentlichen horizontal ausrichtet. Dabei bildet der Planenstreifen 30 eine Planentasche, die unter die Runge 10 eingreift und die Anlagespalte, die neben der Runge 10 ausgebildet sind, überdeckt. Mit anderen Worten schließt der Planenstreifen 30 die Lücke zwischen der Seitenplane 20 und dem Außenrahmen 22 im Bereich der Runge 10, so dass ein Wassereintritt in den Nutzfahrzeugaufbau vermieden wird.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 und 2 ist die Innenkante 32 des Planenstreifens 30 bogenförmig gekrümmt ausgebildet. Ferner weist der Planenstreifen 30 einen Einschnitt 33 auf, der sich im Wesentlichen senkrecht zur Innenkante 32 erstreckt. Der Einschnitt 33 teilt den Planenstreifen 30 in einen ersten Streifenabschnitt 34 und einen zweiten Streifenabschnitt 35. Der Einschnitt 33 kann sich vollständig durch den Planenstreifen 30 erstrecken. Vorzugsweise erstreckt sich der Einschnitt 33 nur teilweise durch den Planenstreifen 30. Der Einschnitt 33 kann beispielsweise höchstens 90%, insbesondere höchstens 80%, insbesondere höchstens 70%, insbesondere höchstens 60%, der Breite des Planenstreifens 30 einnehmen. Der Einschnitt 33 teilt den Planenstreifen 30 vorzugsweise mittig in zwei gleich große Streifenabschnitte 34, 35.
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Die Streifenabschnitte 34, 35 können sich zumindest im Schließzustand der Seitenplane 20 überlappen. Vorzugsweise wird die Überlappung der Streifenabschnitte 34, 35 bewusst, insbesondere bei der Herstellung des Nutzfahrzeugaufbaus, herbeigeführt. Die sich überlappenden Streifenabschnitte 34, 35 können miteinander verbunden werden. Beispielsweise erfolgt die Verbindung der Streifenabschnitte 34, 35 durch Tackern oder Verschweißen. Dabei kann der Überlappungsgrad zwischen den beiden Streifenabschnitten 34, 35 so gewählt werden, dass sich im Schließzustand der Seitenplane 20, also bei gespannter Seitenplane 20, einerseits eine Planentasche bildet und andererseits die Innenkante 32 im Wesentlichen geradlinig entlang des Außenrahmens 22 verläuft.
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Da die Streifenabschnitte 34, 35 überlappen und im überlappten Zustand miteinander verbunden sind, ergibt sich eine Verkürzung des Planenstreifens 30. Der Planenstreifen 30 ist an seiner Innenkante 32 insbesondere kürzer als an seiner Außenkante 31. Mit anderen Worten ist der Planenstreifen 30, konkret dessen Innenkante 32, kürzer als der Abschnitt der Seitenplane 20 entlang des Planenstreifens 30. Dies hat zur Folge, dass beim Spannen der Seitenplane 20 der Planenstreifen 30 ausklappt und sich im Schließzustand der Seitenplane 20 unter das untere Längsende 11 der Runge 10 anordnet. Der Planenstreifen 30 verläuft daher im Wesentlichen horizontal unterhalb des unteren Längsendes 11 der Runge 10. Die Innenkante 32 des Planenstreifens 30 verläuft im Wesentlichen entlang des Außenrahmens 22. Vorzugsweise berührt die Innenkante 32 den Außenrahmen 22 oder verläuft sogar unterhalb des Außenrahmens 22. Jedenfalls wird auf diese Weise eine Planentasche erzeugt, die das Eindringen von Wasser im Bereich der Runge 10 verhindert.
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Zur Herstellung der Seitenplane 20 mit dem Planenstreifen 30 wird zunächst ein Planenstreifen 30, beispielsweise aus Planenverschnitt, erstellt. Der Planenstreifen 30 wird passend zugeschnitten, wobei eine im Wesentlichen gerade Außenkante 31 und eine bogenförmig gekrümmte Innenkante 32 erzeugt werden. Der Planenstreifen 30 wird anschließend mit der Unterkante 21 der Seitenplane 20 fest verbunden, beispielsweise durch Schweißen. Alternativ kann der Planenstreifen 30 mit der Seitenplane 20 auch durch Vernähen verbunden werden. Schließlich wird ausgehend von der Innenkante 32 ein Einschnitt 33 in den Planenstreifen 30 eingebracht. Der Einschnitt 33 erstreckt sich dabei vorzugsweise rechtwinklig zur Innenkante 32 bzw. rechtwinklig zur Außenkante 31. Durch den Einschnitt 33 wird der Planenstreifen 30 in zwei Streifenabschnitte 34, 35 getrennt. Die Streifenabschnitte 34, 35 bzw. der Planenstreifen 30 werden anschließend aufgestellt, so dass sich der Planenstreifen 30 rechtwinklig zur Seitenplane 20 erstreckt. Durch das Aufstellen überlappen sich die Streifenabschnitte 34, 35. Die sich überlappenden Streifenabschnitte 34, 35 werden fest miteinander verbunden. Dabei können die Streifenabschnitte 34, 35 miteinander durch Tackern oder durch Schweißen fest verbunden werden. Auf diese Weise wird eine Planentasche gebildet, die nach dem Schließen der Seitenplane 20 einfach über das untere Längsende der Runge 10 geklappt werden kann, um den Nutzfahrzeugaufbau abzudichten.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Runge
- 11
- Unteres Längsende
- 12
- Planenspanner
- 13
- Befestigungsschnalle
- 14
- Gurt
- 15
- Spannhaken
- 20
- Seitenplane
- 21
- Unterkante
- 22
- Außenrahmen
- 23
- Keder
- 30
- Planenstreifen
- 31
- Außenkante
- 32
- Innenkante
- 33
- Einschnitt
- 34
- Erster Streifenabschnitt
- 35
- Zweiter Streifenabschnitt