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Die Erfindung betrifft eine Ablaufvorrichtung für Abwasser, insbesondere einen Bodenablauf zur Montage in einer Boden- oder Deckenöffnung gemäß den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Eine derartige Ablaufvorrichtung ist aus der
DE 102 01 287 A1 bekannt. Bei der dort offenbarten Lösung ist eine Brandschutzkartusche vorgesehen, welche auf einen Rohrabschnitt eines Geruchsverschlusses der Ablaufvorrichtung steckbar und im Montagezustand im Bereich des Ablaufstutzens vom Ablaufbehälter angeordnet ist. Aufgrund einer hohlzylindrischen Form der Brandschutzkartusche wird diese vom Abwasser durchströmt.
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Die beschriebene Brandschutzkartusche ist vor allem als aufsteckbare Nachrüstlösung für vorhandene Ablaufvorrichtungen gedacht, die noch keinen Brandschutz aufweisen.
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Aus der
EP 1 229 175 B1 ist eine Ablaufvorrichtung bekannt, welche ebenfalls die Merkmale vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1 aufweist. Als Brandschutzlösung ist eine einen topfartigen Ablaufbehälter der Ablaufvorrichtung ringförmig umgebende Brandschutzeinlage vorgesehen, die zum kompletten Verschließen einer Abflussöffnung im Brandfall dient. Zusätzlich ist eine ringförmige Brandschutzmanschette um den oberen Teil eines Abflussrohres der Ablaufvorrichtung angeordnet.
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In der
EP 1 627 967 A1 wird eine Ablaufvorrichtung mit einem Geruchsverschluss beschrieben, der durch ein Rohrstück und eine dieses umgebende Glocke gebildet ist. Oberhalb des Rohrstücks ist an der Stirn- bzw. Unterseite der Glocke eine Brandschutzeinrichtung befestigt. Die Brandschutzeinrichtung besteht aus einem nach unten gewölbten Metallteil, das mit einer aufschäumenden Brandschutzmasse gefüllt ist.
Die Brandschutzmasse ist über Anbringmittel (zB. Kleber oder Schmelzlot) an der Unterseite der Glocke befestigt. Im Brandfall löst sich die Brandschutzmasse von der Glocke und fällt in das Rohrstück, dieses unter Aufschäumen verschließend.
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Über ein schnurartiges Verbindungsmittel kann die Brandschutzmasse zumindest zeitweise in einer definierten, zweiten Position gehalten werden.
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Durch das Verbringen der Brandschutzeinrichtung im Brandfall in eine zweite Position soll es ermöglicht werden, dass die Brandschutzeinrichtung im Normalbetrieb nicht oder kaum mit Wasser in Berührung kommt und so die Brandschutzmasse keinen Schaden nehmen kann. Im Brandfall soll dennoch ein effektives Verschließen der Abflussöffnung realisierbar sein.
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Der Erfindung liegt vor diesem Hintergrund die Aufgabe zu Grunde, eine Ablaufvorrichtung der genannten Art derart weiterzubilden, dass ein alternativer Vorschlag für eine Brandschutzlösung bereitgestellt werden kann, welche einfach aufgebaut, kostengünstig herstellbar und wirksam ist.
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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind den jeweiligen Unteransprüchen entnehmbar.
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Die Erfindung geht aus von einer Ablaufvorrichtung für Abwasser, insbesondere einem Bodenablauf zur Montage in einer Boden- oder Deckenöffnung. Diese umfasst einen topfartigen Ablaufbehälter, wenigstens einen Geruchsverschluss und wenigstens einen Ablaufstutzen zum Abführen von Wasser. Es ist ferner wenigstens eine Brandschutzeinrichtung mit einem unter Hitzeeinwirkung expandierenden Material vorhanden, welches im Brandfall eine Abflussöffnung für das Abwasser verschließt.
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Die Brandschutzeinrichtung ist als Hohlkörper ausgebildet ist, welcher vom Abwasser umströmbar und mit dem unter Hitzeeinwirkung expandierenden Material zumindest teilweise befüllt oder befüllbar ist.
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Hierdurch wird die Voraussetzung zur Bereitstellung einer sehr einfach aufgebauten und effektiven Brandschutzlösung gegeben. Insbesondere wird die Brandschutzeinrichtung vom Abwasser und damit im Brandfall von heißen Gasen nicht durchströmt, sondern umströmt. Dies führt zu einem sehr effektiven Wärmekontakt der Brandschutzeinrichtung mit den heißen Gasen und somit zu einer guten „Reaktionsfähigkeit“ der Brandschutzeinrichtung.
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Der Hohlkörper kann dabei unterschiedliche Formen bzw. Querschnitte aufweisen. Es ist jedoch wichtig, dass der Hohlkörper so angeordnet ist, dass er dem Abwasserstrom bzw. einem gegebenenfalls im Brandfall auftretenden Gasstrom exponiert ausgesetzt ist.
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Das unter Hitzeeinwirkung expandierende Material ist vorzugsweise ein sogenanntes intumeszierendes Material, welches sich bei thermischer Beanspruchung um ein Vielfaches seines Ausgangsvolumens ausdehnt (bspw. unter Aufschäumung) und dadurch den Verschluss von Öffnungen bewirkt. Hierdurch wird ein weiterer Durchtritt von Rauch und toxischen Gasen verhindert. Zudem kommt es durch die Expansion des Materials auch zu einem wirksamen Wärmeentzug.
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Der Geruchsverschluss ist durch ein Steigrohr und eine das Steigrohr umgebende Tauchglocke gebildet, wobei die Brandschutzeinrichtung mit einer Stirnwand der Tauchglocke verbunden ist und im Montagezustand von oben in das Steigrohr hineinragt. Auf diese Weise kann die Befestigung der Brandschutzeinrichtung effektiv und kostengünstig realisiert werden. Überdies ist eine zentrale Positionierung im Abwasserstrom bzw. beim Brandfall im Hitzestrom heißer Gase möglich.
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Bei der Erfindung erstreckt sich die Brandschutzeinrichtung zumindest über einen Großteil der Länge des Steigrohrs und ragt bis in den Ablaufstutzen der Ablaufvorrichtung hinein.
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Auf diese Weise können die Brandschutzeigenschaften der Ablaufvorrichtung optimiert werden. Insbesondere können dadurch die wärmetechnischen Kontaktflächen zu den im Brandfall die Brandschutzeinrichtung umströmenden Gasen sehr groß gehalten werden. Auch wird dadurch der mögliche Wirkungsbereich des unter Hitzeeinwirkung expandierenden Materials vergrößert.
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Eine Ausbildung des Erfindungsgedankens schlägt vor, dass die Brandschutzeinrichtung an einer Stirnseite verschlossen ist und an der anderen Stirnseite eine verschließbare Öffnung aufweist, wobei die Brandschutzeinrichtung an ihrer verschließbaren Stirnseite mit der Stirnwand der Tauchglocke verbunden ist. Dies vereinfacht eine Befüllung der Brandschutzeinrichtung mit dem expandierenden Material und führt zu einer sehr sicheren Aufbewahrung des expandierenden Materials im Montagezustand der Ablaufvorrichtung. Die Brandschutzeinrichtung kann lösbar, beispielsweise in der Art einer Rastverbindung mit der Stirnwand der Tauchglocke verbunden sein.
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Gemäß der Erfindung ist die Brandschutzeinrichtung einstückig mit der Stirnwand der Tauchglocke verbunden. Auf diese Weise kann die Ablaufvorrichtung besonders kostengünstig und montagefreundlich hergestellt werden.
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Um die Montage weiter zu vereinfachen, ist die Tauchglocke auf dem Steigrohr abgestützt. Die Abstützung ist dabei vorzugsweise rastend oder klemmend realisiert. Somit kann im Bedarfsfall eine sehr einfache Demontage des Geruchsverschlusses erfolgen.
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Zweckmäßigerweise weist das Steigrohr eine hohlzylindrische Wandung auf mit einem umlaufenden Außenflansch und der Ablaufstutzen wenigstens drei Abschnitte mit unterschiedlichem Innendurchmesser. Dabei weist der in Ablaufrichtung des die Ablaufvorrichtung durchströmenden Abwassers gesehen erste Abschnitt den größten und der in Ablaufrichtung gesehen letzte Abschnitt den kleinsten Innendurchmesser auf. Das Steigrohr stützt sich mit dem umlaufenden Außenflansch an bzw. in einer Öffnung des ersten Abschnitts und mit einem Teil seiner hohlzylindrischen Wandung am bzw. im dritten Abschnitt ab.
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Auf diese Weise ist ein sehr fester Halt des Geruchsverschlusses und damit der Brandschutzeinrichtung in der Ablaufvorrichtung gegeben.
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Überdies kann auf diese Weise die Geometrie des Steigrohrs als vergleichsweise einfach gehaltener, im Wesentlichen hohlzylindrischer Körper verbleiben.
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Eine andere Weiterbildung der Erfindung schlägt vor, dass zwischen dem ersten Abschnitt des Ablaufstutzens und dem Steigrohr ein umlaufender Hohlraum gebildet wird.
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Der Hohlraum kann dazu genutzt werden, darin ein umlaufendes Dichtelement anzuordnen. Zusätzlich oder alternativ kann der umlaufende Hohlraum zur Unterbringung eines ringartigen Stabilisierungselementes dienen. Das Stabilisierungselement ist dabei vorzugsweise aus hartem Kunststoff und in einer festsitzenden Passung zwischen der Wandung des Ablaufstutzens einerseits und der Wandung des Steigrohrs andererseits angeordnet. Dies führt zu einer Verbesserung des Halts und der Dichtigkeit des Geruchsverschlusses in der Ablaufvorrichtung.
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Die Ablaufvorrichtung ist vorzugsweise komplett aus Kunststoff gefertigt, was eine kostengünstige Herstellung im Spritzgussverfahren begünstigt. Der Hohlkörper der Brandschutzeinrichtung wird bevorzugt aus einem im Brandfall besonders schnell schmelzenden Kunststoff gefertigt. Der Einsatz anderer geeigneter Materialien ist denkbar.
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Es ist auch Aufgabe der Erfindung, einen Geruchsverschluss bereitzustellen, welcher leicht in bestehende Ablaufvorrichtungen einbaubar ist und mit welchem eine effektive Brandschutzlösung erzielt werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen von Patentanspruch 6 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind auch hier den Unteransprüchen entnehmbar.
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Der erfindungsgemäße Geruchsverschluss ist durch ein Steigrohr und eine das Steigrohr umgebende Tauchglocke gebildet, wobei die Brandschutzeinrichtung mit der Tauchglocke oder dem Steigrohr verbunden und als Hohlkörper ausgebildet ist, welcher vom Abwasser umströmbar und mit einem unter Hitzeeinwirkung expandierenden Material zumindest teilweise befüllt oder befüllbar ist.
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Dabei ist die Brandschutzeinrichtung mit einer Stirnwand der Tauchglocke verbunden und ragt im Montagezustand von oben in das Steigrohr hinein.
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Nach einer anderen Ausbildung des Erfindungsgedankens ist die Brandschutzeinrichtung an einer Stirnseite verschlossen und weist an der anderen Stirnseite eine verschließbare Öffnung auf, wobei die Brandschutzeinrichtung an ihrer verschließbaren Stirnseite mit der Stirnwand der Tauchglocke verbunden ist
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Hierbei ist die Brandschutzeinrichtung einstückig mit der Stirnwand der Tauchglocke verbunden.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beiliegenden, einzigen Figur dargestellt und wird anhand der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Die Figur zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Ablaufvorrichtung 10. Diese ist im Wesentlichen rotationssymmetrisch aufgebaut mit einer gedachten Mittel- bzw. Längsachse M.
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Die Ablaufvorrichtung 10 ist dabei in einer Montageposition gezeigt, bei der sie in einer Öffnung 100 eines Bodens bzw. einer Decke 101 eingelassen ist und sich an der Öffnung 100 mittels eines außen umlaufenden Flansches 15 abstützt.
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Die Ablaufvorrichtung 10 weist einen Ablauftopf 11 und einen sich nach unten daran anschließenden Ablaufstutzen 12 auf.
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Der Ablauftopf 11 wird durch eine umlaufende Wandung 16 gebildet, die sich nach unten leicht verjüngt und in einen Boden 17 übergeht. An den Boden 17 schließt sich einstückig der Ablaufstutzen 12 an, wodurch eine kreisrunde Öffnung 18 im Boden 17 ausgebildet wird.
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Wie ersichtlich, ist der Ablaufstutzen 12 in drei Abschnitte 19, 20 und 21 unterteilt. Die Abschnitte 19 bis 21 weisen unterschiedliche Innendurchmesser d1 bis d3 auf, wobei der Innendurchmesser d1 am größten und der Innendurchmesser d3 am kleinsten ist.
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Im oberen Bereich weist der Ablauftopf 11 eine Einlauföffnung 13 auf, über die Abwasser A in die Ablaufvorrichtung 10 gelangen kann. Zum Einsetzen eines nicht dargestellten Abdeckgrills ist ein umlaufender Innenabsatz 14 vorhanden.
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Wie aus der Figur erkennbar ist, ist in die Ablaufvorrichtung 10 ein Geruchsverschluss eingesteckt, welcher aus einer Tauchglocke 30 und einem Steigrohr 50 besteht.
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Das Steigrohr 50 weist eine hohlzylindrische Wandung 51 auf, von der sich ungefähr auf der Hälfte ihrer Länge ein umlaufender Außenflansch 54 erstreckt.
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Mit dem Außenflansch 54 ist das Steigrohr 50 in die Öffnung 18 eingelassen und stützt sich dort radial und auch axial gegen den Ablauftopf 11 ab.
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Ferner ist die Wandung 51 mit einem unteren Endbereich in den zweiten Abschnitt 20 des Ablaufstutzens 12 eingesteckt und stützt sich hier ebenfalls radial und axial gegen den Ablaufstutzen 12 ab.
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Zwischen der Wandung 51 und dem ersten Abschnitt 19 des Ablaufstutzens 12 ist ein Hohlraum H ausgebildet, der zur Aufnahme eines ringartigen Abstützelementes 60 und eines ringartigen Dichtelementes 70 dient.
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Hierdurch wird zum einen die Dichtigkeit zwischen dem Steigrohr 50 gegenüber dem Ablaufstutzen 12 und zum anderen ein noch festerer Sitz des Steigrohrs 50 im Ablaufstutzen 12 begünstigt.
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Der Figur ist zu entnehmen, dass die Tauchglocke 30 auf das Steigrohr 50 mittels äußerst schematisch angedeuteter Abstützelemente 36 aufgesetzt ist. Die Abstützelemente 36 stützen sich dabei auf einer oberen, umlaufenden Kante des Steigrohrs 50 ab. Die Abstützung erfolgt dabei vorzugsweise klemmend oder auch rastend. In jedem Fall ist die Abstützung derart realisiert, dass einerseits ein leichtes Lösen der Tauchglocke 30 vom Steigrohr 50 möglich und andererseits dennoch ein sicherer Halt der Tauchglocke 30 gewährleistet ist. Die Abstützelemente 36 können beispielsweise als mit der Tauchglocke 30 einstückig verspritzte Rippenelemente ausgebildet sein.
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Ausgehend von einer oberen Stirnwandung 31 geht die Tauchglocke 30 in eine umlaufende Wandung 32 über, die das Steigrohr 50 und damit auch die bereits erwähnte Längsachse M der Ablaufvorrichtung 10 konzentrisch umgibt.
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Ferner erstreckt sich von der oberen Stirnwandung 31 ein rohrartiges Element 33 in das Innere des Steigrohrs 50 hinein. Das rohrartige Element 33 ist ebenfalls konzentrisch zur Mittel- bzw. Längsachse M ausgerichtet.
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Die Länge des rohrartigen Elementes 33 ist so bemessen, dass es sich in etwa über die gesamte Länge des Steigrohrs 50 erstreckt und somit auch zu einem Teil noch in den Ablaufstutzen 12 hineinragt.
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Das rohrartige Element 33 ist einstückig mit der oberen Stirnwandung 31 der Tauchglocke 30 verbunden. Dabei wird im Verbindungsbereich eine kreisrunde Öffnung 35 ausgebildet.
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Die Öffnung 35 ist mit einem Deckel 80 verschließbar, der vorzugsweise rastend in der Öffnung 35 gehalten ist und mittels eines einfachen Werkzeugs (beispielsweise Schraubendreher) leicht aus der Öffnung 35 gelöst werden kann.
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Über die Öffnung 35 ist ein unter Hitzeeinwirkung expandierendes (intumeszierendes) Material 90 in den Hohlraum des rohrartigen Elementes 33 eingebracht und stützt sich nach unten über eine untere, geschlossene Stirnseite 34 ab.
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Das rohrartige Element 33 ist (bis auf die verschließbare Öffnung 35) allseitig geschlossen, so dass Abwasser A nicht mit dem intumeszierenden Material 90 in Kontakt kommen kann.
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Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass Material 90 mit einer zusätzlichen Kapselung 91, beispielsweise in Form einer Folie zu versehen. Auf diese Weise kann das Material 90 optimal gegen eventuell doch in das rohrartige Element 33 eingetretene Flüssigkeit geschützt werden.
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Alternativ zum Ausführungsbeispiel ist auch denkbar, das rohrartige Element 33 mit dem Steigrohr 50 zu verbinden. Dies kann bevorzugt ebenfalls einstückig, beispielsweise über radial vom Element 33 hin zur Wandung 51 des Steigrohrs 50 verlaufende, vertikale Rippen oder stegartige Elemente erfolgen (nicht dargestellt).
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Der Querschnitt des rohrartigen Elementes 33 kann anstatt kreisringförmig auch anders ausgebildet sein. Beispielsweise ist auch ein sternartige Ausbildung seines Querschnitts bzw. eine gezackte oder gewellte Ausbildung seiner Wandung 51 zur Erhöhung der thermisch wirksamen Oberfläche denkbar (nicht dargestellt).
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Es ist auch vorstellbar, statt einer rohrartigen Ausbildung des Elementes 33 andere Formen zu wählen, die gut vom Abwasser umströmbar sind. Es können auch mehrere, mit unter Hitzeeinwirkung expandierendem Material befüllte bzw. befüllbare Hohlkörper vorhanden sein (nicht dargestellt).
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Der normale Strömungsverlauf durch die Ablaufvorrichtung 10 wird nun kurz dargestellt (vgl. auch gestrichelte Pfeile):
- Dringt Abwasser A von oben in die Einlauföffnung 13 ein (es können auch seitliche in den Ablauftopf 11 mündende Einlauföffnungen vorhanden sein; nicht dargestellt), so gelangt das Abwasser A über eine untere Einlauföffnung 37 zunächst in den durch die Tauchglocke 30 und das Steigrohr 50 gebildeten Geruchsverschluss und steigt bis zu einem Verschlusspegel P an.
- Bei weiter eindringendem Abwasser A gelangt dieses in eine obere Einlauföffnung 52 des Steigrohrs 50 und verlässt dieses über eine untere Auslauföffnung 53 des Steigrohrs 50. Dort gelangt das Abwasser A in den Ablaufstutzen 12 und verlässt diesen über eine Ablauföffnung 22.
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Der Ablaufstutzen 12, vorzugsweise dessen dritter Abschnitt 21, ist mit einem nicht näher dargestellten Ablaufrohr verbunden. Wie ersichtlich, wird das rohrartige Element 33 bei Durchströmung der Ablaufvorrichtung 10 mit Abwasser A von diesem außen an seiner hohlzylindrischen Wandung von oben nach unten umströmt.
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Eine Durchströmung des rohrartigen Elementes 33 findet nicht statt und ist auch nicht gewünscht. Zur Erhöhung der Abdichtung des Innenraums vom rohrartigen Element 33 kann zudem der Deckel 80 mit einem umlaufenden Dichtelement (nicht dargestellt) versehen sein.
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Im Brandfall steigen heiße Gase G von unten nach oben in den Ablaufstutzen 12 hinein. Die heißen Gase G treffen zum einen zentral auf die untere Stirnseite 34 des rohrartigen Elementes 33 auf, zum anderen umströmen diese dann das rohrartige Element 33 über seine gesamte Länge.
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Durch die zentrale Positionierung des rohrartigen Elementes 33 ist dieses nun besonders gut den in die Ablaufvorrichtung 10 einströmenden, heißen Gasen G ausgesetzt, was zu einem besonders schnellen Schmelzen des rohrartigen Elementes 33 führt.
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Somit ist auch das intumeszierende Material 90 äußerst schnell den heißen Gasen G ausgesetzt und beginnt ab einer bestimmten Grenztemperatur (beispielsweise ≥ 150 °C) sich im Wesentlichen über die gesamte Länge des rohrartigen Elements 33 irreversibel auszudehnen. Dabei verschließt es zumindest die Öffnungen 22 und 53.
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Das intumeszierende Material 90 dehnt sich unter Hitzeeinwirkung um ein Vielfaches seines Volumens aus und hält im expandierten Zustand den extremen Temperaturen der heißen Gase G über längere Zeit stand.
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Es kann also im Brandfall ein effektiver und brandsicherer Verschluss der Ablaufvorrichtung 10 realisiert werden.
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Die Erfindung ist nicht auf das bzw. die obigen Ausführungsbeispiele beschränkt. Diese wurden nur zur allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung herangezogen. Die Erfindung kann im Rahmen ihres Schutzumfangs vielmehr auch andere als die zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele bzw. Ausprägungen annehmen. Hierbei kann sie insbesondere auch solche Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus Einzelmerkmalen der jeweiligen Ansprüche darstellen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Ablaufvorrichtung
- 11
- Ablauftopf
- 12
- Ablaufstutzen
- 13
- Einlauföffnung
- 14
- umlaufender Innenabsatz
- 15
- außen umlaufender Flansch
- 16
- umlaufende Wandung
- 17
- Boden
- 18
- Öffnung
- 19
- erster Abschnitt des Ablaufstutzens
- 20
- zweiter Abschnitt des Ablaufstutzens
- 21
- dritter Abschnitt des Ablaufstutzens
- 22
- untere Ablauföffnung vom Ablaufstutzen
- 30
- Tauchglocke
- 31
- obere Stirnwandung
- 32
- umlaufende Wandung
- 33
- rohrartiges Element
- 34
- untere Stirnseite
- 35
- obere Öffnung
- 36
- Abstützelemente
- 37
- untere Einlauföffnung in die Tauchglocke
- 50
- Steigrohr
- 51
- umlaufende Wandung
- 52
- obere Einlauföffnung in das Steigrohr
- 53
- untere Auslauföffnung aus dem Steigrohr
- 54
- umlaufender Außenflansch
- 60
- ringartiges Abstützelement
- 70
- ringartiges Dichtelement
- 80
- Deckel
- 90
- unter Hitzeeinwirkung expandierendes (intumeszierendes), temperaturfestes Material
- 91
- Kapselung
- 100
- Öffnung
- 101
- Boden bzw. Decke
- A
- Abwasser
- d1
- Innendurchmesser des ersten Abschnitts
- d2
- Innendurchmesser des zweiten Abschnitts
- d3
- Innendurchmesser des dritten Abschnitts
- G
- heiße Gase
- H
- Hohlraum
- M
- Mittel- bzw. Längsachse
- P
- Verschlusspegel