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Die Erfindung betrifft einen Bodenablauf zum Abführen von Fluiden durch einen Boden oder eine dergleichen Trennebene, mit einem Ablauftopf, der in den Boden einbaubar ist und einer Brandschutzvorrichtung aus einem Intumeszenzmaterial, welche sich im Brandfall durch Hitzeeinwirkung ausdehnt und dabei den Bodenablauf gasdicht verschließt.
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Zudem betrifft die Erfindung ein Geruchsverschlusselement oder dergleichen Einsatz element für einen Bodenablauf, das in einen Ablauftopf des Bodenablaufes eingesetzt oder einsetzbar ist, mit einer Brandschutzvorrichtung, welche sich im Brandfall durch Hitzeeinwirkung ausdehnt und dabei den Bodenablauf gasdicht verschließt.
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Derartige Bodenabläufe und Geruchsverschlusselemente sind aus dem Stand der Technik bekannt. Der Einbau solcher brandschutztechnisch ausgerüsteter Bodenabläufe und deren Einsätze stellt eine vorbeugende Brandschutzmaßnahme dar, die insbesondere in Bezug auf die Einsatzelemente auch nachträglich durchführbar ist, und ein Ausbreiten von Feuer durch Bodenabläufe über die Trennebene hinweg verhindern soll. Unter Bodenabläufen wird daher im Umfang der Erfindung jeder Ablauf verstanden, über den Fluid von einem Raum in einen anderen unter Überwindung eines Bodens, einer Wand oder einer dergleichen Trennebene übergeleitet wird. Insofern umfasst hier also der Begriff Bodenablauf auch ein Durchdringungselement, dem von einer Seite der Trennebene ein Fluid über ein Rohr oder dergleichen Leitungselement zugeleitet und auf der anderen Seite über ein Rohr oder dergleichen Leitungselement abgeleitet wird. Der Begriff Bodenablauf umfasst darüber hinaus nicht nur „herkömmliche” Bodenabläufe und Rohrdurchführungen, sondern auch Flachdachabläufe oder dergleichen Ein- und Ausläufe. Unter Einsatzelemente werden im Umfang der vorliegenden Erfindung sämtliche Elemente verstanden, die im Inneren und/oder im fluidführenden Bereich eines Bodenablaufes angeordnet werden können. Insofern sind hier also auch Geruchsverschlüsse, Rückstauverschlüsse, Filterelemente, Siebe etc. umfasst.
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Zur Rohrabschottung von Brandabschnitten, die durch eine solche Trennebene voneinander getrennt sind, müssen durchgeführte Rohrleitungen und Bodenabläufe mit entsprechenden Vorrichtungen zum Brandschutz ausgerüstet sein. Hier finden meist intumeszierenden Brandschutzmassen ihre Anwendung. Nach DIN 4109 und DIN EN 1366 ist der Ablaufkörper von Bodenabläufen mit Geruchsverschluss in Brandabschnitten mit einer Rohrabschottung auszustatten, so dass während eines Brandes weder Feuer noch Rauch in andere Abschnitte des Gebäudes eindringen können. Die Rohrabschottungen tragen dafür Sorge, dass es im Brandfall zu keiner Ausbreitung von Feuer oder schädlichen Dämpfen in benachbarte Brandabschnitte über die Trennebene hinweg kommen kann. Die Brandabschottungen müssen dabei den gleichen Feuerwiderstandswert wie die betroffenen Wand-, Decken-, oder dergleichen Trennebenen aufweisen.
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Beispiele für mögliche Realisierungen einer Brandabschottung sind durch die Verwendung von speziellen Brandschutzmörteln, Brandschutzkissen oder Brandschutzfertigelementen gegeben. Dabei werden entweder die Decken- oder Wanddurchbrüche nach Fertigstellung der Rohr und Leitungsinstallation mit dem Brandschutzmörtel bzw. plastischem Brandschutzkitt vergossen bzw. geschlossen, oder es werden Brand schutzkissen, die mit speziellen Brandschutzmitteln gefüllt sind, in die Öffnungen der Decke oder Wand eingelegt, worauf anschließend die Leitungsinstallation erfolgt.
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Die Erfüllung der entsprechenden Bestimmungen der einzelnen Landesbauordnungen bezüglich des baulichen Brandschutzes erfordert Maßnahmen, die bei einem Neubau von vornherein berücksichtigt werden müssen. Da diese Maßnahmen bereits bei der Planung bekannt sind, können diese in der Neubauphase relativ einfach realisiert werden. Anders ist es jedoch bei Bauobjekten, die Brandschutzanforderungen erfüllen müssen, die in der ursprünglichen Bauphase nicht berücksichtigt wurden. Ein Nachrüsten, etwa von bereits eingegossenen Abläufen, gemäß den Anforderungen der Grundnormen des vorbeugenden Brandschutzes ist nur mit größerem Aufwand möglich, d. h. die bereits installierten Bodenabläufe müssen in der Regel komplett demontiert werden. Die Nachrüstung ist von daher ein aufwändiger und kostenintensiver baulicher Eingriff.
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Diesem Problem widmet sich unter anderem die
DE 202 00 625 U1 , wobei sie eine Brandschutzvorrichtung für einen Bodenablauf beschreibt, die in Form einer Brandschutzkartusche in einen Ablaufrohrstutzen des Bodenablaufes einsetzbar ist. Diese Brandschutzkartusche ist durchströmbar ausgebildet, so dass der Bodenablauf weiter seine Ableitungsfunktion erfüllen kann. Im Brandfall quillt die Brandschutzkartusche durch Hitzeeinwirkung auf, wobei sie den Bodenablauf gasdicht verschließt. Dazu ist in der Brandschutzkartusche eine Lage intumeszierenden Materials angeordnet, die ab einer bestimmten Temperatur aufquillt. Auch beschreibt die Druckschrift bei Bodenabläufen mit Geruchsverschluss innerhalb des Geruchsverschlusses eine Lage Intumeszenzmaterial anzuordnen, die bei Hitzeeinwirkung aufquillt und den Bodenablauf verschließt.
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Obige aus dem Stand der Technik bekannte Ausführungsformen verwenden Intumeszenzschichten, die meist über geeignete Haftmittel an den jeweiligen Entwässerungsbauteilen befestigt werden. Das Ausrüsten dieser Bauteile mit den intumeszierenden Schichten ist langwierig, fehleranfällig und sehr kostenintensiv. Darüber hinaus ist insbesondere bei sehr komplexen und mit einer Mehrzahl an Hinterschneidungen versehener Bauteile die Positionierung der Intumeszenzelemente problematisch; insbesondere steigen dadurch die Bauteilabmessungen erheblich.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es folglich, einen Bodenablauf bzw. ein Einsetzelement für einen solchen Bodenablauf zur Verfügung zu stellen, die bei preiswerter Herstellung und im wesentlichen unabhängig von ihrer Geometrie, einen sicheren Brandschutz garantieren.
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Diese Aufgabe wird durch einen Bodenablauf gemäß Patentanspruch 1 und ein Geruchsverschluss- oder dergleichen Einsatzelement gemäß Patentanspruch 9 gelöst.
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Insbesondere wird diese Aufgabe also durch einen Bodenablauf zum Abführen von Fluiden durch einen Boden oder eine dergleichen Trennebene gelöst, mit einem Ablauftopf, der in den Boden einbaubar ist und einer Brandschutzvorrichtung aus einem Intumeszenzmaterial, welche sich im Brandfall durch Hitzeeinwirkung ausdehnt und dabei den Bodenablauf gasdicht verschließt, wobei die Brandschutzvorrichtung eine Wandung des Ablauftopfes und/oder eine Wandung eines Geruchsverschlusselementes oder dergleichen Einsatzelementes des Ablauftopfes bildet.
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Darüber hinaus wird diese Aufgabe insbesondere auch durch ein Geruchsverschlusselement oder dergleichen Einsatzelement für einen Bodenablauf gelöst, das in einen Ablauftopf des Bodenablaufes eingesetzt oder einsetzbar ist, mit einer Brandschutzvorrichtung, welche sich im Brandfall durch Hitzeeinwirkung ausdehnt und dabei den Bodenablauf gasdicht verschließt, wobei die Brandschutzvorrichtung eine Wandung des Geruchsverschlusselementes oder dergleichen Einsatzelementes bildet.
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Wie bereits eingangs erwähnt, wird unter dem Begriff Bodenablauf zum Abführen von Fluiden im Umfang der Erfindung jegliches Element verstanden, das die Ab- bzw. Durchführung eines Fluides durch einen Boden, eine Wand oder dergleichen Trennebene erlaubt. Insofern sind also sowohl Bodenabläufe im herkömmlichen Sinne als auch Wanddurchführungen zum Anschluss von ein- oder beiseitigen Rohrleitungselementen oder dergleichen Elementen mit umfasst.
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Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Bodenablaufes bzw. Geruchsverschluss- oder dergleichen Einsatzelementes ist die integrale Ausbildung der Brandschutzvorrichtung in eine Wandung oder einen Wandungsabschnitt des Ablauftopfes des Bodenablaufes und/oder des Einsatzelementes. Durch diese einstückige Ausbildung ist es zum einen möglich, einen sehr effektiven Brandschutz zu gewährleisten, zum anderen können auch sehr komplexe und in ihren Abmessungen kleine Bauteile hergestellt werden. Da die Brandschutzvorrichtung und insbesondere das Intumeszenzelement einer Brandschutzvorrichtung nicht, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist, als eigenständiges Bauteil auf einen bestehenden Ablauftopf oder ein Einsatzelement aufgeklebt oder dergleichen befestigt, sondern integral mit der Wand oder deren Wandung oder einem Wandungsabschnitt, also aus demselben Material ausgebildet wird, entsteht eine Vorrichtung, die sehr viel preiswerter und mit verbesserter Wirkungsweise hergestellt werden kann.
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Dabei ist es sowohl möglich, die Brandschutzvorrichtung integral mit einem Wandungsabschnitt des Ablauftopfes und/oder des Einsatzelementes, als auch den gesamten Ablauftopf und/oder das gesamte Einsatzelement aus Intumeszenzmaterial herzustellen, so dass die Brandschutzvorrichtung darin vollständig integriert ist. Die Brandschutzvorrichtung bildet quasi wenigstens abschnittsweise das jeweilige Bauteil.
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Gerade bei der Herstellung sehr komplexer und insbesondere eine Mehrzahl an Hinterschneidungen und dergleichen Verwinkelungen aufweisender Bodenabläufe, Einsatzelemente und dergleichen Elemente ist folglich die Ausrüstung mit einer Brandschutzvorrichtung sehr preiswert. Auch ergibt sich eine hervorragende Funktionalität, zudem sind die Bauteile insbesondere in ihren Abmessungen nahezu nicht von Bauteilen zu unterscheiden, die über keine Brandschutzfunktion verfügen. Aus diesem Grund ist insbesondere mit Bezug auf die Einsatzelemente eine Nachrüstung einer Brandschutzfunktion unproblematisch und kostengünstig möglich.
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Es ist sowohl möglich den Bodenablauf bzw. das Einsatzelement vollständig mit einer Brandschutzvorrichtung und insbesondere aus Intumeszenzmaterial auszubilden als auch nur bestimmte Teile des Einsatzelementes, beispielsweise nur eine Geruchsglocke oder einen Ablaufstutzen aus Intumeszenzmaterial herzustellen.
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Auch bei Bodenabläufen, die nachträglich in eine fertige Trennebene, beispielsweise in eine Kernbohrung eines Bodens eingesetzt werden, ist die Ausbildung der Brandschutzvorrichtung als integraler Teil der Wandung des Bodenablaufes und insbesondere des Ablauftopfes sehr vorteilhaft, da hier auf die aus dem Stand der Technik bekannte Verwendung feuerfester Spachtel- oder dergleichen Dichtmassen verzichtet werden kann. Im Brandfall quillt der Bodenablauf bzw. der Ablauftopf des Bodenablaufs derart auf, dass die Fuge zwischen Ablauftopf und Boden bzw. Trennebene, die früher aufwändig per Hand ausgespachtelt werden musste, automatisch abgedichtet wird.
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Insbesondere bei der Ausbildung des Bodenablaufes derart, dass in sämtlichen Wandungen die Brandschutzvorrichtung und insbesondere das Intumeszenzmaterial integriert ist, ergibt sich eine Vorrichtung mit optimalem Brandschutzverhalten, da im Brandschutzfall eine vollständige und flächendeckende Deformation und somit Abdichtung erreicht wird. Musste bei Brandschutzvorrichtungen aus dem Stand der Technik noch auf die genaue Positionierung der intumeszierenden Materialien geachtet werden, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung ohne langwierige Nachkontrolle verbaut und in Betrieb genommen werden.
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Vorzugsweise ist die Brandschutzvorrichtung als Spritzguss- oder dergleichen hergestellte Wandung des Ablauftopfes und/oder des Einsatzelementes ausgebildet. Die Herstellung der Wandung des Ablauftopfes und/oder des Einsatzelementes mittels Spritzgussverfahren stellt eine besonders preiswerte Herstellungsmethode dar. Insbesondere wenn der gesamte Ablauftopf und/oder das Einsatzelement als Spritzguss- oder dergleichen hergestelltes Bauteil ausgebildet sind und dessen Wandungen integral die Brandschutzvorrichtung umfassen, mit anderen Worten also nahezu vollständig aus spritzgegossenem Intumeszenzmaterial hergestellt sind, ergibt sich eine Vorrichtung mit optimalem Brandschutzverhalten bei deutlich geringeren Herstellungskosten.
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Vorzugsweise ist die Brandschutzvorrichtung in wenigstens eine Wandung des Ablauftopfes und/oder des Einsatzelementes integriert, die einen fluidführenden Bereich wenigstens teilweise begrenzt. Auf diese Weise wird im besonderen MaBe sichergestellt, dass die Brandschutzvorrichtung bei Hitzeeinwirkung diesen fluidführenden Bereiches auch garantiert abschottet. Darüber hinaus ist es natürlich auch möglich, die Brandschutzvorrichtung in wenigstens eine Wandung des Ablauftopfes zu integrieren, die einen Fugenbereich zwischen dem Ablauftopf und einem angrenzenden Bauteil begrenzt, beispielsweise in die Außenwand des Ablauftopfes, der in eine Kernbohrung eines Bodens oder einer dergleichen Trennebene eingesetzt wird.
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Vorzugsweise ist die Brandschutzvorrichtung aus einem Mischmaterial hergestellt, umfassend wenigstens ein Intumeszenzmaterial und wenigstens einen Spritzgusskunststoff. Auf diese Weise kann gezielt auf die statischen Eigenschaften und die Brandschutzfunktion und insbesondere das Aufquellverhalten Einfluss genommen werden.
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Vorzugsweise sind der Ablauftopf und/oder das Einsatzelement wenigstens abschnittsweise als Hybridbauteile mit einer Mehrschichtwandung ausgebildet, wobei wenigstens eine erste Wandungsschicht durch die Brandschutzvorrichtung gebildet wird. Durch diese mehrschichtige Bauweise können Bauteile geschaffen werden, die eine sehr hohe Stabilität und eine an die ab- und durchzuleitenden Fluide optimierte Oberfläche bei gleichzeitig optimalem Brandschutz aufweisen. So kann also beispielsweise der Ablauftopf und/oder das Einsatzelement eine Wandung aus Intumeszenzmaterial aufweisen, die sowohl Brandschutzfunktion als auch statische Funktion erfüllt, wobei diese Wandungsschicht mit einer weiteren zweiten Wandungsschicht in Wirkverbindung steht, die beispielsweise eine optimierte Fluidleitungsfunktion erfüllt, also beispielsweise einen reduzierten Reibungswert aufweist. Diese zweite Wandungsschicht kann beispielsweise eine Metallschicht sein.
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Vorzugsweise ist die Brandschutzvorrichtung wenigstens an eine weitere zweite Wandungsschicht der Mehrschichtwandung angespritzt oder dergleichen mit dieser in Wirkverbindung gebracht.
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Im Folgenden wir die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, die durch die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bodenablaufs im Querschnitt;
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2 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bodenablaufs im Querschnitt; und
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3 die Ausführungsform aus 1 unter veränderten Einbaubedingungen.
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Im Folgenden werden für gleiche und gleich wirkende Bauteile dieselben Bezugsziffern verwendet, wobei bisweilen Hochindizes ihre Anwendung finden.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bodenablaufs 1 im Querschnitt. Der Bodenablauf 1 umfasst einen Ablauftopf 2, der bei dieser Ausführungsform in einem Boden 3 vergossen ist.
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An seiner Oberseite 9 wird der Bodenablauf 1 bzw. dessen Ablauftopf 2 durch ein Abdeckgitter 20 abgedeckt, wobei das Abdeckgitter 20 so ausgebildet ist, dass Fluide und insbesondere Oberflächenwasser 10 in den Innenraum 11 des Ablauftopfes 2 eindringen kann. Insofern ist hier also ein Bodenablauf dargestellt, wie er beispielsweise in Waschküchen oder bei bodenebenen Duschen seine Anwendung findet.
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An seiner Unterseite 13 weist der erfindungsgemäße Bodenablauf 1 einen Anschlussstutzen 15 auf, der dem Anschluss einer weiterführenden Rohrleitung oder eines dergleichen Elementes (nicht dargestellt) dient. Natürlich ist es möglich, den Bodenablauf 1 auch so auszubilden, dass solch ein Anschlussstutzen 15 auch an seiner Oberseite 9 und insbesondere an Stelle des Abdeckgitters 20 ausgebildet ist. Ein solcher Bodenablauf 1 würde dann eine Rohrdurchführung durch den Boden 3 bzw. eine ähnliche Trennebene bilden.
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Im Innenraum 11 des Bodenablaufes 1 bzw. des Ablauftopfes 2 ist ein Einsatzelement 6, hier in Form eines Geruchverschlusselementes, angeordnet.
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Das Einsatzelement 6 umfasst eine Geruchverschlussglocke 22, die über einen Geruchverschlussstutzen 24 gestülpt ist, wodurch sich ein Labyrinthverschluss bildet, der in einer bestimmten Höhe h das im Innenraum 11 angesammelte Fluid 10' anstaut.
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Wie dargestellt, stellt trotz dieses Einsatzelementes 6 der Bodenablauf 1 eine Fluidverbindung zwischen einem oberseitigen Raum 30 und einem unterseitigen Raum 32 dar. Je nach Bauweise und Verwendung dieser Räume 30, 32 ist gemäß geltenden Brandschutzbestimmungen daher der Bodenablauf 1 mit geeigneten Brandschutzvorrichtungen auszurüsten, um im Brandfall einen fluiddichten und insbesondere gasdichten Verschluss zwischen dem oberseitigen Raum 30 und dem unterseitigen Raum 32 sicherzustellen.
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Erfindungsgemäß ist daher bei dem hier dargestellten Bodenablauf 1 sowohl im Ablauftopf 2 als auch im Einsatzelement 6 eine Brandschutzvorrichtung 4 vorgesehen, die bei Hitzeeinwirkung derart aufquillt, dass sie die Fluidverbindung zwischen dem oberseitigen Raum 30 und dem unterseitigen Raum 32 gasdicht verschließt.
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Erfindungsgemäß ist dazu die Brandschutzvorrichtung 4, umfassend ein Intumeszenzmaterial 5, integral mit der Wandung 12 des Ablauftopfes 2 und der Wandung 16 des Einsatzelementes 6 ausgebildet.
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Im Gegensatz zum Stand der Technik wird hier also eine Wandung 12; 16 ausgebildet, die sowohl eine statische Funktion als auch eine brandschutztechnische Funktion erfüllt. Dazu wurde die jeweilige Wandung 12; 16 des Ablauftopfes 2 bzw. des Einsatzelementes 6 als Spritzgusswandung aus Intumeszenzmaterial 5 hergestellt. Die Brandschutzvorrichtung ist folglich einstückig mit der Wandung 12; 16 bzw. dem Ablauftopf 2 bzw. dem Einsatzelement 6 ausgebildet.
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Die Folge hiervon ist ein Bauteil 1, das im Hitzefall aufquellende Wandungen 12; 16 aufweist, die zuverlässig die Fluidverbindung zwischen dem oberseitigen Raum 30 und dem unterseitigen Raum 32 verschließen.
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Da darüber hinaus die Brandschutzvorrichtung 4 bzw. deren Intumeszenzmaterial 5 bei dieser Ausführungsform vollständig in den Ablauftopf 2 bzw. dessen Einsatzelement 6 integriert sind, erfolgt das Abdichten des Durchgangs zwischen den beiden Räumen 30, 32 nicht nur punktuell, sondern an allen Stellen des Bodenablaufes, so dass im Brandfall, vollkommen unabhängig von der Einbauweise, eine gasdichte Abdichtung garantiert ist. Insbesondere erfolgt die Abdichtung sowohl bei einem Brandherd im oberen Raum 30 als auch im unteren Raum 32.
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Insbesondere im Übergangsbereich zwischen den Bauteilen 22, 24 des Einsatzelementes 6 und dem Ablauftopf 2 wird durch die integrale Ausbildung der Brandschutzvorrichtung 4 und insbesondere durch die Herstellung der jeweiligen Bauteile 22, 24 aus Intumeszenzmaterial 5 bzw. bei Bedarf auch durch ein entsprechendes Mischmaterial aus Intumeszenzmaterial und einem anderen Kunststoff, insbesondere Spritzgusskunststoff, sichergestellt, das im Brandfall sämtliche möglichen Fluidverbindungen zwischen dem oberseitigen Raum 30 und dem unterseitigen Raum 32 abgedichtet werden. Hier ist insbesondere der Abdichtbereich 26 von Bedeutung, an dem ein Dichtelement 28 im normalen Betrieb eine Abdichtung erfüllt. Ohne die erfindungsgemäße Ausbildung der integralen Brandschutzvorrichtung 4 würde es gerade in diesem Bereich möglicherweise zu einem Durchschlagen der abzuschottenden Brandgase kommen.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bodenablaufes 1, ebenfalls im Querschnitt.
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Wie auch bei der Ausführungsform zuvor, umfasst der Bodenablauf 1 einen Ablauftopf 2, der in einen Boden 3 eingegossen ist und von einem Abdeckgitter 20 fluiddurchlässig abgedeckt ist. Im Innenraum 11 befindet sich ebenfalls wieder ein Einsatzelement 6 in Form eines Geruchsverschlusses, das das in den Innenraum 11 eingedrungene Fluid 10 als Geruchsverschlusswasser 10' anstaut.
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Erfindungsgemäß ist hier jedoch der Ablauftopf 2 als so genanntes Hybridbauteil mit einer Mehrschichtwandung 14 ausgebildet, die hier drei Wandungsschichten 2, 18, 2' umfasst.
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Erfindungsgemäß ist dabei die dem fluidführenden Bereich 8 zugewandte Wandungsschicht 2 als Brandschutzvorrichtung 4 mit integriertem Intumeszenzmaterial 5 ausgebildet. Im Herstellungsprozess wird sie im Spritzgussverfahren an die direkt folgende zweite Wandungsschicht 18 angespritzt, die bei dieser Ausführungsform als Edelstahlwandungsschicht ausgeführt ist. Direkt darauffolgend ist wieder eine Wandungschicht 2' mit integrierter Brandschutzvorrichtung 4 bzw. aus Intumeszenzmaterial 5 vorgesehen. Im Brandfall quellen somit die beiden Wandungen 2 und 2' auf, wobei sie einen fluiddichten und insbesondere gasdichten Abschluss sowohl gegen den Boden 3 als auch gegen eine Verbindung zwischen dem oberseitigen Raum 30 und dem unterseitigen Raum 32 herstellen. Um insbesondere hier die Abdichtung im Innenraum 11 zu verbessern, ist wie auch schon bei der Ausführungsform zuvor, das Einsatzelement 6 integral mit der Brandschutzvorrichtung 4 und insbesondere als Spritzgussbauteil mit integriertem Intumeszenzmaterial 5 hergestellt.
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3 zeigt die Ausführungsform aus 1, wobei der erfindungsgemäße Bodenablauf 1 hier in eine Kernbohrung 34 im Boden 3 eingesetzt ist. Um den einfachen Einbau des Bodenablaufes 1 in diese Kernbohrung 34 zu garantieren, wird diese für gewöhnlich etwas größer ausgeführt als der Bodenablauf 1 bzw. dessen Ablauftopf 2. Die Folge davon ist eine Fuge 36, die außerhalb des Ablauftopfes 2 eine ungewollte Fluidverbindung zwischen dem oberseitigen Raum 30 und dem unterseitigen Raum 32 herstellt. Bei Ausführungen aus dem Stand der Technik wurde eine solche Fuge 36 meist mit Brandschutzmörtel oder einem ähnlich wirkenden Material geschlossen, wobei dieser Prozess langwierig und nicht immer zuverlässig auszuführen war.
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Da erfindungsgemäß der Ablauftopf 2 bzw. dessen Wandung 12 integral mit der Brandschutzvorrichtung 4 und insbesondere dessen Intumeszenzmaterial 5 ausgebildet ist, kommt es beim Aufquellen der Wandung 12 im Brandfall sowohl zu einer Unterbrechung der Fluidverbindung zwischen dem oberseitigen Raum 30 und dem unterseitigen Raum 32 im Innenraum 11 des Bodenablaufes 1 als auch zu einer Abdichtung der Fuge 36 zwischen der Wandung 12 des Ablauftopfes 2 und dem Boden 3 im Bereich der Kernbohrung 34. Insofern kann also der erfindungsgemäße Bodenablauf 1 sehr viel schneller in Kernbohrungen 34 verbaut werden, wobei insbesondere auf das aufwändige Ausfüllen der Fuge 36 mit Brandschutzmörtel etc. verzichtet werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bodenablauf
- 2
- Ablauftopf
- 3
- Boden
- 4
- Brandschutzvorrichtung
- 5
- Intumeszenzmaterial
- 6
- Einsatzelement bzw. Geruchsverschlusselement
- 8
- fluidführender Bereich
- 9
- Oberseite
- 10
- Fluid
- 11
- Innenraum
- 12
- Wandung des Ablauftopfes
- 13
- Unterseite
- 14
- Mehrschichtwandung
- 15
- Anschlussstutzen
- 16
- Wandung des Einsatzelementes
- 18
- zweite Wandungsschicht
- 20
- Abdeckgitter
- 22
- Geruchsverschlussglocke
- 24
- Geruchsverschlussstutzen
- 26
- Dichtbereich
- 28
- Dichtelement
- 30
- oberseitiger Raum
- 32
- unterseitiger Raum
- 34
- Kernbohrung
- 36
- Fuge
- h
- Höhe