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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines direkt bedruckten Dekorpaneels unter Verminderung von Ausschuss aufgrund von Druckfehlern. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung eines Dekorpaneels, welche dazu geeignet ist, eine Fehlstelle in einem mittels Direktdruck auf eine Trägerplatte aufgebrachten Dekorbildes zu erkennen und das Dekorpaneel, in welchem die Fehlstelle enthalten ist, auszusortieren.
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Unter dem Begriff Dekorpaneel sind im Sinne der Erfindung Wand-, Decken, oder Bodenpaneele zu verstehen, welche ein auf eine Trägerplatte aufgebrachtes Dekor aufweisen. Dekorpaneele werden dabei in vielfältiger Weise sowohl im Bereich des Innenausbaus von Räumen, als auch zur dekorativen Verkleidung von Bauten, beispielsweise im Messebau verwendet. Eine der häufigsten Einsatzbereiche von Dekorpaneelen ist deren Nutzung als Fußbodenbelag. Die Dekorpaneele weisen dabei vielfach ein Dekor auf, welches einen Naturwerkstoff nachempfinden soll.
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Beispiele für solche nachempfundenen Naturwerkstoffe sind Holzart wie z. B. Ahorn, Eiche, Birke, Kirsche, Esche, Nussbaum, Kastanie, Wenge oder auch exotische Hölzer wie Panga-Panga, Mahagoni, Bambus und Bubinga. Darüber hinaus werden vielfach Naturwerkstoffe wie Steinoberflächen oder Keramikoberflächen nachempfunden.
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Bisher werden solche Dekorpaneele vielfach als Laminate hergestellt, bei welchen auf eine Trägerplatte ein mit einem gewünschten Dekor vorbedrucktes Dekorpapier aufgebracht wird, auf welches dann wiederum ein sogenanntes Overlay aufgebracht wird. Zur Vermeidung der Verformung der Dekorpaneele, dem sogenannten Schüsseln, durch Schrumpfungseffekte des aufgebrachten Dekorpapiers wird nachdem auf der dem Dekorpapier gegenüberliegenden Seite der Trägerplatte ein Gegenzugpapier aufgebracht und der erhaltene Schichtenaufbau unter Verwendung geeigneter druck- und/oder wärmeaktivierter Klebemittel fest miteinander verbunden. Die durch den Gegenzug auf die Trägerplatte einwirkenden Kräfte sollen dabei den das Schüsseln verursachenden Zugkräften entgegenwirken.
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In Abhängigkeit des gewünschten Einsatzbereiches der Dekorpaneele können diese aus unterschiedlichen Materialen gefertigt sein. Insbesondere kann dabei das Material des Trägers in Abhängigkeit des Einsatzbereichs gewählt sein. So kann der Träger beispielsweise aus einem Holzwerkstoff bestehen, sofern das Dekorpaneele keiner übermäßigen Feuchtigkeit oder Witterungsbedingungen ausgesetzt ist. Soll das Paneel hingegen z. B. in Feuchträumen oder im Außenbereich eingesetzt werden, kann der Träger beispielsweise aus einem Kunststoff bestehen.
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Holzwerkstoffe im Sinne der Erfindung sind dabei neben Vollholzwerkstoffen auch Materialien wie z. B. Brettsperrholz, Brettschichtholz, Stabsperrholz, Funiersperrholz, Furnierschichtholz, Funierstreifenholz und Biegesperrholz. Darüber hinaus sind unter Holzwerkstoffen im Sinne der Erfindung auch Holzspanwerkstoffe wie z. B. Spanpressplatten, Strangpressplatten, Grobspanplatten (Oriented Structural Board, OSB) und Spanstreifenholz sowie auch Holzfaserwerkstoffe wie z. B. Holzfaserdämmplatten (HFD), mittelharte und harte Faserplatten (MB, HFH), sowie insbesondere mitteldichte Faserplatten (MDF) und hochdichte Faserplatten (HDF) zu verstehen. Auch moderne Holzwerkstoffe wie Holz-Polymer-Werkstoffe (Wood Plastic Composite, WPC) – insbesondere WPC auf Basis thermoplastischer Kunststoffe wie z. B. PVC –, Sandwichplatten aus einem leichten Kernmaterial wie Schaumstoff, Hartschaum oder Papierwaben und einer darauf aufgebrachten Holzschicht, sowie mineralisch, z. B. mit Zement, gebundene Holzspanplatten bilden Holzwerkstoffe im Sinne der Erfindung. Auch Kork stellt dabei einen Holzwerkstoff im Sinne der Erfindung dar.
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Kunststoffe, welche bei der Herstellung entsprechender Paneele eingesetzt werden können, sind beispielsweise thermoplastische Kunststoffe, wie Polyvinylchlorid (PVC), Polyolefine (beispielsweise Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamide (PA), Polyurethane (PU), Polystyrol (PS), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polycarbonat (PC), Polyethylenterephthalat (PET), Polyetheretherketon (PEEK) oder Mischungen oder Co-Polymerisate dieser. Die Kunststoffe können übliche Füllstoffe enthalten, beispielsweise Kalziumcarbonat (Kreide), Aluminiumoxid, Kieselgel, Quarzmehl, Holzmehl, Gips. Auch können sie in bekannter Weise eingefärbt sein.
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Im Sinne der Erfindung sind unter dem Begriff Faserwerkstoffe Materialien wie z. B. Papier und Vliese auf Basis pflanzlicher, tierische, mineralischer oder auch künstlicher Fasern zu verstehen, ebenso wie Pappen. Beispiele sind Faserwerkstoffe aus pflanzlichen Fasern sind neben Papieren und Vliesen aus Zellstofffasern, Platten aus Biomasse wie Stroh, Maisstroh, Bambus, Laub, Algenextrakte, Hanf, Baumwolle oder Ölpalmenfasern. Beispiele für tierische Faserwerkstoffe sind keratinbasierte Materialien wie z. B. Wolle oder Rosshaar. Beispiele für mineralische Faserwerkstoffe sind aus Mineralwolle oder Glaswolle.
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Zum Schutz der aufgebrachten Dekorschicht sind in der Regeln Verschleiß- oder Deckschichten oberhalb der Dekorschicht aufgebracht. Eine Verschleiß- und/oder Deckschicht im Sinne der Erfindung ist eine als äußerer Abschluss aufgebrachte Schicht, welche insbesondere die Dekorschicht vor Abnutzung oder Beschädigung durch Schmutz, Feuchtigkeitseinfluss oder mechanische Einwirkungen, wie beispielsweise Abrieb, schützt. Die im Stand der Technik eingesetzten Verschleiß- und/oder Deckschichten üben dabei häufig ebenfalls einen Zugeffekt auf die Trägerplatte aus, welche durch eine entsprechende Auslegung des Gegenzug kompensiert werden muss, um das zuvor bereits erwähnte Schüsseln des Dekorpaneels zu verhindern.
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Vielfach ist es vorgesehen, dass in solche Verschleiß- oder Deckschichten eine mit dem Dekor übereinstimmende Oberflächenstrukturierung eingebracht ist. Unter einer mit dem Dekor übereinstimmenden Oberflächenstrukturierung ist zu verstehen, dass die Oberfläche des Dekorpaneels eine haptisch wahrnehmbare Struktur aufweist, welche in ihrer Form und ihrem Muster dem aufgebrachten Dekor entspricht, um so eine möglichst originalgetreue Nachbildung eines natürlichen Werkstoffes auch hinsichtlich der Haptik zu erhalten.
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Ein Problem, welches beim direkten Bedrucken von Dekorpaneelen auftreten kann, ist, dass die zu bedruckende Oberfläche des Dekorpaneels keinen optimalen Druckuntergrund darstellt, auf welchen ein entsprechendes Dekor aufgebracht werden kann. Dabei besteht das Problem, dass ein als Druckuntergrund auf eine Trägerplatte eines Dekorpaneels aufgebrachte Papier- oder Vliesschicht durch das zur Aufbringung verwendete Harz derart penetriert wird, dass das zur Befestigung aufgetragene Harz auf der zur Bedruckung vorgesehenen Seite des Papiers oder Vlies durchschlägt und dort zu Haftungsproblemen der Druckfarbe führen kann. Zur Überwindung dieses Problem kann es vorgesehen sein, dass Papier oder Vlies mit einer Sperrschicht zur versehen, die ein Durchschlagen des Harzes verhindert. Eine solche Sperrschicht führt jedoch vielfach dazu, dass die beim Druck aufgebrachte Tinte nicht oder nicht hinreichend auf das Papier oder Vlies aufzieht, sondern auf der Oberfläche stehenbleibt, was sich nachteilig auf die Qualität des Druckes auswirkt. Des Weiteren kann es vorgesehen sein, dass das Papier oder Vlies vor dem Aufbringen auf die Trägerplatte auf der zu bedruckenden Seite mit einer Farbaufnahmeschicht versehen wird, auf welche dann gedruckt wird. Das so hergestellte Dekorpapier wird dann auf die Trägerplatte aufgebracht. Bei der anschließenden Aufbringung einer Deck- oder Verschleißschicht kann es jedoch zu Haftungsproblemen kommen, so dass der letztendliche Laminatverbund keine ausreichende Stabilität aufweist und es z. B. zur Aufspaltung des Laminats in der Dekorpapierschicht kommt.
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Unter dem Begriff ”Direktdruck” wird im Sinne der Erfindung das Aufbringen eines Dekors direkt auf den Träger eines Paneels oder auf eine auf dem Träger aufgebrachte nicht bedruckte Faserwerkstoffschicht verstanden. Entgegen der konventionellen Verfahren, bei welchen auf einen Träger eine zuvor mit einem gewünschten Dekor bedruckte Dekorschicht aufgebracht wird, erfolgt beim Direktdruck das Aufdrucken des Dekors unmittelbar im Zuge der Oberflächenbeschichtung bzw. der Paneel-Herstellung. Dabei können unterschiedliche Drucktechniken, wie beispielsweise Flexo-Druck, Offset-Druck oder Siebdruck zum Einsatz gelangen. Insbesondere können dabei Digitaldrucktechniken, wie beispielsweise Inkjet-Verfahren oder Laserdruck-Verfahren eingesetzt werden.
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Bei der Herstellung eines Dekorpaneels mittels Direktdruckverfahren kann es zu Fehlstellen im Druckbild kommen, also zu Abweichungen des mittels Direktdruck aufgebrachten Dekorbildes zu einer entsprechenden Dekorbildvorlage. Solche Fehlstellen können beispielsweise durch Unregelmäßigkeiten im Farbwerk einer Druckvorrichtung, wie z. B. einer Flexo-Druck-, Offset-Druck oder Siebdruckvorrichtung auftreten. Bei der Verwendung von Inkjet-Verfahren kann es beispielsweise zu Störungen oder Ausfällen von einzelnen Farbdüsen oder ganzen Druckköpfen kommen. Im Falle von Laserdruckverfahren können sowohl Fehlstellen auf der Transfertrommel, also auch Störungen in den Tonerauftragseinrichtungen zu Fehlstellen im Druckbild führen.
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Bei der Herstellung von Dekorpaneelen wird üblicherweise eine großformatige Trägerplatte, welche ein Mehrfaches der Fläche des späteren Dekorpaneels aufweist, mit einem Dekor versehen, welches anschließend durch Aufbringen einer entsprechenden Verschleißschutzschicht in Form eines Overlays oder einer Deckschicht vor Abnutzung geschützt wird. Die so hergestellte dekorierte großformatige Trägerplatte wird anschließend in einzelne Dekorpaneele aufgeteilt, beispielsweise mittels einer Säge- oder Schneideeinrichtung, und die einzelnen Paneele ggf. einer Profilierung im Kantenbereich versehen.
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Kommt es nun beim Auftragen des Dekorbildes auf die Trägerplatte zu Fehldruckstellen, z. B. aufgrund von Störungen in der Druckeinrichtung, so wird üblicherweise die gesamte großformatige Trägerplatte aussortiert und verworfen. Dies führt zu einem großen Ausschuss auch nicht fehlerhafter Bereiche des auf die großformatige Trägerplatte aufgebrachten Dekorbildes.
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Die deutsche Patentanmeldung
DE 35 17 714 A1 offenbart, dass um den Zuschnitt eines planparallelen Werkstücks in Abhängigkeit von seiner Größe und Struktur und unter Berücksichtigung von Oberflächenfehlern entsprechend den geforderten Teilgrößen zu optimieren und das Optimierungsergebnis zum automatischen Zuschneiden des Werkstücks zu verwenden, zunächst die Oberfläche des Werkstücks geometrisch und strukturell erfasst wird und aufgrund dieser Informationen unter Verwendung eines Rechners ein Schema zur optimalen Belegung des Werkstücks mit Teilflächen vorgegebener Größe und Güte ermittelt. Sodann wird aufgrund des ermittelten Schemas unter Verwendung eines Rechners automatisch eine Bewegungsbahn für einen Industrie-Roboter sowie ein Arbeitsdiagramm für eine Trennvorrichtung erstellt und beide aufgrund der Bahn bzw. des Diagramms gesteuert. Nach erfolgter Trennung werden die Teilstücke nach Größe und Struktur sortiert und abgelegt.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines direktbedruckten Dekorpaneels anzugeben, mit welchen der Materialausschuss im Herstellungsprozess reduziert werden kann.
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Gelöst wir diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie eine Vorrichtung gemäß Anspruch 5, sowie ein Dekorpaneel gemäß Anspruch 10. Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den abhängigen Ansprüchen sowie der weiteren Beschreibung.
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Erfindungsgemäß wird somit ein Verfahren zur Herstellung eines Dekorpaneels vorgeschlagen, welches wenigstens folgenden die Schritte aufweist:
- a) Bereitstellen eines plattenförmigen Trägers, wobei dieser ein Mehrfaches der Fläche des herzustellenden Dekorpaneels aufweist;
- b) Aufbringen eines Dekors auf den plattenförmigen Träger mittels eines Direktdruckverfahrens;
- c) Detektieren von Fehldruckstellen in dem aufgebrachten Dekor;
- d) Markieren des Bereiches der detektierten Fehldruckstellen mit einem Markierungsmittel;
- e) Aufteilen des mit dem Dekor versehenen plattenförmigen Trägers in Paneele;
- f) Detektieren von etwaige in Schritt d) aufgebrachte Markierungsmittel; und
- g) Sortieren der Paneele in Abhängigkeit des Vorhandenseins eines Markierungsmittels auf dem Paneel.
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Es hat sich gezeigt, dass durch das Aufbringen eines Markierungsmittels im Bereich detektierter Fehldruckstellen eine einfache Erkennung von Dekorpaneelen möglich ist, die einen entsprechenden fehlerhaften Dekorbildbereich aufweisen, und diese sicher von fehldruckstellenfreien Dekorpaneelen zu unterscheiden. Aufgrund dieser Unterscheidung ist es möglich, nur die Dekorpaneele auszusortieren, welche tatsächlich eine fehlerhafte Dekorbildwiedergabe aufweisen und so die Menge des Ausschusses deutlich zu reduzieren.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird das Dekorbild dabei mittels eines Digitaldruckverfahrens auf die Trägerplatte oder einen auf der Trägerplatte angeordneten Druckuntergrund aufgebracht.
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Es sind Verfahren und Vorrichtung zur automatischen Mustererkennung bekannt, mit welchen auch großformatige Muster auf etwaige Fehlstellen untersucht werden können. Diese Verfahren arbeiten mit einer hinreichenden Zuverlässigkeit auch bei komplexen Mustern. weist das auf eine großformatige Trägerplatte aufgebrachte Muster möglichst Üblicherweise wenige Musterwiederholungen auf, um bei einer Aufteilung der großformatigen Platte in einzelne Dekorpaneele eine möglichst geringe Anzahl von Paneelen mit identischen Dekorbildern zu erhalten. Hierdurch wird der natürliche Eindruck verstärkt, da es auch in der Natur, z. B. bei den oftmals als Vorlage dienenden Holzmaserungen, nur sehr selten zu einer exakten Wiederholung von Mustern und Strukturen kommt. Eine Erkennung von Fehlstellen im Dekorbild der einzelnen Dekorpaneele ist hingegen aufgrund eben der geringen Musterwiederholung sehr aufwendig, da eine Vielzahl von Einzelmustern hinterlegt werden müsste, die mit den jeweiligen Dekorpaneel verglichen werden müssen. Auch führt die sehr hohe Materialflussgeschwindigkeit im üblichen Fertigungsprozess zu weiteren Problemen bei der Erkennung von Fehlstellen.
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Durch die erfindungsgemäße Aufbringung eines Markierungsmittels im Bereich der Fehldruckstelle lässt sich im weiteren Produktionsprozess ein Paneel, welches eine Fehldruckstelle im Dekorbild umfasst an dem aufgebrachten Markierungsmittel erkennen. Dies ist in Abhängigkeit des Markierungsmittels mit einfachen optischen oder anderen Detektionsverfahren möglich.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung kann es dabei vorgesehen werden, dass das Markierungsmittel auf der Dekorseite und/oder der Rückseite der großformatigen Trägerplatte aufgebracht werden und sich somit letztendlich auf der Dekorseite und/oder der Rückseite des Dekorpaneels wiederfinden.
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Dabei kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass als Markierungsmittel eine stark von den Farben des Dekorbildes abweichende Farbmarkierung aufgebracht wird, wie z. B. eine Fluoreszenzfarbe, welche dann ohne Mustererkennung bereits aufgrund ihrer farblichen Eindeutigkeit erkannt werden kann. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn das Markierungsmittel auf der Dekorseite der Trägerplatte aufgebracht wird.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung kann es dabei vorgesehen sein, dass als Markierungsmittel eine Fluoreszenzfarbe aufgebracht wird und als Detektierungseinrichtung zur Detektion des Markierungsmittels eine UV-Lichtquelle sowie eine Photozelle eingesetzt werden. Weist ein Dekorpaneel eine entsprechende Fluoreszenzmarkierung auf, wird diese durch die eingestrahlte UV-Strahlung angeregt und emittiert entsprechendes Licht, welches wiederum von der Photozelle detektiert werden kann. Abhängig von der Detektion des emittierten Lichtes kann dann ein Dekorpaneel aussortiert werden, während andere Dekorpaneele ohne Fehldruckstellen, welche aus derselben großformatigen Trägerplatte entnommen wurden wie das Paneel mit Fehldruckstellen, keine Fluoreszenzmarkierung aufweisen und dementsprechend nicht aussortiert werden müssen.
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Bevorzugt wird zur Aufbringung des Markierungsmittels eine strahlungshärtbare Farbe und/oder Tinte eingesetzt. Strahlungshärtbar bedeutet dabei im Sinne der Erfindung, dass die Farbe und/oder Tinte mit elektromagnetischer Strahlung, wie z. B. UV-Strahlung oder Elektronenstrahlung gehärtet wird. Dabei kann es insbesondere vorgesehen sein, dass die Farbe und/oder Tinte entsprechende strahlungs- bzw. photoinduziert polymerisierende Bestandteile aufweist. Beispiele für geeignete Bestandteile sind Acrylate, Epoxide oder cyclische Amine, wie z. B. Ethylenimin.
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Wird das Markierungsmittel auf der Rückseite der Trägerplatte aufgebracht, welche bevorzugt kein Dekorbild aufweist, so ist beispielsweise eine Kontrastfarbe als Markierungsmittel geeignet, um eine Erkennung von Dekorpaneelen sicherzustellen, welche in ihrem Dekorbild Fehldruckstellen aufweisen. So kann es beispielsweise vorgesehen sein, bei einer hellen Rückseite der Trägerplatte eine dunkle Farbe als Markierungsmittel aufzubringen oder bei einer dunklen Rückseite der Trägerplatte eine entsprechend helle Farbe. Eine solche Markierung kann dann über eine einfache hell/dunkel Erkennung detektiert werden.
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Der Vorteil eines optisch wahrnehmbaren Markierungsmittels ist es dabei, dass die großformatige Trägerplatte weiter den normalen Herstellungsprozess durchlaufen kann, in welchen im Anschluss auf die Aufbringung des Dekorbildes eine Verschleißschutzschicht aufgebracht wird. Da diese transparent ist um das darunterliegende Dekorbild für den Nutzer sichtbar zu halten, ist sie auch optisch durchlässig für das Markierungsmittel.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass als Markierungsmittel eine elektrisch leitfähige Substanz oder eine Substanz, die nach ihrem Auftrag auf eine Oberfläche eine elektrisch leitfähige Oberfläche ausbildet, aufgetragen wird.
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Zur Erkennung von Fehldruckstellen im Dekorbild aufweisenden Dekorpaneelen kann dann eine Leitfähigkeitsmessung der Oberfläche bzw. zwischen Messpunkten auf der Oberfläche erfolgen. Dies bietet sich insbesondere an, wenn das Markierungsmittel auf der Rückseite der großformatigen Trägerplatte angebracht wird, welche in der Regel nachträglich nicht durch eine Verschleißschutzschicht versiegelt ist.
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Das Aufbringen des Markierungsmittels kann erfindungsgemäß beispielsweise mittels eines Sprühauftrages, Bürstenauftrages oder Rollenauftrages erfolgen. Hinsichtlich der Vorrichtung wird mit der Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung eines Dekorpaneels gelöst, aufweisend eine Zuführeinrichtung zur Zuführung eines plattenförmigen Trägers zu einer Direktdruckeinrichtung welche dazu eingerichtet ist ein Dekorbild auf den plattenförmigen Träger aufzubringen, eine Detektierungseinrichtung zur Erkennung einer Fehldruckstelle in dem mittels der Direktdruckeinrichtung aufgebrachten Dekorbild, eine Markierungseinrichtung zur Aufbringung von Markierungsmittel auf den plattenförmigen Träger sowie eine Steuerungseinrichtung, wobei die Detektierungseinrichtung und die Markierungseinrichtung derart mit der Steuereinrichtung verbunden sind, dass bei Erkennung einer Fehldruckstelle in dem mittels der Direktdruckeinrichtung aufgebrachten Dekorbild ein Steuersignal von der Steuereinrichtung an die Markierungseinrichtung ausgebbar ist, welches die Markierungseinrichtung veranlasst, im Bereich der detektierten Fehldruckstelle ein Markierungsmittel auf dem plattenförmigen Träger anzubringen.
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Die Detektierungseinrichtung zur Erkennung einer Fehldruckstelle kann dabei beispielsweise aus einem Kamerasystem mit einer entsprechenden Mustererkennungssoftware gebildet sein, welche das Druckbild der Direktdruckeinrichtung optisch wahrnimmt und mit einem digital hinterlegten Referenzmuster vergleicht.
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Die Markierungseinrichtung kann gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung beispielsweise eine Einrichtung zum Farbauftrag sein, wie beispielsweise ein Farbsprühkopf, ein Rollen- oder Bürstenfarbauftragssystem. Dabei kann es gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Markierungseinrichtung eine Mehrzahl von nebeneinander angeordneten Farbauftragssystemen aufweisen welche in Anhängigkeit der Position der detektierten Fehldruckstelle aktiviert werden und so im Bereich der Fehldruckstelle ein entsprechendes Markierungsmittel aufbringen.
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Dazu kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass das digital hinterlegte Referenzmuster als gerastertes Bild in einem Steuerungssystem hinterlegt ist und die Farbauftragungssysteme mit Rasterpunkten des Referenzbildes assoziiert sind. In Abhängigkeit der Rasterpunkte, in welchen der Fehldruck auftritt, wird dann das assoziierte Farbauftragssystem aktiviert.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass die Markierungseinrichtung ein an einem Tangentialarm verfahrbares Farbauftragssystem aufweist, welches über den Tangentialarm in den Bereich des detektierten Fehldruckes verfahren wird und nach Erreichen einen entsprechenden Auftrag eines Markierungsmittels erlaubt. Dabei kann es ebenfalls vorgesehen sein, dass eine entsprechende Markierungseinrichtung eine Mehrzahl von Farbauftragssystemen aufweist, welche an einem gemeinsamen Tangentialarm oder an separaten tangentialarmen angeordnet sind.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann es bevorzugt vorgesehen sein, dass die Vorrichtung eine Einrichtung zur Aufteilung des plattenförmigen Trägers in einzelne Dekorpaneele aufweist. Eine solche Vorrichtung kann dabei beispielsweise als Säge- und/oder Schneideeinrichtung ausgelegt sein. Neben zerspanenden Einrichtungen können erfindungsgemäß in Abhängigkeit des gewählten Materials der Trägerplatte auch Wasserstrahl- oder Laserschneideeinrichtungen vorgesehen sein.
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Des Weiteren kann die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Ausgestaltung eine Detektierungseinrichtung zur Detektierung von auf den Dekorpaneelen angebrachten Markierungsmitteln, eine Sortiereinrichtung zur Sortierung von Dekorpaneele, sowie eine Steuereinrichtung aufweisen, wobei die Detektierungseinrichtung und die Sortiereinrichtung derart mit der Steuereinrichtung verbunden sind, dass ein Steuersignal von der Steuereinrichtung an die Sortiereinrichtung ausgebbar ist, welches die Sortiereinrichtung dazu veranlasst, die Dekorpaneele in Abhängigkeit darauf befindlicher Markierungsmittel zu sortieren.
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Die Detektierungseinrichtung zur Detektierung von auf den Dekorpaneelen aufgebrachten Markierungselementen kann dabei beispielsweise einen optischen Sensor, wie beispielsweise eine Kamera oder eine Photozelle umfassen, welche dazu eingerichtet ist, aufgebrachte optisch wahrnehmbare Markierungsmittel zu erkennen und in Abhängigkeit ihres Auftretens ein Signal auszugeben.
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In einer alternativen Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass als Markierungsmittel elektrisch leitfähige Substanzen und/oder Substanzen, die eine elektrische Leitfähigkeit der Oberfläche, auf die sie aufgebracht wurden, bewirken, aufgebracht werden und die Detektierungseinrichtung Mittel zur Bestimmung der Leitfähigkeit auf einer Oberfläche des Dekorpaneels aufweisen. Solche Mittel können beispielsweise durch eine Reihe von zu einander beabstandet angeordneten Messelektrode gebildet sein, zwischen welchen das Auftreten eine Änderung der Leitfähigkeit gemessen werden kann.
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Darüber hinaus wird mit der Erfindung ein Dekorpaneel vorgeschlagen, aufweisend einen Träger sowie ein auf diesem Träger mittels eines Direktdruckverfahrens aufgebrachtes Dekorbild, wobei das Dekorpaneel in einem Bereich, in dem das aufgebrachte Dekorbild von einer Vorlage des Dekorbildes abweicht, ein Markierungsmittel aufweist.
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Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend anhand vor Figuren weiter erläutert. Dabei zeigt
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1 ein System mit einer Direktdruckeinrichtung und einer nachgeordneten Detektier- und Markierungseinrichtung; und
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2 ein System mit einer Aufteileinrichtung, einer Detektierungseinrichtung und einer Sortiereinrichtung.
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1 zeigt eine Vorrichtung zur Herstellung eines Dekorpaneels, aufweisend eine Zuführeinrichtung 210 zur Zuführung eines plattenförmigen Trägers 110 zu einer Direktdruckeinrichtung 220. Die Direktdruckeinrichtung 220 kann dabei beispielsweise ein Tintenstrahldrucksystem sein, welches dazu eingerichtet ist, ein Dekorbild auf den plattenförmigen Träger 110 aufzubringen. In Förderrichtung 400 nachgeordnet ist eine Detektierungseinrichtung 230 zur Erkennung einer Fehldruckstelle 150 in dem mittels der Direktdruckeinrichtung 220 aufgebrachten Dekorbild vorgesehen. Eine Solche Detektierungseinrichtung kann dabei beispielsweise aus einem Kamerasystem, wie z. B. einer Zeilenkamera, und einer entsprechenden Analysesoftware sein, welche auf einem computergestützten Steuerungssystem 300 ausgeführt wird. Eine Markierungseinrichtung 260 zur Aufbringung von Markierungsmittel 160 auf den plattenförmigen Träger 110 ist in Förderrichtung 400 nachgeordnet zur Detektierungseinrichtung 230 angeordnet und ebenfalls mit der Steuerungseinrichtung 300 signaltechnisch verbunden. Eine solche Markierungseinrichtung kann dabei beispielweise einen Tintenstrahldruckkopf aufweisen, mittels welchem beispielsweise ein Farbstrich oberhalb und/oder unterhalb der Fehldruckstelle als Markierungsmittel aufgebracht wird. Die Detektierungseinrichtung 230 und die Markierungseinrichtung 260 sind dabei derart mit der Steuereinrichtung 300 signaltechnisch verbunden, dass bei Erkennung einer Fehldruckstelle 150 in dem mittels der Direktdruckeinrichtung 220 aufgebrachten Dekorbild ein Steuersignal von der Steuereinrichtung 300 an die Markierungseinrichtung 260 ausgegeben wird, welches die Markierungseinrichtung 260 dazu veranlasst, im Bereich der detektierten Fehldruckstelle 150 ein Markierungsmittel 160 auf dem plattenförmigen Träger 110 anzubringen.
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2 zeigt Vorrichtung, welche im Produktionsfluss der in 1 gezeigten Vorrichtung nachgeordnet seien kann oder aber auch eine gemeinsame Vorrichtung mit dieser bildet. Die Vorrichtung weist dabei eine Einrichtung 270 zur Aufteilung des bedruckten plattenförmigen Trägers 111 in einzelne Dekorpaneele 100 auf. In Förderrichtung 400 nachgeordnet zu der Einrichtung 270 ist eine Detektierungseinrichtung 231 zur Detektierung von auf den Dekorpaneelen 100 angebrachten Markierungsmitteln 160 angeordnet, welche beispielsweise in Abhängigkeit des Markierungsmittels 160 als Kamerasystem, Photozelle oder Leitfahigkeitsmeßsystem ausgeführt seien kann und mit einer computergestützten Steuerungseinrichtung 310 signaltechnisch verbunden ist. Eine Sortiereinrichtung 280 zur Sortierung von Dekorpaneelen 100 ist vorgesehen, welche ebenfalls mit der Steuereinrichtung 310 signaltechnisch verbunden ist. Die Detektierungseinrichtung 231 und die Sortiereinrichtung 280 sind dabei derart mit der Steuereinrichtung 310 verbunden, dass ein Steuersignal von der Steuereinrichtung 310 an die Sortiereinrichtung 280 ausgebgeben wird, welches die Sortiereinrichtung 280 dazu veranlasst, die Dekorpaneele 100 in Abhängigkeit darauf befindlicher Markierungsmittel 160 zu sortieren.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Dekorpaneel
- 101
- Dekorpaneel mit Markierungsmittel
- 110
- plattenförmiger Träger
- 111
- bedruckter plattenförmiger Träger
- 150
- Fehldruckstelle
- 160
- Markierungsmittel
- 210
- Zuführeinrichtung
- 220
- Direktdruckeinrichtung
- 230
- Detektierungseinrichtung zur Erkennung von Fehldruckstellen
- 231
- Detektierungseinrichtung zur Detektion von Markierungsmitteln
- 260
- Markierungseinrichtung
- 270
- Aufteileinrichtung
- 280
- Sortiereinrichtung
- 300
- Steuereinrichtung
- 310
- Steuereinrichtung
- 400
- Förderrichtung