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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Säeinheit mit einem Gestell, an dem ein Vorratsbehälter, ein Furchenöffner, ein Tiefeneinstellrad, ein Säschar und eine als Ausbringeinrichtung dienende Zumesseinrichtung angebracht sind, wobei die Zumesseinrichtung eingerichtet ist, sukzessive Saatgut aus dem Vorratsbehälter zu entnehmen und dem Säschar zuzuführen, welches es in eine durch den Furchenöffner erzeugte Furche abgibt, deren Tiefe durch das Tiefeneinstellrad vorgegeben wird und der Vorratsbehälter vom Gestell und der Ausbringeinrichtung abnehmbar und damit verbindbar ist.
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Stand der Technik
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Bei manchen landwirtschaftlichen Arbeiten ist granulares Material auszutragen. Beispiele dafür sind Sämaschinen, bei denen Saatgut aus einem Saatgutbehälter entnommen und in eine Furche im Boden ausgetragen wird, oder Schleuderdüngerstreuer, bei denen Düngerpartikel aus einem Behälter entnommen und über den Boden verteilt werden. Derartige Vorratsbehälter sind üblicherweise fest und dauerhaft mit der Maschine verbunden und können allenfalls zu Reparaturzwecken abgenommen werden, wozu Schrauben zu lösen sind.
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Bei Sämaschinen sind die Vorratsbehälter für das Saatgut in der Regel einzelnen Reiheneinheiten zugeordnet, vgl.
EP 2 517 545 A1 . Ein der Säeinheit zugeordneter, größerer Saatgutbehälter kann durch einen kleineren Behälter ersetzt werden. Es wird somit der ganze Saatgutbehälter ausgetauscht, was relativ aufwändig ist.
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Aufgabe
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Die vorliegende Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden.
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Lösung
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruches 1 gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale aufgeführt sind, die die Lösung in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
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Eine landwirtschaftliche Maschine ist eine (Reihen-)Säeinheit einer Sämaschine. Am Gestell sind ein Vorratsbehälter, ein Furchenöffner, ein Tiefeneinstellrad, ein Säschar und eine als Ausbringeinrichtung dienende Zumesseinrichtung angebracht, wobei die Zumesseinrichtung eingerichtet ist, sukzessive Saatgut aus dem Vorratsbehälter zu entnehmen und dem Säschar zuzuführen (dies kann z. B. durch ein Fallrohr oder ein Bürstenband geschehen), welches es in eine durch den Furchenöffner erzeugte Furche abgibt, deren Tiefe durch das Tiefeneinstellrad vorgegeben wird.
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Am Gestell ist zwischen dem Vorratsbehälter und der Zumesseinrichtung ein Zwischenbehälter angeordnet, der zur Verwendung der Maschine mit einem eigenen Vorratsbehälter und einer Verwendung der Maschine mit einem gemeinsam mit anderen Maschinen genutzten Vorratsbehälter umkonfigurierbar ist, aus dem das Saatgut pneumatisch zur Maschine gefördert wird.
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Die landwirtschaftliche Maschine, bei der es sich um eine Sämaschine handelt, ist mit einem Gestell ausgestattet, an dem eine Ausbringeinrichtung für granulares Material und ein Vorratsbehälter für granulares Material befestigt sind, welches der Ausbringeinrichtung zuführbar ist. Der Vorratsbehälter ist vorzugsweise werkzeuglos vom Gestell und der Ausbringeinrichtung abnehmbar und damit verbindbar. Diese Merkmale sind insbesondere auch dann vorteilhaft, wenn auf der Säeinheit das Saatgut der Säschar mittels eines Bürstenbandes (s.
US 7 918 168 B1 ) zugeführt wird. Hier ist ein abnehmbarer Vorratsbehälter ebenfalls vorteilhaft, da so genügend Raum zur Verfügung steht um Zugang zum Bürstenband zu erhalten und dieses wenn notwendig auszubauen. Auf diese Weise kann der Vorratsbehälter schnell und einfach abgenommen, entleert und/oder gereinigt werden. Der Zwischenbehälter könnte jedoch auch in Verbindung mit einem nicht werkzeuglos abnehmbaren Vorratsbehälter verwendet werden.
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Das Gestell kann einen zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position verschiebbaren Halter umfassen, der durch manuell betätigbare Arretiermittel in der ersten Position arretierbar ist und einen Haltebereich umfasst, der in der ersten Position von oben her an einem Stützelement des Vorratsbehälters anliegt und in der zweiten Position vom Stützelement beabstandet ist.
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Der der Halter kann eine von unten her am Stützelement anliegende Führungsbahn umfassen, sodass das Stützelement in der ersten Position zwischen dem Haltebereich und der Führungsbahn eingeschlossen ist.
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Die Arretiermittel können eine federbelastete Klinke umfassen, die das Stützelement umgreift.
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Auf jeder Seite des Vorratsbehälters können zwei Haltebereiche angeordnet sein, die mit je einem Stützelement des Vorratsbehälters zusammenwirken und von denen mindestens eine mit einem Arretiermittel versehen ist.
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Das Stützelement kann in einer Vertiefung des Gestells anliegen, wenn der Vorratsbehälter am Gestell befestigt ist.
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Der Vorratsbehälter kann bodenseitig eine Öffnung aufweisen, durch die das granulare Material aus dem Vorratsbehälter der Ausbringeinrichtung zuführbar ist und die durch einen am Vorratsbehälter angebrachten Verschluss verschließbar ist, welcher bei an der Maschine befestigtem Vorratsbehälter betätigbar ist.
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Ausführungsbeispiel
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In den Zeichnungen ist ein nachfolgend näher beschriebenes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht einer landwirtschaftlichen Maschine in Form einer Säeinheit mit einem daran arretiertem Vorratsbehälter für granulares Material,
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2 eine seitliche Ansicht des oberen Bereichs der Maschine aus 1,
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3 eine perspektivische Ansicht gemäß 1 mit dem in eine zweite Position verbrachtem Vorratsbehälter, der nunmehr nach oben abnehmbar ist,
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4 die Maschine mit abgenommenem Vorratsbehälter,
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5 die Maschine mit dem abgenommenen Vorratsbehälter in einer Ansicht von unten, und
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6 eine perspektivische Ansicht des Zwischenbehälters der Maschine.
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Die 1 bis 5 zeigen eine landwirtschaftliche Maschine 10, die als Säeinheit 12 für eine Sämaschine ausgeführt ist. Die Säeinheit 12 kann an einem Querträger (nicht gezeigt) befestigt werden, der sich auf Rädern abgestützt und durch eine Deichsel hinter einem Ackerschlepper hergezogen oder (ohne Räder) direkt durch eine Kupplungsanordnung des Ackerschleppers gehalten wird. Die Säeinheit 12 umfasst ein Gestell 14. Die Befestigung der in der Regel mehreren Säeinheiten 12 am Querträger erfolgt über U-förmige Halterungen, die mit einer Konsole 16 verbunden sind, die sich vertikal an der Rückseite des Querträgers erstreckt und an der übereinander zwei Lenker 18, 20 angelenkt sind, die auch jeweils an dem Gestell 14 der Säeinheit 12 angelenkt sind. Die Lenker 18, 20 bilden mit der Konsole 16 und dem Gestell 14 ein verstellbares Parallelogramm, das die Höhe des Gestells 14 über dem Boden definiert. Ein pneumatischer Aktor 22 definiert die Position des Gestells 14 und die Andruckkraft, mit der ein am Gestell 14 abgestützter Furchenöffner 24 mit dem Erdboden zusammenwirkt.
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Das Gestell
14 trägt in an sich bekannter Weise einen Vorratsbehälter
26 für Saatgut, ein Säschar (in der Figur nicht erkennbar) sowie eine (insbesondere pneumatische, mit von einem nicht gezeigten Gebläse bereitgestellten Unterdruck arbeitende) Zumesseinrichtung
28, die nach und nach einzelne Körner des Saatguts aus dem Vorratsbehälter
26 in das Säschar abgibt, welches es in eine Furche ablegt, die durch den Furchenöffner
24 erzeugt wird, dessen Arbeitstiefe durch ein Tiefeneinstellrad
30 vorgegeben wird. Die Furche wird durch ein Paar von Schließrädern
32 geschlossen. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten der Säeinheiten
12 wird auf die Offenbarung der
EP 2 517 545 A1 verwiesen, deren Offenbarung durch Verweis mit in die vorliegenden Unterlagen aufgenommen wird. Zwischen dem Vorratsbehälter
26 und der Zumesseinrichtung
28 ist ein Zwischenbehälter
34 angeordnet, der in der
6 detaillierter gezeigt wird. Zwischen dem Zwischenbehälter
34 und dem Vorratsbehälter ist vorzugsweise eine nicht gezeigte Dichtung angeordnet.
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Der Vorratsbehälter 26 ist abnehmbar am Gestell 14 befestigt. Dazu ist das Gestell 14 an beiden Seiten mit je einem gegenüber dem Gestell 14 in Fahrtrichtung verschiebbaren Halter 36 gekoppelt, der jeweils eine hintere Führungsbahn 38 und eine vordere Führungsbahn 38' aufweist, die horizontal orientiert und jeweils als obere, gegenüber dem übrigen Halter 36 nach unten hin abgesenkte, flache Kante ausgeführt sind. Der Vorratsbehälter 26 ist an seiner Unterseite mit sich seitlich nach außen erstreckenden, stiftförmigen Stützelementen 40 versehen, die in V-förmige Vertiefungen 74 des Gestells 14 (s. 4) eindringen und sich am Boden der Vertiefungen 74 am Gestell 14 abstützen. Die Führungsbahnen 38, 38' liegen von unten an den stiftförmigen Stützelementen 40. Von oben her liegen zudem Haltebereiche 42 der Halter 36 an den Stützelementen 40 an. Die Haltebereiche 42 und die Führungsbahnen 38 bzw. 38' bilden somit ein nach vorn hin geöffnetes U, in dem sich im arretierten Zustand das Stützelement 40 befindet. Die Halter 36 sind durch Langlöcher 68, durch welche Schrauben 70 dringen, mit dem Halter 38 in Fahrtrichtung (in 2 nach rechts hin) verschiebbar verbunden und mit einem rückwärtigen Griff 72 versehen, der die beiden Halter 36 untereinander verbindet.
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In der in 1 dargestellten (ersten) Position ist der Halter 36 durch eine Klinke 44, die das (in der Vertiefung 74 liegende) rückwärtige Stützelement 40 von oben her umgreift, am Gestell 14 fixiert. Die Klinke 44 ist um eine Achse 48 drehbar am Halter 36 angelenkt und wird durch eine mit einem Ende am Halter 36 und dem anderen Ende an der Klinke 44 angebrachte Feder 46 vorgespannt und in der gezeigten Position gehalten. Durch Drehen der Klinke 44 (in 1 im Uhrzeigersinn) kann der Bediener die Arretierung des Halters 36 lösen und dann den Halter 36 am Griff 72 nach hinten ziehen, vgl. die 3 und schließlich, da die Stützelemente 40 dann nicht mehr von den Haltebereichen 44 nach oben hin überdeckt und somit am Gestell 14 festgehalten werden, wie in den 4 und 5 gezeigt, nach oben abnehmen. Zuvor kann eine bodenseitige Öffnung 50 des Vorratsbehälters 26 mittels eines guillotineartigen Verschlusses 52 geschlossen werden, der mittels eines Griffs 54 von der Rückseite der Säeinheit 12 (in 1 von rechts) aus betätigbar ist. Der Vorratsbehälter 26 kann dann entleert (ausgekippt) und/oder gereinigt werden.
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Die 6 zeigt eine vergrößerte Ansicht des Zwischenbehälters 34. Es handelt sich um einen langgestreckten Körper mit einer unteren Öffnung 56, die das granulare Material (Saatgut) aus dem Vorratsbehälter 26 an die Zumesseinrichtung 28 übergibt und einer oberen Öffnung 58, die bei an der Säeinheit 12 befestigten Vorratsbehälter 26 mit der bodenseitigen Öffnung des Vorratsbehälters 28 ausgerichtet ist. Im oberen Bereich des Zwischenbehälters 34 ist ein nach vorn gerichteter Stutzen 60 angesetzt, der durch eine Kappe 62 verschlossen ist. Ein unteres, rückwärtiges Entlüftungsgitter 64 ist durch einen guillotineartigen Verschluss 66 verschlossen. Der Zwischenbehälter 34 ermöglicht es somit, die Säeinheit 12 mit einem ihr zugeordneten Vorratsbehälter 26 zu verwenden, wenn die dargestellte Konfiguration mit dem verschlossenen Entlüftungsgitter 64 und dem verschlossenen Stutzen 60 verwendet wird und die obere Öffnung 58 geschlossen ist. Die Säeinheit 12 kann jedoch auch umkonfiguriert werden, mit einem von mehreren Säeinheiten 12 gemeinsam genutzten, größeren Vorratsbehälter (nicht gezeigt) verwendet zu werden. Dann wird die obere Öffnung 58 durch einen geeigneten Deckel (nicht gezeigt) geschlossen, der Verschluss 66 nach oben hin herausgezogen, um das Entlüftungsgitter 64 zu öffnen und am Stutzen 60 wird eine Leitung angekoppelt, die das Saatgut aus dem größeren Vorratsbehälter pneumatisch zum Zwischenbehälter 34 transportiert. Die hierfür benötigte Luft kann dann durch das Entlüftungsgitter 64 entweichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2517545 A1 [0003, 0023]
- US 7918168 B1 [0008]