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Die Erfindung betrifft eine Antriebseinrichtung für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Derartige Antriebseinrichtungen für ein Fahrzeug sind aus dem allgemeinen Stand der Technik und insbesondere aus dem Serienfahrzeugbau bereits hinlänglich bekannt. Zu der Antriebseinrichtung gehört beispielsweise ein schaltbares Getriebe, welches mittels einer Kupplung mit einer Antriebseinheit verbindbar ist. Die Antriebseinheit kann dabei beispielsweise als Verbrennungskraftmaschine oder als Elektromotor ausgestaltet sein. Um die Kupplung zu betätigen und somit eine Leistungsübertragung von der Antriebseinheit zu dem Getriebe herzustellen (Einkuppeln) oder zu trennen (Auskuppeln) kann die Kupplung beispielsweise mittels eines Hebelbauteils der Antriebseinrichtung betätigt werden. Das Hebelbauteil kann beispielsweise als Gabelelement ausgestaltet sein.
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Aus der
WO 2007/017061 A1 ist beispielsweise eine Kuppelvorrichtung für eine Fahrzeugkupplung bekannt, welche mittels eines derartigen Gabelelements betätigbar ist. Das dortige Gabelelement umfasst Entriegelungsarme, mittels welcher ein Ausrücklager axial entlang einer Getriebeeingangswelle verschiebbar ist. Mittels des Ausrücklagers ist eine Leistungsübertragung zwischen der Getriebeeingangswelle und einer von einem Verbrennungsmotor angetriebenen Antriebswelle herstellbar. Um eine zuverlässige Schmierung des Gabelelements sicherzustellen, weist eine Lagerung des Gabelelements eine als Schmiernippel ausgestaltete Schmiermittelversorgungseinheit auf, über welche der Lagerung von Zeit zu Zeit im Rahmen von Wartungsarbeiten Schmierfett zugeführt werden kann. Dies ist jedoch mit erhöhten Wartungskosten und erhöhtem Wartungsaufwand verbunden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Antriebseinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welcher die Wartungskosten und der Wartungsaufwand reduziert werden können.
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Diese Aufgabe wird durch eine Antriebseinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Antriebseinrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, mittels welcher die Wartungskosten und der Wartungsaufwand reduziert werden können, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Schmiermittelversorgungseinheit mittels einer Schmiermittelversorgungseinrichtung des Getriebes oder der Antriebseinheit mit Schmiermittel versorgbar ist. Die Antriebseinheit ist dabei beispielsweise als Verbrennungskraftmaschine oder als Elektromotor ausgestaltet, um nur einige mögliche Antriebseinheiten zu nennen, welche zum Antreiben des Fahrzeugs verwendbar sind. Eine Leistungsübertragung von der Antriebseinheit zum Getriebe und damit zu den Antriebsrädern des Fahrzeugs ist mittels der Kupplung herstellbar und unterbrechbar. Zum Ausrücken der Kupplung dient dabei die Ausrückeinheit, welche beispielsweise als Kupplungsgabel, als Kipphebel oder als Schlepphebel ausgestaltet ist. Die Ausrückeinheit ist schwenkbar, also drehbar an der Lagerstelle aufgenommen und an dem Gehäuseelement abgestützt. Die Lagerstelle umfasst ein Lagerelement, welches beispielsweise als Lagerbolzen ausgebildet ist. Des Weiteren kann die Lagerstelle zusätzlich eine Lagerbuchse und zusätzlich oder alternativ dazu ein Wälzlager umfassen, mittels welchem, bzw. mittels welchen die Ausrückeinheit drehbar auf dem Lagerelement gelagert ist. Die Ausrückeinheit ist also mittels der Lagerbuchse gegenüber dem Lagerelement gleitgelagert und zusätzlich oder alternativ mittels dem Wälzlager gegenüber dem Lagerelement wälzgelagert. Als weitere Alternative dazu kann die Ausrückeinheit auch direkt auf dem Lagerelement gleitgelagert sein und somit auf eine Verwendung der Lagerbuchse und des Wälzlagers zwischen dem Lagerelement und der Ausrückeinheit verzichtet werden, sofern dies im Hinblick auf die auftretenden Lagerkräfte sowie den Aufbau eines ausreichenden Schmierfilms zwischen der Ausrückeinheit und dem Lagerelement möglich ist. Die Schmiermittelversorgungseinheit zum Versorgen der Lagerstelle weist dabei jeweilige Kanäle bzw. Öffnungen auf, über welche das Schmiermittel, also beispielsweise Getriebeöl, an die Lagerstelle gelangt. Im Gegensatz zum Stand der Technik kann hierbei auf die Verwendung von Schmiernippeln, bzw. auf eine von Zeit zu Zeit erfolgende manuelle Schmierung im Rahmen von regelmäßigen Wartungsintervallen verzichtet werden. Stattdessen ist die Schmiermittelversorgungseinheit mittels der Schmiermittelversorgungseinrichtung des Getriebes oder der Antriebseinheit mit Schmiermittel versorgbar. Die Schmiermittelversorgungseinheit ist dabei mit der Schmiermittelversorgungseinrichtung fluidisch gekoppelt und zusätzlich oder alternativ dazu, beispielsweise mittels eines regelbaren Ventils koppelbar. Zu der Schmiermittelversorgungseinrichtung gehört dabei das Schmiermittel selbst, welches der Schmiermittelversorgungseinheit zuführbar ist. Im Falle der Schmiermittelversorgungseinrichtung des Getriebes gehört zu dieser neben einer Getriebeölpumpe auch beispielsweise etwaiges Spritzöl oder Ölnebel des Schmiermittels, welches bzw. welcher beispielsweise durch die rotierenden Zahnräder im Getriebegehäuse aufgewirbelt wird. Demzufolge ist das Schmiermittel auch in Form des Spritzöls oder des Ölnebels der Schmiermittelversorgungseinheit der Lagerstelle zuführbar, obwohl sich die Lagerstelle, an welcher die Ausrückeinheit gelagert ist, in einem Trockenbereich des Gehäuseelements und somit innerhalb der Kupplungsglocke des Getriebes befindet. Der Trockenbereich ist dabei vor dem Ölnebel und dem Spritzöl geschützt, und somit einem Getriebeinnenbereich abgewandt. Im Getriebeinnenbereich kommt es hingegen bei laufendem Getriebe zur Ölnebel- bzw. Spritzölbildung. Im Falle der Schmiermittelversorgungseinrichtung der Antriebseinheit, also beispielsweise der Verbrennungskraftmaschine, welche das Fahrzeug antreibt, gehört zu der Schmiermittelversorgungseinrichtung beispielsweise der Motorölkreislauf, welcher mit der Schmiermittelversorgungseinheit gekoppelt ist. Auch in diesem Falle kann auf eine wartungsintensive Schmierung der Lagerstelle, beispielsweise über einen Schmiernippel oder einen anderen Anschluss verzichtet werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Schmiermittelversorgungseinheit in einem zumindest im Wesentlichen geschlossenen Schmiermittelkreislauf der Schmiermittelversorgungseinrichtung angeordnet. Dadurch ist eine besonders zuverlässige Versorgung der Lagerstelle mit Schmiermittel gewährleistet, da der Schmiermittelversorgungseinheit dann über die Schmiermittelversorgungseinrichtung kontinuierlich Schmiermittel zuführbar ist. Hierbei kann beispielsweise die an den Schmiermittelkreislauf angebundene Schmiermittelversorgungseinheit direkt über Leitungen des Schmiermittelkreislaufs, beispielsweise mittels einer Pumpe der Schmiermittelversorgungseinrichtung, mit Schmiermittel versorgt werden. Zum Versorgen bietet sich beispielsweise die Getriebeölpumpe des Getriebes, oder die Motorölpumpe der Antriebseinheit an, je nachdem, ob es sich um die Schmiermittelversorgungseinrichtung des Getriebes oder der Antriebseinheit handelt.
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Von Vorteil ist weiterhin, wenn die Schmiermittelversorgungseinheit wenigstens ein Auffangelement zum Auffangen von Schmiermittel aufweist. Das Auffangelement kann beispielsweise als schalenförmiges Behältnis ausgebildet sein, welches zum Beispiel Spritzöl im Getriebe auffängt und mittels welchem der Schmiermittelversorgungseinheit das Schmiermittel zuführbar ist. Hierzu ist es besonders sinnvoll, wenn das Auffangelement in Bezug auf das auf ebenem Untergrund stehende Fahrzeug höher liegt als die Lagerstelle, welcher mittels der Schmiermittelversorgungseinheit das Schmiermittel zugeführt werden soll. Wenn das Auffangelement nämlich geodätisch höher liegt als die Lagerstelle, so fließt das Schmiermittel durch die Schwerkraft über die Schmiermittelversorgungseinheit zu der Lagestelle. Dementsprechend ist keine zusätzliche Energiezuführung, beispielsweise in Form von zu verrichtender Pumparbeit einer Fluidpumpe (beispielsweise Getriebeölpumpe) erforderlich um die Lagerstelle mittels des Auffangelements mit Schmiermittel zu versorgen.
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Von Vorteil ist weiterhin, wenn das Auffangelement zumindest teilweise in einem Aufnahmeraum des Gehäuseelements angeordnet ist. Durch die Anordnung im Aufnahmeraum des Gehäuseelements ist das Auffangelement dem kontinuierlichen Ölnebel sowie dem Spritzöl des Schmiermittels ausgesetzt, wodurch dem Auffangelement bei laufendem Getriebe das Schmiermittel sozusagen tröpfchenweise zugeführt wird. Befindet sich der Aufnahmeraum an der Wand des Gehäuseelements, so kann eine besonders große Menge des Ölnebels sowie des Schmiermittels aufgefangen werden, da dann auch etwaiges, von der Gehäusewand ablaufendes Schmiermittel mittels des Auffangelements aufgefangen wird. Dies ermöglicht eine besonders dauerhafte Schmiermittelversorgung.
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Von Vorteil ist weiterhin, wenn die Schmiermittelversorgungseinheit wenigstens einen in einer Wandung des Gehäuseelements verlaufenden Schmiermittelkanal aufweist. Durch den Schmiermittelkanal kann eine besonders bedarfsgerechte Menge an Schmiermittel durch die Wandung abfließen, und der Lagerstelle zugeführt werden. Hierbei wird ein Verschütten oder ungewolltes Auslaufen des Schmiermittels durch dessen gezielte Führung durch den Schmiermittelkanal wirksam unterbunden. Somit kann auch auf die Verwendung von Schläuchen zur Versorgung der Lagerstelle mit Schmiermittel verzichtet werden, wenn stattdessen eine Schmiermittelversorgung durch die Wandung erfolgen. Durch den Verzicht auf Schläuche kann Bauraum gespart werden und zudem etwaige Undichtigkeiten, welche an den Anschlüssen der Schläuche entstehen können, vermieden werden.
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Von weiterem Vorteil ist es, wenn der in der Wandung des Gehäuseelements verlaufende Schmiermittelkanal mit einem zumindest teilweise durch das Auffangelement begrenzten Auffangbereich für das Schmiermittel fluidisch verbunden ist. Der Auffangbereich kann dabei so gestaltet sein, dass eine mindestens ausreichende Menge an Schmiermittel in dem Auffangelement aufgefangen wird und für die Schmierung der Lagerstelle zur Verfügung steht. Hierbei ist es besonders sinnvoll, wenn der Schmiermittelkanal an tiefsten Stelle des Auffangelements, in Bezug auf das auf ebenem Untergrund stehende Fahrzeug, angeschlossen ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass das im Auffangbereich des Auffangelements abgeschiedene Schmiermittel vollständig für die Schmierung der Lagerstelle zur Verfügung steht und keine Reste des Schmiermittels in dem Auffangelement verbleiben. Hierdurch ist eine besonders lange Schmiermittelversorgung sichergestellt, was die Lebensdauer der Lagerstelle verlängert.
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Von weiterem Vorteil ist es, wenn die Ausrückeinheit an wenigstens einem separat von dem Gehäuseelement ausgebildeten und an dem Gehäuseelement befestigten Lagerelement, insbesondere einem Lagerbolzen, gelagert ist. Dadurch, dass das Lagerelement separat von dem Gehäuseelement ausgebildet ist, kann das Lagerelement im Schadensfall besonders einfach ausgetauscht werden. Die Verwendung eines Lagerbolzens als Lagerelement bietet sich aufgrund der gleichmäßigen Lastverteilung über dem Umfang des Lagerbolzens in besonderem Maße an.
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Von weiterem Vorteil ist es, wenn die Schmiermittelversorgungseinheit wenigstens einen in dem Lagerelement verlaufenden Versorgungskanal aufweist. Durch den in dem Lagerelement verlaufenden Versorgungskanal ist eine besonders gleichmäßige Verteilung des Schmiermittels an dem Lagerelement sichergestellt. Dazu führt der Versorgungskanal das Schmiermittel beispielsweise von der Mitte des Lagerelements an dessen Oberfläche um dort einen ausreichenden Schmierfilm herzustellen. Unabhängig davon, ob die Ausrückeinheit direkt auf dem Lagerelement gelagert ist, oder ob zwischen der Oberfläche des Lagerelements und der Ausrückeinheit eine Lagerbuchse und zusätzlich oder alternativ ein Wälzlager, wie beispielsweise ein Nadellager angeordnet ist, über welches die Ausrückeinheit auf dem Lagerelement abgestützt ist, kann die Oberfläche des Lagerelements ausreichend mit Schmiermittel benetzt werden. Dies verhindert auf besonders wirksame Weise eine lokale Unterversorgung des Lagerelements mit Schmiermittel. Somit ist eine ausreichende Schmierfilmbildung zwischen dem Lagerelement und der Ausrückeinheit dauerhaft gewährleistet.
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Von weiterem Vorteil ist es, wenn der in dem Lagerelement verlaufende Versorgungskanal fluidisch mit dem in der Wandung des Gehäuseelements verlaufenden Schmiermittelkanal verbunden ist. Hierdurch ist eine besonders zuverlässige Schmiermittelversorgung des Lagerelements mit Schmiermittel aus dem Gehäuse des Getriebes, also aus dem Getriebeinnenbereich, ermöglicht. Hierdurch ist die Ausrückeinheit sozusagen wartungsfrei betätigbar, da eine Schmiermittelversorgung nicht mehr extern, beispielsweise über einen Schmiernippel, erfolgen muss, sondern das Schmiermittel des Getriebes gleichzeitig als Schmierstoff des Lagerelements dient.
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Schließlich ist es von Vorteil, wenn das Lagerelement mittels wenigstens eines Befestigungselements an dem Gehäuseelement befestigt ist, wobei die Schmiermittelversorgungseinheit wenigstens einen in dem Befestigungselement verlaufenden Kanal aufweist, welcher einerseits mit dem in dem Lagerelement verlaufenden Versorgungskanal und andererseits mit dem in der Wandung verlaufenden Schmiermittelkanal fluidisch verbunden ist. Mit anderen Worten stellt der in dem Befestigungselement verlaufende Kanal eine fluidische Verbindung zwischen dem Versorgungskanal und dem in der Wandung verlaufenden Schmiermittelkanal her. Das Befestigungselement kann dabei beispielsweise als Schraube ausgebildet sein welche den Kanal aufweist. Mittels der Schraube ist das Lagerelement an dem Gehäuseelement lösbar fixiert. Das Befestigungselement dient dabei also einerseits zur Befestigung des Lagerelements am Gehäuseelement und andererseits zur Schmiermittelversorgung der Lagerstelle. Durch das Befestigungselement kann also auf besonders geringem Bauraum sowohl die Fixierung des Lagerelements als auch die Schmiermittelversorgung der Lagerstelle sichergestellt werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in den jeweils angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Dabei zeigen:
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1 einen bereichsweise Schnittdarstellung einer aus dem Stand der Technik bekannten Schaltvorrichtung;
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2 eine Perspektivansicht auf eine Ausrückeinheit gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, wobei die Ausrückeinheit an einem Gehäuseelement eines Gehäuses eines Getriebes gelagert ist;
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3 eine Schnittdarstellung einer Lagerstelle, welche aus einem Lagerelement und der Ausrückeinheit gebildet ist, wobei das Lagerelement vorliegend als Lagerbolzen ausgebildet ist;
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4 eine weitere Schnittdarstellung der Lagerstelle der Ausrückeinheit, wobei das Lagerelement mittels als Schrauben ausgebildeten Befestigungselementen, welche einen Kanal zur Führung von Schmiermittel aufweisen an dem Gehäuseelement fixiert ist; und in
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5 eine Schnittdarstellung einer Schmiermittelversorgungseinheit gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, wobei die Schmiermittelversorgungseinheit zum Versorgen der Lagerstelle mit Schmiermittel dient und die Schmiermittelversorgungseinheit mit einer Schmiermittelversorgungseinrichtung des Getriebes fluidisch gekoppelt ist.
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1 zeigt eine aus dem Stand der Technik bekannte Schaltvorrichtung 90 zum Ein- bzw. Ausrücken einer hier nicht weiter dargestellten Kupplung. Die Schaltvorrichtung 90 ist drehbar auf einem Lagerbolzen 96 gelagert, wobei die Schaltvorrichtung 90 über eine Kunststoffbuchse 92 an dem Lagerbolzen 96 abgestützt ist. Um eine ausreichende Schmierstoffversorgung zu bewerkstelligen, also ein relatives Gleiten der Schaltvorrichtung 90 um den Lagerbolzen 96 unter besonders geringer Reibung zu bewerkstelligen, weist der Lagerbolzen 96 einen Anschluss 94 auf, über welchen der Kunststoffbuchse 92 ein Schmiermittel, wie beispielsweise Schmierfett zuführbar ist. Der Anschluss 94 ist dabei vorliegend als feste Rohrleitung ausgestaltet, welche sich axial innerhalb des Lagerbolzens 96 erstreckt. Alternativ dazu könnte der Anschluss 94 auch als Schmiernippel ausgestaltet sein, was dem Stand der Technik ebenfalls als bekann zu entnehmen ist. Mit anderen Worten handelt es sich bei der Lagerung der Schaltvorrichtung 90 mittels der Kunststoffbuchse 92 an dem Lagerbolzen 96 um eine fettgeschmierte Lagerung, deren Nachteil es ist, dass der als Fett ausgestaltete Schmierstoff mit der Zeit verbraucht bzw. verschmutzt wird. Bei manueller Nachschmierung ist eine Einhaltung bestimmter Wartungsintervalle nötig, um einen ausfallsicheren Betrieb der Schaltvorrichtung 90 zu gewährleisten. Des Weiteren sind aus dem Stand der Technik auch Trockenbuchsen bekannt, mittels welchen ein manuelles Schmieren im Rahmen gewisser Wartungsintervalle zwar unterbleiben, jedoch infolgedessen ein Ausbrechen der Lager durch Verschließ eintreten kann. Des Weiteren neigen auch derartige Trockenbuchsen zum Verschmutzen und weisen zudem den Nachteil des sogenannten Stick-Slip-Verhaltens auf. Dementsprechend ist die Reibung beim Beginn der Drehbewegung der Schaltvorrichtung 90 um den Lagerbolzen 96 besonders hoch.
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2 zeigt in einer Perspektivansicht eine für die Erfindung beispielhafte Ausführungsform einer Antriebseinrichtung für ein hier nicht weiter dargestelltes Fahrzeug. Die Antriebseinrichtung umfasst ein hier nur teilweise dargestelltes Getriebe, von welchem aus Gründen der Übersichtlichkeit hier lediglich ein Gehäuseelement 10 gezeigt ist. Das Gehäuseelement 10 entspricht dabei vorliegend einer Kupplungsglocke, welche auch als Getriebeglocke bezeichnet wird, wobei 2 die Einbaulage einer als Kupplungsgabel ausgebildeten Ausrückeinheit 30 an dem Gehäuseelement 10 aus einer Blickrichtung einer hier nicht weiter dargestellten Antriebseinheit des Fahrzeugs zeigt. Die Antriebseinheit kann dabei beispielsweise als Verbrennungskraftmaschine ausgestaltet sein. Die Ausrückeinheit 30 (Kupplungsgabel) ist mittels eines als Lagerbolzen ausgebildeten Lagerelements 20 an dem Gehäuseelement 10 gelagert.
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Das Lagerelement 20 ist in 2 durch die Ausrückeinheit 30 verdeckt, jedoch in einer Schnittdarstellung in 3 veranschaulicht. Die Ausrückeinheit 30 ist dabei um das Lagerelement 20 drehbar und somit relativ zu dem Gehäuseelement 10 bewegbar an dem Lagerelement 20 gelagert. Die Ausrückeinheit 30 wird somit zum Ausrücken einer hier nicht dargestellten Kupplung der Antriebseinrichtung zum Koppeln des Getriebes der Antriebseinrichtung mit der vom Getriebe verschiedenen Antriebseinheit verwendet. Die Ausrückeinheit 30 und das Lagerelement 20 bilden dabei eine Lagerstelle 12, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Gleitlagerstelle ausgebildet ist. Die Lagerstelle 12 kann jedoch auch zusätzlich eine hier nicht weiter gezeigte Lagerbuchse und zusätzlich oder alternativ ein Wälzlager umfassen. Wie insbesondere aus 2 hervorgeht, ist das Lagerelement 20 mittels zweier, an zueinander gegenüberliegenden Enden des Lagerelements 20 angeordneter Befestigungselemente 24 mit dem Gehäuseelement 10 fixiert. Die Befestigungselemente 24 sind dabei vorliegend als Schrauben ausgebildet. Wie aus der Zusammenschau der 3, der 4 und der 5 hervorgeht, sind die beiden Befestigungselemente 24 Bestandteil eines Schmiermittelkreislaufs 72 einer Schmiermittelversorgungseinrichtung 70. Die Schmiermittelversorgungseinrichtung 70 ist in 4 und 5 lediglich schematisch angedeutet und dient vorliegend zur Schmiermittelversorgung beispielsweise von Zahnrädern, Getriebewellen und Schiebemuffen des hier nicht im Einzelnen dargestellten Getriebes. Demzufolge gehört zu der Schmiermittelversorgungseinrichtung 70 auch beispielsweise eine Schmiermittelpumpe, mittels welcher ein vorliegend als Getriebeöl ausgebildetes Schmiermittel 80 im Getriebe verteilt wird. Beim Betrieb des Getriebes entsteht ein Ölnebel 82, sowie Schleuderöl im Getriebeinneren, wobei der Ölnebel 82 an einem Getriebeinnenbereich 34, also an der der Ausrückeinheit 30 abgewandten Seite des Gehäuseelements 10 auftrifft und dort abläuft. Der Getriebeinnenbereich 34 ist sozusagen nass, da dort der Ölnebel 82 aufgewirbelt wird. Im Gegensatz dazu ist ein Trockenbereich 32 des Gehäuseelements 10, welcher von dem Getriebeinnenbereich 34 durch eine Wandung 16 des Gehäuseelements 10 getrennt ist, nicht dem Ölnebel 82 ausgesetzt und dementsprechend trocken. In diesem Trockenbereich 32 ist auch die Ausrückeinheit 30 gelagert.
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Um einen besonders wartungsarmen oder sogar wartungsfreien Betrieb der Antriebseinrichtung zu ermöglichen, weist die Antriebseinrichtung eine Schmiermittelversorgungseinheit 50 auf, welche mittels der Schmiermittelversorgungseinrichtung 70 des Getriebes mit dem Schmiermittel 80 versorgbar ist, das die Schmiermittelversorgungseinheit 50 in den Schmiermittelkreislaufs 72 der Schmiermittelversorgungseinrichtung 70 eingebunden ist. Hierzu weist die Schmiermittelversorgungseinheit 50 im Getriebeinnenbereich 34 ein als Schöpfblech ausgestaltetes Auffangelement 52 auf. Mit anderen Worten ist das Auffangelement 52 in einem im Getriebeinnenbereich 34 des Getriebes befindlichen Aufnahmeraum 14 des Gehäuseelements 10 angeordnet. Das Auffangelement 52 (Schöpfblech) ist dabei mit dem Gehäuseelement 10 verbunden und grenzt einen Auffangbereich 54 ab. Der Auffangbereich 54 ist dabei also sowohl durch das Auffangelement 52 als auch durch das Gehäuseelement 10 begrenzt. In dem Auffangbereich 54 wird beim Betrieb des Getriebes ein Teil des Ölnebels 82 also ein Teil des Spritzöls im Getriebeinneren abgeschieden und dabei sozusagen durch das Auffangelement 52 der Schmiermittelversorgungseinheit aufgefangen. Hierbei bildet sich mit der Zeit ein kleines Reservoir des Schmiermittels 80, wobei das Schmiermittel 80 aus dem Reservoir gemäß dem durch Pfeile verdeutlichten Schmiermittelkreislauf 72 der Schmiermittelversorgungseinrichtung 70 zu der Lagerstelle 12 (Gleitlagerstelle) geführt wird, und von der Lagerstelle 12 über einen Schmiermittelrücklauf 84 wieder in den Getriebeinnenbereich 34 läuft. Die Schmiermittelversorgungseinheit 50 ist somit in dem geschlossenen Schmiermittelkreislauf 72 der Schmiermittelversorgungseinrichtung 70 angeordnet.
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Die Schmiermittelversorgungseinheit 50 weist wenigstens einen in der Wandung 16 des Gehäuseelements 10 verlaufenden Schmiermittelkanal 18 auf. Der in der Wandung 16 des Gehäuseelements 10 verlaufende Schmiermittelkanal 18 ist dabei mit dem zumindest teilweise durch das Auffangelement 52 begrenzten Auffangbereich 54 für das Schmiermittel 80 fluidisch verbunden. Das Schmiermittel 80 läuft durch den Schmiermittelkanal 18 in der Wandung 16 durch einen in dem Befestigungselement 24 verlaufenden Kanal 26, wobei der Kanal 26 mit einem Versorgungskanal 22, welcher durch das Lagerelement 20 verläuft, fluidisch verbunden ist. Über den Versorgungskanal 22 wird die Lagerstelle 12 mit dem Schmiermittel 80, also dem Getriebeöl versorgt, wobei mittels jeweiliger Dichtungen 28, welche an gegenüberliegenden Seiten der Lagerstelle 12 angeordnet sind, ein Austreten des Schmiermittels 80 unterbunden wird.
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Mit anderen Worten läuft also das Schmiermittel 80 aus dem Auffangbereich 54 über den Schmiermittelkanal 18, den Kanal 26 im Befestigungselement 24 und über den Versorgungskanal 22 im Lagerelement 20 hin zu der Lagerstelle 12 und von dort über das andere Befestigungselement 24 bzw. dessen Kanal 26 und den Schmiermittelrücklauf 84, welcher wie der Schmiermittelkanal 18 ebenfalls durch die Wandung 16 des Gehäuseelements 10 verläuft, zurück in den Getriebeinnenbereich 34.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gehäuseelement
- 12
- Lagerstelle
- 14
- Aufnahmeraum
- 16
- Wandung
- 18
- Schmiermittelkanal
- 20
- Lagerelement
- 22
- Versorgungskanal
- 24
- Befestigungselement
- 26
- Kanal
- 28
- Dichtung
- 30
- Ausrückeinheit
- 32
- Trockenbereich
- 34
- Getriebeinnenbereich
- 50
- Schmiermittelversorgungseinheit
- 52
- Auffangelement
- 54
- Auffangbereich
- 70
- Schmiermittelversorungseinrichtung
- 72
- Schmiermittelkreislauf
- 80
- Schmiermittel
- 82
- Ölnebel
- 84
- Schmiermittelrücklauf
- 90
- Schaltvorrichtung
- 92
- Kunststoffbuchse
- 94
- Anschluss
- 96
- Lagerbolzen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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