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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Faltenbalg für ein Filterelement und ein Filterelement mit einem derartigen Faltenbalg.
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Obwohl auf beliebige Filterelemente und -anordnungen anwendbar, werden die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrundeliegende Problematik nachfolgend für einen Ansaugluftfilter eines Kraftfahrzeugs beschrieben.
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Die Luftverunreinigung, beispielsweise mit Staub oder Sand, macht es erforderlich, die Ansaugluft einer Brennkraftmaschine mittels geeigneter Filter zu reinigen. Hierfür kommen beispielsweise Partikelfilter in Frage, die in der Umgebungsluft enthaltene Schwebstoffe möglichst gut herausfiltern sollen. Hierzu werden häufig gefaltete bzw. plissierte Filtermedien, wie etwa Filtervliese, die ein Faltenpack bilden, eingesetzt. Hierzu wird ein zunächst flächiger Filtermaterialbogen zickzackförmig gefaltet. Um eine möglichst große Filterfläche zu erreichen, kann das Filtermedium komplex gefaltet sein.
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Stand der Technik
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Die
GB 662,525 A beschreibt einen Faltenbalg mit einem komplex gefalteten Filtermedium. Der Faltenbalg weist in Querrichtung desselben verlaufende Faltkanten auf, die jeweils mehrere mittels Faltknoten voneinander getrennte Faltabschnitte aufweisen. Benachbarte Faltabschnitte weisen dabei unterschiedliche Faltrichtungen auf. Die Faltrichtung wechselt an den Faltknoten. Weiterhin umfasst der Faltenbalg schräg und senkrecht zur Querrichtung verlaufende Faltabschnitte. In jedem Faltknoten schneiden sich bis zu sechs Faltabschnitte.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Faltenbalg zu schaffen.
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Demgemäß wird ein Faltenbalg für ein Filterelement vorgeschlagen. Der Faltenbalg umfasst einen mehrschenkligen Querschnitt, eine senkrecht zu dem Querschnitt orientierte Längsrichtung, eine senkrecht zu der Längsrichtung orientierte Querrichtung, mehrere in Querrichtung und parallel zueinander verlaufenden Faltkanten, wobei jede Faltkante jeweils mindestens vier Faltabschnitte aufweist, zwischen denen Faltknoten angeordnet sind, wobei die mindestens vier Faltabschnitte jeder Faltkante abwechselnd unterschiedliche Faltrichtungen aufweisen, wobei die Faltrichtungen an den Faltknoten wechseln, wobei in Längsrichtung benachbarte Faltabschnitte jeweils unterschiedliche Faltrichtungen aufweisen, wobei Faltknoten zweier in Längsrichtung benachbarter Faltkanten durch schräge Faltabschnitte miteinander verbunden sind und wobei sich in jedem Faltknoten maximal vier Faltabschnitte schneiden.
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Dadurch, dass sich in jedem Faltknoten maximal vier Faltabschnitte schneiden, kann auf eine zu häufige Faltung eines Filtermediums des Faltenbalgs verzichtet werden. Ein Einreißen oder Brechen des Filtermediums an den Faltknoten kann dadurch verhindert werden, wodurch eine Reinseite des Filtermediums von einer Rohseite desselben stets getrennt bleibt. Weiterhin weist der Faltenbalg durch die komplexe Faltung einen selbststabilisierenden Effekt auf. Auf eine zusätzliche Abstützung des Faltenbalgs, beispielsweise mit Hilfe eines Seitenbands, kann verzichtet werden. Ferner kann mit der Faltung eine hohe Packungsdichte der Filterfalten des Faltenbalgs erreicht werden.
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Das Filtermedium ist beispielsweise ein Filtergewebe, ein Filtergelege oder ein Filtervlies. Insbesondere kann das Filtermedium in einem Spinnvlies- oder Meltblown-Verfahren hergestellt sein. Weiter kann das Filtermedium verfilzt oder vernadelt sein. Das Filtermedium kann Naturfasern, wie Cellulose oder Baumwolle, oder Kunstfasern, beispielsweise aus Polyester, Polyvinylsulfit oder Polytetrafluorethylen, aufweisen. Die Fasern können bei der Verarbeitung in, schräg und/oder quer zur Maschinenrichtung orientiert sein. Unter ”senkrecht” ist vorliegend ein Winkel von 90° ± 10°, weiter bevorzugt von 90° ± 5°, weiter bevorzugt von 90° ± 3°, weiter bevorzugt von 90° ± 1°, weiter bevorzugt von genau 90° zu verstehen. Unter ”parallel” ist vorliegend ein Winkel von 0° ± 10°, weiter bevorzugt von 0° ± 5°, weiter bevorzugt von 0° ± 3°, weiter bevorzugt von 0° ± 10, weiter bevorzugt von genau 0° zu verstehen.
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In Ausführungsformen ist jeder Faltabschnitt parallel oder schräg zur Querrichtung angeordnet ist. Insbesondere ist kein Faltabschnitt oder keine Faltkante senkrecht zur Querrichtung orientiert.
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In weiteren Ausführungsformen ist zumindest ein Teil der schrägen Faltabschnitte senkrecht zueinander angeordnet. Vorzugsweise bilden vier schräge Faltabschnitte und zwei gerade Faltabschnitte eine mehreckige, insbesondere sechseckige, Geometrie. Alternativ können die schrägen Faltabschnitte auch in einem von 90° abweichenden Winkel zueinander orientiert sein. Hierdurch ist es möglich, zwei U-förmige Segmente des Faltenbalgs in einem beliebigen Winkel zueinander zu positionieren. Hierdurch ist der Faltenbalg besonders flexibel einsetzbar.
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In weiteren Ausführungsformen weisen alle schrägen Faltabschnitte einer Faltenbalgspitze dieselbe Faltrichtung auf.
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In weiteren Ausführungsformen weisen die Faltkanten jeweils zumindest sieben Faltabschnitte auf. Die Anzahl der Faltabschnitte ist beliebig. Vorzugsweise weist ein U-förmiges Segment des Faltenbalgs zumindest drei Faltabschnitte auf. Die Anzahl der nebeneinander angeordneten Segmente ist beliebig. Je mehr Segmente, desto höher ist die Packungsdichte des gefalteten Filtermediums pro Längeneinheit. Hierdurch kann die Filterfläche vergrößert werden.
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In weiteren Ausführungsformen ist der Querschnitt W-förmig. Die W-förmige Geometrie ergibt sich vorzugsweise aus zwei nebeneinander angeordneten U-förmigen Segmenten. Der Querschnitt kann beispielsweise auch eine doppel-W-förmige Geometrie aufweisen. Die Anzahl der nebeneinander angeordneten U-förmigen Segmente beträgt dann vier.
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Die Segmente können in einer weiteren Ausführungsform auch winklig zueinander angeordnet sein.
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In weiteren Ausführungsformen ist der Querschnitt durch Außenkonturen mehrerer Schenkel des Faltenbalgs begrenzt. Insbesondere sind die Schenkel W-förmig angeordnet. Die Schenkel bilden Filterfalten des Faltenbalgs.
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In weiteren Ausführungsformen weist jede zweite Faltkante einen randseitigen Faltabschnitt auf, der an einem Rand des Faltenbalgs angeordnet ist, wobei ein Faltknoten des randseitigen Faltabschnitts jeweils mit zwei randseitigen schrägen Faltabschnitten verbunden ist und wobei die randseitigen schrägen Faltabschnitte eine andere Faltrichtung aufweisen als der randseitige Faltabschnitt.
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In weiteren Ausführungsformen ist ein Stabilisierungsmittel vorgesehen ist, dass an den Faltkanten des Faltenbalgs angebracht ist, um einen definierten Abstand der Faltkanten zueinander zu gewährleisten. Insbesondere ist das Stabilisierungsmittel auf äußeren Faltkanten des Faltenbalgs befestigt. Weiterhin kann auch an Balgspitzen des Faltenbalgs ein Stabilisierungsmittel vorgesehen sein.
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In weiteren Ausführungsformen ist das Stabilisierungsmittel eine Klebstoffraupe oder ein Stützfaden. Das Stabilisierungsmittel kann eine Leimraupe sein. Insbesondere können mehrere Stabilisierungsmittel nebeneinander angeordnet sein.
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In weiteren Ausführungsformen ist der Faltenbalg in Längsrichtung gekrümmt. Der Faltenbalg ist insbesondere beliebig krümmbar. Vorzugsweise ist der Faltenbalg ziehharmonikaartig auseinanderziehbar und zusammendrückbar.
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In weiteren Ausführungsformen ist der Faltenbalg mehrfach gekrümmt. Der Faltenbalg kann bogenförmig, insbesondere kreisbogenförmig, gekrümmt sein.
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In weiteren Ausführungsformen ist der Faltenbalg so gekrümmt, dass zwei Stirnflächen des Faltenbalgs in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind. Vorzugsweise ist der Faltenbalg um 180° gekrümmt. Der Faltenbalg kann auch eine kreisförmige Geometrie aufweisen.
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Weiterhin wird ein Filterelement mit einem derartigen Faltenbalg und einer Endscheibe, die rahmenartig um den Faltenbalg umläuft, vorgeschlagen, wobei der Faltenbalg fluiddicht mit der Endscheibe verbunden ist. Beispielsweise ist die Endscheibe mit dem Faltenbalg verklebt.
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In Ausführungsformen sind Stirnseiten des Faltenbalgs verschlossen, insbesondere fluiddicht verschlossen. Die Stirnseiten können insbesondere mit Hilfe eines Abschlusselements verschlossen sein. Das Abschlusselement kann ein scheiben- oder leistenförmiges Kunststoffbauteil sein.
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Weitere mögliche Implementierungen des Faltenbalgs und/oder des Filterelements umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform des Faltenbalgs und/oder des Filterelements hinzufügen.
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Weitere Ausgestaltungen des Faltenbalgs und/oder des Filterelements sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele. Im Weiteren werden der Faltenbalg und/oder das Filterelement anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Es zeigt dabei:
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1 eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Faltenbalgs;
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2 eine weitere schematische perspektivische Ansicht des Faltenbalgs gemäß 1;
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3 eine schematische Vorderansicht des Faltenbalgs gemäß 1;
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4 eine schematische Schnittansicht des Faltenbalgs gemäß 1;
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5 eine schematische Aufsicht des auseinandergefalteten Faltenbalgs gemäß der 1;
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6 eine schematische Vorderansicht des Faltenbalgs gemäß 1;
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7 eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Filterelements;
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8 eine schematische Explosionsansicht einer weiteren Ausführungsform eines Filterelements;
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9 eine schematische Vorderansicht einer Ausführungsform eines Faltenbalgs für das Filterelement gemäß 8;
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10 eine schematische perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Filterelements;
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11 eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform von Abschlussscheiben für das Filterelement gemäß 10;
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12 eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Faltenbalgs für das Filterelement gemäß 10;
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13 eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines Filterelements;
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14 eine schematische Aufsicht des Filterelements gemäß 13;
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15 eine schematische perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Filterelements;
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16 eine weitere schematische Ansicht des Filterelements gemäß 15;
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17 eine weitere schematische Ansicht des Filterelements gemäß 15;
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18 eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Filterelements;
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19 eine weitere schematische Ansicht des Filterelements gemäß 18;
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20 eine weitere schematische Ansicht des Filterelements gemäß 18;
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21 eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Filteranordnung;
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22 eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Filterelements für die Filteranordnung gemäß 21 und
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23 eine schematische perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Filterelements.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente, sofern nichts anderes angegeben ist, mit denselben Bezugszeichen versehen worden.
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Ausführungsform(en) der Erfindung
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1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines Faltenbalgs 1 für ein Filterelement. Das Filterelement kann dazu eingerichtet sein, ein Fluid zu filtern. Beispielsweise kann das Filterelement ein Luftfilter oder Ansaugluftfilter einer Brennkraftmaschine sein. Der Faltenbalg 1 umfasst ein gefaltetes Filtermedium 2. Das Filtermedium 2 ist beispielsweise ein Filtergewebe, Filtergelege oder ein Filtervlies. Insbesondere kann das Filtermedium 2 in einem Spinnvlies- oder Meltblown-Verfahren hergestellt sein. Weiter kann das Filtermedium 2 verfilzt oder vernadelt sein. Das Filtermedium 2 kann Naturfasern, wie Cellulose oder Baumwolle, oder Kunstfasern, beispielsweise aus Polyester, Polyvinylsulfit oder Polytetrafluorethylen, aufweisen. Die Fasern können bei der Verarbeitung in, schräg und/oder quer zur Maschinenrichtung orientiert sein. Im Betrieb strömt Luft L senkrecht zu einer Längsrichtung LR des Faltenbalgs 1 von einer Rohseite RO durch das Filtermedium 2 hin zu einer Reinseite RL.
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2 zeigt einen Ausschnitt des Faltenbalgs 1 gemäß 1. Der Faltenbalg 1 weist einen ersten Schenkel 3, einen senkrecht zu dem ersten Schenkel 3 angeordneten zweiten Schenkel 4 und einen dritten Schenkel 5 auf, der parallel zu dem ersten Schenkel 3 angeordnet ist. Der zweite Schenkel 4 verbindet den ersten Schenkel 3 mit dem dritten Schenkel 5. Die Schenkel 3 bis 5 bilden eine U-förmige Geometrie. Weiterhin weist der Faltenbalg 1 einen parallel zu dem zweiten Schenkel 4 angeordneten vierten Schenkel 6, einen senkrecht zu dem vierten Schenkel 6 angeordneten fünften Schenkel 7, einen senkrecht zu dem fünften Schenkel 7 angeordneten sechsten Schenkel 8 und einen siebten Schenkel 9 auf, der parallel zu dem fünften Schenkel 7 angeordnet ist. Die Schenkel 7 bis 9 bilden ebenfalls eine U-förmige Geometrie. Der Schenkel 6 verbindet die beiden U-förmigen Geometrien, so dass der Faltenbalg 1 im Querschnitt eine W-förmige Geometrie aufweist. Randseitig an dem ersten Schenkel 3 und dem siebten Schenkel 9 sind jeweils schräge Schenkel 57, 58 angeordnet. Die schrägen Schenkel 57, 58 sind in einem Winkel β schräg zu den Schenkeln 3, 9 angeordnet (6). Der Winkel β beträgt beispielsweise 10 bis 20°. Zumindest die Schenkel 3, 9 sind oberseitig im Bereich der Schenkel 57, 58 an einer in 7 gezeigten Endscheibe 42 befestigt.
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Der in 2 gezeigte Faltenbalg 1 kann zwei Segmente 40 aufweisen, die mit Hilfe des Schenkels 6 miteinander verbunden sind. Jedem Segment 40 kann ein Koordinatensystem mit einer x-Achse x, einer y-Achse y und einer z-Achse z zugeordnet sein. Die Querrichtung Q verläuft parallel zur x-Achse x, die Längsrichtung LR verläuft parallel zur z-Achse z. Im oberen Bereich weist das Segment 40 mindestens einen Sammelraum 60 und mindestens einen Kanal 61 innerhalb des Segments 40 auf. Dabei teilt sich die einströmende Zuluft L im Kanal 61 in zwei gespiegelte bzw. gegenüberliegende Hauptströmungsrichtungen, wobei die Hauptströmungsrichtungen wiederum eine Komponente in x-Richtung und eine Komponente in y-Richtung aufweisen. Die jeweiligen Hauptströmungen teilen sich im Anschluss wieder in zwei gespiegelte bzw. gegenüberliegende Hauptströmungen in der z-Achse auf.
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3 zeigt beispielhafte Abmessungen des Faltenbalgs 1. Eine Breite b1 des Faltenbalgs 1 beträgt beispielsweise 136 mm. Eine Breite b2 beträgt beispielsweise 12 mm. Eine Breite b3 kann 30 mm betragen. Eine Spaltbreite s zwischen den Schenkeln 5 und 7 bzw. 3 und 5 bzw. 7 und 9 ist symmetrisch ausgebildet und damit gleich groß. Die Spaltbreite s kann beispielsweise 5 mm betragen. Eine Höhe h1 des Faltenbalgs 1 kann 30 mm betragen. Eine Höhe h2 kann einen Wert von 170 mm aufweisen. Eine Höhe h3 beträgt vorzugsweise 70 mm. Die zwei Segmente 40 des Faltenbalgs 1 können symmetrisch zu einer Symmetrieachse 62 angeordnet sein. Die Ausdehnung des Faltenbalgs 1 in Längsrichtung LR ist beliebig.
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4 zeigt eine Schnittansicht des Faltenbalgs 1. Der Schnitt verläuft hierbei senkrecht zur Längsrichtung LR. Ein Querschnitt A des Faltenbalgs 1 ist, wie 4 zeigt, durch dessen Außenkontur 59 begrenzt. Der Querschnitt A ist bei einer Betrachtung des Faltenbalgs 1 in der Längsrichtung LR durch die Außenkontur 59 definiert. Die Längsrichtung LR des Faltenbalgs 1 ist senkrecht zu dem Querschnitt A orientiert. Eine Querrichtung Q des Faltenbalgs 1 ist senkrecht zu der Längsrichtung LR angeordnet.
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5 zeigt das Filtermedium 2 in einem ungefalteten Zustand. In Querrichtung Q verlaufen mehrere parallel zueinander angeordnete Faltkanten 10 bis 14. Die Anzahl der Faltkanten 10 bis 14 ist beliebig. Dadurch ergibt sich eine zickzackförmige Faltung des Filtermediums 2 in der Längsrichtung LR. In 5 sind fünf Faltkanten 10 bis 14 gezeigt. Jede Faltkante 10 bis 14 weist mindestens vier Faltabschnitte 15 bis 21 auf. Zwischen den Faltabschnitten 15 bis 21 sind Knotenpunkte oder Faltknoten 22 bis 27 angeordnet. Die Faltabschnitte 15 bis 21 weisen abwechselnd unterschiedliche Faltrichtungen auf. Die Faltrichtungen wechseln an den Faltknoten 22 bis 27. In 5 sind die unterschiedlichen Faltrichtungen mit durchgezogenen und gestrichelten Linien dargestellt. Die Faltabschnitte 15 bis 21 benachbarter Faltkanten 11, 12 weisen jeweils unterschiedliche Faltrichtungen auf. Beispielsweise weist der Faltabschnitt 15 der Faltkante 11 eine andere Faltrichtung auf als der Faltabschnitt 15 der Faltkante 12.
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Die Faltknoten 22 bis 27 in Längsrichtung LR benachbarter Faltlinien 10 bis 14 sind durch schräge Faltabschnitte 28 bis 31 miteinander verbunden. In jedem Faltknoten 22 bis 27 schneiden sich maximal vier Faltabschnitte 15 bis 21 und 28 bis 31. Hierdurch wird eine zu zahlreiche Faltung des Filtermediums 2 und damit eine Beschädigung desselben verhindert. Die schrägen Faltabschnitte 28 bis 31 sind in einem Winkel α relativ zueinander angeordnet. Der Winkel α beträgt vorzugsweise 90°, so dass die schrägen Faltabschnitte 28 bis 31, wie 5 zeigt, ein Sechseck bilden. Weiterhin kann der Winkel α auch andere Werte annehmen, so dass die Schenkel 5, 7 nicht parallel zueinander, sondern in einem Winkel zueinander anordenbar sind.
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Vorzugsweise weisen alle schrägen Faltabschnitte 28 bis 31 jeweils zwei Faltabschnitte auf. Jeder der Faltabschnitte 15 bis 21 und 28 bis 31 ist parallel oder schräg zur Querrichtung Q angeordnet. Insbesondere ist kein Faltabschnitt 15 bis 21 und 28 bis 31 senkrecht zur Querrichtung Q positioniert. Insofern schneiden sich keine Faltabschnitte 15 bis 21 und 28 bis 31 in einem rechten Winkel. Wie 5 zeigt, weisen die parallelen Faltkanten 10, 12 und 14 jeweils sieben Faltabschnitte 15 bis 21 auf. Aufgrund der komplexen Faltung des Faltenbalgs 1 weist diese einen selbststabilisierenden Effekt auf, wodurch auf zusätzliche Stützelemente zum Abstützen des Faltenbalgs 1 verzichtet werden kann. Der Faltenbalg 1 weist aufgrund der komplexen Faltung eine hohe Packungsdichte auf. In Längsrichtung LR ist der Faltenbalg 1 beliebig verformbar und weist so eine variable Elementform auf.
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Jede zweite Faltkante 11, 13 kann randseitige Faltabschnitte 32, 33 umfassen. Die randseitigen Faltabschnitte 32, 33 sind vorzugsweise jeweils an einem Rand 34, 35 des Faltenbalgs 1 positioniert. Ein jeweiliger Faltknoten 36, 37 der randseitigen Faltabschnitte 32, 33 ist mit zwei schrägen randseitigen Faltabschnitten 38, 39 verbunden. Die schrägen randseitigen Faltabschnitte 38, 39 weisen eine andere Faltrichtung auf als die randseitigen Faltabschnitte 32, 33.
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6 zeigt ein einzelnes Segment 40 des Faltenbalgs 1. Das im Querschnitt U-förmige Segment 40 umfasst die Schenkel 3 bis 5 und einen Teil des Schenkels 6, der das Segment 40 mit einem weiteren gespiegelt angeordneten Segment 40 verbindet, das in 6 nicht gezeigt ist. Das Segment 40 ist vorzugsweise materialeinstückig. Der schräge Schenkel 57 ist in dem Winkel β schräg zu dem Schenkel 3 angeordnet. Der Winkel β beträgt beispielsweise 10 bis 20°.
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7 zeigt ein Filterelement 41 mit einem derartigen Faltenbalg 1. Das Filterelement 41 umfasst eine Endscheibe 42, die fluiddicht mit dem Faltenbalg 1 verbunden ist. Die Endscheibe 42 läuft um den Faltenbalg 1 rahmenförmig um. Die Endscheibe 42 weist eine Öffnung 55 auf, durch die die Zuluft L hindurchströmt. Die Endscheibe 42 bildet einen Abschlussrahmen des Filterelements 41. Mit Hilfe der Endscheibe 42 kann das Filterelement 41 in einer nicht gezeigten Filteraufnahme montiert sein. Die Endscheibe 42 ist in der Orientierung der 7 oberseitig an dem Faltenbalg 1 angeordnet. Die Endscheibe 42 kann mit dem Faltenbalg 1 vorzugsweise verschweißt, verklebt oder verschmolzen sein. Die Endscheibe 42 kann mit dem Faltenbalg 1 auch vergossen sein. Hierzu kann an der Endscheibe 42 eine Vergussnut vorgesehen sein, in die ein aushärtbares Kunststoffmaterial eingießbar ist. Die Endscheibe 42 ist aus einem Kunststoffmaterial gefertigt. Insbesondere kann die Endscheibe 42 in einem Zweikomponentenspritzgussverfahren hergestellt sein. An der Endscheibe 42 kann eine Dichteinrichtung 43 vorgesehen sein. Die Dichteinrichtung 43 ist vorzugsweise elastisch verformbar. An Stirnseiten 65 kann der Faltenbalg 1 mit Hilfe von leistenförmigen Abschlusselementen 44, 45 verschlossen sein. Die Abschlusselemente 44, 45 können beispielsweise Polyurethanstreifen sein.
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Der Faltenbalg 1 kann durch ein oder mehrere Stabilisierungsmittel 56 stabilisiert sein. Die Stabilisierungsmittel 56 verlaufen in Längsrichtung LR. Die Stabilisierungsmittel 56 können beispielsweise Leimraupen oder auf den Faltenbalg 1 aufgeklebte Fäden sein. Die Stabilisierungsmittel 56 sind vorzugsweise seitlich an dem Faltenbalg 1 vorgesehen sein. Mit Hilfe der Stabilisierungsmittel 56 können Filterfalten des Faltenbalgs 1 in einem festen Abstand voneinander fixiert werden.
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8 zeigt in einer Explosionsansicht eine weitere Ausführungsform eines Filterelements 41 mit einem Faltenbalg 1. Stirnseitig ist der Faltenbalg 1 mit Hilfe einer Abschlussscheibe 46 vollständig verschlossen. Die Abschlussscheibe 46 kann aus einem Polyurethanmaterial gefertigt sein. Seitlich ist an dem Faltenbalg 1 ein Seitenband 47 vorgesehen. Das Seitenband 47 verschließt den Faltenbalg 1 seitlich. Der Faltenbalg 1 wird bei dieser Ausführungsform des Filterelements 1 wieder durch nicht gezeigte Stabilisierungsmittel zur Stabilisierung seitlich fixiert. Der mit dem Seitenband 47 verbundene Faltenbalg 1 wird in eine Endscheibe 42 gesetzt. Die Endscheibe 42 liegt an dem Seitenband 47 und der Abschlussscheibe 46 an und ist mit diesen verbunden. Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel gemäß 7 ist der Faltenbalg 1 bei dieser Ausführungsform etwas abgewandelt: Die oberen schrägen Schenkel 57, 58 des Querschnitts A sind – wie 9 zeigt – in einem 90°-Winkel umgelegt. D. h., der Winkel β beträgt 45°. Hierdurch ist zusätzlich eine Seitenbandverleimung mit Hilfe des Seitenbands 47 erforderlich, um die Rohseite RO von der Reinseite RL im zusammengebauten Zustand des Filterelements 41 zu trennen. Um die Nahtstelle zwischen Faltenbalg 1 und Endscheibe 42 zu verschließen, kann ein thixotropes Polyurethan vorgesehen sein.
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10 bis 12 zeigen eine weitere Ausführungsform eines Filterelements 41. Bei dieser Ausführungsform des Filterelements 41 wird der Faltenbalg 1 durch Stabilisierungsmittel seitlich fixiert. Zusätzlich kann der Faltenbalg 1 durch an Balgspitzen 63, 64 vorgesehene Stabilisierungsmittel stabilisiert werden. Die stumpfen und offenen Stirnseiten 65 des Faltenbalgs 1 werden durch in die jeweils letzte Filterfalte eingesteckte dünne Abschlussscheiben 48, 49 und Heißkleber 50 verschlossen. Eine Endscheibe 42 des Filterelements 41 kann mit einer Dichteinrichtung in Form einer nicht gezeigten Moosgummidichtung versehen werden. Die Moosgummidichtung läuft vorzugsweise vollständig um die Endscheibe 42 um. Der Faltenbalg 1 entspricht dem des Ausführungsbeispiels gemäß 7 und wird in die mit beispielsweise Polyurethan gefüllte Endscheibe 42 eingesetzt.
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13 und 14 zeigen eine weitere Ausführungsform eines Filterelements 41. Bei dieser Ausführungsform des Filterelements 41 ist dieses in der Längsrichtung LR gekrümmt. Das Filterelement 41 kann bogenförmig, insbesondere kreisbogenförmig, gekrümmt sein. Das Filterelement 41 umfasst eine bogenförmig gekrümmte Endscheibe 42. Die Endscheibe 42 kann flexibel verformbar sein. Das Filterelement 41 kann an Stirnseiten eines Faltenbalgs 1 angeordnete Abschlussscheiben 46 aufweisen, die einen stirnseitigen Abschluss des Filterelements 41 bilden.
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15 bis 17 zeigen eine weitere Ausführungsform eines Filterelements 41. 15 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht des Filterelements 41. 16 zeigt eine auf ein Reifenprofil des Reifens 51 gerichtete Ansicht des Filterelements 41. 17 zeigt eine Ansicht von oben auf das Filterelement 41. Das Filterelement 41 ist in Längsrichtung LR so gekrümmt, dass es um einen Reifen 51 eines Fahrzeugs herumführbar ist. Hierdurch kann das Filterelement 41 auch bei beengten Platzverhältnissen vielseitig eingesetzt werden. Insbesondere ist das Filterelement 41 in einem Radkasten des Fahrzeugs aufnehmbar.
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18 bis 20 zeigen eine weitere Ausführungsform eines Filterelements 41. Das Filterelement 41 ist an eine Krümmung eines Reifens 51 eines Fahrzeugs angepasst. Der Reifen 51 wird zumindest teilweise durch das Filterelement 41 umschlossen. Das Filterelement 41 kann in einem Radkasten des Fahrzeugs angeordnet sein.
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21 zeigt eine Ausführungsform einer Filteranordnung 52. Die Filteranordnung 52 weist ein Filterelement 41 mit einem Faltenbalg 1 und einer mit dem Faltenbalg 1 verbundenen Endscheibe 42 auf. Das Filterelement 41 ist in einer Aufnahme 53 angeordnet, die mit Hilfe eines Deckels 54 verschließbar ist. Das Filterelement 41 ist aus der Aufnahme 53 entnehmbar. 22 zeigt das Filterelement 41, den Faltenbalg 1 und Endscheibe 42 jeweils in einer perspektivischen Ansicht. Der Faltenbalg 1 ist in seiner Längsrichtung LR gekrümmt. Vorzugsweise ist der Faltenbalg 1 um einen Winkel von 180° gekrümmt. Insbesondere ist der Faltenbalg 1 so gekrümmt, dass dessen Stirnseiten 65 in einer gemeinsamen Ebene liegen.
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23 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Filterelements 41 mit einem gekrümmten Faltenbalg 1 und einer an dem Faltenbalg 1 befestigten Endscheibe 42. Die Endscheibe 42 ist dazu eingerichtet, Stirnseiten 65 des Faltenbalgs 1 abzudichten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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