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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verknüpfung von Objekten mit einem RFID-System, umfassend die Bereitstellung eines RFID-Datenträgers, einer Programmiereinrichtung, eines Lesegerätes und zumindest eines Netzwerkrechners als Systemkomponenten des RFID-Systems, wobei der RFID-Datenträger zumindest einen System-Datensatz aufweist, wobei der System-Datensatz eine System-Software aktiviert, die eine Datenverbindung zwischen den Systemkomponenten aufbaut.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Installation eines RFID-Systems mittels Durchführung des vorstehenden Verfahrens.
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Es entspricht der gängigen Praxis, Objekte zur Identifizierung mit RFID-Datenträgern zu versehen, die regelmäßig als sogenannte Transpondertags an den betreffenden Produkten oder Gegenständen angeordnet oder auch als Injektionstransponder subkutan Lebewesen implantiert werden. Die Anordnung von RFID-Datenträgern an den Objekten ermöglicht es, den Objekten mittels einer Programmiereinrichtung definierte Objektdaten zuzuordnen, die beispielsweise bestimmte Eigenschaften des Objekts oder Anweisungen betreffend das Objekt-Management umfassen. Die Objektdaten können über Lesegeräte aus dem Datenspeicher des RFID-Datenträgers ausgelesen und zu einem Netzwerkrechner übertragen werden, der innerhalb einer nachfolgende Netzstruktur einen dezentralen Zugriff auf die Objektdaten oder den Datenspeicher des RFID-Datenträgers ermöglicht. Somit stehen unabhängig von der Präsenz des Objektes, also insbesondere unabhängig von der lokalen Position des Objektes die Objektdaten zur weiteren Verarbeitung, beispielsweise für die Objekt-Logistik oder Steuerung von das Objekt betreffenden Prozessen, zur Verfügung.
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Obwohl die Technologie seit langem bekannt ist, erweist sich die praktische Umsetzung also die Anwendung der Transpondertechnologie mit den sich daraus für den Anwender ergebenden Vorteilen, oftmals als schwierig, da das für die Installation entsprechender RFID-Systeme erforderliche Know how am Einsatzort regelmäßig nicht zur Verfügung steht. Grund dafür ist, dass am Einsatzort der Technologie häufig einfach geeignete Fachkräfte, die in der Lage sind, das auf den speziellen Anwendungsfall zugeschnittene, also anwenderspezifische RFID-System, hinsichtlich der benötigten Systemkomponenten zusammenzustellen, die Konfiguration der Systemkomponenten vorzunehmen und ein die Systemkomponenten umfassenden, für den Anwender schlüsselfertiges RFID-System zu installieren.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren für die Verknüpfung von Objekten mit einem RFID-System vorzuschlagen, das die Bereitstellung von einsatzfertigen RFID-Systemen ohne spezifisches Experten-Know-how ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder ein Verfahren nach Anspruch 14 gelöst.
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Erfindungsgemäß weist der RFID-Datenträger zumindest einen System-Datensatz auf, der eine System-Software aktiviert, die eine Datenverbindung zwischen den Systemkomponenten aufbaut.
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Die System-Software stellt durch geeignete Konfigurierung der Programmiereinrichtung und des Lesegerätes die für eine Datenverbindung zwischen den Systemkomponenten erforderliche Kompatibilität der Systemkomponenten her, ohne das der Installateur spezielles Know-how über die Konfigurierung der Systemkomponenten besitzen muss.
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Die System-Software wir durch eine auf dem RFID-Träger gespeicherten System-Datensatz gestartet und ist vorzugsweise auf einer Systemkomponente gespeichert, so dass das RFID-System allein aufgrund einer Kombination der Systemkomponenten betriebsbereit ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die System-Software die Systemkomponenten definiert und nach Erkennung der Komponenten einen automatischen Aufbau der Datenverbindung zwischen den Systemkomponenten ausführt. Hierdurch erhält der Installateur des RFID-Systems auch ohne entsprechendes Know-how die Definition der notwendigen Systemarchitektur mit den für die Funktion des RFID-Systems notwendigen Systemkomponenten, wobei durch eine Kombination dieser Systemkomponenten automatisch, also ohne von dem Installateur durchzuführende Maßnahmen die Datenverbindung zwischen den Systemkomponenten als Voraussetzung für dessen Betriebsbereitschaft aufgebaut wird.
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Wenn der RFID-Datenträger einen Kennungs-Datensatz aufweist, mittels dem eine Authentifizierung des RFID-Datenträgers erfolgt, als Voraussetzung zum Aufbau der Datenverbindung mit einer Systemkomponenten, dient der RFID-Datenträger gleichzeitig als Installationsberechtigung, so dass sichergestellt ist, dass nur der Installateur eine Installation des RFID-Systems durchführen kann, der durch den Besitz des den weiteren Systemkomponenten des RFID-Systems zugeordneten RFID-Datenträgers dazu berechtigt ist.
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Wenn der RFID-Datenträger einen Registrierungs-Datensatz aufweist, mittels dem eine Identifizierung und Lokalisierung des RFID-Datenträgers bei einer Datenverbindung mit einem externen Netzwerkrechner erfolgt, kann der RFID-Datenträger in einer Datenbank auf dem Netzwerkrechner erfasst und über den Netzwerkrechner eine Lokalisierung des RFID-Datenträgers erfolgen. So können beispielsweise mit einem RFID-Datenträger versehene Objekte oder den RFID-Datenträger als Systemkomponente umfassende RFID-Systeme aufgefunden werden.
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Wenn der RFID-Datenträger einen Applikations-Datensatz aufweist, der dem RFID-Datenträger eine definierte Applikation zuordnet und eine die Eingabefunktionen, insbesondere die Benutzeroberfläche, der Programmiereinrichtung definierende Applikations-Software aktiviert, ermöglicht der RFID-Datenträger nicht nur die funktionale Betriebsbereitschaft des RFID-Systems durch Bereitstellung einer Datenverbindung zwischen den Systemkomponenten, sondern darüber hinaus auch die Nutzung des RFUD-Systems für eine definierte Applikation, also beispielsweise den Einsatz des RFID-Systems in der Dokumentenlogistik in Verwaltungen und Büros, der Asset-Identifikation in öffentlichen Einrichtungen oder Unternehmen, der Waren- und Verkehrslogistik oder Prozesssteuerung.
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Wenn der RFID-Datenträger einen Konfigurations-Datensatz aufweist, mittels dem eine Konfiguration von Verbindungsschnittstelle der Systemkomponenten erfolgt, kann die Installation eines einsatzbereiten RFID-Systems noch weiter vereinfacht werden.
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Vorzugsweise erfolgt der Zugriff auf die Applikations-Software über eine Datenverbindung zwischen der Programmiereinrichtung und dem Netzwerkrechner, so dass der Datenspeicher des Netzwerkrechners zur Implementierung der Applikations-Software nutzbar ist.
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Wenn der RFID-Datenträger einen Adressierungs-Datensatz aufweist, über den eine Datenverbindung zwischen dem RFID-Datenträger und einem externen Netzwerkrechner erfolgt, kann insbesondere der Zugriff auf die System-Software und/oder die Applikations-Software über eine Datenverbindung zum externen Netzwerkrechner erfolgen, der beispielsweise als Host ausgeführt und einem Hersteller oder Lieferanten des RFID-Systems zugeordnet sein kann, der für den Installateur des RFID-Systems die Systemkomponenten und die System-Software und/oder die Applikations-Software bereitstellt. Der Adressierungs-Datensatz ermöglicht auch über eine Datenverbindung zum externen Netzwerkrechner eine Datenübermittlung oder einen Datenaustausch mit dem Netzwerkrechner, der als Cloudspeicher agieren und die Funktion einer Mailbox übernehmen kann.
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Eine für den Installateur besonders komfortable Art der Ausführung des Verfahrens sowie möglichst einfache Ausgestaltungen der Programmiereinrichtung wird möglich, wenn zur Dateneingabe der Objektdaten die Programmiereinrichtung über eine Datenverbindung mit dem Netzwerkrechner verbunden ist, so dass die Programmiereinrichtung keine besondere Eingabeeinrichtung für die Dateneingabe aufweisen muss und der Installateur auf den Anschluss einer Dateneingabeeinrichtung, wie beispielsweise ein Laptop, verzichten kann.
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Bei Bedarf ist es auch möglich, dass die System-Software und/oder die Applikations-Software in einem Datenspeicher einer beliebigen Systemkomponente gespeichert ist.
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Auch besteht die Möglichkeit, dass die System-Software und/oder die Applikations-Software in einem Datenspeicher eines externen Netzwerkrechners gespeichert ist.
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Wenn eine Datenverbindung zum externen Netzwerkrechner über eine Systemkomponente erfolgt, kann der Netzwerkrechner des RFID-Systems als Terminalserver verwendet werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt zur Installation eines RFID-Systems mittels Durchführung des vorstehend erläuterten Verfahrens zur Verknüpfung von Objekten mit einem RFID-System die Bereitstellung der Systemkomponenten und der System-Software sowie der Applikations-Software durch einen Franchisegeber, und die Nutzung der Systemkomponenten und der System-Software sowie der Applikations-Software erfolgt durch einen Franchisenehmer, wobei eine Datenverbindung zwischen dem RFID-Datenträger und der Programmiereinrichtung oder dem Lesegerät hergestellt wird.
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Damit bestehen erfindungsgemäß die wesentlichen Voraussetzungen für die Bereitstellung eines einsatzbereiten RFID-System durch einen Installateur in der Herstellung Datenverbindung zwischen dem RFID-Datenträger und der Programmiereinrichtung oder dem Lesegerät. Da neben den Systemkomponenten sowohl die System-Software als auch die Applikations-Software durch den Franchisegeber bereitgestellt werden, ist kein spezielles Experten-Know-how des Installateurs erforderlich. Die wesentlichen Schritt zur Inbetriebnahme des RFID-Systems bestehen dann noch in der Herstellung eines berührungslosen Kontakts zwischen dem RFID-Datenträger und der Programmiereinrichtung, also der für den Kontakt erforderlichen räumlichen Relativanordnung zwischen dem RFID-Datenträger und der Programmiereinrichtung, und der Eingabe der für die jeweilige Applikation erforderlichen Objektdaten in den Datenspeicher des RFID-Datenträgers mittels der Programmiereinrichtung.
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Vorzugsweise erfolgt durch die Herstellung der Datenverbindung zwischen dem RFID-Datenträger und der Programmiereinrichtung oder dem Lesegerät der Abschluss eines Franchisevertrages zwischen dem Franchisor und dem Franchisee, so dass die eingesetzten technischen Mittel den Vertragsabschluss erheblich vereinfachen.
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Vorzugsweise wird zum Zwecke des Abschluss des Franchisevertrages der Kennungs-Datensatz des RFID-Datenträgers mittels Datenverbindung zwischen der Programmiereinrichtung oder dem Lesegerät zu einem externen Netzwerkrechner des Franchisors übertragen.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1: eine RFID-System in einer ersten Ausführungsform;
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2: ein RFID-System in einer zweiten Ausführungsform.
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1 zeigt ein RFID-System 10, umfassend als Systemkomponenten einen RFID-Datenträger 11, der wahlweise mit einer Programmiereinrichtung 12 oder einem Lesegerät 13 koppelbar ist, und einen Netzwerkrechner 14, der Bestandteil eines mit dem Netzwerkrechner 14 verbundenen Netzwerkes ist, das weitere Netzwerkrechner umfasst, die innerhalb des Netzwerks einen Zugriff auf den Netzwerkrechner 14 ermöglichen.
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Die Programmiereinrichtung 12 und das Lesegerät 13 weisen wie der Netzwerkrechner 14 eine Verbindungsschnittstelle 15 für eine Datenverbindung 16, die als Kabelverbindung oder als kontaktlose Verbindung ausgeführt sein kann, mit dem Netzwerkrechner 14 auf. Der Netzwerkrechner 14, der im Fall des in 1 dargestellten Ausführungsbeispiels als Systemrechner ausgebildet ist, weist einen Datenspeicher 17 auf, der eine System-Software 18 und eine Applikations-Software 19 aufweist.
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Der RFID-Datenträger 11 kann beispielsweise als Tag ausgebildet sein, der an Objekten, wie beispielsweise Dokumente, applizierbar ist. Der RFID-Datenträger 11 enthält in einem Datenspeicher 20 einen Konfigurations-Datensatz 21, einen System-Datensatz 22 und einen Applikations-Datensatz 23. Zur Herstellung einer Datenverbindung 26 mit der Programmiereinrichtung 12 und dem Lesegerät 13 ist der in einer Chipeinheit ausgebildete Datenspeicher 20 über eine UHF- oder HF Antenneneinrichtung 25 mit einer entsprechenden Verbindungsschnittstelle 24 der Programmiereinrichtung 12 und dem Lesegerät 13 berührungslos kontaktierbar.
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Die Installation des dargestellten RFID-Systems 10 erfolgt auf Basis der Systemkomponenten, wobei nachfolgend der Bereitstellung der Systemkomponenten, also einer jeweils eine Datenverbindung 16 zwischen dem Netzwerkrechner 14 und der Programmiereinrichtung 12 einerseits und dem Netzwerkrechner 14 und dem Lesegerät 13 andererseits ermöglichenden räumlichen Anordnung, die Verbindungsschnittstellen 15 der Programmiereinrichtung 12 und des Lesegerätes 13 für einen Verbindungsaufbau, also eine Herstellung der Datenverbindung 16 zwischen der Programmiereinrichtung 12 und dem Netzwerkrechner 14 einerseits und dem Lesegerät 13 und dem Netzwerkrechner 14 anderseits, konfiguriert werden und nachfolgend der Verbindungsaufbau erfolgt.
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Die Konfiguration der Verbindungsschnittstellen 15 kann für den Installateur wesentlich vereinfacht werden, wenn der RFID-Datenträger 11 einen Konfigurations-Datensatz 21 aufweist, mittels dem eine automatische Konfiguration der Verbindungsschnittstellen 15 und 24 erfolgt.
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Nach erfolgtem Verbindungsaufbau können sowohl der System-Datensatz 22 als auch der Applikations-Datensatz 23 vom RFID-Datenträger 11 über die Datenverbindung 26 zur Programmiereinrichtung 12 und von dieser über die Datenverbindung 16 zum Netzwerkrechner 14 übertragen werden, so dass die System-Software 18, also das Betriebssystem für das RFID-System 10, und die Applikations-Software 19, also die für den jeweiligen Einsatz des RFID-Systems 10 geeignete Software, also beispielsweise eine Aktenverwaltungs-Software zur Verwaltung von mit RFID-Datenträgern 11 versehenen Akten, gestartet werden kann. Im Fall des vorgenannten Beispiels für eine Applikations-Software ermöglicht das RFID-System 10 mittels der Programmiereinrichtung 12 die Speicherung von in den Netzwerkrechner 14 eingegebenen aktenspezifischen Objektdaten auf dem der Akte zugeordneten RFID-Datenträger 11 und mittels des Lesegerätes 13 die Positionsbestimmung und die Statusüberwachung der mit dem RFID-Datenträger 11 versehenen Akte und Darstellung der Objektdaten auf dem Netzwerkrechner 14.
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2 zeigt ein RFID-System 30, das basierend auf dem in der 1 schematisch dargestellten RFID-System 10 aufgebaut ist und als Systemergänzung einen externen Netzwerkrechner 31 aufweist. Im Unterschied zu dem RFID-System 10 bei dem der Netzwerkrechner 14 als Systemrechner genutzt wird, auf den zur Nutzung der System-Software 18 und der Applikations-Software 19 zugegriffen wird, ist sowohl die System-Software 18 als auch die Applikations-Software 19 im Falle des RFID-Systems 30 auf einem Datenspeicher 32 des externen Netzwerkrechners 31 gespeichert, so dass der Netzwerkrechner 14 im Wesentlichen als Terminalrechner genutzt wird, der über die Datenverbindungen 16 mit der Programmiereinrichtung 12 und dem Lesegerät 13 verbunden ist. Die Verbindung des Netzwerkrechners 14 zum externen Netzwerkrechner 31 erfolgt über die Programmiereinrichtung 12 und das Lesegerät 13, die in diesem Fall über zusätzliche Schnittstellen 33 verfügen zur Herstellung von beispielsweise unter Nutzung des Internets ausgeführten Datenverbindungen 34 zum externen Netzwerkrechner 31, der mit einer entsprechenden Schnittstelle 33 versehen ist.
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Die in 2 dargestellte zweite Ausführungsform des RFID-Systems 30 ermöglicht es, dass etwa ein Franchisegeber die System-Software 18 und die Applikations-Software 19 auf dem als Server ausgebildeten Netzwerkrechner 31 zur Verfügung stellt und die Systemkomponenten, insbesondere den RFID-Datenträger 11, die Programmiereinrichtung 12, das Lesegerät 13 und den Netzwerkrechner 14 für den Franchisenehmer durch Übergabe bereitstellt werden. Der Zugriff des Franchisenehmers auf den Server des Franchisegebers erfolgt über die Programmiereinrichtung 12 oder das Lesegerät 13.