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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wartungsvorrichtung für ein Kreislaufatemgerät sowie ein Wartungssystem mit einer Mehrzahl von Wartungsvorrichtungen. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Kreislaufatemgerät sowie ein Verfahren zum Warten eines Kreislaufatemgerätes.
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STAND DER TECHNIK
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Im Stand der Technik sind Kreislaufatemgeräte, wie Kreislaufatemschutzgeräte oder Kreislauftauchgeräte, bekannt. Solche Kreislaufatemgeräte sind von der Umgebungsatmosphäre unabhängig wirkende Kreislaufatemgeräte. Sie kommen routinemäßig dort zum Einsatz, wo mit Gefährdungen durch toxische Verunreinigungen der Atemluft oder mit Sauerstoffmangel zu rechnen ist. Die meist frei tragbaren Kreislaufatemgeräte versorgen den Geräteträger mit Atemgas, das im Kreislaufatemgerät mitgeführt, erzeugt und gereinigt wird. Die maximalen Einsatzzeiten der Kreislaufatemgeräte sind unterschiedlich und hängen von der Menge des mitgeführten, beziehungsweise des im Kreislaufatemgerät erzeugten Atemgases, sowie dem Luftverbrauch des Geräteträgers ab.
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Bei diesen Kreislaufatemgeräten wird der Sauerstoffvorrat im Kreislaufatemgerät entweder als Drucksauerstoff oder als Chemikalsauerstoff mitgeführt. Das beim Betrieb durch den Geräteträger ausgeatmete Atemgas strömt bei Kreislaufatemgeräten meist in eine Regenerationspatrone, in der das im Atemgas enthaltene Kohlenstoffdioxid chemisch gebunden wird. Dabei entsteht unter anderem Wasser und Wärme. Kreislaufatemgeräte müssen nach jedem Einsatz aus hygienischen Gründen intensiv gereinigt, desinfiziert und getrocknet werden.
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Aus der
DE 10 2010 029 221 A1 ist beispielsweise eine Reinigungsvorrichtung für Kreislaufatemgeräte, insbesondere für Lungenautomaten und/oder Atemmasken bekannt.
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Aus der WO 2012/ 073 024 A2 ist ein Atemgerät bekannt, welches aufgrund eines zu öffnenden Gehäuses einfach gereinigt werden kann. Aus der
DE 10 2011 117 060 A1 ist eine Spülvorrichtung zum Reinigen eines Fluidsystems bekannt. Aus der
DE 197 09 700 A1 ist eine Vorrichtung zum Reinigen von Leitungssystemen, insbesondere von Wärmetauschern und dergleichen, bekannt. Die
DE 10 05 378 B zeigt ein Reinigungsgerät zum Reinigen eines Grobstaubfilters einer Halbmaske. Der schlauchförmige Grobstaubfilter wird dabei mittels entsprechender Anschlussstücke an zwei Seiten an die Reinigungsvorrichtung angeschlossen und anschließend zwecks Reinigung ausgeblasen. Die US 2002 / 0 092 545 A1 zeigt eine Vorrichtung zum chemischen Reinigen einer Sauerstoffleitung durch Zirkulation eines Reinigungsmediums. Zum Anschluss an die Sauerstoffleitung notwendige Schläuche gehen von einem Verbindungspanel eines in einem separaten Gehäuse angeordneten Gerätes aus.
Die Wartung der Kreislaufatemgeräte erfordert heutzutage eine aufwendige Demontage der Kreislaufatemgeräte bis zum kleinsten Einzelbauteil. Die demontierten Komponenten werden dann manuell mit Leitungswasser gespült und anschließend chemisch gereinigt und desinfiziert. Eine optionale Trocknung erfolgt in Trocknungsschränken, mit Hilfe spezieller Trocknungsdüsen für Atemschläuche und/oder Atembeutel, oder einfach bei Umgebungstemperatur für mehrere Tage. Hierfür sind beispielsweise Trocknungsvorrichtungen mit einem Trocknungsgebläse bekannt, das in der Lage ist, gleichzeitig mehrere Kreislaufatemgeräte zu trocknen. Die Kreislaufatemgeräte sind dabei teilweise fertigmontiert. Für die Reinigung und Desinfektion müssen die Kreislaufatemgeräte davor dennoch vollständig demontiert werden. Nach der Trocknung müssen die demontierten Kreislaufatemgeräte wieder zusammengebaut werden.
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Zur Desinfektion von Kreislaufatemgeräten oder Beatmungsgeräten können chemische oder physikalische Verfahren eingesetzt werden. Bei den chemischen Verfahren gibt es auf dem Markt verschiedene geprüfte Desinfektionsmittel mit unterschiedlichen Wirkstoffen. Zu den physikalischen Verfahren gehören unter anderem die thermische Desinfektion, die Desinfektion mit Hilfe von UV- beziehungsweise UV-C-Strahlen und die Plasmadesinfektion. Bei Atemschutzgeräten werden meistens chemische oder thermochemische Verfahren eingesetzt. Thermochemische Verfahren finden bei definierten begrenzten Temperaturen unter Zusatz eines geeigneten Desinfektionsmittels in entsprechender Konzentration und Einwirkzeit statt.
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Die im Stand der Technik bekannten Verfahren kosten viel Zeit und sind somit teuer. Die komplette Wartung eines Kreislaufatemgerätes kann inklusive Demontage, Reinigung, Desinfektion, Trocknung und Montage mehrere Stunden dauern. Hierbei ist ferner ein sehr hoher Wasserverbrauch zur Reinigung zu verzeichnen.
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Die Desinfektion erfolgt meist mit aggressiven chemischen Mitteln, die die Haut des Gerätewartes angreifen können, falls keine Handschuhe getragen werden. Die Konzentrationen der Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sowie die Einwirkdauer sind hierbei strikt vorgeschrieben und einzuhalten. Dafür ist ein Gerätewart zuständig. Bedingt durch den manuellen Wartungsprozess kommt es oft zur Missachtung der Reinigungs- und/oder Desinfektionsparameter, wodurch die Komponenten des Kreislaufatemgerätes beschädigt werden können. Kleinstbauteile, wie Richtungsventile oder Federn, können bei der Wartung beschädigt oder verloren gehen. Vor allem Kleinstbauteile können bei der Montage des Kreislaufatemgerätes vergessen werden, wodurch die Funktionstüchtigkeit des Kreislaufatemgerätes beeinträchtigt werden kann.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile bei einer Wartungsvorrichtung für ein Kreislaufatemgerät, sowie einem Verfahren zum Warten eines Kreislaufatemgerätes zumindest teilweise zu vermeiden. Insbesondere ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung, sowie ein Verfahren zum Warten eines Kreislaufatemgerätes zu schaffen, welche eine schnelle und sichere Reinigung, Desinfektion und Trocknung von Kreislaufatemgeräten ermöglichen.
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Die voranstehende Aufgabe wird mittels einer Wartungsvorrichtung für ein Kreislaufatemgerät und eines Verfahrens zum Warten eines Kreislaufatemgerätes sowie mittels eines Wartungssystems jeweils mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit den Vorrichtungen beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Warten eines Kreislaufatemgerätes und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.
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Zur Lösung der Aufgabe wird eine Wartungsvorrichtung für Kreislaufatemgeräte mit einem nachfolgend mit weiteren Details dargestellten Verbindungsmodul vorgeschlagen. Die Wartungsvorrichtung umfasst einen Controller sowie durch den Controller steuer- und/oder regelbare Ventile, wobei das Wartungsfluid und/oder das Gas durch den Controller und die Steuerung und/oder Regelung der Ventile in einem Zustand, in welchem das Verbindungsmodul in das Kreislaufatemgerät eingebaut ist, durch den Atemkreislauf zirkulierbar sind. Mittels einer derartigen Wartungsvorrichtung ist es möglich, eine relativ leicht zu transportierende Wartungsvorrichtung bereitzustellen, welche erst am Einsatzort mit Wartungsfluidquellen, wie Fluidtanks und/oder -leitungen, und ggf. einer Stromquelle verbindbar ist und Wartungsfluide über den integrierten Controller und die zugehörigen Ventile durch den Atemkreislauf eines Kreislaufatemgerätes steuert und/oder regelt.
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Die Wartungsvorrichtung kann hierzu bevorzugt mit einem Temperatur- und/oder Feuchtesensor im Bereich des Einlassanschlusses und im Bereich des Auslassanschlusses des Verbindungsmoduls ausgestattet sein. Dadurch kann beispielsweise die Trocknung, beziehungsweise die Trocknungswirksamkeit des Kreislaufatemgerätes überwacht werden. Die inneren Flächen des Atemkreislaufs können beispielsweise als trocken erkannt werden, wenn die gemessene Temperatur und Feuchtigkeit am Eingang und Ausgang des Verbindungsmoduls gleich sind. Der Controller kann die erfassten Sensorinformationen dann weiter verarbeiten und die Ventile entsprechend steuern beziehungsweise regeln.
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Die Wartungsvorrichtung umfasst ferner erfindungsgemäß ein Filtermodul, wobei das Verbindungsmodul stromaufwärts an einer Regenerationspatrone des Kreislaufatemgerätes und das Filtermodul stromabwärts an der Regenerationspatrone montierbar sind. Der Erfindung liegt hierbei die Erkenntnis zugrunde, dass in Regenerationspatronen verwendeter Atemkalk als Absorptionsmittel zum chemischen Binden von in der Ausatemluft enthaltenem Kohlenstoffdioxid nach der Verwendung ein hochalkalisches Milieu schafft. Das heißt, die Erfindung nutzt gemäß diesem Aspekt die chemischen, eigentlich negativen Eigenschaften des Atemkalks, wodurch eine Desinfektion durchführbar ist. In der Regenerationspatrone herrscht während, beziehungsweise nach dem Einsatz, beziehungsweise der Verwendung ein hochalkalisches Milieu, das durch die chemische Absorptionsreaktion des Atemkalks entsteht (pH-Wert: bis ca. 12). Wasser, das durch die Regenerationspatrone strömt und somit Kontakt mit dem Atemkalk hat, wird unmittelbar hochalkalisch. Diese hochalkalische Flüssigkeit wirkt stark inaktivierend und keimreduzierend auf Bakterien, Viren und Pilze. Die geometrischen Gegebenheiten in der Regenerationspatrone (verdichtete Atemkalkpillen, verwendete Siebe und Filter) stellen für viele der Bakterien und Pilze eine schwer überwindbare mechanische Falle dar. Durch das Auffangen der Mikroorganismen wird der Desinfektionsprozess unterstützt. Durch die Überlagerung der mechanischen und chemischen Eigenschaften von Atemkalk mit einer thermischen Komponente kann eine ausreichende desinfizierende Wirkung des zu reinigenden Kreislaufatemgerätes sichergestellt werden. Die thermische Komponente kommt ins Spiel, wenn das verwendete Wasser, das durch die Regenerationspatrone strömt, eine Temperatur von ca. über 50°C, bevorzugt zwischen 50°C und 60°C, aufweist. Hierzu kann eine Temperiervorrichtung in der Wartungsvorrichtung bereitgestellt werden. Der in Regenerationspatronen verwendete Atemkalk ist zudem geruchsneutral. Die warme hochalkalische Flüssigkeit, die durch die Regenerationspatrone strömt und das Kreislaufatemgerät desinfiziert, ist somit auch geruchsneutral. Ein intensives Spülen nach der Desinfektion ist somit nicht mehr notwendig, wodurch der Wasserverbrauch gesenkt werden kann. Das Filtermodul sowie das Verbindungsmodul müssen dabei nicht direkt an der Regenerationspatrone montierbar sein, sondern können auch über ein Zwischenelement daran angeschlossen werden.
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Erfindungsgemäß wird als Teil der Wartungsvorrichtung ein Verbindungsmodul zum Einbau in einen Atemkreislauf eines Kreislaufatemgerätes bereitgestellt. Das Verbindungsmodul weist einen Einlassanschluss, an welchem ein erstes Kreislaufelement des Kreislaufatemgerätes anschließbar ist, einen Auslassanschluss, an welchem ein zweites Kreislaufelement des Kreislaufatemgerätes anschließbar ist, wenigstens einen Fluideingang, durch welchen Wartungsfluid in den Atemkreislauf des Kreislaufatemgerätes einbringbar ist, und wenigstens einen Fluidausgang, durch welchen das Wartungsfluid aus dem Atemkreislauf des Kreislaufatemgerätes ausbringbar ist, auf.
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Durch das Verbindungsmodul ist es erstmals möglich, bei einer Wartung auf eine vollständige Demontage des Kreislaufatemgerätes zu verzichten, wodurch Wartungsdauer und -kosten erheblich reduziert werden können. Das Verbindungsmodul kann zum Einbringen des Wartungsfluids derart in den Atemkreislauf des Kreislaufatemgerätes eingebaut werden, dass ein geschlossener Kreislauf gebildet wird. Hierzu kann das Verbindungsmodul zwischen zwei Kreislaufelemente des Kreislaufatemgerätes gesteckt, geschraubt, aneinandergelegt und/oder durch ein weiteres Befestigungsmittel formschlüssig montiert werden. Bevorzugt kann das Verbindungsmodul beispielsweise zwischen einem Ende eines Ausatemschlauches und einem Atembeutel, welche zwei Kreislaufelemente des Kreislaufatemgerätes sind, eingebaut werden. Hierzu kann bei bestimmten Kreislaufatemgeräten vorher ggf. eine Regenerationspatrone (CO2-Absorber) ausgebaut werden. Es ist jedoch auch möglich, bei bestimmten Kreislaufatemgeräten das Verbindungsmodul zwischen dem einen Ende des Ausatemschlauches und einem Eingangsanschluss der Regenerationspatrone einzubauen. Das Verbindungsmodul ist jedoch nicht darauf beschränkt und kann auch an einer beliebigen anderen Stelle zwischen zwei Kreislaufelementen des Kreislaufatemgerätes eingebaut werden.
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Das Verbindungsmodul ist vorliegend bevorzugt als im Wesentlichen steifes beziehungsweise starres Bauteil vorgesehen, das bevorzugt aus Kunststoff, beispielsweise Duroplast, und/oder Metall besteht. Der Einlassanschluss und der Fluideingang bilden mit Bezug auf das Verbindungsmodul bevorzugt zwei separate Fluideingänge. Der Auslassanschluss und der Fluidausgang bilden mit Bezug auf das Verbindungsmodul bevorzugt zwei separate Fluidausgänge. Insbesondere weist das Verbindungsmodul ein festes Gehäuse mit definierten Fluideingängen und Fluidausgängen auf.
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Mit dem Verbindungsmodul kann ferner keine Missachtung beziehungsweise Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Reinigungs- und Desinfektionszeiten mehr stattfinden. Die Reinigungs- und/oder Desinfektionszeiten sind durch die Dauer eines Durchflusses des Wartungsfluids durch den Atemkreislauf fest vorgegeben. Das Wartungsfluid kann beispielsweise ein Desinfektionsfluid oder ein Reinigungsfluid sein.
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Ein weiterer Vorteil des Verbindungsmoduls ist es, dass dadurch, dass die Bauteile des Kreislaufatemgerätes nicht mehr auseinandergebaut und separat behandelt werden müssen,
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Einzelkomponenten nicht mehr verloren gehen können. Außerdem kann dadurch der Wasserverbrauch bei der Reinigung des Kreislaufatemgerätes reduziert werden.
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Dadurch, dass das Wartungsfluid mittels des Verbindungsmoduls in den geschlossenen Atemkreislauf des Kreislaufatemgerätes eingebracht werden kann, ist es ferner realisierbar, dass der Gerätewart nicht mehr in Berührung mit aggressiven chemischen Medien kommt. Bei einer herkömmlichen Wartung beziehungsweise Behandlung mit Desinfektionsmitteln bei einem im Wesentlichen vollständig auseinandergebautem Kreislaufatemgerät ist dies nur unter Verwendung von Schutzbekleidung für den Gerätewart möglich.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist das Verbindungsmodul einen weiteren Fluideingang auf, durch welchen ein Gas zum Trocknen des Atemkreislaufs in denselben einbringbar ist. Das Gas zum Trocknen des Atemkreislaufs kann Druckluft aus einer Leitung oder aus Druckgasbehältern sein. Die Verwendung von elektrischen Kompressoren zur Erzeugung des Gases zum Trocknen ist auch möglich.
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In einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist das Verbindungsmodul einen Controller, durch den Controller steuer- und/oder regelbare Ventile, wenigstens einen mit Wartungsfluid gefüllten Fluidspeicher, eine Fluidfördervorrichtung und eine Stromversorgungseinheit auf, wobei das Wartungsfluid durch den Controller in einem Zustand, in welchem das Verbindungsmodul in das Kreislaufatemgerät eingebaut ist, mittels der Fluidfördervorrichtung durch das Kreislaufatemgerät förderbar ist. Dadurch ist es möglich, ein mobiles Wartungsmodul mit einem unabhängig von weiteren Komponenten arbeitenden Verbindungsmodul zu schaffen. Diese Lösung ist jedoch nicht auf das mobile Wartungsmodul beschränkt, sondern kann auch stationär betrieben werden. Das Wartungsfluid im wenigstens einen Fluidspeicher ist bevorzugt ein Desinfektionsmittel oder Wasser als Reinigungsmittel. In einer bevorzugten Ausgestaltung sind beispielsweise zwei Fluidspeicher vorgesehen, wobei der eine mit einem Desinfektionsmittel und der andere mit einem Spül- bzw. Reinigungsmittel, beispielsweise Wasser oder einem mit Chemikalien versetzten Fluid, gefüllt sind. Die Fluidspeicher können dann über Ventile derart geschaltet sein, dass zuerst das Reinigungsmittel und anschließend das Desinfektionsmittel in den Atemkreislauf des Kreislaufatemgerätes ausbringbar sind. Die hierfür verwendeten Ventile sind bevorzugt Absperrventile, sind jedoch nicht darauf beschränkt. So können beispielsweise auch andere Sperrventile, Druckventile, Stromventile oder Wegeventile verwendet werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist das Verbindungsmodul ferner wenigstens einen leeren Fluidspeicher auf, wobei das Wartungsfluid mittels der Fluidfördervorrichtung von dem wenigstens einen gefüllten Fluidspeicher durch den Fluideingang, das Kreislaufatemgerät und den Fluidausgang in dieser Reihenfolge in den leeren Fluidspeicher förderbar ist. Dadurch wird ein besonders mobiles Wartungsmodul geschaffen, das auf keinerlei externes Zubehör, wie Tanks oder Fluidquellen, angewiesen ist. Dadurch, dass das Wartungsfluid, beispielsweise mit chemischen Substanzen versetztes Desinfektionsmittel, nicht aus dem Verbindungsmodul ausgegeben, sondern direkt in demselben gespeichert wird, kann das Verbindungsmodul grundsätzlich an jedem Ort zum Einsatz kommen, ohne umweltrelevante Vorkehrungen bezüglich einer korrekten Abfuhr des Desinfektionsmittels treffen zu müssen.
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Das Verbindungsmodul kann einen Gasbehälter aufweisen, aus welchem Gas zum Trocknen des Atemkreislaufs ausbringbar ist. Dadurch ist es nicht nur möglich, ein mobiles Wartungsmodul zur Desinfektion und/oder Reinigung von Kreislaufatemgeräten, sondern auch zur schnellen Trocknung derselben zu schaffen. Hierbei ist das Gas durch den Controller in einem Zustand, in welchem das Verbindungsmodul in das Kreislaufatemgerät eingebaut ist, beispielsweise mittels einer Fluidfördervorrichtung durch das Kreislaufatemgerät förderbar. Der Gasbehälter kann aber beispielsweise auch als Druckgasbehälter ausgestaltet sein, so dass das Gas als Druckluft ohne Fluidfördervorrichtung in den Atemkreislauf einbringbar ist. Die Verwendung von Kompressoren zur Erzeugung des Gases zum Trocknen ist auch möglich. In einer Weiterbildung kann die Wartungsvorrichtung eine Bypass-Leitung aufweisen, die das Verbindungsmodul mit dem Filtermodul verbindet. Das heißt, dass das Verbindungsmodul derart direkt mit dem Filtermodul verbunden wird, dass ein Fluidstrom um die Regenerationspatrone herum geführt werden kann. Dadurch ist es möglich, die Regenerationspatrone bei einem Spülvorgang, beispielsweise mit Wasser, zu umgehen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird zur Lösung der Aufgabe ein Kreislaufatemgerät mit dem vorstehend beschriebenen Verbindungsmodul oder der vorstehend beschriebenen Wartungsvorrichtung bereitgestellt. Dabei gelten für das Kreislaufatemgerät dieselben Vorteile, wie sie bereits ausführlich zu dem Verbindungsmodul und der Wartungsvorrichtung beschrieben worden sind.
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Gemäß noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Warten eines Kreislaufatemgerätes bereitgestellt, aufweisend die Schritte:
- - Öffnen des Kreislaufatemgerätes an wenigstens einer Stelle,
- - Einbauen des vorstehenden Verbindungsmoduls oder der vorstehenden Wartungsvorrichtung an der geöffneten Stelle,
- - Einbringen von Wartungsfluid in den Atemkreislauf des Kreislaufatemgerätes durch das Verbindungsmodul oder die Wartungsvorrichtung. Das Öffnen des Kreislaufatemgerätes steht hierbei für ein Öffnen des Atemkreislaufs. Das heißt, zum Öffnen des Kreislaufatemgerätes wird beispielsweise ein Atemschlauch von einer Regenerationspatrone oder ein Atemschlauch von einem Schlauchanschluss einer Atemmaske abgezogen.
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Das Verbindungsmodul wird bevorzugt stromaufwärts an einer Regenerationspatrone des Kreislaüfatemgerätes und das Filtermodul stromabwärts an der Regenerationspatrone montiert. Als Wartungsfluid können beispielsweise ein Desinfektionsfluid und/oder ein Reinigungsfluid verwendet werden, wobei zum Warten zuerst das Reinigungsfluid und anschließend das Desinfektionsfluid in den Atemkreislauf des Kreislaufatemgerätes eingebracht wird. Nach dem Einbringen des Desinfektionsfluids kann ferner ein Gas zum Trocknen des Atemkreislaufs in den Atemkreislauf des Kreislaufatemgerätes eingebracht werden. Der Wartungsvorgang ist jedoch nicht darauf beschränkt. So ist es auch denkbar, dass vor dem Einbringen des Reinigungsfluid ein Spülvorgang durchgeführt wird, bei welchem der Atemkreislauf zunächst mit einem Spülfluid, beispielsweise Wasser, gespült und erst anschließend mit dem Reinigungsfluid, beispielsweise mit geeigneten Chemikalien versetztem Reinigungsfluid, gereinigt wird. Nach dem Einbringen des Desinfektionsfluids ist es ferner denkbar, dass ein weiterer Spülvorgang durchgeführt wird, bevor mit der Trocknung begonnen wird. Die Trocknungstemperatur und -dauer muss den verwendeten Werkstoffen im System angepasst sein. Für die Trocknung des Atemkreislaufs im Kreislaufatemgerät ist eine Fluidzirkulation im geschlossenen Kreislauf nicht notwendig und eher hinderlich. Der Fluidausgang und/oder der Fluideingang sollten deshalb während der Trocknung offen bleiben. Um eine schonendere Trocknung des Atemkreislaufs zu erreichen, empfiehlt es sich, einen langsamen Anstieg der Strömungsgeschwindigkeit des Trocknungsmediums einzustellen. Das zyklische Ein- und Ausschalten eines Trocknungsgebläses oder einer Druckluftversorgung sorgt für eine effizientere Trocknung, da flexible Komponenten im Atemkreislauf, wie Atembeutel oder Richtungsventile, ständig in Bewegung bleiben. Zur Erzielung einer noch besseren Desinfektionswirkung kann das Wartungsfluid vor Eintritt in den Einlassanschluss ferner durch einen bevorzugt stromaufwärts zum Verbindungsmodul bereitzustellenden UV-Generator geleitet werden. Die UV-Strahlung ist beispielsweise UV-C-Strahlung im Wellenlängenbereich von 100 bis 300 nm. Hierzu ist es außerdem denkbar, dass das Wartungsfluid zusätzlich durch einen bereitzustellenden Ultraschallschwingungsgenerator mit Ultraschallschwingungen beaufschlagt wird. Durch das erfindungsgemäße Verfahren zum Warten eines Kreislaufatemgerätes ergeben sich die gleichen vorteilhaften Effekte, wie bei dem vorstehenden Verbindungsmodul und/oder der vorstehenden Wartungsvorrichtung.
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Gemäß noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird zur Lösung der Aufgabe ein Wartungssystem mit einer Mehrzahl der vorstehenden Wartungsvorrichtungen zum automatischen Warten von Kreislaufatemgeräten gemäß dem vorstehenden Verfahren bereitgestellt. Das Wartungssystem besteht dann beispielsweise aus einer Steuerungskammer und einer Reinigungskammer. In der Steuerungskammer sind die notwendigen Leitungen, elektrisch und/oder pneumatisch gesteuerte Ventile, Wasser- und Luftfilter, Dosiereinheiten für flüssige und/oder pulverförmige Reinigungs- und/oder Desinfektionsmedien, Wasser- und Luftheizungen sowie der Controller vorhanden. Das benötigte Wasser für die Reinigung und Desinfektion kann dann entweder direkt aus einer Leitung oder aus Fluidspeichern entnommen werden. Hierbei ist es bevorzugt, das verwendete Wasser zu entkalken, um die Bildung von Kalkrückständen im Atemkreislauf zu unterbinden. Wie bereits vorstehend dargestellt kann das Gas beziehungsweise Trocknungsmedium Druckluft aus einer Leitung oder aus Druckgasbehältern sein. Die Verwendung von Kompressoren zur Erzeugung des Trocknungsmediums ist auch möglich. Die Trocknungstemperatur und -dauer kann den verwendeten Werkstoffen im System angepasst sein. Der Controller koordiniert die Funktionsweise verschiedener Aktuatoren, beziehungsweise Ventile, um eine Reinigung, Desinfektion und Trocknung von einem oder mehreren Kreislaufatemgeräten zu ermöglichen. Der Controller ist auch für die automatische Dosierung der Reinigungs- und/oder Desinfektionsmitteln zuständig. Die Reinigungskammer kann beispielsweise ein zusätzliches Düsensystem und eine Haltevorrichtung enthalten. Das Düsensystem ermöglicht die Reinigung, Desinfektion und Trocknung der äußeren Flächen der Kreislaufatemgeräte. Die Haltervorrichtung ermöglicht die Aufnahme von einem oder mehreren Kreislaufatemgeräten, sowie die Behandlung der inneren atemluftberührenden Flächen im System. Dabei ist es bevorzugt, wenn die behandelnden Kreislaufatemgeräte in waagerechter Position liegen. Diese Position begünstigt die Fluidzirkulation im Kreislauf des Kreislaufatemgerätes. Eine Fluidzirkulation im geschlossenen Atemkreislauf trägt maßgeblich zur Reduktion des Wasserverbrauchs bei.
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BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zu einigen Ausführungsbeispielen der Erfindung, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder der Zeichnung hervorgehende Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und räumlicher Anordnungen können sowohl für sich, als auch in den verschiedenen Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Es zeigen schematisch:
- 1 eine schematische Ansicht eines Verbindungsmoduls gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 2 eine schematische Ansicht eines Verbindungsmoduls gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 3 eine schematische Ansicht eines Verbindungsmoduls gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 4 eine schematische Ansicht eines Verbindungsmoduls gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 5 eine schematische Ansicht eines Verbindungsmoduls gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 6 eine schematische Ansicht eines Verbindungsmoduls gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 7 eine schematische Ansicht einer Wartungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, und
- 8 eine schematische Ansicht einer Wartungsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den 1 bis 8 jeweils mit demselben Bezugszeichen versehen, wobei auf eine redundante Beschreibung einzelner Bauteile verzichtet wird.
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1 zeigt eine schematische Ansicht eines Verbindungsmoduls 10 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. 1 zeigt insbesondere ein Verbindungsmodul 10 zum Einbau in einen Atemkreislauf eines Kreislaufatemgerätes 1000 mit einem Einlassanschluss 12, an welchem ein erstes Kreislaufelement des Kreislaufatemgerätes 1000 anschließbar ist, einem Auslassanschluss 14, an welchem ein zweites Kreislaufelement des Kreislaufatemgerätes 1000 anschließbar ist, wenigstens einem Fluideingang 16, durch welchen Wartungsfluid in den Atemkreislauf des Kreislaufatemgerätes 1000 einbringbar ist, und wenigstens einem Fluidausgang 18, durch welchen das Wartungsfluid aus dem Atemkreislauf des Kreislaufatemgerätes 1000 ausbringbar ist. Das Kreislaufatemgerät 1000 ist in 1 nur schematisch dargestellt. Für eine vereinfachte Darstellung wird in den 2 bis 8 darauf verzichtet. Zur Steuerung und/oder Regelung des Fluidstroms in dem Verbindungsmodul 10 können Ventile vorgesehen sein, die sich außerhalb des Verbindungsmoduls 10 oder in diesem befinden können. Der Einlassanschluss 12, der Auslassanschluss 14, der Fluideingang 16 und der Fluidausgang 18 können von einer Hauptoberfläche des Verbindungsmoduls hervorstehen, können aber auch in diese hinein versetzt angeordnet sein. Die Positionen der Ein- und Ausgänge 12, 14, 16, 18 ist nicht auf die in 1 dargestellten beschränkt.
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Ein derartiges Verbindungsmodul 10 ist insbesondere für Kunden von Bedeutung, die nur wenige Kreislaufatemgeräte 1000 besitzen, oder für welche, die selten solche Kreislaufatemgeräte 1000 verwenden. Eine Anschaffung einer großen Reinigungs-, Desinfektions-, und Trocknungsvorrichtung kann für diese Kunden nicht wirtschaftlich sein. Das Verbindungsmodul 10 kann dabei von einem Atemschutzgerät zum nächsten eingesetzt werden und somit eine serielle und kostengünstige Behandlung ermöglichen.
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2 zeigt eine schematische Ansicht eines Verbindungsmoduls 10 gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das Verbindungsmodul 10 unterscheidet sich zu dem in 1 dargestellten Verbindungsmodul 10 insbesondere durch einen weiteren Fluideingang 20 für Gas zum Trocknen des Atemkreislaufs, sowie die Temperatur- und/oder Feuchtesensoren 28 und die Ventile 40. Durch die Temperatur- und/oder Feuchtesensoren 28 kann die Trocknung beziehungsweise die Trocknungswirksamkeit des Kreislaufatemgerätes 1000 (1) überwacht werden. Die inneren Flächen des Atemkreislaufs können beispielsweise als trocken erkannt werden, wenn die gemessene Temperatur und Feuchtigkeit am Eingang und Ausgang des Verbindungsmoduls 10 gleich sind. Der Controller 30 kann die erfassten Sensorinformationen dann weiter verarbeiten und die Ventile 40 entsprechend steuern beziehungsweise regeln. Zur Erwärmung des Wartungsfluids kann ein Temperiermodul 27 bereitgestellt sein, welches das Wartungsfluid auf eine gewünschte Temperatur temperiert, bevor es in den Atemkreislauf des Kreislaufatemgerätes 1000 (1) eintritt.
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3 zeigt eine schematische Ansicht eines Verbindungsmoduls 10 gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das in 3 dargestellte Verbindungsmodul 10 unterscheidet sich zu dem in 2 dargestellten Verbindungsmodul 10 insbesondere durch den Fluidspeicher 22 sowie die Dosiereinheit 70. Diese Ausführungsform eignet sich besonders gut bei Verbindungsmodulen 10, die nur ein einziges Kreislaufatemgerät 1000 (1) behandeln müssen. Dabei kann die integrierte Dosiereinheit 70 für flüssige und/oder pulverförmige Reinigungs- und/oder Desinfektionsmittel viel kleiner dimensioniert werden als bei stationären Reinigungsvorrichtungen. Dadurch kann das begrenzte Bauvolumen optimal genutzt werden. Der Controller 30 koordiniert hierbei die Funktionsweise der verschiedenen Ventile 40, um eine Reinigung, Desinfektion und Trocknung von einem oder mehreren Kreislaufatemgeräten 1000 (1) zu ermöglichen. Der Controller 30 ist auch für die automatische Dosierung der Reinigungs- und/oder Desinfektionsmittel zuständig. Die Stromversorgung des Controllers 30 sowie der restlichen elektrischen Komponenten kann entweder aus einem Stromnetz erfolgen, oder mit Hilfe integrierter Akkumulatoren oder Batterien. Die in 3 beispielhaft dargestellten Partikelfilter 92 dienen zur Filtrierung des in den Atemkreislauf einzubringenden Wartungsfluids und sind optionale Bauelemente.
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4 zeigt eine schematische Ansicht eines Verbindungsmoduls 10 gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das in 4 dargestellte Verbindungsmodul 10 unterscheidet sich von dem in 3 dargestellten Verbindungsmodul 10 insbesondere durch den integrierten Fluidspeicher 22 und den stromabwärts von diesem angeordneten weiteren Partikelfilter 92'. Hierbei wird insbesondere die Eigenschaft des sogenannten Atemkalks verwendet. Der Fluidspeicher 22 kann mit flüssigen und/oder pulverförmigen Reinigungs- und/oder Desinfektionsmitteln, bevorzugt Atemkalk, befüllt werden.
Hierbei kann beispielsweise auch Atemkalk aus einer Atemkalkpatrone in den Fluidspeicher 22 geschüttet werden. Dabei ist es bevorzugt, einen Filter im Anschluss zum Fluidspeicher 22 zu verwenden, um eine Verschleppung des Kalkstaubes in die anderen Komponenten des Atemkreislaufs zu unterbinden.
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5 zeigt eine schematische Ansicht eines Verbindungsmoduls gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das in 5 dargestellte Verbindungsmodul 10 unterscheidet sich von dem in 4 dargestellten Verbindungsmodul 10 insbesondere durch die ausgelagerte Regenerationspatrone 100. Im Unterschied zu der in 4 beschriebenen Ausführungsform muss Atemkalk nicht in eine Fluidspeicher 22 geschüttet werden. Die verbrauchte und mit Atemkalk volle Regenerationspatrone 100 wird an externen Leitungen 80 des Verbindungsmoduls 10 angeschlossen. Durch die Durchströmung der Regenerationspatrone 100 wird die desinfizierende Wirkung des darin befindlichen Kalks genutzt. Falls die Regenerationspatrone 100 mehr als zwei Ein- beziehungsweise Ausgänge aufweist, dann müssen die zusätzlichen Ausgänge abgeschlossen beziehungsweise abgedichtet werden. Dadurch wird vermieden, dass Wasser aus der Regenerationspatrone 100 austritt.
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6 zeigt eine schematische Ansicht eines Verbindungsmoduls 10 gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. In der in 6 dargestellten Ausführungsform weist das Verbindungsmodul 10 den Controller 30, durch den Controller 30 steuer- und/oder regelbare Ventile, wenigstens einen mit Wartungsfluid gefüllten Fluidspeicher 22, eine Fluidfördervorrichtung 50 und eine Stromversorgungseinheit 60 auf. Das Wartungsfluid ist durch den Controller in einem Zustand, in welchem das Verbindungsmodul 10 in das Kreislaufatemgerät 1000 eingebaut ist, mittels der Fluidfördervorrichtung 50 durch das Kreislaufatemgerät 1000 förderbar. Das Wartungsfluid im wenigstens einen Fluidspeicher 22 ist bevorzugt ein Desinfektionsmittel oder Wasser als Reinigungsmittel. In einer bevorzugten Ausgestaltung können auch zwei oder mehr Fluidspeicher 22 vorgesehen sein, wobei der eine mit einem Desinfektionsmittel und der andere mit einem Reinigungsmittel, beispielsweise Wasser, gefüllt sind. Die Fluidspeicher können dann über die Ventile 40 beziehungsweise den Controller 30 derart geschaltet werden, dass zuerst das Desinfektionsmittel und anschließend das Reinigungsmittel in den Atemkreislauf des Kreislaufatemgerätes 1000 ausbringbar ist. Das aus dem Fluidspeicher 22 ausgebrachte Wartungsfluid kann anschließend beispielsweise in einem leeren. Fluidspeicher 24 aufgefangen werden, der ebenfalls im Verbindungsmodul 10 angeordnet ist.
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Ferner ist in der in 6 dargestellten Ausführungsform ein Gasbehälter 26 angeordnet, aus welchem Gas zum Trocknen des Atemkreislaufs ausbringbar ist. Durch ein Verbindungsmodul gemäß dieser Ausführungsform ist es nicht nur möglich, ein mobiles Wartungsmodul zur Desinfektion und/oder Reinigung von Kreislaufatemgeräten 1000, sondern auch zur schnellen Trocknung derselben zu schaffen. Hierbei kann das Gas durch den Controller 30 in einem Zustand, in welchem das Verbindungsmodul 10 in das Kreislaufatemgerät 1000 eingebaut ist, beispielsweise mittels der Fluidfördervorrichtung 50 durch das Kreislaufatemgerät 1000 förderbar sein. Der Gasbehälter 26 kann aber beispielsweise auch als Druckgasbehälter ausgestaltet sein, so dass das Gas als Druckluft ohne Fluidfördervorrichtung 50 in den Atemkreislauf einbringbar ist. Auch die Verwendung von elektrischen Kompressoren ist möglich. Der Fluidausgang 18 ist hierbei ein Fluidausgang mit Bezug auf den Atemkreislauf des Kreislaufatemgerätes 1000, d.h., das Wartungsfluid kann durch den Fluidausgang 18 aus dem Atemkreislauf des Kreislaufatemgerätes 1000 austreten und in das Verbindungsmodul beziehungsweise den leeren Fluidspeicher 24 eintreten.
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7 zeigt eine schematische Ansicht einer Wartungsvorrichtung 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Insbesondere zeigt 7 eine Vorrichtung zur thermochemischen Desinfektion von Kreislaufatemgeräten 1000, die Atemkalk als Absorptionsmittel zum chemischen Binden von in der Ausatemluft enthaltenem Kohlenstoffdioxid verwenden. Hierbei nutzt die Wartungsvorrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung die chemischen, eigentlich negativen Eigenschaften des Atemkalks, um die Desinfektion durchzuführen. In der Regenerationspatrone 100 herrscht während beziehungsweise nach dem Einsatz ein hochalkalisches Milieu, das durch die chemische Absorptionsreaktion des Atemkalks entsteht. Bei der Entwicklung der vorliegenden Erfindung konnte hierbei experimentell nachgewiesen werden, dass Wasser, das durch die Regenerationspatrone 100 strömt und somit Kontakt mit dem Atemkalk hat, unmittelbar hochalkalisch wird. Diese hochalkalische Flüssigkeit wirkt stark inaktivierend und keimreduzierend auf Bakterien, Viren und Pilze.
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Die erfindungsgemäße Wartungsvorrichtung 1 gemäß dieser Ausführungsform wird mit dem vorstehend beschriebenen Verbindungsmodul 10 bereitgestellt. Die Wartungsvorrichtung 1 enthält ferner einen Controller 30 sowie durch den Controller steuer- und/oder regelbare Ventile 40, wobei das Wartungsfluid und/oder das Gas durch den Controller 30 und die Steuerung und/oder Regelung der Ventile 40 in einem Zustand, in welchem das Verbindungsmodul 10 in das Kreislaufatemgerät 1000 eingebaut ist, durch den Atemkreislauf zirkulierbar sind. In der Wartungsvorrichtung 1 ist das Verbindungsmodul 10 stromaufwärts an der Regenerationspatrone 100 montiert. Ein Filtermodul 90 ist stromabwärts an der Regenerationspatrone 100 montiert. Das Verbindungsmodul 10 wird hierbei bevorzugt zwischen einen Ausatemschlauch (nicht dargestellt) und der mit Atemkalk zumindest teilweise gefüllten Regenerationspatrone 100 gesteckt. Das Verbindungsmodul 10 verbindet das Kreislaufatemgerät 1000 dann über den Fluideingang 16 mit einer Wasserversorgung sowie über den Fluidausgang 18, beispielsweise mit der Kanalisation beziehungsweise einem Abwasserort.
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Das benötigte Wasser für die Desinfektion kann hierbei wieder entweder direkt aus einer Leitung oder aus Fluidbehältern beziehungsweise Tanks entnommen werden. Das verwendete Wasser für die Desinfektion kann dann kontinuierlich mit Hilfe eines elektrischen Heizungsmoduls 27 auf eine bestimmte Temperatur, beispielsweise über 50°C, bevorzugt zwischen 50°C und 60°C erwärmt werden.
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Das Filtermodul 90 wird dann zwischen die Regenerationspatrone 100 und einen Atembeutel (nicht dargestellt) montiert. Das Filtermodul 90 enthält geeignete Partikelfilter 92, um eine Verschleppung des Kalkstaubes aus der Regenerationspatrone 100 in die anderen Komponenten des Atemkreislaufs zu unterbinden.
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Um den Atemkreislauf zu desinfizieren, muss lediglich das Ventil 40 im Verbindungsmodul 10 geöffnet werden. Wasser, das durch die Regenerationspatrone 100 fließt, wird umgehend hochalkalisch, und sorgt für die Desinfektion der restlichen Komponenten des Atemkreislaufs. Die hochalkalische Flüssigkeit fließt dann zurück über den Ausatemschlauch, beispielsweise in die Kanalisation. Eine Rückverwendung dieser Flüssigkeit, um den Wasserverbrauch zu senken, ist auch möglich.
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Zum Spülen des Atemkreislaufs mit frischem Wasser wird das Ventil 40 im Verbindungsmodul 10 geschlossen und das Ventil 40 in der Bypass-Leitung 11 geöffnet. Dies ermöglicht ein Überbrücken der Regenerationspatrone 100. Die Steuerung der verschiedenen Ventile erfolgt hierbei voll automatisch.
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Die vorstehend dargestellten Vorrichtungen zur thermochemischen Desinfektion können sowohl als stationäre, als auch transportable Variante gestaltet sein. Bei der transportablen Variante müssen Tanks für Wartungsfluid sowie eine eingebaute Stromversorgung vorhanden sein.
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8 zeigt eine schematische Ansicht einer Wartungsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die in 8 dargestellte Wartungsvorrichtung unterscheidet sich zu der in 7 dargestellten Wartungsvorrichtung insbesondere durch den zusätzlichen Fluideingang für Gas zum Trocknen des Atemkreislaufs und eine entsprechend erforderliche Schaltung nebst zusätzlichen Ventilen 40.
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Für eine optimale Wartung ist es vorteilhaft, wenn Reinigung und Desinfektion mehrfach wiederholt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass auch kleine Komponenten ausreichend behandelt werden. Das zyklische Füllen und Entleeren des Atemkreislaufs dient ferner dazu, schwer zugängliche atemluftberührende Flächen besser zu erreichen, um eine bessere Benetzung mit dem Wartungsfluid, d.h., dem Reinigungs- und/oder Desinfektionsmittel zu erzielen.
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In allen vorstehend beschriebenen Ausführungsformen können am Verbindungsmodul 10 oder an der Wartungsvorrichtung 1 weitere Komponenten vorgesehen werden, die einen Druckaustausch mit der Umgebung ermöglichen, wie beispielsweise ein Entwässerungsventil oder ein Überdruckventil. Diese sind im Stand der Technik im Detail bekannt, weshalb vorliegend auf eine detaillierte Darstellung derselben verzichtet wurde. Während des Zirkulierens eines Wartungsfluids müssen diese Ventile grundsätzlich geschlossen sein. Für die Trocknung des Atemkreislaufs ist eine Fluidzirkulation im geschlossenen Kreislauf nicht notwendig und eher hinderlich. Ventile, wie ein Überdruckventil oder ein Entwässerungsventil, aber auch Ventile stromaufwärts von dem Fluidausgang 18 können deshalb während der Trocknung offen bleiben. Für eine schonende Trocknung des Atemkreislaufs ist ein langsamer Anstieg der Strömungsgeschwindigkeit des Trocknungsmediums vorteilhaft. Hierbei sorgt ein zyklisches Ein- und Ausschalten des Trocknungsgebläses oder der Druckluftversorgung für eine effiziente Trocknung, da flexible Komponenten im Atemkreislauf, wie beispielsweise der Atembeutel oder Richtungsventile, ständig in Bewegung bleiben.
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Die beschriebenen Ventile 40 werden vom Controller 30 auf bekannte Weise vollautomatisch koordiniert. Eine reproduzierbare Qualität der Reinigung, Desinfektion und Trocknung wird somit garantiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wartungsvorrichtung
- 10
- Verbindungsmodul
- 11
- Bypass-Leitung
- 12
- Einlassanschluss
- 14
- Auslassanschluss
- 16
- Fluideingang für Wartungsfluid
- 18
- Fluidausgang für Gas/Wartungsfluid
- 20
- Fluideingang für Gas
- 22
- gefüllter Fluidspeicher
- 24
- leerer Fluidspeicher
- 26
- Gasbehälter
- 27
- Temperiermodul
- 28
- Temperatur- und/oder Feuchtesensor
- 30
- Controller
- 40
- Ventile
- 50
- Fluidfördervorrichtung
- 60
- Stromversorgungseinheit
- 70
- Dosiereinheit
- 80
- Externe Leitungen
- 90
- Filtermodul
- 92, 92'
- Partikelfilter
- 100
- Regenerationspatrone
- 1000
- Kreislaufatemgerät