-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, die über eine Kupplung mit einem Schaltgetriebe kuppelbar ist, sowie ein Computerprogrammprodukt zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
-
Aus der
US 8,515,633 B2 ist ein Verfahren zum Steuern einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs bekannt, bei dem auf Basis der Positionen von Gas-, Brems- und Kupplungspedal sowie einer Fahrzeugbeschleunigung ein Herauf- oder Herunterschalten eines Schaltgetriebes prognostiziert und eine Drehzahl der Brennkraftmaschine in Abhängigkeit von einem prognostizierten Herauf- oder Herunterschalten angepasst wird. So wird beispielsweise bei unbetätigtem Brems- und betätigtem Kupplungs- und Gaspedal und unbeschleunigtem Fahrzeug ein Heraufschalten prognostiziert, bei sich verlangsamendem Fahrzeug ein Herunterschalten.
-
Eine Aufgabe einer Ausführung der vorliegenden Erfindung ist es, den Betrieb eines Kraftfahrzeugs zu verbessern.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ansprüche 9, 13 und 14 stellen eine entsprechende Vorrichtung sowie ein entsprechendes Kraftfahrzeug und Computerprogrammprodukt unter Schutz. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen, ein Schaltgetriebe, eine Kupplung und eine Brennkraftmaschine auf, die über die Kupplung mit dem Schaltgetriebe kuppelbar ist. Die Brennkraftmaschine weist in einer Ausführung einen Otto- oder Dieselmotor auf, insbesondere mit wenigstens einem Turbolader. Das Schaltgetriebe ist in einer Ausführung ein manuelles bzw. vollständig oder teilweise manuell betätigbares, insbesondere betätigtes, Schaltgetriebe. In einer Ausführung weist das Schaltgetriebe mehrere, insbesondere wenigstens vier oder mehr, Vorwärtsgetriebestufen bzw. -fahrgänge auf. Dabei wird eine Vorwärtsgetriebestufe, die eine Eingangsdrehzahl auf eine größere Abtriebsdrehzahl übersetzt, als höhere Getriebe- bzw. Gangstufe bezeichnet, eine Vorwärtsgetriebestufe, die eine Eingangsdrehzahl auf eine demgegenüber kleinere Abtriebsdrehzahl übersetzt, entsprechend als niedrigere Getriebe- bzw. Gangstufe. Die Kupplung ist in einer Ausführung eine manuelle bzw. vollständig oder teilweise manuell betätigbare, insbesondere betätigte, Kupplung. In einer Weiterbildung weist die Kupplung ein Kupplungspedal zum wahlweisen Trennen bzw. Öffnen und Schließen einer Koppelung der Brennkraftmaschine mit dem Schaltgetriebe auf, wobei insbesondere ein Bewegen, insbesondere Herabdrücken, des Kupplungspedals, insbesondere um wenigstens einen vorgegebenen Stellweg, als Betätigung der Kupplung bezeichnet wird.
-
Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird, insbesondere durch ein hierzu eingerichtetes Mittel, eine Getriebestufenempfehlung für das Schaltgetriebe ermittelt, und insbesondere durch ein hierzu eingerichtetes Mittel, eine Betätigung der Kupplung ermittelt, sowie, insbesondere durch ein hierzu eingerichtetes Mittel, eine Drehzahl der Brennkraftmaschine in Abhängigkeit von der ermittelten Getriebestufenempfehlung und Kupplungsbetätigung angepasst. Entsprechend weist nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, die über eine Kupplung mit einem Schaltgetriebe kuppelbar ist, ein Mittel zum Ermitteln einer Getriebestufenempfehlung für das Schaltgetriebe, ein Mittel zum Ermitteln einer Betätigung der Kupplung, und ein Mittel zum Anpassen einer Drehzahl der Brennkraftmaschine in Abhängigkeit von einer ermittelten Getriebestufenempfehlung und Kupplungsbetätigung auf.
-
Durch ein Anpassen der Drehzahl der Brennkraftmaschine in Abhängigkeit von einer Getriebestufenempfehlung zusätzlich oder alternativ zu einem Anpassen der Drehzahl der Brennkraftmaschine in Abhängigkeit von einer Getriebestufenwechselprognose, wie es beispielsweise die eingangs genannte
US 8,515,633 B2 lehrt, können in einer Ausführung insbesondere gegenüber einem reinen Anpassen der Drehzahl der Brennkraftmaschine nur in Abhängigkeit von einer Getriebestufenwechselprognose alleine ein oder mehrere Vorteile erreicht werden:
Eine Getriebestufenwechselprognose, d. h. die Vorhersage eines voraussichtlich bevorstehenden Getriebestufenwechsels durch den Fahrer, basiert vorteilhaft auf einer Erfassung einer aktuellen Aktion, insbesondere Betätigung, durch den Fahrer, beispielsweise einer ausgeführten Bewegung eines Gangwahlelements wie eines Schalthebels oder einer Betätigung eines Gas- und/oder Bremspedals. Eine Getriebestufenempfehlung kann hingegen vorteilhafterweise bereits vorab ermittelt werden, insbesondere noch bevor der Fahrer einen Schalthebel, ein Gas- oder Bremspedals entsprechend betätigt. Somit kann in einer Ausführung eine Getriebestufenempfehlung früher ermittelt werden als eine Getriebestufenwechselprognose. Entsprechend kann in einer Ausführung eine Anpassung der Brennkraftmaschinendrehzahl auf Basis einer Getriebestufenempfehlung vorteilhafter erfolgen, insbesondere frühzeitiger initiiert, bestimmt und/oder durchgeführt werden als eine Anpassung nur in Abhängigkeit von einer Getriebestufenwechselprognose alleine.
-
Eine Getriebestufenwechselprognose auf Basis der Positionen von Gas-, Brems- und Kupplungspedal sowie einer Fahrzeugbeschleunigung prognostiziert bei gleicher Betätigung von Gas-, Brems- und Kupplungspedal sowie gleicher Fahrzeugbeschleunigung stets dieselbe Schaltrichtung. So schlägt beispielsweise die eingangs genannte
US 8,515,633 B2 bei Betätigung des Kupplungs- und Gaspedals und beschleunigendem Fahrzeug stets ein Hochschalten vor. Gleichwohl kann je nach Fahrsituation auch ein Herunterschalten zweckmäßig sein, beispielsweise, um stärker zu beschleunigen. Entsprechend kann in einer Ausführung eine Getriebestufenempfehlung bei gleichen Positionen von Gas-, Brems- und Kupplungspedal sowie gleicher Fahrzeugbeschleunigung unterschiedliche Getriebestufen empfehlen. Entsprechend kann in einer Ausführung eine Anpassung der Brennkraftmaschinendrehzahl auf Basis einer Getriebestufenempfehlung vorteilhafter, insbesondere flexibler, erfolgen als eine Anpassung nur in Abhängigkeit von einer Getriebestufenwechselprognose alleine.
-
Eine Getriebestufenwechselprognose auf Basis der Positionen von Gas-, Brems- und Kupplungspedal sowie einer Fahrzeugbeschleunigung, wie sie in der eingangs genannten
US 8,515,633 B2 vorgeschlagen wird, prognostiziert im dortigen Ausführungsbeispiel ein Herauf- oder Herunterschalten in eine nächsthöhere bzw. -niedrigere Getriebestufe. Gleichwohl kann je nach Fahrsituation auch ein Herauf- oder Herunterschalten um mehrere Getriebestufen zweckmäßig sein, beispielsweise, um eine Getriebestufe zu überspringen, wenn aktuell eine besonders ungünstige Getriebestufe eingelegt ist. Entsprechend kann in einer Ausführung eine Getriebestufenempfehlung einen Wechsel um wenigstens zwei Getriebestufen empfehlen. Entsprechend kann in einer Ausführung eine Anpassung der Brennkraftmaschinendrehzahl auf Basis einer Getriebestufenempfehlung vorteilhafter, insbesondere besser auf einen vorliegenden und optimalen Zustand abgestimmt, erfolgen als eine Anpassung nur in Abhängigkeit von einer Getriebestufenwechselprognose alleine.
-
Eine Getriebestufenwechselprognose auf Basis der Positionen von Gas-, Brems- und Kupplungspedal sowie einer Fahrzeugbeschleunigung, wie sie in der eingangs genannten
US 8,515,633 B2 vorgeschlagen wird, benötigt ebenso wie eine Getriebestufenwechselprognose auf Basis einer Gangwahlelementbetätigung entsprechende Sensoren zum Erfassen einer Aktion des Fahrers, auf deren Basis ein bevorstehender Getriebestufenwechsel durch den Fahrer prognostiziert wird. Eine Getriebestufenempfehlung kann hingegen auch ohne solche Sensoren generiert werden, beispielsweise auf Basis ohnehin für ein Motormanagement zur Verfügung stehender Daten wie Drehzahl und -moment der Brennkraftmaschine. Entsprechend kann in einer Ausführung eine Anpassung der Brennkraftmaschinendrehzahl auf Basis einer Getriebestufenempfehlung vorteilhafter, insbesondere mit weniger apparativem und/oder signaltechnischem Aufwand, erfolgen als eine Anpassung in Abhängigkeit von einer Getriebestufenwechselprognose.
-
Nach dem Stand der Technik sind bereits diverse Möglichkeiten bekannt, eine Getriebestufe vorzuschlagen bzw. zu empfehlen. Rein exemplarisch wird diesbezüglich ergänzend auf die
DE 10 2011 103 722 A1 Bezug genommen und deren Inhalt vollumfänglich in die vorliegende Offenbarung einbezogen. Allgemein wird unter einem Ermitteln einer Getriebestufenempfehlung insbesondere ein Ermitteln einer Getriebe- bzw. Gangstufe bzw. eines Fahrganges verstanden, die bzw. der auf Basis von bzw. in Hinblick auf ein oder mehrere Kriterien wie beispielsweise einen Kraftstoffverbrauch, eine Geräuschentwicklung, eine Fahrzeug-, insbesondere Antriebsstrangbelastung oder dergleichen vorteilhaft, insbesondere optimal, ist, insbesondere einer Getriebe- bzw. Getriebestufe bzw. eines Fahrganges, in der ein oder mehrere Parameter wie insbesondere ein Kraftstoffverbrauch, eine Geräuschentwicklung, eine Fahrzeug-, insbesondere Antriebsstrangbelastung oder dergleichen in einem vorgegebenen Bereich liegen und/oder ein lokales Extremum, insbesondere Minimum, aufweisen. Rein exemplarisch kann diese zum Beispiel auf Basis für ein aktuelles Abtriebsdrehmoment und eine aktuelle Drehzahl der Brennkraftmaschine auf Basis eines sogenannten Muscheldiagramms ermittelt werden.
-
Zusätzlich oder alternativ zu einer empfohlenen Getriebestufe bzw. einem empfohlenen Fahrgang kann eine Getriebestufenempfehlung in einer Ausführung einen Wechsel um einen empfohlenen Getriebestufensprung bzw. um einen empfohlenen Fahrgangsprung, beispielsweise ein Herauf- oder Hertunterschalten um eine oder mehrere Getriebestufen, aufweisen, insbesondere sein. Eine Getriebestufenempfehlung kann somit in einer Ausführung eine empfohlene Getriebestufe, beispielsweise einen in Hinblick auf einen Kraftstoffverbrauch optimalen Fahrgang, und/oder einen empfohlenen Getriebestufenwechsel, beispielsweise ein Herauf- oder Herunterschalten um eine oder mehrere Stufen, umfassen bzw. angeben.
-
In einer Ausführung wird die Getriebestufenempfehlung, insbesondere durch ein hierzu eingerichtetes Mittel, in Abhängigkeit von einer ermittelten Geschwindigkeit und/oder eines ermittelten Drehmoments und/oder Kraftstoffverbrauchs ermittelt. Entsprechend weist nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung das Mittel zum Ermitteln einer Getriebestufenempfehlung ein Mittel zum Ermitteln einer Getriebestufenempfehlung in Abhängigkeit von einer ermittelten Geschwindigkeit und/oder eines ermittelten Drehmoments und/oder Kraftstoffverbrauchs auf.
-
Die ermittelte Geschwindigkeit kann insbesondere eine Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs umfassen, insbesondere sein. Diese kann in einer Weiterbildung insbesondere auf Basis einer Drehzahl eines oder mehrerer Räder des Kraftfahrzeugs und/oder des Schaltgetriebes und dessen eingelegter Stufe ermittelt werden. Zusätzlich oder alternativ kann die ermittelte Geschwindigkeit insbesondere eine Drehzahl der Brennkraftmaschine und/oder des Schaltgetriebes umfassen, insbesondere sein. Das ermittelte Drehmoment kann insbesondere ein Abtriebsdrehmoment der Brennkraftmaschine, ein An- oder Abtriebsdrehmoment des Schaltgetriebes, und/oder ein angefordertes Drehmoment umfassen, insbesondere sein. Dieses kann insbesondere mittels eines Drehmomentsensors und/oder auf Basis von der Brennkraftmaschine zugeführtem Kraftstoff ermittelt werden.
-
In einer Ausführung ist die Getriebestufenempfehlung, insbesondere durch ein hierzu eingerichtetes Mittel, unabhängig von einer Aktion des Fahrers, insbesondere einer Gas- und/oder Bremspedal- und/oder Gangwahlelement-, insbesondere Schalthebelbetätigung ermittelbar, in einer Weiterbildung wird sie wenigstens in einem Betriebsmodus unabhängig hiervon ermittelt. Entsprechend weist nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung das Mittel zum Ermitteln einer Getriebestufenempfehlung ein Mittel zum Ermitteln einer Getriebestufenempfehlung unabhängig von einer Aktion des Fahrers, insbesondere einer Gas- und/oder Bremspedal- und/oder Gangwahlelementbetätigung, auf. Zusätzlich oder alternativ ist in einer Ausführung die Getriebestufenempfehlung, insbesondere durch ein hierzu eingerichtetes Mittel, zusätzlich oder alternativ zu einer Getriebestufenwechselprognose ermittelbar, in einer Weiterbildung wird sie wenigstens in einem Betriebsmodus zusätzlich oder alternativ zu einer Getriebestufenwechselprognose ermittelt. Entsprechend weist nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung das Mittel zum Ermitteln einer Getriebestufenempfehlung ein Mittel zum Ermitteln einer Getriebestufenempfehlung zusätzlich oder alternativ zu einem Mittel zum Ermitteln einer Getriebestufenwechselprognose auf.
-
Wie vorstehend ausgeführt, kann eine Anpassung der Drehzahl in Abhängigkeit (auch) von einer Getriebestufenempfehlung eine Reihe von Vorteilen gegenüber einer reinen Anpassung der Drehzahl nur in Abhängigkeit von einer Getriebestufenwechselprognose alleine aufweisen. Entsprechend kann in einer Ausführung eine hier beschriebene Anpassung der Drehzahl in Abhängigkeit von einer Getriebestufenempfehlung in wenigstens einem Betriebsmodus einer Anpassung der Drehzahl in Abhängigkeit von einer Getriebestufenwechselprognose ersetzen. Gleichermaßen kann die Drehzahl auch sowohl in Abhängigkeit von einer Getriebestufenempfehlung als auch von einer Getriebestufenwechselprognose angepasst werden. So kann beispielsweise eine Anpassung in Abhängigkeit von einer Getriebestufenempfehlung frühzeitig initiiert und bei Bedarf korrigiert werden, wenn eine Getriebestufenwechselprognose später eine andere als die empfohlene Getriebestufe prognostiziert.
-
Wie bereits vorstehend ausgeführt, kann in einer Ausführung die Getriebestufenempfehlung, insbesondere durch ein hierzu eingerichtetes Mittel, bereits vor einer Betätigung der Kupplung ermittelbar sein, insbesondere ermittelt werden. Entsprechend weist nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung das Mittel zum Ermitteln einer Getriebestufenempfehlung ein Mittel zum Ermitteln einer Getriebestufenempfehlung vor einer Betätigung der Kupplung auf.
-
Wie ebenfalls bereits vorstehend ausgeführt, kann in einer Ausführung die Getriebestufenempfehlung von einer aktuellen Getriebestufe des Schaltgetriebes um zwei oder mehr Getriebestufen bzw. Fahrgänge abweichen. Entsprechend weist nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung das Mittel zum Ermitteln einer Getriebestufenempfehlung ein Mittel zum Ermitteln einer um zwei oder mehr Getriebestufen von einer aktuellen Getriebestufe des Schaltgetriebes abweichenden Getriebestufenempfehlung auf.
-
In einer Ausführung wird die Drehzahl der Brennkraftmaschine, insbesondere durch ein hierzu eingerichtetes Mittel, für eine, insbesondere variabel, vorgegebene Zeit angepasst, insbesondere maximal für diese Zeit. Entsprechend weist nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung das Mittel zum Anpassen einer Drehzahl der Brennkraftmaschine ein Mittel zum Anpassen einer Drehzahl der Brennkraftmaschine für eine, insbesondere variabel, vorgegebene Zeit auf, insbesondere maximal für diese Zeit. Die vorgegebene Zeit kann insbesondere eine Zeit sein, die seit dem Ermitteln einer Kupplungsbetätigung vergangen ist. Hierdurch kann beispielsweise nach einer oder zwei Sekunden nach dem Auskuppeln durch den Fahrer die Anpassung der Drehzahl zurückgenommen bzw. beendet werden, insbesondere so, dass die Brennkraftmaschine ihre Leerlaufdrehzahl aufweist bzw. anfährt, wenn in dieser Zeit kein Fahrgang eingelegt und wieder eingekuppelt wurde. Gleichermaßen kann nach der vorgegebenen Zeit die Drehzahl der Brennkraftmaschine auch wieder an die Drehzahl der Brennkraftmaschine beim Ermitteln einer Kupplungsbetätigung bzw. einem Auskuppeln oder eine andere vorgegebene Drehzahl angepasst werden, insbesondere, um ein Wiedereinkuppeln des gleichen Fahrgangs zu verbessern.
-
In einer Ausführung wird das Anpassen der Drehzahl, insbesondere durch das hierzu eingerichtetes Mittel, beendet, wenn erfasst wird, dass ein Fahrgang eingelegt bzw. wieder eingekuppelt worden ist, insbesondere gegebenenfalls auch vor Ablauf der vorgegebenen Zeit. Entsprechend wird in einer Ausführung die Drehzahl der Brennkraftmaschine, insbesondere durch das hierzu eingerichtete Mittel, für die vorgegebene Zeit angepasst, sofern bzw. solange nicht erfasst wird, dass ein Fahrgang eingelegt und/oder wieder eingekuppelt worden ist.
-
In einer Ausführung wird die Drehzahl der Brennkraftmaschine, insbesondere durch Reduzierung einer Kraftstoffzufuhr und/oder durch Reduzierung einer Luftzufuhr und/oder durch Reduzierung einer Zündung, reduziert, wenn die ermittelte Getriebestufenempfehlung ein Herunterschalten in eine niedrigere Getriebestufe des Schaltgetriebes umfasst bzw. angibt. Zusätzlich oder alternativ wird in einer Ausführung die Drehzahl der Brennkraftmaschine, insbesondere durch Erhöhung einer Kraftstoffzufuhr und/oder durch Erhöhung einer Luftzufuhr und/oder durch Erhöhung einer Zündung, erhöht, wenn die ermittelte Getriebestufenempfehlung ein Heraufschalten in eine höhere Getriebestufe des Schaltgetriebes umfasst bzw. angibt. Entsprechend weist in einer Ausführung das Mittel zum Anpassen einer Drehzahl der Brennkraftmaschine ein Mittel zum Reduzieren einer Drehzahl der Brennkraftmaschine, wenn die ermittelte Getriebestufenempfehlung ein Herunterschalten in eine niedrigere Getriebestufe des Schaltgetriebes umfasst bzw. angibt, insbesondere ein Mittel zum Reduzieren einer Kraftstoff- und/oder Luftzufuhr und/oder Zündung auf. Zusätzlich oder alternativ weist in einer Ausführung das Mittel zum Anpassen einer Drehzahl der Brennkraftmaschine ein Mittel zum Erhöhen einer Drehzahl der Brennkraftmaschine, wenn die ermittelte Getriebestufenempfehlung ein Heraufschalten in eine höhere Getriebestufe des Schaltgetriebes umfasst bzw. angibt, insbesondere ein Mittel zum Erhöhen einer Kraftstoff- und/oder Luftzufuhr und/oder Zündung, auf.
-
Ein Mittel im Sinne der vorliegenden Erfindung kann hard- und/oder softwaretechnisch ausgebildet sein, insbesondere eine, vorzugsweise mit einem Speicher- und/oder Bussystem daten- bzw. signalverbundene, insbesondere digitale, Verarbeitungs-, insbesondere Mikroprozessoreinheit (CPU) und/oder ein oder mehrere Programme oder Programmmodule aufweisen. Die CPU kann dazu ausgebildet sein, Befehle, die als ein in einem Speichersystem abgelegtes Programm implementiert sind, abzuarbeiten, Eingangssignale von einem Datenbus zu erfassen und/oder Ausgangssignale an einen Datenbus abzugeben. Ein Speichersystem kann ein oder mehrere, insbesondere verschiedene, Speichermedien, insbesondere optische, magnetische, Festkörper- und/oder andere nicht-flüchtige Medien aufweisen. Das Programm kann derart beschaffen sein, dass es die hier beschriebenen Verfahren verkörpert bzw. auszuführen imstande ist, sodass die CPU die Schritte solcher Verfahren ausführen kann und damit insbesondere die Brennkraftmaschine steuern kann. Unter einem Steuern wird vorliegend insbesondere auch ein Regeln, d. h. ein Vorgeben einer ein- oder mehrdimensionalen Stell- bzw. Steuergröße auf Basis eines vorgegebenen Soll- und eines ermittelten Ist-Zustandes verstanden.
-
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
-
1 einen Teil eines Kraftfahrzeugs mit einer Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung; und
-
2 ein durch die Vorrichtung durchgeführtes Verfahren nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
-
1 zeigt einen Teil eines Kraftfahrzeugs nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung mit einer Brennkraftmaschine 1, die über eine Kupplung 2 mit einem Schaltgetriebe 3 zum Antreiben von Antriebsrädern 4 kuppelbar ist, und einer Vorrichtung in Form einer CPU 5, die zur Durchführung eines nachfolgend beschriebenen Verfahrens eingerichtet ist.
-
Die CPU 5 erhält Signale von Sensoren 11 und 12 und ermittelt daraus ein Drehmoment und einen Verbrauch der Brennkraftmaschine 1. Zusätzlich erhält die CPU 5 Signale von einem Sensor 13 und ermittelt daraus eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs. Weiter erhält die CPU 5 Signale von einem Sensor 14 und ermittelt daraus eine Betätigung eines Kupplungspedals 6 zum wahlweisen Öffnen und Schließen der Kupplung 2 über eine in 1 strich-doppelpunktiert angedeutete Verbindung.
-
Die CPU 5 führt das nachfolgend mit Bezug auf 2 erläuterte Verfahren durch und weist hierzu entsprechend eingerichtete Mittel auf:
In einem ersten Schritt S10 ermittelt ein Mittel 5.1 der CPU 5 zum Ermitteln einer Getriebestufenempfehlung in Abhängigkeit von einer ermittelten Geschwindigkeit v, einem ermittelten Drehmoment T und einem ermittelten Kraftstoffverbrauch Q eine Getriebestufenempfehlung für das Schaltgetriebe 3 in Form einer empfohlenen Getriebestufe is. In Abhängigkeit von dieser empfohlenen Getriebestufe is ermittelt das Mittel 5.1 eine Soll-Drehzahl ns für die Brennkraftmaschine auf Basis einer aktuell anliegenden Drehzahl n0 und Getriebestufe i0.
-
In einem darauffolgenden Schritt S20 ermittelt ein Mittel 5.2 der CPU 5 zum Ermitteln einer Betätigung der Kupplung 2 durch das Kupplungspedal 6 auf Basis von Signalen von dem Sensor 14, ob die Kupplung 2 betätigt, d. h. das Pedal 6 betätigt und die Kupplung geöffnet wird bzw. ist (S20: „Y”) oder nicht (S20: „N”).
-
Solange die Kupplung 2 nicht betätigt wird, kehrt das Verfahren zu Schritt S10 zurück.
-
Falls eine Betätigung der Kupplung 2 ermittelt wird (S20: „Y”), wird in Schritt S30 ein Timer initialisiert und ein Mittel 5.3 der CPU 5 zum Anpassen einer Drehzahl der Brennkraftmaschine reduziert oder erhöht in Schritt S40 eine Drehzahl n der Brennkraftmaschine 1, beispielsweise durch Reduzierung bzw. Erhöhung einer Kraftstoff- und/oder Luftzufuhr und/oder Zündung, auf die Soll-Drehzahl ns, die in Schritt S10 in Abhängigkeit von der ermittelten empfohlenen Getriebestufe is ermittelt worden ist.
-
Solange eine vorgegebene Zeit t0 seit der ermittelten Kupplungsbetätigung noch nicht abgelaufen bzw. der Timer diese noch nicht überschritten hat (S50: „N”), wird die Drehzahl n der Brennkraftmaschine 1 auf die in Schritt S10 ermittelte Soll-Drehzahl ns, angepasst. Ist die vorgegebene Zeit t0 seit der ermittelten Kupplungsbetätigung hingegen abgelaufen bzw. hat der Timer diese überschritten (S50: „Y”), wird die Drehzahl n der Brennkraftmaschine 1 stattdessen auf die Leerlauf-Drehzahl n1, beispielsweise durch Reduzierung bzw. Erhöhung einer Kraftstoff- und/oder Luftzufuhr und/oder Zündung, angepasst. Auch, wenn vor Ablauf der vorgegebene Zeit t0 erfasst wird, dass wieder ein Fahrgang eingelegt und die Kupplung geschlossen worden ist, wird die Drehzahl n der Brennkraftmaschine 1 nicht mehr länger an die Soll-Drehzahl ns, angepasst (nicht dargestellt).
-
Obwohl in der vorhergehenden Beschreibung exemplarische Ausführungen erläutert wurden, sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt. Bezugszeichenliste
1 | Brennkraftmaschine |
2 | Kupplung |
3 | Schaltgetriebe |
4 | Antriebsrad |
5 | CPU (Vorrichtung) |
5.1–5.3 | Mittel |
6 | Kupplungspedal |
11–14 | Sensoren |
| |
is | empfohlene Getriebestufe (Getriebstufenempfehlung) |
n | Drehzahl der Brennkraftmaschine |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 8515633 B2 [0002, 0007, 0008, 0009, 0010]
- DE 102011103722 A1 [0011]