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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Offenbarung betrifft im Allgemeinen eine Stromtrimmungsstrategie für eine Ventilbetätigungsgliedanordnung.
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Hintergrund
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Motoren nutzen Kraftstoffeinspritzvorrichtungen, um Kraftstoff in die Verbrennungsräume des Motors einzuführen. Obwohl es Kraftstoffsysteme und Kraftstoffeinspritzvorrichtungen verschiedener Arten gibt, verwenden Kraftstoffeinspritzvorrichtungen typischerweise Ventile, die auf eine beliebige verschiedenster Arten und Weisen betätigt werden. Zum Beispiel können Kraftstoffeinspritzvorrichtungen und ihre zugeordneten Ventile mechanisch, hydraulisch, elektronisch oder unter Verwendung einer Kombination von verschiedenen Betätigungsmitteln betätigt werden. Eine bestimmte Art von Ventilbetätigungsglied, die in Kraftstoffeinspritzvorrichtungen verwendet werden kann, ist ein elektromagnetbetätigtes Ventil. Der Elektromagnet kann eine Elektromagnetspule, die als Magnet fungiert, wenn sie mit Strom versorgt wird, einen Anker und eine Vorspannfeder beinhalten. Wenn die Elektromagnetspule erregt ist, wird der Anker in Richtung der Elektromagnetspule gezogen, und das Ventilelement wird in Richtung eines Ventilsitzes oder davon wegbewegt. Die Vorspannfeder unterstützt die Rückführung des Ventilelements in eine aufsitzende Stellung. Diese elektromagnetbetätigten Ventile können besonders nützlich bei der genauen Einspritzung unterschiedlicher Mengen von einer breiten Palette von Kraftstoffen zu exakten Zeitpunkten in einer begrenzten räumlichen Hülle sein.
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Wiederholter Kontakt zwischen den Komponenten der Ventilbetätigungsgliedanordnung während des Betriebs der Kraftstoffeinspritzvorrichtung kann zu Komponentenverschleiß führen, der die Leistungsfähigkeit der Kraftstoffeinspritzvorrichtung beeinträchtigen kann. Ein solcher Verschleiß kann beispielsweise zu einem Spalt zwischen dem Ventilelement und dem Ventilsitz und schließlich zum Ausfall der Kraftstoffeinspritzvorrichtung führen. Um den Ventilverschleiß zu verringern, schlägt
US-Patent Nr. 6,752,332 an Terakado et al. vor, eine Verschleißbeständigkeit aufweisende Oberflächenreformierungsschicht, wie etwa eine nitrierte Schicht, auf einer Oberfläche mit verschlissenen Abschnitten der Kraftstoffeinspritzvorrichtung auszubilden. Solche verschlissenen Abschnitte können den Ventilkörper, Ventilsitz und Anschlag beinhalten. Auch wenn die Oberflächenreformierungsschicht bezüglich Terakado et al. bei einigen Anwendungen nützlich sein kann, ist zu beachten, dass ein fortwährender Bedarf an der Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Ventilbetätigungsgliedanordnungen und/oder der Verlängerung der Lebensdauer solcher Komponenten besteht.
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Die vorliegende Offenbarung zielt auf ein/en oder mehrere der oben dargelegten Probleme oder Aspekte ab.
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Kurzdarstellung der Offenbarung
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In einem Aspekt beinhaltet eine Ventilbetätigungsgliedanordnung ein Ventilelement, das zwischen einem ersten Sitz und einem zweiten Sitz beweglich ist. Ein Federelement spannt das Ventilelement in Richtung des ersten Sitzes vor, und eine Betätigungsvorrichtung ist positioniert, um das Ventilelement in Richtung des zweiten Sitzes zu bewegen, wenn die Betätigungsvorrichtung erregt ist. Eine Steuerung steht in Steuerungskommunikation mit der Betätigungsvorrichtung und ist konfiguriert, der Betätigungsvorrichtung einen ersten Strom für einen Erregungszeitraum bereitzustellen, ein Fehlen von Rückkehrkontakt zwischen dem Ventilelement und dem ersten Sitz während eines Nacherregungszeitraums zu identifizieren, und der Betätigungsvorrichtung einen zweiten Strom bereitzustellen, der als Reaktion auf das Fehlen von Rückkehrkontakt höher als der erste Strom ist.
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In einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Betreiben einer Ventilbetätigungsgliedanordnung vorgesehen. Die Ventilbetätigungsgliedanordnung beinhaltet ein Ventilelement, das zwischen einem ersten Sitz und einem zweiten Sitz beweglich ist, eine Betätigungsvorrichtung, die so positioniert ist, dass sie das Ventilelement in Richtung des zweiten Sitzes bewegt, wenn die Betätigungsvorrichtung erregt ist, und eine Steuerung in Steuerungskommunikation mit der Betätigungsvorrichtung. Das Verfahren beinhaltet Schritte des Vorspannens des Ventilelements mittels eines Federelements in Richtung des ersten Sitzes, des Bereitstellens eines ersten Stroms von der Steuerung an die Betätigungsvorrichtung für einen Erregungszeitraum, des Identifizierens eines Fehlens von Rückkehrkontakt zwischen dem Ventilelement und dem ersten Sitz während eines Nacherregungszeitrums und des Bereitstellens eines zweiten Stroms an die Betätigungsvorrichtung, der als Reaktion auf das Fehlen von Rückkehrkontakt höher als der erste Strom ist.
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In wiederum einem anderen Aspekt beinhaltet eine Kraftstoffeinspritzvorrichtung einen Einspritzkörper und eine innerhalb des Einspritzkörpers angeordnete Ventilbetätigungsgliedanordnung. Die Ventilbetätigungsgliedanordnung beinhaltet ein Ventilelement, das zwischen einem ersten Sitz und einem zweiten Sitz beweglich ist, und einen mit dem Ventilelement gekoppelten Anker. Ein Federelement spannt das Ventilelement unter Verwendung des Ankers in Richtung des ersten Sitzes vor. Eine Elektromagnetspule ist positioniert, um das Ventilelement in Richtung des zweiten Sitzes gegen die Vorspannung des Federelements unter Verwendung des Ankers zu bewegen, wenn die Elektromagnetspule erregt ist. Eine Steuerung steht in Steuerungskommunikation mit der Elektromagnetspule und ist konfiguriert, der Elektromagnetspule einen ersten Strom für einen Erregungszeitraum bereitzustellen, ein Fehlen von Rückkehrkontakt zwischen dem Ventilelement und dem ersten Sitz während eines Nacherregungszeitrums zu identifizieren, und der Elektromagnetspule einen zweiten Strom bereitzustellen, der als Reaktion auf das Fehlen von Rückkehrkontakt höher als der erste Strom ist.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist eine schematische Ansicht eines Kraftstoffsystems für einen Motor gemäß der vorliegenden Offenbarung;
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2 ist eine teilweise geschnittene diagrammartige Seitenansicht eines der Kraftstoffeinspritzvorrichtungen des Kraftstoffsystems von 1;
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3 ist eine schematische Ansicht der Ventilbetätigungsgliedanordnung der in 2 veranschaulichten Kraftstoffeinspritzvorrichtung;
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4 ist ein Graph, der eine Strommessung entsprechend eines Einspritzvorgangs der Kraftstoffeinspritzvorrichtung der vorhergehenden 2 und 3 darstellt; und
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5 ist ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben der Ventilbetätigungsgliedanordnung der 3.
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Ausführliche Beschreibung
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Unter Bezugnahme auf die schematische Darstellung von 1 kann ein Motorsystem 10 allgemein einen Motor 12 beinhalten, wie z. B. einen Dieselmotor. Der Motor 12 kann einen Motorblock 14 beinhalten, der eine Vielzahl von Zylindern 16 definiert, deren Anzahl variieren kann und von denen jeder einen Verbrennungsraum 18 bildet. Ein Kolben 20 ist verschiebbar in jedem Zylinder 16, um Luft innerhalb des jeweiligen Verbrennungsraums 18 zu komprimieren. Der Motor 12 schließt auch eine Kurbelwelle 22 ein, die drehbar innerhalb des Motorblocks 14 angeordnet ist. Eine Pleuelstange 24 kann jeden Kolben 20 mit der Kurbelwelle 22 verbinden, sodass eine Gleitbewegung der Kolben 20 innerhalb jedes jeweiligen Zylinders 16 eine Drehung der Kurbelwelle 22 zur Folge hat.
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Das Motorsystem 10 kann auch ein Kraftstoffsystem 26 beinhalten, um während des Betriebs des Motors 12 jedem der Verbrennungsräume 18 Kraftstoff zuzuführen. Das Kraftstoffsystem 26, das ein Common-Rail-Kraftstoffsystem sein kann, kann einen Kraftstofftank 28, der zum Fassen eines Kraftstoffvorrats konfiguriert ist, und eine Kraftstoffpumpenanordnung 30, die konfiguriert ist, den Kraftstoff mit Druck zu beaufschlagen und den druckbeaufschlagten Kraftstoff über ein Common-Rail 34 zu einer Vielzahl von Kraftstoffeinspritzvorrichtungen 32 zu führen, beinhalten. Die Kraftstoffpumpenanordnung 30 kann eine oder mehrere Pumpeneinrichtungen beinhalten, die zur Erhöhung des Kraftstoffdrucks dienen und einen oder mehrere druckbeaufschlagte Kraftstoffströme unter Verwendung von Kraftstoffleitungen 36 zum Common-Rail 34 führen. Beispielsweise kann die Kraftstoffpumpenanordnung 30 eine Kraftstoffförderpumpe 38 oder Niederdruckkraftstoffpumpe beinhalten, die Kraftstoff aus dem Kraftstoffbehälter 28 ansaugt und druckbeaufschlagten Kraftstoff zu einer Hochdruckkraftstoffpumpe 40 pumpt. Die Hochdruckkraftstoffpumpe 40 erhöht den Druck des Kraftstoffs und pumpt den unter hohem Druck stehenden Kraftstoff zum Common-Rail 34.
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Die Kraftstoffeinspritzvorrichtungen 32 können wie dargestellt in einem Abschnitt des Zylinderblocks/-kopfs 14 angeordnet sein und über eine Vielzahl von einzelnen Zweigkanälen 42 mit dem Common-Rail 34 verbunden sein. Jede Kraftstoffeinspritzvorrichtung 32 kann betreibbar sein, um eine Menge von druckbeaufschlagtem Kraftstoff in einen zugehörigen Verbrennungsraum 18 zu vorbestimmten Zeitpunkten, Kraftstoffdrücken und Kraftstoffdurchflussraten einzuspritzen. Der Zeitpunkt der Kraftstoffeinspritzung in die Verbrennungsräume 18 kann mit der Bewegung der Kolben 20 synchronisiert sein. Beispielsweise kann Kraftstoff eingespritzt werden, wenn sich der Kolben 20 in einem Verdichtungshub der oberen Totpunkt-Stellung nähert, um eine kompressionsgezündete Verbrennung des eingespritzten Kraftstoffs zu ermöglichen. Alternativ kann für einen homogenen Ladungskompressionszündungsbetrieb Kraftstoff eingespritzt werden, wenn der Kolben 20 den Verdichtungshub in Richtung einer oberen Totpunkt-Stellung beginnt. Wie dargestellt, können die Kraftstoffeinspritzvorrichtungen 32 auch über eine oder mehrere Ablaufleitungen 44 mit dem Kraftstofftank 28 in Fluidverbindung stehen.
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Ein Steuerungssystem 46 kann mit dem Kraftstoffsystem 26 und/oder dem Motorsystem 10 verknüpft sein, um den Betrieb der Kraftstoffpumpenanordnung 30, Kraftstoffeinspritzvorrichtungen 32 und verschiedener anderer Komponenten des Kraftstoffsystems 26 zu überwachen und zu steuern. Insbesondere und gemäß der beispielhaften Ausführungsform kann das Steuerungssystem 46 eine elektronische Steuerung 48 beinhalten, der über Kommunikationsleitungen 50 in Kommunikation mit der Hochdruckkraftstoffpumpe 40 und jedem der Kraftstoffeinspritzvorrichtungen 32 steht, beinhalten. Beispielsweise kann die elektronische Steuerung 48 konfiguriert sein, Druckbeaufschlagungsraten und Einspritzung zu steuern, und somit die Leistung und Steuerung des Motors 12 zu verbessern. Obwohl eine bestimmte Ausführungsform gezeigt wird, ist zu beachten, dass das Steuerungssystem 46 konfiguriert sein kann, jeden gewünschten Grad an Steuerung bereitzustellen und eine beliebige Anzahl von für die Bereitstellung der gewünschten Steuerung nützlicher Komponenten und/oder Einrichtungen, wie beispielsweise Sensoren, beinhalten kann.
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Was die 2 betrifft, wird hier eine der Kraftstoffeinspritzvorrichtungen 32 gemäß einer bestimmten Ausführungsform näher im Detail gezeigt. Die Kraftstoffeinspritzvorrichtung 32 beinhaltet allgemein einen Einspritzkörper 60, der einen Kraftstoffeingang 62 definiert, der über den Kanal 42 Kraftstoff aus dem Common-Rail 34 aus 1 erhalten kann, und einen Ablaufausgang (nicht gezeigt), der in Fluidverbindung mit der Ablaufleitung 44 stehen kann. Durch den Einspritzkörper ist auch ein Düsenausgang 64 definiert, der sich in einen zugeordneten Verbrennungsraum 18 öffnen kann. Die Kraftstoffeinspritzvorrichtung 32 kann ein direkt betriebenes Sperrventil 66 beinhalten, das im Einspritzkörper 60 positioniert ist, und beinhaltet ein Nadelventilelement 68 mit einer öffnenden hydraulischen Fläche 70, die einem Fluiddruck in einem Düsenversorgungskanal 72 ausgesetzt ist, der in Fluidverbindung mit dem Kraftstoffeingang steht. Zusätzlich beinhaltet das Nadelventilelement 68 eine schließende hydraulische Fläche 74, die in einer Nadelsteuerungskammer 76 einem Fluiddruck ausgesetzt ist. Das Nadelventilelement 68 ist zwischen einer ersten Stellung (wie gezeigt), in der der Düsenversorgungskanal 72 relativ zum Düsenausgang 64 blockiert ist, und einer zweiten Stellung, in der der Düsenversorgungskanal 72 relativ zum Düsenausgang 64 für einen Einspritzvorgang offen ist, beweglich.
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Eine Ventilbetätigungsgliedanordnung 78 ist wenigstens teilweise in dem Einspritzkörper 60 angeordnet und beinhaltet ein Ventilelement 80. Ein Federelement 82 spannt das Ventilelement 80 in Richtung einer geschlossenen Stellung vor, in der die Nadelsteuerungskammer 76 fluidmäßig relativ zum Ablaufausgang blockiert ist. Eine Betätigungsvorrichtung 84 ist positioniert, um das Ventilelement 80 nach oben in Richtung einer offenen Stellung zu bewegen, in der die Nadelsteuerungskammer 76 in Fluidverbindung mit dem Ablaufausgang steht. Gemäß der beispielhaften Ausführungsform kann die Betätigungsvorrichtung 84 einen mit dem Ventilelement 80 gekoppelten Anker 86 und eine Elektromagnetspule 88 beinhalten, die angeordnet ist, um das Ventilelement 80 unter Verwendung des Ankers 86 zu bewegen, wenn die Elektromagnetspule 88 erregt ist. Das heißt, wenn die innerhalb eines Gehäuses 90 angeordnete Elektromagnetspule 88 erregt ist, wird das Ventilelement 80 nach oben gezogen, oder vom Sitz abgehoben, um die Nadelsteuerungskammer 76 fluidmäßig mit dem Ablaufausgang zu verbinden.
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Was die 3 betrifft, wird hier eine vereinfachte schematische Ansicht von relevanten Komponenten der Ventilbetätigungsgliedanordnung 78 von 2 gezeigt. Während des Betriebs der Kraftstoffeinspritzvorrichtung 32 ist das Ventilelement 80 zwischen einem ersten Sitz, oder geschlossenem Sitz, 100 und einem zweiten Sitz, oder offenem Sitz, 102 beweglich. Das in 2 gezeigte Federelement 82 spannt das Ventilelement 80 unter Verwendung des Ankers 86 in Richtung des ersten Sitzes 100 vor. Die Elektromagnetspule 88 ist so positioniert, dass sie das Ventilelement 80 in Richtung des zweiten Sitzes 102 gegen die Vorspannung des Federelements bewegt, wenn die Elektromagnetspule erregt ist. Das heißt, wenn ein Strom an die Elektromagnetspule 88 angelegt wird, über die elektronische Steuerung 48 von 1, bildet sich ein Magnetfeld und die Elektromagnetspule 88 wird ein Magnet. Da der Anker 86 magnetisch anziehendes Material beinhaltet, wie beispielsweise ein ferromagnetisches Material, wird der Anker 86 nach oben in Richtung der Elektromagnetspule 88 bewegt. Das Ventilelement 80, das mit dem Anker 86 gekoppelt ist, wird ebenfalls nach oben und in Richtung des zweiten Sitzes 102 bewegt, wenn Strom an die Elektromagnetspule 88 angelegt wird. Diese Ventilöffnung führt zu einer Öffnung des Nadelventilelements 68 für einen Kraftstoffeinspritzvorgang. Bei Abbruch der Stromzufuhr an der Elektromagnetspule 88 werden der Anker 86 und das Ventilelement 80 mittels der Vorspannkraft des Federelements 82 nach unten zurückgebracht und das Ventilelement 80 kehrt wieder in eine aufsitzende Stellung in Kontakt mit dem ersten Sitz 100 zurück.
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Eine beispielhafte Stromwellenform zur Erregung der Elektromagnetspule 88 ist in Graph 110 von 4 bei 112 gezeigt. Insbesondere zeigt der Graph 110 den Strom 114 über der Zeit 116 für einen Einspritzvorgang. Beispielsweise steht die elektronische Steuerung 48 in Steuerungskommunikation mit dem Betätigungsglied 84 oder, genauer gesagt, der Elektromagnetspule 88, und ist konfiguriert, einen ersten Strom 118, der der Stromwellenform 112 entspricht, an dem Betätigungsglied 84 für einen Erregungszeitraum 120 bereitzustellen. Die elektronische Steuerung 48 kann auch konfiguriert sein, ein Fehlen von Rückkehrkontakt zwischen dem Ventilelement 80 und dem ersten Sitz 100 während eines Nacherregungszeitrums 122 zu identifizieren. Beispielsweise tritt nach dem Entfernen, oder Abschalten, des Stroms eine kurze Verzögerung auf, bis das Ventilelement 80 wieder aufsitzt. Wenn das Ventilelement 80 den ersten Sitz 100 berührt oder wieder in Kontakt zu ihm zurückkehrt, wird ein kleines Stromsignal zurückgegeben. Wenn während des Nacherregungszeitraums 122 ein Rückstrom 124 verloren geht oder unter einer bestimmten Größe liegt, wie etwa Größe m1, kann durch die elektronische Steuerung 48 bestimmt werden, dass das Ventilelement 80 nicht in eine aufsitzende Stellung am ersten Sitz 100 zurückgekehrt ist. Von der elektronischen Steuerung 48 kann ferner bestimmt werden, dass die Elektromagnet-Zugkraft den Anker 86 und das Ventilelement 80 nicht heben, oder öffnen, konnte.
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Der erste Strom 118, der während des Erregungszeitraums 120 an die Elektromagnetspule 88 bereitgestellt wird, kann eine Größe m2 entsprechend einer Zugkraft des Betätigungsglieds 84 aufweisen. Falls ein Fehlen von Rückkehrkontakt zwischen dem Ventilelement 80 und dem ersten Sitz 100 während des Nacherregungszeitrums 122 identifiziert wird, kann die elektronische Steuerung 48 ferner konfiguriert sein, einen zweiten Strom 126 an die Elektromagnetspule 88 bereitzustellen, der höher als der erste Strom 118 ist. Insbesondere kann der zweite Strom 126 eine Größe m3 haben, die höher, oder größer, als die Größe m2 des ersten Stroms 118 ist. Dieser zweite Strom 126 kann eine größere Zugkraft des Betätigungsglieds 84 bereitstellen, um das Öffnen des Ventilelements 80 zu gewährleisten. Der Strom kann erhöht werden, bis ein Rücksignal 128 erkannt wird, das bei oder oberhalb des Sitzerkennungsschwellenwerts m1 liegt.
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Die Strategie kann auf verschiedene Art und Weise umgesetzt werden, und wird im Allgemeinen, wie in dem vereinfachten Flussdiagramm 130 von 5 gezeigt, einen Schritt der Bereitstellung eines Stroms, wie z. B. den ersten Strom 118 aus 4, für einen Erregungszeitraum, wie z. B. dem Erregungszeitraum 120 aus 4, im Block 132 beinhalten. Die elektronische Steuerung 48 oder eine andere elektronische Steuereinrichtung bestimmt dann in Block 134, ob ein Rückkehrkontakt des Ventilelements 80 am ersten Sitz 100 während eines Nacherregungszeitraums, wie z. B. dem Nacherregungszeitraum 122, angezeigt wird. Das heißt, es kann durch die elektronische Steuerung 48 bestimmt werden, dass das Ventilelement 80 nicht durch das Betätigungsglied 84 angehoben wurde, da ein Rückkehrkontakt, oder eine Rückkehr in die aufsitzende Stellung, nicht erkannt wurde. Wie oben angegeben, wird der Rückkehrkontakt des Ventilelements 80 in den ersten Sitz 100 typischerweise ein kleines Rücksignal oder einen Strom erzeugen, der durch die elektronische Steuerung 48 erkannt werden kann.
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Wenn in Block 134 ein Rückkehrkontakt angezeigt wird, geht das Verfahren zu Block 132 weiter. Falls jedoch kein Rückkehrkontakt in Block 134 erkannt wird, geht das Verfahren zu Block 136 weiter. In Block 136 wird der dem Betätigungsglied 84 zum Anheben des Ventilelements 80 bereitgestellte Strom erhöht. Zum Beispiel kann ein zweiter Strom, wie etwa der zweite Strom 126 von 4, der höher als der erste Strom 118 ist, dem Betätigungsvorrichtung 84 bereitgestellt werden. Der Strom kann in Schritten oder gemäß einer geschlossenen Rückführschleife erhöht werden, bis der Rückkehrkontakt zwischen dem Ventilelement 80 und dem ersten Sitz 100 erkannt wird.
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Gemäß einigen Ausführungsformen kann der Anker 86 aus einer Kobalt-Eisen-Legierung hergestellt sein, um eine magnetische Flussdichte des Ankers 86 zu erhöhen. Zum Beispiel kann der Anker 86 aus einer Zusammensetzung von etwa 49% Kobalt, 49% Eisen und 2% Vanadium hergestellt werden. Alternativ oder zusätzlich kann das Gehäuse 90, in dem die Elektromagnetspule 88 angeordnet ist, aus rostfreiem Stahl, wie beispielsweise nicht-magnetischem rostfreiem Stahl der Gütegrade 303 oder 304, hergestellt werden. Die Verwendung des rostfreien Stahlgehäuses 90 kann die Übertragung des magnetischen Flusses von der Elektromagnetspule 88 verringern. Die Verwendung dieser alternativen Materialien kann die Verwendung eines ersten Stroms, wie z. B. des ersten Stroms 118, erlauben, der eine geringere Größe hat, als es sonst erforderlich wäre. Von daher kann der Strom 112, oder die Größe, als Reaktion auf ein Fehlen von Rückkehrkontakt, wie hierin beschrieben, während der gesamten Laufzeit des Betätigungsglieds 84 erhöht werden.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Die vorliegende Offenbarung findet allgemeine Anwendbarkeit in jeder Ventilbetätigungsgliedanordnung, kann aber insbesondere für ein elektromechanisch betriebenes Ventil, wie etwa elektromagnetbetätigtes Ventil, anwendbar sein. Die hier beschriebene Ventilbetätigungsgliedanordnung kann in Kraftstoffeinspritzvorrichtungen verwendet werden, einschließlich denjenigen, die in Common-Rail-Kraftstoffsystemen verwendet werden. Auch wenn hier eine bestimmte Anwendung dargestellt ist, kann die Ventilbetätigungsgliedanordnung, so wie sie offengelegt ist, eine Anwendbarkeit in anderen Anwendungen haben, einschließlich alternativer Kraftstoffeinspritzvorrichtungen und Pumpen.
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Allgemein Bezug nehmend auf 1–5 wird eine bestimmte Anwendung einer Ventilbetätigungsgliedanordnung 78 gemäß der vorliegenden Offenbarung gezeigt und beschrieben. Insbesondere kann eine Kraftstoffeinspritzvorrichtung 32 die Ventilbetätigungsgliedanordnung 78 beinhalten und kann durch Erregung der Elektromagnetspule 88 betrieben werden, um einen Einspritzvorgang einzuleiten. Die Elektromagnetspule 88 kann dann aberregt werden, um einen Einspritzvorgang zu beenden. Wenn die Elektromagnetspule 88 erregt ist, werden der Anker 86 und das Ventilelement 80 nach oben bewegt, bis das Ventilelement 80 den zweiten Sitz 102 berührt. Wenn sich das Ventilelement 80 in der offenen Stellung befindet, ist die Nadelsteuerungskammer 76 fluidmäßig mit dem Ablaufausgang verbunden und das Nadelventilelement 68 wird zu einer Stellung bewegt, in der der Düsenversorgungskanal 72 relativ zum Düsenausgang 64 offen für einen Einspritzvorgang ist.
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Normalerweise tritt nach dem Entfernen, oder Abschalten, des Stroms eine kurze Verzögerung auf, bis das Ventilelement 80 wieder aufsitzt. Wenn das Ventilelement 80 den ersten Sitz 100 berührt oder wieder in Kontakt zu ihm zurückkehrt, wird ein kleines Stromsignal zurückgegeben. Wenn während des Nacherregungszeitrums 122 der Strom verloren geht oder unter einer bestimmten Größe liegt, z. B. der Größe m1, kann durch die elektronische Steuerung 48 bestimmt werden, dass das Ventilelement 80 nicht in aufsitzende Stellung am ersten Sitz 100 zurückgekehrt ist. Von der elektronischen Steuerung 48 kann ferner bestimmt werden, dass die Elektromagnet-Zugkraft den Anker 86 und das Ventilelement 80 nicht heben, oder öffnen, konnte. Von daher kann die elektronische Steuerung 48 ferner konfiguriert werden, der Elektromagnetspule 88 einen zweiten Strom 126 bereitzustellen, der höher als der erste Strom 118 ist. Insbesondere kann der zweite Strom 126 eine Größe m3 haben, die höher oder größer als die Größe m2 des ersten Stroms 118 ist. Dieser zweite Strom 126 kann eine größere Zugkraft des Betätigungsglieds 84 bereitstellen, um das Öffnen des Ventilelements 80 zu gewährleisten.
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Eine solche Strategie kann für die Verlängerung der Laufzeit der Ventilbetätigungsgliedanordnung 78 und der Kraftstoffeinspritzvorrichtung 32 nützlich sein. Beispielsweise kann wiederholter Kontakt zwischen den Komponenten der Ventilbetätigungsgliedanordnung während des Betriebs der Kraftstoffeinspritzvorrichtung 32 zu einem Komponentenverschleiß führen, der die Leistungsfähigkeit der Kraftstoffeinspritzvorrichtung 32 beeinträchtigen kann. Beispielsweise kann ein solcher Verschleiß den Luftspalt zwischen dem Ventilelement 80 und dem Ventilsitz 100 vergrößern und schließlich zum Ausfall der Kraftstoffeinspritzvorrichtung 32 führen.
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Gemäß der hier dargelegten Strategie kann die elektronische Steuerung 48, wenn ein Fehlen von Rückkehrkontakt, oder Wiederaufsitzen, des Ventilelements 80 relativ zum ersten Sitz 100 erkannt wird, zur Kompensation die Stromgröße, oder Stärke, erhöhen.
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Es versteht sich, dass die obige Beschreibung lediglich zu Anschauungszwecken dienen soll und nicht dazu gedacht ist, den Umfang der vorliegenden Offenbarung in irgendeiner Weise einzuschränken. Somit wird der Fachmann erkennen, dass andere Aspekte der Offenbarung aus einem Studium der Zeichnungen, der Offenbarung und der beigefügten Patentansprüche erzielt werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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