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Die Erfindung betrifft ein Lampenmodul mit Licht emittierenden Dioden (LEDs), das als Tauchstrahler in Photoreaktoren zur Durchführung photochemischer Reaktionen oder auch in sogenannten AOPs („advanced oxidation processes“) sowie zu Desinfektionszwecken eingesetzt werden kann, sowie einen entsprechenden Photoreaktor.
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Aus dem Stand der Technik ist bekannt, Strahlungsquellen, insbesondere auch UV-Strahler als Tauchlampen in einem flüssigen Medium einzusetzen, um z. B. Wasser zu desinfizieren oder um photochemische Reaktionen durchzuführen. Herkömmlicher Weise werden in der Regel Niederdruck- oder Mitteldruckstrahler (Entladungslampen) eingesetzt, die z. B. zum Schutz vor Verschmutzung von einem Tauchrohr umhüllt werden, das für die emittierte bzw. für die photochemische Reaktion relevante Strahlung transluzent ist. Das Emissionsspektrum der Entladungslampen kann durch geeignete Dotierung variiert und entsprechend der Anforderungen für die photochemische Reaktion in gewissem Umfang angepasst werden.
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Allerdings ist der Einsatz von Niederdruck- oder Mitteldruckstrahler mit hohem Stromverbrauch verbunden und mit zunehmendem Alter lässt die Strahlungsintensität deutlich nach, ferner kann sich das Strahlungsspektrum verschieben, was eine regelmäßige Überprüfung in relativ kurzen Zeitabständen erforderlich macht.
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Im Leuchtmittelbereich finden LEDs zunehmend Bedeutung aufgrund ihres vergleichsweise geringen Stromverbrauchs, hoher Lebensdauer und der hohen Schaltfestigkeit bei spontan vollem Lichtstrom. Die LED strahlt Licht, Infrarot- oder UV-Strahlung aus, wenn elektrischer Strom in Durchlassrichtung fließt. Die Wellenlänge der emittierten Strahlung hängt von der Dotierung des Halbleiterbauelements ab. Für UV-Strahlung kommen etwa Diamant, Aluminiumnitrid, Aluminiumgalliumnitrid oder Aluminiumgalliumindiumnitrid in Frage.
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LEDs sind zwar keine Wärmestrahler wie etwa Mitteldruckstrahler, allerdings verkürzen hohe Temperaturen - gewöhnlich hervorgerufen durch hohe Ströme, die für eine maximale Lichtausbeute benötigt werden - die Lebensdauer der LEDs deutlich. Um diesen nachteiligen Einfluss der erhöhten Temperatur bei höheren Strömen zu vermeiden, werden LEDs häufig nicht bei Nennleistung sondern darunter - verbunden mit geringerer Leuchtleistung - betrieben. Um dennoch eine gewünschte Lichtmenge zu erreichen, wird dann die Anzahl der eingesetzten LEDs erhöht.
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Sollen die LEDs für eine hohe Lichtausbeute bzw. Strahlungsintensität mit hohen Strömen betrieben werden, ist eine effektive Wärmeableitung erforderlich, um die Lebensdauer der LEDs zu erhalten. Häufig werden Metallgehäuse, meistens aus Aluminium, zur Wärmeableitung eingesetzt.
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Für den Einsatz von LEDs in Photobioreaktoren zur Kultivierung von Mikroorganismen wird in der
US2010/0267125 A1 ein LED-Leuchtmodul beschrieben, bei dem die LEDs gekühlt werden. Die LEDs sind auf einem einseitig geschlossenen Trägerrohr angeordnet, das von einem transparenten Hüllrohr umgeben ist. Innerhalb des Trägerrohrs ist ein Innenrohr angeordnet, das oberhalb des geschlossenen Endes des Trägerrohrs endet, sodass innerhalb des Trägerrohrs ein Fluidpfad mit einem stromaufwärts gelegenen Abschnitt in dem Spalt zwischen Trägerrohr und Innenrohr und mit einem stromabwärts gelegenen Abschnitt in dem Innenrohr vorliegt. Der stromaufwärts gelegene Abschnitt ist über ein Kopfteil, das das Träger- und Innenrohr verschließt, fluidisch mit einer Kühlmittelquelle und der stromabwärts gelegene Abschnitt entsprechend mit einem Kühlmittelrücklauf verbunden.
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In Bioreaktoren liegen im Reaktionsraum Druck- und Temperaturbedingungen vor, die sich nicht wesentlich von Umgebungsdruck und Raumtemperatur unterscheiden, da üblicherweise nur so ein optimales Wachstum der Mikroorganismen erreicht werden kann.
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Sollen LEDs in Photoreaktoren für chemische Synthesen, z. B. Photochlorierung oder Photobromierung zum Einsatz kommen, so muss ein entsprechendes Lampenmodul einer Tauchlampe den erhöhten Anforderungen hinsichtlich der umgebenden Reaktionsbedingungen genügen, die sehr deutlich von Umgebungsdruck und Raumtemperatur abweichen können. Ferner ist bislang der Einsatz von LEDs im industriellen Maßstab, in dem Reaktionsräume auch mehrere Meter durchmessen können und in dem die bislang als Tauchstrahler eingesetzten Niederdruck- oder Mitteldruckstrahler Abmessungen in entsprechender Größenordnung aufweisen, aufgrund der Betriebsweise der LEDs mit geringer Spannung und der für eine hohe Strahlungsleistung erforderlichen hohen Stromstärke nicht möglich.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein LED-Lampenmodul bereitzustellen, das nicht nur unter Umgebungsbedingungen und im Labormaßstab, sondern als Tauchrohr auch zur photochemischen oder photokatalysierten Synthese, bei AOPs sowie zur Desinfektion, auch im industriellen Maßstab eingesetzt werden kann, und das ferner zudem hinsichtlich Kühlung und Stromversorgung verbessert ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein LED-Lampenmodul mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Weiterbildungen des Gegenstands sind in den Unteransprüchen ausgeführt.
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Die weitere Aufgabe, einen verbesserten Photoreaktor mit LEDs als Strahlungsquelle bereitzustellen, wird durch den Photoreaktor mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 10 gelöst.
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Ein erfindungsgemäßes Lampenmodul, das dazu ausgebildet ist, als Tauchstrahler in photochemischen Reaktoren eingesetzt zu werden, weist einen Kühlkörper auf, an dessen Außenseite zumindest eine Trägerstruktur - meist eine Platine - mit einer oder geeigneter Weise vielen Licht emittierenden Dioden (LED) angeordnet ist. Der Kühlkörper begrenzt zumindest einen Fluidpfad, in dem ein Kühlmittel geführt wird oder zirkuliert. Welches Kühlmittel geeigneter Weise eingesetzt wird, kann von den Reaktionstemperaturen im umgebenden Reaktionsraum abhängen. Der Fluidpfad gliedert sich in einen oder mehrere Zufuhr- und Rücklaufabschnitte, wobei der oder die Zufuhrabschnitt(e) über ein Kopfteil des Lampenmoduls mit einer Kühlmittelquelle, und der oder die Rücklaufabschnitt(e) über das Kopfteil mit einem Kühlmittelrücklauf verbunden sind. Kühlfluidquelle und Rücklauf können auch einen Kreislauf bilden. Das Kopfteil, das ferner dem elektrischen Anschluss der zumindest einen LED und zur Halterung des Lampenmoduls dient, ist erfindungsgemäß von dem Kühlkörper beabstandet angeordnet.
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Durch die Trennung der beiden Baueinheiten Kopfteil und Kühlkörper, die dennoch funktional bzw. operativ durch fluidische und elektronische Verbindungen miteinander gekoppelt sind, ergibt sich vorteilhaft, dass der Kühlkörper entsprechend der Anzahl und Anordnung der LEDs auf der oder den Trägerstuktur(en) dimensioniert sein kann und nicht an die Eintauchtiefe in verschiedene Reaktoren angepasst werden muss.
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Vorteilhaft kann dadurch der LED-Körper, der aus dem Kühlkörper mit den daran angeordneten Trägerstrukturen und LEDs besteht, mit einem minimalen Gewicht gefertigt werden. Die Handhabbarkeit, z. B. zur Wartung oder zum Austausch des LED-Körpers, wird deutlich verbessert und das Lampenmodul kann so vorteilhaft in vielerlei unterschiedlichen Reaktoren eingesetzt werden.
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Um die Eintauchtiefe des Lampenmoduls an die in einem Reaktor vorliegenden Anforderungen anzupassen, kann die Länge einer Stromversorgungs- und/oder Steuerungsleitung, entsprechender Kühlmittelleitungen und einer Halterung variiert werden. Diese sind an dem Kopfende des Kühlkörpers mit entsprechenden Kühlmittel-, elektrischen und mechanischen Anschlussvorrichtungen verbunden und können vorzugsweise auch gelöst werden. D. h., die jeweiligen Anschlussvorrichtungen sind als lösbare Steck-, Schraub-, Steckschraub-, Klemmverbindungen oder ähnliches ausgeführt, so dass der LED-Körper einfach von der Stromversorgungs- und/oder Steuerungsleitung, den Kühlmittelleitungen und der mechanischen Halterung getrennt und wieder angekoppelt werden kann. Anderenends sind die Stromversorgungs- und/oder Steuerungsleitung mit einer Stromversorgungs- und Steuerungsvorrichtung des Lampenmoduls für die LEDs, umfassend beispielsweise Vorschalt- bzw. Leistungselektronik, Treiber und Netzteile, und die Halterung mit dem Kopfteil verbunden. Die Kühlmittelleitungen sind als Fortsetzungen des Kühlmittelzulaufs und Kühlmittelrücklaufs mit der Kühlmittelquelle und dem Kühlmittelrücklauf verbunden. Halterung und Kühlmittelleitung können je nach Anordnung des LED-Körpers als starre (Rohr-) Verbindungen oder nicht-starre Schläuche für die Kühlmittelleitungen und Metall- oder Kunststoffseile oder Ketten für die Halterung realisiert werden, so dass beispielsweise bei vertikaler Anordnung der LED-Körper quasi frei schwingend am Kopfteil aufgehängt ist, was wiederum die Handhabung des Lampenmoduls erleichtert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Stromversorgungs- und Steuerungsvorrichtung in dem Kopfteil angeordnet sein. Zur Kühlung der Stromversorgungs- und Steuerungsvorrichtung kann das Kopfteil dann ebenfalls zumindest einen Kühlmittelpfad aufweisen, der vorzugsweise über die Kühlmittelleitungen mit dem im Kühlkörper vorliegenden Kühlmittelpfad verbunden ist. Der Kühlmittelpfad im Kopfteil kann als Bypass zu dem Kühlmittelkreislauf durch den Kühlkörper gestaltet werden, er kann in die Kühlmittelzuleitung oder in die Ableitung integriert sein, oder er kann durch zwei Teilpfade gebildet werden, jeweils einen in der Zu- und in der Ableitung.
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Damit bei längeren LED-Körpern, bei den zwei oder mehr Trägerstrukturen mit LEDs längs des Kühlkörpers aneinander angrenzen, der elektrische Kontakt zu den LEDs auf der Trägerstruktur, die von dem Kopfende beabstandet angeordnet ist, ohne Verschattung der darüber liegenden LED geschaffen werden kann, kann der Kühlkörper neben dem Fluidpfad ferner eine oder mehrere Kammer(n) zumindest teilweise begrenzen, durch die sich zumindest eine Stromleitungsvorrichtung von dem Kopfende des Kühlkörpers bis zu einem Kontaktelement der LED(s) erstreckt, das an der Trägerstruktur vorliegen kann.
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Die erforderliche Anzahl und/oder Größe der Kammer(n) ist von der Gesamtanzahl der LEDs des Lampenmoduls und deren Verteilung entlang der Kühlkörpermantelfläche abhängig, denn mit zunehmender LED-Zahl wächst der erforderliche Kabelquerschnitt, um die durch den elektrischen Widerstand der Leitung bedingten Verluste aufgrund der erforderlichen Stromstärke möglichst gering zu halten. Dabei kann eine vorbestimmte Anzahl an LEDs, die ein Bruchteil der Gesamtanzahl sein kann und die bevorzugt auf einer gemeinsamen Trägerstruktur angeordnet sind, jeweils mit einer Stromleitungsvorrichtung verbunden sein. So kann eine maximale Anzahl an LEDs, die auf einer Trägerstruktur angeordnet werden, und damit eine Maximallänge einer Trägerstruktur vorbestimmt sein.
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Ferner ist es möglich, dass nicht nur die Aufteilung eines Fluidpfads in Zulauf- und Rücklaufabschnitte von der Anzahl und Anordnung der LEDs an dem Kühlkörper abhängt; die Anzahl der Fluidpfade - nicht deren Aufteilung - durch den Kühlkörper ist ebenfalls von der Gesamtanzahl der LEDs des Lampenmoduls abhängig, da einerseits ein Fluidpfad nur zu einer vorbestimmten Kühlleistung führt und andererseits alle LEDs möglichst gleichmäßig gekühlt werden sollen. So kann jeweils ein Fluidpfad zur Kühlung einer weiteren vorbestimmten Anzahl an LEDs vorgesehen sein, die eine LED-Kühlgruppe definiert. Diese vorbestimmte Anzahl an LEDs in der Kühlgruppe kann zwar der vorbestimmten Anzahl der auf einer Trägerstruktur angeordneten bzw. mit einer Stromleitungsvorrichtung verbundenen LEDs entsprechen; allerdings wird die vorbestimmte Anzahl an LEDs in der Kühlgruppe - je nach Kühlkapazität - größer sein und vorzugsweise ein Vielfaches der Anzahl an LEDs sein, die mit einer Stromleitungsvorrichtung verbundenen beziehungsweise auf einer Trägerstruktur angeordneten sind. So können die LEDs, die auf mehreren umfänglich benachbarten Trägerstrukturen entlang eines Mantelflächenabschnitts des Kühlkörpers angeordnet sind, durch einen Fluidpfad gekühlt werden, bei dem sich z. B. ein Zufuhrabschnitt in mehrere Rücklaufabschnitte entsprechend der Anordnung der LEDs an der Mantelfläche aufteilt. Sind mehrere Mantelflächenabschnitte entlang der Länge des Kühlkörpers vorgesehen, so dass mehrere Trägerstrukturen nicht nur umfänglich an dem Kühlkörper, sondern auch entlang dessen Länge benachbart angeordnet sein können, so kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Zufuhrabschnitte der Kühlfluidpfade für eine zweite oder weitere LED-Kühlgruppe nicht am Kopfende des Kühlkörpers - wie für eine erste Kühlgruppe - sondern auf einer entsprechenden Höhe entlang der Länge des Kühlkörpers beginnen. D. h., sie sind dem Mantelflächenabschnitt zugeordnet, an dem die Trägerstrukturen mit den LEDs, die eine zweite oder weitere Kühlgruppe bilden, angeordnet sind. Entsprechendes kann auch für die Rücklaufabschnitte weiterer Fluidpfade gelten.
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Vorzugsweise entspricht die Anordnung der LEDs auf der bzw. den Trägerstruktur(en), die auf dem Kühlkörper angeordnet ist/sind, einem Verlauf der Rücklaufabschnitte innerhalb des Kühlkörpers, sodass eine effektive Kühlung der LEDs geleistet wird.
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Bevorzugte Anordnungen der Zufuhr- und Rücklaufabschnitte des Kühlfluidpfads in dem Kühlkörper können einen längsaxial und zentral verlaufenden Zufuhrabschnitt vorsehen, der sich in mehrere Rücklaufabschnitt aufteilt, die axialparallel bzw. konzentrisch um den Zufuhrabschnitt entsprechend der Anordnung der Trägerstrukturen mit den LEDs an der Mantelfläche des Kühlkörpers angeordnet sind. Generell kann die Fließrichtung des Fluidpfads aber auch umgekehrt sein, sodass mehrere Zufuhrabschnitte axialparallel bzw. konzentrisch um einen längsaxial und zentral verlaufenden Rücklaufabschnitt angeordnet sind.
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Die Kammer für die die elektrische Leitung kann dann - je nach Fertigungsart des Kühlkörpers und nach Verlauf des Fluidpfads - innerhalb des Kühlkörpers längsaxial und zentral oder konzentrisch um einen längsaxial und zentral verlaufenden Fluidpfadabschnitt verlaufen, beispielsweise in Räumen zwischen dem längsaxial und zentral verlaufenden Zufuhrabschnitt und den Rücklaufabschnitten, wenn etwa der Kühlkörper durch Strangpressprofile gebildet wird. Alternativ können mehrere axialparallel verlaufende Kammern durch Einschnitte des Kühlkörpers an dessen Außenseite in Verbindung mit den an dem Kühlkörper angeordneten Trägerstrukturen gebildet werden, die einen durch die Einschnitte des Kühlkörpers gebildeten Hohlraum verschließen.
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Der Kühlkörper kann durch ein zylindrisches, vorzugsweise regelmäßiges - im geometrischen Sinn - prismatisches Hohl- oder Vollprofil gebildet werden, wobei die Trägerstruktur(en) mit den LEDs auf den ebenen (nicht-konkaven) Abschnitten der Mantelfläche des Prismas angeordnet sind.
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Um den LED-Körper und das Kopfteil vor den Reaktionsbedingungen im umgebenden Reaktionsraum zu schützen, kann ein erfindungsgemäßes Lampenmodul ein Tauchrohr aufweisen, in dem zumindest der LED-Körper, vorzugsweise auch das Kopfteil, angeordnet sind. Das Tauchrohr ist sinnvollerweise aus einem für die Wellenlängen der von den LEDs emittierten Strahlung durchlässigen Material gefertigt. Zudem ist das Tauchrohr hinsichtlich Materialwahl und Formgebung auf Reaktionsdrücke im Bereich von Hochvakuum bis 6 bar Überdruck, die in dem das Tauchrohr umgebenden Reaktionsraum herrschen können, ausgelegt. Als Materialien kommen natürliches oder synthetisches Quarzglas bzw. Quarzglasmischungen oder Borsilikat, etc. in Frage, konstruktiv wird das Tauchrohr mit einer Wandstärke von zumindest 3,5 mm ausgelegt. Ein Konusflansch zur Aufnahme des Kopfteils verbessert die mechanische Stabilität des Lampenmoduls als Tauchlampe weiter. Verwendete Tauchrohre können ferner zumindest einmal getempert und bis zu 10 bar Überdruck druckgeprüft sein.
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Das Tauchrohr kann einseitig geschlossen sein, sodass das geschlossene Ende im Reaktionsraum des umgebenden Photoreaktors liegen kann, wie es häufig bei vertikaler Anordnung von Tauchlampen der Fall ist; das Tauchrohr kann aber auch beidseitig offen sein und auch horizontal in Reaktoren eingesetzt werden, wobei die offenen Enden des Tauchrohrs quasi aus dem Reaktionsraum ragen.
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Damit das Lampenmodul auch in Reaktionsumgebungen, die potentiell explosive Atmosphären bilden können, betrieben werden kann, kann vorgesehen sein, dass das Kopfteil an dem offenen Ende eines einseitig geschlossenen Tauchrohrs abdichtend und federnd gelagert damit verbunden ist. Ein Inertgaszufuhrkanal erstreckt sich durch den Kühlkörper oder als Schlauch oder Rohr durch den zwischen dem Kühlkörper und dem Tauchrohr gebildeten Raum bis oberhalb des geschlossenen Endes des Tauchrohrs. Durch die federnde Lagerung des Kopfteil mit dem Tauchrohr können Vibrationen zur Vermeidung von Glas-Metallkontakt gedämpft werden und durch die abgedichtete Verbindung kann ein Überdruck in dem Tauchrohr gegenüber dem Umgebungsdruck von zumindest 0,8 mbar bis höchstens 15 mbar erzeugt und aufrecht erhalten werden, so dass keine zündfähige Atmosphäre ins Innere des Tauchrohrs zu dem LED-Körper und dem Kopfteil dringen kann.
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Wird ein beidseitig offenes Tauchrohr verwendet, wird das eine Ende durch das abdichtend und federnd gelagerte Kopfteil verschlossen und das andere Ende durch ein entsprechendes Verschlussteil. Die Inertgaszufuhr zur Schaffung des Überdrucks im Tauchrohrinneren kann dann auf einer der beiden Seiten erfolgen.
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Um das Lampenmodul thermisch von dem Reaktionsraum abzukoppeln, sodass die dort herrschenden Bedingungen nicht die Funktionsfähigkeit der LEDs beeinflussen können, kann ein weiteres Tauchrohr vorgesehen sein, das das erste Tauchrohr umgibt, oder dieses Tauchrohr kann doppelwandig ausgeführt sein, sodass zwischen den zwei Tauchrohren oder durch die Doppelwand eines einzigen Tauchrohrs gebildete Spalt zur thermischen Abkopplung mit einer Absaugvorrichtung zur Erzeugung eines Unterdrucks in dem Spalt oder mit einem Kühlkreis zur Fluidkühlung in dem Spalt verbunden werden kann. Bei der Ausführung als doppelwandiges Tauchrohr kann der Spalt zwischen den Wänden auch schon bei dessen Herstellung evakuiert werden. Als Kühlfluid eignen sich alle Medien, die die emittierte Strahlung der LEDs nicht absorbieren, beispielsweise Wasser oder andere Flüssigkeiten. Vorzugsweise kann hier zur Kühlung auch eine Gasspülung in Betracht kommen. Vorteilhaft wird durch das zusätzliche Tauchrohr die Oberfläche der Tauchlampe vergrößert und damit wird eine erhöhte photochemische Effizienz realisiert.
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Ferner kann das Lampenmodul einen oder mehrere Temperatursensor(en) aufweisen, der/die auf der Trägerstruktur/den Trägerstrukturen angeordnet und mit der Stromversorgungs- und Steuerungsvorrichtung des Lampenmoduls, die einen Schutzschalter für LEDs umfasst, verbunden ist/sind. Die Stromversorgungs- und Steuerungsvorrichtung kann ferner alternativ oder zusätzlich zumindest einen Regelkreis für die LED-Ansteuerung aufweisen, mit dem gleichartige oder unterschiedliche LEDs dimmbar sind und/ oder das Spektrum der emittierten Wellenlängen unterschiedlicher LEDs änderbar ist, um die emittierte Lichtmenge oder die emittierten Wellenlängen dem Reaktionsverlauf im umgebenden Reaktionsraum anzupassen.
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Ein erfindungsgemäßer Photoreaktor weist ein Reaktionsgefäß auf, das einen Reaktionsraum zur Durchführung einer photochemischen Reaktion zumindest eines in das Reaktionsgefäß zugeführten oder dort vorgelegten Edukts begrenzt. Ferner umfasst er zumindest ein in dem Reaktionsgefäß angeordnetes erfindungsgemäßes Lampenmodul mit einem für die photochemische Reaktion geeigneten Emissionsspektrum.
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Weitere Ausführungsformen sowie einige der Vorteile, die mit diesen und weiteren Ausführungsformen verbunden sind, werden durch die nachfolgende ausführliche Beschreibung unter Bezug auf die begleitenden Figuren deutlich und besser verständlich. Die Figuren sind lediglich eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung.
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Dabei zeigen:
- 1a eine Seitenansicht des LED-Körpers und dazu
- 1b eine Seitenansicht des beabstandet davon angeordneten Kopfteils eines erfindungsgemäßen Lampenmoduls,
- 2 eine Draufsicht auf den im Tauchrohr angeordneten LED-Körper aus 1a,
- 3 eine Seitenansicht auf eine am Kühlkörper befestigte Trägerstruktur mit LEDs und elektrischer Kontaktierung,
- 4a eine schematische Draufsicht und dazu
- 4b eine Seitenschnittansicht entsprechend Schnittlinie AA in 4a auf den LED-Körper eines Lampenmoduls, dessen Kühlkörper einen viereckigen Querschnitt und eine zentrisch angeordnete Kabelkammer aufweist,
- 5a eine schematische Draufsicht und dazu
- 5b eine Seitenaufschnittansicht entspr. Schnittlinie AA in 5a auf den LED-Körper eines Lampenmoduls, dessen Kühlkörper aus einem sechseckigen Strangpressprofil mit zentralem Zulaufkanal und sechs symmetrisch darum an geordneten Rücklaufkanälen gebildet wird,
- 6a eine schematische Draufsicht auf den LED-Körper eines Lampenmoduls mit einem Kühlkörpervollprofil, bei dem Kabelkammern durch konkave Einschnitten gebildet werden, und dazu
- 6b eine Seitenaufschnittansicht entsprechend Schnittlinie AA in 6a auf den LED-Körper eines Lampenmoduls mit einem Kühlkörpervollprofil, bei dem Kabelkammern durch konkave Einschnitten gebildet werden,
- 7 eine schematische Seitenansicht auf ein in einem Tauchrohr angeordnetes LED-Lampenmodul.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung bezieht sich auf ein LED-Lampenmodul, das dazu ausgebildet ist, als Tauchstrahler in einem Photoreaktor eingesetzt zu werden, und auf einen mit einem oder mehreren solcher erfindungsgemäßen LED-Lampenmodulen ausgestatteten Photoreaktor.
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In der vorliegenden Beschreibung wird auf LEDs als Lichtquelle Bezug genommen. Hierbei sind alle Licht emittierenden Halbleiterbauelemente, auch organische Leuchtdioden (OLEDs), inbegriffen.
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Die Bezeichnung LED-Körper meint in der vorliegenden Beschreibung den aus Kühlkörper und den daran angebrachten Trägerstrukturen mit LEDs bestehenden Körper. Mit der Bezeichnung LED-Lampe ist vorliegend die Einheit aus LED-Körper und davon beabstandetem Kopfteil gemeint. Das LED-Lampenmodul kann zudem weitere Bauteile, wie etwa ein Tauchrohr, das die LED-Lampe umgibt, etc. aufweisen.
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Um mit Nieder- und Mitteldruckstrahlern im Bereich der Photochemie konkurrieren zu können und eine hohe Leistungsdichte zu erreichen, müssen LEDs mit hoher Leistung betrieben werden, wodurch eine aktive Kühlung mit einem Kühlmittel, wie z. B. Wasser, erforderlich ist. Das Wasser als Kühlmittel kann deionisiert sein und/oder Zusätze aufweisen, um Verschmutzungen von Anlagenkomponenten durch Bestandteile des Kühlwassers oder Mikroorganismen zu verhindern. Die Art des Kühlmittels kann auch von der Reaktionstemperatur im umgebenden Reaktionsmedium abhängig sein, so können z. B. bei Reaktionstemperaturen, die unter 10 °C liegen, als Kühlmittel beispielsweise Glycerin, Glykole oder Alkohole oder nicht leitfähige Silikonöle eingesetzt werden; selbstverständlich auch in Mischungen oder wässriger Lösung. Das Handhaben und Beherrschen des Wärmehaushalts - kurz thermisches Management - eines LED-Lampenmoduls, das auch die Prozesstemperatur des Reaktionsmediums, das das Lampenmodul umgibt, berücksichtigen muss, ist für eine adäquate Lebensdauer von entscheidender Bedeutung.
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Im Bereich der industriellen Photochemie werden auch Lampen mit deutlich größeren Abmessungen (bis zu 2 m Länge oder auch länger bei Mitteldruckstrahlern) und entsprechender Leistung eingesetzt, was den Einsatz von LEDs auf diesem Gebiet bislang beschränkt hat, da hier die Anforderungen an Stromzufuhr und auch Kühlung bislang nicht erfüllt wurden - Länge bzw. Anzahl der in Reihe geschalteten LEDs mit hoher Leistungsdichte ist wegen der dadurch ansteigenden Spannung begrenzt; denn die Halbleiterelemente werden mit geringen Spannungen betrieben. Somit stellen die Kapazitätsverluste eine Herausforderung dar, die größere Kabelquerschnitte erfordern und die Leitungslänge beschränken. Während es bei Mitteldruckstrahlenquellen aufgrund der problemlos realisierbaren langen Kabellängen von mehreren hundert Metern möglich ist, die Stromversorgung und Steuerung der Lichtquelle außerhalb des Photoreaktors und damit außerhalb einer potentiell explosionsfähigen Umgebung unterzubringen, ist dies bei den LED-Lampenmodulen aufgrund der angeführten Beschränkungen nicht möglich.
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Eine weitere Schwierigkeit bei längeren Lampenmodulen liegt zudem in der Schaffung einer gleichmäßigen Kühlung für alle LEDs, um zu verhindern, dass die LEDs nahe stromaufwärts gelegener Abschnitte des Fluidpfads nicht deutlich stärker gekühlt werden als LEDs, die an weiter stromabwärts gelegenen Abschnitten des Fluidpfads angeordnet sind.
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Um die Handhabung eines mit LEDs bestückten Lampenmoduls zu verbessern, ist erfindungsgemäß vorgesehen, das Kopfteil des Lampenmoduls von dem LED-Körper, der aus einem mit LEDs mittels Trägerstrukturen bestückten Kühlkörper besteht, zu beabstanden, um den Kühlkörper gewichtsoptimiert fertigen zu können und den LED-Körper variabel einsetzen zu können. Vorteilhaft kann so die LED-Lampe, die beispielsweise eine Leuchtlänge über 1000 mm aufweisen kann und in vertikal oder horizontal angeordneten Tauchrohren eingesetzt wird, auch in Großreaktoren eingebracht werden, wobei der Abschnitt der Lampe, der aktiv leuchtet, weit unten im Tauchrohr - nämlich unterhalb eines im Reaktionsraum vorliegenden Flüssigkeitsspiegels - positioniert werden muss. Die einzelnen Trägerstrukturen bzw. LED-Platinen können eine Länge von 100 bis 500 mm oder auch 750 mm 1000 mm oder mehr aufweisen und werden auf den Kühlkörper derart aufgebracht, dass sie bei Ausfall einzeln ersetzt werden können. Durch die erfindungsgemäße Trennung des Kopfteils vom LED-Körper kann dieser im Reaktor über ein Gestänge (beispielsweise im Falle horizontaler Anordnung) oder ein Stahlseil oder Polymerseil (beispielsweise im Falle vertikaler Anordnung) im Tauchrohr bis in die gewünschte Leuchtposition geschoben oder herabgelassen werden. Durch die lösbaren Verbindungen für die elektrische Kontaktierung lässt sich der LED-Körper einfach für Wartungszwecke vom Kopfteil lösen. Gleiches gilt für die Flüssigkeitskühlung zwischen Einleitung im Kopfteil und dem Kühlkörper, die vorzugsweise über Schläuche erfolgt. Steckverbinder als Schlauchanschlüsse ermöglichen bei der Wartung eine einfache Trennung, der Kühlkörper kann kompakt und kurz dimensioniert werden. Anders als bei einer herkömmlichen Lampe, bei der ein durchgehender Kühlkörper mit dem Kopfteil direkt verbunden ist, wodurch die Lampe unverhältnismäßig schwer wird und ungemein viel Wartungsraum über dem Reaktor (Servicehöhe) erfordert, gestatten die erfindungsgemäßen Lampenmodule mit der Abkopplung des Kopfteils ein einfaches Herausziehen des LED-Körpers, über dessen tatsächliche Länge die Servicehöhe definiert wird.
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Die Eintauchtiefe des LED-Körpers eines erfindungsgemäßen LED-Moduls kann ohne großen konstruktiven Aufwand für unterschiedliche Anwendungen einfach durch variieren der Länge der elektrischen und der Kühlmittelleitungen sowie der Halterung(en) angepasst werden. Die geringe Servicehöhe und das vergleichsweise kleine Gewicht des Kühlkörpers vereinfachen die Wartung, es ist z. B. kein Seilzug erforderlich, um den LED-Körper aus seinem Tauchrohr herauszuholen.
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Ferner kann das LED-Lampenmodul durch die Trennung des Kopfteils von dem LED-Körper mit 230 V versorgt werden und es gibt keine Beschränkung der Leitungslänge zum Photoreaktor. Durch diese Maßnahme kann vermieden werden, dass ein Vorschaltgerät in einem Bereich um die Lampe positioniert werden muss, der je nach Art der eingesetzten Reaktanten eventuell explosionsfähige Gemische bilden kann. Auf diese Weise ist auch keine Luftkühlung elektrischer Betriebsmittel erforderlich, die im potentiellen Explosionsbereich unzulässig wäre.
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In 1a ist der LED-Körper und in 1b ein Kopfteil 12 eines LED-Lampenmoduls 10 für photochemische Reaktoren gezeigt, bei dem LED-Chips, die jeweils eine LED 1 auf einer Trägerstruktur 2 umfassen, an der Außenseite eines Kühlkörpers 3 angeordnet sind. Am Kopfende des Kühlkörpers 3 sind lösbare Schlauchanschlüsse 8 zur Verbindung des im Inneren des Kühlkörpers 3 vorliegenden Fluidpfads (siehe 4a,b; 5a,b und 6a,b) mit einer Kühlmittelquelle Q und einem Kühlmittelrücklauf R vorgesehen. Dabei kann es sich auch um einen Kühlmittelkreislauf handeln. Dem Kühlmittel wie z. B. Wasser kann auch ein Mittel zur Verhinderung von Keimwachstum zugesetzt werden.
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Weiter ist in 1a am Kopfende des Kühlkörpers 3 ein Steckanschluss 7 zur Herstellung der elektrischen Kontaktierung der LEDs 1 und ein Steckanschluss 9 zur Aufhängung des Lampenmoduls 10 mittels einer entsprechend ausgestatteten Halterung 14 zu sehen.
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1b zeigt den über die Kühlmittelleitungen 13, die Halterung 14 und die Stromversorgungs- und Steuerleitung 15 mit dem LED-Körper verbindbaren Kopfteil 12. Die Kühlmittelleitungen 13, die Halterung 14 und die Stromversorgungs- und Steuerleitung 15 weisen Anschlussvorrichtungen 8',9',7' auf, die mit den Anschlüssen 7,8, 9 am Kopfende des Kühlkörpers 3 korrespondieren und in lösbaren Eingriff treten können. In der gezeigten Ausführungsform umfasst das Kopfteil 12 auch die Stromversorgungs- und Steuervorrichtung 16, die von dem gleichen Kühlkreislauf wie der Fluidpfad in dem Kühlkörper 3 gekühlt wird, da Fluidpfadabschnitte der Kühlmittelleitungen 13 durch das Kopfteil 12 verlaufen. Da die Leistungskomponenten der LED-Lampe wie Treiber und Netzteile ebenso Halbleiterbauteile beinhalten, die temperaturempfindlich sind, kann die für die LEDs verwendete Kühlung ebenso dazu verwendet, um die Leistungselektronik bzw. die LED Treiber im Kopfteil durch den gleichen Kühlwasserkreislauf zu kühlen.
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2 zeigt den hier zylindrischen LED-Körper des Lampenmoduls 10 von oben in einem Tauchrohr 11. Das Material des Tauchrohrs 11 ist so gewählt, dass es für die von den LEDs 1 emittierte Strahlung durchlässig ist und dem Reaktionsdruck im umgebenden Reaktionsraum standhält. Filter für unerwünschte Wellenlängen wie bei herkömmlichen Strahlungsquellen sind nicht erforderlich, da die gewünschte Wellenlänge durch entsprechende Dotierung der LEDs 1 eingestellt werden kann. In dem in 2 gezeigten Beispiel liegt der elektrische Anschluss 7 axial zentral in Bezug zum Kühlkörper 3, die Kühlmittelanschlüsse 8 und Steckverbinder 9 für die Halterung sind konzentrisch um den elektrischen Anschluss 7 verteilt.
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4,5 und 6 zeigen jeweils verschiedene Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Lampenmoduls 10 in Querschnitt- (4a,5a,6a) und Längsschnittansicht (4b,5b,6b).
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4a und 4b zeigen einen Kühlkörper 3 mit viereckigem Querschnitt, bei dem auf den Außenflächen Trägerplatinen 2 mit LEDs 1 angebracht sind. In diesem Beispiel liegt die Kabelkammer 6 axial-zentral, zwei Kühlzulaufabschnitte 4 und zwei Kühlrücklaufabschnitte 5 sind darum verteilt angeordnet.
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Abweichungen von Anzahl und Anordnung der Kühlmittelzuläufe und Rückläufe sind möglich und sollen im Schutzumfang der Erfindung enthalten sein; sie hängen von Querschnittsform und Länge des Lampenmoduls bzw. des Kühlkörpers ab.
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Da der Abstrahlwinkel herkömmlicher LEDs beschränkt ist, sind mehreckige, z. B. sechs- oder achteckige Profilquerschnitte vorteilhaft. Werden OLEDs eingesetzt, können auch kreiszylindrische Formen gut realisiert werden.
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3 zeigt eine Trägerstruktur 2, auf der fünf LEDs 1 angeordnet sind, die in Reihe geschaltet durch in einer Kabelkammer untergebrachte elektrische Leitungen 15 an den auf der Trägerstruktur 2 vorgesehenen Kontaktelementen 1' kontaktiert sind. Dabei ist eine Ecke der rechteckigen Trägerstruktur 2 ausgespart, um die elektrischen Leitungen 15 nach innen in die Kabelkammer führen zu können, wie dies auch in 5a angedeutet ist.
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Den Lampenmodulen 10 in 5a,5b und 6a,6b ist gemeinsam, dass der Zufuhrabschnitt 4 des Fluidpfads a, der im Einsatz mit der Kühlmittelquelle verbunden wird, axial zentral in dem Kühlkörper 3 verläuft. Die Rücklaufabschnitte 5 sind axialparallel und konzentrisch um den Zufuhrabschnitt 4 im Kühlkörper 3 angeordnet. Dabei entspricht die Anordnung der Rücklaufabschnitte 5 in dem Kühlkörper 3 der Anordnung der LEDs 1, die mit den Trägerstrukturen 2 an den ebenen, d. h. nicht-konkaven, Abschnitten der Mantelfläche des prismatischen Kühlkörpers 3 angeordnet sind.
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Die Ausführungsformen in 5 und 6 unterscheiden sich allerdings in der Art des Kühlkörpers 3 und in der Anordnung der Kabelkammer 6 voneinander.
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Das LED-Lampenmodul 10 in 5a,b wird mit einem sechseckigen Hohlprofil, beispielsweise aus Aluminium mittels Strangpressen, als Kühlkörper 3 mit innenliegenden Zufuhr- und Rücklaufkanälen 4,5 erhalten. In dem Hohlprofil liegen im vorliegenden Fall sechs Rücklaufkanäle 5 vor. Axial-zentral liegt ein Zulaufkanal 4 vor, der über Stege mit den Rücklaufkanälen 5 verbunden ist, sodass die Zwischenräume zwischen Zulaufkanal 4 und Rücklaufkanälen 5 als Kabelkammern 6 zur Verfügung steht.
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6a,b zeigt ein Lampenmodul mit einem Kühlkörper 3, der wie der Kühlkörper in 4 als Vollprofil (aus Aluminium) ausgeführt ist, das hier jedoch auf einem sechseckigen Querschnitt basiert, bei dem die Kanten konkav eingeschnitten sind, so dass es sich bei der Grundfläche tatsächlich um ein 18-Eck handelt. In diesen konkaven Einschnitten wird jeweils eine Kabelkammer 6 untergebracht, die durch die an dem Kühlkörper 3 befestigten Trägerstrukturen 2 geschlossen werden. Kühlmittelzulauf 4 und Rückläufe 5 werden durch in das Vollprofil eingebrachte Bohrungen gebildet. Alternativ kann der Kühlkörper 3 auch in der gewünschten Weise gegossen werden, gegebenenfalls auch mehrstückig.
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Das erfindungsgemäße LED-Lampenmodul ist primär zur industriellen Anwendung in der präparativen Photochemie vorgesehen, wobei das Lampenmodul anders als bei den bekannten LED-Lampenmodulen, die in Biophotoreaktoren eingesetzt werden, erhöhten Anforderungen genügen muss. Hierzu zählen insbesondere von Raumtemperatur und Umgebungsdruck abweichende Reaktionstemperaturen und -drücke, die im Reaktionsraum um das Lampenmodul herrschen, und die auch Temperaturen unter +5°C und über +40°C sowie Drücke im Bereich von Hochvakuum und 6 bar Überdruck umfassen. Ferner ist bei den in Photoreaktoren eingesetzten Lichtquellen -je nach Zusammensetzung des Reaktionsvolumens - auf den Explosionsschutz zu achten; die erfindungsgemäßen LED-Lampenmodule können in bestimmten Ausführungsformen auch in ATEX klassifizierten Bereichen eingesetzt werden.
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Das Beispiel in 7 zeigt ein erfindungsgemäßes Lampenmodul 10 mit einem doppelwandigen Tauchrohr 11, in dem der so gebildete Spalt 11' mittels einer Pumpe 17 evakuiert werden kann, um die thermische Abkopplung des Tauchrohrinnenraums 19 von dem umgebenden Reaktionsraum zu verbessern. Alternativ zur Evakuierung kann der Spalt an einen Kühlkreislauf mit einem Kühlfluid angeschlossen werden. Als Kühlfluid eignen sich alle Medien, die die emittierte Strahlung der LEDs nicht absorbieren, beispielsweise Wasser oder andere Flüssigkeiten. Aber auch eine Gasspülung mit Luft oder Stickstoff kommen hier in Betracht.
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Weiter ist hier das Kopfteil 12 abgedichtet in dem Tauchrohr 11 gelagert, sodass durch Inertgaszufuhr über die Leitung 18, die sich hier durch das Kopfteil 12 und den beabstandet angeordneten Kühlkörper 3 erstreckt, im Tauchrohrinneren 19 um den LED-Körper eine Inertgasatmosphäre, beispielsweise Stickstoff oder ein anderes Inertgas, mit einem gewissen Überdruck gegenüber dem atmosphärischen Umgebungsdruck erzeugt werden und so der Explosionsschutz des Lampenmoduls 10 verbessert werden kann. Über die mit Ventil verschließbare Inertgasableitung 18' kann zu Revisionszwecken der Überdruck abgelassen werden, alternativ kann die Inertgaszufuhr- und abfuhr so eingeregelt werden, dass eine Inertgasspülung unter besagtem Überdruck durchgeführt wird. Hierzu strömt das Inertgas unten aus dem Kühlkörper oder durch ein entsprechend angeordnetes Rohr (oder Schlauch) aus und außen an den LEDs vorbei nach oben zu der druckabhängig durchlassventilgesteuerten Inertgasableitung. Durch die Inertgasatmosphäre bzw. Spülung wird der Innenbereich des Tauchrohres inertisiert. Die Aufrechterhaltung kann über einen kontinuierlichen Durchfluss oder eine Leckageausgleichskompensation mit einer entsprechenden Steuer-, Mess- und Regeleinheit (vorzugsweise ATEX zertifiziert) erfolgen. Zum Schutz der empfindlichen Halbleiterbauteile sollte der maximale Überdruck im Tauchrohr allerdings 15 mbar nicht überschreiten. Damit lässt sich die Zündschutzart „p“ gem. ATEX Direktive (Überdruckkapselung) realisieren.
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Beide Einrichtungen - thermische Abkopplung und Explosionsschutz - können auch unabhängig voneinander für verschiedene Ausführungen des Lampenmoduls eingesetzt werden.
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Das Material des Tauchrohrs 11 ist so gewählt, dass es für die von den LEDs 1 emittierte Strahlung durchlässig ist und dem Reaktionsdruck im umgebenden Reaktionsraum Stand hält. Filter für unerwünschte Wellenlängen wie bei herkömmlichen Strahlungsquellen sind nicht erforderlich, da die gewünschte Wellenlänge durch entsprechende Dotierung der LEDs 1 eingestellt werden kann.
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Generell kann ein erfindungsgemäßes LED-Lampenmodul zumindest einen Temperatursensor auf der Trägerstruktur bzw. der Platine aufweisen, welche für eine Schutzabschaltung zum Schutz der Halbleiterbauteile sorgt, sofern die maximal zulässige Umgebungstemperatur überschritten wird. Bei Unterschreiten der Maximaltemperatur kann die Steuerungsvorrichtung die entsprechenden LEDs wieder selbsttätig zuschalten. Sämtliche sicherheitsrelevante Sensoren des Lampenmoduls können redundant bzw. zweikanalig ausgeführt sein, um die entsprechend notwendige SIL Klasse zu realisieren.
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Ferner ist das erfindungsgemäße Lampenmodul geeignet, prozessspezifische Spektren bereitzustellen, wobei ferner mittels Regelkreis die Strahlungsintensität dem Photochemischen Prozess angepasst werden kann. So kann eine Leistungsregelung der LEDs (Dimming) zur Prozesskontrolle erfolgen, da in vielen Reaktionen sich die Absorption während des Prozesses ändert. Hierauf kann durch gezielte Mess- und Regelkreise und Lampendimming reagiert werden, um ein effizientes System zu realisieren und Überbestrahlungen zu vermeiden.
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Ein erfindungsgemäßes Lampenmodul kann monochromatische LEDs sowie eine Mischung von LEDs mit unterschiedlichen Emissionsspektren aufweisen, die die optimale Ausnutzung des Absorptionsspektrums der jeweiligen Reaktion darstellt. Gleiches gilt, wenn die Tauchlampen für Bioreaktoren eingesetzt werden sollen. Hier können LEDs mit unterschiedlichen Emissionswellenlängen auf einer Trägerstruktur implementiert werden, um optimale Wachstumsraten zu erzielen. In unterschiedlichen Wachstumsphasen bzw. unterschiedlichen Zellen können jeweils optimal gemischte Lichtspektren und -intensitäten zum optimierten Wachstum bereitgestellt werden.