DE102014012194A1 - Verfahren zur Herstellung eines textilverstärkten Kunststoffteils für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Herstellung eines mit einem textilen Gebilde (5) verstärkten Kunststoffteils (2) für ein Kraftfahrzeug wird in einem ersten Schritt in einem Formwerkzeug (1) wenigstens ein Positionierelement (6) an das textile Gebilde (5) angespritzt. In einem zweiten Schritt wird das Kunststoffteil (2) in einem Formwerkzeug (1') an das textile Gebilde (5) angespritzt. Während des Anspritzens des Kunststoffteils (2) an das textile Gebilde (5) wird das textile Gebilde (5) mittels des wenigstens einen Positionierelements (6) in dem Formwerkzeug (1') positioniert.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mit einem textilen Gebilde verstärkten Kunststoffteils für ein Kraftfahrzeug.
- Die
DE 10 2010 007 052 A1 beschreibt eine Rückenlehne, deren rahmenförmige Grundstruktur aus einem formstabilen Kunststoff ausgebildet ist. Die rahmenförmige Grundstruktur umfasst zwischen den Holmen mindestens ein Funktionselement, das als kunststoffbeschichteter Einleger ausgebildet sein kann und mittels Spritzgießen hergestellt wird. - Die
WO 2012/139689 A1 - Aus der
DE 20 2011 100 166 U1 ist ein wenigstens teilweise aus einem faserverstärkten Kunststoff bestehendes Formteil bekannt, welches in einem ersten Abschnitt aus einem Thermoplast und in wenigstens einem zweiten Abschnitt aus einem gewebeverstärkten Kunststoff besteht. - Die
DE 101 54 472 A1 beschreibt eine Lehnenverkleidung eines gepolsterten Kraftfahrzeugsitzes. In den die Lehnenverkleidung bildenden Kunststoff ist ein Gestrick mit Maschen eingebettet, das sich zwischen den Außenseiten der Lehnenverkleidung zumindest abschnittsweise entlang der Wandungen derselben erstreckt. - Gerade bei solchen Verkleidungen bzw. Abdeckungen von Fahrzeugsitzen kann es im Falle des Auslösens eines Seitenairbags zu einer Beschädigung derselben kommen. Um diese Beschädigungen, die im ungünstigsten Fall zu Verletzungen der Insassen führen können, zu vermeiden, werden teilweise, wie in der
DE 101 54 472 A1 beschrieben, textile Gebilde zur Verstärkung der Kunststoffteile eingesetzt. Meist wird hierzu das textile Gebilde in das Spritzgießwerkzeug, mit dem das Kunststoffteil hergestellt wird, eingelegt, was jedoch dazu führen kann, dass aufgrund der hohen Drücke beim Spritzgießen das textile Gebilde nach außen an die Oberfläche des Kunststoffteils gedrückt wird. Dies führt zu einer sehr inhomogenen und qualitativ nicht akzeptablen Oberfläche des Kunststoffteils. - Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines mit einem textilen Gebilde verstärkten Kunststoffteils zu schaffen, mit dem sichergestellt werden kann, dass das textile Gebilde an einem bestimmten Ort innerhalb des Kunststoffteils verbleibt.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
- Durch das erfindungsgemäße wenigstens eine Positionierelement, das im ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens an das textile Gebilde angespritzt wird, ist im zweiten Schritt der Herstellung des Kunststoffteils eine Positionierung des textilen Gebildes gewährleistet, so dass dieses am gewünschten Ort gehalten wird und nicht in Richtung der Außenseite des Kunststoffteils gelangen kann. Durch dieses mehrstufige Spritzgießverfahren wird eine gleichmäßige Beschaffenheit der Oberfläche des mit dem erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Kunststoffteils gewährleistet und es wird, durch die Integration des textilen Gebildes in das Kunststoffteil, die geforderte Qualität desselben erzielt.
- Eine noch bessere Positionierung des textilen Gebildes ergibt sich, wenn in dem ersten Schritt ein das wenigstens eine Positionierelement aufweisender Rahmen an das textile Gebilde angespritzt wird.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
- Es zeigt:
-
1 den Aufbau eines Formwerkzeugs zur Durchführung eines ersten Schritts bei dem erfindungsgemäßen Verfahren; -
2 ein in dem ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestelltes Zwischenprodukt; -
3 den Aufbau eines Formwerkzeugs zur Durchführung eines zweiten Schritts bei dem erfindungsgemäßen Verfahren; und -
4 ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Kunststoffteil. -
1 zeigt eine sehr schematische Darstellung eines Formwerkzeugs1 , das zur Durchführung eines Verfahrens zur Herstellung eines in2 in einem Zwischenstadium und in4 als fertiges Produkt dargestellten Kunststoffteils2 für ein nicht dargestelltes Kraftfahrzeug verwendet werden kann. Bei dem Kunststoffteil2 kann es sich zum Beispiel um die hintere Abdeckung einer Rückenlehne eines Sitzes handeln. Das Formwerkzeug1 weist zwei Formwerkzeughälften bzw. Formwerkzeugteile, nämlich ein erstes Formwerkzeugteil3 und ein zweites Formwerkzeugteil4 auf. - In einem ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zwischen die beiden Formwerkzeughälften
3 und4 ein textiles Gebilde5 eingelegt und es wird mittels eines Spritzgießverfahrens ein in2 dargestelltes Positionierelement6 an das textile Gebilde5 angespritzt. - Als textiles Gebilde
5 kann zum Beispiel ein Gewebe und/oder ein Gewirke verwendet werden. Beispielsweise kann das textile Gebilde5 eine Polyesterfaser aufweisen. Des Weiteren kann das textile Gebilde5 mit einem Polyurethan oder einem anderen geeigneten Material beschichtet sein. Selbstverständlich kommen auch andere Fasern sowie andere Beschichtungen für das textile Gebilde5 in Frage. Das textile Gebilde5 weist eine ausreichend Eigensteifigkeit auf, so dass es beim Spritzgießen des Kunststoffteils2 durch die Positionierelemente6 gehalten werden kann. - Wie sich aus der Darstellung des Zwischenprodukts aus
2 ergibt, ist das Positionierelement6 , welches in dem ersten Schritt an das textile Gebilde5 angespritzt wurde, Teil eines Rahmens7 , der an das textile Gebilde5 angespritzt wurde. Im vorliegenden Fall weist der Rahmen7 insgesamt zwei Positionierelemente6 auf, deren Anzahl und Lage in Abhängigkeit von der Geometrie des zu fertigenden Kunststoffteils2 jedoch stark variieren kann. Des Weiteren weist der Rahmen7 im vorliegenden Fall eine Strebe8 auf, die ebenfalls als Positionierelement dienen kann und die eine zusätzliche Versteifung für den Rahmen7 bietet und damit eine noch bessere Positionierung des textilen Gebildes5 gewährleistet. Selbstverständlich kann auf die Strebe8 , wie auch auf eines der Positionierelemente6 , verzichtet werden. - Zur Bildung des Rahmens
7 mit den Positionierelementen6 und der Strebe8 sind in der ersten Formwerkzeughälfte3 entsprechende Hohlräume9 vorgesehen, von denen in1 aus Gründen der einfacheren Darstellbarkeit nur die die Hohlräume9 zu erkennen sind. - Als Material für den Rahmen
7 bzw. allgemein für das wenigstens eine Positionierelement6 kommt jedes geeignete, mittels Spritzgießen verarbeitbare Kunststoffmaterial in Frage. Für das Kunststoffteil2 wird vorzugsweise ein thermoplastischer Kunststoff, wie beispielsweise ABS oder Polypropylen, verwendet. Selbstverständlich kann für das Positionierelement6 dasselbe Material wie für das gesamte Kunststoffteil2 verwendet werden. - In
3 ist ein weiteres Formwerkzeug1' dargestellt, mit welchem ein zweiter Schritt des Verfahrens zur Herstellung des mit dem textilen Gebilde5 verstärkten Kunststoffteils2 durchgeführt wird. In diesem zweiten Schritt wird in dem Formwerkzeug1' das Kunststoffteil2 mittels eines Spritzgießverfahrens an das textile Gebilde5 angespritzt. Um eine exakte Positionierung des textilen Gebildes5 zu gewährleisten und zu verhindern, dass dasselbe an die Oberfläche des ebenfalls mittels Spritzgießen erzeugten Kunststoffteils2 gelangen kann, wird während des Anspritzens des Kunststoffteils2 an das textile Gebilde5 das textile Gebilde5 mittels des wenigstens einen Positionierelements6 , im vorliegenden Fall mittels des Rahmens7 mit den im vorliegenden Fall zwei Positionierelementen6 , in dem Formwerkzeug1' positioniert. Das Formwerkzeug1' weist ebenfalls zwei Formwerkzeughälften bzw. Formwerkzeugteile auf, nämlich ein erstes Formwerkzeugteil10 und ein zweites Formwerkzeugteil11 . Hierbei wird das erste Formwerkzeugteil3 des im ersten Schritt des Verfahrens verwendeten Formwerkzeugs1 auch im zweiten Schritt verwendet, und zwar als Bestandteil des ersten Formwerkzeugteils10 . Da im vorliegenden Fall das textile Gebilde5 nur einen Teil der Fläche des gesamten Kunststoffteils2 einnimmt, bilden die erste Formwerkzeughälfte3 des Formwerkzeugs1 aus dem ersten Schritt sowie das erste Formwerkzeugteil10 die erste Formwerkzeughälfte des im zweiten Schritt verwendeten Formwerkzeugs1' . Das erste Formwerkzeugteil3 des Formwerkzeugs1 kann auch im zweiten Schritt im Formwerkzeug1' verwendet werden, da die Positionierelemente6 in den Hohlräumen9 aufgenommen werden können, so dass eine sehr exakte Positionierung des textilen Gebildes5 gewährleistet ist. Zur Vereinfachung des Verfahrens kann das im ersten Schritt hergestellte Zwischenprodukt in der ersten Formwerkzeughälfte3 verbleiben. Zwischen dem ersten und dem zweiten Schritt wird die im ersten Schritt hergestellte Zwischenform beschnitten, was in den Zeichnungen jedoch nicht dargestellt ist. - Die zweite Formwerkzeughälfte
11 des Formwerkzeugs1' zur Durchführung des zweiten Schritts des Verfahrens zur Herstellung des Kunststoffteils2 mit dem textilen Gebilde5 weist einen Formhohlraum12 auf, der zur Bildung des Kunststoffteils2 dient und in den das Kunststoffmaterial eingespritzt wird. - In
4 ist das fertige Kunststoffteil2 dargestellt und es ist zu erkennen, dass das textile Gebilde5 aufgrund der sehr exakten Positionierung ausschließlich innerhalb des das Kunststoffteil2 bildenden Materials angeordnet ist. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010007052 A1 [0002]
- WO 2012/139689 A1 [0003]
- DE 202011100166 U1 [0004]
- DE 10154472 A1 [0005, 0006]
Claims (9)
- Verfahren zur Herstellung eines mit einem textilen Gebilde (
5 ) verstärkten Kunststoffteils (2 ) für ein Kraftfahrzeug, wobei in einem ersten Schritt in einem Formwerkzeug (1 ) wenigstens ein Positionierelement (6 ) an das textile Gebilde (5 ) angespritzt wird, wobei in einem zweiten Schritt das Kunststoffteil (2 ) in einem Formwerkzeug (1' ) an das textile Gebilde (5 ) angespritzt wird, und wobei während des Anspritzens des Kunststoffteils (2 ) an das textile Gebilde (5 ) das textile Gebilde (5 ) mittels des wenigstens einen Positionierelements (6 ) in dem Formwerkzeug (1' ) positioniert wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem ersten Schritt ein das wenigstens eine Positionierelement (
6 ) aufweisender Rahmen (7 ) an das textile Gebilde (5 ) angespritzt wird. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (
7 ), der an das textile Gebilde (5 ) angespritzt wird, wenigstens zwei Positionierelemente (6 ) aufweist. - Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (
7 ), der an das textile Gebilde (5 ) angespritzt wird, wenigstens eine Strebe (8 ) aufweist. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als textiles Gebilde (
5 ) ein Gewebe und/oder ein Gewirke verwendet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Gebilde (
5 ) eine Polyesterfaser aufweist. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Gebilde (
5 ) mit einem Polyurethan beschichtet ist. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Positionierelement (
6 ) im ersten Schritt in einem Formwerkzeugteil (3 ) an das textile Gebilde (5 ) angespritzt wird, und dass das im ersten Schritt verwendete Formwerkzeugteil (3 ) im zweiten Schritt zum Halten des textilen Gebildes (5 ) mit dem wenigstens einen Positionierelement (6 ) verwendet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Positionierelement (
6 ) und das Kunststoffteil (2 ) aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehen und mittels Spritzgießen hergestellt werden.
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Publications (1)
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DE102014012194.1A Withdrawn DE102014012194A1 (de) | 2014-08-18 | 2014-08-18 | Verfahren zur Herstellung eines textilverstärkten Kunststoffteils für ein Kraftfahrzeug |
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2014
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