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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftstoffinjektor gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2011 051 903 A1 ist ein Kraftstoffinjektor bekannt, welcher eine Steuerraumbuchse aufweist, mittels derer die Düsennadel geführt wird, woneben an der Steuerraumbuchse eine Zulaufdrossel, eine Ablaufdrossel sowie der Ventilsitz für das Pilotventil gebildet sind. Die derart multifunktionale Steuerraumbuchse ist kompakt und grundsätzlich vorteilhaft, jedoch mit hohem Fertigungsaufwand verbunden, da die Paarung Düsennadel/Düsennadelführung und das Verhältnis der Durchflussraten von Zu- und Ablaufdrossel sowie der absolute Durchflusswert mindestens einer Drosselbohrung in engen Grenzen einzuhalten sind und alle Werte in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen müssen. Folglich sind für die Erstellung einer Einheit, welche aus Düsennadel und Steuerraumbuchse mit einem Spiel in der Größenordnung von 5 +/– 1 μm besteht, daneben jedoch auch ein eng toleriertes Verhältnis von +/–1% der Durchflusswerte der Zulauf- und Ablaufdrossel bei einem toleranzbehafteten Durchflusswert der Ablaufdrossel erfordert, viele Buchsen zu fertigen, um sie auf eine Düsennadel zu passen. Um die Zahl der Teile in den Fertigungsrandbereichen mit nur einer geringen Verwendungswahrscheinlichkeit klein zu halten, ist ein derartiges Multifunktionsbauteil bzw. eine derartige Steuerraumbuchse, welche mit einem Düsenventilglied, insbesondere in Form einer Düsennadel oder alternativ z. B. einem Düsennadel-Steuerkolben, gepaart wird, insoweit als ungünstig zu betrachten.
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Ausgehend hiervon liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, einen Kraftstoffinjektor der eingangs genannten Art anzugeben, welcher mit vorteilhaft geringem Fertigungsaufwand insbesondere im Hinblick auf die Steuerraumbuchse bereitstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird mit einem Kraftstoffinjektor mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausführungsformen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
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Vorgeschlagen wird erfindungsgemäß ein Kraftstoffinjektor, insbesondere für ein Kraftstoffeinspritzsystem, bevorzugt ein Common-Rail-Kraftstoffeinspritzsystem. Der Kraftstoffinjektor kann als Single-Fuel-Kraftstoffinjektor oder Mehrstoffinjektor bereitgestellt sein, zum Beispiel vorgesehen zur Verwendung mit Dieselkraftstoff, Schweröl, Biokraftstoff oder auch für einen Zündstrahlbetrieb mit Flüssigkraftstoff und gasförmigem Kraftstoff. Allgemein ist der Kraftstoffinjektor mit Brennkraftmaschinen verwendbar, welche nach dem Selbstzündungs- oder dem Fremdzündungsverfahren oder in Mischformen daraus betrieben werden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist der Kraftstoffinjektor bevorzugt ein hydraulisch und weiterhin indirekt gesteuerter Kraftstoffinjektor, das heißt gesteuert nach dem Prinzip Aktuator-Pilotventil-Steuerraum.
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Erfindungsgemäß weist der Kraftstoffinjektor ein axial verschiebliches Düsenventilglied auf, insbesondere in Form einer Düsennadel, z. B. auch (mehrteilig) gebildet mittels eines Steuerkolbens (Kolbenstange) oder eines Zwischenglieds, welches an einem Ende (düsenfern) in einer Steuerraumbuchse des Kraftstoffinjektors geführt ist, wobei mittels der Steuerraumbuchse und dem darin geführten Düsenventilglied ein Steuerraum zur Steuerung des Hubs des Düsenventilglieds definiert ist, wobei an der Steuerraumbuchse wenigstens ein Zulauf- und wenigstens ein Ablaufkanal in Kommunikation mit dem Steuerraum gebildet sind. Bevorzugt ist die Steuerraumbuchse hierbei topfförmig gebildet, das heißt von zylindrischer Gestalt und im Wesentlichen U-förmigem Querschnitt. Aufgenommen sind Düsenventilglied und Steuerraumbuchse bevorzugt in einem Düsenkörper des Kraftstoffinjektors, welcher mittels eines deckelnden Elements gedeckelt sein kann, zum Beispiel mittels einer Ventilplatte oder einer Zwischenscheibe des Kraftstoffinjektors.
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Die in Kommunikation mit dem Steuerraum bereitgestellten Zulauf- und Ablaufkanäle sind weiterhin dazu vorgesehen, einen Steuerdruck für die Hubsteuerung des Düsenventilglieds im Steuerraum einstellen zu können (hydraulisch), wozu ein jeweiliger Zulaufkanal an eine Hochdruckseite im Kraftstoffinjektor geführt sein kann, ein jeweiliger Ablaufkanal mit einer Niederdruckseite am Kraftstoffinjektor – bevorzugt über ein Pilotventil des Kraftstoffinjektors selektiv unterbrechbar – kommunizieren kann. Vorteilhaft einfache Lösungen ergeben sich zum Beispiel bei Ausgestaltungen des Kraftstoffinjektors derart, dass ein Zulaufkanal mit einer Aufnahme für das Düsenventilglied kommuniziert, in welche auch hochdruckbeaufschlagter Kraftstoff einbringbar ist (zur Abgabe über eine Düsenanordnung des Kraftstoffinjektors; wobei die Aufnahme insbesondere als Düsenraum fungiert), ein Ablaufkanal an eine Leckageleitung des Kraftstoffinjektors geführt ist, deren Kommunikation über das Pilotventil unterbrechbar ist.
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Die Steuerraumbuchse des Kraftstoffinjektors ist aus einem Grundkörper und wenigstens einem Fügepartner zusammengesetzt, wobei weiterhin ein Drosselquerschnitt bzw. eine Drosselvorrichtung an dem Zulaufkanal der Steuerraumbuchse mittels des wenigstens einen Fügepartners, insbesondere durch den wenigstens einen Fügepartner, definiert bzw. gebildet ist. Im Rahmen des mit der Erfindung bereitgestellten Kraftstoffinjektors, dessen Steuerraumbuchse insoweit mehrteilig gebildet ist, ist insbesondere vorgesehen, dass das Düsenventilglied (an dessen Ende) mittels des Grundkörpers der Steuerraumbuchse in der Steuerraumbuchse geführt ist (an einer Innenumfangswand des Grundkörpers), welcher Grundkörper hierzu weiterhin bevorzugt ebenfalls buchsenförmig bzw. hülsenförmig ist.
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Somit kann ein Kraftstoffinjektor mit einer Steuerraumbuchse bereitgestellt werden, bei welcher die präzisest zu bearbeitenden Steuerungs- und Führungsquerschnitte (d. h. insbesondere in Form der Drosselquerschnitte und der Innenumfangswand für die Düsenventilgliedführung) in unabhängigen Einzelteilen (Grundkörper, Fügepartner) gefertigt sind und – nach ihrer Vermessung gezielt gepaart – zusammengefügt werden können. Die vorzuhaltende Klassenanzahl an Steuerraumbuchsen kann hierdurch erheblich reduziert werden. Angemerkt sei, dass zwar zusätzliche Einzelteile benötigt werden, der Fertigungsaufwand in der Summe jedoch sinkt, da diese geometrisch einfach und somit leichter zu fertigen sind. Weiterhin vorteilhaft können somit auf einfache Weise Injektorvarianten mit unterschiedlichen Drosselquerschnitten bereitgestellt werden.
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In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Steuerraumbuchse aus dem Grundkörper und einem Fügepartner zusammengesetzt ist, welcher einen Zulaufdrosselquerschnitt am Zulaufkanal definiert, und aus einem Fügepartner zusammengesetzt ist, welcher einen Ablaufdrosselquerschnitt am Ablaufkanal definiert. Hierbei kann ersichtlich auch vorgesehen sein, dass ein einziger Fügepartner sowohl einen Ablauf- als auch den Zulaufdrosselquerschnitt definiert. Eine solche Lösung kann zum Beispiel – von der Erfindung nicht mitumfasst – mit einem haubenförmigen Fügepartner realisiert werden, welcher über den Grundkörper übergestülpt wird, wobei Ablauf- und Zulaufdrosselquerschnitte mittels jeweiliger Drosselbohrungen an dem derart gebildeten Fügepartner realisierbar sind.
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Bevorzugt sind weiterhin Lösungen mit einer dreiteiligen Steuerraumbuchse, welche von zwei Fügepartnern Gebrauch machen. Hierbei kann der erste Fügepartner den Zulaufdrosselquerschnitt am Zulaufkanal definieren und der zweite Fügepartner einen Ablaufdrosselquerschnitt am Ablaufkanal definieren. Vorteilhaft einfach kann z. B. bei Ausgestaltungen des Injektors, bei welchen sich wenigstens ein Zulaufkanal (abschnittsweise) radial durch den Grundkörper erstreckt (d. h. zur Beaufschlagung mit hochdruckbeaufschlagtem Kraftstoff), der Fügepartner, welcher einen Zulaufdrosselquerschnitt am Zulaufkanal definiert, ringförmig gebildet und auf den Grundkörper vorteilhaft einfach aufgeschoben und/oder aufgepresst werden. Hierbei kann ein jeweiliger Zulaufdrosselquerschnitt am Zulaufkanal wiederum mittels einer unaufwändig herstellbaren Drosselbohrung im Fügepartner gebildet sein (welche mit einem sich durch den Grundkörper fortsetzenden Teil des Zulaufkanals ausgerichtet ist).
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Baulich vorteilhaft einfache Lösungen ergeben sich auch bei Ausgestaltungen des Kraftstoffinjektors, bei welchem sich wenigstens ein Ablaufkanal (abschnittsweise) axial durch den Grundkörper erstreckt und bei welchen ein Fügepartner, welcher einen Ablaufdrosselquerschnitt am Ablaufkanal definiert, scheibenförmig gebildet und in den Grundkörper eingeschoben und/oder eingepresst ist. Auch hierbei ist lediglich ein einfaches plättchen- oder scheibenförmiges Bauteil mit einer einfach herzustellenden Drosselbohrung für die Definition des Ablaufdrosselquerschnitts erforderlich (welche mit einem sich durch den Grundkörper fortsetzenden Teil des Ablaufkanals ausgerichtet ist).
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann vorgesehen sein, an einer Stirnseite des Grundkörpers einen Ventilsitz auszubilden, woneben ein solcher Ventilsitz im Rahmen der Erfindung aber auch am Fügepartner gebildet werden kann. Zum Beispiel kann der Ventilsitz an einem einen Ablaufdrosselquerschnitt definierenden Fügepartner gebildet sein, welcher ausgehend von einer düsenfernen Stirnseite des Grundkörpers in denselben eingebracht ist (z. B. scheiben- oder rohrstückförmig) oder als Haube – von der Erfindung nicht mitumfasst – über den Grundkörper an dessen düsenfernen Ende übergestülpt ist.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist die Steuerraumbuchse vorzugsweise gegen ein deckelndes Element gedrängt (düsenfern), wobei mittels des Grundkörpers und/oder eines Fügepartners gegen das deckelnde Element auch gedichtet werden kann.
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Vorgeschlagen wird mit der Erfindung auch eine Brennkraftmaschine mit wenigstens einem wie vorstehend erläuterten Kraftstoffinjektor.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnungen, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 exemplarisch und schematisch und zum Teil vereinfacht einen Kraftstoffinjektor gemäß einer möglichen Ausführungsform der Erfindung in einer Schnittansicht.
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2 exemplarisch und schematisch einen Grundkörper gemäß einer möglichen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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3a exemplarisch und schematisch einen ersten Fügepartner zur Verbindung mit einem Grundkörper gemäß 2.
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3b exemplarisch und schematisch einen zweiten Fügepartner zur Verbindung mit dem Grundkörper gemäß 2.
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4a exemplarisch und schematisch den Grundkörper gemäß 2 mit daran aufgenommenem ersten Fügepartner gemäß 3a und zweitem Fügepartner gemäß 3b.
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4b exemplarisch und schematisch eine weitere Ansicht gemäß 4a.
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In der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen entsprechen gleichen Bezugszeichen Elemente gleicher oder vergleichbarer Funktion.
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1 zeigt exemplarisch und vereinfacht einen erfindungsgemäßen Kraftstoffinjektor 1.
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Der Kraftstoffinjektor 1 umfasst einen Düsenkörper 3 mit einer daran gebildeten Düsenanordnung 5 und einer Aufnahme 7 für ein Düsenventilglied 9, insbesondere für eine Düsennadel 9, in welche Aufnahme 7 (Axialbohrung) hochdruckbeaufschlagter Kraftstoff einbringbar ist, das heißt ausgehend von einem Hochdruckanschluss 11 des Kraftstoffinjektors 1 sowie einer in die Aufnahme 7 mündenden Hochdruckleitung 13. Geführt ist der Hochdruckkanal 13 durch ein Injektorgehäuse 15, welches den Düsenkörper 3 mittels einer Zwischenplatte 17 düsenfern auch deckelt. Der in die Aufnahme 7 eingebrachte Kraftstoff kann bei Abheben der Düsennadel 9 von ihrem Sitz 19 über die Düsenanordnung 5 ausgebracht werden, das heißt für einen Einspritzvorgang.
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In Schließstellung gedrängt wird die Düsennadel 9 über eine Schließfeder 21, welche einenends an einer Schulter 23 der Düsennadel 9 und andernends an einer Steuerraumbuchse bzw. -hülse 25 abgestützt ist, wobei die Schließfeder 21 die topfförmige Steuerraumbuchse 25 dichtend gegen das Injektorgehäuse 15, 17 drängt. Mittels der Steuerraumbuchse 25 ist die axial verschiebliche Düsennadel 9 an deren Ende (düsenfern) auch geführt, d. h. an deren Schaft 9a.
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Für eine in an sich bekannter Weise indirekte Steuerung des Kraftstoffinjektors 1, i. e. hydraulisch nach dem Prinzip Aktuator-Pilotventil-Steuerraum, weist der Kraftstoffinjektor 1 weiterhin ein (nicht druckausgeglichenes) Pilotventil 27 auf, welches von einer Magnetaktuatorik 29 beherrscht wird. Die Magnetaktuatorik 29 umfasst ein Magnetpaket (Elektromagnet) 31, eine Schließfeder 33, einen Anker 35 und eine Ankerstange 37, an deren Ende ein Ventilschließkörper 39 des Pilotventils 27 angeordnet ist. Über den – vorliegend sphärischen – Ventilschließkörper 39 kann in Abhängigkeit der Hubstellung der Ankerstange 37 gegen einen Ventilsitz 41 des Pilotventils 27 gedichtet werden.
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Wie 1 weiter veranschaulicht, weist der Kraftstoffinjektor 1 weiterhin einen Steuerraum 43 auf, welcher mittels der Steuerraumbuchse 25 und der darin geführten Düsennadel 9 zur Steuerung des Hubs der Düsennadel 9 definiert ist. Der Steuerraum 43 ist über wenigstens einen Zulaufkanal 45 (vorliegend zwei Zulaufkanäle 45) anströmbar, welcher mit der Hochdruckseite (HD) via die Düsennadelaufnahme 7 kommuniziert und an der Steuerraumbuchse 25 gebildet ist. Weiterhin mündet ein Ablaufkanal 47 aus dem Steuerraum 43 aus, welcher in Abhängigkeit der Stellung des Pilotventils 27 – über einen Ventil- bzw. Ringraum 49 – mit einem Leckageabsteuerkanal 51 des Kraftstoffinjektors 1 in Kommunikation bringbar ist (d. h. selektiv), wobei der Ablaufkanal 47 ebenfalls an der Steuerraumbuchse 25 gebildet ist.
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Der derart gebildete Kraftstoffinjektor 1 kann für einen Einspritzbetrieb – auf an sich bekannte Weise – wie nachfolgend kursorisch geschildert gesteuert werden.
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In der gezeigten Schließstellung wird eine Schließkraft, Pfeil A, auf die Düsennadel 9 insbesondere ausgehend von der Schließfeder 21 und dem (Kraftstoff-)Druck im Steuerraum 43 ausgeübt. In Öffnungsrichtung wirkt eine Kraft, Pfeil B, welche zuvorderst aus der Druckbeaufschlagung der Schulterflächen 53 der Düsennadel 9 resultiert, d. h. seitens des Kraftstoffdrucks in der Düsennadelaufnahme 7.
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Zur Offensteuerung der Düsennadel 9 aus der in 1 dargestellten Schließstellung, wird das Schließkräftegleichgewicht an der Düsennadel 9 aufgelöst, indem die Schließkraft auf die Düsennadel 9 durch Entlastung des Steuerraumes 43 reduziert wird (über das Absteuern von Kraftstoff über den Ablaufkanal 47 an die Leckageleitung 51 hin zur Niederdruckseite (ND) via Öffnen des Pilotventils 27). Hierdurch kann die Düsennadel 9 aus dem Sitz 19 abheben und Kraftstoff über die Düsenanordnung 5 ausgebracht werden. Für die Beendigung eines Einspritzvorgangs wird das Pilotventil 27 geschlossen gesteuert, woraufhin sich der Druck im Steuerraum 43 über den wenigstens einen Zulaufkanal 45 wieder aufbaut und die Düsennadel 9 in ihren Sitz 19 zurückkehrt.
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Nachfolgend wird nunmehr näher auf die Erfindung eingegangen.
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Wie 1 weiterhin aufzeigt, ist die Steuerraumbuchse 25 des Kraftstoffinjektors 1 mehrteilig gebildet. Hierbei ist die Steuerraumbuchse 25 aus einem Grundkörper 55 und wenigstens einem Fügepartner 57a zusammengesetzt, vorliegend insbesondere aus einem Grundkörper 55 und zwei Fügepartnern 57a, 57b. Weiterhin wird bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Kraftstoffinjektors 1 ein Drosselquerschnitt 59a an dem Zulaufkanal 45 der Steuerraumbuchse 25 mittels des Fügepartners 57a definiert.
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Bei der in 1 veranschaulichten Ausgestaltung wird sowohl der Drosselquerschnitt 59a an dem Zulaufkanal 45 als auch ein Drosselquerschnitt 59b an dem Ablaufkanal 47 je mittels eines Fügepartners 57a bzw. 57b gebildet, d. h. ein Zulaufdrosselquerschnitt 59a bzw. ein Ablaufdrosselquerschnitt 59b. Der derart gebildete Kraftstoffinjektor 1 kann mit vorteilhaft hoher Präzision im Hinblick auf die Steuerquerschnitte bzw. Drosselquerschnitte an der Steuerraumbuchse 25 gefertigt werden und ermöglicht weiterhin die einfache Paarung eines Grundkörpers 55 mit der darin zu führenden Düsennadel 9.
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Die 2, 3a, 3b, 4a und 4b veranschaulichen die mehrteilig gebildete Steuerraumbuchse des Kraftstoffinjektors 1 bzw. deren Komponenten exemplarisch näher.
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Der buchsenförmige bzw. topfförmige Grundkörper 55, s. insbesondere 2, weist einen gestuften zylindrischen Querschnitt mit einem ersten, verjüngten Abschnitt 61 und einem zweiten, demgegenüber querschnittsvergrößerten Abschnitt 63 auf. Weiterhin ist an dem Grundkörper 55 ein zylindrischer, querschnittsangepasster (Innen-)Hohlraum 65 zur führenden Aufnahme des Endes 9a der Düsennadel 9 und weiterhin zur Bildung des Steuerraumes 43 definiert. Zwei Bohrungen 67 erstrecken sich zur Bildung eines jeweiligen Zulaufkanals 45 zum Steuerraum 43 durch den verjüngten Abschnitt 61, d. h. radial durch den Grundkörper 55, weiterhin erstreckt sich eine Bohrung 69 zur Bildung eines Ablaufkanals 47 vom Steuerraum 43 axial durch eine – im Kraftstoffinjektor 1 düsenfern angeordnete – Stirnwand 71 des Grundkörpers 55. Ersichtlich – s. 1 – ist mittels der Stirnwand 71 hierbei auch der Ventilsitz 41 des Pilotventils 27 gebildet.
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Angemerkt sei, dass dadurch, dass der Grundkörper 55 im Wesentlichen nur die Nadelführung und den Ventilsitz 41 bereitzustellen braucht, welche in Bezug auf eine hydraulische Injektorabstimmung keine nennenswerte Wechselwirkung erzeugen, hier Fertigungstoleranzen unabhängig voneinander ausgenutzt werden können.
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Über den verjüngten Abschnitt 61 des derart gebildeten Grundkörpers 55 ist zur Bildung der Steuerraumbuchse 25 der erste Fügepartner 57a, s. zum Beispiel 3a, aufschiebbar bzw. aufgeschoben, s. z. B. 4a und 4b, an welchem jeweilige Zulaufdrosselquerschnitte 59a mittels Drosselbohrungen 73 definiert sind. Der erste Fügepartner 57a ist zur Verbindung mit dem Grundkörper 55 – insbesondere im Zuge eines Auf- bzw. Verpressens, zum Beispiel auch mit einem nachfolgenden Fixierschritt (zum Beispiel Verstemmen des Randbereichs, Punktverschweißen) ringförmig bzw. als Ring gebildet und weist eine Innenabmessung auf, welche mit der Außenabmessung des verjüngten Abschnitts 61 korrespondiert.
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Über den Grundkörper 55 – mit der in z. B. 4a oder 4b gezeigten, korrekten Ausrichtung aufgeschoben, werden die Zulaufkanäle 45 der Steuerraumbuchse 25 somit einerseits durch die Drosselbohrungen 73 mit den jeweiligen Drosselquerschnitten 59a des Fügepartners 57a definiert und setzen sich weiterhin als querschnittsvergrößerte Bohrungen 67 des Grundkörpers 55, z. B. um den Faktor 1,5 größer ausgeführt, hin zu dem den Steuerraum 43 ausbildenden Innenhohlraum 65 fort.
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Zur Bildung eines Ablaufdrosselquerschnitts 59b an dem Ablaufkanal 47 der Steuerraumbuchse 25 ist weiterhin der zweite Fügepartner 7b mit dem Grundkörper 55 zusammengefügt, welcher in 3b vereinzelt dargestellt gezeigt ist, in 4a oder 4b weiterhin mit dem Grundkörper 55 zusammengefügt gezeigt.
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Der zweite Fügepartner 57b ist plättchen- oder scheibenförmig gebildet, bevorzugt aus einem verschleißfesten Werkstoff wie z. B. Hartmetall oder Keramik. Ein Ablaufdrosselquerschnitt 59b des zweiten Fügepartners 57b ist mittels einer Drosselbohrung 75 bereitgestellt, welche bei Einfügen des zweiten Fügepartners 57b in den Buchsenhohlraum 65 des Grundkörpers 55 axial ausgerichtet wird bzw. ist und einen Teil des Ablaufkanals 47 bildet, mithin dessen Drosselquerschnitt 59b definiert. Ein weiterer Teil des Ablaufkanals 47 ist mittels der Ablaufbohrung 69 im Grundkörper 55 gebildet, welche mit der Drosselbohrung 75 kommuniziert, gegenüber derselben jedoch querschnittsvergrößert ist, wie vor z. B. um den Faktor 1,5. Hierdurch stellt die Ablaufbohrung 69 keine zusätzliche Drosselung dar.
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Für eine Fixierung des zweiten Fügepartners 57b an dem Grundkörper 55 (in Anlage an der Stirnwand 71) kann hierbei wiederum eine Presspassung vorgesehen sein, wozu der zweite Fügepartner 57b und der Innenhohlraum 65 des Grundkörpers 55 wiederum korrespondierende Abmessungen aufweisen. Ein wie oben erläuterter Fixierschritt kann ergänzend vorgesehen sein.
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Die Erfindung kann ersichtlich mit Kraftstoffinjektoren 1 verwendet werden, bei welchen der Nadelführungsspalt zwischen der Steuerraumbuchse 25 und dem Nadelende 9a wie eine Zulaufdrossel wirkt und somit einen Einfluss auf das Öffnungs- und Schließverhalten des Injektors 1 ausübt, mithin mit den Steuerdrosseln 59a, 59b in einem wechselwirkungsbehafteten Verhältnis steht (ähnliches gilt für Injektoren 1 mit düsenfernem Aktuator, bei denen eine zusätzliche Kolbenstange zwischen Aktuator und Düsennadel vorhanden ist, wobei der Führungsspalt wie eine Ablaufdrossel wirkt). Zu einer ausgesuchten Paarung von Düsennadel 9 und Grundkörper 55 können nunmehr Steuerdrosseln 59a, 59b zur Schaffung eines gewünschten Durchflussverhältnisses von Ablaufdrosselquerschnitt 59b zu Zulaufdrosselquerschnitt 59a einzeln ausgewählt werden, so dass eine genauere Konfektionierung ermöglicht ist. Weiterhin lassen sich mit der Erfindung die Steuerungs- und Führungsquerschnitte (Drosselquerschnitte 59a, 59b, Nadelführungsspalt) unter vorteilhaft voller Ausnutzung der Fertigungstoleranzen aufeinander abstimmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftstoffinjektor
- 3
- Düsenkörper
- 5
- Düsenanordnung
- 7
- Aufnahme
- 9
- Düsenventilglied (Düsennadel)
- 9a
- Schaft
- 11
- Hochdruckanschluss
- 13
- Hochdruckleitung
- 15
- Injektorgehäuse
- 17
- Zwischenplatte
- 19
- Nadelsitz
- 21
- Schließfeder
- 23
- Schulter
- 25
- Steuerraumbuchse
- 27
- Pilotventil
- 29
- Aktuatorik
- 31
- Magnetpaket
- 33
- Aktuatorik-Schließfeder
- 35
- Anker
- 37
- Ankerstange
- 39
- Schließkörper
- 41
- Ventilsitz
- 43
- Steuerraum
- 45
- Zulaufkanal
- 47
- Ablaufkanal
- 49
- Ringraum
- 51
- Leckageabsteuerkanal
- 53
- Schulterflächen
- 55
- Grundkörper
- 57a, b
- Fügepartner
- 59a, b
- Drosselquerschnitt
- 61
- verjüngter Abschnitt
- 63
- vergrößerter Abschnitt
- 65
- Hohlraum
- 67
- Zulaufbohrung
- 69
- Ablaufbohrung
- 71
- Stirnwand
- 73
- Zulaufdrosselbohrung
- 75
- Ablaufdrosselbohrung