-
Die Erfindung betrifft eine Abgasanlage für eine Brennkraftmaschine, mit einer in einen ersten Schalldämpfer einmündenden ersten Abgasleitung und einer strömungstechnisch parallel zu der ersten Abgasleitung vorgesehenen, in einen zweiten Schalldämpfer einmündenden zweiten Abgasleitung, wobei die Abgasleitungen stromaufwärts des jeweiligen Schalldämpfers an einem Abzweig an eine gemeinsame Abgaszuführleitung angeschlossen sind, wobei in der ersten Abgasleitung stromaufwärts des ersten Schalldämpfers ein Stellventil angeordnet ist.
-
Die Abgasanlage ist beispielsweise einem Kraftfahrzeug zugeordnet, welches zudem die Brennkraftmaschine aufweist. Mithilfe der Brennkraftmaschine kann ein Drehmoment bereitgestellt werden, welches auf einen Antrieb, insbesondere einen Vortrieb, des Kraftfahrzeugs gerichtet ist. Die Abgasanlage dient dem Abführen von Abgas, welches von der Brennkraftmaschine während ihres Betriebs erzeugt wird. Das Abgas soll nun zunächst durch die gemeinsame Abgaszuführleitung strömen. Zu diesem Zweck ist die Abgaszuführleitung beispielsweise an einen Abgaskrümmer der Brennkraftmaschine angeschlossen.
-
An dem Abzweig wird das Abgas aus der Abgaszuführleitung sowohl in die erste Abgasleitung als auch in die zweite Abgasleitung eingeleitet. An dem Abzweig zweigen also die erste Abgasleitung und die zweite Abgasleitung von der gemeinsamen Abgaszuführleitung ab. Insbesondere endet die Abgaszuführleitung an dem Abzweig, während die erste Abgasleitung und die zweite Abgasleitung von dem Abzweig ausgehen. Sowohl die erste Abgasleitung als auch die zweite Abgasleitung sind insoweit stromabwärts der Abgaszuführleitung angeordnet.
-
Die erste Abgasleitung mündet in den ersten Schalldämpfer ein, während die zweite Abgasleitung in den zweiten Schalldämpfer einmündet. Das bedeutet also, dass der erste Schalldämpfer sowie der zweite Schalldämpfer jeweils stromabwärts von dem Abzweig in der jeweiligen Abgasleitung, also der ersten Abgasleitung oder der zweiten Abgasleitung, vorliegen. Mithilfe der Schalldämpfer soll das von der Brennkraftmaschine beziehungsweise dem Abgas erzeugte Geräusch gedämpft, also in seiner Lautstärke verringert werden.
-
Beispielsweise verfügt die Abgasanlage über wenigstens zwei Endrohre, wobei eines der Endrohre strömungstechnisch mit der ersten Abgasleitung und ein zweites der Endrohre strömungstechnisch mit der zweiten Abgasleitung strömungsverbunden ist. Insbesondere liegt das jeweilige Endrohr stromabwärts des ersten Schalldämpfers beziehungsweise des zweiten Schalldämpfers vor.
-
Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise die Druckschrift
DE 10 2004 046 184 A1 bekannt. Diese betrifft ein System zum Dämpfen eines Auspuffgeräuschs von einem Motor mit einer ersten Gruppe von eingeschalteten Zylindern und einer zweiten Gruppe von abschaltbaren Zylindern. Das System umfasst einen ersten Auspuffkrümmer, der mit der ersten Gruppe von eingeschalteten Zylindern verbunden ist, und einen zweiten Auspuffkrümmer, der mit der zweiten Gruppe von abschaltbaren Zylindern verbunden ist. Der zweite Auspuffkrümmer ist mit dem ersten Auspuffkrümmer verbunden, sodass der zweite Auspuffkrümmer als ein Resonator wirkt, um Schall von der ersten Gruppe von eingeschalteten Zylindern zu dämpfen, wenn die zweite Gruppe von Zylindern abgeschaltet ist.
-
Ferner ist eine Abgasanlage für eine Brennkraftmaschine entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 jeweils aus
DE 10 2012 112 433 A1 ,
DE 41 06 918 A1 ,
US 2014/0 166 393 A1 und
US 2002/0 033 302 A1 bekannt.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Abgasanlage für eine Brennkraftmaschine vorzuschlagen, welche gegenüber dem Stand der Technik Vorteile aufweist, insbesondere ein einstellbares Geräuschverhalten bei gleichzeitig geringem Platzbedarf beziehungsweise Bauraum ermöglicht.
-
Dies wird erfindungsgemäß mit einer Abgasanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Dabei ist vorgesehen, dass in der ersten Abgasleitung stromaufwärts des ersten Schalldämpfers ein Stellventil angeordnet ist, wobei strömungstechnisch zwischen dem Abzweig und dem Stellventil eine Dämpfungseinrichtung zur Dämpfung von Abgasresonanzschwingungen vorgesehen ist. Das Stellventil dient dem Einstellen eines bestimmten Durchströmungsquerschnitts in der ersten Abgasleitung. Das Stellventil ist strömungstechnisch zwischen dem Abzweig und dem ersten Schalldämpfer angeordnet, sodass die Strömungsverbindung zwischen dem Abzweig und dem ersten Schalldämpfer beziehungsweise dessen Durchströmungsquerschnitt mithilfe des Stellventils eingestellt werden kann. Insbesondere kann die Strömungsverbindung unterbrochen, teilweise freigegeben oder vollständig freigegeben sein, wozu das Stellventil in einer jeweils entsprechenden Stellung vorliegt.
-
Die Schalldämpfer sind beispielsweise als Endschalldämpfer ausgeführt, an welche sich stromabwärts der jeweiligen Abgasleitung ein Endrohr anschließt. Insgesamt ist also beispielsweise folgender Aufbau der Abgasanlage vorgesehen: Das von der Brennkraftmaschine erzeugte Abgas wird zunächst der Abgaszuführleitung zugeführt, wozu diese insbesondere an einen Abgaskrümmer oder ein Hosenrohr der Brennkraftmaschine angeschlossen ist. Die Abgaszuführleitung führt bis zu dem Abzweig und geht dort in die erste Abgasleitung und die zweite Abgasleitung über. Das bedeutet, dass die Abgaszuführleitung an dem Abzweig endet und dort sowohl in die erste Abgasleitung als auch in die zweite Abgasleitung einmündet. Beide Abgasleitungen sind also parallel zueinander an die Abgaszuführleitung angeschlossen.
-
Durch die Abgasleitungen kann das Abgas in Richtung des jeweiligen Schalldämpfers strömen. Die Schalldämpfer sind insoweit stromabwärts des Abzweigs an die jeweilige Abgasleitung angeschlossen. Das Abgas gelangt durch die jeweilige Abgasleitung in den entsprechenden Schalldämpfer und aus diesem in das entsprechende Endrohr. Es ist folglich vorgesehen, dass die erste Abgasleitung in den ersten Schalldämpfer einmündet und dieser an ein erstes Endrohr angeschlossen ist, sodass das Abgas aus der ersten Abgasleitung in den ersten Schalldämpfer und aus diesem in das erste Endrohr gelangen kann, wenn das Stellventil wenigstens teilweise, insbesondere vollständig, geöffnet ist.
-
Die zweite Abgasleitung mündet dagegen in den zweiten Schalldämpfer ein, an welchem das zweite Endrohr angeschlossen ist, sodass das Abgas aus der zweiten Abgasleitung in den zweiten Schalldämpfer und aus diesem in das zweite Endrohr gelangen kann. Besonders bevorzugt ist die Strömungsverbindung zwischen dem Abzweig und dem zweiten Schalldämpfer und/oder dem zweiten Endrohr permanent freigegeben und insoweit stellventilfrei ausgebildet. Das von der Brennkraftmaschine erzeugte Abgas strömt folglich permanent durch die zweite Abgasleitung, den zweiten Schalldämpfer und das zweite Endrohr.
-
Stromabwärts des ersten Endrohrs und/oder des zweiten Endrohrs gelangt das Abgas in eine Außenumgebung der Abgasanlage beziehungsweise des Kraftfahrzeugs. Mithilfe des Stellventils kann nun selektiv eingestellt werden, ob das Abgas nur durch die zweite Abgasleitung oder durch beide Abgasleitungen strömt und über das entsprechende Endrohr in die Außenumgebung abgeführt wird.
-
Das Stellventil kann grundsätzlich stromabwärts des ersten Schalldämpfers angeordnet sein. Dies hat den Vorteil, dass Druckimpulse des Abgases in dem ersten Schalldämpfer gedämpft werden, sodass es nicht zu unerwünschten Resonanzerscheinungen kommen kann. Allerdings ist diese Anordnung platzaufwändig, sodass erfindungsgemäß das Stellventil stromaufwärts des ersten Schalldämpfers angeordnet sein soll. Eine solche Anordnung kann jedoch Resonanzschwingungen in der ersten Abgasleitung verursachen.
-
Aus diesem Grund ist dem Stellventil die Dämpfungseinrichtung zur Dämpfung von Abgasresonanzschwingungen zugeordnet. Diese Dämpfungseinrichtung ist strömungstechnisch zwischen dem Abzweig und dem Stellventil, insoweit also stromaufwärts des Stellventils, angeordnet, beispielsweise in der ersten Abgasleitung. Zumindest ist sie jedoch der ersten Abgasleitung zugeordnet. Die Dämpfungseinrichtung kann grundsätzlich auf beliebige Art und Weise ausgestaltet sein. Einzelne Ausführungsbeispiele werden nachfolgend erläutert.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Dämpfungseinrichtung eine Strömungsverbindung zwischen der ersten Abgasleitung und der zweiten Abgasleitung aufweist. Durch die Strömungsverbindung kann Abgas aus der ersten Abgasleitung in die zweite Abgasleitung und umgekehrt gelangen. Somit können Druckimpulse, welche in der ersten Abgasleitung insbesondere bei teilweise oder vollständig geschlossenem Stellventil auftreten können, in Richtung der zweiten Abgasleitung abgebaut werden.
-
Die Strömungsverbindung weist beispielsweise eine Verbindungsleitung auf, welche einerseits in die erste Abgasleitung und andererseits in die zweite Abgasleitung einmündet. Die Mündungsstelle der Verbindungsleitung in die erste Abgasleitung liegt dabei stromaufwärts des Stellventils vor, vorzugsweise unmittelbar stromaufwärts des Stellventils. Bezogen auf die Strömungsstrecke von einem Beginn der ersten Abgasleitung oder dem Abzweig bis hin zu dem Stellventil bedeutet dies beispielsweise, dass die Mündungsstelle der Verbindungsleitung in die erste Abgasleitung – ausgehend von dem Beginn der ersten Abgasleitung beziehungsweise dem Abzweig – bei mindestens 50%, mindestens 60%, mindestens 70%, mindestens 75%, mindestens 80%, mindestens 90% oder mindestens 95% liegt. Insbesondere wird die Strömungsstrecke zwischen dem Abzweig und dem Stellventil betrachtet.
-
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass in der Strömungsverbindung eine Drossel oder ein Querschnittsverstellelement vorgesehen ist. Die Drossel bewirkt eine permanente Querschnittsverringerung in der Strömungsverbindung beziehungsweise der Verbindungsleitung. Das bedeutet, dass ein minimaler Strömungsquerschnitt der Drossel kleiner ist als ein kleinster Durchströmungsquerschnitt der ersten Abgasleitung und/oder der zweiten Abgasleitung. Alternativ kann das Querschnittsverstellelement in der Strömungsverbindung vorliegen. Mithilfe des Querschnittsverstellelements kann der Durchströmungsquerschnitt der Strömungsverbindung beziehungsweise der Verbindungsleitung eingestellt werden. Das Einstellen kann dabei auf beliebige Art und Weise vorgesehen sein.
-
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Querschnittsverstellelement als federkraftbeaufschlagtes Rückschlagventil vorliegt. Das Rückschlagventil ist dabei insbesondere derart ausgestaltet, dass es lediglich ein Übersprechen aus der ersten Abgasleitung in die zweite Abgasleitung zulässt, sodass Druckimpulse, welche in der ersten Abgasleitung auftreten, in Richtung der zweiten Abgasleitung abgebaut werden können. Dagegen unterbindet das Rückschlagventil ein Übersprechen aus der zweiten Abgasleitung in Richtung der ersten Abgasleitung.
-
Das Rückschlagventil ist mittels eines Federelements mit einer Federkraft beaufschlagt. Die Federkraft ist dabei derart gewählt, dass das Rückschlagventil bei Vorliegen eines mittleren Druckniveaus in der ersten Abgasleitung geschlossen bleibt und erst bei Überschreiten dieses mittleren Druckniveaus, beispielsweise durch Druckimpulse, geöffnet wird, damit die Druckimpulse abgebaut und mithin die Abgasresonanzschwingungen gedämpft werden können.
-
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Dämpfungseinrichtung einen Schallabsorber aufweist. Der Schallabsorber umfasst beispielsweise einen Hohlkörper, welcher von dem Abgas durchströmt oder überströmt wird. Der Hohlkörper weist vorzugsweise Innenabmessungen auf, welche größer sind als die Querschnittsabmessungen der ersten Abgasleitung, sodass insoweit ein ausreichend großes Dämpfungsvolumen zur Verfügung steht. Der Schallabsorber kann beispielsweise als Expansionskammer oder als Absorptionskammer ausgestaltet sein. Unter der Expansionskammer ist eine von dem Abgas durchströmte Kammer beziehungsweise ein durchströmter Hohlraum zu verstehen, in welchem beispielsweise eine sprunghafte Durchströmungsquerschnittsvergrößerung und anschließend -verkleinerung vorliegt. Durch die Querschnittsprünge ergibt sich eine effektive Dämpfung der Abgasresonanzschwingungen.
-
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Schallabsorber als Resonanzabsorber vorliegt. Der Resonanzabsorber verfügt beispielsweise über eine Masse, welche verlagerbar gelagert beziehungsweise aufgehängt ist. Die in den Abgasresonanzschwingungen enthaltene Energie kann mittels dieser Masse in kinetische Energie umgewandelt werden. Die maximale Absorption tritt dabei im Bereich der Eigenfrequenz der Masse auf, bei welcher üblicherweise auch die stärksten Schwingungen der Masse auftreten können.
-
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Dämpfungseinrichtung einen Strömungsgleichrichter aufweist. Der Strömungsgleichrichter dient der gezielten Ausrichtung der Strömung durch den Strömungsgleichrichter beziehungsweise der Ausrichtung von Schwingungen in der Strömung. Der Strömungsgleichrichter kann insoweit beispielsweise auch als Schall-Schnelle-Gleichrichter bezeichnet werden.
-
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Strömungsgleichrichter über wenigstens eine in ein Freistrahlvolumen einmündende Düse verfügt. Die Ausrichtung beziehungsweise das Gleichrichten der Strömung durch den Strömungsgleichrichter wird mittels der Düse bewirkt, welche in Strömungsrichtung vorzugsweise als konvergente Düse ausgestaltet ist. Die Düse bewirkt insoweit zunächst eine Verringerung des Durchströmungsquerschnitts in Strömungsrichtung, wodurch die Schwingungen gedämpft beziehungsweise in Strömungsrichtung ausgerichtet werden. Die Düse dämpft insoweit Schwingungen beziehungsweise Turbulenzen, welche in senkrecht auf der Strömungsrichtung beziehungsweise Hauptströmungsrichtung stehender Richtung vorliegen.
-
Die Düse mündet in ein Freistrahlvolumen ein, worunter zu verstehen ist, dass strömungstechnisch unmittelbar nach der Düse eine plötzliche Querschnittserweiterung vorgesehen ist. Beispielsweise ist es vorgesehen, dass der Strömungsgleichrichter über ein Gehäuse verfügt, in welchem wenigstens eine Düse, besonders bevorzugt in Strömungsrichtung nacheinander mehrere Düsen angeordnet sind, wobei unmittelbar stromabwärts jeder Düse eine plötzliche Querschnittserweiterung auf einen Gehäuseinnenquerschnitt vorliegt. Sowohl strömungstechnisch vor als auch strömungstechnisch nach der Düse liegt insoweit derselbe Durchströmungsquerschnitt, nämlich der Gehäuseinnenquerschnitt, vor.
-
Gemäß einer weiteren Weiterbildung der Erfindung kann es zudem vorgesehen sein, dass die zweite Abgasleitung stellventilfrei ausgebildet ist. Auf eine derartige Ausgestaltung wurde vorstehend bereits hingewiesen. In der zweiten Abgasleitung liegt insoweit kein Stellventil vor, sodass die Strömungsverbindung zwischen dem Abzweig und dem zweiten Schalldämpfer unterbrechungsfrei ist. Besonders bevorzugt ist die gesamte Strömungsverbindung durch die zweite Abgasleitung zwischen dem Abzweig und der Außenumgebung unterbrechungsfrei beziehungsweise stellventilfrei ausgestaltet.
-
Schließlich kann vorgesehen sein, dass stromaufwärts des Abzweigs ein Abgasturbolader vorgesehen ist. Der Abgasturbolader beziehungsweise eine stromaufwärts des Abzweigs angeordnete Turbine des Abgasturboladers dient dem Umsetzen von Strömungsenergie des Abgases in kinetische Energie, welche anschließend zum Verdichten von Luft, insbesondere Frischluft, verwendet wird. Die Luft wird nachfolgend, also auf einem höheren Druckniveau, der Brennkraftmaschine zugeführt. Der Abgasturbolader dient insoweit der Erhöhung der Effizienz der Brennkraftmaschine und/oder einer Erhöhung der Leistung der Brennkraftmaschine.
-
Erfindungsgemäß ist die Abgasanlage derart, dass der Abzweig in einem Schalldämpfer vorliegt. Alternativ wird er von einem solchen ausgebildet. Der Schalldämpfer liegt dabei beispielsweise als Vorschalldämpfer, besonders bevorzugt jedoch als Mittelschalldämpfer vor. Bei einer derartigen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die gemeinsame Abgaszuführleitung in den Schalldämpfer einmündet und stromabwärts die beiden Abgasleitungen aus dem Schalldämpfer ausmünden. Das Abgas strömt also durch die Abgaszuführleitung in den Schalldämpfer ein und wird durch die beiden Abgasleitungen wieder aus ihm abgeführt.
-
Die Erfindung ist selbstverständlich auch auf eine Brennkraftmaschine mit einer Abgasanlage gerichtet, wobei letztere gemäß den vorstehenden Ausführungen ausgebildet und weitergebildet sein kann. Die Erfindung betrifft zudem ein Kraftfahrzeug mit einer Brennkraftmaschine, welche eine derartige Abgasanlage aufweist. Auf die Vorteile einer derartigen Ausgestaltung der Abgasanlage wurde bereits hingewiesen. Die Abgasanlage, die Brennkraftmaschine und/oder das Kraftfahrzeug können gemäß den vorstehenden Ausführungen weitergebildet sein, sodass insoweit auf diese verwiesen wird.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne dass eine Beschränkung der Erfindung erfolgt. Dabei zeigt:
-
1 eine schematische Darstellung eines Bereichs einer Abgasanlage für eine Brennkraftmaschine, und
-
2 eine Ausführungsform einer Dämpfungseinrichtung zur Dämpfung von Abgasresonanzschwingungen.
-
Die 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Abgasanlage 1, die beispielsweise einer hier nicht dargestellten Brennkraftmaschine zugeordnet ist. Die Abgasanlage 1 weist eine Abgaszuführleitung 2 auf, die an einem Abzweig 3 in eine erste Abgasleitung 4 und eine zweite Abgasleitung 5 übergeht. Die erste Abgasleitung 4 mündet in einen ersten Schalldämpfer 6, die zweite Abgasleitung in einen zweiten Schalldämpfer 7 ein. Die Schalldämpfer 6 und 7 sind vorzugsweise als Endschalldämpfer beziehungsweise Nachschalldämpfer ausgeführt. Insoweit ist an jeden der Schalldämpfer 6 und 7 auf der der entsprechenden Abgasleitung 4 beziehungsweise 5 abgewandten Seite ein Endrohr 8 beziehungsweise 9 angeschlossen.
-
Das von der Brennkraftmaschine erzeugte Abgas strömt durch die Abgaszuführleitung 2, welche beispielsweise an einen Abgaskrümmer der Brennkraftmaschine angeschlossen ist, in Richtung des Abzweigs 3. Dort endet die Abgaszuführleitung 2 beziehungsweise geht in die Abgasleitungen 4 und 5 über. Das Abgas kann insoweit ausgehend von dem Abzweig 3 durch die Abgasleitungen 4 und 5 weiter strömen. An dem Abzweig 3 ist beispielsweise ein weiterer Schalldämpfer 10 angeordnet, welcher insbesondere als Vorschalldämpfer oder bevorzugt als Mittelschalldämpfer ausgestaltet ist. Das durch die Abgaszuführleitung 2 strömende Abgas strömt entsprechend in den Schalldämpfer 10 ein und aus diesem in die erste Abgasleitung 4 sowie die zweite Abgasleitung 5. Nachfolgend kann das Abgas durch die Schalldämpfer 6 und 7 in die Endrohre 8 und 9 gelangen und durch diese in eine Außenumgebung 11 der Abgasanlage 1 abgegeben werden.
-
Stromaufwärts des ersten Schalldämpfers 6 ist in der ersten Abgasleitung 4 ein Stellventil 12 vorgesehen, mittels welchem ein Durchströmungsquerschnitt der ersten Abgasleitung 4 einstellbar ist. Das Stellventil 12 kann entsprechend dazu verwendet werden, die erste Abgasleitung 4 vollständig zu versperren, teilweise freizugeben oder vollständig freizugeben. Weil jedoch der Strömungsweg durch die erste Abgasleitung 4 von dem Abzweig 3 bis zu dem Stellventil 12 vergleichsweise lang ist, kann es zur Entstehung von Abgasresonanzschwingungen, insbesondere durch die sogenannte Helmholtz-Resonanz kommen. Bezogen auf einen mittleren Durchströmungsquerschnitt der ersten Abgasleitung 4 beträgt der Abstand zwischen dem Abzweig 3 und dem Stellventil 12 beziehungsweise einem Beginn der ersten Abgasleitung 4 und dem Stellventil 12 von mindestens 10, mindestens 12,5, mindestens 15, mindestens 17,5, mindestens 20, mindestens 25, mindestens 30, mindestens 40 oder mindestens 50.
-
Zur Vermeidung oder zumindest zur Dämpfung der Abgasresonanzschwingungen ist eine Dämpfungseinrichtung 13 vorgesehen, welche hier lediglich angedeutet ist. Die Dämpfungseinrichtung 13 kann eine Strömungsverbindung zwischen der ersten Abgasleitung 4 und der zweiten Abgasleitung 5, einen Schallabsorber oder einen Strömungsgleichrichter aufweisen. Selbstverständlich ist auch eine beliebige Kombination dieser Ausführungsformen denkbar, sodass beispielsweise die Dämpfungseinrichtung 13 die Strömungsverbindung und den Schallabsorber, die Dämpfungseinrichtung und den Strömungsgleichrichter, den Schallabsorber und den Strömungsgleichrichter oder die Strömungsverbindung, den Schallabsorber sowie den Strömungsgleichrichter aufweist.
-
In der Ausführungsform, welche die Strömungsverbindung zwischen der ersten Abgasleitung 4 und der zweiten Abgasleitung 5 aufweist, ist beispielsweise eine Drossel oder ein Querschnittsverstellelement vorgesehen, die in der Strömungsverbindung angeordnet ist. Das Querschnittsverstellelement liegt besonders bevorzugt als federkraftbeaufschlagtes Rückschlagventil vor. Der Schallabsorber kann als Expansions- und/oder Absorptionskammer vorliegen. Alternativ kann er auch als Resonanzabsorber ausgebildet sein.
-
Die 2 zeigt eine Ausführungsform der Dämpfungseinrichtung 13, welche hier als Strömungsgleichrichter ausgestaltet ist. Ebenfalls angedeutet sind die Bereiche der ersten Abgasleitung 4 stromaufwärts und stromabwärts der Dämpfungseinrichtung 13 sowie das Stellventil 12. Die Dämpfungseinrichtung 13 weist ein Gehäuse 14 auf, welches zunächst über einen konstanten inneren Durchströmungsquerschnitt verfügt. In dem Gehäuse ist jedoch wenigstens eine Düse 15 angeordnet. Bevorzugt liegen in dem Gehäuse 14 in Strömungsrichtung nacheinander mehrere Düsen 15, hier beispielsweise 4 Düsen 15, vor.
-
Die Düsen 15 bewirken jeweils eine Reduzierung des Durchströmungsquerschnitts ausgehend von dem inneren Durchströmungsquerschnitt des Gehäuses 14, welcher auch als Gehäuseinnenquerschnitt bezeichnet werden kann. Vorzugsweise ist die Reduzierung des Durchströmungsquerschnitts dabei stetig. Die wenigstens eine Düse 15, vorzugsweise jedoch jede der Düsen 15, mündet in Strömungsrichtung in ein Freistrahlvolumen 16 ein, in welches das Abgas stromabwärts der jeweiligen Düse 15 als Freistrahl eintritt. Das Abgas durchströmt die Dämpfungseinrichtung 13 in Richtung der Pfeile 17. Dabei wird im Wesentlichen eine Reduzierung der Abgasresonanzschwingungen, insbesondere in der senkrecht auf der durch die Pfeile 17 angedeuteten Strömungsrichtung stehenden Richtung bewirkt.
-
Die Länge der Dämpfungseinrichtung 13 in Strömungsrichtung ist vorzugsweise derart bemessen, dass ein Großteil der Abgasresonanzschwingungen, insbesondere nahezu alle Abgasresonanzschwingungen, ausreichend gedämpft, vorzugsweise vollständig beseitigt werden. Mithilfe der Dämpfungseinrichtung 13 wird es mithin möglich, das Stellventil 12 stromaufwärts des ersten Schalldämpfers 6 anzuordnen. Letzteres ist beispielsweise aus Bauraumgründen der Abgasanlage 1 wünschenswert, weil so die Länge des Endrohrs 8 verringert werden kann.