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Die Erfindung betrifft einen Widerstand, insbesondere einen niederohmigen Strommesswiderstand.
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Aus
EP 0 605 800 A1 ist ein niederohmiger Strommesswiderstand (”Shunt”) bekannt, der von einem Verbundmaterialband abgetrennt werden kann, was eine kostengünstige Herstellung ermöglicht. Dieser bekannte Strommesswiderstand besteht aus zwei plattenförmigen, ebenen Anschlussteilen aus einem Leitermaterial (z. B. Kupfer) und einem dazwischen befindlichen, ebenfalls plattenförmigen und ebenen Widerstandselement aus einem Widerstandsmaterial (z. B. Kupfer-Mangan-Nickel-Legierung). Der zu messende elektrische Strom wird hierbei über das eine Anschlussteil in den Strommesswiderstand eingeleitet und über das andere Anschlussteil wieder aus dem Strommesswiderstand ausgeleitet, so dass der zu messende elektrische Strom durch das Widerstandselement fließt. Die eigentliche Strommessung erfolgt hierbei gemäß der bekannten Vierleitertechnik durch eine Messung des Spannungsabfalls über dem Widerstandselement, wobei der gemessene Spannungsabfall entsprechend dem Ohmschen Gesetz den elektrischen Strom wiedergibt, der durch das Widerstandselement fließt.
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Bei neueren Anwendungen derartiger Strommesswiderstände im Bereich der Antriebstechnik und insbesondere im Bereich der Elektromobilität sind die Anforderungen nach einer kompakten, preisgünstigen Bauweise der gesamten Leistungselektronik entscheidend. Hierbei erfordern optimierte Aufbau- und Verbindungstechniken nun auch neue Bauformen für die Strommesswiderstände und Lösungen für die dazugehörige Messtechnik. Der vorstehend beschriebene bekannte Strommesswiderstand erfüllt diese Anforderungen jedoch noch nicht vollständig befriedigend.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen entsprechend verbesserten Strommesswiderstand zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch einen erfindungsgemäßen Widerstand gemäß dem Hauptanspruch gelöst.
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Der erfindungsgemäße Widerstand weist zunächst in Übereinstimmung mit dem Stand der Technik zwei Anschlussteile auf, um einen elektrischen Strom in den Widerstand einzuleiten bzw. aus dem Widerstand auszuleiten.
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Die beiden Anschlussteile bestehen aus einem elektrisch gut leitfähigen Leitermaterial (z. B. Kupfer oder eine Kupfer-Legierung oder auch Aluminium), damit die Spannungsmessung gemäß der Vierleitertechnik möglichst nicht durch einen Spannungsabfall innerhalb der Anschlussteile verfälscht wird.
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Zum Einleiten bzw. Ausleiten des elektrischen Stroms weisen die beiden Anschlussteile jeweils eine Stromkontaktfläche auf, was eine flächige Einleitung bzw. Ausleitung des elektrischen Stroms mit einem entsprechend geringen Übergangswiderstand ermöglicht. Davon zu unterscheiden ist eine herkömmliche Einleitung bzw. Ausleitung des elektrischen Stroms über Stromkontakte, die nahezu punkt- oder linienförmig sind.
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Gemäß der Erfindung befinden sich die Stromkontaktflächen zum Einleiten bzw. Ausleiten des Stroms jeweils an der Außenseite der beiden Anschlussteile. Dies bedeutet, dass das Einleiten und Ausleiten des Stroms an gegenüberliegenden Seiten des Widerstands erfolgt. Die Stromflussrichtung an den beiden Stromkontaktflächen ist hierbei vorzugsweise gleichgerichtet, d. h. der Strom fließt an der einen Stromkontaktfläche in derselben Richtung in den Widerstand hinein wie er an der anderen Stromkontaktfläche aus dem Widerstand herausfließt.
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Weiterhin ist auch bei dem erfindungsgemäßen Widerstand in Überstimmung mit dem Stand der Technik ein Widerstandselement vorgesehen, das in Stromflussrichtung zwischen den beiden Anschlussteilen angeordnet ist, so dass der elektrische Strom durch den elektrischen Widerstand fließt. Das Widerstandselement besteht hierbei aus einem Widerstandsmaterial (z. B. Kupfer-Mangan-Nickel-Legierung), wobei der spezifische elektrische Widerstand des Widerstandsmaterials deutlich größer ist als der spezifische elektrische Widerstand des Leitermaterials der Anschlussteile.
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Die Erfindung zeichnet sich nun dadurch aus, dass zumindest ein Teil des Widerstands im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig ist. Vorzugsweise wird dies dadurch erreicht, dass der gesamte Widerstand im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig gebogen ist mit Schenkeln, die durch die beiden Anschlussteile gebildet werden, und einer Basis, die durch das Widerstandselement gebildet wird. Hierbei ist zu erwähnen, dass der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines U-förmigen Widerstands nicht beschränkt ist auf Widerstände, die im Querschnitt exakt U-förmig sind, d. h. mit rechten Winkeln zwischen der Basis und den Schenkeln und einer Abrundung zwischen der Basis und den Schenkeln. Vielmehr umfasst der Begriff einer U-Form im Rahmen der Erfindung auch andere Winkel zwischen der Basis und den Schenkeln der U-Form. Weiterhin umfasst der Begriff einer U-Form im Rahmen der Erfindung auch U-Formen ohne eine Abrundung zwischen der Basis der U-Form und den Schenkeln. Ferner ist zu der U-Form im Rahmen der Erfindung noch zu erwähnen, dass dieser Begriff nicht voraussetzt, dass der gesamte Widerstand U-förmig ist. Vielmehr beansprucht die Erfindung auch Schutz für Varianten, bei denen lediglich ein Teil des Widerstands im Querschnitt U-förmig ist.
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Bei dem eingangs beschriebenen herkömmlichen Strommesswiderstand gemäß
EP 0 605 800 A1 liegen die Anschlussteile mit ihren Stromkontaktflächen in einer gemeinsamen Ebene. Diese bekannte Gestaltung eines Strommesswiderstands ist jedoch hinsichtlich der Möglichkeiten für optimierte Aufbau- und Verbindungstechniken noch nicht optimal. Die Erfindung sieht vorzugsweise vor, dass die beiden Stromkontaktflächen der beiden Anschlussteile im Wesentlichen parallel zueinander in zwei zueinander beabstandeten Kontaktebenen angeordnet sind.
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Es wurde bereits vorstehend erwähnt, dass der Strommesswiderstand eine Strommessung gemäß der bekannten Vierleitertechnik ermöglicht, wozu mindestens zwei Spannungsabgriffe erforderlich sind, die den Spannungsabfall über dem Widerstandselement messen. Bei einem einzelnen Paar von Spannungsabgriffen kontaktiert der eine Spannungsabgriff deshalb das eine Anschlussteil möglichst nahe am Übergang zwischen Anschlussteil und Widerstandselement, während der anderen Spannungsabgriff in gleicher Weise das andere Anschlussteil kontaktiert. Diese Spannungsabgriffe sind bei dem erfindungsgemäßen Strommesswiderstand an der Innenseite der beiden Anschlussteile vorgesehen.
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Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Stromdichte in den beiden Anschlussteilen räumlich schwanken kann, da die Stromeinspeisepunkte auf den Kontaktflächen der Anschlussteile schwanken können und die spezifische elektrische Leitfähigkeit des Leitermaterials der Anschlussteile nicht unendlich ist. Dies hat zur Folge, dass die Spannungsmessung im Rahmen der Vierleitertechnik in Abhängigkeit von der räumlichen Positionierung der Spannungsabgriffe schwankt. Derartige Schwankungen in Abhängigkeit von der räumlichen Positionierung der Spannungsabgriffe verfälschen jedoch das Messergebnis. In einer Variante der Erfindung ist deshalb vorgesehen, dass die beiden Anschlussteile jeweils von mehreren Spannungsabgriffen kontaktiert werden, die bezüglich der Stromflussrichtung nebeneinander und über die Breite der Anschlussteile verteilt angeordnet sind. Die Messung des Spannungsabfalls über dem Widerstandselement erfolgt also vorzugsweise über mehrere Paare von Spannungsabgriffen, die bezüglich der Stromflussrichtung nebeneinander und über die Breite der Anschlussteile verteilt angeordnet sind. Die verschiedenen Paare von Spannungsabgriffen liefern dann verschiedene Messwerte für den Spannungsabfall über dem Widerstandselement, wobei aus den verschiedenen Messwerten dann ein korrigierter Wert berechnet werden kann, beispielsweise durch Mittelwertbildung.
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Hierzu können die Spannungsabgriffe über individuelle Symmetrierungswiderstände mit einem Messanschluss verbunden sein, wobei die Symmetrierungswiderstände Unsymmetrien der Stromdichte in den Anschlussteilen und in dem Widerstandselement durch entsprechend angepasste Widerstandswerte kompensieren. Vorzugsweise ist diese Vielzahl von Spannungsabgriffen in dem Innenraum des Widerstands angeordnet.
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In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in dem von den Anschlussteilen eingeschlossenen Innenraum des Widerstands auch ein Teil einer Messeinrichtung angeordnet, die dazu eingerichtet ist, um den Spannungsabfall über dem Widerstandselement zu messen.
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Vorzugsweise handelt es sich bei diesem Teil einer Messeinrichtung um eine Leiterplatte, die eine Messschaltung tragen kann, um den Spanungsabfall über dem Widerstandselement zu messen.
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Bei dieser Messschaltung kann es sich beispielsweise um eine kundenspezifische Schaltung (ASIC: Application-Specific Integrated Circuit) handeln, wie es an sich aus
EP 1 363 131 A1 bekannt ist.
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Darüber hinaus kann die Leiterplatte auch einen Optokoppler oder einen induktiven oder kapazitiven Koppler tragen, um eine galvanisch getrennte Kommunikation mit der Umgebung zu ermöglichen. Alternativ kann über den Koppler ein Spannungssignal ausgegeben werden, das den Spannungsabfall über dem Widerstandselement wiedergibt.
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Die Leiterplatte kann im Rahmen der Erfindung auch Lötstützflächen aufweisen, um den Widerstand und den Verbund aus den Anschlussteilen, dem Widerstandselement und der Leiterplatte beim Verlöten, Sintern oder Verkleben mechanisch zu stabilisieren.
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Weiterhin kann die Leiterplatte Anschluss-Pads aufweisen, die als Spannungsabgriffe die Anschlussteile elektrisch kontaktieren, um den Spannungsabfall über dem Widerstandselement zu messen. Die Anschluss-Pads auf der Leiterplatte bilden hierbei also vorzugsweise direkt die Spannungsabgriffe zum Messen des Spannungsabfalls über dem Widerstandselement.
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Ferner ist zu erwähnen, dass die Leiterplatte mehrlagig sein kann, wobei die Anschluss-Pads und die Lötstützflächen jeweils auf Außenlagen der Leiterplatte angeordnet sind. Die elektrische Verbindung mit den Anschluss-Pads der Leiterplatte erfolgt vorzugsweise über Streifenleitungen, die auf Innenlagen der Leiterplatte angeordnet sind und die durch Durchkontaktierungen mit den Anschluss-Pads verbunden sind. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Streifenleitungen auf gegenüberliegenden Seiten der Innenlage in Deckung übereinander verlaufen, um die Einkopplung von Störstrahlung zu minimieren.
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Die Leiterplatte ist hierbei vorzugsweise durch eine mechanische Verbindung mit dem Widerstand verbunden, so dass der Widerstand mit der Leiterplatte einen Verbund bildet. Diese Verbindung kann beispielsweise eine Lötverbindung, eine Sinterverbindung, eine Pressverbindung oder eine Klebeverbindung mit einem elektrisch leitfähigen Kleber sein.
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Weiterhin ist zu der Leiterplatte zu erwähnen, dass die Leiterplatte starr oder flexibel und hochtemperaturfest ist, beispielsweise bis zu einer Temperatur von mindestens +150°C, +200°C oder sogar +250°C. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Leiterplatte aus einer Mehrschichtkeramik besteht.
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In einer Variante der Erfindung weist das Widerstandselement quer zur Stromflussrichtung einen Querschnitt auf, der sowohl von einer reinen Rechteckform abweicht. Beispielsweise kann das Widerstandselement mehrfach gekrümmt oder angewinkelt sein, so dass der Widerstand nach der Montage mit den Anschlussteilen einen Innenraum umgibt und zumindest teilweise einschließt. Hierbei kann der Widerstand mindestens einen Schenkel aufweisen, der sich in der Stromflussrichtung erstreckt und nach innen in den Innenraum hinein absteht. Beispielsweise können drei Stege in den Innenraum des Widerstands hineinragen. Hierbei kann es vorteilhaft sein, wenn zumindest einer der Schenkel an seinem freien Ende von einem der Spannungsabgriffe elektrisch kontaktiert wird. Es kann aber auch vorteilhaft sein, wenn einer oder mehrere der Schenkel an ihrer Basis von jeweils einem der Spannungsabgriffe elektrisch kontaktiert werden.
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Allgemein ist zu erwähnen, dass die Anschlussteile und das Widerstandselement vorzugsweise plattenförmig sind. Dies bedeutet vorzugsweise, dass die Anschlussteile und das Widerstandselement relativ dünn sind, wobei Ober- und Unterseite parallel zueinander verlaufen. Das Widerstandselement und die Anschlussteile können hierbei wahlweise eben oder gebogen sein.
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Hinsichtlich des Leitermaterials der Anschlussteile ist zu erwähnen, dass es sich vorzugsweise um Kupfer oder eine Kupfer-Legierung handelt.
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Zu dem Widerstandsmaterial des Widerstandselementes ist zu erwähnen, dass es sich beispielsweise um eine Kupfer-Mangan-Legierung handeln kann, wie beispielsweise eine Kupfer-Mangan-Nickel-Legierung (z. B. Manganin®, d. h. Cu86Mn12Ni2). Es besteht jedoch alternativ auch die Möglichkeit, dass es sich bei dem Widerstandsmaterial um eine Nickel-Chrom-Legierung oder um eine sonstige Legierung handelt.
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Weiterhin ist zu erwähnen, dass das Widerstandsmaterial des Widerstandselements zwar vorzugsweise niederohmig ist, aber einen deutlich größeren spezifischen elektrischen Widerstand aufweist als das Leitermaterial der Anschlussteile.
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Beispielsweise kann das Widerstandsmaterial des Widerstandselements einen spezifischen elektrischen Widerstand aufweisen, der im Bereich von 1·10–7 Ωm bis 50·10–7 Ωm liegt.
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Der Widerstand als Ganzes kann im Rahmen der Erfindung einen Widerstandswert aufweisen, der beispielsweise im Bereich von 0,1 μΩ bis 1000 μΩ liegt.
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Ferner ist zu erwähnen, dass der erfindungsgemäße Widerstand vorzugsweise eine hohe Dauerstromfestigkeit von mindestens 100 A, 1 kA, 2 kA, 5 kA oder 10 kA aufweist.
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Es wurde bereits vorstehend kurz erwähnt, dass die Stromkontaktflächen der Anschlussteile eine flächige Stromeinleitung bzw. Stromausleitung ermöglichen, was mit einem entsprechend geringen Übergangswiderstand verbunden ist. Vorzugsweise sind die Stromkontaktflächen deshalb so groß, dass sie jeweils mindestens 30%, 60% oder sogar mindestens 90% der gesamten Außenfläche des Widerstands ausmachen. Beispielsweise kann die Größe der Stromkontaktflächen mindestens 5 cm2, 10 cm2, 15 cm2, 20 cm2, 25 cm2 oder sogar mindestens 30 cm2 betragen.
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Weiterhin ist zu erwähnen, dass die erfindungsgemäße Gestaltung des Strommesswiderstands vorzugsweise dazu führt, dass die Stromflussrichtung in dem ersten Anschlussteil entgegengesetzt ist zu der Stromflussrichtung in dem zweiten Anschlussteil, was zu einer pseudo-bifilaren Stromführung mit einer entsprechend geringen Induktivität des Widerstands führt. So kann die Induktivität des Widerstands beispielsweise kleiner sein als 5 nH, 2 nH oder sogar 1 nH.
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Zu den Eigenschaften des erfindungsgemäßen Widerstands ist weiterhin zu erwähnen, dass der Widerstand vorzugsweise einen geringen Temperaturkoeffizienten von weniger als 100 ppm/K, 50 ppm/K oder sogar weniger als 20 ppm/K aufweist.
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Der Wärmewiderstand zwischen den Stromkontaktflächen der beiden Anschlussteile ist dagegen vorzugsweise kleiner als 10 K/W, 5 K/W, 2 K/W oder sogar 1 K/W.
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Die Herstellung des erfindungsgemäßen Strommesswiderstands kann beispielsweise durch Abtrennen und Biegen aus einem Verbundmaterialband erfolgen. Es ist jedoch auch möglich und bei bestimmten Ausführungsformen sogar erforderlich, dass der Widerstand aus mindestens drei getrennten Teilen zusammengesetzt wird.
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Ferner ist zu erwähnen, dass die Stromkontaktflächen und die beiden Anschlussteile bei dem erfindungsgemäßen Widerstand vorzugsweise sandwichförmig übereinander liegen.
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Hinsichtlich der Abmessungen des erfindungsgemäßen Widerstands besteht die Möglichkeit einer Breite quer zur Stromflussrichtung bzw. einer Länge in Stromflussrichtung von jeweils 20 mm–100 mm und einer Dicke von 3 mm–20 mm, wobei auch weitgehende Abwandlungen von diesen Abmessungen möglich sind.
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Schließlich beansprucht die Erfindung nicht nur Schutz für den vorstehend erwähnten erfindungsgemäßen Widerstand als einzelnes Bauteil. Vielmehr beansprucht die Erfindung auch Schutz für eine Stromschienenanordnung mit zwei Stromschienen zum Zuführen bzw. Abführen des elektrischen Stroms sowie mit einem erfindungsgemäßen Widerstand, der zwischen den beiden Stromschienen angeordnet ist und von diesen elektrisch kontaktiert wird, wobei die Stromschienen die Stromkontaktflächen der beiden Anschlussteile des erfindungsgemäßen Widerstands kontaktieren.
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In einer Variante einer solchen Stromschienenanordnung sind die beiden Stromschienen jeweils L-förmig, wobei der Widerstand von zwei Schenkeln der beiden L-förmigen Stromschienen eingeschlossen wird.
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In einer anderen Variante einer solchen Stromschienenanordnung ist dagegen eine der beiden Stromschienen L-förmig, während die andere Stromschiene im Wesentlichen plattenförmig und eben ist. Der erfindungsgemäße Widerstand ist hierbei zwischen der ebenen, plattenförmigen Stromschiene einerseits und einem Schenkel der L-förmigen Stromschiene andererseits eingeschlossen.
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In noch einer anderen Variante einer solchen Stromschienenanordnung sind dagegen die beiden Stromschienen plattenförmig und eben und schließen den erfindungsgemäßen Widerstand zwischen sich ein.
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Die Verbindung zwischen den Stromschienen einerseits und dem Widerstand andererseits kann beispielsweise durch eine Lötverbindung, eine Klebeverbindung oder eine Sinterverbindung erfolgen.
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Alternativ kann eine Federklemme vorgesehen sein, um den Verbund aus den Stromschienen und dem Widerstand zusammenzupressen, wobei die Federklemme mindestens einseitig elektrisch isolierend ausgeführt ist.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1A eine Querschnittsansicht eines U-förmig gebogenen erfindungsgemäßen Strommesswiderstands, der aus einem Verbundmaterialband hergestellt ist,
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1B eine Abwandlung von 1A, wobei der dargestellte Strommesswiderstand aus drei Teilen hergestellt ist,
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2A eine Abwandlung des Strommesswiderstands aus 1A mit einer zusätzlichen Leiterplatte, wobei der Strommesswiderstand zwischen zwei Stromschienen angeordnet ist,
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2B eine Aufsicht auf die Leiterplatte des Strommesswiderstands aus 2A,
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3 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Strommesswiderstands mit mehreren Paaren von Spannungsabgriffen zur Kompensation von räumlichen Schwankungen der Stromdichte,
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4 eine weitere Abwandlung des Widerstandselements eines erfindungsgemäßen Strommesswiderstands, der quer zur Stromflussrichtung mehrfach angewinkelt ist,
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5 eine Querschnittsansicht durch eine Abwandlung des Widerstandselementes gemäß 4 mit mehreren nach innen ragenden Stegen,
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6A–6C verschiedene Varianten von Stromschienenanordnungen mit einem erfindungsgemäßen Strommesswiderstand.
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1A zeigt eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Strommesswiderstands 1 zur Strommessung gemäß der bekannten Vierleitertechnik, wobei der Strommesswiderstand 1 aus einem Verbundmaterialband hergestellt wird.
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Der Strommesswiderstand 1 weist zum Einleiten eines elektrischen Stroms I ein Anschlussteil 2 auf, das aus einem Leitermaterial besteht, wie beispielsweise Kupfer oder eine Kupfer-Legierung.
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Darüber hinaus weist der Strommesswiderstand 1 ein weiteres Anschlussteil 3 auf, um den elektrischen Strom I aus dem Strommesswiderstand auszuleiten, wobei das Anschlussteil 3 aus demselben oder einem anderen Leitermaterial besteht wie das Anschlussteil 2.
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In Stromflussrichtung zwischen dem Anschlussteil 2 und dem Anschlussteil 3 ist ein Widerstandselement 4 angeordnet, das aus einem niederohmigen Widerstandsmaterial (z. B. Kupfer-Mangan-Nickel-Legierung) besteht.
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Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Einleitung und Ausleitung des elektrischen Stroms I großflächig erfolgt über Stromkontaktflächen 5, 6. Die großflächigen Stromkontaktflächen 5, 6 ermöglichen einen niedrigen Übergangswiderstand, was zu einer hohen Messgenauigkeit und geringen Verlusten beiträgt.
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Eine Besonderheit des erfindungsgemäßen Strommesswiderstands 1 besteht aus der Bauweise, die im Querschnitt rechtwinklig zur Stromflussrichtung U-förmig ist. So bilden die beiden Anschlussteile 2, 3 jeweils einen Schenkel der U-Form, während das Widerstandselement 4 in der Basis der U-Form angeordnet ist. Die Stromkontaktflächen 5, 6 liegen also gegenüberliegend an der Außenseite der beiden Anschlussteile 2, 3.
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Es wurde bereits vorstehend erwähnt, dass der Strommesswiderstand 1 eine Strommessung gemäß der Vierleitertechnik ermöglicht. Hierzu sind mindestens zwei Spannungsabgriffe 7 vorgesehen, welche die beiden Anschlussteile 2, 3 möglichst nahe am Übergang zu dem Widerstandselement 4 elektrisch kontaktieren und mit einem hier nur schematisch dargestellten Spannungsmessgerät 8 verbunden sind. Das Spannungsmessgerät 8 misst also den Spannungsabfall über dem Widerstandselement 4, wobei der gemessene Spannungsabfall entsprechend dem Ohmschen Gesetz den elektrischen Strom I wiedergibt.
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Weiterhin ist zu erwähnen, dass der elektrische Strom I in den beiden Anschlussteilen 2, 3 in entgegengesetzten Richtungen fließt, was zu einer pseudo-bifilaren Stromführung mit einer entsprechend geringen Induktivität führt.
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1B zeigt eine Abwandlung von 1A, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird.
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Eine Besonderheit dieser Abwandlung besteht darin, dass der Strommesswiderstand 1 nicht aus einem Verbundmaterialband hergestellt ist, sondern aus drei Teilen besteht, nämlich den beiden Anschlussteilen 2, 3 und dem Widerstandselement 4.
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Die 2A und 2B zeigen eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels gemäß den 1A und 1B, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Zum einen ist in 2A gezeigt, dass der Strommesswiderstand 1 von zwei Stromschienen 9, 10 elektrisch kontaktiert sind, wobei die beiden Stromschienen 9, 10 jeweils L-förmig sind und jeweils zwei rechtwinklig angewinkelte Schenkel 11, 12 bzw. 13, 14 aufweisen.
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Der Strommesswiderstand 1 ist hierbei zwischen den beiden Schenkeln 12, 14 angeordnet und wird von diesen elektrisch kontaktiert. Die beiden anderen Schenkel 11, 13 der Stromschienen 9, 10 liegen dagegen gemeinsam in einer Ebene und dienen zum Zuführen bzw. Abführen des elektrischen Stroms I.
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Zum anderen ist aus 2A ersichtlich, dass in dem Innenraum zwischen den beiden Anschlussteilen 2, 3 eine Leiterplatte 15 angeordnet ist, die in 2B in der Aufsicht dargestellt ist.
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Die Leiterplatte 15 weist an ihrer Oberseite und an ihrer Unterseite jeweils mehrere Anschluss-Pads 16 auf, die Spannungsabgriffe zur elektrischen Kontaktierung der Anschlussteile 2, 3 bilden. Die Anschluss-Pads 16 sind hierbei jeweils quer zur Stromflussrichtung nebeneinander angeordnet. Der Strommesswiderstand 1 weist hierbei also mehrere Paare von Spannungsabgriffen auf, wobei die Paare quer zur Stromflussrichtung über die Breite des Strommesswiderstands 1 verteilt angeordnet sind und deshalb unterschiedliche Spannungsmesswerte liefern, da die Stromdichte auch innerhalb der Anschlussteile 2, 3 nicht räumlich konstant ist, weil die elektrische Leitfähigkeit des Leitermaterials der Anschlussteile 2, 3 nicht unendlich ist. Die Messung durch mehrere Paare von Spannungsabgriffen ermöglicht es jedoch, diese räumlichen Schwankungen des Spannungsmesswertes messtechnisch zu kompensieren.
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Darüber hinaus weist die Leiterplatte 15 mehrere Lötstützflächen 17 auf, um den gesamten Verbund des Strommesswiderstands beim Verlöten, Sintern oder Verkleben mechanisch zu stabilisieren.
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Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Leiterplatte
15 vorzugsweise auch eine Messschaltung (nicht dargestellt) trägt, um die Spannungsmesswerte der Spannungsabgriffe (Anschluss-Pads
16) messtechnisch auszuwerten. Beispielsweise kann diese Messschaltung als kundenspezifische Schaltung (ASIC: Application-Specific Integrated Circuit) ausgeführt sein, wie es an sich aus
EP 1 363 131 A1 bekannt ist.
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Darüber hinaus kann die Leiterplatte 15 auch einen Optokoppler oder einen induktiven bzw. kapazitiven Koppler (nicht dargestellt) tragen, um eine galvanisch getrennte Kommunikation mit der Umgebung zu ermöglichen. Alternativ kann über den Optokoppler ein Spannungsmesswert ausgegeben werden, der den Spannungsabfall über dem Widerstandselement 4 wiedergibt.
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3 zeigt eine Abwandlung eines erfindungsgemäßen Strommesswiderstands, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Der Strommesswiderstand 1 weist hierbei zahlreiche Paaren von Spannungsabgriffen 7 auf, die quer zur Stromflussrichtung über die Breite des Strommesswiderstands 1 verteilt angeordnet sind und jeweils die beiden Anschlussteile 2 bzw. 3 kontaktieren. Die Spannungsabgriffe 7 liefern unterschiedliche Spannungsmesswerte, da die Stromdichte in den Anschlussteilen 2, 3 räumlich nicht exakt konstant ist. Die Spannungsabgriffe sind deshalb über Symmetrierungswiderstände 18 mit dem Spannungsmessgerät 8 verbunden. Die Widerstandswerte der einzelnen Symmetrierungswiderstände 18 sind hierbei so an die räumliche Position der Spannungsabgriffe 7 angepasst, dass räumliche Schwankungen der Spannungsmesswerte kompensiert werden.
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4 zeigt eine Abwandlung der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird. Die Zeichnung zeigt hierbei einen Querschnitt durch das Widerstandselement 4 rechtwinklig zur Stromflussrichtung, wobei die Stromflussrichtung in die Zeichenebene gerichtet ist.
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Die Anschlussteile 2, 3 sind hierbei nicht dargestellt und verlaufen vor bzw. hinter der Zeichenebene, wobei die plattenförmigen Anschlussteile 2, 3 parallel zur Zeichenebene verlaufen und somit die in der Zeichnung dargestellte Stirnfläche des Widerstandselements 4 auf gegenüber liegenden Seiten elektrisch kontaktieren, d. h. vor bzw. hinter Zeichenebene.
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Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass der Strommesswiderstand 1 im Querschnitt nicht exakt U-förmig ist und deshalb vorzugsweise aus drei Teilen gefertigt wird.
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5 zeigt eine weitere Abwandlung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass von dem Widerstandselement 4 Stege 19 nach innen abstehen.
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Die Spannungsabgriffe 7 kontaktieren hier die beiden Anschlussteile 2, 3 jeweils in unmittelbarer Nähe zu dem Widerstandselement 4, z. B. an der Basis eines der Stege 19. Die Positionen der Anschlusspunkte kann konstruktiven und messtechnischen Anforderungen angepasst werde.
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Die 6A bis 6C zeigen verschiedene Varianten einer erfindungsgemäßen Stromschienenanordnung mit einem erfindungsgemäßen Strommesswiderstand 1, der von zwei Stromschienen 20, 21 elektrisch kontaktiert wird.
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Bei der Variante gemäß 6A sind die beiden Stromschienen 20, 21 jeweils L-förmig mit zwei rechtwinklig zueinander angewinkelten Schenkeln 22, 23 bzw. 24, 25. Der Strommesswiderstand 1 ist hierbei zwischen den beiden Schenkeln 23, 25 eingeschlossen, während die beiden anderen Schenkel 22, 24 in einer gemeinsamen Ebene liegen und zur Zuführung bzw. Abführung des Stroms I dienen.
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Darüber hinaus zeigt 6A noch eine Federklemme 26, welche die beiden Schenkel 23, 25 der Stromschienen 20, 21 auf die Stromkontaktflächen 5, 6 des Strommesswiderstands drückt, wobei die Federklemme 26 zumindest einseitig elektrisch isoliert ist.
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Bei der Variante gemäß 6B ist nur die Stromschiene 20 im Querschnitt L-förmig, während die andere Stromschiene 21 plattenförmig und eben ist.
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Bei der Variante gemäß 6C sind die beiden Stromschienen 20, 21 plattenförmig und stehen in verschiedene Richtungen von dem Strommesswiderstand 1 ab.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich fallen. Insbesondere beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den jeweils in Bezug genommenen Ansprüchen, d. h. beispielsweise auch ohne das kennzeichnende Merkmal des Hauptanspruchs.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Strommesswiderstand
- 2
- Anschlussteil zum Einleiten des Stroms
- 3
- Anschlussteil zum Ausleiten des Stroms
- 4
- Widerstandselement
- 5
- Stromkontaktfläche
- 6
- Stromkontaktfläche
- 7
- Spannungsabgriffe
- 8
- Spannungsmessgerät
- 9
- Stromschiene
- 10
- Stromschiene
- 11
- Schenkel der Stromschiene 9
- 12
- Schenkel der Stromschiene 9
- 13
- Schenkel der Stromschiene 10
- 14
- Schenkel der Stromschiene 10
- 15
- Leiterplatte
- 16
- Anschluss-Pads
- 17
- Lötstützflächen
- 18
- Symmetrierungswiderstände
- 19
- Stege
- 20
- Stromschiene
- 21
- Stromschiene
- 22
- Schenkel der Stromschiene 20
- 23
- Schenkel der Stromschiene 20
- 24
- Schenkel der Stromschiene 21
- 25
- Schenkel der Stromschiene 21
- 26
- Federklamme
- I
- Strom
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0605800 A1 [0002, 0012]
- EP 1363131 A1 [0018, 0071]