DE102014009780A1

DE102014009780A1 - Flexibles Transportsystem reversibler Wechselbehälter an dreirädrigen (Lasten-)Fahrrädern

Info

Publication number: DE102014009780A1
Application number: DE102014009780.3A
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2014-07-02
Filing date: 2014-07-02
Publication date: 2016-01-07

Abstract

Vorrichtung zum Transportieren von reversiblen Wechselbehältern auf einem Dreirad, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselbehälter oder Wechselbehälterplattformen über ein am Dreirad angebrachtes Lastaufnahmemittel angehoben und abgesenkt werden können und eine form- und kraftschlüssige Verbindung mit dem Rahmen über einen Hubprozess eingehen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Das Lastenfahrrad oder Transportrad dient der Bewegung von Lasten mit Pedalantrieb. Aufgrund der Fahrstabilität werden hierzu häufig zweispurige Dreiräder verwendet. Diese können sowohl in der Form von zwei gelenkten Vorderrädern und einem angetriebenen Hinterrad oder umgekehrt ausgeführt sein. Dabei befindet sich entweder eine feste Ladefläche oder ein fester Aufbau in Form von Behältern oder Boxen zwischen den beiden Vorder- oder Hinterrädern. Insbesondere Dreiräder mit Frontladefläche oder -aufbau haben den Vorteil, dass sich die Last im Sichtbereich des Fahrers befindet. Die Ausführungen dieser Ladeflächen und Aufbauten sind dabei herstellerübergreifend ähnlich. Sie befinden sich dabei als konstruktionsschließendes Element zwischen den beiden Doppelrädern der betreffenden Achse und stabilisieren diese durch eine feste Rahmenverbindung.
Diese Ladeflächen und Aufbauten oder Behälter besitzen dabei häufig ein hohes Eigengewicht und lassen sich nicht beliebig auf den jeweils nützlichen Anwendungsfall anpassen. Außerdem ist bei ihrer Nutzung durch die feste Rahmenverbindung ein am Lastenfahrrad ortsgebundener Be- und Entladeprozess unumgänglich.
Aufgabe der Erfindung ist es daher diese Aufbauten und Behälter zu flexibilisieren um diese einerseits mit dem Lastenfahrrad zu transportieren sowie andererseits unabhängig vom Lastenfahrrad dynamisch und autark nutzen zu können.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruch 1 in Kombination mit speziellen Wechselbehältern gelöst.
Ein Lastaufnahmemittel als Hubvorrichtung zwischen den Doppelrädern des Dreirades ermöglicht diese flexible Nutzung von speziellen Wechselbehältern und ermöglicht eine form- und kraftschlüssige Verbindung dieser mit dem Rahmen und dem Lastaufnahmemittel im Transportprozess mit dem Fahrrad. Andererseits bietet das Lastaufnahmemittel auch eine reversible Lösung dieser Behälter und damit eine autarke Nutzung unabhängig vom Lastenfahrrad.
Dadurch können die Wechselbehälter ortsunabhängig vom Lastenfahrrad be- und entladen werden sowie unabhängig von diesem genutzt werden. Dies kann beispielsweise eine dynamische Kommissionierung und Verteilung dieser Behälter in einem Distributionsnetzwerk ermöglichen, bei dem bisher das Lastenfahrrad nach der Entleerung durch einen Kurier erst wieder an entsprechender Stelle neu beladen werden musste. Des Weiteren können unterschiedliche Aufgaben mit demselben Lastenfahrrad durch die Nutzung der jeweiligen Wechselbehälter ausgeführt werden. Beispielsweise der Transport von Briefen und Paketen, verderblicher Ware, Einkäufen, Kindern, etc..
Auch die nicht kommerzielle Nutzung eines solchen Transportsystems in Ballungsräumen bietet daher erhebliche Vorteile und stellt eine echte Alternative zum PKW im Bezug zu dessen Nutzwert dar.
Beschreibung
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigen
1: eine perspektivische Ansicht des Lastaufnahmemittels an einem Frontdreirad; und
2: eine Ansicht der dafür notwendigen Wechselbehälterplattform mit geschlossenem Behälteraufbau zur form- und kraftschlüssigen Verbindung mit dem Lastaufnahmemittel und dem Fahrradrahmen
Bei einem Dreirad (1) sind in bekannter Weise zwei Räder (2) vor oder hinter dem Fahrer parallel angeordnet. Diese können im Falle eines Frontdreirades, mit dem Lenker (3) über den Frontrahmen (4) fest verbunden oder über eine Achsschenkellenkung unabhängig vom Frontrahmen gelenkt werden. Beide Räder liegen dabei in einem gewissen Abstand zueinander, parallel gegenüber und sind entweder direkt am Frontrahmen gelagert angebracht oder über eine Achse verbunden. Der Frontrahmen ist je nach Lenkungstyp entweder fest mit dem restlichen Fahrradrahmen (5), an dem Sattelstütze, Tretlager und Hinterachse angebracht sind, verbunden oder über ein Gelenk drehbar gelagert. Außerdem weist der Frontrahmen nach vorn hin eine Öffnung auf. Eine zusätzliche Stabilisierung kann dabei durch einen zusätzlichen Bügel (6) über dem Frontrahmen erreicht werden. Im nach vorn hin offenen Frontrahmen befindet sich das an der Lenkungsseite angebrachte Lastaufnahmemittel (7). Dieses ist fest mit dem Frontrahmen an der Lenkungsseite verbunden. Dieses Lastaufnahmemittel dient als Hub-/Hebevorrichtung und kann wahlweise mechanisch, hydraulisch oder elektrisch ausgeführt sein. Das Lastaufnahmemittel besteht aus einem Führungsrahmen oder Führungsblech, welches sowohl am oberen Tragrohr (8) als auch am unteren Tragrohr des Frontrahmens befestigt ist. Dies kann auch über eine Befestigung am Lenkgestänge oder dem Gesamtrahmen erfolgen, insbesondere im Falle einer Achsschenkellenkung. Am Führungsrahmen ist der L-förmige Lastheber (10) formschlüssig fixiert. Dieser kann entweder einteilig, als auch zweiteilig oder mehrteilig als Gabel ausgeführt sein. Der L-förmige Lastheber kann bei Steck- oder Klemmverbindungen mit dem senkrecht stehenden Teil des Lastaufnahmemittels auch entfallen. Zur Fixierung der Last, insbesondere im Transportprozess, dienen gewinkelte Klemmschienen (11), die an den parallelen unteren Führungsstangen des Frontrahmens befestigt sind und die Last im angehobenen Zustand nach oben hin kraftschlüssig abstützen und fixieren. Zur Unterstützung dieser Verbindung sind an den Winkelschienen nach unten gerichtete Zapfen (12) angebracht, die die definierten Wechselbehälterplattformen (2) im Frontrahmen zentrieren und formschlüssig festsetzen. Des Weiteren können am L-förmigen Lastheber auch weitere Führungsrahmen (13) zur Unterstützung bei der zentrierten Aufnahme der Last, insbesondere der dafür vorgesehenen Wechselbehälterplattformen angebracht sein. In einer nicht ausgeführten Darstellung ist der Frontrahmen auch vom Gesamtrahmen trennbar angebracht.
Die für das Transportsystem notwendige Wechselbehälterplattform ist in 2 dargestellt. Sie zeichnet sich durch einen mehrteiligen Aufbau aus, bei dem die Plattform (1) als Boden in Kunststoff, Holz oder Metall ausgeführt sein kann. Zur autarken Nutzung können an der Plattform auch Räder oder Rollen (2) angebracht sein, die im Transportprozess mit dem Dreirad angehoben sind und damit nicht genutzt werden. Insbesondere zur Nutzung der Wechselbehälterplattform mit dem Dreirad weist diese besondere Einrichtungen aus. Dazu können an den Längsseiten der Plattform nach außen gestellte Schienen (3) angebracht sein, die sich beim Anheben mit dem Lastaufnahmemittel des Dreirades an dessen Winkelschienen abstützten und die Zapfen in dafür vorgesehene Aussparungen geführt und zentriert werden, um diese form- und kraftschlüssig zu fixieren. In einer nicht dargestellten Ausführung können diese Schienen auch entfallen. In einer weiteren nicht dargestellten Ausführung kann die Wechselbehälterplattform auch als Standardpalette ausgeführt sein. Auf der Wechselbehälterplattform kann ein Aufbau (4) befestigt werden, der entweder offen oder geschlossen sein kann. Bei einer geschlossenen Form ist dieser Aufbau als Behälter an einer oder mehreren Seiten über Klappen, Türen, oder Rollladen zu öffnen. Des Weiteren kann der Aufbau in einer nicht dargestellten Ausführung auch Aufnahmen zur Befestigung spezifischer Kleinladungsträger aufweisen. In einer ebenfalls nicht dargestellten Ausführung ist der Aufbau der Wechselbehälterplattform auch klappbar oder auch gedämmt ausgeführt. Eine mögliche Einkerbung an der Oberseite des Aufbaus (5) ermöglicht zusätzlich eine sichere Verbindung des Wechselbehälters im Transportprozess mit dem am Dreirad angebrachten Bügel über dem Frontrahmen.

Claims

Vorrichtung zum Transportieren von reversiblen Wechselbehältern auf einem Dreirad, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselbehälter oder Wechselbehälterplattformen über ein am Dreirad angebrachtes Lastaufnahmemittel angehoben und abgesenkt werden können und eine form- und kraftschlüssige Verbindung mit dem Rahmen über einen Hubprozess eingehen.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen des Dreirades zwischen den zueinander parallelen Doppelrädern geöffnet ist und somit den Zugang zum Lastaufnahmemittel ermöglicht.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Rahmen des Dreirades eine Möglichkeit zum Verklemmen bzw. kraftschlüssigen Fixieren der Wechselbehälter bzw. Wechselbehälterplattformen angebracht ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der kraftschlüssigen Verbindung durch den Hubprozess auch eine Zentrierung und formschlüssige Verbindung über am Rahmen angebrachte konische Zapfen ermöglicht wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bügel über dem Lastaufnahmemittel und zwischen den Doppelrädern zur form- und kraftschlüssigen Sicherung der Wechselbehälter angebracht sein kann.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein am Dreirad befestigtes oder integriertes Lastaufnahmemittel einen mechanischen, hydraulischen oder elektrischen Hubprozess zur Aufnahme der Wechselbehälter bzw. Wechselbehälterplattformen zwischen den parallelen Doppelrädern vollziehen kann.
Wechselbehälterplattform bzw. Wechselbehälter zur Aufnahme auf ein dafür kompatibles Dreirad, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine kraftschlüssige Verbindung mit diesem ermöglichen.
Wechselbehälterplattform bzw. Wechselbehälter zur Aufnahme auf ein dafür kompatibles Dreirad, dadurch gekennzeichnet, dass diese einen offenen oder geschlossenen Aufbau aufnehmen können, an dem, bei geschlossener Form, Türen, Klappen oder Rollladen vorgesehen sind.