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Die Erfindung betrifft eine Erfassungseinrichtung für einen Personenkraftwagen gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine solche Erfassungseinrichtung für einen Personenkraftwagen ist beispielsweise bereits aus der
DE 101 37 250 A1 bekannt und umfasst wenigstens ein Schlauchelement, welches einen Biegequerträger des Personenkraftwagens in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne zumindest teilweise überdeckt und bei einer Kollision des Personenkraftwagens mit einem Unfallgegner, insbesondere einem Fußgänger verformbar ist. Kommt es beispielsweise zu einer Kollision des Personenkraftwagens mit einem Fußgänger, so wird zumindest ein Teilbereich des Schlauchelements verformt. Aus dieser Verformung des Schlauchelements resultiert ein Druckanstieg eines Gases, insbesondere von Luft, im Innenraum des Schlauchelements, wobei dieser Druckanstieg mittels wenigstens eines Drucksensors erfassbar ist. Somit dient das Schlauchelement zum Erfassen der Kollision.
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Üblicherweise ist die Erfassungseinrichtung als sogenannte Fußgängerschutz-Sensorik ausgebildet und einem Fußgängerschutzsystem zugeordnet, mittels welchem der Fußgänger bei dessen Kollision mit dem Personenkraftwagen geschützt werden kann. Infolge der Erfassung des Druckanstiegs wird beispielsweise wenigstens ein Aktor des Fußgängerschutzsystems aktiviert, mittels welchem eine Fronthaube aufgestellt und somit aus einer Ausgangsposition in eine Schutzposition bewegt wird. In der Schutzposition kann die Fronthaube den auf die Fronthaube aufprallenden Fußgänger auffangen und vor einer Kollision mit unter der Fronthaube angeordneten, harten Komponenten des Personenkraftwagens schützen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Erfassungseinrichtung für einen Personenkraftwagen der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welcher eine Kollision des Personenkraftwagens besonders vorteilhaft erfasst werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Erfassungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Erfassungseinrichtung für einen Personenkraftwagen der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welcher sich eine besonders vorteilhafte Erfassung einer Kollision des Personenkraftwagens mit einem Unfallgegner, insbesondere mit einem Fußgänger, realisieren lässt, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Schlauchelement zumindest einen den Biegequerträger zumindest teilweise in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne überdeckenden ersten Längenbereich und zumindest einen oberhalb des Biegequerträgers angeordneten zweiten Längenbereich aufweist. Beide Längenbereiche dienen zum Erfassen einer Kollision des Personenkraftwagens mit einem Unfallgegner, insbesondere mit einem Fußgänger. Dies bedeutet, dass mittels des Schlauchelements eine Kollision des Personenkraftwagens mit einem Unfallgegner erfasst werden kann, wenn infolge der Kollision der in Überdeckung mit dem Biegequerträger angeordnete erste Längenbereich und/oder der überdeckungsfrei zum Biegequerträger angeordnete zweite Längenbereich verformt werden beziehungsweise wird.
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Die Längenbereiche sind dabei in Fahrzeughochrichtung in unterschiedlichen, übereinander angeordneten Ebenen angeordnet, so dass sich eine präzise, zuverlässige und frühzeitige Erfassung einer Kollision des Personenkraftwagens realisieren lässt. Insbesondere ist es möglich, einen Aufprall eines Beins eines Fußgängers auf den Personenkraftwagen sicher zu erfassen, so dass beispielsweise ein Fußgängerschutzsystem aktiviert und in der Folge der Fußgänger aufgefangen und geschützt werden kann. Der Erfindung liegt dabei die Idee zugrunde, das eine Schlauchelement für die beiden Ebenen zu verwenden, so dass mehrere, voneinander separate Schlauchelemente, das heißt beispielsweise je ein Schlauchelement pro Ebene, vermieden werden können. Vielmehr ist erfindungsgemäß eine entsprechende Verlegung des Schlauchelements vorgesehen, so dass sich das Schlauchelement in beiden Ebenen erstreckt und somit die Sensierung einer Kollision des Personenkraftwagens in beiden Ebenen gewährleistet.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Längenbereiche jeweilige fluidisch miteinander verbundene Innenräume aufweisen. Infolge einer Kollision des Personenkraftwagens beispielsweise mit einem Fußgänger kommt es zu einer Verformung zumindest eines der Längenbereiche, woraus ein Druckanstieg im entsprechenden Innenraum resultiert. Da die Innenräume fluidisch miteinander verbunden sind, ist es möglich, mittels eines Drucksensors sowohl einen aus einer Verformung des ersten Längenbereichs resultierenden Druckanstieg im Innenraum des ersten Längenbereichs als auch einen aus einer Verformung des zweiten Längenbereichs resultierenden Druckanstieg im Innenraum des zweiten Längenbereichs zu erfassen und in der Folge auf eine Kollision des Personenkraftwagens mit einem Fußgänger rückzuschließen. Dadurch können die Teileanzahl, das Gewicht und der Bauraumbedarf der Erfassungseinrichtung gering gehalten werden.
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Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Schlauchelement einstückig ausgebildet ist, wodurch die Teileanzahl gering gehalten werden kann bei gleichzeitiger Realisierung einer effektiven Erfassung einer Kollision des Personenkraftwagens.
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Zur Realisierung einer besonders vorteilhaften Erfassung einer Kollision des Personenkraftwagens ist es bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass sich der zweite Längenbereich in Fahrzeugquerrichtung erstreckt. Hierdurch ist es möglich, eine Kollision sowohl dann zu erfassen, wenn ein Fußgänger in einem Mittenbereich des Personenkraftwagens auf diesen aufprallt, als auch dann, wenn der Fußgänger in Fahrzeugquerrichtung seitlich versetzt zur Mitte mit dem Personenkraftwagen kollidiert.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn sich das Schlauchelement teilweise zwischen Frontscheinwerfern des Personenkraftwagens erstreckt, wobei der zweite Längenbereich zwischen den Frontscheinwerfern oder oberhalb der Frontscheinwerfer angeordnet ist. Hierdurch ist es möglich, in einem besonders großen Frontbereich des Personenkraftwagens Kollisionen dieses erfassen zu können.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Vorderansicht auf eine Erfassungseinrichtung für einen Personenkraftwagen, mit wenigstens einem einen Biegequerträger in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne zumindest teilweise überdeckenden und bei einer Kollision des Personenkraftwagens mit einem Unfallgegner verformbaren Schlauchelement zum Erfassen der Kollision, welches zumindest einen den Biegequerträger zumindest teilweise nach vorne überdeckenden ersten Längenbereich und zumindest einen oberhalb des Biegequerträgers angeordneten zweiten Längenbereich aufweist; und
- 2 ausschnittsweise eine schematische und perspektivische Seitenansicht auf den Personenkraftwagen mit der Erfassungseinrichtung.
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1 zeigt in einer schematischen Vorderansicht eine Erfassungseinrichtung für einen Personenkraftwagen, mittels welcher eine Kollision des Personenkraftwagens mit einem Unfallgegner, insbesondere einem Fußgänger, erfassbar ist. Die Erfassungseinrichtung umfasst ein einstückig ausgebildetes Schlauchelement 10, welches bei einer Kollision des Personenkraftwagens mit einem Fußgänger elastisch verformbar ist. Das Schlauchelement 10 ist beispielsweise ein flexibler oder elastischer Schlauch, welcher einen mit einem Gas, insbesondere Luft, gefüllten Innenraum aufweist. Die Erfassungseinrichtung umfasst wenigstens einen in 1 und 2 nicht dargestellten Sensor, welcher als Drucksensor ausgebildet ist. Der Sensor ist fluidisch mit dem Innenraum des Schlauchelements 10 verbunden, so dass mittels des Sensors eine Druckerhöhung beziehungsweise ein Druckanstieg in dem Innenraum erfassbar ist.
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Aus 1 ist erkennbar, dass das Schlauchelement 10 im Wesentlichen vier Längenbereiche 12, 14, 16 und 18 aufweist, wobei ein in 1 erkennbarer und an einer Front des Personenkraftwagens angeordneter Biegequerträger 20 des Personenkraftwagens in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne zumindest teilweise von dem Längenbereich 12 überdeckt ist. Der erste Längenbereich 12 des Schlauchelements 10 befindet sich also in Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftwagens gesehen vor dem Biegequerträger 20 in Überdeckungsposition mit demselben. Der Biegequerträger 20 erstreckt sich zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung, wobei sich der Längenbereich 12 zumindest über einen überwiegenden Teil der in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Breite des Biegequerträgers 20 erstreckt. Vorzugsweise erstreckt sich der Längenbereich 12 über die gesamte Breite des Biegequerträgers 20, welcher -wie in 2 erkennbar- zumindest in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne durch eine Stoßfängerverkleidung 22 des Personenkraftwagens überdeckt und somit verkleidet ist. In 2 ist ferner erkennbar, dass das Schlauchelement 10 in Fahrzeuglängsrichtung hinter der Stoßfängerverkleidung 22 angeordnet ist, so dass das Schlauchelement 10 in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne durch die Stoßfängerverkleidung 22 überdeckt ist. Um die Erstreckung beziehungsweise den Verlauf des Schlauchelements 10 in 2 zu veranschaulichen, ist das Schlauchelement 10 in 2 gestrichelt dargestellt.
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Das Schlauchelement 10 ist derart verlegt, dass es sich ausgehend vom Biegequerträger 20 zunächst ein Stück nach oben erstreckt, so dass der sich an den Längenbereich 12 anschließende Längenbereich 14 in Fahrzeughochrichtung oberhalb des Längenbereichs 12 und insbesondere oberhalb des Biegequerträgers 20 angeordnet ist. In 1 sind Frontscheinwerfer 24 und 26 des Personenkraftwagens zu erkennen, wobei der Längenbereich 12 unterhalb der Frontscheinwerfer 24 und 26 angeordnet ist. Der Längenbereich 14 erstreckt sich zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung und ist -bezogen auf die Fahrzeughochrichtung- zwischen dem Biegequerträger 20 und dem Frontscheinwerfer 26 angeordnet. Dabei ist der Längenbereich 14 in Bezug zu dem Biegequerträger 20 und dem Frontscheinwerfer 26 überdeckungsfrei angeordnet. Ausgehend vom Längenbereich 14 erstreckt sich das Schlauchelement 10 in Fahrzeughochrichtung weiter nach oben, wobei sich der an den Längenbereich 14 anschließende Längenbereich 16 zumindest im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung erstreckt und zwischen den Frontscheinwerfern 24 und 26 hindurch verläuft.
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In Zusammenschau mit 2 ist erkennbar, dass der Längenbereich 16 seitlich an einem Kühlergrill 28 des Personenkraftwagens vorbeigeführt ist, wobei auch der Längenbereich 16 in Fahrzeughochrichtung oberhalb des Biegequerträgers 20 und überdeckungsfrei zu diesem angeordnet ist. Ausgehend vom Längenbereich 16 erstreckt sich der sich an den Längenbereich 16 anschließende Längenbereich 18 wieder zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung, wobei auch der Längenbereich 18 in Fahrzeughochrichtung oberhalb des Biegequerträgers 20 und überdeckungsfrei zu diesem angeordnet ist. Der Längenbereich 18 kann zwischen den Frontscheinwerfern 24 und 26 oder oberhalb dieser angeordnet sein. Aus 2 ist erkennbar, dass der Längenbereich 18 oberhalb des Kühlergrills 28 angeordnet ist und sich vorzugsweise über die gesamte Breite des Kühlergrills 28 erstreckt.
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Durch diese Verlegung des Schlauchelements 10 erstreckt sich dieses im Wesentlichen auf zwei Ebenen 30 und 32, welche auf unterschiedlichen Höhen, das heißt übereinander, angeordnet sind. Somit ist es möglich, eine Kollision des Personenkraftwagens mit einem Fußgänger mittels des einen Sensors zu erfassen, wenn es infolge der Kollision mit dem Fußgänger zu einer Verformung des Längenbereichs 12 und/oder des Längenbereichs 18 kommt. Mit anderen Worten ist es mittels des einen Sensors möglich, eine Kollision des Personenkraftwagens mit einem Fußgänger zu sensieren, wenn dieser im Bereich der unteren Ebene 30 und/oder im Bereich der oberen Ebene 32 gegen die Stoßfängerverkleidung 22 prallt. Dabei kann vorgesehen sein, dass das Schlauchelement 10 beidenends mit einem jeweiligen Sensor verbunden ist, wobei diese Sensoren als Drucksensoren ausgebildet und mit dem Innenraum fluidisch verbunden sind. Wird das Schlauchelement 10 an einer Stelle verformt und dadurch ein Druckanstieg im Innenraum bewirkt, so kann der Druckanstieg mittels wenigstens eines der Sensoren erfasst werden. Für die Sensierung in den unterschiedlichen Ebenen 30 und 32 wird das einstückige Schlauchelement 10 verwendet, so dass mehrere, separat voneinander ausgebildete Schlauchelemente vermieden werden können. Eine besonders effektive Erfassung der Kollision ist insbesondere dadurch gewährleistet, dass sich der Längenbereich 18 zumindest im Wesentlichen über die gesamte obere Breite der Stoßfängerverkleidung 22 erstreckt.
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Wird mittels der Erfassungseinrichtung eine Kollision des Personenkraftwagens mit einem Fußgänger erfasst, so wird beispielsweise wenigstens ein Aktor eines Fußgängersicherheitssystems aktiviert. Infolge der Aktivierung des Aktors wird mittels dieses eine Fronthaube 34 des Personenkraftwagens aufgestellt, so dass der auf die Fronthaube 34 prallende Fußgänger mittels der Fronthaube 34 aufgefangen und abgestützt werden kann. Dadurch können unerwünschte Kollisionen des Fußgängers mit unterhalb der Fronthaube 34 angeordneten, harten Komponenten des Personenkraftwagens vermieden werden.