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In den letzten Jahren wurden große Fortschritte zur Verbreiterung des Sehwinkels bei LCDs erzielt. Allerdings gibt es oft Situationen, in denen dieser sehr große Sehbereich eines Bildschirms von Nachteil sein kann. Zunehmend werden auch Informationen auf mobilen Geräten wie Notebooks und Tablet-PCs verfügbar, wie Bankdaten, Emails oder andere, persönliche Angaben und sensible Daten. Dem entsprechend brauchen die Menschen eine Kontrolle darüber, wer diese sensiblen Daten sehen darf; sie müssen wählen können zwischen einem weiten Betrachtungswinkel, um Informationen auf ihrem Display mit anderen zu teilen, z. B. beim Betrachten von Urlaubsfotos oder auch für Werbezwecke. Andererseits benötigen sie einen kleinen Betrachtungswinkel, wenn sie die Bildinformationen vertraulich behandeln wollen.
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Zusatzfolien, die auf Mikro-Lamellen basieren, wurden bereits für kleine, mobile Displays eingesetzt, um deren optischen Datenschutz zu erreichen. Allerdings waren diese Folien nicht (um)schaltbar, sie mussten immer erst per Hand aufgelegt und danach wieder entfernt werden. Auch muss man sie separat zum Display transportieren, wenn man sie nicht gerade braucht.
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Die
US 6,765,550 (IBM) beschreibt einen solchen Sichtschutz durch schaltbare Mikro-Lamellen. Größter Nachteil ist hier die mechanische Entfernung bzw. der mechanische Anbau des Filters sowie der Lichtverlust im geschützten Modus.
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In der
US 5,993,940 (3M) wird der Einsatz einer Folie beschrieben, die auf ihrer Oberfläche gleichmäßig angeordnete, kleine Prismenstreifen hat, um einen Privacy-Modus zu erzielen. Entwicklung und Herstellung sind recht aufwändig.
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Das
US-Patent 6,211,930 (NCR) beschreibt den Einsatz eines zweiten LCD mit Sichtschutz für Bankautomaten, bei dem das Backlight so kollimiert wird, dass nur durch das Ausschalten eines zwischengeschalteten Diffusors Licht durch diese Anordnung geht. Dies erfordert einen hohen Aufwand.
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In der
WO2012033583 (3M INNOVATIVE PROPERTIES) wird die Umschaltung zwischen freier und eingeschränkter Sicht vermittels der Ansteuerung von Flüssigkristellen zwischen sogenannten „chromonischen” Schichten erzeugt. Hierbei entsteht ein Lichtverlust und der Aufwand ist recht hoch.
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Die
WO2009050505 (POLYMER OPTICS LTD) nutzt eine permanente Maskenstruktur (lichtblockierend in einem Muster), um die Modi-Umschaltung über die Verwendung unterschiedlicher Gruppen von Pixeln für die beiden Modi zu ermöglichen. Nachteilig ist hier die permanent und stark reduzierte Helligkeit und der hohe Auflösungsverlust im frei betrachtbaren Modus.
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Die
JP2005134678 (Sharp) beschreibt eine Umschaltung in den privacy-Modus vermittels Flüssigkristallen. Hier fallen hohe Entwicklungskosten an und die Helligkeit wird ebenso vermindert.
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Ferner beschreibt die
US 7,675,598 (LG Display) eine Modi- Umschaltung zwischen einem weitem und einem engen Sichtwinkel durch eine nicht-statistische (i. d. R. periodische) Barriere und die entsprechende Ansteuerung des Panels mit Bildinhalten. Hier wird ebenso die Helligkeit verringert und die Auflösung im weiten Sichtbereich deutlich reduziert.
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Weiterhin lehrt die
WO 2013049088 (3M) eine Modi-Umschaltung über ein Material, das zwischen Streuung und nicht-Streuung umschalten kann, und welches sich in strukturierten Kanälen befindet. Dieser Ansatz erfordert einigen Aufwand in der Umsetzung und reduziert ebenso die Helligkeit.
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Den vorgenannten Verfahren und Anordnungen ist in der Regel gemein, dass sie die Helligkeit des Grundbildschirms deutlich reduzieren und/oder eine aufwändige sowie teure Herstellung erfordern und/oder die Auflösung im frei betrachtbaren Modus massiv reduzieren. Teilweise erfordern diese Lösungen auch den Eingriff in ein Backlight (Hintergrundbeleuchtung) von transmissiven Bildgebern wie etwa LCD-Panels, was die Nutzbarkeit der Ansätze komplett ausschließt für selbstleuchtende Bildgeber, wie etwa OLED-Bildschirme.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Verfahren und Anordnung zur wahlweisen Einschränkung der Erkennbarkeit von Bildern aufzuzeigen, welche mit einfachen Mitteln und preisgünstig umsetzbar sind, und welche eine Umschaltung zwischen einer eingeschränkten und einer freien Betrachtung ermöglicht und in beiden Betrachtungsarten eine möglichst hohe Auflösung ermöglicht. Ferner soll nur ein möglichst geringer Lichtverlust durch die Lösung eingeführt werden. Schließlich soll die Erfindung nicht nur für transmissive Bildgeber anwendbar sein, sondern insbesondere auch für selbstleuchtende, also selbst emittierende Bildgeber, wie etwa OLED-Bildschirme.
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Diese Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur wahlweisen Einschränkung der Erkennbarkeit von Bildern, die auf einem Bildschirm dargestellt werden, bei welchem
- – ein optisches Element in Betrachtungsrichtung vor dem Bildschirm angeordnet ist, welches für das von dem Bildschirm ausgehende Licht zu mindestens 70% transparent ist, und welches für aus Leuchtmitteln seitlich in Winkeln von über 70 Grad gegenüber seiner Flächennormale einfallendes Licht in mindestens einen eingeschränkten Winkelbereich W1, W2, ... derart ablenkt, dass in Richtungen, die in Winkeln alpha größer gamma, mit gamma bevorzugt größer als 20 Grad, zur Flächennormale des Bildschirms gelegen sind, das von dem Bildschirm ausgehende Licht mit dem von dem optischen Element umgelenkten Licht überlagert wird, wodurch im Wesentlichen das auf dem Bildschirm dargestellte Bild nur aus Winkeln beta kleiner als gamma zur Flächennormale des Bildschirms uneingeschränkt sichtbar ist
- – wobei wenn die Leuchtmittel ausgeschaltet sind, das auf dem Bildschirm dargestellte Bild ohne Einschränkung aus allen von dem Bildschirm beleuchteten Winkel sichtbar ist.
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Funktionswesentlich für die Erfindung ist insbesondere die Überlagerung des von dem optischen Element umgelenkten Lichtes, das von den Leuchtmitteln herrührt, insofern diese eingeschaltet sind, mit dem von dem Bildschirm dargestellten Bild. Wichtig ist hier, dass die Lichtstärke des so umgelenkten Lichts höher (bevorzugt vielfach höher) ist, als die Lichtstärke des auf dem Bildschirm dargestellten Bildes. Dann nämlich wird in den entsprechenden Richtungen, die in Winkeln alpha größer gamma (mit gamma bevorzugt größer als 20 Grad) zur Flächennormale des Bildschirms gelegen sind, das dargestellte Bild durch das überlagerte Licht deutlich gestört und sein Kontrast wird ganz wesentlich gemindert. Wenn beispielsweise die Leuchtmittel sehr helles, weißes Licht durch das optische Element ablenken lassen, wird der Bildkontrast bei der Ansicht aus den vorgenannten entsprechenden Richtungen so massiv verringert, dass das Bild im besten Falle gar nicht mehr, aber doch zumindest nur noch sehr undeutlich, erkennbar ist.
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Der Bildschirm kann beispielsweise ein LCD-Panel, ein OLED, ein SED-Bildschirm, ein VFD-Bildschirm oder ein sonstiger Bildgeber sein.
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Für den Winkel gamma können auch andere Werte als 20 Grad angesetzt werden, so etwa 15, 25, 30 oder 45 Grad oder auch andere Werte, insbesondere Zwischenwerte. Grundsätzlich ist es auch möglich, gamma und somit auch alpha bzw. beta noch getrennt in der vertikalen und horizontalen Richtung zu definieren, so dass beispielsweise der Winkel gamma-V für die vertikale Richtung deutlich größer ist als der Winkel gamma-H für die horizontale Richtung. Dies würde bedeuten, dass der Sichtschutz durch Blickwinkelminimierung vor allem nach links und rechts gewährleistet ist.
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Vorteilhaft lenkt das optische Element das von den Leuchtmitteln, wenn diese eingeschaltet sind, herrührende Licht derart ab, dass 2 oder mehr Winkelbereiche W1, W2, ... gebildet werden, die zusammengenommen aus dem Halbraum in Betrachtungsrichtung vor dem optischen Element nur einen schmalen Raumwinkel ausgespart lassen, der in etwa die in Winkeln beta kleiner gamma zur Flächennormale des Bildschirms gelegenen Richtungen umfasst.
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Das optische Element kann beispielsweise ausgebildet sein als holografisch-optisches Element (HOE). Dieses würde dann aus einem oder mehreren Leuchtmitteln, die jeweils vorzugsweise im Falle des HOE als optisches Element quasi als Punktlichtquelle fungieren, die entsprechenden Ablenkungen ermöglichen. Das HOE ist dann in ein oder mehrere Trägersubstrate eingebracht.
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Alternativ ist es möglich, dass das optische Element ausgebildet ist als Substrat, welches richtungsabhängig teilverspiegelte Flächen enthält. Hierbei könnten die Leuchtmittel sowohl quasi punktförmig als auch linien- oder flächenförmig angeordnet sein.
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Die Leuchtmittel bestehen beispielsweise aus einer oder mehreren LEDs, OLEDs oder selbst leuchtenden Flächen, je nach Ausgestaltung. In jedem Falle sollten die Leuchtmittel möglichst kompakt sein.
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Die Leuchtmittel können bei Bedarf für eine eingeschränkte Sichtbarkeit des auf dem Bildschirm dargestellten Bildes aktiviert oder, wenn eine eingeschränkte Sichtbarkeit nicht notwendig ist, deaktiviert werden, beispielsweise durch einen Schalter.
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Besonders gut funktioniert das erfindungsgemäße Verfahren dann, wenn im sichteingeschränkten Modus, d. h. wenn die Leuchtmittel eingeschaltet sind, das auf dem Bildschirm dargestellte Bild zu einem gewissen Grad gedimmt wird. Dadurch wird der Überlagerungseffekt des vom Bild herrührenden Lichtes, weil dies nun eine geringere Lichtstärke aufweist, mit dem durch das optische Element umgelenkte Licht verstärkt, so dass der Sichteinschränkungseffekt verbessert wird. Zur weiteren Verbesserung der Sichteinschränkung könnte in diesem Falle auch z. B. auf dem Bildschirm als Bild dargestellter Text statt schwarz-weiß in schwarz-grau wiedergegeben werden.
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Eine weitere vorteilhafte Variante der Erfindung sieht vor, dass das optische Element nur Licht ablenkt, welches aus vordefinierten Richtungen und/oder Raumwinkeln herrührt, um Störlichtreflexe auf der Basis von Umgebungslicht zu minimieren. Damit können beispielsweise Reflexe des Sonnenlichts als Störlicht vermindert oder vermieden werden.
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Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst von einer Anordnung zur wahlweisen Einschränkung der Erkennbarkeit von Bildern, umfassend
- – einen Bildschirm, der der Darstellung von Bildern dient,
- – ein optisches Element, das in Betrachtungsrichtung vor dem Bildschirm angeordnet ist,
- – Leuchtmittel, die am Rand oder außerhalb der Bildfläche des Bildschirms angeordnet sind,
- – wobei das optische Element für das von dem Bildschirm ausgehende Licht zu mindestens 70% transparent ist, und wobei das optische Element für aus den Leuchtmitteln seitlich in Winkeln von über 70 Grad gegenüber seiner Flächennormale einfallendes Licht in mindestens einen eingeschränkten Winkelbereich W1, W2, ... derart ablenkt, dass in Richtungen, die in Winkeln alpha größer gamma, mit gamma als 20 Grad, zur Flächennormale des Bildschirms gelegen sind, das von dem Bildschirm ausgehende Licht mit dem von dem optischen Element umgelenkten Licht überlagert wird, wodurch im Wesentlichen das auf dem Bildschirm dargestellte Bild nur aus Winkeln beta kleiner gamma zur Flächennormale des Bildschirms uneingeschränkt sichtbar ist, und
- – wobei, wenn die Leuchtmittel ausgeschaltet sind, das auf dem Bildschirm dargestellte Bild ohne Einschränkung aus allen von dem Bildschirm beleuchteten Winkeln sichtbar ist.
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Funktionswesentlich für die erfindungsgemäßen Anordnung ist insbesondere die Überlagerung des von dem optischen Element umgelenkten Lichtes, das von den Leuchtmitteln herrührt, insofern diese eingeschaltet sind, mit dem von dem Bildschirm dargestellten Bild. Wichtig ist hier, dass die Lichtstärke des so umgelenkten Lichts höher (bevorzugt vielfach höher) ist, als die Lichtstärke des auf dem Bildschirm dargestellten Bildes. Dann nämlich wird in den entsprechenden Richtungen, die in Winkeln alpha größer gamma, mit gamma größer als 20 Grad, zur Flächennormale des Bildschirms gelegen sind, das dargestellte Bild durch das überlagerte Licht deutlich gestört und sein Kontrast wird ganz wesentlich gemindert. Wenn beispielsweise die Leuchtmittel sehr helles, weißes Licht durch das optische Element ablenken lassen, wird der Bildkontrast bei der Ansicht aus den vorgenannten entsprechenden Richtungen so massiv verringert, dass das Bild im besten Falle gar nicht mehr, aber doch zumindest nur noch sehr undeutlich, erkennbar ist.
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Für den Winkel gamma können auch andere Werte als 20 Grad angesetzt werden, so etwa 15, 25, 30 oder 45 Grad oder auch andere Werte, insbesondere Zwischenwerte. Grundsätzlich ist es auch möglich, gamma und somit auch alpha bzw. beta noch getrennt in der vertikalen und horizontalen Richtung zu definieren, so dass beispielsweise der Winkel gamma-V für die vertikale Richtung deutlich größer ist als der Winkel gamma-H für die horizontale Richtung. Diese würde bedeuten, dass der Sichtschutz durch Blickwinkelminimierung vor allem nach links und rechts gewährleistet ist.
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Vorteilhaft lenkt das optische Element das von den Leuchtmitteln, wenn diese eingeschaltet sind, herrührende Licht derart ab, dass 2 oder mehr Winkelbereiche W1, W2, ... gebildet werden, die zusammengenommen aus dem Halbraum in Betrachtungsrichtung vor dem optischen Element nur einen schmalen Raumwinkel ausgespart lassen, der in etwa die in Winkeln beta kleiner gamma zur Flächennormale des Bildschirms gelegenen Richtungen umfasst.
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Das optische Element kann beispielsweise ausgebildet sein als holografisch-optisches Element (HOE). Dieses würde dann aus einem oder mehreren Leuchtmitteln, die jeweils vorzugsweise im Falle des HOE als optisches Element quasi als Punktlichtquelle fungieren, die entsprechenden Ablenkungen ermöglichen. Das HOE ist dann in ein oder mehrere Trägersubstrate eingebracht.
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Alternativ ist es möglich, dass das optische Element ausgebildet ist als Substrat, welches richtungsabhängig teilverspiegelte Flächen enthält. Hierbei könnten die Leuchtmittel sowohl quasi punktförmig als auch linien- oder flächenförmig angeordnet sein.
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Die Leuchtmittel bestehen beispielsweise aus einer oder mehreren LEDs, OLEDs oder selbst leuchtenden Flächen, je nach Ausgestaltung. In jedem Falle sollten die Leuchtmittel möglichst kompakt sein.
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Die Leuchtmittel können bei Bedarf für eine eingeschränkte Sichtbarkeit des auf dem Bildschirm dargestellten Bildes aktiviert oder, wenn eine eingeschränkte Sichtbarkeit nicht notwendig ist, deaktiviert werden, beispielsweise durch einen Schalter.
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Besonders gut funktioniert die erfindungsgemäße Anordnung dann, wenn im sichteingeschränkten Modus, d. h. wenn die Leuchtmittel eingeschaltet sind, das auf dem Bildschirm dargestellte Bild zu einem gewissen Grad gedimmt wird. Dadurch wird der Überlagerungseffekt des vom Bild herrührenden Lichtes, weil dies nun eine geringere Lichtstärke aufweist, mit dem durch das optische Element umgelenkte Licht verstärkt, so dass der Sichteinschränkungseffekt verbessert wird. Zur weiteren Verbesserung der Sichteinschränkung könnte in diesem Falle auch z. B. auf dem Bildschirm als Bild dargestellter Text statt schwarz-weiß in schwarz-grau wiedergegeben werden.
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Generell zu bemerken ist noch, dass im Rahmen der Erfindung sowohl für das Verfahren als auch für die Anordnung mit Bild ganz allgemein irgendwelche Bildinhalte gemeint sind; ein Bild kann insbesondere auch die Darstellung von Texten, Standbildern und/oder Bewegtbildern sein, oder auch mehreres davon gleichzeitig.
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Ferner kann der Bildschirm auch ein statisches physisches Objekt sein, z. B. ein ausgedrucktes Bild.
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Die Anwendungsfälle der Erfindung sind vielseitig. Besonders vorteilhaft erweist sich die Nutzung der Erfindung z. B. auf Mobiltelefonen, Tablet PCs, Laptops oder anderen elektronischen Geräten mit Bildschirm, auf denen Emails, private Fotos oder Videos, Bankdaten, Passwörter, PIN-Geheimzahlen oder andere sensible Daten wiedergegeben oder eingegeben werden. Bevorzugt verfügt ein solches Gerät über einen Touch-screen, der in Betrachtungsrichtung noch oberhalb des optischen Elements angeordnet ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden an Hand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
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1 eine Skizze zum erfindungsgemäßen Verfahren, wobei die Leuchtmittel 3 zur Aktivierung der eingeschränkten Erkennbarkeit eingeschaltet sind, und
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2 eine Skizze zum erfindungsgemäßen Verfahren, wobei die Leuchtmittel 3 nicht eingeschaltet sind, so dass keine eingeschränkte Erkennbarkeit vorliegt.
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Die Zeichnungen sind nicht maßstabsgetreu, sie geben lediglich eine Prinzipdarstellung wieder. Insbesondere Winkelmaße können von den Werten im Text abweichen.
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In 1 ist also eine Skizze zum erfindungsgemäßen Verfahren, wobei die Leuchtmittel 3 zur Aktivierung der eingeschränkten Erkennbarkeit eingeschaltet sind. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur wahlweisen Einschränkung der Erkennbarkeit von Bildern, die auf einem Bildschirm 1 dargestellt werden, wird also im Falle der Aktivierung der wahlweisen Einschränkung der Sichtbarkeit ein optisches Element 2 in Betrachtungsrichtung vor dem Bildschirm 1 angeordnet, welches für das von dem Bildschirm 1 ausgehende Licht zu mindestens 70% transparent ist, und welches für aus Leuchtmitteln 3 seitlich in Winkeln von über 70 Grad gegenüber seiner Flächennormale einfallendes Licht in mindestens einen eingeschränkten Winkelbereich W1, W2, ... derart ablenkt, dass in Richtungen, die in Winkeln alpha größer gamma, mit gamma bevorzugt größer als 20 Grad, zur Flächennormale des Bildschirms 1 gelegen sind, das von dem Bildschirm 1 ausgehende Licht mit dem von dem optischen Element 2 umgelenkten Licht überlagert wird, wodurch im Wesentlichen das auf dem Bildschirm 1 dargestellte Bild nur aus Winkeln beta kleiner gamma zur Flächennormale des Bildschirms 1 uneingeschränkt sichtbar ist.
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In 1 ist die genannte Flächennormale als dicke Strich-Punktlinie in der Mitte dargestellt. Das von den Leuchtmitteln 3 auf das optische Element 2 einfallende und von diesem abgelenkte Licht ist mit Strichlinien angedeutet, ebenso dessen Ausfallsrichtungen. Das vom Bildschirm 1 ausgehende Licht ist mit durchgehenden Linien dargestellt. Selbstverständlich sind in Wirklichkeit eine sehr hohe Vielzahl von Lichtrichtungen vorhanden, was aber hier wegen der Übersichtlichkeit nicht gezeigt werden kann.
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Funktionswesentlich für die Erfindung ist insbesondere die Überlagerung des von dem optischen Element 2 umgelenkten Lichtes (Strichlinien), das von den Leuchtmitteln 3 herrührt, mit dem Licht (durchgehende Linien), das von dem Bildschirm 1 dargestellten Bild herrührt. Da die Lichtstärke des so umgelenkten Lichts (Strichlinien) höher (bevorzugt vielfach höher) ist, als die Lichtstärke des auf dem Bildschirm dargestellten Bildes bzw. dessen ausgesandten Lichtstrahlen (Strichlinien), wird in den entsprechenden Richtungen, die in Winkeln alpha größer als gamma, mit gamma hier beispielsweise ca. 20 Grad, zur Flächennormale des Bildschirms 1 gelegen sind, das dargestellte Bild durch das überlagerte Licht deutlich gestört und sein Kontrast wird ganz wesentlich gemindert.
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Wenn beispielsweise die Leuchtmittel 3 sehr helles, weißes Licht durch das optische Element 2 ablenken lassen, wird der Bildkontrast bei der Ansicht aus den vorgenannten entsprechenden Richtungen so massiv verringert, dass das Bild im besten Falle gar nicht mehr, aber doch zumindest nur noch sehr undeutlich, erkennbar ist. Die Leuchtmittel 3 können aber auch anderes als weißes Licht abstrahlen, etwa farbiges Licht (rot, grün, blau, gelb) oder auch Licht, welches hinsichtlich seiner Farbe und/oder Lichtstärke zeitlich moduliert wird. Demgegenüber zeigt 2 den Fall, dass die Leuchtmittel 3 ausgeschaltet sind. Diese sind daher in 2 nicht eingezeichnet.
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In diesem Fall ist das auf dem Bildschirm 1 dargestellte Bild ohne Einschränkung aus allen von dem Bildschirm beleuchteten Winkeln sichtbar, was durch die durchgehenden, in verschiedene Richtungen zeigenden Linien schematisch angedeutet ist. Da das optische Element 2 für das von dem Bildschirm 1 herrührende Licht zu mindestens 70% (bevorzugt deutlich mehr, z. B. 80% oder 90%) transparent ist, besteht hier wenig bis nahezu kein Einfluss auf die Darstellung und die Erkennbarkeit des Bildes.
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Der Bildschirm 1 kann beispielsweise ein LCD-Panel, ein OLED, ein SED-Bildschirm, ein VFD-Bildschirm oder ein sonstiger Bildgeber sein.
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Das optische Element 2 kann beispielsweise ausgebildet sein als holografisch-optisches Element (HOE). Dieses würde dann aus einem oder mehreren Leuchtmitteln 3, die jeweils vorzugsweise im Falle des HOE als optisches Element 2 quasi als Punktlichtquelle fungieren, die entsprechenden Ablenkungen ermöglichen. Das HOE ist dann in ein oder mehrere Trägersubstrate eingebracht.
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Weiterhin ist es möglich, mehrere separate Leuchtmittel 3 zu verwenden, deren Licht von dem optischen Element 2 jeweils in andere Raumwinkel abgelenkt wird. Damit ist es möglich, den Winkel gamma, und somit auch alpha und beta in diskreten Stufen – je nach Anzahl der Leuchtmittel 3 und Art der Ablenkung durch das optische Element 2 – zu variieren. Hierzu würden dann die diversen Leuchtmittel 3 jeweils separat angesteuert.
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Die Leuchtmittel 3 bestehen beispielsweise aus einer oder mehreren LEDs und können bei Bedarf für eine eingeschränkte Sichtbarkeit des auf dem Bildschirm 1 dargestellten Bildes aktiviert oder, wenn eine eingeschränkte Sichtbarkeit nicht notwendig ist, deaktiviert werden, beispielsweise durch einen Schalter.
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Besonders gut funktioniert das erfindungsgemäße Verfahren dann, wenn im sichteingeschränkten Modus, d. h. wenn die Leuchtmittel 3 eingeschaltet sind, das auf dem Bildschirm 1 dargestellte Bild zu einem gewissen Grad gedimmt wird. Dadurch wird der Überlagerungseffekt des vom Bild herrührenden Lichtes, weil dies nun eine geringere Lichtstärke aufweist, mit dem durch das optische Element umgelenkte Licht verstärkt, so dass der Sichteinschränkungseffekt verbessert wird. Zur weiteren Verbesserung der Sichteinschränkung könnte in diesem Falle auch z. B. auf dem Bildschirm als Bild dargestellter Text statt schwarz-weiß in schwarz-grau wiedergegeben werden.
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Die vorgenannten Erläuterungen zu den Zeichnungen gelten sinngemäß auch für die Erläuterung der Anordnung, weswegen für die Anordnung aus Gründen der Redundanzvermeidung hier keine separate Beschreibung der Zeichnungen gegeben werden soll.
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Generell zu bemerken ist noch, dass im Rahmen der Erfindung sowohl für das Verfahren als auch für die Anordnung mit Bild ganz allgemein irgendwelche Bildinhalte gemeint sind; ein Bild kann insbesondere auch die Darstellung von Texten, Standbildern und/oder Bewegtbildern sein, oder auch mehreres davon gleichzeitig. Ferner kann der Bildschirm auch ein statisches physisches Objekt sein, z. B. ein ausgedrucktes Bild.
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Die Erfindung ermöglicht, was gewünscht war: Sie beschreibt Verfahren und Anordnungen zur wahlweisen Einschränkung der Erkennbarkeit von Bildern, welche mit einfachen Mitteln und preisgünstig umsetzbar sind, und welche eine Umschaltung zwischen einer eingeschränkten und einer freien Betrachtung ermöglicht und in beiden Betrachtungsarten eine möglichst hohe Auflösung ermöglicht. Ferner wird lediglich ein geringer Lichtverlust durch die Lösung eingeführt. Schließlich ist die Erfindung nicht nur für transmissive Bildgeber anwendbar, sondern insbesondere auch für selbstleuchtende, also selbst emittierende Bildgeber, wie etwa OLED-Bildschirme.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6765550 [0003]
- US 5993940 [0004]
- US 6211930 [0005]
- WO 2012033583 [0006]
- WO 2009050505 [0007]
- JP 2005134678 [0008]
- US 7675598 [0009]
- WO 2013049088 [0010]