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Die Erfindung betrifft einen Stützring für eine gekapselte Schaltanlage, welche mindestens zwei an Flanschen miteinander verbundene Gehäusebauteile aufweist, welcher Stützring zwischen den beiden Flanschen zur Abstützung der beiden Flansche gegeneinander und zur Halterung eines Dichtungselementes zur gasdichten Abdichtung der Verbindung angeordnet und aus isolierendem Material ausgebildet ist.
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Gekapselte Schaltanlagen, beispielsweise in Form von gasisolierten Mittelspannungsschaltanlagen, sind aus dem langläufigen Stand der Technik bekannt und weisen Gehäusebauteile auf, welche beispielsweise als Aluminiumgussgehäusebauteile hergestellt werden. Diese Gehäusebauteile werden an Flanschen miteinander verschraubt, wobei Dichtungselemente vorgesehen sind, um die gekapselte Schaltanlage gasdicht gegenüber der Umgebung zu verschließen. Derartige gasisolierte Schaltanlagen sind typischerweise mit SF6 als Isoliergas befüllt und weisen in ihrem Innenraum Schaltelemente wie beispielsweise Leistungsschalter, Lastschalter oder Erdungsschalter sowie Sammelschienen und Strom- bzw. Spannungswandler auf und sind vorgesehen zur Energieverteilung.
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Ein Stützring der eingangs genannten Art ist aus der
DE 2255141 A bekannt. Weitere ähnliche Anordnungen sind aus der
FR 2672373 A1 und der
DE 19523074 A1 bekannt. Aus der
US 2835723 A ist eine Schaltanlage mit zwei an Flanschen miteinander verbundenen Gehäuseteilen bekannt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Stützring für eine gekapselte Schaltanlage der eingangs genannten Art auszubilden, welcher einen kostengünstigen Aufbau der gekapselten Schaltanlage ermöglicht.
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Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe bei einem Stützring der eingangs genannten Art dadurch, dass der Stützring an seinem inneren Umfang zueinander versetzt angeordnete Stützelemente aufweist.
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Ein derartiger Stützring zwischen den Flanschen der miteinander zu verbindenden Gehäusebauteile der gekapselten Schaltanlage ist besonders vorteilhaft und führt zu einem kostengünstigen Aufbau der gekapselten Schaltanlage, weil durch die Verwendung eines solchen Stützringes die mechanische Stabilität der Schaltanlage auch bei Flanschen gewährleistet ist, welche im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Flanschen mit weniger Material ausgebildet sind, beispielsweise Flansche die nicht in einem Gussverfahren sind, sondern an Gehäusebauteilen der Schaltanlage, welche aus einem Blech gebildet sind und die Flansche an dem Blech angeformt wurden. Weiterhin führt ein derartiger Stützring aus isolierendem Material zu einer Reduzierung der Wirbelströme, welche in den Gehäusebauteilen der gekapselten Schaltanlage induziert werden können, insbesondere werden diese Wirbelströme über die gesamte Schaltanlage reduziert, weil durch den Stützring aus isolierendem Material eine galvanische Trennung zwischen den einzelnen Gehäusebauteilen, welche an den Flanschen miteinander verbunden werden, gewährleistet ist. Als Dichtungselement zur gasdichten Abdichtung der Verbindung der gekapselten Schaltanlage kommt dabei typischerweise ein O-Ring zum Einsatz, welcher gleichzeitig von dem Stützring gehalten wird. Mittels der versetzt zueinander angeordneten Stützelemente ist in einfacher Weise eine Halterung des O-Ringes ausgebildet, wodurch auch die Montagefreundlichkeit erheblich gesteigert ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Stützring Durchgangsbohrungen mit einem Bund auf. Durch einen derartigen Bund an den Durchgangsbohrungen, an welchen die Flansche der Gehäusebauteile der Schaltanlage miteinander verschraubt werden, ist gewährleistet, dass eine Berührung des Schraubenschaftes an anderen leitenden Bauteilen stattfindet.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung und eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beiliegenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine teilweise Schnittansicht einer erfindungsgemäßen gekapselten Schaltanlage;
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2 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Stützringes für die Schaltanlage gemäß der 1; und
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3 eine Schnittansicht durch den Stützring der 2.
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1 zeigt eine teilweise schematische Darstellung einer gekapselten Schaltanlage 1 mit einem ersten Gehäusebauteil 2 und einem zweiten Gehäusebauteil 3, welche miteinander gasdicht verbunden sind, um einen Innenraum 4 der gekapselten Schaltanlage 1 gegenüber einem Außenraum 5 gasdicht abzudichten. Das erste Gehäusebauteil 2 weist dazu einen ersten Flansch 6 auf, das zweite Gehäusebauteil 3 weist einen zweiten Flansch 7 auf, an welchen Flanschen 6 und 7 die Gehäusebauteile 2 und 3 miteinander verschraubt werden (figürlich nicht dargestellt). Zwischen dem ersten Gehäusebauteil 2 und dem zweiten Gehäusebauteil 3 sind zur gasdichten Abdichtung ein O-Ring 8 sowie ein Stützring 9 vorgesehen, wobei der Stützring 9 mit Bezug auf die 2 und 3 weiter unten detailliert beschrieben wird. Der erste Flansch 6 weist eine Stufe 10 auf, der zweite Flansch 7 weist eine Stufe 11 auf, wobei die Stufen 10 bzw. 11 an den Flanschen 6 bzw. 7 so angeordnet sind, dass sich der Abstand der Flansche 6 und 7 zueinander in radialer Richtung nach außen durch die Stufen vergrößert. Durch diese Anordnung der Stufen 10 und 11 in einem Bereich, in welchem sich der Stützring 9 zwischen den beiden Flanschen 6 und 7 erstreckt, ist gewährleistet, dass bei einem Verschrauben von erstem Flansch 6 und zweitem Flansch 7 miteinander zunächst ein Kompressionsdruck auf den O-Ring 8 ausgeübt wird, bevor die Flansche 6 bzw. 7 am Stützring 9 zum Anliegen kommen. Durch eine derartige Ausgestaltung ist somit eine ausreichende Rückstellkraft im O-Ring 8 gewährleistet, so dass eine langlebige und gasdichte Verbindung zwischen dem ersten Gehäusebauteil 2 und dem zweiten Gehäusebauteil 3 zur gasdichten Abdichtung der gekapselten Schaltanlage 1 sichergestellt ist.
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2 zeigt eine Seitenansicht des Stützringes 9 aus der 1, wobei der Stützring 9 Durchgangsbohrungen aufweist, von denen lediglich eine mit 12 bezeichnet ist. An seinem inneren Umfang weist der Stützring 9 versetzt zueinander angeordnete Stützelemente auf, von denen in der 2 lediglich eines mit 13 bezeichnet ist und die mit Bezug auf die 3 näher erläutert werden. Der Stützring 9 ist aus isolierendem Material ausgebildet und ist bei der Verbindung von erstem Gehäusebauteil 2 und zweitem Gehäusebauteil 3 bei der gekapselten Schaltanlage 1 gemäß der 1 vorgesehen zur Halterung des O-Ringes 8 bei der Montage, zur galvanischen Trennung zwischen dem ersten Gehäusebauteil 2 und dem zweiten Gehäusebauteil 3 bei verbundenen Gehäusebauteilen sowie zur Abstützung von erstem Flansch 6 und zweitem Flansch 7, um eine erhöhte Stabilität der gekapselten Schaltanlage 1 zu erreichen und zu gewährleisten, beispielsweise wenn Behälterwände der Gehäusebauteile 2 und 3 bzw. die Flansche 6 und 7 aus einem Blech gebildet bzw. an dem Blech angeformt sind.
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3 zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie III, III der 2 durch den Stützring 9, wobei insbesondere im Bereich der Durchgangsbohrung 12 erkennbar ist, dass ein Bund 14 vorgesehen ist, welcher einer Verdickung im Bereich der Durchgangsbohrung entspricht, um zu gewährleisten, dass Schraubenschafte von Schrauben, welche zur Verschraubung der Flansche 6 und 7 miteinander vorgesehen sind, nicht mit leitenden Bauteilen in Berührung kommen. Weiterhin ist in der 3 ersichtlich, wie die Stützelemente 13 und 15 am inneren Umfang des Stützringes 9 versetzt zueinander angeordnet sind, so dass durch die versetzte Anordnung der Stützelemente 13 und 15 über den gesamten inneren Umfang des Stützringes 9 hinweg eine Halterung des O-Ringes 8 in einfacher Weise ermöglicht und gewährleistet ist, wodurch insbesondere die Montagefreundlichkeit deutlich erhöht wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gekapselte Schaltanlage
- 2
- Erstes Gehäusebauteil
- 3
- Zweites Gehäusebauteil
- 4
- Innenraum
- 5
- Außenraum
- 6
- Erster Flansch
- 7
- Zweiter Flansch
- 8
- O-Ring
- 9
- Stützring
- 10
- Stufe
- 11
- Stufe
- 12
- Durchgangsbohrung
- 13
- Stützelement
- 14
- Bund
- 15
- Stützelement