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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines gegossenen Bauteils sowie eine Zylinderlaufbuchse und einen eine solche Zylinderlaufbuchse enthaltenden Zylinderblock für eine Brennkraftmaschine. Ferner betrifft die Erfindung einen Kolbenringträger sowie einen einen solchen Kolbenringträger enthaltenden Kolben für eine Brennkraftmaschine.
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Zylinderblöcke moderner Brennkraftmaschinen werden in der Regel in einem Gussverfahren hergestellt. Da das für den Zylinderblock verwendete Material – in der Regel Aluminium oder Eisen, in Betracht kommen aber auch Magnesium-Aluminium-Verbundwerkstoffe – die für eine reibungs- und somit möglichst verschleißfreie Bewegung eines Kolbens im Zylinder erforderlichen tribologischen Anforderungen nicht zu erfüllen vermag, werden in den Zylindern sog. Zylinderlaufbuchsen eingesetzt. Diese besitzen die geforderten tribologischen Eigenschaften und stellen folglich einen weitgehend verschleißfreien Langzeitbetrieb des Kolbens im Zylinderblock sicher; häufig sind solche Zylinderlaufbuchsen mit einer aufgerauten, rillierten oder in ähnlicher Weise bearbeiteten Mantelfläche versehen. Alternativ dazu lehrt der Stand der Technik auch das Aufbringen einer Aluminium-Spritzschicht auf die Mantelfläche der Zylinderlaufbuchse. In beiden Fällen lässt sich beim – ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannten – Umgießen der Zylinderlaufbuchse mit einer Aluminiumlegierung eine besonders formschlüssige Verbindung der Zylinderlaufbuchse mit dem Zylinderblock herstellen.
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In analoger Weise erfolgt auch die Herstellung von Kolben für solche Brennkraftmaschinen in der Regel mittels eines Gussverfahrens. Zur Abdichtung des Kolbens gegen den Zylinderblock werden sogenannte Kolbenringe – in der Regel aus Stahl -verwendet, welche in eine auf einer Mantelfläche des Kolbens vorgesehene Umfangsnut eingelegt werden können, um besagten Abdichtungseffekt zu erzeugen. Um nun die tribologische Belastung des Kolbens, dessen Kolbenmaterial in der Regel aus einer leichtgewichtigen Aluminiumlegierung besteht, gegenüber dem aus einem Stahl gebildeten Kolbenring zu verringern, werden in herkömmlichen Kolben sog. Kolbenringträger verwendet, welche in einem Gussvorgang mit dem eigentlichen Kolben umgossen werden. Dies hat zur Folge, dass keine direkte, in besonderem Maße verschleißkritische Grenzfläche Kolben-Kolbenring mehr vorhanden ist; vielmehr fungiert besagter Kolbenringträger nun als mechanische "Schnittstelle" zwischen dem Kolbenring und dem eigentlichen Kolben, wobei die Umfangsnut zur Aufnahme des Kolbenrings nun am Kolbenringträger vorgesehen wird.
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Die
US 4,273, 835 beschreibt die Herstellung eines Zylinderblocks mit einer in den Zylinder des Zylinderblocks eingesetzten Zylinderlaufbuchse. Zwischen Zylinderlaufbuchse und Zylinderblock ist eine Silikonharzschicht zur Abdichtung eines Wassermantels vorgesehen.
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Die
JP 2010-156003 A beschreibt die Beschichtung eines Werkstücks aus Gusseisen mit einer Adapterschicht, welche Kohlenstoff, Mangan, Silizium, Schwefel und Phosphor enthält. Die Adapterschicht erhöht die Haftfestigkeit einer auf das Werkstück aufgebrachten Aluminiumlegierung.
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Eine besonders formschlüssige Verbindung zwischen Zylinderlaufbuchse und Zylinderblock bzw. zwischen Kolbenringträger und Kolben – im Folgenden werden die beiden Bauteile jeweils verallgemeinert als "Einlegeteil" und "gegossenes Bauteil" bezeichnet – ergibt sich indes bei Verwendung eines sog. Aluminium-Druckgussverfahrens zum Umgießen des Einlegeteils mit einer Aluminiumlegierung, auf welches jedoch bei der Herstellung moderner Brennkraftmaschinen in zunehmendem Maße – oftmals aus Kostengründen – zugunsten von Niederdruckoder Schwerkraftgusstechniken verzichtet wird. Mittels Niederdruck- oder Schwerkraftgusstechniken lässt sich die bei Verwendung des Aluminium-Druckgussverfahrens erzielbare Qualität des Formschlusses des Einlegeteils mit dem gegossenen Bauteil jedoch bei weitem nicht erreichen.
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Ein nicht in optimaler Weise ausgeprägter Formschluss zwischen Einlegeteil und Zylinderblock führt jedoch in der Regel zu einer nur verminderten thermischen Ankopplung des Einlegeteil an das gegossene Bauteil, was wiederum unerwünschte, thermisch bedingte mechanische Verspannungen im Einlegeteil bzw. im gegossenen Bauteil zur Folge haben kann.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, eine verbesserte Ausführungsform für ein Verfahren zur Herstellung eines gegossenen Bauteils sowie für ein Einlegeteil anzugeben, welche oben genannten Nachteile nicht mehr aufweist.
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Dieses Problem wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Grundgedanke der Erfindung ist demnach, im Zuge des Herstellungsverfahrens die Mantelfläche eines Einlegeteils zu beschichten, und zwar mittels einer im Folgenden als Adapterschicht bezeichneten Schicht aus Siliziumoxid. Besagte Adapterschicht führt beim Umgießen mit einer Aluminiumlegierung – insbesondere unter Verwendung des eingangs vorgestellten Aluminium-Druckgießens nach deren Einbringen in eine geeignete Gussform – zu einem verbesserten Benetzungsverhalten der Aluminiumlegierung auf der Adapterschicht. Entsprechende experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass dies allerdings nur für den Fall gilt, dass die Aluminiumlegierung mit einem Magnesium-Anteil von wenigstens 0,3 Gewichts-%, vorzugsweise von wenigstens 0,5 Gewichts-%, versehen ist. Als Folge der verbesserten Benetzungseigenschaften der Aluminiumlegierung auf dem Siliziumoxid der Adapterschicht kann eine besonders formschlüssige Verbindung zwischen Zylinderlaufbuchse und Aluminium-Legierung, welche das Einlegeteils zum gegossenen Bauteil komplettiert, erzielt werden.
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Eine besonders formschlüssige Verbindung ergibt sich bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Adapterschicht nicht nur beim sog. Aluminium-Druckgussverfahren, sondern auch beim Niederdruck- oder Schwerkraftgussverfahren. Durch die Adapterschicht lässt sich auch mittels Niederdruck- oder Schwerkraftgusstechniken die bei Verwendung des Aluminium-Druckgussverfahrens erzielbare Qualität des Formschlusses des Einlegeteils mit dem gegossenen Bauteil erreichen.
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Besondere Vorzüge bietet das hier vorgestellte Verfahren insbesondere dann, wenn das Einlegeteil eine Zylinderlaufbuchse und das gegossene Bauteil ein Zylinderblock für eine Brennkraftmaschine ist, oder wenn das Einlegeteil ein Kolbenringträger und das gegossene Bauteil ein Kolben für eine Brennkraftmaschine ist.
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Vorzugsweise kann der Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens, gemäß welchem die Mantelfläche mit einer Adapterschicht aus Siliziumoxid beschichtet wird, die folgenden beiden Unterschritte b1) und b2) umfassen:
- b1) Aufbringen eines Silikonharzes auf die Mantelfläche,
- b2) Aushärten des Silkonharzes zu Siliziumoxid durch Erhitzen des Einlegekörpers.
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Silikonharz ist in flüssiger Form kommerziell in großen Mengen und somit kostengünstig erhältlich. Zudem lässt es sich auf einfache Weise auf der Mantelfläche der Zylinderlaufbuchse aufbringen, bevor diese zum Vergießen in den Zylinderblock eingesetzt wird. Die Überführung des organischen Silikonharzes in Siliziumoxid gestaltet sich ebenfalls denkbar einfach: Hierzu ist es ausreichend, das mit Silikonharz beschichtete Einlegebauteil zu erhitzen – beispielsweise auf eine Temperatur von 400°C oder mehr – und auf diese Weise das Silikonharz zu Siliziumoxid auszuhärten. Das ausgehärtete Siliziumoxid kann im Bereich der Grenzfläche zur Aluminiumlegierung gemäß der Reaktionsgleichung SiO2 + 2 Mg -> 2 MgO + Si mit dem in der Aluminiumlegierung enthaltenen Magnesium reagieren, wodurch die Benetzung der Oberfläche entscheidend verbessert werden kann.
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Als in besonderem Maße zweckmäßig erweist es sich, das Silikonharz vor dem Aufbringen auf die Mantelfläche gemäß Schritt b1) des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem Lösungsmittel zu verdünnen; auf diese Weise gelingt eine besonders gleichmäßige Bedeckung der Mantelfläche mit Silikonharz vor dem Oxidationsvorgang.
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Besonders gute Ergebnisse beim Aushärten des Silikonharzes zu Siliziumoxid und der damit verbundenen Aushärtung des oxidierten Siliziums nach dessen Erhitzen lassen sich erzielen, wenn das Silikonharz vor dem Aushärten zu Siliziumoxid eine Schichtdicke von 5 bis 10 μm aufweist. Generell gilt, dass eine geringe Schichtdicke einen schnellen Aushärtungsprozess begünstigt, was sich vorteilhaft auf die industrielle Fertigung der Einlegeteile in großen Stückzahlen auswirken kann.
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Eine alternative Realisierung der erfindungsgemäßen Adapterschicht aus Siliziumoxid bietet die Verwendung einer Lösung aus sog. Wasserglas. Unter dem Begriff "Wasserglas" sind dabei alle aus einer Schmelze erstarrte, wasserlösliche Natrium-, Kalium- und Siliziumsilikate gefasst. Diese weisen glasartige, also amorphe Materialeigenschaften auf. Nach dem Eintauchen in die Wasserglas-Lösung wird die Zylinderlaufbuchse wie oben im Zusammenhang mit Silikonharz beschrieben durch Erhitzen des Einlegeteils, vorzugsweise auf eine Temperatur von 400°C oder mehr, ausgehärtet. Dabei verliert die Adapterschicht ihren Wasseranteil, so dass ein im Wesentlichen wasserfreies, polymerisiertes anorganisches Silikat entsteht. Auch gemäß dieser Ausführungsform kann das ausgehärtete Siliziumoxid im Bereich der Grenzfläche zur Aluminiumlegierung gemäß der Reaktionsgleichung SiO2 + 2 Mg -> 2 MgO + Si mit dem in der Aluminiumlegierung enthaltenen Magnesium reagieren, was zu einer verbesserten Benetzung der Oberfläche führt.
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Besonders zweckmäßig umfasst das Wasserglas Na2O3Si, also Natriumsilikat.
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Die Erfindung betrifft auch eine Zylinderlaufbuchse mit einem eine Mantelfläche aufweisenden Buchsenkörper, wobei die Mantelfläche des Buchsenkörpers mit einer Adapterschicht aus Siliziumoxid beschichtet ist. Eine solche Adapterschicht umfasst ausdrücklich auch das vorangehend beschriebene, durch Reaktion mit SiO2 mit Mg erhaltene MgO bzw. Si im Übergangsbereich der Adapterschicht zur Aluminiumlegierung.
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Die Erfindung betrifft weiterhin einen Zylinderblock mit einer solchen Zylinderlaufbuchse, sowie mit einer die Adapterschicht umhüllende Aluminiumlegierung, welche die Zylinderlaufbuchse zum Zylinderblock komplettiert.
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Die Erfindung ferner einen Kolbenringträger mit einem eine Mantelfläche aufweisenden Ringkörper, wobei die Mantelfläche des Ringkörpers mit einer Adapterschicht aus Siliziumoxid beschichtet ist.
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Die Erfindung betrifft schließlich einen Kolben mit einem solchen Kolbenringträger, sowie mit einer die Adapterschicht umhüllende Aluminiumlegierung, welche den Kolbenringträger zum Kolben komplettiert.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch
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1 eine mit Siliziumoxid beschichtete Zylinderlaufbuchse vor dem Einsetzen in eine Gussform zum Herstellen eines Zylinderblocks,
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2 eine in einer Gussform mit einer Aluminiumlegierung umgossene Zylinderlaufbuchse, welche zusammen mit der Aluminiumlegierung einen Zylinderblock bildet,
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3 einen mit einer Aluminiumlegierung umgossenen Ringträger, welcher zusammen mit der Aluminiumlegierung einen Kolben bildet.
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Die 1 und 2 illustrieren jeweils in einem grobschematischen Längsschnitt das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines gegossenen Bauteils 6 in Form eines Zylinderblocks. Die 1 zeigt ein Einlegeteil 1 in Form einer Zylinderlaufbuchse, welche einen eine Mantelfläche 3 aufweisenden Einlegekörper besitzt, der im Beispielszenario der 1 und 2 als Buchsenkörper 2 bezeichnet wird. Der Buchsenkörper 2 kann wie in 1 gezeigt hülsenartig ausgebildet sein. Bevor der Buchsenkörper 2 in eine – in der 1 nicht gezeigte – Gussform eingebracht wird, wird dessen Mantelfläche 3 mit einer Schicht aus Siliziumoxid, im Folgenden "Adapterschicht" 4 genannt, beschichtet.
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Die Anbringung einer solchen Adapterschicht 4 erfolgt gemäß einer ersten Variante in zwei Verfahrensschritten: In einem ersten Schritt wird ein Silikonharz auf die zu umgießenden Bereiche der Mantelfläche 3 aufgebracht. In einem zweiten Schritt wird das Silikonharz durch Erhitzen des Buchsenkörpers 2 zu Siliziumoxid ausgehärtet. Zur Überführung des organischen Silikonharzes in Siliziumoxid kann der Buchsenkörper 2 beispielsweise mit Hilfe eines geeigneten Ofens auf eine Temperatur von 400°C oder mehr erhitzt werden. Allgemein gilt dabei, dass eine geringe Schichtdicke einen schnellen Aushärtungsprozess begünstigt, was sich vorteilhaft auf die industrielle Fertigung der Zylinderlaufbuchse in großen Stückzahlen auswirkt. Besonders gute Ergebnisse bei der Oxidation des Silikonharzes werden erreicht, wenn das auf die Mantelfläche 3 aufgetragene Silikonharz vor dem Aushärten zu Siliziumoxid eine Schichtdicke von 5 bis 10 μm aufweist. Hierzu kann das Silikonharz vor dem Aufbringen auf die Mantelfläche 3 mittels eines Lösungsmittels verdünnt werden.
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Gemäß einer zweiten, zur ersten alternativen Variante erfolgt das Aufbringen der Adapterschicht 4 durch Eintauchen der Zylinderlaufbuchse in eine Lösung aus Wasserglas. Unter dem Begriff "Wasserglas" sind dabei alle aus einer Schmelze erstarrte, wasserlösliche Natrium-, Kalium- und Siliziumsilikate gefasst, insbesondere auch Na2O3Si. Diese Silikate weisen glasartige, also amorphe Materialeigenschaften auf. Nach dem Eintauchen der Zylinderlaufbuchse in eine solche Wasserglas-Lösung wird die Zylinderlaufbuchse analog zur vorangehend beschriebenen ersten Variante durch Erhitzen der Zylinderlaufbuchse, vorzugsweise auf eine Temperatur von 400°C oder mehr, entwässert, also ausgehärtet, so dass überwiegend Siliziumoxid zurückbleibt.
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Die gemäß den beiden oben beschriebenen Varianten mit Siliziumoxid beschichtete Zylinderlaufbuchse kann nun in eine in der 2 schematisch gezeigte Gussform 5 eingesetzt werden. Abschließend wird die Zylinderlaufbuchse formschlüssig mit einer Aluminiumlegierung 7 umgossen, welche die Zylinderlaufbuchse zu einem Zylinderblock komplettiert, wobei besagte Aluminiumlegierung 7 einen Magnesium-Anteil von wenigstens 0,3 Gewichts-%, vorzugsweise von wenigstens 0,5 Gewichts-%, aufweist. Die auf der Mantelfläche 3 des Buchsenkörpers aufgebrachte Adapterschicht 4 aus Siliziumoxid bewirkt, dass die mittels Aluminium-Druckgießen in die Gussform 5 eingebrachte Aluminiumlegierung 7 beim Umgießen der Zylinderlaufbuchse ein verbessertes Benetzungsverhalten zeigt, wenn die Aluminiumlegierung 7 einen Magnesium-Anteil von wenigstens 0,3 Gewichts-%, vorzugsweise von wenigstens 0,5 Gewichts-%, aufweist. Als Folge wird ein besonders guter Formschluss zwischen Zylinderlaufbuchse und Aluminiumlegierung 7 erzielt, welcher wiederum einen ausgeprägten Wärmeübergang zwischen diesen beiden Bauteilen sicherstellt. Das ausgehärtete Siliziumoxid der Adapterschicht kann im Bereich der Grenzfläche zur Aluminiumlegierung gemäß der Reaktionsgleichung SiO2 + 2 Mg -> 2 MgO + Si mit dem in der Aluminiumlegierung enthaltenen Magnesium reagieren, wodurch die Benetzung der Oberfläche entscheidend verbessert werden kann.
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In der 3 ist nun – als weiteres, zweites Anwendungsbeispiel für das erfindungsgemäße Verfahren – ein mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestelltes gegossenes Bauteil 6' in Form eines Kolben für eine Brennkraftmaschine in einem grobschematischen Längsschnitt gezeigt.
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Die 3 zeigt ein mit 1' bezeichnetes Einlegeteil in Form eines Kolbenringträgers, welche einen eine Mantelfläche 3 aufweisenden Einlegekörper besitzt, welcher im Beispielszenario der 3 als Ringträgerkörper 2' bezeichnet wird. Bevor der Ringträgerkörper 2' zum Umgießen mit einer Aluminiumlegierung 7' in eine – in 3 nicht gezeigte – Gussform eingebracht wird, wird dessen Mantelfläche 3' mit einer Schicht aus Siliziumoxid, im Folgenden analog zum Beispiel der 1 und 2 "Adapterschicht" 4 genannt, beschichtet.
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Für die Anbringung der Adapterschicht 4' auf der Mantelfläche gelten mutatis mutandis obige Erläuterungen zum Beispielszenario der 1 und 2, d.h. zur Herstellung eines Kolbens gemäß einer ersten Variante wird zunächst ein Silikonharz auf die zu umgießenden Bereiche der Mantelfläche 3' und durch anschließendes Erhitzen des Ringträgerkörpers 2' zu Siliziumoxid oxidiert. Gemäß einer zweiten erfolgt das Aufbringen der Adapterschicht 4' durch Eintauchen des Kolbenringträgers in eine Lösung aus Wasserglas. Nach dem Eintauchen des Kolbenringträgers in eine solche Wasserglas-Lösung wird diese wiederum durch Erhitzen des Kolbenringträgers zu Siliziumoxid ausgehärtet.
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Der gemäß den beiden beschriebenen Varianten mit Siliziumoxid beschichtete Kolbenringträger wird anschließend in eine geeignete Gussform eingesetzt und in dieser formschlüssig mit einer Aluminiumlegierung 7' umgossen, welche den Kolbenringträger 1' dann zum Kolben komplettiert, wobei besagte Aluminiumlegierung 7' einen Magnesium-Anteil von wenigstens 0,3 Gewichts-%, vorzugsweise von wenigstens 0,5 Gewichts-%, aufweist. Die auf der Mantelfläche 3 des Ringträgerkörpers 2' aufgebrachte Adapterschicht 4' aus Siliziumoxid bewirkt in analoger Weise zum Beispiel der 1 und 2, dass die mittels Aluminium-Kokillengießen in die Gussform eingebrachte Aluminiumlegierung 7' beim Umgießen des Kolbenringträgers ein verbessertes Benetzungsverhalten zeigt, wenn die Aluminiumlegierung 7' einen Magnesium-Anteil von wenigstens 0,3 Gewichts-%, vorzugsweise von wenigstens 0,5 Gewichts-%, aufweist. Als Folge wird ein besonders guter Formschluss Kolbenringträger und Aluminiumlegierung 7' erzielt, welcher wiederum einen ausgeprägten Wärmeübergang zwischen diesen beiden Bauteilen sicherstellt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 4273835 [0004]
- JP 2010-156003 A [0005]