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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Optimierung einer Bildgebungsmessung eines Untersuchungsobjekts mittels eines medizinischen Bildgebungsgeräts, eine entsprechende Optimierungseinheit, ein medizinisches Optimierungssystem, ein Computerprogramm, das die Ausführung eines derartigen Verfahrens ermöglicht und ein computerlesbares Speichermedium.
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Eine Optimierung von Bildgebungsmessungen, insbesondere eine zeitliche Optimierung derartiger Messungen ist ein in der klinischen Anwendung weit verbreitetes Aufgabengebiet.
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Im klinischen Alltag kann eine effiziente und zielgerichtete Optimierung von Bildgebungsmessungen eine äußerst komplexe Problemstellung darstellen, vor allem, wenn eine Vielzahl von Randbedingungen berücksichtigt werden soll.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, das eine Optimierung einer Bildgebungsmessung erleichtert und mit dem eine Bestimmung von Messdauern in Abhängigkeit verschiedener Randbedingungen auf eine einfache Weise möglich ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Diese Aufgabe wird ferner durch eine Optimierungseinheit nach Anspruch 5, ein medizinisches Optimierungssystem nach Anspruch 6, ein Computerprogramm nach Anspruch 7, sowie durch ein computerlesbares Speichermedium nach Anspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweils rückbezogenen Unteransprüchen angegeben.
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Dabei wird ein Verfahren zur Optimierung einer Bildgebungsmessung eines Untersuchungsobjekts mittels eines medizinischen Bildgebungsgeräts bereitgestellt, das folgende Schritte umfasst:
- – Bestimmen einer ersten Zeitdauer, innerhalb derer ein Abstimmungsprozess für mindestens eine Justage des medizinischen Bildgebungsgeräts abläuft,
- – Bestimmen einer zweiten Zeitdauer, innerhalb derer ein Atemprozess für mindestens ein Atemkommando eines Messprotokolls abläuft, wobei der Atemprozess zumindest teilweise gleichzeitig mit dem Abstimmungsprozess abläuft, und
- – Bestimmen eines Zeitpunktes eines Beginns der Bildgebungsmessung, derart, dass zu diesem Zeitpunkt der Abstimmungsprozess und der Atemprozess beendet sind.
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Ein medizinisches Bildgebungsgerät ist ein Gerät, vorzugsweise ein elektronisches und/oder informationstechnisches Gerät, zur Erfassung, Verarbeitung, Auswertung und/oder Speicherung von Bildinformationen in Form von Bilddaten. Zur Erfassung der Bildinformationen können beispielsweise akustische Verfahren wie Ultraschall (US), Emissionsverfahren wie Emissionscomputertomographie (ECT) und Positronenemissionstomographie (PET), optische Verfahren, radiologische Verfahren wie Röntgentomographie und Computertomographie (CT) verwendet werden, die Erfassung kann aber auch durch Magnetresonanztomographie (MR oder MRT) oder durch kombinierte Verfahren erfolgen. Das medizinisches Bildgebungsgerät kann 2-dimensionale (2D) oder mehrdimensionale wie 3-dimensionale (3D) oder 4-dimensionale (4D) Bilddaten liefern, die vorzugsweise in unterschiedlichen Formaten gespeichert und/oder verarbeitet werden können. Das medizinische Bildgebungsgerät kann in der Diagnostik, beispielsweise in der medizinischen Diagnostik, verwendet werden.
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Zunächst wird eine erste Zeitdauer, innerhalb derer ein Abstimmungsprozess für mindestens eine Justage des medizinischen Bildgebungsgeräts abläuft, bestimmt. Dabei ist unter einer Justage eine Einstellung von zumindest einer Komponente vor der Bildgebungsmessung zu verstehen. Der Abstimmungsprozess umfasst beispielsweise bei einer Magnetresonanzmessung mit einem Magnetresonanzgerät eine Empfängerabstimmung, eine Frequenzabstimmung und/oder eine Senderabstimmung. Die Empfängerabstimmung umfasst z.B. eine Einstellung einer Empfangsdynamik eines Analog-Digital-Wandler, die Frequenzabstimmung umfasst z.B. eine Einstellung einer Frequenz eines Hochfrequenzsystems auf eine Resonanzfrequenz eines magnetischen Hauptfeldes des Magnetresonanzgeräts und die Senderabstimmung umfasst z.B. eine Einstellung einer Sendeleistung von Hochfrequenzpulsen. Während der zumindest einen Justage des Abstimmungsprozesses können auch Systemgrößen ermittelt werden, die von dem Untersuchungsobjekt abhängig sind.
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Die erste Zeitdauer, innerhalb derer der Abstimmungsprozess abläuft, ist entweder bekannt oder kann erfindungsgemäß nach oben abgeschätzt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass nach Ablauf der ersten Zeitdauer der Abstimmungsprozess auch abgeschlossen ist.
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Innerhalb der zu bestimmenden zweiten Zeitdauer läuft ein Atemprozess für mindestens ein Atemkommando eines Messprotokolls ab. Derartige Atemkommandos werden bei vielen bildgebenden Messungen angewendet, bei denen Bewegungen in einem Inneren des Untersuchungsobjekts eine Unschärfe in einem Bild der Bildgebungsmessung auslösen, wie beispielsweise eine Herzbewegung eines Patienten. Atemkommandos umfassen in der Regel Zeiträume, in denen der Patient einatmet und/oder Zeiträume, in denen der Patient nicht atmet und/oder Zeiträume, in denen der Patient ausatmet, der Atemprozess umfasst zumindest ein Atemkommando. Vorzugsweise soll der von dem Atemkommando erreicht Atemzustand des Patienten während einer Dauer der Bildgebungsmessung beibehalten werden.
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Bei automatischen Atemkommandos ist die zweite Zeitdauer in der Regel bekannt, da die Atemkommandos einem zuvor festgelegten Messprotokoll gehorchen. Ist diese zweite Zeitdauer nicht bekannt, so kann sie zuvor gemessen werden.
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Erfindungsgemäß läuft der Atemprozess zumindest teilweise gleichzeitig mit dem Abstimmungsprozess ab. So wird sichergestellt, dass nicht zuerst auf ein Ende des Abstimmungsprozesses gewartet werden muss, bis mit dem Atemprozess begonnen werden kann oder umgekehrt.
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Der Zeitpunkt eines Beginns der Bildgebungsmessung wird nun derart bestimmt, dass zu diesem Zeitpunkt der Abstimmungsprozess und der Atemprozess beendet sind.
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Die Erfindung nutzt die zumindest teilweise Parallelität des Abstimmungsprozesses und des Atemprozesses für eine zeitliche Optimierung des Beginns der Bildgebungsmessung. Dies führt zu kürzeren Wartezeiten, einem erhöhten Patientendurchsatz und einem effizienteren Workflow.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform entspricht ein Endzeitpunkt der ersten Zeitdauer einem Endzeitpunkt der zweiten Zeitdauer. Dadurch wird der Zeitpunkt des Beginns der Bildgebungsmessung derart bestimmt, dass zu diesem Zeitpunkt der Abstimmungsprozess und der Atemprozess gleichzeitig beendet sind. Dies führt zu einer weiteren zeitlichen Optimierung des Beginns der Bildgebungsmessung und somit auch zu einer Verkürzung der eigentlichen Messzeit.
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In einer weiteren Ausgestaltungsform wird eine Zeitspanne zwischen dem Endzeitpunkt der ersten Zeitdauer und dem Beginn der Bildgebungsmessung und/oder eine Zeitspanne zwischen dem Endzeitpunkt der zweiten Zeitdauer und dem Beginn der Bildgebungsmessung minimiert. So wird die Wartezeit zwischen Ende des Abstimmungsprozesses und/oder Ende des Atemprozesses und dem Beginn der eigentlichen Erstellung eines Bildes weiter reduziert. In einer vorteilhaften Ausführung wird die Bildgebungsmessung sofort nach dem Endzeitpunkt der ersten Zeitdauer und/oder dem Endzeitpunkt der zweiten Zeitdauer gestartet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform werden bei einer Durchführung von mindesten zwei Justagen, die Justagen in einer derartigen Reihenfolge durchgeführt, dass Justagen mit einem höherem Geräuschpegel zu Beginn und Justagen mit einem niedrigeren Geräuschpegel zu Ende des Abstimmungsprozesses durchgeführt werden. Dadurch ist zumindest einer ersten Justage ein erster Geräuschpegel und einer zweiten Justage ein zweiter Geräuschpegel zugeordnet, wobei der erste Geräuschpegel größer als der zweite Geräuschpegel ist. Eine derartige Sortierung der Justagen nach einer Lautstärke innerhalb des Abstimmungsprozesses sorgt bei einer zumindest teilweisen Parallelität des Abstimmungsprozesses und des Atemprozesses dafür, dass Hintergrundgeräusche, die aus dem Abstimmungsprozess resultieren die Atemkommandos des Atemprozesses so wenig wie möglich akustisch beeinflussen.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch eine Optimierungseinheit zur Optimierung einer Bildgebungsmessung eines Untersuchungsobjekts mittels eines medizinischen Bildgebungsgeräts bereitgestellt.
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Dabei umfasst die Optimierungseinheit eine Verarbeitungseinheit und ist zur Durchführung folgender Schritte ausgestaltet:
- – Bestimmen einer ersten Zeitdauer, innerhalb derer ein Abstimmungsprozess für mindestens eine Justage des medizinischen Bildgebungsgeräts abläuft mittels der Verarbeitungseinheit,
- – Bestimmen einer zweiten Zeitdauer, innerhalb derer ein Atemprozess für mindestens ein Atemkommando eines Messprotokolls abläuft mittels der Verarbeitungseinheit, wobei der Atemprozess zumindest teilweise gleichzeitig mit dem Abstimmungsprozess abläuft, und
- – Bestimmen eines Zeitpunktes eines Beginns der Bildgebungsmessung mittels der Verarbeitungseinheit, derart, dass zu diesem Zeitpunkt der Abstimmungsprozess und der Atemprozess beendet sind.
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Zudem wird ein medizinisches Optimierungssystem, umfassend eine Optimierungseinheit und zumindest ein medizinisches Bildgebungsgerät, zur Optimierung einer Bildgebungsmessung eines Untersuchungsobjekts bereitgestellt.
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Des Weiteren beschreibt die vorliegende Erfindung ein Computerprogramm, welches in einer Speichereinheit einer programmierbaren Steuerung bzw. einer Recheneinheit eines medizinischen Optimierungssystems und/oder einer Optimierungseinheit ladbar ist. Mit diesem Computerprogramm können alle oder verschiedene vorab beschriebene Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden, wenn das Computerprogramm in der Steuerung oder Steuereinrichtung des medizinischen Optimierungssystems und/oder der Optimierungseinheit läuft. Dabei benötigt das Computerprogramm eventuell Programmmittel, z.B. Bibliotheken und Hilfsfunktionen, um die entsprechenden Ausführungsformen des Verfahrens zu realisieren. Mit anderen Worten soll mit dem auf das Computerprogramm gerichteten Anspruch eine Software unter Schutz gestellt werden, mit welcher eine der oben beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden kann bzw. welche diese Ausführungsform ausführt. Dabei kann es sich bei der Software um einen Quellcode, der noch compiliert und gebunden oder der nur interpretiert werden muss, oder um einen ausführbaren Softwarecode handeln, der zur Ausführung nur noch in die entsprechende Recheneinheit zu laden ist.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein elektronisch lesbares Speichermedium, z.B. eine DVD, ein Magnetband oder einen USB-Stick, auf welchem elektronisch lesbare Steuerinformationen, insbesondere Software gespeichert ist. Wenn diese Steuerinformationen von dem Speichermedium gelesen und in eine Steuerung bzw. Recheneinheit eines medizinischen Optimierungssystems und/oder einer Optimierungseinheit gespeichert werden, können alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen des vorab beschriebenen Verfahrens durchgeführt werden.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Optimierungseinheit, des erfindungsgemäßen medizinischen Optimierungssystems, des erfindungsgemäßen Computerprogramms und des erfindungsgemäßen elektronisch lesbaren Speichermediums entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche vorab im Detail ausgeführt sind. Hierbei erwähnte Merkmale, Vorteile oder alternative Ausführungsformen sind ebenso auch auf die anderen beanspruchten Gegenstände zu übertragen und umgekehrt. Mit anderen Worten können die gegenständlichen Ansprüche, die beispielsweise auf eine Optimierungseinheit gerichtet sind, auch mit den Merkmalen, die in Zusammenhang mit einem Verfahren beschrieben oder beansprucht sind, weitergebildet sein. Die entsprechenden funktionalen Merkmale des Verfahrens werden dabei durch entsprechende gegenständliche Module, insbesondere durch Hardware-Module, ausgebildet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein erfindungsgemäßes medizinisches Optimierungssystem,
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2 ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens und
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3 ein Beispiel für eine Optimierung einer Bildgebungsmessung.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes medizinisches Optimierungssystem 104. Das medizinische Optimierungssystem 104 umfasst eine Optimierungseinheit 102 und ein medizinisches Bildgebungsgerät 101 und ist zur Auswertung einer Untersuchung eines Untersuchungsobjekts ausgestaltet.
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Die Optimierungseinheit 102 umfasst ferner eine Verarbeitungseinheit 103. Die Verarbeitungseinheit 103 selbst kann aber auch von dem medizinischen Bildgebungsgerät 101 umfasst sein.
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Das medizinische Bildgebungsgerät 101 ist hier als Magnetresonanzgerät ausgeführt. Alternativ kann das medizinische Bildgebungsgerät 101 auch ein kombiniertes Magnetresonanz-Positronenemissionstomographie-Gerät umfassen oder weitere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende medizinische Bildgebungsgeräte 101.
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2 zeigt ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Verfahren umfasst die Verfahrensschritte 201 bis 208, wobei bei der Beschreibung der Verfahrensschritte 201 bis 208, auch Beschreibungsteile einschließlich der entsprechenden im Zusammenhang mit den 1 und 3 eingeführten Bezugszeichen verwendet werden.
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Die Verfahrensschritte 201 bis 208 werden dabei von der Auswertungseinheit 103 des medizinischen Optimierungssystems 104 durchgeführt.
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Ein erster Verfahrensschritt 201 kennzeichnet den Start einer Optimierung einer Bildgebungsmessung 306 eines Untersuchungsobjekts mittels eines medizinischen Bildgebungsgeräts 101.
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Im Verfahrensschritt 202 erfolgt eine Bestimmung einer ersten Zeitdauer 307, innerhalb derer ein Abstimmungsprozess für mindestens eine Justage 301, 302, 303, 304 des medizinischen Bildgebungsgeräts 101 abläuft. Dabei ist unter einer Justage eine Einstellung von zumindest einer Komponente vor der Bildgebungsmessung 306 zu verstehen. Der Abstimmungsprozess umfasst beispielsweise bei einer Magnetresonanzmessung mit einem Magnetresonanzgerät eine Empfängerabstimmung, eine Frequenzabstimmung und/oder eine Senderabstimmung. Die erste Zeitdauer 307, innerhalb derer dieser Abstimmungsprozess abläuft, ist entweder bekannt, da sie beispielsweise automatisch bereitgestellt wird oder kann erfindungsgemäß nach oben abgeschätzt werden, da sie beispielsweise manuell bestimmt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass nach Ablauf der ersten Zeitdauer 307 der Abstimmungsprozess auch abgeschlossen ist.
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Im Verfahrensschritt 203 werden bei einer Durchführung von mindesten zwei Justagen 301, 302, 303, 304, die Justagen 301, 302, 303, 304 in einer derartigen Reihenfolge durchgeführt, dass Justagen 301, 302, 303, 304 mit einem höherem Geräuschpegel zu Beginn und Justagen 301, 302, 303, 304 mit einem niedrigeren Geräuschpegel zu Ende des Abstimmungsprozesses durchgeführt werde. Die Justagen 301, 302, 303, 304 werden also nach einer Lautstärke innerhalb des Abstimmungsprozesses sortiert. Dieser Verfahrensschritt ist optional und muss nicht notwendigerweise durchgeführt werden.
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Im Verfahrensschritt 204 erfolgt eine Bestimmung einer zweiten Zeitdauer 308, innerhalb derer ein Atemprozess für mindestens ein Atemkommando 305 eines Messprotokolls abläuft, wobei der Atemprozess zumindest teilweise gleichzeitig mit dem Abstimmungsprozess abläuft. Derartige Atemkommandos 305 werden bei vielen Bildgebungsmessungen 306 angewendet, bei denen Bewegungen in einem Inneren des Untersuchungsobjekts eine Unschärfe in einem Bild der Bildgebungsmessung 306 auslösen, wie beispielsweise eine Herzbewegung eines Patienten. Bei automatischen Atemkommandos 305 ist die zweite Zeitdauer 308 in der Regel bekannt, da die Atemkommandos 305 einem zuvor festgelegten Messprotokoll gehorchen. Ist diese zweite Zeitdauer 308 nicht bekannt, so kann sie zuvor gemessen werden.
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Im Verfahrensschritt 205 entspricht ein Endzeitpunkt 310 der ersten Zeitdauer 307 einem Endzeitpunkt 311 der zweiten Zeitdauer 308. Dadurch kann der Zeitpunkt 309 eines Beginns der Bildgebungsmessung derart bestimmt, dass zu diesem Zeitpunkt 309 der Abstimmungsprozess und der Atemprozess gleichzeitig beendet sind. Dieser Verfahrensschritt ist optional und muss nicht notwendigerweise durchgeführt werden.
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Verfahrensschritt 206 umfasst das Bestimmen eines Zeitpunktes 309 eines Beginns der Bildgebungsmessung 306, derart, dass zu diesem Zeitpunkt 309 der Abstimmungsprozess und der Atemprozess beendet sind. Die zumindest teilweise Parallelität des Abstimmungsprozesses und des Atemprozesses führt zu einer zeitlichen Optimierung des Beginns 309 der Bildgebungsmessung 306.
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Während eines Verfahrensschritts 207 erfolgt eine Minimierung einer Zeitspanne 313 zwischen dem Endzeitpunkt 310 der ersten Zeitdauer 307 und dem Beginn der Bildgebungsmessung 306 und/oder einer Zeitspanne 313 zwischen dem Endzeitpunkt 311 der zweiten Zeitdauer 308 und dem Beginn der Bildgebungsmessung 306. So wird die Wartezeit zwischen Ende des Abstimmungsprozesses und/oder Ende des Atemprozesses und dem Beginn der eigentlichen Erstellung eines Bildes, also dem Zeitpunkt 309 des Beginns der Bildgebungsmessung 306, weiter reduziert. Vorteilhaft wird die Bildgebungsmessung 306 sofort nach dem Endzeitpunkt 310 der ersten Zeitdauer 307 und/oder dem Endzeitpunkt 311 der zweiten Zeitdauer 308 gestartet, der Endzeitpunkt 310 der ersten Zeitdauer 307 und der Endzeitpunkt 311 der zweiten Zeitdauer 308 entsprechen somit dem Beginn der Bildgebungsmessung 306.
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Ein letzter Verfahrensschritt 214 kennzeichnet das Ende der Optimierung einer Bildgebungsmessung 306 eines Untersuchungsobjekts mittels eines medizinischen Bildgebungsgeräts 101.
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3 zeigt ein Beispiel für eine Optimierung einer Bildgebungsmessung 306.
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Zunächst wird in Verfahrensschritt 202 eine erste Zeitdauer 307, innerhalb derer ein Abstimmungsprozess für vier Justagen 301, 302, 303, 304 des medizinischen Bildgebungsgeräts 101 abläuft, bestimmt. Das Bezugszeichen 312 stellt eine Zeitachse dar. Die Justagen 301, 302, 303, 304 des Abstimmungsprozesses umfassen, hier für eine Magnetresonanzmessung, eine Empfängerabstimmung, eine Frequenzabstimmung oder eine Senderabstimmung. Die Empfängerabstimmung umfasst z.B. eine Einstellung einer Empfangsdynamik eines Analog-Digital-Wandler, die Frequenzabstimmung umfasst z.B. eine Einstellung einer Frequenz eines Hochfrequenzsystems auf eine Resonanzfrequenz eines magnetischen Hauptfeldes des Magnetresonanzgeräts und die Senderabstimmung umfasst z.B. eine Einstellung einer Sendeleistung von Hochfrequenzpulsen. Während der zumindest einen Justage 301, 302, 303, 304 des Abstimmungsprozesses können auch Systemgrößen ermittelt werden, die von dem Untersuchungsobjekt abhängig sind.
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Zudem werden, wie in Verfahrensschritt 203, die vier Justagen 301, 302, 303, 304 nach einer Lautstärke innerhalb des Abstimmungsprozesses sortiert. Justage 301 stellt die Justage mit dem höchsten Geräuschpegel dar, Justage 304 die mit dem niedrigsten Geräuschpegel. Hintergrundgeräusche, die aus dem Abstimmungsprozess resultieren beeinflussen die Atemkommandos 305 des Atemprozesses somit so wenig wie möglich.
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Analog zu Verfahrensschritt 204 erfolgt eine Bestimmung einer zweiten Zeitdauer 308, innerhalb derer ein Atemprozess für mindestens ein Atemkommando 305 eines Messprotokolls abläuft, wobei der Atemprozess zumindest teilweise gleichzeitig mit dem Abstimmungsprozess abläuft. Atemkommandos 305 umfassen in der Regel Zeiträume, in denen der Patient einatmet und/oder Zeiträume, in denen der Patient nicht atmet und/oder Zeiträume, in denen der Patient ausatmet, der Atemprozess umfasst zumindest ein Atemkommando 305. Vorzugsweise soll der von dem Atemkommando 305 erreicht Atemzustand des Patienten während einer Dauer der Bildgebungsmessung 306 beibehalten werden. Bei automatischen Atemkommandos 305 ist die zweite Zeitdauer 308 in der Regel bekannt, da die Atemkommandos 305 einem zuvor festgelegten Messprotokoll gehorchen. Ist diese zweite Zeitdauer 308 nicht bekannt, so kann sie zuvor gemessen werden.
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Ein Zeitpunkt 309 eines Beginns der Bildgebungsmessung 306 wird nun in Verfahrensschritt 206 derart bestimmt, dass zu diesem Zeitpunkt 309 der Abstimmungsprozess und der Atemprozess beendet sind. Im gezeigten Beispiel entspricht ein Endzeitpunkt 310 der ersten Zeitdauer 307 einem Endzeitpunkt 311 der zweiten Zeitdauer 308 und eine Zeitspanne 313 zwischen diesen Endzeitpunkten 307, 308 und dem Beginn der Bildgebungsmessung 306 wird minimiert.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Optimierung einer Bildgebungsmessung eines Untersuchungsobjekts mittels eines medizinischen Bildgebungsgeräts, umfassend folgende Schritte:
- – Bestimmen einer ersten Zeitdauer, innerhalb derer ein Abstimmungsprozess für mindestens eine Justage des medizinischen Bildgebungsgeräts abläuft,
- – Bestimmen einer zweiten Zeitdauer, innerhalb derer ein Atemprozess für mindestens ein Atemkommando eines Messprotokolls abläuft, wobei der Atemprozess zumindest teilweise gleichzeitig mit dem Abstimmungsprozess abläuft, und
- – Bestimmen eines Zeitpunktes eines Beginns der Bildgebungsmessung, derart, dass zu diesem Zeitpunkt der Abstimmungsprozess und der Atemprozess beendet sind.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird eine Zeitspanne zwischen dem Endzeitpunkt der ersten Zeitdauer und dem Beginn der Bildgebungsmessung und/oder eine Zeitspanne zwischen dem Endzeitpunkt der zweiten Zeitdauer und dem Beginn der Bildgebungsmessung minimiert und bei einer Durchführung von mindesten zwei Justagen, werden die Justagen in einer derartigen Reihenfolge durchgeführt, dass Justagen mit einem höherem Geräuschpegel zu Beginn und Justagen mit einem niedrigeren Geräuschpegel zu Ende des Abstimmungsprozesses durchgeführt werden.