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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Knochenspanfräse mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Eine solche Knochenspanfräse ist zum Beispiel aus
DE 299 01 723 U1 bekannt. Allerdings ist diese nur dafür geeignet, Bohrlöcher in Knochen einzubringen.
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US 6,022,354 A beschreibt einen Bohrkopf, um ebenfalls ein Bohrloch in einen Knochen einzubringen. Knochenmaterial wird dann in einem Auffangbehälter gesammelt.
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US 2007/0270771 A1 beschreibt einen Bohrer, um ebenfalls Knochenteile zu entnehmen.
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DE 44 35 927 C1 beschreibt einen Aufsatz zum bohrerseitigen Aufstecken auf das Handstück einer Bohrvorrichtung zur Explantation und zum Zerkleinern von Knochen. Der Aufsatz weist einen Aufnahmekanal für das Handstück und einen Absaugkanal auf, wobei der Aufnahmekanal und der Absaugkanal in eine am bohrerseitigen Ende offene Absaugglocke münden.
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DE 10 2009 013 451 A1 beschreibt wiederum nur einen herkömmlichen Bohrer mit einem Bohraufsatz, wie er von Zahnärzten und Kieferchirurgen verwendet wird.
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US 5,913 859 A offenbart einen Knochenfräser um Löcher in einen Knochen zu bohren. Dabei ist der Fräser mit einer Durchgangsbohrung versehen, um Spülflüssigkeit an die Knochenentnahmestelle zu leiten.
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Schließlich beschreibt die
US 5,913 867 A einen weiteren Knochenfräser, mit dem es ebenfalls lediglich möglich ist, Bohrlöcher in die Knochenentnahmestelle von Knochen zu fräsen.
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Bei chirurgischen Eingriffen, wie beispielsweise der Behandlung von Knochendefekten, im Bereich von Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Oralchirurgie, implantologischer Chirurgie der Zahnmedizin, Unfallchirurgie, orthopädischer Chirurgie, Neurochirurgie, plastischer Chirurgie, sowie der tiermedizinischen Chirurgie, ist es häufig erforderlich, wie zum Beispiel bei der zahnchirurgischen Implantatbettvorbereitung im implantologisch zu versorgenden Alveolarkamm des Ober- und Unterkiefers dem Patienten zunächst Knochenmaterial zu entnehmen, um es später wieder andernorts einzusetzen. Beim Inserieren von Implantaten in ein Transplantatbett beispielsweise soll durch eine möglichst breite Anlagerungsfläche zwischen Transplantatbett und Transplantat die schnelle suffiziente Blutversorgung und Durchbauung des Transplantates sichergestellt werden. Die Transplantatverluste sollen durch die Einpassung des zuvor konventionell entnommenen Knochenmaterials durch das spätere Wiederhinzufügen gesenkt werden.
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Zur Durchführung derartiger Verfahren bedarf es eines Instrumentariums, mit welchem das später wiederzuverwendende Knochenmaterial möglichst kantenfrei abgefräst und gesammelt werden kann. Chirurgische Instrumente, mit denen Knochenmaterial abgefräst und gleichzeitig gesammelt werden kann, sind im Stand der Technik bekannt. So offenbart beispielsweise die
WO 03/030766 A1 einen handbetriebenen Schaber zum Abschaben von Knochengewebe, der eine mit einem Deckel verschließbare Rinne aufweist, in welche das abgeschabte Knochenmaterial transportiert werden kann.
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Das deutsche Gebrauchsmuster
DE 93 04 959 U1 offenbart eine elektrisch betriebene Knochenspanfräse, bei welcher die beim Erzeugen der Knochenausnehmung entstehenden Späne direkt im Fräskopf gesammelt werden. Hierzu weist die chirurgische Knochenfräse einen Fräskopf auf, der mindestens eine Schneidkante aufweist, sowie eine im Wesentlichen ebene freie Stirnfläche, wobei die Schneidkanten durch die Durchschneidungen zwischen der Stirnfläche des Fräskopfes und den Wänden der zur Rückseite des Fräskopfes verlaufenden schlitzförmigen Durchgänge gebildet sind. Das von den Schneidkanten des Fräskopfes abgetragene Knochenmaterial wird durch die im Fräskopf angeordneten schlitzförmigen Durchgänge in einen sich im Fräskopf befindenden Hohlraum transportiert, der als Sammelbehälter dient.
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Nachteilig bei dieser Anordnung ist einerseits, dass ein Teil des abgeschabten Knochenmaterials in der durch den Fräskopf erzeugten Öffnung im Knochen verbleibt und im Anschluss zur Bereitstellung einer sauberen Öffnung im Knochen abgesaugt werden muss, andererseits kann der Fräskopf, da er gleichzeitig als Knochenspansammelbehälter verwendet wird, nicht mehrfach verwendet werden. Da neben den Knochenspänen auch sehr viel Weichgewebe in das Innere des Fräskopfes transportiert wird, ist, bedingt durch die relativ begrenzte Größe des Fräskopfes, der Sammelbehälter sehr rasch voll. Während einer chirurgischen Knochenentnahme müssen daher gegebenenfalls mehrere Fräsköpfe verwendet werden, wobei zwischen den einzelnen Entnahmevorgängen die zu behandelnde Stelle immer wieder abgesaugt werden muss. Das durch ein derartiges Instrument definierte Verfahren zur chirurgischen Entnahme von Knochenmaterial ist daher sehr zeitaufwändig, da es viele Einzelschritte umfasst.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, diese Nachteile durch Bereitstellung einer geeigneten Knochenspanfräse weitestgehend zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Knochenspanfräse nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Die erfindungsgemäße Knochenspanfräse weist folgende Merkmale auf:
- – ein Gehäuse,
- – eine im Gehäuse gelagert angeordnete An-/Abtriebswelle,
- – deren werkzeugseitiges Ende einen ersten Anschluss zum drehfesten Verbinden eines Fräsers mit der An-/Abtriebswelle und
- – deren antriebsseitiges Ende einen zweiten Anschluss zum Anschließen eines Drehantriebs aufweist,
- – eine Absaugleitung mit einer Absaugöffnung,
- – die Absaugleitung ist im Gehäuse verlaufend angeordnet, und
- – mit wenigstens einem im Gehäuse angeordneten und mit der Absaugleitung verbundenen Aufnahmeraum zum Aufnehmen von in der Absaugleitung transportierten Knochenspänen,
- – der Fräser weist ein Schaufelrad mit Schneidschaufeln auf,
- – am Gehäuse ist eine eine Ausnehmung aufweisende Schutzabdeckung vorgesehen,
- – bei Drehung des Fräsers sind mit den Schneidschaufeln Knochenspäne von einem Knochen aufnehmbar und durch die Ausnehmung unmittelbar an die Absaugöffnung der Absaugleitung transportierbar.
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Erfindungsgemäß ist die An-/Abtriebswelle mit einem Fräser verbunden, der Schaufelräder mit Schneidschaufeln aufweist. Ein solcher Fräser hat den Vorteil, dass das abgeschabte Material gleich mit den Schneidschaufeln aufgenommen wird und dadurch, dass sich der Fräser dreht, unmittelbar an die Absaugöffnung der Absaugleitung transportiert wird. So kann das Material leicht von der Schneidschaufel abgesaugt werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Schutzabdeckung lösbar am Gehäuse befestigt, sodass diese mit einem Teil des proximalen Endes des Gehäuses einen Fräseraufnahmebereich begrenzt, in welchem das werkzeugseitige Ende der An-/Abtriebswelle aufgenommen ist. So wird dafür gesorgt, dass das beim Fräsen herausgearbeitete Knochenspanmaterial nicht in der Umgebung der bearbeiteten Stelle verteilt wird.
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Damit möglichst das gesamte herausgearbeitete Material gesammelt werden kann, ist vorteilhafterweise ein Ende der Absaugleitung zum Absaugen von abgefrästen Knochenspänen in den Fräseraufnahmebereich weisend geöffnet.
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Die Schutzabdeckung ist erfindungsgemäß so ausgebildet, dass sie eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Teiles des Fräsers aufweist und sie sollte an der Ausnehmung einen angeformten Knochenauflagebereich aufweisen, damit während des Fräsens kein Material, wie zum Beispiel Knochenspäne oder Gewebe, in die Umgebung um die Fräse herum verteilt werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Aufnahmeraum wenigstens einen im Gehäuse angeordneten und aus dem Gehäuse herausnehmbaren Knochenspansammelbehälter auf, damit ausreichend Material gesammelt werden kann. Wenn ein Knochenspansammelbehälter voll ist, kann der gefüllte Behälter aus dem Instrument herausgenommen und durch einen sterilen neuen Behälter ersetzt werden. Der gefüllte Behälter kann dann vorübergehend beispielsweise mit einem Stöpsel verschlossen steril auf dem Operationstisch gelagert werden.
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Der Knochenspansammelbehälter weist vorzugsweise eine Graduierung auf und ist aus Hygienegründen vorzugsweise ein vor der Verwendung steril verpackter Einmalartikel. Die im Behälter gelagerten Knochenspäne sind vor Austrocknung dadurch geschützt, dass sie durch das mit abgesaugte Koagel, das vorteilhafterweise ebenfalls im Knochenspansammelbehälter gesammelt wird, feucht gehalten werden. Die Behälterentleerung kann beispielsweise mittels eines Schiebers erfolgen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Absaugleitung der Knochenspanfräse wenigstens ein Filterelement zum Herausfiltern von durch die Absaugleitung transportierten Knochenspänen auf. So kann beispielsweise die Absaugluft durch das Filterelement hindurchtreten, während die mit der Absaugluft transportierten Knochenspäne am Filterelement hängen bleiben und in den Knochenspansammelbehälter aufgenommen werden.
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Das Filterelement ist vorzugsweise austauschbar, das heißt, es kann leicht aus der Knochenspanfräse herausgenommen oder eingesetzt werden. Auf diese Weise kann ein schneller Austausch erfolgen, wenn das Filterelement zugesetzt ist und aus diesem Grund keine Filterfunktion mehr erfüllen kann.
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Die Knochenspanfräse kann beispielsweise zwei oder mehr vorzugsweise in Reihe hintereinander angeordnete Aufnahmeräume im Gehäuse aufweisen. Diese Aufnahmeräume können beispielsweise durch ein oder mehrere Filterelemente voneinander getrennt sein, sodass die Knochenspäne beispielsweise in einem ersten Aufnahmeraum, oder in einem ersten Knochenspansammelbehälter aufgenommen werden. Das Filterelement kann so ausgelegt sein, dass Blutpartikel, Gewebeflüssigkeit und/oder kleinere Gewebeteile das Filterelement passieren können und in einem zweiten hinter dem Filterelement angeordneten Aufnahmeraum aufgenommen werden können. Es kann auch ein Filterelement vorgesehen sein, welches nur gasförmige Bestandteile, wie beispielsweise die Absaugluft passieren lässt.
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Das Gehäuse der Knochenspanfräse weist vorteilhafterweise einen Medienanschluss zum Anschließen einer Saugleitung auf, der, vorzugsweise über den wenigstens einen Aufnahmeraum, an der Gehäuseinnenseite mit der Absaugleitung verbunden ist. So kann eine in jeder Zahnarztpraxis vorhandene Saugleitung leicht über den am Gehäuse angeordneten Medienanschluss mit der im Gehäuse geführten Absaugleitung verbunden werden.
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In einer vorteilhaften Ausbildung der Knochenspanfräse ist die An-/Abtriebswelle als Hohlspindel ausgebildet. Eine Hohlspindel kann besonders formstabil ausgebildet werden. Andererseits kann der Hohlraum in der Hohlspindel beispielsweise auch als Absaugung zum Absaugen und Abtransport der abgefrästen Knochenpartikel genutzt werden.
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Unter einer An-/Abtriebswelle soll in dieser Schrift sowohl eine einstückig ausgebildete Antriebswelle, als auch eine mit einer Antriebswelle, gegebenenfalls über mehrere Zwischenglieder, verbundene Abtriebswelle verstanden werden.
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Wenn die An-/Abtriebswelle als Hohlspindel ausgebildet ist, kann die Absaugleitung beispielsweise aus der Hohlspindel und einem an das dem ersten Anschluss gegenüberliegende Ende der Hohlspindel angrenzenden Unterdruckraum gebildet sein. Wie bereits weiter oben dargestellt, ist der erste Anschluss mit dem werkzeugseitigen Ende der An-/Abtriebswelle verbunden und dazu bestimmt, den Fräser aufzunehmen. Wenn das abgesaugte Material durch die Hohlspindel geführt wird, muss keine zusätzliche Absaugleitung im Gehäuse vorgesehen werden. Die Knochenspanfräse kann dadurch kleiner und handlicher ausgeführt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Gehäuse der Knochenspanfräse als Handstückaufnahme mit Mikromotoraufsatz ausgebildet, wobei der Mikromotoraufsatz vorzugsweise am distalen Ende der Knochenspanfräse angeordnet ist.
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Die An-/Abtriebswelle kann höhenverstellbar so im Gehäuse angeordnet sein, dass die Lage eines am ersten Anschluss befestigten Fräsers relativ zum Gehäuse einstellbar ist. Insbesondere, wenn die An-/Abtriebswelle als eine Antriebswelle, die gelenkig mit einer Abtriebswelle verbunden ist, ausgebildet ist, kann eine Höhenverstellung dadurch erfolgen, dass die axiale Drehrichtung der Abtriebswelle verändert wird. Dies kann beispielsweise mittels eines Verstellwerkzeuges erfolgen. Auf diese Weise kann die Abtragungstiefe eingestellt werden.
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Der zweite Anschluss der An-/Abtriebswelle kann mit einem elektrischen Motor verbunden sein, der den Drehantrieb für die Drehung der An-/Abtriebswelle bildet. In einer Ausführungsform kann der elektrische Motor direkt im Gehäuse aufgenommen sein.
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Darüber hinaus kann eine Spülkanalleitung an dem Gehäuse befestigt oder im Gehäuse verlaufend angeordnet sein, mit welcher der chirurgisch behandelte Bereich des Knochens ausgespült und für die weitere Bearbeitung vorbereitet werden kann. Das Spülmittel oder Spülmedium kann beispielsweise eine physiologische Kochsalzlösung sein. Eine in die Knochenspanfräse integrierte Spülkanalleitung hat einerseits den Vorteil, dass gleichzeitig gespült und abgesaugt werden kann, andererseits den Vorteil, dass nicht mit einem zusätzlichen Spülschlauch am Patienten herumhantiert werden muss.
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Um den chirurgisch zu bearbeitenden Bereich besser sehen zu können, ist in einer bevorzugten Ausführungsform eine vorzugsweise als LED ausgebildete Lichtquelle am Gehäuse, vorzugsweise am proximalen Ende des Gehäuses, so angeordnet, dass der zu bearbeitende Operationsbereich beleuchtet werden kann. Alternativ kann die Absaugleitung auch einen Lichtleiter aufweisen oder die Umwandung der Absaugleitung kann als Lichtleiter ausgebildet sein.
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Die in der nachfolgenden Beschreibung verwendeten Bezeichnungen, wie „oben”, „unten”, „links” und „rechts” und ähnliches beziehen sich auf Ausführungsbeispiele und sollen in keiner Weise einschränkend sein, auch dann nicht, wenn sie sich auf bevorzugte Ausführungsformen beziehen.
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Die Knochenspanfräse kann eine Abwinklung oder mehrere Abwinklungen aufweisen, um einen optimalen Zugang des vorderen Teils der Knochenspanfräse zum Operationsgebiet sicherzustellen.
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Die Knochenspanfräse ist vorzugsweise modular aufgebaut, damit sie leicht gereinigt und sterilisiert werden kann. So kann in einer bevorzugten Ausführungsform beispielsweise das Gehäuse geöffnet und die An/Abtriebswelle aus dem Gehäuse genommen werden. Die im Gehäuse verlaufenden Absaugleitungen können vorzugsweise ebenfalls leicht ausgebaut, gereinigt und wieder eingebaut werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Knochenspanfräse im Querschnitt,
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2 einen Knochenspansammelbehälter,
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3 das vordere Teil einer weiteren erfinderischen Ausführung der Knochenspanfräse.
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Die in 1 dargestellte Knochenspanfräse 1 für zum Beispiel zahnmedizinische Anwendungen hat als Antriebsbasis eine konventionelle standardisierte Handstückaufnahme 2 auf einem in der Zahnmedizin/Medizin üblichen Mikromotoraufsatz mit Schnellwechselaufnahme, Einrastfunktion und Ankopplung auf eine An-/Abtriebswelle 4.
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Die An-/Abtriebswelle 4 weist eine Antriebswelle 4a auf, die mit einer Abtriebswelle 4b über eine gelenkige Verbindung 6 verbunden ist und in einem Gehäuse 8 angeordnet ist.
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Das Gehäuse 8 der Knochenspanfräse 1 kann eine Abwinklung oder mehrere Abwinklungen aufweisen, um einen optimalen Zugang des vorderen Teils der Knochenspanfräse 1 zum Operationsgebiet sicherzustellen und um dem Operateur ein sicheres Halten der Handstückaufnahme 2 zu ermöglichen.
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Das werkzeugseitige Ende der An-/Abtriebswelle 4 weist einen ersten Anschluss 10 zum drehfesten Verbinden eines Fräsers 12 mit der An-/Abtriebswelle 4 auf. Der Fräser 12 ist als Schaufelrad aus Edelstahl ausgebildet und weist geschwungene, scharfe, abgerundete Schneidschaufeln 14 auf. Der Fräser 12 ist in einem Fräseraufnahmebereich 16 angeordnet, der einerseits von einem proximalen Ende 18 des Gehäuses 8, andererseits von einer Schutzabdeckung 20 begrenzt wird.
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Die Schutzabdeckung 20 ist lösbar am Gehäuse 8 befestigt und kann bei Bedarf entfernt, oder gegen eine andere Schutzabdeckung 20 ausgetauscht werden. Die Schutzabdeckung 20 weist darüber hinaus eine Ausnehmung 22 zur Aufnahme eines Teiles des Fräsers auf sowie einen an der Ausnehmung 22 angeformten Knochenauflagebereich 24.
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Das antriebsseitige Ende der An-/Abtriebswelle 4 weist einen zweiten Anschluss 26 zum Anschließen eines Drehantriebes, beispielsweise eines Motors, auf. Eine an einem weiteren proximalen Ende des Gehäuses angeordnete Lichtquelle 28 ist so gerichtet, dass die von der Lichtquelle emittierte Strahlung auf das Operationsgebiet weist.
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Ist die Knochenspanfräse 1 als Handstück ausgebildet, kann es erforderlich sein, dass die Lichtquelle 28 – um nicht, statt das Operationsgebiet, die Hand des die Knochenspanfräse 1 umgreifenden Operateurs zu beleuchten – näher am proximalen Ende 18 des Gehäuses 8 angeordnet ist, so dass das Licht dort austritt. Dies kann beispielsweise mit Hilfe einer Verlängerung bewerkstelligt werden. Die Verlängerung kann beispielsweise als Lichtleiter ausgebildet sein, der mit einem Adapter an der im Gehäuse 8 angeordneten Lichtquelle 28 befestigt ist. Die Verlängerung kann andererseits auch eine im Gehäuse 8 verlaufende elektrische oder optische Versorgungsleitung für eine Lichtquelle, wie beispielsweise eine LED sein.
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Im Gehäuse 8 ist eine Absaugleitung 30 angeordnet, deren Absaugöffnung 32 zum Absaugen von abgefrästen Knochenspänen in den Fräseraufnahmebereich 16 gerichtet ist. Die Absaugleitung 30 ist dabei über einen im Gehäuse 8 angeordneten Aufnahmeraum 34a, 34b und ein Filterelement 36 im Inneren des Gehäuses 8 mit einem Medienanschluss (nicht dargestellt) verbunden, der am Gehäuse 8 angeordnet ist und dessen nach außen weisende Seite mit einer Saugleitung verbunden werden kann, wie sie beispielsweise in Zahnarztpraxen üblich ist.
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Die Absaugleitung 30 wird in einer Ausführungsform über ein mit der Absaugleitung 30 medienmäßig verbundenes Saugrohrstück (nicht dargestellt in 1) aus dem Gehäuse 8 herausgeführt und am vorderen Ende an den Absaugschlauch angeschlossen.
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In den Aufnahmeraum 34a, 34b kann ein Knochenspansammelbehälter 38 beispielsweise über eine Schienenführung eingeschoben und im Aufnahmeraum 34a, 34b vollständig aufgenommen werden. 2 zeigt einen solchen Knochenspansammelbehälter 38.
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3 zeigt den vorderen Teil einer weiteren Ausführungsform einer Knochenspanfräse 1. Bei dieser Ausführungsform ist die Absaugleitung 30 im Innenraum der als Hohlspindel ausgebildeten An-/Abtriebswelle 4 angeordnet. Die Hohlspindel ist zum dem werkzeugseitigen Ende gegenüberliegenden Ende geöffnet und schließt an einen Unterdruckraum 39 an, der mit dem Aufnahmeraum 34a, 34b verbunden ist.
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Die vom Knochen mit dem Fräser 12 abgefrästen Knochenspäne werden mit den Schneidschaufeln 14 des Fräsers 12 durch die Ausnehmung 22 in den Fräseraufnahmebereich 16 transportiert und dort von der Absaugöffnung 32 der Absaugleitung 30 aufgenommen und in die in den Aufnahmeräumen 34a, 34b aufgenommenen Knochenspansammelbehälter 38 transportiert. Das am Ende des Aufnahmeraumes 34b angeordnete Filterelement 36 sorgt dafür, dass die abgefrästen Knochenspäne nicht weitertransportiert werden können. Sie bleiben am Filterelement hängen und können in den Knochenspansammelbehälter 38 abgeführt werden. Das Filterelement 36 ist beispielsweise so ausgebildet, dass es nur gasförmige und flüssige Bestandteile passieren lässt. Die gasförmigen Bestandteile, beispielsweise die Absaugluft, können durch das Filterelement 36 hindurchtreten und über den sich daran anschließenden Teil der Absaugleitung 30 und den Medienanschluss mit der Saugleitung abgesaugt werden. Auf diese Weise geht kein abgefrästes Knochenmaterial verloren. Das Filterelement kann jedoch auch beispielsweise als Seitenwand eines Knochenspansammelbehälters ausgebildet sein. Bei der in 3 dargestellten Ausführungsform wird das abgefräste Knochenmaterial durch das Innere der Hohlspindel der An-/Abtriebswelle 4 transportiert und über den Unterdruckraum 39 dem Knochenspansammelbehälter 38 zugeführt.
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Wenn der Knochenspansammelbehälter 38 voll ist, kann er aus dem Aufnahmeraum 34a, 34b entnommen werden und beispielsweise mit einem Stöpsel 40 verschlossen werden, wie dies in 2 gezeigt ist. Die Knochenspansammelbehälter 38 dienen der sterilen Aufnahme von Knochenspänen und des adhärenten Blutes, welches der Ernährung und der Befeuchtung der gewonnenen Knochenspäne dient. Die Behälterentleerung kann mittels eines Schiebers 42 erfolgen.
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Der Knochenspansammelbehälter 38 ist aus hygienischen Gründen ein vor seinem Gebrauch vorzugsweise steril verpackter und nur einmal zu benutzender Behälter. Er kann beispielsweise zusammen mit dem Stöpsel 40, dem Schieber 42, und einem federharten Draht zum Durchstoßen verstopfter Leitungen, als Set bereitgestellt werden, wobei das Set vorzugsweise steril verpackt ist. Ein Saugschlauch mit Adapter zum Verbinden des Saugschlauchs mit der Absaugleitung 30 kann bei Bedarf ebenfalls bereitgestellt werden.
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Die Knochenspanfräse ist vorzugsweise zerlegbar, damit sie nach Gebrauch leicht gereinigt und sterilisiert werden kann.
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Die Erfindung wurde anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele erläutert, ohne auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt zu sein. Die Merkmale der einzelnen Ausführungsbeispiele sind frei mit funktionell gleichwirkenden Merkmalen anderer Ausführungsbeispiele kombinierbar oder austauschbar, sofern Kompatibilität vorliegt. Insbesondere können beispielsweise mehrere Filterstufen hintereinander geschaltet werden, die Knochenspanfräse 1 kann beispielsweise auch nur einen Aufnahmeraum 34a aufweisen oder gegebenenfalls auch mehr als zwei Aufnahmeräume. Zwischen den einzelnen Aufnahmeräumen können Filterelemente 36 angeordnet sein, um beispielsweise Aufnahmeräume für mehr oder weniger große Partikel zu schaffen oder zusätzliche Aufnahmeräume für Gewebeflüssigkeit oder Blut vorzusehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Knochenspanfräse
- 2
- Handstückaufnahme
- 4
- An-/Abtriebswelle
- 4a
- Antriebswelle
- 4b
- Abtriebswelle
- 6
- gelenkige Verbindung
- 8
- Gehäuse
- 10
- erster Anschluss
- 12
- Fräser
- 14
- Schneidschaufeln
- 16
- Fräseraufnahmebereich
- 18
- proximales Ende des Gehäuses
- 20
- Schutzabdeckung
- 22
- Ausnehmung
- 24
- Knochenauflagebereich
- 26
- zweiter Anschluss
- 28
- Lichtquelle
- 30
- Absaugleitung
- 32
- Absaugöffnung der Absaugleitung
- 34a
- Aufnahmeraum
- 34b
- Aufnahmeraum
- 36
- Filterelement
- 38
- Knochenspansammelbehälter
- 39
- Unterdruckraum
- 40
- Stöpsel
- 42
- Schieber