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Die Erfindung betrifft Verfahren und Einrichtungen zur automatischen Anpassung technischer Zeichnungsansichten virtueller Gegenstände an Papierformate, Computer-Programme mit einem Programmcode zur Durchführung des Verfahrens zur automatischen Anpassung technischer Zeichnungsansichten virtueller Gegenstände an Papierformate und Computer-Programm-Produkte auf einem maschinenlesbaren Träger zur Durchführung des Verfahrens zur automatischen Anpassung technischer Zeichnungsansichten virtueller Gegenstände an Papierformate.
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Durch die massive Erhöhung der Produktvarianten in allen Bereichen kommt es auch in der technischen Entwicklung von Produkten dazu, immer mehr Variantenzeichnungen der Einzelteile und Baugruppen zu erzeugen. Diese Erstellung wird durch CAD-Systeme (CAD – Computer Aided Design) unterstützt. Mit diesen Programmen können eine Vielzahl von Variantenzeichnungen von ein und demselben Modell abgeleitet werden. Die einzelnen Modellvarianten werden hierbei in Modellkonfigurationen abgelegt oder dynamisch durch ein regelbasierendes Steuerungssystem erzeugt. Die Darstellung auf der technischen Zeichnung erfolgt durch Projektion der Modellgeometrie auf das Zeichnungsblatt. Durch die notwendige Veränderung der Modellgeometrie ergeben sich Überlappungen der Zeichnungsansichten oder Riesenabstände zwischen den Ansichten.
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Der in den Patentansprüchen 1, 6, 11 und 12 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Zeichnungsansichten einfach an Papierformate anzupassen.
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Diese Aufgabe wird mit den in den Patentansprüchen 1, 6, 11 und 12 aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Die Verfahren und Einrichtungen zur automatischen Anpassung technischer Zeichnungsansichten virtueller Gegenstände an Papierformate zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass die Zeichnungsansichten für ein Papierformat einfach an dieses anpassbar sind.
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Dazu wird eine rechteckige Fläche mit allen die durch die projizierten Körperkanten erzeugten Linien einer Zeichnungsansicht bestimmt. Weiterhin wird ein Rahmen um die rechteckige Fläche zugeordnet. Das Papierformat für die Zeichnungsansichten wird in ein virtuelles Raster rechteckiger Rasterplätze aufgeteilt und rechteckige und den jeweiligen Rahmen aufweisende Flächen jeweils einem Rasterplatz zugewiesen. Mittels der Ermittlung der breitesten und der höchsten Zeichnungsansicht mittels Maximalwertberechnungen wird die maximale Breite oder die maximale Höhe oder sowohl die maximale Breite als auch die maximale Höhe an die Rasterplätze des virtuellen Rasters zugeordnet, wobei entweder die Rasterplätze die dazugehörigen Zeichnungsansichten aufweisen oder die Zeichnungsansichten den dazugehörigen Rasterplätzen zugeordnet werden.
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Die Einrichtung zur automatischen Anpassung technischer Zeichnungsansichten virtueller Gegenstände an Papierformate weist dazu
- a) ein Datenverarbeitungssystem mit
– einem ersten Modul zur Bestimmung einer rechteckigen Fläche mit allen die durch die projizierten Körperkanten erzeugten Linien einer Zeichnungsansicht,
– einem zweiten Modul zur Zuordnung eines Rahmens um die rechteckige Fläche,
– einem dritten Modul zur Aufteilung des Papierformats in ein virtuelles Raster rechteckiger Rasterplätze,
– einem vierten Modul zur Zuweisung rechteckiger und den jeweiligen Rahmen aufweisender Flächen an jeweils einen Rasterplatz,
– einem fünften Modul zur Ermittlung der breitesten und der höchsten Zeichnungsansicht mittels Maximalwertberechnungen und
– einem sechsten Modul zur Zuordnung der maximalen Breite oder der maximalen Höhe oder sowohl der maximalen Breite als auch der maximalen Höhe an die Rasterplätze des virtuellen Rasters, wobei
– entweder die Rasterplätze die dazugehörigen Zeichnungsansichten aufweisen
– oder die Zeichnungsansichten den dazugehörigen Rasterplätzen zugeordnet werden
– und die Module eine Reihenschaltung der Module sind,
- b) wenigstens eine Dateneingabeeinrichtung und
- c) mindestens ein Datenausgabegerät der Zeichnungsansichten
auf.
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Vorteilhafterweise kann damit eine maximale Ausnutzung des Zeichnungsblattes ermöglicht werden. Überschneidungen von Ansichten und deren Bemaßungen werden vermieden. Günstigerweise können sich die Zeichnungsansichten dabei mittig im Rasterplatz befinden, das durch den gewählten Rahmen sichergestellt wird.
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Vorteilhafterweise wird dem Nutzer dazu weiterhin ein Computer-Programm mit einem Programmcode zur Durchführung des Verfahrens zur automatischen Anpassung technischer Zeichnungsansichten virtueller Gegenstände an Papierformate und ein Computer-Programm-Produkt auf einem maschinenlesbaren Träger zur Durchführung des Verfahrens zur automatischen Anpassung technischer Zeichnungsansichten virtueller Gegenstände an Papierformate zur Verfügung gestellt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 bis 5 und 7 bis 10 angegeben.
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Das Papierformat wird nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 2 in ein virtuelles Raster bestehend aus mehreren Zeilen und Spalten aufgeteilt, wobei die breiteste Ansicht die Breite der Spalten und die höchste Ansicht die Höhe der Zeilen bestimmt.
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Nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 3 liefern die Addition aller Breiten die für Zeichnungsansichten notwendige Breite und die Addition aller Höhen die für die Zeichnungsansichten notwendige Höhe.
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Das virtuelle Raster und damit die Rasterplätze mit den Zeichnungsansichten werden nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 4 auf das Papierformat skaliert, so dass eine optimale Platzverteilung gegeben ist. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die Maße der Rasterplätze das Papierformat übersteigen. Darüber hinaus können diese natürlich auch vergrößert werden, so dass eine optimale Platzausnutzung erfolgen kann.
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Nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 5 werden die Rasterplätze an das Papierformat und/oder entweder Rasterplätze oder die Rasterplätze an wenigstens ein weiteres Papierformat angepasst. Damit kann eine optimale Anpassung an das oder ein weiteres Papierformat erfolgen. So kann leicht das Papierformat bei zu großen Zeichnungsansichten auf ein größeres Papierformat oder bei zu kleinen Zeichnungsansichten auf ein kleineres Papierformat geändert werden, so dass eine optimale Platzausnutzung bei optimaler Größe der Zeichnungsansichten erfolgen kann.
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Die technische Zeichnungsansicht ist nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 7 eine projizierte Modellgeometrie des virtuellen Gegenstandes.
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Das Papierformat weist nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 8 ein virtuelles Raster bestehend aus mehreren Zeilen und Spalten auf. Darüber hinaus ist das sechste Modul weiterhin ein der breitesten Ansicht die Breite der Spalten mit der Spalte dieser Ansicht und die höchste Ansicht die Höhe der Zeilen mit der Zeile dieser Ansicht bestimmendes siebtes Modul.
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Das Datenverarbeitungssystem weist nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 9 ein siebtes Modul zur Skalierung des virtuellen Rasters und damit der Rasterplätze auf das Papierformat auf, wobei das siebte Modul dem sechsten Modul nachgeschaltet ist. Damit wird eine optimale Platzverteilung sichergestellt. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die Maße der Rasterplätze das Papierformat übersteigen. Darüber hinaus können diese natürlich auch vergrößert werden, so dass eine optimale Platzausnutzung erfolgen kann.
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Ein Rasterplatz ist nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 10 ein ein Schriftfeld enthaltener Rasterplatz.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen jeweils prinzipiell dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 Zeichnungsansichten eines Halters in verschiedenen Darstellungsvarianten,
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2 Überlappungen bei geänderter Modellgeometrie und
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3 angepasste Zeichnungsansichten der geänderten Modellgeometrie an das Papierformat.
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Im nachfolgenden Ausführungsbeispiel werden ein Verfahren und eine Einrichtung zur automatischen Anpassung technischer Zeichnungsansichten virtueller Gegenstände an Papierformate zusammen näher erläutert.
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Die 1 zeigt Zeichnungsansichten eines Halters in verschiedenen Darstellungsvarianten in prinzipiellen Darstellungen.
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Mit der Anwendung bekannter CAD-Systeme (CAD für Computer Aided Design) ist es möglich mehrere Variantenzeichnungen von ein und demselben CAD-Modell abzuleiten. Die Darstellungen auf der technischen Zeichnung erfolgt durch Projektion der Modellgeometrie auf das Zeichnungsblatt. Durch die notwendige Veränderung der Modellgeometrie ergeben sich Überlappungen der Zeichnungsansichten oder große Abstände zwischen den Ansichten.
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Die 2 zeigt Überlappungen bei einer geänderen Modellgeometrie des Halters der 1 in einer prinzipiellen Darstellung.
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Zur automatischen Anpassung technischer Zeichnungsansichten virtueller Gegenstände an Papierformate werden die folgenden Schritte durchgeführt:
- – Bestimmung einer rechteckigen Fläche mit allen die durch die projizierten Körperkanten erzeugten Linien einer Zeichnungsansicht,
- – Zuordnung eines Rahmens um die rechteckige Fläche,
- – Aufteilung des Papierformats in ein virtuelles Raster rechteckiger Rasterplätze,
- – Zuweisung rechteckiger und den jeweiligen Rahmen aufweisender Flächen an jeweils einen Rasterplatz,
- – Ermittlung der breitesten und der höchsten Zeichnungsansicht mittels Maximalwertberechnungen,
- – Zuordnung der maximalen Breite oder der maximalen Höhe oder sowohl der maximalen Breite als auch der maximalen Höhe an die Rasterplätze des virtuellen Rasters, und
- – eventuelle Skalierung des virtuellen Rasters und damit der Rasterplätze auf das Papierformat, wobei entweder die Rasterplätze die dazugehörigen Zeichnungsansichten aufweisen oder die Zeichnungsansichten den dazugehörigen Rasterplätzen zugeordnet werden.
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Das Papierformat wird in ein virtuelles Raster bestehend aus mehreren Zeilen und Spalten aufgeteilt, wobei jeweils die breiteste Ansicht die Breite der Spalten und die höchste Ansicht die Höhe der Zeilen bestimmt.
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Die Addition aller Breiten ist die für Zeichnungsansichten notwendige Breite und die Addition aller Höhen stellt die für die Zeichnungsansichten notwendige Höhe dar.
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Dazu besteht eine Einrichtung zur automatischen Anpassung technischer Zeichnungsansichten virtueller Gegenstände an Papierformate aus einem Datenverarbeitungssystem, wenigstens einer Dateneingabeeinrichtung in Form einer bekannten Tastatur, einer Maus und/oder und mindestens einem Datenausgabegerät der Zeichnungsansichten im skalierten Raster als Drucker und/oder Bildschirm.
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Das Datenverarbeitungssystem weist dazu
- – ein erstes Modul zur Bestimmung einer rechteckigen Fläche mit allen die durch die projizierten Körperkanten erzeugten Linien einer Zeichnungsansicht,
- – ein zweites Modul zur Zuordnung eines Rahmens um die rechteckige Fläche,
- – einem dritten Modul zur Aufteilung des Papierformats in ein virtuelles Raster rechteckiger Rasterplätze,
- – ein viertes Modul zur Zuweisung rechteckiger und den jeweiligen Rahmen aufweisender Flächen an jeweils einen Rasterplatz,
- – ein fünftes Modul zur Ermittlung der breitesten und der höchsten Zeichnungsansicht mittels Maximalwertberechnungen und
- – ein sechstes Modul zur Zuordnung der maximalen Breite oder der maximalen Höhe oder sowohl der maximalen Breite als auch der maximalen Höhe an die Rasterplätze des virtuellen Rasters
auf.
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Ein dem sechsten Modul nachgeschaltetes siebtes Modul kann der Skalierung des virtuellen Rasters und damit der Rasterplätze auf das Papierformat dienen. Die technische Zeichnungsansicht ist dazu eine projizierte Modellgeometrie des virtuellen Gegenstandes. Ein Rasterplatz kann ein ein Schriftfeld enthaltener Rasterplatz sein.
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In einer Ausführungsform weist das Papierformat ein virtuelle Raster bestehend aus mehreren Zeilen und Spalten auf. Das siebte Modul ist dazu weiterhin ein der breitesten Ansicht die Breite der Spalten mit der Spalte dieser Ansicht und die höchste Ansicht die Höhe der Zeilen mit der Zeile dieser Ansicht bestimmendes siebtes Modul.
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Die 3 zeigt dazu angepasste Zeichnungsansichten der geänderten Modellgeometrie an das Papierformat in einer prinzipiellen Darstellung.
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Günstigerweise wird dem Nutzer darüber hinaus ein Computer-Programm mit einem Programmcode zur Durchführung des Verfahrens zur automatischen Anpassung technischer Zeichnungsansichten virtueller Gegenstände an Papierformate, wenn das Programm auf einem Rechner abläuft, zur Verfügung gestellt.
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Weiterhin kann ein Computer-Programm-Produkt auf einem maschinenlesbaren Träger zur Durchführung des Verfahrens zur automatischen Anpassung technischer Zeichnungsansichten virtueller Gegenstände an Papierformate dem Nutzer bereitgestellt werden, wenn das Programm auf einem Rechner abläuft.