DE102013209559B4 - Vorrichtung zum Aufrollen einer Materialbahn zu einer Rolle und Verfahren zur Verwendung dieser Vorrichtung - Google Patents

Vorrichtung zum Aufrollen einer Materialbahn zu einer Rolle und Verfahren zur Verwendung dieser Vorrichtung Download PDF

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Abstract

Vorrichtung zum Aufrollen einer Materialbahn (03) zu einer Rolle, aufweisend eine Anpresseinrichtung (27) zum Anpressen der auf einer Hülse (04) aufzurollenden Materialbahn (03) an die Rolle und eine mit der Anpresseinrichtung (27) zusammenwirkende Leitwalze (14), wobei die Anpresseinrichtung (27) zwei voneinander in einem Abstand (a28) angeordnete Walzen (31; 32) aufweist, von denen nur die in Transportrichtung (T) der Materialbahn (03) der Leitwalze (14) fernere Walze (32) durch eine Betätigung eines Stellmittels an einer Mantelfläche der Rolle zur Anlage bringbar ist, wobei die Materialbahn (03) von der Leitwalze (14) kommend im Kontakt mit mindestens einer der beiden Walzen (31; 32) der Anpresseinrichtung (27) geführt ist, wobei die Anpresseinrichtung (27) einen in einer vertikalen Ebene drehbeweglichen einseitigen Hebel (28) mit einer Länge (l28) aufweist, dessen erstes Ende an einem ortsfesten Drehpunkt (29) gelagert ist und an dessen diesem Drehpunkt (29) gegenüber liegenden zweiten Ende die beiden voneinander in dem Abstand (a28) angeordneten Walzen (31; 32) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (03) an der Mantelfläche der Rolle durch deren Rotation mit einer in Drehrichtung dieser Rolle gerichteten ersten Bahnzugkraft (F1) gezogen ist und diese erste Bahnzugkraft (F1) entlang einer Wirkungslinie (WL) wirkt, wobei diese Wirkungslinie (WL) von der der Leitwalze (14) ferneren Walze (32) der Anpresseinrichtung (27) zur Leitwalze (14) verläuft und tangential auf der Mantelfläche der Rolle liegt, wobei im Bereich zwischen der dem Drehpunkt (29) des Hebels (28) der Anpresseinrichtung (27) näheren Walze (31) und einem Einlaufpunkt (EP) an der Leitwalze (14) als Reaktion auf die erste Bahnzugkraft (F1) eine zur Leitwalze (14) gerichtete zweite Bahnzugkraft (F2) wirkt, wobei der Einlaufpunkt (EP) derjenige Punkt an der Leitwalze (14) ist, an dem die diese Leitwalze (14) teilweise umschlingende Materialbahn (03) in tangentialem Verlauf von der Mantelfläche dieser Leitwalze (14) in Richtung der der Leitwalze (14) näheren Walze (31) der Anpresseinrichtung (27) abhebt, wobei die beiden Bahnzugkräfte (F1; F2) in einem Kräfteparallelogramm eine resultierende Kraft (FR) ergeben, wobei die resultierende Kraft (FR) zum Drehpunkt (29) des Hebels (28) der Anpresseinrichtung (27) einen Wirkabstand (Lwr) aufweist, wobei die mit der Anpresseinrichtung (27) zusammenwirkende Leitwalze (14) in einem Gestell der Vorrichtung zum Aufrollen ...

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufrollen einer Materialbahn zu einer Rolle gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren zur Verwendung dieser Vorrichtung gemäß Anspruch 9.
  • Durch die DE 198 07 110 A1 ist eine Wickeleinrichtung bekannt, die zu beiden Seiten einer zu wickelnden Warenbahn Wickelarme aufweist, zwischen denen eine Umlenkrolle an einem Ende der Wickelarme in der Nähe der dortigen Schwenkachse gelagert ist, wobei die Warenbahn entlang der Wickelarme bis zu einer am freien Ende der Wickelarme angeordneten angetriebenen Andruckwalze verläuft, von der die Warenbahn auf eine Kaule übergeht.
  • Durch die DE 37 27 888 A1 ist eine Textilausgabevorrichtung bekannt, mit einer in einem Maschinengestell als Zuführwalze dienenden Ausgabewalze einer vorhergehenden Maschine, mit einem um eine Drehachse schwenkbar gelagerten Lieferarm mit einer Lieferwalze, mit einem an einem Drehpunkt im Maschinengestell gelagerten Hubzylinderpaar zum Schwenken des Lieferarms und mit einem an einem Drehpunkt im oberen Teil des Maschinengestells gelagerten Pendelarm eines Taflers, wobei der Pendelarm wie der Lieferarm aus einem zweiarmigen Rahmen besteht, der jeweils um eine Drehachse schwenkbar im Maschinengestell gelagert ist und dessen senkrecht zu der jeweiligen Drehachse verlaufende Streben durch eine oder mehrere Leit-, Spann- und Führungswalzen sowie durch die Lieferwalze zusammengehalten werden, wobei der Lieferarm in eine Position geschwenkt werden kann, in der er als Kontaktwalze eines Kontaktwicklers wirkt, wobei zu Beginn des Wickelns der Lieferarm am Kern eines Dockengestells anliegt, wobei durch den wachsenden Wickel die als Kontaktwalze wirkende Lieferwalze allmählich nach oben gedrückt wird und dabei ständig mit etwa gleicher Kraft, die durch die Hubzylinder aufgebracht werden kann, an der Oberfläche des Wickels anliegt.
  • Durch die DE 19 27 879 U ist eine Vorrichtung zum Aufwickeln von Warenbahnen beliebiger Art bekannt, mit an Schwenkarmen gelagerten Transportwalzen, wobei die beiden Schwenkarme je mittels eines axial federnden Stützbalkens mit einstellbarer Federkraft abgestützt sind.
  • Durch die DE 42 03 310 A1 ist eine Wickeleinrichtung für bandförmige Aufzeichnungsträger mit zumindest einem Bandwickelkörper bekannt, der rotierend antreibbar ist, um das Band aufzuwickeln, wobei das Band durch eine mit einem schwenkbaren Führungsarm verbundene Andruckrolle mit elastischer Auflagefläche an der Stelle, wo es auf dem Bandwickel aufgewickelt wird, an den Wickel angedrückt wird, wobei das Band durch auf dem beweglichen Führungsarm gelagerte Bandumlenk- und Führungselemente so geführt wird, dass es ungefähr an der Stelle, an der die Andruckrolle am Bandwickel aufliegt, diesen tangential erreicht, so dass die Andruckrolle nur unter einem geringen Winkel vom Band umschlungen wird, wobei die Andruckrolle an einem massearmen weiteren Schwingarm drehbar angebracht ist, wobei der Arm schwenkbar am Führungsarm gelagert ist, wobei die Andruckrolle durch am Schwingarm angreifende Federwirkung oder magnetische Beaufschlagung an den Bandwickel angedrückt wird.
  • Durch die DE 698 16 094 T2 ist ein Verfahren zum Verbinden einer sich kontinuierlich bewegenden Bahn bekannt, wobei die sich bewegende Bahn auf einen alten Kern oder einen Aufwickler aufgewickelt wird, wobei ein neuer Kern stromaufwärts des alten Kerns positioniert wird und wobei die sich bewegende Bahn auf den neuen Kern aufgewickelt wird, wobei beim Verfahrensschritt des Verbindens die Bahn elektrostatisch aufgeladen wird, wobei die sich bewegende Bahn quer über ihre Breite an einer Stelle stromabwärts derjenigen Stelle, wo die Bahn elektrostatisch aufgeladen wird, geschnitten wird, wobei ein Nachlaufende und eine neue Vorlaufkante erzeugt wird, wobei eine Einrichtung zum Aufbringen einer Klebebindung zwischen der neuen Vorlaufkante der Bahn und dem neuen Kern vorgesehen ist, wobei die sich bewegende Bahn in Kontakt mit dem neuen Kern angeordnet wird, diese am neuen Kern befestigt wird und danach die Bahn um den neuen Kern gewickelt wird, wobei vor dem Schneiden der Bahn die Bahn durch einen ersten Klemmpunkt zwischen einer Einlaufrolle und einer weiteren Rolle gefördert wird, wobei die weitere Rolle eine gepolsterte Ambossrolle ist, wobei die Bahn elektrostatisch an einer Stelle aufgeladen wird, die stromaufwärts des neuen Kerns angeordnet ist, um die Bahn zeitweise an die gepolsterte Ambossrolle anzuheften, wobei die sich bewegende Bahn über ihre Breite an einer Stelle stromabwärts derjenigen Stelle geschnitten wird, wo die Bahn elektrostatisch aufgeladen wird, jedoch stromaufwärts des neuen Kerns nach dem Schneiden der Bahn die Bahn durch einen zweiten Klemmpunkt zwischen der gepolsterten Ambossrolle und dem neuen Kern gefördert wird und wobei an einer Stelle stromabwärts von derjenigen Stelle, an der die Bahn geschnitten wurde, die neue Vorlaufkante von der Rolle abgenommen und am neuen Kern angeheftet wird, und anschließend die Bahn um den neuen Kern gewickelt wird.
  • Durch die DE 35 39 980 C2 ist ein Verfahren zur Steuerung einer Vorrichtung zum Aufrollen von Papier zu einem Wickel bekannt, wobei ein einzelner Rollzylinder und der auf einem Wickelkörper angeordnete Wickel mittels an Halterungen angeordneter signalgeregelter, Kraft erzeugender Stellelemente gegeneinander gedrückt werden, wodurch sich auf einer Berührungslinie ein definierter Wickelspaltdruck einstellt und der Wickel zuerst in einer Primär-Halterung geführt wird und dann durch Verschwenkung um den Rollzylinder in eine Sekundär-Halterung überführt wird, in welcher der Wickelvorgang abgeschlossen wird, wobei auch während dieser Überführung und der Übergabe an die Sekundär-Halterung der Wickel und der Rollzylinder mittels der Kraft erzeugenden Stellelemente so gegeneinander gedrückt werden, dass in jeder Phase dieser Überführung und Übergabe immer der definierte Wickelspaltdruck eingeregelt wird, so dass die Belastung des genannten Spaltes mit im wesentlichen gleichmäßiger Verteilung auch in der Überführungs- und Übergabephase verwirklicht wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aufrollen einer Materialbahn zu einer Rolle und ein Verfahren zur Verwendung dieser Vorrichtung zu schaffen.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 9 gelöst.
  • Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine in der Materialbahn wirkende Bahnspannung einen möglichst geringen und im besten Fall keinen Einfluss auf eine Anpresseinrichtung hat, mit welcher Anpresseinrichtung die auf der Rolle aufzurollende Materialbahn an diese Rolle angedrückt wird. Dabei ist die auf die aufzurollende Materialbahn und die Rolle wirkende, von der Anpresseinrichtung ausgeübte Anpresskraft mit Ausnahme eines engen Toleranzbereiches unabhängig von einem aktuellen Durchmesser dieser Rolle. Ferner sind die für ein ordnungsgemäßes Aufrollen der Materialbahn verwendeten oder zumindest verwendbaren Einrichtungen oder Baugruppen dieser Vorrichtung zum Aufrollen der Materialbahn in mehreren vertikal übereinander angeordneten Ebenen angeordnet, so dass diese Vorrichtung zum Aufrollen der Materialbahn auf ihrer Aufstandsfläche einen nur geringen Flächenbedarf hat und darüber hinaus eine die Materialbahn bearbeitende Maschine in ihrer Baulänge nur so gering wie möglich verlängert. Diese Vorrichtung zum Aufrollen der Materialbahn ist sehr vorteilhaft an einer eine Materialbahn z. B. in einem Digitaldruckverfahren, vorzugsweise in einem Inkjetverfahren druckenden Rollendruckmaschine einsetzbar.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
  • Es zeigen:
  • 1 eine Vorrichtung zum Aufrollen einer Materialbahn in einem Längsschnitt mit einer auf der Rolle aufliegenden Anpresseinrichtung;
  • 2 die Vorrichtung zum Aufrollen einer Materialbahn gemäß der 1 in einer Betriebsart der Anpresseinrichtung, bei der diese Anpresseinrichtung im Unterschied zur Betriebsart der 1 nicht auf der Rolle aufliegt;
  • 3 die Vorrichtung zum Aufrollen einer Materialbahn gemäß der 1 in einer weiteren Betriebsart der Anpresseinrichtung, bei der diese Anpresseinrichtung wie in der 2 ebenfalls nicht auf der Rolle aufliegt, bei der die Materialbahn jedoch direkt von einer Halteeinrichtung zur Rolle geführt ist;
  • 4 eine Darstellung der an der Anpresseinrichtung der 1 wirkenden Bahnzugkräfte für einen beliebig ausgewählten Durchmesser der Rolle;
  • 5 eine Darstellung einer Veränderung der Lage der an der Anpresseinrichtung der 1 wirkenden Bahnzugkräfte für verschiedene Durchmesser der Rolle im Bereich zwischen ihrem kleinsten und ihrem größten Durchmesser.
  • Eine Vorrichtung zum Aufrollen einer Materialbahn 03 zu einer Rolle wird auch als ein Aufwickler bezeichnet. Eine solche Vorrichtung wird an einer eine Materialbahn 03 bearbeitenden Maschine, z. B. an einer z. B. in einem Digitaldruckverfahren, vorzugsweise in einem Inkjetverfahren druckenden Rollendruckmaschine eingesetzt, um einen z. B. in der Rollendruckmaschine bedruckten bahnförmigen Bedruckstoff, insbesondere eine aus Papier, aus einer Kunststofffolie oder aus Aluminium bestehenden Materialbahn 03 auf einem z. B. aus Pappe bestehenden, als eine Hülse 04 ausgebildeten Wickelkern zu einer insbesondere transportfähigen Rolle aufzurollen. Ferner kann vorgesehen sein, dass die die Materialbahn 03 bearbeitende Maschine eine aus einem mehrere vorzugsweise verschiedene Werkstoffe aufweisenden Verbundwerkstoff bestehende Materialbahn 03, z. B. eine einseitig oder doppelseitig beschichtete Materialbahn 03 bearbeitet. Die in dem betreffenden Aufwickler in aufeinander folgenden Arbeitsvorgängen jeweils zu einer Rolle aufzurollenden Materialbahnen 03 können somit aufgrund ihrer unterschiedlichen Beschaffenheit jeweils ein sehr unterschiedliches Dehnungsverhalten aufweisen. In der bevorzugten Verwendung beträgt eine quer zu ihrer Transportrichtung T gerichtete Breite der Materialbahn 03 z. B. zwischen 500 mm und 1.000 mm, insbesondere etwa 800 mm. Die Vorrichtung zum Aufrollen der Materialbahn 03 ist vorzugsweise als eine autarke Baueinheit ausgebildet, wobei diese Baueinheit neben konstruktiven, mechanischen Elementen auch für ihre Steuerung erforderliche Komponenten, insbesondere mindestens eine elektronische Steuereinheit und/oder eine Fluidsteuerung, vorzugsweise pneumatische Steuerungskomponenten aufweist.
  • In der 1 ist eine derartige Vorrichtung zum Aufrollen der Materialbahn 03 in einer Längsseitenansicht beispielhaft dargestellt. Diese Vorrichtung weist ein auf ihrer Aufstandsfläche aufgestelltes Gestell aus einem vorzugsweise metallischen Werkstoff mit zwei sich gegenüber stehenden Gestellwänden 01; 02 auf, wobei im Zwischenraum zwischen diesen beiden Gestellwänden 01; 02 in mehreren, z. B. in drei vertikal übereinander angeordneten Ebenen E1; E2; E3 mehrere, insbesondere verschiedene, vorzugsweise alle für ein ordnungsgemäßes Aufrollen der Materialbahn 03 verwendete oder zumindest verwendbare Einrichtungen oder Baugruppen angeordnet sind, wobei die aufzurollende Materialbahn 03 in ihrer Transportrichtung T diesen Einrichtungen oder Baugruppen nacheinander zugeführt wird oder zumindest zuführbar ist. Beispiele für diese Einrichtungen bzw. Baugruppen werden nachfolgend im Einzelnen noch näher erläutert. Die Transportrichtung T der aufzurollenden Materialbahn 03 wird von der diese Materialbahn 03 bearbeiteten Maschine vorgegeben. Die zu einer Rolle aufzurollende Materialbahn 03 wird in Richtung ihrer Transportrichtung T zwischen den Gestellwänden 01; 02 der Vorrichtung zum Aufrollen dieser Materialbahn 03 vorzugsweise von deren oberster Ebene E1 zu deren unterster Ebene E3 geführt und in der untersten Ebene E3 auf einer horizontal und quer zur Transportrichtung T der Materialbahn 03 angeordneten Hülse 04 zu einer Rolle aufgerollt. Die Hülse 04 hat einen Außendurchmesser d04 im Bereich von z. B. 75 mm bis 160 mm, vorzugsweise zwischen 100 mm bis 120 mm. Die Materialbahn 03 wird auf dieser Hülse 04 in mehreren Lagen aufgerollt, bis die dadurch entstandene Rolle einen maximalen Durchmesser dmax im Bereich von z. B. 1.000 mm bis 1.500 mm, vorzugsweise etwa 1.300 mm ±50 mm erreicht hat. Beim Erreichen ihres maximalen Durchmesser dmax hat die Rolle eine Masse z. B. im Bereich von 1.000 kg bis 1.500 kg, vorzugsweise etwa 1.300 kg ± 50 kg. Die in der 1 durch zwei Pfeile angedeutete Wickelrichtung der auf der Hülse 04 aufzurollenden Materialbahn 03 kann entweder im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn gerichtet sein, wobei die in der 1 gegen den Uhrzeigersinn gerichtete Wickelrichtung die bevorzugte Wickelrichtung ist. Die bevorzugte Anordnung der für ein ordnungsgemäßes Aufrollen der Materialbahn 03 verwendeten oder zumindest verwendbaren Einrichtungen bzw. Baugruppen in vertikal übereinander angeordneten Ebenen E1; E2; E3 hat den Vorteil, dass die Vorrichtung zum Aufrollen der Materialbahn 03 auf ihrer Aufstandsfläche einen nur geringen Flächenbedarf hat und dadurch die die Materialbahn 03 bearbeitende Maschine in ihrer Baulänge nur so gering wie möglich verlängert wird. Beispielsweise ist das Maß einer sich über alle ihre Ebenen E1; E2; E3 erstreckenden Bauhöhe h1 der Vorrichtung zum Aufrollen der Materialbahn 03 mindestens doppelt so groß ausgebildet wie das Maß einer sich längs zu der diese Materialbahn 03 bearbeitenden Maschine erstreckenden Länge l1, wobei die Länge l1 z. B. etwa 1 m und die Bauhöhe h1 z. B. etwa 2,5 m betragen.
  • In der obersten Ebene E1 des Aufwicklers ist in einem Bereich zwischen den Gestellwänden 01; 02 vorzugsweise ein Bahnkantenausrichter 06 angeordnet, dem die Materialbahn 03 von derjenigen Maschine, die diese Materialbahn 03 zuvor bearbeitet, insbesondere bedruckt hat, vorzugsweise über mindestens eine, insbesondere mehrere Leitwalzen 14 zugeführt wird. Ein Bahnkantenausrichter 06 wird auch Webaligner genannt. Der Bahnkantenausrichter 06 weist zumindest zwei zumindest im Wesentlichen und bevorzugt exakt parallel zueinander ausgerichtete Ausrichtwalzen 07; 08 auf, die beim Transport der Materialbahn 03 von selbiger zumindest teilweise, z. B. mit einem Winkel von etwa 90°, umschlungen werden und deren Rotationsachsen 11; 12 einzeln und/oder gemeinsam in ihrer jeweiligen Winkellage im Raum und/oder zur Transportrichtung T der Materialbahn 03 veränderbar sind. Bevorzugt sind dazu beide Ausrichtwalzen 07; 08 in oder an einem Rahmen 09 angeordnet, wobei dieser Rahmen 09 zwischen den Gestellwänden 01; 02 z. B. in einer sich quer zur Transportrichtung T der Materialbahn 03 erstreckenden Richtung beweglich und/oder in der Bahnführungsebene drehbeweglich gelagert ist. Beide Ausrichtwalzen 07; 08 sind zufolge ihrer Anordnung in dem Rahmen 09 gemeinsam zumindest um eine Schwenkachse schwenkbar, wobei diese Schwenkachse senkrecht zu einer die Rotationsachsen 11; 12 der Ausrichtwalzen 07; 08 enthaltenden Ebene orientiert ist, wobei diese Ebene i. d. R. parallel zur Bahnführungsebene angeordnet ist. Mittels des Bahnkantenausrichters 06 wird die Materialbahn 03 in ihrer seitlichen Lage ausgerichtet, d. h. eine Lage ihrer Bahnkanten wird in Richtung der Breite der Materialbahn 03 ausgerichtet, die orthogonal zu der Transportrichtung T der Materialbahn 03 liegt. Dazu werden die zumindest zwei Ausrichtwalzen 07; 08 aufgrund von Messsignalen zumindest eines Sensors 13 derart relativ zu den Gestellwänden 01; 02 und/oder zueinander ausgerichtet, dass eine von der Materialbahn 03 zwischen den Gestellwänden 01; 02 eingenommene Lage bezüglich einer Richtung orthogonal zur Transportrichtung T dieser Materialbahn 03 innerhalb sehr kurzer Zeit geregelt wird. Dadurch wird die Materialbahn 03 auch mit Bezug auf die axiale Anordnung der Hülse 04 ausgerichtet.
  • Nachdem die dem Aufwickler zugeführte Materialbahn 03 von der als Bahnkantenausrichter 06 ausgebildeten ersten Einrichtung oder Baugruppe in ihrer seitlichen Lage mit Bezug auf die axiale Anordnung der Hülse 04, auf der diese Materialbahn 03 aufzurollen ist, ausgerichtet worden ist, wird diese Materialbahn 03 vorzugsweise über eine oder mehrere weitere Leitwalzen 14 einer z. B. als ein Tänzer 16 ausgebildeten, in der zweiten Ebene E2 angeordneten zweiten Einrichtung oder Baugruppe zugeführt, wobei der Tänzer 16 als ein Einfachtänzer oder optional, insbesondere zur Verwendung beim Aufrollen einer Folie, als ein Doppeltänzer ausgebildet ist. In der 1 sind für beide Varianten des Tänzers 16 die jeweiligen Bahnführungen der Materialbahn 03 dargestellt. In der bevorzugten Ausführung weist der Tänzer 16 einen Tänzerhebel 18 und mindestens eine an diesem Tänzerhebel 18 angeordnete Tänzerwalze 19 auf. Ein Doppeltänzer weist zwei an demselben Tänzerhebel 18 angeordnete Tänzerwalzen 19 auf, wobei diese Tänzerwalzen 19 zueinander beabstandet sind. In der 1 sind die möglichen Bewegungsrichtungen des die mindestens eine Tänzerwalze 19 tragenden Tänzerhebels 18 durch einen Doppelpfeil angedeutet, wobei der Tänzerhebel 18 in einem Bereich zwischen den Gestellwänden 01; 02 um eine relativ zum Gestell ortsfeste Schwenkachse 17 drehbeweglich angeordnet ist. Der Tänzer 16 hat innerhalb der Vorrichtung zum Aufrollen der Materialbahn 03 die Funktion, eine in der Materialbahn 03 vorhandene, längs zu deren Transportrichtung T gerichtete Bahnspannung nach einer Auswertung von bezüglich dieser Bahnspannung vorzugsweise sensorisch erfassten Messsignalen durch die Steuereinheit auf einen insbesondere vom Werkstoff der Materialbahn 03 abhängigen und/oder von einer Transportgeschwindigkeit der Materialbahn 03 abhängigen Wert einzustellen und/oder zu regeln. Die Transportgeschwindigkeit der Materialbahn 03 liegt z. B. in einem Bereich zwischen 5 m/s und 7 m/s. Die Schwenkbewegung des Tänzerhebels 18 ist von der Steuereinheit in Abhängigkeit von den bezüglich der Bahnspannung erfassten Messsignalen mittels eines Antriebs, z. B. eines Elektromotors gesteuert oder geregelt.
  • Vom Tänzer 16 aus wird die Materialbahn 03 vorzugsweise innerhalb derselben Ebene E2 des Aufwicklers gegebenenfalls über mindestens eine Leitwalze 14 optional zu einer Breitstreckwalze 21 geführt, welche eine zu diesem Aufwickler gehörende dritte Einrichtung oder Baugruppe bildet. Die auch „Bananenwalze” genannte Breitstreckwalze 21 hat die Funktion, eine Faltenbildung in der aufzurollenden Materialbahn 03 zu verhindern. Um dies zu erreichen, ist mindestens ein auf die Breitstreckwalze 21 wirkendes Stellelement 22, z. B. ein Handrad oder ein Hebel oder ein fernbetätigbarer Antrieb vorgesehen, mit welchem insbesondere eine Krümmung der Breitstreckwalze 21 und/oder entlang ihrer Axialrichtung eine Position eines Scheitelpunktes dieser Krümmung eingestellt oder zumindest einstellbar ist. Die Mantelfläche der Breitstreckwalze 21 ist z. B. gummiert ausgebildet.
  • Nachdem eine z. B. in der Steuereinheit zuvor festgelegte Länge der Materialbahn 03 auf der Hülse 04 zu einer Rolle aufgerollt worden ist, wird die Transportgeschwindigkeit der Materialbahn 03 z. B. durch eine Unterbrechung oder durch eine Beendigung des von der Maschine ausgeführten Bearbeitungsprozesses auf Null reduziert, d. h. die zuvor bewegte Materialbahn 03 wird zum Stillstand gebracht, und die Materialbahn 03 wird mit einer Schneideinrichtung manuell oder maschinell im Wesentlichen quer zu ihrer Transportrichtung T geschnitten, wodurch ein bereits aufgerollter Teil der Materialbahn 03 von ihrem maschinenseitigen Teil getrennt wird. Um den maschinenseitigen Teil der Materialbahn 03 nach dem ausgeführten Trennverfahren nicht unkontrolliert in den Aufwickler oder gar in die diese Materialbahn 03 bearbeitende Maschine ziehen oder fallen zu lassen, ist vorzugsweise in der zweiten Ebene E2 des Aufwicklers als dessen vierte Einrichtung oder Baugruppe eine bezüglich der Materialbahn 03 zur Wirkung gebrachte oder zumindest zur Wirkung bringbare Halteeinrichtung 23 angeordnet, wobei diese Halteeinrichtung 23 z. B. als eine Klemmeinrichtung ausgebildet ist, mit welcher der von der Rolle getrennte maschinenseitige Teil der Materialbahn 03 bei einer manuellen oder maschinellen Betätigung eines z. B. pneumatischen Stellelementes der Halteeinrichtung 23 geklemmt und damit gehalten wird. Die Klemmeinrichtung weist z. B. zwei gegeneinander angestellte oder zumindest anstellbare Walzen 24; 26 auf, in deren Walzenspalt der von der Rolle getrennte maschinenseitige Teil der Materialbahn 03 geklemmt oder zumindest klemmbar ist. Die Materialbahn 03 kann dieser Halteeinrichtung 23 entweder von der Breitstreckwalze 21 oder direkt vom Tänzer 16 zugeführt worden sein. Von der Halteeinrichtung 23 kommend wird die Materialbahn 03 vorzugsweise über mindestens eine weitere Leitwalze 14 einer der unteren Ebene E3 des Aufwicklers zugeordneten, als eine Anpresseinrichtung 27 ausgebildeten fünften Einrichtung oder Baugruppe zugeführt. Die in Transportrichtung T der Materialbahn 03 zwischen Halteeinrichtung 23 und der Anpresseinrichtung 27 angeordnete Leitwalze 14 ist i. d. R. die letzte Leitwalze 14, über die die Materialbahn 03 geführt wird, bevor diese Materialbahn 03 den Wickelkern bzw. die Rolle erreicht, auf den bzw. der diese Materialbahn 03 aufgewickelt wird. Deshalb wird diese mit der Anpresseinrichtung 27 zusammenwirkende Leitwalze 14 baugruppenmäßig auch als zur Anpresseinrichtung 27 gehörend oder zumindest als der Anpresseinrichtung 27 zugeordnet betrachtet.
  • Die Anpresseinrichtung 27 hat die Funktion, einen noch aufzurollenden Teil der Materialbahn 03 mit einer definierten, wertmäßig annähernd konstanten Kraft an einen bereits auf der Hülse 04 aufgerollten Teil dieser Materialbahn 03 anzudrücken, um zwischen verschiedenen Lagen der bereits aufgerollten und der noch aufzurollenden Materialbahn 03 vorhandene Luft aus dem Bereich zwischen diesen Lagen zu entfernen. Denn um einen unerwünschten Lufteinschluss zwischen verschiedenen Lagen der bereits aufgerollten und der noch aufzurollenden Materialbahn 03 zu vermeiden, reicht die an der Rolle wirkende Bahnspannung der Materialbahn 03 oftmals nicht aus. Ferner soll sichergestellt sein, dass die Rolle in ihrem Kern, d. h. in einem ihrer Hülse 04 nahen Bereich, strammer gewickelt wird als in ihrem mantelflächennahen Bereich, d. h. einem ihrer Hülse 04 fernen Bereich. Die Anpresseinrichtung 27 weist deshalb eine ihr zugeordnete bzw. mit ihr zusammenwirkende Leitwalze 14 und zwei mit ihren jeweiligen Zentren voneinander in einem Abstand a28 angeordnete Walzen 31; 32 auf, von denen nur die in Transportrichtung T der Materialbahn 03 der Leitwalze 14 fernere Walze 32 z. B. mittels eines Stellmittels, vorzugsweise eines die Anpresseinrichtung 27 als Ganzes, d. h. einschließlich ihrer Walzen 31; 32 bewegenden Stellmittels, insbesondere eines fernbetätigbaren Stellmittels, z. B. eines von der Steuereinheit betätigten Stellmittels, durch eine Hubbewegung oder durch eine Schwenkbewegung an der Mantelfläche der Rolle zur Anlage gebracht oder zumindest bringbar ist. In der bevorzugten Ausführung weist die Anpresseinrichtung 27 einen in einer vertikalen Ebene drehbeweglichen einseitigen Hebel 28 auf, dessen erstes Ende an einem relativ zum Gestell ortsfesten Drehpunkt 29 gelagert ist und dessen diesem Drehpunkt 29 gegenüber liegendes zweites Ende vorzugsweise in einem zur Rolle geneigten spitzen Winkel φ abgewinkelt ausgebildet ist, wobei sich eine durch den Drehpunkt 29 verlaufende Drehachse des Hebels 28 quer zur Transportrichtung T der Materialbahn 03 erstreckt. An dem zweiten Ende des Hebels 28 sind in einem Abstand a28 zwei Walzen 31; 32 angeordnet, wobei der zwischen den beiden Walzen 31; 32 bestehende Abstand a28 kleiner als ein Drittel einer Länge l28 des Hebels 28 ist, wobei von diesen beiden Walzen 31; 32 insbesondere durch ein mittels des Stellmittels ausgeführtes Verschwenken des Hebels 28 um den Drehpunkt 29 nur die dem Drehpunkt 29 fernere Walze 32 an der Mantelfläche der Rolle zur Anlage gebracht oder zumindest bringbar ist. Der Drehpunkt 29 des Hebels 28 der Anpresseinrichtung 27 ist im Gestell des Aufwicklers in einem von dessen Aufstandsfläche höheren Abstand a29 angeordnet als ein Abstand a04, den der Mittelpunkt der Hülse 04 auch beim maximalen Durchmesser dmax der Rolle von dieser Aufstandsfläche aufweist. Die Anpresseinrichtung 27 ist derart angeordnet, dass der Hebel 28 mit seiner seinem Drehpunkt 29 ferneren Walze 32 mit einer nur durch ein Eigengewicht dieser Anpresseinrichtung 27 gebildeten Anpresskraft mit einer Toleranz von z. B. maximal ±10%, vorzugsweise maximal ±5%, auf der Mantelfläche der Rolle aufliegt und dabei unabhängig vom aktuellen Durchmesser d der Rolle und/oder unabhängig vom Einlaufwinkel der Materialbahn 03 auf die Rolle aus Gründen der Betriebssicherheit eine Auflagekraft von z. B. maximal 150 N auf die Mantelfläche der Rolle ausübt. Die beiden am zweiten Ende des Hebels 28 angeordneten Walzen 31; 32 weisen jeweils z. B. einen rohrförmigen Walzenkörper z. B. aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere aus Aluminium auf, wobei deren jeweilige Mantelfläche jeweils glatt ausgebildet ist. Die beiden Walzen 31; 32 können in ihrem jeweiligen Durchmesser d31; d32 gleich oder unterschiedlich ausgebildet sein. Ein Abstellen der Anpresseinrichtung 27, d. h. der am zweiten Ende ihres Hebels 28 angeordneten, von seinem Drehpunkt 29 ferneren Walze 32 von der Mantelfläche der Rolle erfolgt z. B. mittels eines insbesondere von der Steuereinheit gesteuerten oder zumindest steuerbaren Stellmittels, insbesondere mittels eines pneumatischen Antriebs.
  • Die Hülse 04, auf welcher die Materialbahn 03 zu einer Rolle aufgewickelt wird, ist vorzugsweise auf einer axial durch die Hülse 04 hindurch steckbaren Wickelwelle gelagert. Die Wickelwelle weist vorzugsweise mehrere Spannbacken auf, wobei die auf die Wickelwelle aufgeschobene Hülse 04 dort mittels der z. B. pneumatisch betätigbaren Spannbacken fixiert wird oder zumindest fixierbar ist. Die Vorrichtung zum Aufrollen der Materialbahn 03 weist in ihrer unteren Ebene E3 eine weitere Einrichtung oder Baugruppe auf, welche einen Tragrahmen 33 zur Aufnahme der Wickelwelle und damit auch zur Aufnahme der Rolle aufweist, wobei dieser Tragrahmen 33 um einen relativ zum Gestell ortsfesten Drehpunkt 34 z. B. im Bereich eines spitzen Winkels schwenkbar ist, wobei dieser Drehpunkt 34 z. B. in Form einer quer zur Transportrichtung T der Materialbahn 03 horizontal gelagerten Achse ausgebildet ist. Der Drehpunkt 34 des Tragrahmens 33 hat von der Aufstandsfläche des Aufwicklers einen Abstand a34, der geringer ist als der Abstand a04, welchen Abstand a04 der Mittelpunkt der Hülse 04 auch beim maximalen Durchmesser dmax der Rolle von dieser Aufstandsfläche aufweist. Der z. B. im Wesentlichen kreissektorförmig ausgebildete Tragrahmen 33 ist an dem Drehpunkt 34 vorzugsweise exzentrisch angeordnet. Der Tragrahmen 33 ist im Gestell des Aufwicklers vorzugsweise derart angeordnet, dass eine von diesem Tragrahmen 33 gehaltene Rolle im Bereich von ihrem kleinsten zulässigen Durchmesser, der nur geringfügig größer ist als der Außendurchmesser d04 der Hülse 04, bis zu ihrem maximal zulässigen Durchmesser dmax ohne eine weitere Hilfseinrichtung wie z. B. einen Hubwagen allein durch ein Verschwenken dieses Tragrahmens 33 direkt und unmittelbar auf der Aufstandsfläche des Aufwicklers ablegbar ist. Die Wickelwelle ist mit ihren beiden Enden z. B. mittels Klapplager in dem Tragrahmen 33 gelagert. Der Tragrahmen 33 weist z. B. zwei sich quer zur Transportrichtung T der Materialbahn 03 erstreckende Traversen 36; 37 auf. Die Wickelwelle ist bzw. wird von einem z. B. am Tragrahmen 33 angeordneten z. B. als ein Elektromotor ausgebildeten Antrieb 38 z. B. über einen Zahnriemen 39 oder eine Kette rotativ angetrieben, um die Materialbahn 03 auf der von der Wickelwelle gehaltenen Hülse 04 zu einer Rolle aufzurollen. Eine Drehzahl der Wickelwelle ist vom aktuellen Durchmesser der Rolle abhängig. Der auf die Wickelwelle wirkende Antrieb 38 wird daher von der Steuereinheit derart gesteuert oder geregelt, dass die Drehzahl der Wickelwelle als eine Funktion des aktuellen Durchmessers d der Rolle und/oder ein vom Antrieb 38 auf die Rolle ausgeübtes Drehmoment als eine Funktion der aktuellen Bahnspannung eingestellt sind. Der Tragrahmen 33 ist um den Drehpunkt 34 mittels eines Schwenkantriebs 41 schwenkbar, wobei der Schwenkantrieb 41 z. B. als ein Elektromotor ausgebildet ist, wobei dieser Elektromotor z. B. über ein Getriebe, insbesondere ein Kegelradgetriebe mit mehreren, z. B. zwei Vorschaltstufen, den Tragrahmen 33 je nach Bedarf hebt oder neigt. Der bei Betätigung des Schwenkantriebs 41 vom Tragrahmen 33 durchfahrene Schwenkbereich, dessen Größe vorzugsweise im Bereich eines spitzen Winkels liegt, ist vorzugsweise über ein auf den Schwenkantrieb 41 wirkendes erstes Schaltsegment, an dem in Zuordnung zu den beiden Extrempositionen dieses Schwenkbereichs zwei Initiatoren angeschlossen sind, begrenzt, wobei in der bevorzugten Ausführung zusätzlich eine Abrollposition des Tragrahmens 33 z. B. von einem Sicherheitsendschalter mit Hilfe eines ebenfalls auf den Schwenkantrieb 41 wirkenden zweiten Schaltsegmentes überwacht ist.
  • Die zuvor anhand der 1 beschriebene Vorrichtung zum Aufrollen einer Materialbahn 03 ist in den 2 und 3 nochmals dargestellt, jedoch in unterschiedlichen Betriebsarten der zugehörigen Anpresseinrichtung 27. Dabei wurden in den 1 bis 3 für gleiche Bauteile jeweils auch gleiche Bezugszeichen verwendet. 2 zeigt die Anpresseinrichtung 27 in einer Betriebsart, bei der diese Anpresseinrichtung 27 im Unterschied zur Betriebsart der 1 nicht auf der Rolle aufliegt und die Materialbahn 03 im Kontakt mit nur einer einzigen Walze 31 der Anpresseinrichtung 27 betrieben wird, nämlich im Kontakt mit derjenigen Walze 31, die dem Drehpunkt 29 des Hebels 28 dieser Anpresseinrichtung 27 am nächsten ist. Bei dieser Betriebsart wird die Walze 31, die dem Drehpunkt 29 des Hebels 28 dieser Anpresseinrichtung 27 am nächsten ist, nur als eine Umlenkwalze für die Materialbahn 03 verwendet. 3 zeigt die Anpresseinrichtung 27 in einer weiteren Betriebsart, bei der diese Anpresseinrichtung 27 ebenfalls nicht auf der Rolle aufliegend betrieben wird, wobei aber die Materialbahn 03 von der Halteeinrichtung 23 kommend direkt zur Rolle geführt ist und wobei diese Materialbahn 03 insbesondere bei einer im Uhrzeigersinn gerichteten Wickelrichtung der Rolle gegebenenfalls im Kontakt mit derjenigen Walze 32 der Anpresseinrichtung 27 betrieben wird, die dem Drehpunkt 29 des Hebels 28 dieser Anpresseinrichtung 27 am fernsten gelegen ist.
  • 4 veranschaulicht anhand eines vereinfachten Ausschnitts aus der 1 unter anderem, welches von Bahnzugkräften F1; F2 generiertes Drehmoment am Drehpunkt 29 des Hebels 28 der Anpresseinrichtung 27 wirkt. Die Rolle weist während des Wickelvorgangs zu einem bestimmten, aber beliebig gewählten Zeitpunkt einen Durchmesser d auf. Der Hebel 28 der Anpresseinrichtung 27 ist mit der seinem Drehpunkt 29 ferneren Walze 32 auf der Mantelfläche der Rolle aufgelegt. Die Materialbahn 03 ist in ihrer Transportrichtung T in teilweiser, z. B. etwa halbkreisförmigen Umschlingung der Leitwalze 14 der Anpresseinrichtung 27 zugeführt, wobei diese Materialbahn 03 vor ihrem Aufrollen auf der Rolle in einem S-förmigen Verlauf zwischen den beiden voneinander beabstandeten Walzen 31; 32 der Anpresseinrichtung 27 hindurchgeführt ist bzw. wird. Die dem Drehpunkt 29 des Hebels 28 der Anpresseinrichtung 27 nähere Walze 31 hat einen Durchmesser d31 und die dem Drehpunkt 29 des Hebels 28 der Anpresseinrichtung 27 fernere Walze 32 hat einen Durchmesser d32 und die mit der Anpresseinrichtung 27 zusammenwirkende Leitwalze 14 hat einen Durchmesser d14, wobei diese Durchmesser d31; d32; d14 entweder unterschiedlich oder betragsgleich ausgebildet sind. In einer bevorzugten Ausführung liegen die jeweiligen Durchmesser d31; d32 der Walzen 31; 32 der Anpresseinrichtung 27 und der Durchmesser d14 der mit dieser Anpresseinrichtung 27 zusammenwirkenden Leitwalze 14 jeweils im Bereich zwischen 70 mm und 150 mm, vorzugsweise bei etwa 80 mm. Die Rolle dreht in dem in der 4 dargestellten Beispiel gegen den Uhrzeigersinn, was durch einen Drehrichtungspfeil angedeutet ist. Die Materialbahn 03 wird an der Mantelfläche der Rolle durch deren Rotation mit einer in Drehrichtung dieser Rolle gerichteten ersten Bahnzugkraft F1 gezogen, wobei diese erste Bahnzugkraft F1 entlang einer Wirkungslinie WL wirkt, die von der dem Drehpunkt 29 ferneren Walze 32 der Anpresseinrichtung 27 zur Leitwalze 14 verläuft und tangential auf der Mantelfläche der Rolle aufliegt. Im Bereich zwischen der dem Drehpunkt 29 des Hebels 28 der Anpresseinrichtung 27 näheren Walze 31 und einem Einlaufpunkt EP an der Leitwalze 14 wirkt eine zur Leitwalze 14 gerichtete zweite Bahnzugkraft F2, wobei der Einlaufpunkt EP derjenige Punkt an der Leitwalze 14 ist, an dem die diese Leitwalze 14 teilweise umschlingende Materialbahn 03 in tangentialem Verlauf von der Mantelfläche dieser Leitwalze 14 in Richtung der Anpresseinrichtung 27 abhebt. Die beiden Bahnzugkräfte F1; F2 sind betragsmäßig gleich. Ein aus diesen beiden Bahnzugkräften F1; F2 gebildetes Kräfteparallelogramm zeigt auf, dass sich eine resultierende Kraft FR ergibt, die zum Drehpunkt 29 des Hebels 28 der Anpresseinrichtung 27 einen Wirkabstand Lwr aufweist. Diese resultierende Kraft FR wirkt zusammen mit der Gewichtskraft der Anpresseinrichtung 27 als Anpresskraft auf die auf der Rolle aufzurollenden Materialbahn 03, wobei die Gewichtskraft der Anpresseinrichtung 27 je nach Richtung der resultierenden Kraft FR entweder verstärkt oder geschwächt wird. Auch ergibt sich ein aus dem Produkt von resultierender Kraft FR und Wirkabstand Lwr gebildetes Drehmoment, welches den Hebel 28 der Anpresseinrichtung 27 entweder gegen die Mantelfläche der Rolle drückt oder von der Mantelfläche der Rolle abhebt.
  • In der bevorzugten Ausführung ist die mit der Anpresseinrichtung 27 zusammenwirkende Leitwalze 14 im Gestell der Vorrichtung zum Aufrollen der Materialbahn 03 derart angeordnet, dass der Wirkabstand Lwr der resultierenden Kraft FR möglichst klein ist und im besten Fall zu Null wird. Denn in diesem angestrebten Betriebszustand wirkt allein das Eigengewicht der Anpresseinrichtung 27 als Anpresskraft auf die auf der Rolle aufzurollenden Materialbahn 03. Diese Anpresskraft ist dann unabhängig von der Bahnspannung bzw. von den an der Materialbahn 03 wirkenden Bahnzugkräften F1; F2. Dieser angestrebte Betriebszustand ist jedoch nur näherungsweise erreichbar, da sich der Durchmesser d der Rolle und damit die jeweilige Lage der Wirklinien der Bahnzugkräfte F1; F2 ändern. Dies wird in der 5 verdeutlicht. Aus der 5 ist entnehmbar, dass beim Aufwickeln der Materialbahn 03 mit größer werdendem Durchmesser d der Rolle der um den ortsfesten Drehpunkt 29 drehbare Hebel 28 der Anpresseinrichtung 27 ausgehend vom Außendurchmesser d04 der Hülse 04 bis zum maximalen Durchmesser dmax der Rolle stetig angehoben wird. Aufgrund dieser Anhebung des Hebels 28 der Anpresseinrichtung 27 ändert sich auch die Lage der Bahnführung der Materialbahn 03 im Raum sowie die jeweilige Lage der Wirklinien der Bahnzugkräfte F1; F2. Es ist insbesondere erkennbar, dass die unterschiedlichen Lagen der Wirklinie WL der ersten Bahnzugkraft F1, wobei sich diese unterschiedlichen Lagen durch den sich verändernden Durchmesser d der Rolle ergeben, in einem Bereich nahe der mit der Anpresseinrichtung 27 zusammenwirkenden Leitwalze 14 konvergieren, wenngleich sich die jeweiligen, unterschiedlichen Durchmessern d der Rolle zugeordneten Wirklinien WL der ersten Bahnzugkraft F1 nicht exakt in einem gemeinsamen Punkt schneiden, sondern nur die jeweiligen Wirklinien der zweiten Bahnzugkraft F2 stets auf den Einlaufpunkt EP an der Leitwalze 14 gerichtet sind. Die jeweiligen, gleichfalls unterschiedlichen Durchmessern d der Rolle zugeordneten Wirklinien der zweiten Bahnzugkraft F2 verlaufen stets in Transportrichtung T der Materialbahn 03.
  • In sehr vorteilhafter Weise ist bzw. wird ein Zentrum Z14 der mit der Anpresseinrichtung 27 zusammenwirkenden Leitwalze 14 im Aufwickler derart angeordnet, dass für alle Werte des Durchmessers d der Rolle im Bereich zwischen dem Außendurchmesser d04 der Hülse 04 und dem maximalen Durchmesser dmax dieser Rolle ein Abstand a14 zwischen dem Einlaufpunkt EP an der Leitwalze 14 und der zur ersten Bahnzugkraft F1 gehörenden Wirklinie WL maximal so groß ist wie der Durchmesser d14 der Leitwalze 14. Zumindest ist vorgesehen, dass ein durch den Einlaufpunkt EP an der Leitwalze 14 verlaufender Abstand zwischen der zur ersten Bahnzugkraft F1 gehörenden, dem Außendurchmesser d04 der Hülse 04 zugeordneten Wirklinie WL und der zur ersten Bahnzugkraft F1 gehörenden, dem maximalen Durchmesser dmax der Rolle zugeordneten Wirklinie WL maximal so groß ist wie ein Zweifaches des Durchmessers d14 der Leitwalze 14. In dem Fall, dass die jeweiligen Durchmesser d31; d32 der Walzen 31; 32 der Anpresseinrichtung 27 und der Durchmesser d14 der mit dieser Anpresseinrichtung 27 zusammenwirkenden Leitwalze 14 nicht alle gleich groß ausgebildet sind, wird bevorzugt der kleinste Wert dieser Durchmesser d14; d31; d32 als Schrankenwert für den maximal zulässigen Abstand a14 zwischen dem Einlaufpunkt EP an der Leitwalze 14 und der zur ersten Bahnzugkraft F1 gehörenden Wirklinie WL gewählt. Entsprechendes gilt für den durch den Einlaufpunkt EP an der Leitwalze 14 verlaufenden Abstand zwischen der zur ersten Bahnzugkraft F1 gehörenden, dem Außendurchmesser d04 der Hülse 04 zugeordneten Wirklinie WL und der zur ersten Bahnzugkraft F1 gehörenden, dem maximalen Durchmesser dmax der Rolle zugeordneten Wirklinie WL.
  • Erfindungsgemäß ergibt sich eine Vorrichtung zum Aufrollen einer Materialbahn 03 zu einer Rolle, aufweisend eine Anpresseinrichtung 27 zum Anpressen der auf einer Hülse 04 aufzurollenden Materialbahn 03 an die Rolle und eine mit der Anpresseinrichtung 27 zusammenwirkende Leitwalze 14, wobei die Anpresseinrichtung 27 zwei in einem Abstand a28 angeordnete Walzen 31; 32 aufweist, von denen nur die in Transportrichtung T der Materialbahn 03 der Leitwalze 14 fernere Walze 32 durch eine Betätigung eines z. B. pneumatischen Stellmittels an einer Mantelfläche der Rolle zur Anlage gebracht oder zumindest bringbar ist, wobei die Materialbahn 03 von der Leitwalze 14 kommend im Kontakt mit mindestens einer der beiden Walzen 31; 32 der Anpresseinrichtung 27 geführt ist. Vorzugsweise ist für diese Vorrichtung vorgesehen, dass die Materialbahn 03 an der Mantelfläche der Rolle durch deren Rotation mit einer in Drehrichtung dieser Rolle gerichteten ersten Bahnzugkraft F1 gezogen ist und diese erste Bahnzugkraft F1 entlang einer Wirkungslinie WL wirkt, wobei diese Wirkungslinie WL von der der Leitwalze 14 ferneren Walze 32 der Anpresseinrichtung 27 zur Leitwalze 14 verläuft und tangential auf der Mantelfläche der Rolle liegt, wobei das Zentrum Z14 der mit der Anpresseinrichtung 27 zusammenwirkenden Leitwalze 14 derart angeordnet ist, dass für alle Werte eines Durchmessers d der Rolle im Bereich zwischen einem Außendurchmesser d04 der Hülse 04 und dem maximalen Durchmesser dmax dieser Rolle ein Abstand a14 zwischen einem Einlaufpunkt EP an der Leitwalze 14 und der zu einer ersten Bahnzugkraft F1 gehörenden Wirklinie WL maximal so groß ist wie ein Durchmesser d14 der Leitwalze 14. Eine besonders vorteilhafte Ausbildung sieht vor, dass diese Vorrichtung ein auf ihrer Aufstandsfläche aufgestelltes Gestell mit zwei sich gegenüber stehenden Gestellwänden 01; 02 aufweist, wobei im Zwischenraum zwischen diesen beiden Gestellwänden 01; 02 in mehreren vertikal übereinander angeordneten Ebenen E1; E2; E3 mehrere für ein Aufrollen der Materialbahn 03 verwendete oder zumindest verwendbare Einrichtungen oder Baugruppen angeordnet sind, wobei die aufzurollende Materialbahn 03 in ihrer Transportrichtung T diesen Einrichtungen oder Baugruppen nacheinander zugeführt wird oder zumindest zuführbar ist.
  • Bezugszeichenliste
  • 01
    Gestellwand
    02
    Gestellwand
    03
    Materialbahn
    04
    Hülse
    05
    06
    Bahnkantenausrichter
    07
    Ausrichtwalze
    08
    Ausrichtwalze
    09
    Rahmen
    10
    11
    Rotationsachse
    12
    Rotationsachse
    13
    Sensor
    14
    Leitwalze
    15
    16
    Tänzer
    17
    Schwenkachse
    18
    Tänzerhebel
    19
    Tänzerwalze
    20
    21
    Breitstreckwalze
    22
    Stellelement
    23
    Halteeinrichtung
    24
    Walze
    25
    26
    Walze
    27
    Anpresseinrichtung
    28
    Halteeinrichtung, Hebel
    29
    Drehpunkt
    30
    31
    Walze
    32
    Walze
    33
    Tragrahmen
    34
    Drehpunkt
    35
    36
    Traverse
    37
    Traverse
    38
    Antrieb
    39
    Zahnriemen
    40
    41
    Schwenkantrieb
    a04
    Abstand
    a14
    Abstand
    a28
    Abstand
    a29
    Abstand
    a34
    Abstand
    d
    Durchmesser
    d04
    Außendurchmesser
    d14
    Durchmesser
    d31
    Durchmesser
    d32
    Durchmesser
    dmax
    Durchmesser
    h1
    Bauhöhe
    l1
    Länge
    l28
    Länge
    E1
    Ebene
    E2
    Ebene
    E3
    Ebene
    EP
    Einlaufpunkt
    F1
    Bahnzugkraft
    F2
    Bahnzugkraft
    FR
    resultierende Kraft
    Lwr
    Wirkabstand
    T
    Transportrichtung
    WL
    Wirkungslinie von F1
    Z14
    Zentrum
    φ
    Winkel

Claims (10)

  1. Vorrichtung zum Aufrollen einer Materialbahn (03) zu einer Rolle, aufweisend eine Anpresseinrichtung (27) zum Anpressen der auf einer Hülse (04) aufzurollenden Materialbahn (03) an die Rolle und eine mit der Anpresseinrichtung (27) zusammenwirkende Leitwalze (14), wobei die Anpresseinrichtung (27) zwei voneinander in einem Abstand (a28) angeordnete Walzen (31; 32) aufweist, von denen nur die in Transportrichtung (T) der Materialbahn (03) der Leitwalze (14) fernere Walze (32) durch eine Betätigung eines Stellmittels an einer Mantelfläche der Rolle zur Anlage bringbar ist, wobei die Materialbahn (03) von der Leitwalze (14) kommend im Kontakt mit mindestens einer der beiden Walzen (31; 32) der Anpresseinrichtung (27) geführt ist, wobei die Anpresseinrichtung (27) einen in einer vertikalen Ebene drehbeweglichen einseitigen Hebel (28) mit einer Länge (l28) aufweist, dessen erstes Ende an einem ortsfesten Drehpunkt (29) gelagert ist und an dessen diesem Drehpunkt (29) gegenüber liegenden zweiten Ende die beiden voneinander in dem Abstand (a28) angeordneten Walzen (31; 32) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (03) an der Mantelfläche der Rolle durch deren Rotation mit einer in Drehrichtung dieser Rolle gerichteten ersten Bahnzugkraft (F1) gezogen ist und diese erste Bahnzugkraft (F1) entlang einer Wirkungslinie (WL) wirkt, wobei diese Wirkungslinie (WL) von der der Leitwalze (14) ferneren Walze (32) der Anpresseinrichtung (27) zur Leitwalze (14) verläuft und tangential auf der Mantelfläche der Rolle liegt, wobei im Bereich zwischen der dem Drehpunkt (29) des Hebels (28) der Anpresseinrichtung (27) näheren Walze (31) und einem Einlaufpunkt (EP) an der Leitwalze (14) als Reaktion auf die erste Bahnzugkraft (F1) eine zur Leitwalze (14) gerichtete zweite Bahnzugkraft (F2) wirkt, wobei der Einlaufpunkt (EP) derjenige Punkt an der Leitwalze (14) ist, an dem die diese Leitwalze (14) teilweise umschlingende Materialbahn (03) in tangentialem Verlauf von der Mantelfläche dieser Leitwalze (14) in Richtung der der Leitwalze (14) näheren Walze (31) der Anpresseinrichtung (27) abhebt, wobei die beiden Bahnzugkräfte (F1; F2) in einem Kräfteparallelogramm eine resultierende Kraft (FR) ergeben, wobei die resultierende Kraft (FR) zum Drehpunkt (29) des Hebels (28) der Anpresseinrichtung (27) einen Wirkabstand (Lwr) aufweist, wobei die mit der Anpresseinrichtung (27) zusammenwirkende Leitwalze (14) in einem Gestell der Vorrichtung zum Aufrollen der Materialbahn (03) derart angeordnet ist, dass der Wirkabstand (Lwr) der resultierenden Kraft (FR) möglichst klein ist und im besten Fall zu Null wird, so dass der Hebel (28) mit seiner seinem Drehpunkt (29) ferneren Walze (32) mit einer nur durch ein Eigengewicht der Anpresseinrichtung (27) gebildeten Anpresskraft mit einer Toleranz von maximal ±10% auf der Mantelfläche der Rolle aufliegt.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zwischen den beiden Walzen (31; 32) der Anpresseinrichtung (27) bestehende Abstand (a28) kleiner als ein Drittel der Länge (l28) des Hebels (28) ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (28) der Anpresseinrichtung (27) an seinem dem Drehpunkt (29) gegenüber liegenden zweiten Ende in einem zur Rolle geneigten spitzen Winkel (φ) abgewinkelt ausgebildet ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2 und/oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehpunkt (29) des Hebels (28) der Anpresseinrichtung (27) in einem relativ zu einer Aufstandsfläche dieser Vorrichtung höheren Abstand (a29) angeordnet ist als ein Abstand (a04), den ein Mittelpunkt der Hülse (04) bei einem maximalen Durchmesser (dmax) der Rolle von dieser Aufstandsfläche aufweist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 2 und/oder 3 und/oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (28) mit seiner seinem Drehpunkt (29) ferneren Walze (32) unabhängig von einem aktuellen Durchmesser (d) der Rolle und/oder unabhängig von einem Einlaufwinkel der Materialbahn (03) auf die Rolle eine Auflagekraft von maximal 150 N auf die Mantelfläche der Rolle ausübt.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2 und/oder 3 und/oder 4 und/oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zentrum (Z14) der mit der Anpresseinrichtung (27) zusammenwirkenden Leitwalze (14) derart angeordnet ist, dass für alle Werte eines Durchmessers (d) der Rolle im Bereich zwischen einem Außendurchmesser (d04) der Hülse (04) und dem maximalen Durchmesser (dmax) dieser Rolle ein Abstand (a14) zwischen dem Einlaufpunkt (EP) an der Leitwalze (14) und der zu der ersten Bahnzugkraft (F1) gehörenden Wirklinie (WL) maximal so groß ist wie ein Durchmesser (d14) der Leitwalze (14).
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Fall, dass die jeweiligen Durchmesser (d31; d32) der Walzen (31; 32) der Anpresseinrichtung (27) und der Durchmesser (d14) der mit dieser Anpresseinrichtung (27) zusammenwirkenden Leitwalze (14) nicht alle gleich groß ausgebildet sind, der kleinste Wert dieser Durchmesser (d14; d31; d32) als Schrankenwert für den maximal zulässigen Abstand (a14) zwischen dem Einlaufpunkt (EP) an der Leitwalze (14) und der zur ersten Bahnzugkraft (F1) gehörenden Wirklinie (WL) gewählt ist.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2 und/oder 3 und/oder 4 und/oder 5 und/oder 6 und/oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass diese Vorrichtung ein auf ihrer Aufstandsfläche aufgestelltes Gestell mit zwei sich gegenüber stehenden Gestellwänden (01; 02) aufweist, wobei im Zwischenraum zwischen diesen beiden Gestellwänden (01; 02) in mehreren vertikal übereinander angeordneten Ebenen (E1; E2; E3) mehrere für ein Aufrollen der Materialbahn (03) verwendete oder zumindest verwendbare Einrichtungen oder Baugruppen angeordnet sind, wobei die aufzurollende Materialbahn (03) in ihrer Transportrichtung (T) diesen Einrichtungen oder Baugruppen nacheinander zugeführt wird oder zumindest zuführbar ist.
  9. Verfahren zur Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass diese Vorrichtung an einer die Materialbahn (03) bearbeitenden Maschine eingesetzt wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die die Materialbahn (03) bearbeitende Maschine als eine Rollendruckmaschine ausgebildet ist.
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