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Die Erfindung betrifft eine Radlagereinheit mit einer Abdeckkappe, die eine Stirnwand und einen bezüglich der Rotationsachse des Radlagers im wesentlichen rotationssymmetrischen Bund aufweist, der im an der Radlagereinheit montierten Zustand mit einer im wesentlichen hohlzylindrischen Aufnahmewand der Radlagereinheit eine formschlüssige Verbindung eingeht. Zum Stand der Technik wird neben der gattungsfremden
DE 299 14 194 U1 beispielsweise auf die
DE 33 32 855 A1 oder die
DE 10 2006 033 995 A1 sowie die
DE 298 10 270 U1 , die
US 6 872 005 B2 und die
US 5 380 103 A verwiesen.
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Es sind verschiedene Ausführungsformen für die Befestigung einer Radlager-Abdeckkappe an einem Radlager bzw. einer Radlagereinheit bekannt. Neben den in den o.g. Schriften gezeigten Ausführungsformen ist eine Abdeckkappe bekannt mit an dem besagten Bund vorgesehenen, radial nach außen abstehenden Vorsprüngen, die nach Art einer Clip-Verbindung in eine in der hohlzylindrischen Aufnahmewand vorgesehene Nut eingreifen, wenn die Abdeckkappe wie gewünscht in die in der Radlagereinheit vorgesehene im wesentlichen hohlzylindrische Aufnahme eingesetzt ist. Zur Darstellung dieser formschlüssigen Verbindung zwischen den besagten Vorsprüngen und der besagten Nut muss die Abdeckkappe mit relativ hoher Kraft in die durch die im wesentlichen einen hohlen Kreiszylinder beschreibende Wand begrenzte Aufnahme für die im wesentlichen einen Hohlzylinder mit einer im montierten Zustand außenseitig liegenden geschlossenen Stirnfläche darstellende Abdeckkappe eingepresst werden. Dieser relativ hohe Kraftaufwand ist erforderlich, da die Abmessungen der Vorsprünge derart zu wählen sind, dass die Abdeckkappe im Fahrbetrieb des mit der besagten Radlagereinheit ausgerüsteten Fahrzeugs sicher in oder an der Radlagereinheit verbleibt. Der hohe Kraftaufwand macht eine manuelle Montage, d.h. von Hand durch einen Werker, schwer bis unmöglich.
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Hiermit soll daher eine Maßnahme aufgezeigt werden, mit Hilfe derer eine Abdeckkappe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 mit geringem Kraftaufwand manuell installiert werden kann und dennoch sicher in der Montageposition verbleibt (= Aufgabe der vorliegenden Erfindung).
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Die Lösung dieser Aufgabe ist für eine Radlagereinheit mit Abdeckkappe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass die für die Montage der Abdeckkappe in der Radlagereinheit manuell geeignet verformbare Abdeckkappe zwei mechanisch stabile Formzustände aufweist, nämlich einen ersten sog. Montagezustand, in welchem zumindest der die formschlüssige Verbindung eingehende Abschnitt des Bundes bezüglich dessen Rotationsachse in Radialrichtung betrachtet näher an dieser Rotationsachse liegt als in einem zweiten Formzustand, der als Einbauzustand bezeichnet wird, wobei in diesem in der Radlagereinheit eingebauten Zustand der besagte die formschlüssige Verbindung eingehende Abschnitt des Bundes in Radialrichtung betrachtet weiter von der Zylinderachse des kreiszylindrischen Bundes entfernt liegt als im Montagezustand. Dabei ist die Abdeckkappe durch manuellen Druck auf deren Stirnfläche vom Montagezustand in den Einbauzustand überführbar. In einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Bund für die Darstellung der formschlüssigen Verbindung zumindest einen Vorsprung auf, welcher im an der Radlagereinheit montierten Zustand in eine Nut in der hohlzylindrischen Aufnahmewand der Radlagereinheit eingreift.
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Mit diesen Merkmalen kann die Abdeckkappe in ihrem (ersten) Montagezustand einfach, d.h. ohne nennenswerten Kraftaufwand, in die Radlagereinheit bzw. deren durch die kreiszylindrische Wand gebildete hohlzylindrische Aufnahme für die Abdeckkappe eingeführt werden, da in diesem Montagezustand der die formschlüssige Verbindung herstellende Abschnitt des Bundes (also bspw. die bereits genannten Vorsprünge) quasi zur Zylinderachse der Abdeckkappe hin eingezogen ist (oder sind) und damit zumindest nicht unter hohem Anpressdruck an der besagten Aufnahmewand anliegt/anliegen. Idealerweise ist die Auslegung so getroffen, dass in diesem Montagezustand der die formschlüssige Verbindung herstellende Abschnitt des Bundes nicht mit der Aufnahmewand in Kontakt kommt, wenn die Abdeckkappe solchermaßen eingeführt wird, dass deren Rotationsachse mit der Rotationsachse oder Zylinderachse der hohlzylindrischen Aufnahmewand zur Deckung kommt. Dabei sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, dass vorliegend zwar von einer im wesentlichen hohlzylindrischen Außenwand der Aufnahme gesprochen wird, wobei idealerweise der besagte Bund einen hieran angepassten Zylinder beschreibt, dass aber alternativ die Außenwand der Aufnahme auch kegelförmig bzw. konisch gestaltet sein kann, wobei auch dann der Bund eine hieran angepasste im wesentlichen rotationssymmetrische Form aufweisen sollte.
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Vorzugsweise wird im Laufe des Montageprozesse die Abdeckkappe soweit längs der Zylinderachse der Aufnahme in die Aufnahme in der Radlagereinheit eingeführt, bis ein geeignet vorgesehener Anschlag ein weiteres Einführen verhindert. Dann wird manuell eine Druckkraft auf die (außenseitige) Stirnwand der (im wesentlichen) kreiszylindrischen Abdeckkappe aufgebracht, d.h. der Werker drückt vorzugsweise auf das Zentrum dieser Stirnwand, wodurch die Abdeckkappe quasi selbsttätig in ihren zweiten Formzustand, nämlich den Einbauzustand überführt wird. Bei dieser Formzustands-Überführung wird der die formschlüssige Verbindung herstellende Abschnitt des Bundes (also beispielsweise die auf diesem vorgesehenen Vorsprünge) und vorzugsweise der gesamte Bund (mit den darauf vorgesehenen Vorsprüngen oder dgl.) jedenfalls in seinem von der Stirnwand der Abdeckkappe um ein gewisses Maß entfernten Bereich gegenüber der Rotationsachse der Abdeckkappe in Radialrichtung geringfügig bzw. zumindest soweit nach außen geschwenkt, dass im Falle von besagten Vorsprüngen als formschlüssiges Verbindungselement diese Vorsprünge sicher in die mit den Vorsprüngen zusammenwirkende und in der Aufnahmewand der Radlagereinheit vorgesehene Nut eingreifen, und zwar soweit, dass die Abdeckkappe im Fahrbetrieb des Fahrzeugs sicher in dieser Aufnahme gehalten ist. Im allgemeinen Fall eines die formschlüssige Verbindung herstellenden Abschnitt des Bundes wird durch das geringfügige Wegschwenken im Rahmen der Überführung vom (ersten) Montagezustand in den (zweiten) Einbauzustand in analoger Weise die formschlüssige Verbindung zwischen diesem Abschnitt des Bundes und dem damit zusammen wirkenden Abschnitt der im wesentlichen hohlzylindrischen Aufnahmewand der Aufnahme hergestellt.
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Selbstverständlich behält die Abdeckkappe den zweiten Einbau-Formzustand bei, nachdem der Druck von deren Stirnwand weggenommen wird, da es sich bei diesem Einbauzustand - ebenso wie beim Montagezustand - um einen stabilen Formzustand der Abdeckkappe handelt.
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Eine Bauteilstruktur, welche zwei mechanisch stabile Formzustände aufweist, wobei durch manuelle Krafteinwirkung eine relative einfache Überführung von einem ersten Formzustand in einen zweiten Formzustand überführbar ist, ist im übrigen beispielsweise aus der
DE 299 14 194 U1 bekannt, wobei dieser Stand der Technik vollständig gattungsfremd ist, da darin ein Gefäßverschluss für Trinkgefäße gezeigt ist.
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Die beigefügten Prinzipskizzen zeigen auf das wesentliche beschränkt jeweils eine Seite eine Aufsicht in Richtung der Rotationsachse oder Zylinderachse auf eine erfindungsgemäße Abdeckkappe in den mit dem zusätzlichen Buchstaben „b“ bezeichneten Figuren, während in den mit dem zusätzlichen Buchstaben „a“ bezeichneten Figuren der Schnitt A-A aus der jeweiligen Figur mit dem Zusatzbuchstaben „b“ dargestellt ist. dabei ist die Abdeckkappe in den 1a, 1b im Montagezustand dargestellt und in den 2a, 2b im Einbauzustand, wobei die hohlzylindrische Aufnahmewand der Radlagereinheit stark abstrahiert nur in 2a gezeigt ist.
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Mit der Bezugsziffer 1 ist eine stark abstrahiert einen Hohlzylinder mit Stirnwand darstellende Abdeckkappe bezeichnet, die in eine hohlzylindrische Aufnahmewand 2 einer nicht dargestellten Radlagereinheit eingesetzt werden soll (1) bzw. eingesetzt ist (2a) und aus einem Metallblech oder dgl. geformt ist. Die Abdeckkappe 1 weist eine im eingebauten Zustand nach außen weisende Stirnwand 1a auf sowie einen sich an deren kreisförmigen Rand anschließenden Bund 1b, der im wesentlichen einen Kreiszylinder mit der Rotationsachse (bzw. Zylinderachse) A beschreibt. Von diesem Bund 1b ragen mehrere einzelne Vorsprünge 1c (oder alternativ ein bezüglich der Zylinderachse A umlaufender Vorsprung) jeweils als ein eine formschlüssige Verbindung mit der Aufnahmewand 2 eingehender Abschnitt des Bundes 1b bezüglich dieser Rotationsachse/Zylinderachse A radial nach außen ab.
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Von der Radlagereinheit ist in 2a lediglich eine hier ebenfalls einen Kreiszylinder darstellende Aufnahmewand 2 dargestellt, die einen Hohlzylinder mit der Zylinderachse A beschreibt und eine Innenwand einer Aufnahme für die Abdeckkappe bildet. In dieser Aufnahmewand 2 ist eine bezüglich der Zylinderachse A umlaufende Nut 3 vorgesehen, in welche die Vorsprünge 1c der Abdeckkappe 1 in deren in der Aufnahme bzw. an der Aufnahmewand 2 montierten Position eingreifen, vgl. 2a. Dabei fallen die Zylinderachsen oder Rotationsachse A der Aufnahmewand 2 und der Abdeckkappe 1 zusammen, wobei die Zylinderachse A der Aufnahmewand 2 stets mit der Rotationsachse des Radlagers der Radlagereinheit zusammenfällt.
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Die Abdeckkappe 1 ist derart gestaltet, dass diese wie weiter oben erläutert zwei mechanisch stabile Formzustände aufweist, nämlich den in 1a,b dargestellten und weiter oben erläuterten Montagezustand und den in 2a,b dargestellten Einbauzustand. Insbesondere ist die Stirnwand 1a der Aufnahmekappe 1 derart geformt, dass der sich daran anschließende Bund 1b und damit insbesondere auch die in den Bund 1b eingearbeiteten bzw. bleibend eingeformten Vorsprünge 1c durch manuellen Druck auf die Außenseite der Stirnwand 1a einfach vom Montagezustand in den Einbauzustand überführt wird/werden. Hierfür ist die Stirnwand 1a geeignet geformt, vorliegend beispielsweise in der figürlich dargestellten Weise, mit einem sind an den Bund 1b anschließenden konischen Randbereich 1ar und einem sich an den innenliegenden Rand dieses Randbereichs 1ar anschließenden Zentralbereich 1az, der im Montagezustand (1) von außen betrachtet konvex geformt ist und nach manueller Druckeinwirkung (gemäß Pfeil in 2a) und Überführung in den Einbauzustand (2) eine konkave Form besitzt.
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Lediglich abstrakt dargestellt ist in 2a ein an der hohlzylindrischen Aufnahmewand 2 vorgesehener Anschlag 4, an welchem der Bund 1b mit seinem freien der Stirnwand 1a abgewandten Ende zum Anliegen kommt, wenn die Abdeckkappe längs der Achse A gemäß Pfeilrichtung (in 2a) eingeführt wird. Nachdem die Abdeckkappe 1 mit ihrem Bund 1b an diesem Anschlag 4 zum Anliegen gekommen ist, wird für den Abschluss des Montageprozesses manuell ausreichend Druck gemäß der Pfeilrichtung auf die Stirnwand 1a aufgebracht, um die Abdeckkappe 1 von ihrem ersten Montage-Formzustand in ihren zweiten Einbau-Formzustand zu überführen. Dabei begrenzt der Anschlag 4 nicht nur die Einführbewegung der Abdeckkappe 1 in die Aufnahmewand 2, wenn die Abdeckkappe 1 die gewünschte Position erreicht hat, sondern stellt auch ein Widerlager zur Abstützung der für die Überführung vom Montagezustand in den Einbauzustand der Abdeckkappe 1 aufgebrachten Druckkraft dar.