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Die Erfindung betrifft ein Gewehr, insbesondere ein Sturmgewehr, umfassend ein Gewehrgehäuse mit einem Vorderschaft und eine am Gehäuse angeordnete Schulterstütze.
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Solcher Art ausgebildete Sturmgewehre, insbesondere das G36 von Heckler und Koch, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Ein solches Sturmgewehr weist, wie bereits ausgeführt, ein Gewehrgehäuse auf, an dem ein Vorderschaft nach Art eines Laufmantels angeordnet ist. Der Laufmantel ist als Hülse ausgebildet und umgibt den Lauf. Schulterseitig befindet sich am Gewehr die Schulterstütze, das heißt, dass das Gewehrgehäuse die Verbindung zwischen dem Vorderschaft und der Schulterstütze bildet. Der Lauf ist am Gewehrgehäuse befestigt und wird durch den Vorderschaft oder Laufmantel umgeben.
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Der Vorderschaft, der bei dem G36 aus Kunststoff ausgebildet ist, ist bei dem ebenfalls aus Kunststoff ausgebildeten Gewehrgehäuse durch eine Art von Nieten verbunden. Die Anbindung des Vorderschaftes am Gewehrgehäuse ist insofern äußerst labil.
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Darüber hinaus zeigt das Gewehr einen Tragebügel mit einer Visiereinrichtung. Dieser Tragebügel, der im Querschnitt in etwa trapezförmig ausgebildet ist, ist mit seinem vorderen Ende auf der Oberseite des Vorderschaftes befestigt. Am hinteren Ende ist der Tragebügel oben mit dem Gewehrgehäuse verbunden.
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Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass der Vorderschaft in der Form eines Laufmantels relativ labil ausgebildet ist. Dies hat zur Folge, dass insbesondere dann, wenn an dem Vorderschaft ein Zweibein angeordnet ist, um das Gewehr während des Schießens auf dem Boden zu lagern, der Vorderschaft das Bestreben hat, sich relativ zum Gewehrgehäuse durchzubiegen. Dies hat zur Folge, dass bei einem Kontakt des Vorderschafts mit dem Lauf dieser nach oben gedrückt werden kann. Die Achsen von Visier und Lauf wandern auseinander.
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Je nachdem wie labil die Befestigung des Vorderschaftes am Gewehrgehäuse ist, und in welchem Zustand der Vorderschaft selbst ist, ist ein exakter Schuss nicht mehr möglich. Vielmehr wird es so sein, dass der Schütze bei dem durch die Visiereinrichtung anvisierten Ziel zu hoch schießt. Dies gilt umso mehr, als sich bei Dauerfeuer der Kunststoff erwärmt, und hierdurch der Vorderschaft noch wesentlich instabiler wird. Es hat sich bereits herausgestellt, dass als Konsequenz von einerseits der labilen Anbindung des Vorderschaftes an dem Gewehrgehäuse und insbesondere auch aufgrund der Labilität des Vorderschaftes als solchem, eben weil er aus Kunststoff gefertigt ist, auf eine Entfernung von etwa 100 bis 150 m der Schuss bis zu 1 m abwandern kann. Ganz offensichtlich ist die Steifigkeit des Vorderschaftes also nicht derart, als dass das Biegemoment durch das Aufstützen des Gewehrs am vorderen Ende des Vorderschaftes durch den Vorderschaft allein abgefangen werden könnte.
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Insofern ist bereits vorgeschlagen worden, das Gewehr unmittelbar im Übergang vom Gewehrgehäuse zum Vorderschaft zu stützen. Dies verhindert zwar das Wandern der Treffpunktlage beim Zielvorgang durch das Visier, verlangt vom Schützen aber unter Umständen einen erheblichen Kraftaufwand, und zwar insbesondere dann, wenn der Schütze das Gewehr unmittelbar im Übergang vom Vorderschaft zum Gehäuse abgestützt aufnehmen muss. Dies deshalb, weil er dann ein nicht unerhebliches Moment aufgrund der überstehenden Länge halten muss. Das heißt, die Anordnung eines Zweibeins am vorderen Ende des Vorderschaftes hat insofern grundsätzlich Vorteile, als die Ausrichtung des Gewehrs zum Zwecke des Zielens wesentlich einfacher vonstatten geht, als dies der Fall wäre, wenn der Schütze während des Anvisierens auch noch das Moment aufgrund der überstehenden Länge abfangen muss, wenn er das Gewehr unmittelbar im Übergang vom Gewehrgehäuse zum Vorderschaft halten muss.
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Weiterhin ist es bekannt, im vorderen Bereich des Sturmgewehrs G36 ein Granatgerät anzuordnen. Derartige Granatgeräte haben ein erhebliches Gewicht, was zur Folge hat, dass diese zusätzlich befestigt werden müssen. Modellbezogen wurde dies bei dem G36 an der Gasabnahme/Lauf bewerkstelligt. Dies hat jedoch zur Folge, dass sich beim Schuss das Schwingungsverhalten des Gewehrlaufes ändert. Die Präzision der Waffe wird zum Nachteil beeinflusst.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht demzufolge darin, ein Sturmgewehr, insbesondere ein Sturmgewehr G36 derart auszugestalten, dass die Abstützung auf einem Zweibein am vorderen Ende des Vorderschaftes möglich ist, ohne dass das durch die Visiereinrichtung anvisierte Ziel mit der Ausrichtung des Laufes auseinanderfällt. Das heißt, es soll sichergestellt sein, dass das Ziel, das der Schütze durch die Visiereinrichtung anvisiert, schlussendlich auch mit der Ausrichtung des Laufes übereinstimmt.
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Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass der Vorderschaft im Querschnitt etwa U-förmig ausgebildet ist, wobei der Vorderschaft mit dem Gewehrgehäuse verbunden ist, wobei ein Träger vorgesehen ist, der sich im Wesentlichen über die gesamte Länge des Vorderschaftes und des Gewehrgehäuses erstreckt, wobei der Träger zur Bildung einer steifen Bauteileinheit aus Träger und Vorderschaft einerseits steifigkeitsfördernd mit dem Vorderschaft über im Wesentlichen die gesamte Länge des Vorderschaftes verbunden ist, und andererseits starr an dem Gewehrgehäuse befestigt ist. Durch die im Querschnitt U-förmige Ausgestaltung des Vorderschaftes wird bereits ein Bauteil mit einem erheblichen Widerstandsmoment gegen Durchbiegung bereitgestellt. Dadurch, dass des Weiteren ein Träger vorgesehen ist, der sich im Wesentlichen über die gesamte Länge des Vorderschaftes erstreckt und mit diesem über die gesamte Länge des Vorderschaftes auch steifigkeitsfördernd verbunden ist, erhält der Vorderschaft eine erhebliche Stabilität. Wenn zusätzlich noch der Träger am Gewehrgehäuse befestigt ist, wobei die Oberseite des Trägers eine durchgehende Ebene bildet, dann wird hierdurch zusätzlich die Biegesteifigkeit des Vorderschaftes als solchem erhöht. Allerdings wird nicht nur durch die Biegesteifigkeit des 20 Vorderschaftes in vertikaler Richtung erhöht, sondern auch die Torsionsfestigkeit des Vorderschaftes.
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In diesem Zusammenhang ist insbesondere in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass der Vorderschaft mit dem Träger durch eine Schienenführung verbunden ist. Durch eine solche Schienenführung, also eine Verbindung zwischen Träger einerseits und Vorderschaft andererseits, die in zumindest zwei Raumrichtungen formschlüssig ist, wird nicht nur eine Erhöhung der Biegesteifigkeit erreicht, sondern darüber hinaus auch eine Erhöhung der Tonsionssteifigkeit. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Vorderschaftes in Verbindung mit dem Träger ermöglicht dem Schützen bei Anordnung einer Visiereinrichtung auf dem Träger eine absolut genaue Anvisierung des Zieles, da sichergestellt ist, dass die Ausrichtung der Visiereinrichtung und die Ausrichtung des Laufes gleich ist. Zur Aufnahme der Visiereinrichtung auf dem Träger ist nach einem besonders vorteilhaften Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die Oberseite des Trägers als Pikatinny-Schiene ausgebildet ist.
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Eine besonders steife Ausgestaltung des Vorderschaftes ist allerdings nicht nur relevant vor dem Hintergrund der Anordnung eines Zweibeins am Vorderschaft bzw. auch der Anordnung einer Visiereinrichtung auf der Oberseite des Trägers, die auch ein nicht unerhebliches Gewicht besitzt, sondern auch vor dem Hintergrund der Anordnung weiterer Zubehörteile an dem Vorderschaft.
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Vorteilhafte Merkmale und Ausgestaltungen zu der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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So ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass der Träger zur Bildung des Trägergehäuses zwei parallel zueinander verlaufende Schenkel aufweist, die zwischen oder auf die Schenkel des im Querschnitt U-förmigen Vorderschaftes ein- oder aufschiebbar sind. Das heißt, der Vorderschaft weist im Querschnitt ein nach oben offenes U auf, wobei im Bereich des Schenkels des U die Schienenführung für das Trägergehäuse des Trägers vorgesehen ist, sodass das Trägergehäuse des Trägers über die Länge des Vorderschaftes mit dem Vorderschaft oder Laufmantel aufschiebbar verbunden ist. Es entsteht hierbei eine im Prinzip rechteckiges, kastenförmiges Profil bestehend aus Trägergehäuse und Vorderschaft, dass ein hohes Widerstandsmoment gegen Biegung und Torsion aufweist.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal ist das Trägergehäuse verbindungssteif mit dem Vorderschaft und dem Gewehrgehäuse verbunden. Eine solche Verbindung zwischen Vorderschaft, Gewehrgehäuse und Trägergehäuse erfolgt auch durch ein sowohl das Gewehrgehäuse als auch die Schenkel des Trägergehäuses und die Schenkel des Vorderschaftes durchdringenden Bolzen. Der Bolzen kann hierbei als Steck- oder als Schraubbolzen ausgebildet sein. Das heißt, die biege- und verwindungssteife Verbindung zwischen den Bauteilen erfolgt sowohl durch die Schienenverbindung als auch durch den Bolzen.
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Zusätzlich steht der Träger, vorzugsweise durch eine Schienenführung mit dem Gewehrgehäuse, in Verbindung, wobei vorzugsweise das Gewehrgehäuse zur Aufnahme des Trägers einen Gehäusebock aufweist, wobei der Gehäusebock mit dem Träger durch die Schienenführung verbunden ist. Vorteilhaft ist insbesondere, wenn die Schienenführung des Gehäusebockes über die Schienenführung zwischen Vorderschaft und Trägergehäuse übersteht, da dann der ganze Träger vom vorderen Ende des Laufes auf den Vorderschaft aufgeschoben werden kann. Hierbei ist ebenfalls der Träger am Gewehrgehäuse festlegbar, d. h. gegen Verschiebung gesichert. Dies kann im einfachsten Fall durch eine Schraubverbindung geschehen, wobei eine solche Schraubverbindung vorteilhaft im Bereich der Schienenführung des Gehäusebockes angeordnet ist. Als insbesondere steifigkeitsfördernd hat sich herausgestellt, wenn eine solche Schraubverbindung zwei hintereinander angeordnete Schrauben im Gehäusebock umfasst.
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Ein solches Sturmgewehr hat eine Kadenz von etwa 750 Schuss. Hierbei erwärmt sich der Lauf signifikant. Um nunmehr eine gute Kühlung des Laufes zu gewährleisten, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass der Träger im Bereich des Trägergehäuses und insbesondere auch der Vorderschaft Durchbrüche aufweisen. Das heißt, dass der Vorderschaft einerseits und das Trägergehäuse andererseits kein allseits geschlossenes Gehäuse darstellen, sondern aufgrund der Durchbrüche ein optimaler Wärmeaustausch mit der Umgebung ermöglicht wird. Dies, ohne dass die Steifigkeit des Vorderschaftes hierdurch beeinträchtigt wird.
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Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn der Träger und/oder der Vorderschaft aus Metall, insbesondere Aluminium, ausgebildet sind, wobei die Verwendung von Aluminium den Vorteil hat, dass der Vorderschaft in Verbindung dem Trägergehäuse nicht nur steif ist, sondern auch leicht.
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Zusätzlich oder alternativ ist ein am Gewehrgehäuse befestigter Lauf, der durch den Vorderschaft umgeben ist, in einem im Gewehrgehäuse angeordneten Verriegelungsstück mit einer Überwurfmutter arretiert, die eine sich in Richtung einer Mündung des Laufs erstreckende, den Lauf hülsenartig umgebende Stützpartie aufweist, an der der Vorderschaft befestigbar ist. Da sich bei hohen Schusszahlen das in das aus Kunststoff bestehende Gewehrgehäuse eingespritzte Verriegelungsstück, also die Laufhalterung, sehr stark erhitzt, erweicht das Material des Gewehrgehäuses in diesem Bereich, wodurch sich die Ausrichtung des Laufs bezüglich des Gewehrgehäuses und insbesondere bezüglich der Zieleinrichtung des Gewehrs verändern kann, so dass die Zielgenauigkeit des Gewehrs beeinträchtigt wird. Die erfindungsgemäß durch die Stützpartie verlängerte Überwurfmutter wirkt dem auf zweierlei Weise entgegen. Zum einen bietet sie einen Befestigungsort für den Vorderschaft, der beispielsweise mit mehreren Schrauben und gegebenenfalls unter Zwischenanordnung eines einen Ringspalt zwischen der Außenseite der Stützpartie und der Innenseite des Vorderschafts überbrückenden, im Wesentlichen ringförmigen Zwischenstücks im Bereich des freien Endes der Stützpartie mit dieser verschraubt werden kann. Hierdurch wird letztlich das Verriegelungsstück im Gehäuse stabilisiert, da ein Formschluss zwischen dem Vorderschaft und dem Lauf geschaffen wird. Zum anderen wirkt die Stützpartie der Überwurfmutter als Wärmesenke und gibt die im Bereich des Verriegelungsstücks aufgenommene Wärme über Wärmestrahlung und Konvektion an die Umgebung ab, so dass sich das Verriegelungsstück nicht mehr so stark erhitzt und das Kunststoffmaterial des Gewehrgehäuses weniger erweicht.
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Die Wärmeabführung kann in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung noch dadurch verbessert werden, dass in einem zwischen dem Lauf und der Stützpartie der Überwurfmutter ein im Wesentlichen ring- oder teilringförmiger Kolben angeordnet ist, der unter Luftverdrängung in Längsrichtung des Laufs verschiebbar ist. Der Kolben ist zweckmäßig an ein Antriebssystem des Gewehrs, welches eine Gasabnahme aus dem Lauf, einen Gaskolben und eine Antriebsstange umfasst und welches die Selbstladefunktion des Gewehrs antreibt, angekoppelt und wird von diesem bei jedem Schuss des Gewehrs hin und her bewegt. Hierdurch wird erhitzte Luft aus dem Bereich der Stützpartie entfernt und kühlere Frischluft nachgeführt, so dass der Lauf und die Stützpartie aktiv gekühlt werden.
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Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher erläutert. Es zeigt:
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1 das Sturmgewehr in einer perspektivischen Ansicht;
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2 ein Schnitt gemäß der Linie II-II aus 1;
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3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III aus 1;
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4 einen Längsschnitt durch den hinteren Bereich des Laufs;
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5 einen Querschnitt entsprechend 4; und
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6 eine vereinfachte Darstellung des Gewehrs im Bereich eines Gasantriebs.
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Das insgesamt mit 1 bezeichnete Gewehr zeichnet sich durch ein Gewehrgehäuse 2 aus, sowie einen Vorderschaft oder Laufmantel 3 und eine am Gewehrgehäuse angeordnete Schulterstütze 4. Im Vorderschaft 3 angeordnet ist der mit 6 bezeichnete Gewehrlauf. Der Gewehrlauf steht über den Vorderschaft 3 über, wie sich dies unmittelbar in Anschauung von 1 ergibt. Der Vorderschaft 3 ist am Gewehrgehäuse fest angeordnet, beispielsweise durch Schraubverbindungen 10 und 11, sowohl im Bereich der Schenkel 13 als auch im Bereich des Steges 14 des im Querschnitt U-förmigen Vorderschaftes 3. Hierdurch wird eine formschlüssige Verbindung zwischen Gewehrgehäuse 2 einerseits und Vorderschaft 3 andererseits bewirkt. Die Ausbildung des Vorderschaftes ist im Querschnitt U-förmig, wie sich dies insbesondere in Anschauung von 3 ergibt. Der Visierträger 20 ist zur Bildung des Trägergehäuses 25 über die Länge des Vorderschaftes ebenfalls im Wesentlichen U-förmig ausgebildet, und weist zwei Schenkel 23 auf, die in Verbindung mit den Schenkeln 13 des Vorderschaftes eine Schienenführung 30 bilden. Die Schienenführung 30 ist in Bezug auf die beiden Schenkel U-schienenförmig ausgebildet, woraus sich ergibt, dass der auf den Vorderschaft aufschiebbare Visierträger eine in zwei Raumrichtungen formschlüssige Verbindung mit dem Vorderschaft 3 eingeht.
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Die Verriegelung des Trägergehäuses 25 auf dem Vorderschaft 3 erfolgt durch einen Bolzen 26, der sowohl den Vorderschaft 3 als auch das Trägergehäuse 25 im Bereich der jeweiligen Schenkel ebenso durchdringt, wie das Gewehrgehäuse. Das Trägergehäuse 25 des Visierträgers 20 erstreckt sich im Wesentlichen über die gesamte Länge des Vorderschaftes 3. Der Visierträger 20 zeigt darüber hinaus eine Brücke 22 durch die das Trägergehäuse 25 mit dem Gewehrgehäuse 2 in Verbindung steht. Das Gewehrgehäuse 2 zeigt einen Gehäusebock 7, der der verschieblichen Aufnahme des Brückenträgers 29 des Visierträgers 20 dient. Der Gehäusebock 7 bildet in Verbindung mit dem Brückenträger 29 ebenfalls eine Schienenführung 40, die im Querschnitt ebenfalls U-förmig gehalten ist, sodass der gesamte Visierträger 20 parallel zur Längsachse des Gewehrs 1 von vorne, d. h. vom vorderen laufseitigen Ende sowohl auf den Vorderschaft 3 als auch auf den Gehäusebock 7 aufschiebbar ist. Die Fixierung des Brückenträgers 29 auf dem Gehäusebock 4 erfolgt durch zwei beabstandet zueinander im Gehäusebock 4 angeordnete Schrauben 27. Das heißt, der Visierträger umfasst die folgenden Abschnitte: das Trägergehäuse, die Brücke 22 und den Brückenträger 29.
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Wesentlich hierbei ist, dass der Brückenträger 29 mit der Schienenführung 40 eine geringere Höhe aufweist, als die Schenkel des Vorderschaftes mit der Schienenführung 30 des Trägergehäuses 25. Das heißt, dass zum Aufschieben des Visierträgers 20 der Brückenträger sich oberhalb der Schenkel 13 des im Querschnitt U-förmig ausgebildeten Vorderschaftes 3 befindet. Hieraus folgt des Weiteren, dass der Gehäusebock, der in Verbindung mit dem Brückenträger 29 die im Querschnitt U-förmige Schienenführung 40 bildet, sich ebenfalls oberhalb der offenen Enden des im Querschnitt U-förmigen Vorderschaftes befindet. Auf der Oberseite des Visierträgers 20 ist eine Picatinny-Schiene 50 zur Fixierung einer Visiereinrichtung vorgesehen.
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Sowohl der Visierträger 20 als auch der Vorderschaft 3 sind mit Durchbrüchen 5, 21, versehen, wobei diese Durchbrüche der Wärmeabfuhr dienen.
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Die 4 und 5 zeigen einen von oben gesehenen Längsschnitt sowie einen von der Seite gesehenen Querschnitt durch den hinteren Bereich des Laufs 6 und das aus Metall bestehende Verriegelungsstück 60, welches in das Kunststoffmaterial des Gewehrgehäuses eingespritzt ist. Das Verriegelungsstück weist eine im Wesentlichen zylindrische Durchtrittsöffnung auf, die mit einer Mehrzahl von Längsnuten versehen ist, die komplementär zu außenseitigen Längsnuten im Lauf 6 sind, so dass der Lauf 6 verdrehsicher von dem Verriegelungsstück 60 aufgenommen werden kann. Die Arretierung des Laufs 6 in Axialrichtung erfolgt mit einer Überwurfmutter 62, die an einen Bund des Laufs 6 anschlägt und außenseitig auf eine über das Gewehrgehäuse 2 überstehende Gewindepartie des Verriegelungsstücks 60 aufschraubbar ist. Während sich die aus dem Stand der Technik bekannte Überwurfmutter nicht nennenswert in Richtung der Laufmündung erstreckt, weist die vorliegende Überwurfmutter eine sich hülsenartig in Mündungsrichtung erstreckende Stützpartie 64 auf. Im Bereich des freien Endes der Stützpartie 64 erfolgt eine Verschraubung mit dem Vorderschaft 3, wodurch ein Formschluss zwischen dem Vorderschaft 3 und, über die Überwurfmutter 62, dem Lauf 6 geschaffen wird, die Letzteren stabilisiert, so dass eine Verschiebung zwischen den Achsen des Laufs 6 und am Vorderschaft montierten Zieleinrichtungen nicht mehr auftreten kann bzw. stark vermindert wird, wodurch die Präzision des Gewehrs bei hoher Schussfolge verbessert wird. Die Stützpartie 64 stellt gleichzeitig eine Wärmesenke dar, die Wärme vom Verriegelungsstück aufnimmt und abführt. Der Spalt zwischen der Außenseite der Stützpartie 64 und der Innenseite des Vorderschafts wird zur Verbesserung der Verbindung durch ein im Wesentlichen ringförmiges Zwischenstück 66 überbrückt.
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6 ist eine vereinfachte perspektivische Darstellung des Gewehrs in dem gleichen Bereich des Gewehrs wie die 4 und 5. Zusätzlich ist hier das Antriebssystem des Gewehrs dargestellt, dass eine Gasabnahme 68 aus dem Lauf, einen Gaskolben 70 und eine Kolbenstange 72 umfasst. Das Zwischenstück 66 ist hier aus praktischen Gründen etwas in Richtung des Verriegelungsstücks 60 versetzt angeordnet. Auf der Kolbenstange 72 ist ein Ösenansatz 74 eines im Wesentlichen ringförmigen Kolbens 76 angeordnet, derart dass der Kolben 76 bei jedem Schuss, also bei jeder Betätigung des Antriebssystems des Gewehrs, pumpenartig in einem Ringspalt zwischen der Außenseite des Laufs 6 und der Innenseite der Stützpartie 64 der Überwurfmutter 62 hin und her bewegt wird. Dies bewirkt durch Luftverdrängung eine aktive Kühlung des hinteren Laufbereichs, des Verriegelungsstücks 60 und der Überwurfmutter 62. Für den Durchtritt des Ösenansatzes 74 durch die Überwurfmutter ist diese mit einer entsprechenden Durchbrechung versehen. Es kann eine weitere Anzahl von Durchbrechungen in der Stützpartie 64 vorgesehen sein, um den Luftaustausch zu begünstigen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gewehr
- 2
- Gewehrgehäuse
- 3
- Vorderschaft
- 4
- Schulterstütze
- 5
- Durchbrüche im Vorderschaft
- 6
- Gewehrlauf
- 7
- Gehäusebock
- 10, 11
- Schraubverbindungen des Vorderschaftes im Gewehrgehäuse
- 13
- Schenkel des Vorderschaftes
- 14
- Steg des Vorderschaftes
- 20
- Visierträger
- 21
- Durchbrüche im Visierträger
- 22
- Brücke des Visierträgers
- 23
- Schenkel des Trägergehäuses
- 25
- Trägergehäuse
- 26
- Bolzen
- 27
- Schrauben
- 29
- Brückenträger des Visierträgers
- 30
- Schienenführung zwischen Vorderschaft und Brückenträger des Visierträgers
- 40
- Schienenführung zwischen Lagerbock und Trägergehäuse des Visierträgers
- 50
- Picatinny-Schiene
- 60
- Verriegelungsstück
- 62
- Überwurfmutter
- 64
- Stützpartie
- 66
- Zwischenstück
- 68
- Gasabnahme
- 70
- Gaskolben
- 72
- Kolbenstange
- 74
- Ösenansatz
- 76
- Kolben