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Die Erfindung betrifft ein Schwungrad zur Verwendung im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs mit Brennkraftmaschine, wobei das Schwungrad eine umfängliche Anlasserverzahnung aufweist. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Reibungskupplung zur Verwendung im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs mit einer Brennkraftmaschine, wobei die Reibungskupplung ein Schwungrad aufweist. Die Erfindung betrifft schließlich die Verwendung eines Schwungrades zum Anlassen einer Brennkraftmaschine im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs durch einen Anlasser.
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Derartige Schwungräder werden heute standardmäßig aus Guss hergestellt und mit einem separaten Zahnkranz komplettiert, dessen umfängliche Verzahnung gefräst ist. Gussschwungräder bestehen grundsätzlich aus einem Gussrohteil, aus dem ein Fertigteil erstellt wird. Das Gussrohteil muss spanend bearbeitet werden (Drehen, Fräsen). Somit ergibt sich eine Vielzahl von Fertigungsschritten und damit verbundener Aufwand sowie entsprechende Maschinenkapazität und Kosten. Des Weiteren wird der Zahnkranz separat gefertigt. Dieser muss beim Aufschrumpfen auf das Grundteil erwärmt werden, bevor er montiert werden kann. Auch hier ergibt sich ein entsprechender Aufwand.
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Die
DE 10 2008 057 649 A1 zeigt ein Schwungrad der eingangs erwähnten Art. Dieses Schwungrad umfasst ein als Scheibenteil geformtes Grundteil, axial benachbart zum Grundteil verlaufende weitere Teile (Primärteil, Sekundärteil) und einen am Scheibenteil drehfest befestigten Zahnkranz, an dem eine umfängliche Anlasserverzahnung des Schwungrades ausgebildet ist. Die Verzahnung eines Anlasserritzels eines Anlassers kann zum Start der Brennkraftmaschine in diese Verzahnung einspuren und das Schwungrad antreiben. Das Schwungrad ist in diesem Dokument als Einmassenschwungrad oder als Zweimassenschwungrad beschrieben.
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Es ist Aufgabe der Erfindung Maßnahmen anzugeben, das ein vereinfachtes Einspuren eines Anlasserritzels bei einem Schwungrad, insbesondere einem Schwungrad einer Reibungskupplung ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1, 9 und 10. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Bei dem erfindungsgemäßen Schwungrad ist vorgesehen, dass der axiale Abschluss der Anlasserverzahnung auf zumindest einer Seite des Schwungrades eine abgerundete Kontur aufweist. Die Anlasserverzahnung ist dabei bezüglich seiner axialen Abschlusskontur also kantenfrei. Es treten dabei insbesondere nur solche Rundungen auf, deren jeweilige Radien größer oder gleich einem Zwanzigstel der Zahnbreite der Zähne der Anlasserverzahnung sind. Die Anlasserverzahnung ist dabei in einem außenumfänglichen Bereich eines entsprechenden Bauteils des Schwungrades ausgebildet. Dieser wird im Folgenden auch Zahnkranzbereich genannt.
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Prinzipiell kann die Anlasserverzahnung mit der abgerundeten Kontur beispielsweise mittels herkömmlicher Verfahren zur Bildung eines Zahnkranzes an dem Außenumfang eines ringförmigen Bauteils des Schwungrades erstellt/geformt werden. Also zum Beispiel durch Fräsen oder ähnliche spanabhebende Verfahren. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Anlasserverzahnung als durch Kaltwalzen hergestellte Anlasserverzahnung ausgebildet ist. Kaltwalzen ist im Gegensatz zu den spanenden Verfahren ein Umformverfahren. Eine kaltgewalzte Verzahnung weist einen genaueren Rundlauf auf, als eine gefräste Verzahnung.
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Ein solches Kaltwalzen erfolgt dabei bevorzugt mittels eines Rollwerkzeugs am Außenumfang eines entsprechenden Bauteils. Dieses Bauteil weist vor dem Erstellen der Verzahnung durch Kaltwalzen auf zumindest einer Seite am axialen Abschluss des für die Anlasserverzahnung vorgesehenen Außenumfangsbereichs bereits eine entsprechend abgerundete Kontur auf. Durch das anschließende Erstellen der Anlasserverzahnung durch Kaltwalzen wird die Entstehung von Rissen und Graten (oder anderer scharfer Kanten) vermieden. Der Kaltwalzprozess ermöglicht es weiterhin die Anlasserverzahnung auch an Bauteilen aus anderen Materialien und mit anderer Gestalt auszubilden.
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Es ergeben sich folgende Vorteile: Das Schwungrad ist kostengünstig, mit möglichst wenig Teilen und wenig Aufwand herstellbar und muss nicht mehr spanend nachgearbeitet werden. Durch die abgerundete Kontur auf der einen Seite, die später die Einspurseite sein soll, von der aus das Anlasserritzel einspurt, wird die Entstehung von Graten vermieden, die sonst mechanisch nachgearbeitet werden müssten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Schwungrad durch ein radartiges Grundteil gebildet oder zumindest mitgebildet wird, welches die Anlasserverzahnung direkt an seinem Außenumfang aufweist. Das Grundteil ist insbesondere ein Scheibenteil, also ein im Wesentlichen scheibenförmiges Bauteil, das entweder keinen zentralen Durchbruch (bzw. keine zentrale Bohrung) aufweist oder einen Durchbruch (bzw. eine Bohrung) aufweist, dessen Durchmesser sehr viel kleiner ist, als die Höhe des den Durchbruch umgebenden Randes. Mit anderen Worten ist dieses Scheibenteil also kein separater Anlasserzahnkranz, der zur Bildung des Schwungrades auf einem den Kranz tragenden anderen Bauteil befestigt werden soll/befestigt ist.
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Das radartige Grundteil ist insbesondere ein Grundteil aus Stahl (ein Stahl-Grundteil). Bei einem solchen Grundteil bzw. Scheibenteil ist die Anlasserverzahnung bevorzugt als mittels Kaltwalzen hergestellte Anlasserverzahnung ausgebildet. Wenn das Schwungrad ein weiteres (Bau-)Teil oder weitere (Bau-)Teile aufweist, so können auch diese selbstverständlich aus Stahl sein.
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Mit Vorteil ist vorgesehen, dass das Schwungrad weiterhin ein axial am radartigen Grundteil verlierfest gehaltenes, weiteres Teil aufweist. Dieses weitere Teil ist insbesondere mittels einer Verstemmung verlierfest am radartigen Grundteil gehalten. Das weitere Teil hat insbesondere eine eigene Funktion. Durch das verlierfeste Halten lässt sich dieses mehrteilige Schwungrad im Antriebsstrang gut montieren. Bei dieser Montage wird das weitere Teil vorzugsweise am radartigen Grundteil fixiert. Somit ist das weitere Teil zur Fixierung am radartigen Grundteil, insbesondere bei der Montage des Schwungrades, vorgesehen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bildet die nach außen gewandte Seite des weiteren Teils eine Reibfläche für eine Kupplungsscheibe einer Reibungskupplung, insbesondere einer am Schwungrad fixierbaren Reibungskupplung. Die Bildung der Reibfläche ist die Funktion oder zumindest eine der Funktionen des weiteren Teils.
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Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Grundteil Verschraubungsstrukturen zur Verschraubung mit der Reibungskupplung auf, wobei das weitere Teil von Durchbrüchen durchsetzt ist, durch die Gewindebolzen der Verschraubung hindurchgreifen, wobei das weitere Teil bei mit der Kupplung verschraubtem Grundteil zwischen Grundteil und Kupplung klemmend fixiert ist.
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Es ist insbesondere vorgesehen, dass die Anlasserverzahnung im Bereich des axialen Abschlusses eine Auflaufschräge ausbildet. Diese dient ebenfalls dem besseren Einspuren des Anlasserritzels.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der axiale Abschluss der Anlasserverzahnung gegenüber einer axialen Flanke eines die Verzahnung tragenden Zahnkranzbereiches des Schwungrades axial nach innen zurückversetzt. Dadurch spurt das Anlasserritzel etwas später ein.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die jeweils eine Zahnflanke der Zähne der Anlasserverzahnung in einer Umfangsrichtung ballig ausgebildet. Eine solche ballige Flanke entsteht bei Herstellung der Verzahnung mittels Kaltwalzen automatisch. Die entsprechende Gegenflanke ist dann negativ ballig ausgebildet. Bei der Verwendung des Schwungrades zusammen mit dem das Anlasserritzel aufweisenden Anlassers im Antriebsstrang ist darauf zu achten, dass das Anlasserritzel das Schwungrad durch Kraftschluss an den balligen Flanken antreibt. Die entsprechende Drehrichtung ist durch die Drehrichtung der Brennkraftmaschine im Antriebsstrang vorgegeben.
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Mit Vorteil ist vorgesehen, dass das Schwungrad als Zweimassenschwungrad ausgebildet ist.
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Die erfindungsgemäße Reibungskupplung weist ein vorstehend genanntes Schwungrad auf. Dieses Schwungrad umfasst bevorzugt das radartige Grundteil mit der umfänglichen Anlasserverzahnung und das weitere Teil, das eine Reibfläche für eine Kupplungsscheibe der Reibungskupplung bildet. Die Reibungskupplung ist im Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs in der Regel zwischen der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine (dem Verbrennungsmotor) und einer Getriebeeingangswelle zwischengeschaltet. Das Schwungrad befindet sich dabei auf der Seite der Kurbelwelle. In Richtung der Getriebeeingangswelle schließen sich die weiteren Komponenten der Kupplung (Gegendruckplatte, Kupplungsscheibe, Kupplungsdruckplatte, und Ausrückvorrichtung) an.
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Bei der erfindungsgemäßen Verwendung des vorstehend genannten Schwungrades zum Anlassen einer Brennkraftmaschine im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs durch einen Anlasser ist vorgesehen, dass ein Anlasserritzel des Anlassers auf der einen Seite des Schwungrades, auf der der axiale Abschluss der Anlasserverzahnung des Schwungrades die abgerundete Kontur aufweist, einspurbar ist beziehungsweise eingespurt wird.
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Die Anlasserverzahnung des verwendeten Schwungrades ist dabei insbesondere eine durch Kaltwalzen hergestellte Anlasserverzahnung. Bei einer solchen durch Kaltwalzen hergestellten Anlasserverzahnung ist die jeweils eine Zahnflanke der Zähne in einer Umfangsrichtung ballig ausgebildet. Die entsprechende Gegenflanke ist dann negativ ballig ausgebildet. Bei der Verwendung des Schwungrades zusammen mit dem das Anlasserritzel aufweisenden Anlassers treibt das Anlasserritzel das Schwungrad durch Kraftschluss an diesen balligen Flanken an.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen:
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1: ein radartiges Grundteil mit Anlasserverzahnung eines Schwungrades gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
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2: das Zusammenfügen des Grundteils und eines weiteren Teils zum Schwungrad,
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3: Grundteil und weiteres Teil der 2 in einer Schnittdarstellung und
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4: Das Grundteil und in Detaildarstellung eine Draufsicht auf einen Zahn der Anlasserverzahnung des Grundteils.
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Die 1 zeigt ein radartiges Grundteil 10 eines Schwungrades 12 mit einer umfänglichen Anlasserverzahnung 14. Das Grundteil 10 weist diese Anlasserverzahnung 14 direkt an seinem Außenumfang auf. Ein derartiges Schwungrad 12 findet im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs mit Brennkraftmaschine (nicht gezeigt) Verwendung. Das Grundteil 10 hat Ähnlichkeit mit einer Autofelge, also dem vom Autoreifen befreiten Rest eines Autorades. Es weist einen ringförmigen Außenbereich 16, einen Innenbereich 18 in Form eines Flanschrings und speichenartige Zwischenbereiche 20 auf, die den Innen- mit dem Außenbereich verbinden. Diese speichenartigen Zwischenbereiche 20 sind flächig ausgebildet, wobei zwischen den Zwischenbereichen 20 jeweils materialfreie Lücken bzw. Durchbrüche verbleiben. Der Innenbereich 18 weist Bohrungen 22 zur Montage des Schwungrades 12 auf. Der Außenbereich 16 weist auf einer Seite 24 des Grundteils 10 umfänglich verteilt Bohrungen mit Innengewinde als Verschraubungsstrukturen 26 zur Verschraubung mit einer anderen Komponente im Antriebsstrang, insbesondere einer Reibungskupplung, auf. Weiterhin weist der Außenbereich 16 die Anlasserverzahnung 14 auf und wird daher auch als Zahnkranzbereich bezeichnet.
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Aufgrund der außenumfänglichen Verzahnung 14 hat das Grundteil 10 die Form eines Stirnrades. Das radartige Grundteil 10 ist einstückig ausgebildet. Mit anderen Worten sind alle genannten Bereiche (Außenbereich bzw. Zahnkranzbereich, Innenbereich und Zwischenbereiche) 16, 18, 20 des Grundteils 10 einstückig miteinander verbunden. Das gezeigte Grundteil 10 ist ein Grundteil 10 aus Stahl. Die außenumfängliche Anlasserverzahnung 14 ist als mittels Kaltwalzen hergestellte Anlasserverzahnung ausgebildet.
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Auf der rechten Seite der 1 ist nun der axiale Abschluss 28 der Anlasserverzahnung 14 in einer Schnittdarstellung eines Schnittes durch die Achse 30 des Schwungrades 12 gezeigt. Dabei geht dieser gezeigte Schnitt genau durch einen Zahn 32 der Anlasserverzahnung 14 (und nicht durch eine Zahnlücke). Die gestrichelten Linien deuten an, aus welchem Bereich des gesamten Grundteils 10 diese Detaildarstellung stammt. Der axiale Abschluss 28 der Anlasserverzahnung 14 weist auf der Seite 24 des Grundteils 10 (die, wie später in den 2 und 3 gezeigt, auch eine Seite 24 des Schwungrades 12 ist) eine abgerundete Kontur 34 auf. Die abgerundete Kontur 34 bildet im Bereich des entsprechenden axialen Abschlusses 28 eine Auflaufschräge 36 („Einfädelschräge“) aus. Weiterhin ist der besagte axiale Abschluss 28 der Anlasserverzahnung 14 gegenüber einer axialen Flanke des Außenbereichs 16 (Zahnkranzbereichs) axial nach innen zurückversetzt, wodurch sich ein Rücksprung 38 ergibt. Jede einzelne dieser drei Maßnahmen (abgerundete Kontur, Einfädelschräge, Rücksprung) erleichtert das Einspuren eines Anlasserritzels (nicht gezeigt) eines mit dem Schwungrad 12 zusammenwirkenden Anlassers zum Starten/Anlassen einer Brennkraftmaschine (einem Verbrennungsmotor) im Antriebsstrang des Fahrzeugs.
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Durch die beim Grundteil 10 schon vor dem Erstellen der Anlasserverzahnung 14 vorhandene abgerundete Kontur 34 am axialen Abschluss des Bereichs, der später die Anlasserverzahnung 14 bildet, wird die Entstehung von Rissen und Graten (oder anderer scharfer Kanten) vermieden. Derartige Grate würden das Einspuren des Anlasserritzels von dieser Seite aus spürbar erschweren.
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Die Anlasserverzahnung 14 ist – wie bereits erwähnt – als eine durch ein Kaltwalzen hergestellte Anlasserverzahnung ausgebildet. Eine kaltgewalzte Verzahnung weist einen genaueren Rundlauf auf, als eine gefräste Verzahnung. Ein solches Kaltwalzen erfolgt bevorzugt mittels eines Rollwerkzeugs am Außenumfang des Grundteils 10.
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2 zeigt auf der linken Seite neben dem Grundteil 10 ein weiteres Teil 40 des Schwungrades 12. Dieses weitere Teil 40 ist im Wesentlichen ringförmig ausgebildet, genauer gesagt als ringförmiges Blechteil ausgebildet. Es weist in einem äußeren Bereich Durchbrüche 42 (genauer gesagt durchgehende Bohrungen) auf, die in Ihrer Anordnung der Anordnung der Verschraubungsstrukturen 26 im Grundteil 10 entsprechen. In einem inneren Bereich der Ringform bildet das weitere Teil auf einer Seite 44 eine ebene Fläche 46 aus. Diese Fläche 46 ist als Reibfläche 48 für eine Kupplungsscheibe einer Reibungskupplung, insbesondere einer am Schwungrad 12 fixierbaren/fixierten Reibungskupplung nutzbar. Sie bildet bei dieser Nutzung ein Gegendruckelement zu einer Anpressplatte der Reibungskupplung (nicht gezeigt). An dem Innenumfang der Ringform weist das weitere Teil mehrere (hier drei) von der Seite 44 wegweisende Laschen 50 auf. Auch das weitere Teil 40 besteht aus Stahl.
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Auf der rechten Seite der 2 hintergreift das weitere Teil 40 mittels je einer Hintergriffnase 52 am freien Ende 54 einer jeden Laschen 50 jeweils eine Kante 56 des Grundteils 10 (in 3 gezeigt). Die Nasen 52 erhalten ihre endgültige Halteform und Halteposition im gezeigten Beispiel durch eine Verstemmung 58. Durch diese Verstemmung 58 ist das weitere Teil 40 verlierfest am Grundteil 10 gehalten. Diese Darstellung zeigt somit das vollständige Schwungrad 12. Das Grundteil 10 weist – wie gesagt – Verschraubungsstrukturen 26 zur Verschraubung mit der Reibungskupplung auf, wobei das weitere Teil 40 von Durchbrüchen 42 durchsetzt ist, durch die die kupplungsseitigen Gewindebolzen der Verschraubung (als Verschraubungsgegenstrukturen) hindurchgreifen. Dadurch wird das weitere Teil 40 bei mit der Reibungskupplung verschraubtem Grundteil 10 zwischen Grundteil 10 und Reibungskupplung klemmend drehfest fixiert.
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Die 3 zeigt das Grundteil 10 und das daran gehaltene weitere Teil 40 in einer Schnittdarstellung. Deutlich ist die Verstemmung 58 erkennbar, mit der das weitere Teil 40 am Grundteil 10 gehalten ist. Die Laschen 50 (von denen in 3 nur eine gezeigt ist), greifen in das Grundteil 10 ein und die Nase 52 sorgt für eine kraft- und formschlüssige Verbindung zwischen den Teilen 10, 40, wie sie für ein Verstemmen (engl: press-fit stem) typisch ist. Bei dem Prozess des Verstemmens kommt es zu einer plastischen Verformung. Diese Verformung des freien Endes 54 der Lasche (bei der die Nase endgültig geformt wird) erfolgt in einer Weise, dass sich Kante 56 und Nase 52 unlösbar ineinander verkeilen. Weitere in 3 erkennbare Details sind bereits in den vorangegangenen Figuren erkennbar, sodass sie an dieser Stelle nicht noch einmal beschrieben werden sollen. Durch das Verstemmen kommt es zu einer Ausrichtung der beiden Teile 10, 40 relativ zueinander.
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4 zeigt schließlich auf der linken Seite das aus den vorherigen Figuren bekannte Grundteil 10. Auf der rechten Seite ist in einer schematischen Detaildarstellung eine Draufsicht auf einen Zahn 32 der Anlasserverzahnung 14 dieses Grundteils 10 (beziehungsweise des Schwungrades 12) gezeigt. Blickrichtung ist radial in Richtung der Achse 30 auf einen Zahn 32 der Anlasserverzahnung 14.
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Die parallel zur Achse 30 verlaufenden Zahnflanken 60, 62 sind dabei in ihrer Längserstreckung nicht gerade bzw. eben sonder weisen eine Balligkeit auf. Die eine Zahnflanke 60 eines jeden Zahns 32 ist ballig (oder bauchig bzw. konvex) ausgebildet, die gegenüberliegende andere Zahnflanke 62 ist negativ ballig (oder hohl bzw. konkav) ausgebildet. Bei einer durch Kaltwalzen hergestellten Anlasserverzahnung 14 ist die ballige Ausbildung einer der Zahnflanken 60 immer gewährleistet.
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Bei der Verwendung des Schwungrades 12 zum Anlassen einer Brennkraftmaschine im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs durch einen Anlasser ist nun darauf zu achten, dass die Zähne des Anlasserritzels in einer Drehrichtung mit den Zähnen 32 der Anlasserverzahnung 14 kämmen, bei der die Kraftübertragung über die eine, ballige Zahnflanke 60 der Zähne 32 der Anlasserverzahnung 14 erfolgt.
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Es ergeben sich folgende wichtige Aspekte:
Um die beiden einzelnen Teile 10, 40 des Schwungrades 12 (Grundteil 10 mit kalt-gewalzter Verzahnung 14 und weiteres Teil 40 mit Reibfläche 48 für die Kupplungsscheibe) miteinander zentriert verbinden zu können, ohne die Benutzung zusätzlicher Teile, wie Niete oder gar Schrauben, werden die beiden Teile 10, 40 mit einer Verstemmung 58 oder einer anderen formschlüssigen Verbindung versehen, die direkt bei der Montage angefügt wird.
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Hierbei wird wieder die spanlose Variante bevorzugt, da ein zusätzliches Bohren für Niete, als auch der Gewindeschnitt für Schrauben als Fixiermöglichkeit entfallen kann. Die vorherige Zentrierung erfolgt über Nocken, insbesondere drei Nocken, die 120° zueinander versetzt sind oder alternativ die in das Grundteil 10 eingepressten Passstifte oder in ähnlicher Form. Dies hat fertigungs- und montagetechnische Vorteile, die sich erneut positiv auf die Kosten des Gesamtsystems auswirken.
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Die Verzahnung 14 wird hinsichtlich ihrer Funktion, in Form von Balligkeiten in der Flankenlinie, die beim Fertigen entstehen, so geschickt gewählt, dass diese für die spätere Funktion in Verbindung mit dem Anlasserritzel im positiven Sinne genutzt werden können. Die positive Balligkeit der Zugflanke 60 und die damit verbundene negative Balligkeit der leer mitlaufenden Flanke 62 ermöglicht eine gute Momentübertragung beim Anlassen der Brennkraftmaschine.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Grundteil
- 12
- Schwungrad
- 14
- Anlasserverzahnung
- 16
- Außenbereich
- 18
- Innenbereich
- 20
- Zwischenbereich
- 22
- Bohrung
- 24
- Seite
- 26
- Verschraubungsstruktur
- 28
- axialer Abschluss
- 30
- Achse
- 32
- Zahn
- 34
- abgerundete Kontur
- 36
- Auflaufschräge
- 38
- Rücksprung
- 40
- weiteres Teil
- 42
- Durchbruch
- 44
- Seite
- 46
- ebene Fläche
- 48
- Reibfläche
- 50
- Lasche
- 52
- Nase
- 54
- freies Ende
- 56
- Kante
- 58
- Verstemmung
- 60
- Zahnflanke
- 62
- Zahnflanke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008057649 A1 [0003]