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Die Erfindung betrifft ein Berstelement zum Schutz einer galvanischen Zelle vor schädigendem Überdruck umfassend einen im Wesentlichen flächig ausgebildeten Grundkörper.
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Ferner betrifft die Erfindung eine galvanische Zelle mit einer Druckfreigabeöffnung und einem in die Druckfreigabeöffnung eingesetzten Berstelement.
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Stand der Technik
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Berstelemente zum Schutz einer galvanischen Zelle vor schädigendem Überdruck umfassend einen im Wesentlichen flächig ausgebildeten Grundkörper sind im Stand der Technik insbesondere als Berstmembranen oder Berstscheiben bekannt. Solche Berstelemente fungieren als Drucksicherung, und werden insbesondere bei Batteriezellen, wie Lithium-Ionen-Zellen, zum Schutz der Batteriezelle vor schädigendem Überdruck eingesetzt. Das Berstelement stellt dabei eine Art Sollbruchstelle in der inneren Abdichtung einer Batteriezelle dar. Das Berstelement öffnet dabei durch Zerbersten, wenn der Innendruck in der Batteriezelle bzw. dem Zellgehäuse der Batteriezelle einen bestimmten Wert überschreitet.
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Aus der Druckschrift
DE 103 28 862 B4 ist beispielsweise eine Lithiumbatterie bekannt, welche eine Berstmembran als Drucksicherung aufweist. Insbesondere bei Lithium-Ionen-Zellen kann es bei einer Erwärmung der Zelle, insbesondere in Folge eines Defekts, zu einer Gasbildung kommen. So können beispielsweise überhöhte Betriebstemperaturen aufgrund von fehlerhaft auftretenden hohen Strömen beim Nachladen einer Batteriezelle auftreten, die dazu führen, dass zumindest ein Teil des flüssigen Elektrolyten der Batteriezelle in einen gasförmigen Zustand übergeht, wodurch der Druck im Inneren der Zelle ansteigt. Diese Gasbildung führt dabei dazu, dass im Inneren der Zelle ein Überdruck entsteht. Ohne eine Drucksicherung, wie eine Berstmembran, besteht dabei die Gefahr, dass die Zelle platzen würde. Diese Gefahr wird durch eine in das Zellgehäuse einer solchen galvanischen Zelle eingesetzten Drucksicherung, insbesondere eine in ein Überdruckventil eingesetzte Berstmembran, reduziert. Die Drucksicherung öffnet bei einem bestimmten Druck innerhalb der Zelle, beispielsweise durch ein Zerbersten der in das Überdruckventil eingesetzten Berstmembran, sodass in der Zelle gebildetes Gas durch die freigegebene Öffnung abgeführt werden kann und der Druck im Inneren der Zelle abnimmt. Eine Berstmembran ist dabei üblicherweise in eine hierfür als Überdruckventil vorgesehene Öffnung des Zelldeckels eines Zellgehäuses der galvanischen Zelle eingeschweißt. Die Berstmembran ist dabei in der Regel aus demselben Material wie der Zelldeckel bzw. das Zellgehäuse der Batteriezelle, beispielsweise aus Aluminium oder rostfreiem Stahl, um somit unter anderem den Schweißvorgang zu vereinfachen und darüber hinaus das Zellgehäuse dicht gegen Feuchtigkeit zu verschließen.
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Eine Problematik bei derartigen Berstelementen besteht darin, das Berstelement so zu fertigen, dass dieses bei einem gewünschten Zellinnendruck zerbirst, also je nach beabsichtigtem Einsatz des Berstelementes insbesondere nicht bei einem zu geringen Zellinnendruck zerbirst oder nicht erst bei einem äußerst hohen Zellinnendruck zerbirst.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung ein eingangs genanntes Berstelement zu verbessern, insbesondere dahingehend, dass dasselbe Berstelement genutzt werden kann, um ein Zerbersten bei unterschiedlichen Zellinnendrücken zu erzielen. Darüber hinaus ist es eine Aufgabe der Erfindung eine galvanische Zelle zu verbessern, insbesondere hinsichtlich eines verbesserten Berstelementes als Drucksicherung, welches insbesondere ein Zerbersten bei niedrigeren oder bei höheren Zellinnendrücken als ein herkömmliches Berstelement ermöglicht.
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Offenbarung der Erfindung
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Zur Lösung der Aufgabe wird ein Berstelement zum Schutz einer galvanischen Zelle vor schädigendem Überdruck umfassend einen im Wesentlichen flächig ausgebildeten Grundkörper vorgeschlagen, wobei eine Seite des Grundkörpers eine Beschichtung aufweist. Der Grundkörper kann dabei insbesondere als Scheibe oder Streifen ausgebildet sein, vorzugsweise als Metallscheibe oder Metallstreifen. Vorteilhafterweise wird durch die erfindungsgemäße Beschichtung das Berstverhalten eines Berstelementes beeinflusst, insbesondere dahingehend, dass das Berstelement bei einem anderen Zellinnendruck zerbirst als ein herkömmliches Berstelement. Zur Beeinflussung des Berstverhaltens, insbesondere dahingehend, dass durch die Beschichtung des Berstelementes festgelegt wird, bei welchem Zellinnendruck ein erfindungsgemäßes Berstelement zerbersten soll, ist dabei insbesondere vorgesehen, die Dicke der Beschichtung und das Material der Beschichtung zu variieren. Die Beschichtung des Grundkörpers des Berstelementes ist vorzugsweise geeignet, das Berstelement vor Korrosion zu schützen. Dies ist besonders vorteilhaft, da Korrosion am Berstelement einer galvanischen Zelle dazu führen kann, dass die Dicke des Grundkörpers des Berstelementes abnimmt und somit ein Berstelement bereits bei einem geringeren Zellinnendruck birst, als ursprünglich geplant. Galvanische Zellen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere Batteriezellen, Akkumulatorzellen oder Brennstoffzellen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Beschichtung des Grundkörpers des Berstelementes einen kleineren Längenausdehnungskoeffizienten aufweist als der Grundkörper an sich. Der Längenausdehnungskoeffizient ist dabei die Proportionalitätskonstante zwischen der Temperaturänderung dT und der relativen Längenänderung dL/L eines Festkörpers. Aufgrund des kleineren Längenausdehnungskoeffizienten der Beschichtung gegenüber dem Grundmaterial des Grundkörpers des Berstelementes dehnen sich der Grundkörper und die Beschichtung bei Wärmeeinwirkung unterschiedlich aus. Dies führt vorteilhafterweise dazu, dass das Berstelement sich in Richtung der Beschichtung verformt beziehungsweise wölbt. Die Seite des Grundkörpers, der die Beschichtung aufweist, wölbt sich also konvex aus, während die nicht beschichtete Seite des Grundkörpers konkav gewölbt ist. Wird das erfindungsgemäße Berstelement also mit der beschichteten Seite des Grundkörpers in Richtung einer Wärmequelle angeordnet, insbesondere zum Inneren einer galvanischen Zelle weisend, so verformt sich das Berstelement bei Erwärmung der Zelle in Richtung des Zellinneren. Dies hat den vorteilhaften Effekt, dass eine zusätzliche Kraft notwendig ist, um das Berstelement zum Bersten zu bringen. Das Berstelement weist durch die vorgenannte Verformung somit eine positive Vorspannung auf. Aus diesem Grund muss bei einer Erwärmung der galvanischen Zelle der zum Bersten des Berstelementes erforderliche Zellinnendruck höher sein, als bei einem Berstelement mit gleich ausgebildetem Grundkörper aber ohne Beschichtung. Wird das erfindungsgemäße Berstelement dagegen derart angeordnet, dass der beschichtete Grundkörper von der Wärmequelle weg weist, d.h. dass die Beschichtung des Berstelementes nicht zum Zellinneren einer galvanischen Zelle zeigt, so verformt sich das Berstelement bei Erwärmung der galvanischen Zelle nach außen, also gerade nicht zum Zellinneren hin. Durch diese Verformung wird das Berstelement vorteilhafterweise bereits mit einer bestimmten Kraft beansprucht und ist sozusagen negativ vorgespannt. Dies führt zu dem vorteilhaften Effekt, dass bei einer Erwärmung der galvanischen Zelle der zum Bersten des erfindungsgemäßen Berstelementes erforderliche Zellinnendruck niedriger sein wird, als bei einem Berstelement mit gleich ausgebildetem aber unbeschichteten Grundkörper.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Beschichtung des Grundkörpers eine Emailbeschichtung ist. Der Grundkörper ist also vorteilhafterweise von einer Seite emailliert. Email als Beschichtung weist dabei den Vorteil auf, dass Email einen geringeren Längenausdehnungskoeffizient aufweist, als üblicherweise für den Grundkörper eines Berstelementes verwendete Werkstoffe, wie Aluminium oder rostfreier Stahl. Darüber hinaus weist Email vorteilhafterweise eine sehr gute chemische Beständigkeit auf, sodass ein erfindungsgemäßes Berstelement mit einer Emailbeschichtung vorteilhafterweise mit der Emailbeschichtung zum Zellinneren einer galvanischen Zelle weisend in einer Druckfreigabeöffnung einer galvanischen Zelle angeordnet werden kann. Die Emailbeschichtung wird dabei vorteilhafterweise durch ein Elektrolyt der galvanischen Zelle nicht chemisch angegriffen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Grundkörper des Berstelementes wenigstens eine Sollbruchstelle aufweist. Durch die Ausgestaltung der Sollbruchstelle kann vorteilhafterweise das Berstverhalten des erfindungsgemäßen Berstelementes weiter beeinflusst werden, und dabei insbesondere beeinflusst werden bei welchem Zellinnendruck das Berstelement zerbersten soll. Die wenigstens eine Sollbruchstelle wird dabei vorteilhafterweise durch wenigstens einen Einschnitt, insbesondere wenigstens eine Einkerbung, in den Grundkörper realisiert. Der wenigstens eine Einschnitt beziehungsweise die wenigstens eine Einkerbung ist dabei vorzugsweise auf der beschichteten Seite des Grundkörpers.
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Vorteilhafterweise weist die Beschichtung des Grundkörpers wenigstens eine Einkerbung korrespondierend der wenigstens einen Sollbruchstelle des Grundkörpers auf. Eine Einkerbung im Sinn der Erfindung kann dabei insbesondere auch ein schmaler nicht beschichteter Streifen entlang der Sollbruchstelle sein. Hierdurch wird die Funktion der Sollbruchstellen des Grundkörpers vorteilhafterweise nicht durch die Beschichtung beeinflusst, insbesondere nicht negativ durch die Beschichtung beeinflusst. Die Beschichtung weist durch die Einkerbung sozusagen ebenfalls Sollbruchstellen auf.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante ist vorgesehen, dass die Beschichtung des Grundkörpers an der wenigstens einen Sollbruchstelle des Grundkörpers unterbrochen ist. Wird der Grundkörper durch die wenigstens eine Sollbruchstelle in mehrere Einzelflächen unterteilt, so weist der Grundkörper im Prinzip mehrere Beschichtungen auf, wobei vorzugsweise jede der unterteilten Flächen eine Beschichtung aufweist. Durch die Unterbrechungen der Beschichtung wird die Funktion der wenigstens einen Sollbruchstelle des Grundkörpers vorteilhafterweise nicht beeinträchtigt, insbesondere nicht negativ beeinträchtigt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Grundkörper des Berstelementes zum Einschweißen in eine Druckfreigabeöffnung einer galvanischen Zelle Seitenränder aufweist, wobei die Seitenränder unbeschichtet sind oder die Beschichtung des Grundkörpers an den Seitenrändern zumindest dünner ist, als der Grundkörper an sich. Die Seitenränder ermöglichen dabei vorteilhafterweise, dass das Berstelement in eine Druckfreigabeöffnung einer galvanischen Zelle eingeschweißt werden kann, vorteilhafterweise ohne dass das Schweißen durch die Beschichtung beeinflusst wird, insbesondere nicht negativ beeinflusst wird.
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Zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe wird des Weiteren eine galvanische Zelle mit einer Druckfreigabeöffnung und einem in die Druckfreigabeöffnung eingesetzten Berstelement vorgeschlagen, wobei das Berstelement ein erfindungsgemäßes Berstelement ist. Das Berstelement kann dabei in jeglicher Kombination der vorgenannten Ausgestaltungsmöglichkeiten ausgestaltet sein.
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Als besonders vorteilhafte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen galvanischen Zelle wird vorgeschlagen, dass das Berstelement mit der Beschichtung nach Außen weisend in die Druckfreigabeöffnung eingesetzt ist. Vorzugsweise hat bei dieser Ausgestaltungsvariante der Grundkörper des Berstelementes beziehungsweise das Material des Grundkörpers einen größeren Längenausdehnungskoeffizienten als die Beschichtung. Vorzugsweise ist der Grundkörper aus Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung oder aus rostfreiem Stahl. Die Beschichtung des Grundkörpers ist vorzugsweise eine Emailbeschichtung. Eine solche vorteilhafte Ausgestaltung führt zu dem vorteilhaften Effekt, dass sich das Berstelement bei Erwärmung der galvanischen Zelle nach Außen verformt. Das Berstelement wird dadurch bereits mit einer bestimmten Kraft beansprucht und quasi vorgespannt. Diese Vorspannung führt dazu, dass bei einer Erwärmung der galvanischen Zelle der zum Bersten des Berstelementes erforderliche Zellinnendruck gegenüber einem gleichartigen unbeschichteten Berstelement sinkt. Durch die Beschichtung wird somit vorteilhafterweise erreicht, dass eine entsprechend ausgebildete galvanische Zelle ein Entweichen von von der galvanischen Zelle gebildeten Gas früher ermöglicht als ein Berstelement ohne Beschichtung.
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Als weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungsvariante der erfindungsgemäßen galvanischen Zelle ist vorgesehen, dass das Berstelement mit der Beschichtung zum Zellinneren weisend in die Druckfreigabeöffnung eingesetzt ist. Hierbei ist wiederum bevorzugt vorgesehen, dass das Material des Grundkörpers einen größeren Längenausdehnungskoeffizienten aufweist, als die Beschichtung des Grundkörpers bzw. dass die Beschichtung des Grundkörpers einen kleineren Längenausdehnungskoeffizienten aufweist als der Grundkörper an sich. Erwärmt sich die galvanische Zelle, so verformt sich das Berstelement aufgrund der Beschichtung mit dem kleineren Längenausdehnungskoeffizienten als der Grundkörper zum Zellinneren hin. Das Berstelement wird dadurch quasi vorgespannt. Hierdurch ist eine zusätzliche Kraft nötig, um das Berstelement zum Bersten zu bringen. Aus diesem Grund ist bei einer Erwärmung der galvanischen Zelle der zum Bersten des erfindungsgemäßen Berstelementes erforderliche Druck im Zellinneren der galvanischen Zelle höher als bei Verwendung eines unbeschichteten Berstelementes mit einem ansonsten vergleichbar ausgebildeten Grundkörper. Mit ein und demselben erfindungsgemäßen Berstelement lässt sich somit vorteilhafterweise eine galvanische Zelle bereitstellen, welche bereits bei vergleichsweise niedrigem Zellinnendruck entgast, und eine galvanische Zelle, welche erst bei einem vergleichsweise hohem Zellinnendruck entgast.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der galvanischen Zelle ist der Grundkörper des Berstelementes aus dem gleichen Material wie das die Druckfreigabeöffnung aufweisende Element der galvanischen Zelle. Hierdurch ist vorteilhafterweise ein artgleiches bzw. stoffgleiches Einschweißen des Berstelementes in die Druckfreigabeöffnung der galvanischen Zelle ermöglicht. Die Druckfreigabeöffnung ist dabei vorzugsweise in dem Zelldeckel eines Zellgehäuses angeordnet, wobei das Zellgehäuse die galvanische Zelle umgibt.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten, Merkmale und Ausgestaltungsdetails der Erfindung werden im Zusammenhang mit den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 in einer schematischen Darstellung eine Draufsicht eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Berstelement;
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2 in einer schematischen Darstellung eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Berstelement;
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3 in einer schematischen Darstellung eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäße galvanische Zelle mit einem erfindungsgemäßen Berstelement;
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4 in einer schematischen Darstellung eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels für ein in eine Druckfreigabeöffnung einer galvanischen Zelle eingesetztes Berstelement; und
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5 in einer schematischen Darstellung eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels für ein in eine Druckfreigabeöffnung einer galvanischen Zelle eingesetztes Berstelement.
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In 1 ist ein als Berstmembran ausgebildetes Berstelement 1 dargestellt. Das Berstelement 1 weist dabei einen Grundkörper 4 auf, welcher aus einem metallischen Werkstoff ist, insbesondere aus Aluminium oder aus rostfreiem Stahl. Der Grundkörper 4 weist dabei eine Sollbruchstelle 6 auf, welche das Bersten des Berstelementes 1 bei einem vorbestimmten Druck vereinfacht. Der Grundkörper 4 des Berstelementes 1 ist von einer Seite (in 1 der dem Betrachter zugewandten Seite) mit einer Emailbeschichtung 5 versehen, wobei die Emailbeschichtung 5 entlang der Sollbruchlinie 6 korrespondierende Sollbruchlinien 6 aufweist. Die Emailbeschichtung 5 bedeckt die eine Seite des Grundkörpers 4 des Berstelementes 1 dabei nicht vollständig, sondern es verbleiben das gesamte Berstelement 1 umlaufende Seitenränder 7. Mit diesen Seitenrändern 7 kann das Berstelement 1 vorteilhafterweise in eine Druckfreigabeöffnung einer galvanischen Zelle eingeschweißt werden.
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In 2 ist eine Seitenansicht eines als Berstmembran ausgebildeten Berstelementes 1 dargestellt. Der Grundkörper 4 ist dabei wiederum aus einem metallischen Werkstoff. Einseitig ist der Grundkörper 4 mit Email beschichtet, wobei die Beschichtung 5 einen kleineren Längenausdehnungskoeffizienten aufweist als der Grundkörper 4 an sich. Der Grundkörper 4 des Berstelementes 1 weist eine Sollbruchstelle 6 auf, an der der Grundkörper 4 eingekerbt ist. Die Beschichtung 5 ist entlang der Einkerbung 6 unterbrochen.
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In 3 ist eine galvanische Zelle 2 dargestellt. Die galvanische Zelle 2 kann insbesondere eine nachladbare Lithium-Ionen-Zelle sein. Die galvanische Zelle 2 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als prismatische Zelle mit einem Zellgehäuse 11 und einem Zelldeckel 12 ausgebildet. Durch den Zelldeckel 12 ragen Zellterminals 13, welche mit der negativen Elektrode und der positiven Elektrode der galvanischen Zelle 2 elektrisch leitend verbunden sind und der elektrischen Kontaktierung der galvanischen Zelle 2 dienen. Zwischen den Zellterminals 13 befindet sich eine Druckfreigabeöffnung 8 in dem Zelldeckel 12. In die Druckfreigabeöffnung 8 ist ein erfindungsgemäßes Berstelement 1, welches als Berstmembran ausgebildet ist, eingebracht und mit dem Zelldeckel 12 verschweißt, sodass die galvanische Zelle 2 im Normalbetrieb insbesondere gegen Feuchtigkeit abgedichtet ist. Die Druckfreigabeöffnung 8 zusammen mit dem darin eingesetzten Berstelement 1 stellt dabei quasi ein Überdruckventil dar. Das Berstelement 1 weist eine Sollbruchstelle 6 auf. Der Grundkörper des Berstelementes 1 ist einseitig beschichtet, wobei das Berstelement 1 mit der Beschichtung zum Zellinneren weisend in der Druckfreigabeöffnung 8 angeordnet ist. Die Beschichtung weist dabei einen kleineren Längenausdehnungskoeffizienten auf, als der Grundkörper des Berstelementes 1 an sich. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Grundkörper eine Emailbeschichtung aufweist. Der Grundkörper an sich ist in dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel aus dem gleichen Material wie der Zelldeckel 12 der galvanischen Zelle 2. Insbesondere können der Grundkörper des Berstelementes 1 und der Zelldeckel 12 aus Aluminium sein.
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Im Zusammenhang mit 4 und 5 wird der Effekt der Beschichtung 5 des Berstelementes 1 näher erläutert. Dabei ist ein Berstelement 1 in eine Druckfreigabeöffnung 8 eines Zelldeckels 12 eingeschweißt, wobei der Zelldeckel 12 wiederum mit einem Zellgehäuse 11 verbunden ist. Das Zellgehäuse 11 umgibt dabei eine in 4 und 5 nicht näher dargestellte galvanische Zelle, beispielsweise eine Lithium-Ionen-Zelle. In den in 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispielen ist jeweils vorgesehen, dass das Berstelement 1 einen Grundkörper 4 mit einer Sollbruchstelle 6 aufweist. Der Grundkörper 4 ist dabei jeweils einseitig mit einer Beschichtung 5, insbesondere mit einer Emailbeschichtung, versehen. Die Beschichtung 5 des Berstelementes 1 weist dabei jeweils einen kleineren Längenausdehnungskoeffizienten auf, als der Grundkörper 4 des Berstelementes 1. In 4 ist das Berstelement 1 mit der Beschichtung 5 zum Zelläußeren 9 weisend und in 5 mit der Beschichtung 5 zum Zellinneren 10 weisend angeordnet. Die Beschichtung 5 ist dabei im Bereich der Sollbruchstelle 6 derart eingekerbt, dass die Beschichtung 5 an dieser Stelle unterbrochen ist.
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In den in 4 und 5 dargestellten Szenarien hat sich die galvanische Zelle erwärmt, beispielsweise aufgrund eines Zelldefektes, wobei die Auswirkung der Erwärmung der Zelle auf das Berstelement 1 in 4 und 5 dargestellt ist. Da die Beschichtung 5 des Berstelementes 1 einen kleineren Längenausdehnungskoeffizienten als der Grundkörper 4 des Berstelementes 1 aufweist, verformt sich das Berstelement 1, wie in 4 dargestellt, nach Außen. Es entsteht eine Wölbung, die eine negative Vorspannung des Berstelementes 1 hervorruft. Aufgrund dieser Vorspannung wird das Berstelement 1 bereits bei einem Zellinnendruck bersten, der niedriger ist, als der Zellinnendruck, der ein Berstelement 1 mit einem gleich ausgestalteten aber unbeschichteten Grundkörper 4 zum Bersten bringen würde. Der Zellinnendruck, bei welchem das Berstelement 1 bersten würde, ist in 4 durch den Pfeil 3 symbolisch dargestellt.
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Ein zu dem beschriebenen Effekt umgekehrter Effekt tritt ein, wenn das Berstelement 1 mit der Beschichtung 5 zum Zellinneren 10 weisend in der Druckfreigabeöffnung 8 eines Zelldeckels 12 angeordnet wird, wie in 5 dargestellt. Aufgrund des kleineren Längenausdehnungskoeffizienten der Beschichtung 5 gegenüber dem Grundkörper 4 wölbt sich das Berstelement 1 bei einer Erwärmung der galvanischen Zelle zum Zellinneren 10 hin. Das heißt, dass das Berstelement 1 eine positive Vorspannung erfährt. Durch diese Verformung des Berstelementes 1 ist daher ein höherer Zellinnendruck erforderlich, um das Berstelement 1 zum Bersten zu bringen, als bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel, obwohl das Berstelement 1 an sich in den in 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispielen gleich ausgebildet ist. Unterschiedlich in den dargestellten Ausführungsbeispielen ist lediglich die Art und Weise der Anordnung des Berstelementes 1 in der Druckfreigabeöffnung 8. Der zum Zerbersten des in 5 gezeigten Berstelementes 1 erforderliche Zellinnendruck ist in 5 durch die Pfeile 3 symbolisch dargestellt. Durch die größere Anzahl von Pfeilen im Vergleich zu 4 wird symbolisch dargestellt, dass der Zellinnendruck für ein Zerbersten des Berstelementes 1 in 5 deutlich höher sein muss, als der Zellinnendruck in dem in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel.
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Die in den Figuren dargestellten und im Zusammenhang mit diesen erläuterten Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung der Erfindung und sind für diese nicht beschränkend.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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