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Die Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung zur Herstellung von stabförmigen Produkten der Tabak verarbeitenden Industrie mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Unter stabförmigen Produkten der Tabak verarbeitenden Industrie werden im Allgemeinen z.B. Zigaretten, Zigarillos oder deren Filter verstanden, welche durch ein Hüllmaterial umfasst sind. Die Produkte werden in der Maschine in einem automatischen Herstellungsprozess hergestellt, wobei das Hüllmaterial in Form einer Bahn zugeführt wird, in das Hüllmaterial Tabak oder Filtermaterial eingelegt wird, und die Hüllbahn anschließend zur Bildung eines stabförmigen Stranges verklebt wird. Die stabförmigen Produkte werden anschließend in einer vorbestimmten Länge von dem Strang abgeschnitten und weiter verarbeitet. Zum Transport der stabförmigen, formfixierten Produkte ist eine Anlage mit mehreren Transportvorrichtungen mit rotatorisch antreibbaren Transporttrommeln vorgesehen, welche an ihren äußeren Umfängen eine Vielzahl von Mulden aufweisen, in denen die Produkte während des Transportes mittels eines Unterdrucks gehalten werden. Zur Übergabe der Produkte von einer Transporttrommel zu einer folgenden Transporttrommel werden die Produkte aus den Mulden der übergebenden Transporttrommel durch Aufhebung des Unterdrucks in den Mulden und durch einen Unterdruck in den Mulden der übernehmenden Transporttrommel übergeben. Ferner können die in die Mulden führenden Druckluftleitungen zur Reinigung oder zur Entnahme der Produkte an anderen Stellen des Umfanges der Transporttrommeln mit Druckluft beaufschlagt werden. Die in die Mulden führenden Druckluftleitungen sind dazu strömungstechnisch an einer oder mehreren Stellen des Umfangs der Transporttrommel mit einem Druckluftsystem der Transporteinrichtung verbindbar. Die Anordnung der Stellen an dem Umfang der Transporttrommeln, an denen die Produkte übernommen, übergeben oder entnommen werden oder an denen die Druckluftleitungen zum Reinigen ausgeblasen werden, d.h. an denen die Mulden mit Über- oder Unterdruck beaufschlagt werden, ist dabei abhängig von der Funktion und der Anordnung der jeweiligen Transporttrommel in dem Transportweg der Produkte.
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Die Transportvorrichtungen weisen zur Druckbeaufschlagung der Mulden ein aufwendiges Druckluftsystem auf, welches durch mehrere an eine externe Druckluftquelle angeschlossene Druckluftleitungen und Druckluftkammern in einem feststehenden Lagerflansch verwirklicht ist.
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Sofern in dem Transportweg mehrfachlange Produkte transportiert werden, werden diese mittels einer Schneidvorrichtung in mehrere fluchtend zueinander ausgerichtete Produkte kürzerer Länge geschnitten. Zur Weiterverarbeitung der geschnittenen Produkte müssen diese dann über den Umfang gestaffelt und anschließend wieder axial in eine parallele Ausrichtung zueinander zu einem Ring mit einer der Länge der Produkte entsprechenden Breite zusammengeschoben werden. Zur Staffelung der Produkte und zum anschließenden Schieben der Produkte sind eine sogenannte Staffeltrommel und eine Schiebetrommel vorgesehen, welche jeweils besondere Ausführungsformen der Transporttrommeln sind. Die Staffeltrommel weist als Besonderheit zwei angetriebene Teiltransporttrommeln mit jeweils einem Ring aus parallel zueinander ausgerichteten Aufnahmen auf, wobei die Ringe exzentrisch zueinander angeordnet sind. Die Aufnahmen der beiden Ringe sind an einer Übernahmestelle des Umfanges der Staffeltrommel fluchtend zueinander ausgerichtet, so dass die in den Mulden der übergebenden Transporttrommel angeordneten geschnittenen Produkte in der Übernahmestelle von der Staffeltrommel übernommen werden können.
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Da eine Staffelung der Produkte nur für bestimmte Produktionsprozesse erforderlich ist, kann es erforderlich sein, dass bei einem Umrüsten der Anlage für einen anderen Produktionsprozess eine Staffeltrommel gegen eine einfache Übergabetrommel ausgetauscht werden muss. Dies wäre z.B. bei einem Umrüsten der im Stand der Technik verwendeten Anlage der Anmelderin von einem 4-fach auf einen 2-fach oder von einem 6-fach auf einen 3-fach Schnitt der Fall. Diese Umrüstung stellt einen sehr zeitaufwendigen Umbau der Anlage bzw. der Transportvorrichtung dar, da eine neue Welle eingesetzt werden muss und das Getriebe angepasst werden muss. Dies ist insbesondere deshalb erforderlich, da die Übergabetrommel und die Staffeltrommel eine unterschiedliche Druckluftführung bedingt durch unterschiedliche Übergabe- und Übernahmestellen aufweisen, welche wiederum durch die unterschiedliche Geometrie und Funktion der Transporttrommeln bedingt ist. Ferner werden die Aufnahmen der Transporttrommeln an unterschiedlichen Stellen des Umfanges sauber geblasen, so dass das Druckluftsystem auch aus diesem Grunde angepasst werden muss.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Transportvorrichtung mit einer Transporttrommel zu schaffen, bei der die Transportvorrichtung in möglichst kurzer Zeit und mit einem möglichst geringen Aufwand zum Betrieb mit einer anderen Transporttrommel umgerüstet werden kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Transportvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen, den Figuren und der zugehörigen Beschreibung zu entnehmen.
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Gemäß dem Grundgedanken der Erfindung wird vorgeschlagen, dass ein Adapterstück zur Anordnung einer zweiten Transporttrommel anstelle der ersten Transporttrommel auf demselben Lagerflansch vorgesehen ist, welches wenigstens eine Druckluftleitung aufweist, durch welche das Druckluftleitungsnetz in dem Lagerflansch individuell an die zweite Transporttrommel adaptierbar ist.
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Unter dem Begriff Druckluftleitung und Druckluftleitungsnetz wird dabei jede Druckluftleitung verstanden, in welcher Druckluft mit einem von dem Umgebungsdruck unterschiedlichen Druck von einer Druckluftquelle zu verschiedenen Orten weitergeleitet wird. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um Über- oder Unterdruck handelt.
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Der Vorteil der vorgeschlagenen Lösung besteht darin, dass die Transporteinrichtung sehr viel schneller umgerüstet werden kann, da für die Umrüstung nur die erste Transporttrommel demontiert und anschließend das Adapterstück und die zweite Transporttrommel auf demselben Lagerflansch montiert werden müssen. Es ist kein Austausch der Welle, kein Austausch des Lagerflansches und keine Anpassung des Getriebes erforderlich, so dass der erforderliche Zeitaufwand und die Kosten für die Umrüstung erheblich reduziert werden können. Insbesondere ist es dabei wichtig, dass das Druckluftleitungsnetz des Lagerflansches durch das Adapterstück an die zweite Transporttrommel adaptiert wird. Dieses Adaptieren des Druckluftleitungsnetzes erfolgt durch die in dem Adapterstück vorgesehene zweite Druckluftleitung, durch welche die aus dem Druckluftleitungsnetz zugeführte Druckluft zu einer an der zweiten Transporttrommel vorgesehenen Übergabestelle, Übernahmestelle oder Sauberblasstellen verlängert wird. Das Druckluftsystem in dem Lagerflansch wird durch das Adapterstück praktisch in Bezug zu der zweiten Transporttrommel individualisiert. Dadurch können auf ein und demselben Lagerflansch mit einem standardisierten Druckluftleitungssystem durch das Anordnen verschiedener Adapterstücke verschiedene Transporttrommeln mit einer individuellen Druckluftführung angeordnet werden, ohne dass dazu die Antriebseinheit oder der Lagerflansch demontiert oder ausgetauscht werden müssen.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass das Adapterstück eine Anlagefläche mit einer an die Außenform des Lagerflansches angepassten Formgebung aufweist, wobei die Anlagefläche bevorzugt derart geformt ist, dass eine Anordnung des Adapterstückes in ausschließlich einer vorgegebenen Ausrichtung in Umfangsrichtung an dem Lagerflansch möglich ist, und/oder eine Anordnung des Adapterstückes in ausschließlich einer vorgegebenen Ausrichtung in Axialrichtung an dem Lagerflansch möglich ist. Die Anlagefläche des Adapterstückes bildet eine mechanische Codierung, welche die Anordnung und die Ausrichtung des Adapterstückes an dem Lagerflansch vorgibt. Dies ist insbesondere deshalb von Vorteil, da die Druckluftleitung in dem Adapterstück nur in einer vorbestimmten Ausrichtung und Anordnung des Adapterstückes an das Druckluftsystem des Lagerflansches und an die zu den Mulden der Transporttrommel führenden Druckluftleitungen angeschlossen werden kann.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass die Anlagefläche derart geformt ist, dass das Adapterstück in der durch die Anlagefläche vorgegebene Ausrichtung und Anordnung wenigstens eine Mündung einer zweiten Druckluftleitung des Lagerflansches verschließt. Durch das Verschließen der Mündung kann eine bei der vorher verwendeten Transporttrommel benötigte Druckluftleitung auf sehr einfache Art und Weise deaktiviert werden, sofern diese bei der neuen Transporttrommel nicht mehr benötigt wird.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Transportvorrichtung wenigstens eine Einzelantriebseinheit zum Antreiben der ersten und der zweiten Transporttrommel aufweist. Die Einzelantriebseinheit dient ausschließlich zum Antrieb der Transporttrommel, welche gerade an der Transportvorrichtung angeordnet ist. Dadurch kann die Drehbewegung der Transporttrommel separat gesteuert werden, was insbesondere hinsichtlich der Verwendung von unterschiedlichen Transporttrommeln an der Transportvorrichtung von Vorteil ist, da deren Antrieb dadurch sehr einfach mittels einer geeigneten Steuereinrichtung zu der Drehbewegung der Transporttrommeln der benachbarten Transportvorrichtungen synchronisiert und individuell gesteuert werden kann.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass an der Außenseite des Adapterstückes wenigstens eine erste Druckluftkammer vorgesehen ist, in welche die Druckluftleitung des Adapterstückes mündet, und welche derart ausgerichtet und bemessen ist, dass beim Umlaufen der zweiten Transporttrommel immer wenigstens zwei in eine Mulde mündende Druckluftleitungen in wenigstens einer Drehwinkelstellung der Transporttrommel gleichzeitig strömungstechnisch an die erste Druckluftkammer anschließbar sind. Die erste Druckluftkammer wirkt damit als Verteilkammer, in welche die durch die Druckluftleitung des Adapterstückes zugeführte Druckluft eingeleitet wird, und aus der die Druckluft dann gleichzeitig durch die beiden in eine Mulde führenden Druckluftleitungen weitergeleitet wird. Dadurch können beide in jeweils eine Mulde führenden Druckluftleitungen unter Verwendung einer einzigen Druckluftleitung in dem Adapterstück an das Druckluftleitungsnetz des Lagerflansches angeschlossen werden. Da das Adapterstück und die Verteilkammer feststehend sind und die Transporttrommel an der Verteilkammer mit den in die Mulden mündenden Druckluftleitungen vorbeibewegt wird, werden die Mulden an genau einer Stelle des Umfanges während des Umlaufens mit Druckluft mit Unter- oder Überdruck beaufschlagt, welche durch die Positionierung der Verteilkammer vorgegeben ist.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass die erste Druckluftkammer ovalförmig ausgebildet und derart ausgerichtet ist, dass die längere Hauptachse senkrecht zu der Bewegungsrichtung der vorbei bewegten Mulden ausgerichtet ist. Durch die Formgebung und die Ausrichtung der Druckluftkammer weist die Druckluftkammer in Richtung der Drehbewegung der Transporttrommel ein kleineres Maß auf, so dass die Mulden über einen verhältnismäßig kleinen Drehwinkel mit Unter- oder Überdruck beaufschlagt werden. Gleichzeitig können die Mulden aufgrund der Ovalform der Druckluftkammer über zwei oder mehrere in die Mulden mündende Druckluftleitungen mit Unter- oder Überdruck beaufschlagt werden, welche zeitgleich in einer Stellung der Transporttrommel an die erste Druckluftkammer anschließbar sind. Idealerweise weist die erste Druckluftkammer eine an die Form der Mulden angepasste Formgebung oder sogar eine zu der Form der Mulden identische Form auf.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass an dem Lagerflansch eine zweite Druckluftkammer vorgesehen ist, in welche eine Druckluftleitung des Lagerflansches und die Druckluftleitung des auf dem Lagerflansch aufgesetzten Adapterstückes münden. Die zweite Druckluftkammer an dem Adapterstück dient dazu, die Druckluftleitung in dem Adapterstück mit dem Druckluftleitungsnetz in dem Lagerflansch zu verbinden. Da die Druckluftleitung in dem Adapterstück z.B. aus fertigungstechnischen Gründen keinen beliebigen Verlauf aufweisen kann, kann es grundsätzlich problematisch sein, die Druckluftleitung in ihrem Verlauf so herzustellen, dass sie das Druckluftleitungsnetz des Lagerflansches mit den in die Mulden mündenden Druckluftleitungen der Transporttrommel strömungstechnisch verbinden. Durch die Druckluftkammer, welche z.B. durch eine flächige Vertiefung an der Anlagefläche des Adapterstückes verwirklicht sein kann, kann die Druckluft zunächst einmal in einem größeren Hohlraum verteilt werden. Die Druckluftkammer ist dann so geformt und bemessen, dass die Druckluftleitung in Form einer geraden Bohrung ausgebildet sein kann, welche kostengünstig und einfach herzustellen ist. Sofern eine oben beschriebene erste Druckluftkammer vorgesehen ist, kann die Druckluftleitung in dem Adapterstück durch eine gerade beide Druckluftkammern verbindende Druckluftleitung gebildet sein, welche z.B. sehr einfach gebohrt werden kann. In diesem Fall dienen die Druckluftkammern dazu, die Druckluft an einem bestimmten Ort der Oberfläche des Adapterstückes bereitzustellen bzw. an diesen weiterzuleiten, während die Druckluftleitung in dem Adapterstück allein der Verbindung der an der Oberfläche vorgesehenen Druckluftkammern dient.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass eine Druckluftleitung des Druckluftleitungsnetzes des Lagerflansches und die Druckluftleitung des auf dem Lagerflansch aufgesetzten Adapterstückes in Umfangsrichtung versetzt zueinander in die zweite Druckluftkammer münden. Die zweite Druckluftkammer bildet dadurch praktisch eine Verteilkammer, zur Weiterleitung der Druckluft über den Umfang, aus der die Druckluft dann durch die fertigungstechnisch günstig herzustellende gerade Druckluftleitung weitergeleitet wird.
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Ferner kann die Druckluftleitung in dem Adapterstück in der auf den Lagerflansch aufgesetzten Stellung axial schräggerichtet sein, so dass der Abgabeort der Druckluft relativ zu der zweiten Druckluftkammer oder der Mündung der an das Adapterstück angeschlossenen Druckluftleitung des Lagerflansche axial versetzt ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt:
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1: eine Transportvorrichtung mit zwei verschiedenen Transporttrommeln; und
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2: einen vergrößerten Ausschnitt eines Lagerflansches mit einem daran angeordneten Adapterstück.
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In der 1 ist eine erfindungsgemäße Transportvorrichtung mit einer Antriebseinrichtung 1 und einer ersten Transporttrommel 2 und einer zweiten Transporttrommel 3 zu erkennen. Die erste Transporttrommel 2 ist eine Staffeltrommel mit zwei separat antreibbaren Teiltransporttrommeln 7 und 8, auf denen jeweils eine Vielzahl von in Ringen angeordneten Mulden 4 und 5 vorgesehen sind. Die Ringe der Mulden 4 und 5 sind parallel und exzentrisch zueinander angeordnet, und zwar derart, dass sie sich in einer Übernahmestelle tangieren und die Mulden 4 und 5 in der Übernahmestelle fluchtend ineinander übergehen.
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Die zweite untere Transporttrommel 3 ist eine Übergabetrommel und umfasst einen Trommelkörper 16 mit ebenfalls einer Vielzahl von in einem Ring angeordneten Mulden 6.
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In den Mulden 4, 5 und 6 sind jeweils paarweise zwei kleine nicht zu erkennende Bohrungen vorgesehen, durch welche die Mulden 4, 5 und 6 mit Unter- oder Überdruck beaufschlagbar sind.
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Die Antriebseinrichtung 1 ist an einem Rahmen einer übergeordneten Anlage befestigbar und umfasst einen feststehenden Lagerflansch 10 mit einem zylindrischen exzentrisch angeordneten Lagerfortsatz 25. Ferner ist ein Antriebsflansch 9 vorgesehen, welcher drehfest mit einer ersten Verzahnung 14 verbunden ist und über ein Lager 13 auf dem Lagerflansch 10 gelagert ist. Außerdem ist eine Antriebswelle 11 vorgesehen, welche drehfest mit einer zweiten Verzahnung 15 verbunden ist. In dem Lagerflansch 10 ist ein Druckluftleitungsnetz vorgesehen, welches an eine externe Druckluftquelle anschließbar ist. Von dem Druckluftleitungsnetz ist nur eine Öffnung einer ersten Druckluftleitung 12 zu erkennen.
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Die erste und zweite Verzahnung 14 und 15 werden durch einen Eingriff von weiteren angetriebenen, nicht dargestellten Zahnrädern rotatorisch angetrieben und sind Teil eines übergeordneten Getriebes der Anlage. Alternativ können der Antriebsflansch 9 und/oder die Antriebswelle 11 aber auch durch einen gemeinsamen oder zwei getrennte Einzelantriebseinheiten angetrieben werden, wodurch sie unabhängig von den weiteren Transportvorrichtungen der Gesamtvorrichtung angesteuert und gegebenenfalls auch unabhängig voneinander angesteuert werden können.
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Die Montage der ersten Transporttrommel 2, also der Staffeltrommel, auf der Antriebseinrichtung 1 erfolgt dadurch, indem die erste Transporttrommel 2 mit der ersten Teiltransporttrommel 7 auf den Antriebsflansch 9 aufgeschoben und an diesem befestigt wird. Gleichzeitig wird die zweite Transporttrommel 8 auf die Antriebswelle 11 aufgeschoben und mit dieser drehfest verbunden. Die erste Teiltransporttrommel 7 wird dann im Betrieb über die erste Verzahnung 14 und die zweite Teiltransporttrommel 8 über die zweite Verzahnung 15 rotatorisch angetrieben.
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Zum Austausch der ersten Transporttrommel 2 gegen die zweite Transporttrommel 3 wird zuerst die erste Transporttrommel 2 abgenommen und dann ein in der 2 zu erkennendes Adapterstück 17 auf den Lagerflansch 10 aufgesetzt und befestigt. Das Adapterstück 17 weist einen ersten Abschnitt 19 und einen zweiten Abschnitt 20 auf, welche jeweils eine teilringförmige Innenfläche aufweisen. Dabei entspricht der Innenradius der Innenfläche des ersten Abschnittes 19 dem Außenradius des Lagerfortsatzes 25 und der Innenradius der Innenfläche des zweiten Abschnittes 20 dem Außenradius des Lagerflansches 10. Die radial innere Fläche der Abschnitte 19 und 20 ergibt dadurch zusammen eine abgesetzte Anlagefläche 26, welche durch ihre Formgebung ein Ansetzen des Adapterstückes 17 in ausschließlich einer Stellung und Ausrichtung an dem Lagerflansch 10 vorgibt. Die Anlagefläche 26 bildet damit eine Art mechanische Codierung, welche die Montage des Adapterstückes 17 in der richtigen Stellung erleichtert. Der Absatz von dem Lagerfortsatz 25 auf den Lagerflansch 10 bildet außerdem einen Anschlag zur Begrenzung der Aufschiebebewegung des Adapterstückes 17, welcher das Auffinden der Sollposition des Adapterstückes 17 bei der Montage weiter erleichtert. Ferner ist das Adapterstück 17 aufgrund der unterschiedlichen Innenradien der Abschnitte 19 und 20 und der Exzentrizität des Lagerfortsatzes 25 in ausschließlich einer Stellung an dem Lagerflansch 10 befestigbar, in der sowohl der erste Abschnitt 19 an dem Lagerfortsatz 25 als auch der zweite Abschnitt 20 an dem Lagerflansch 10 jeweils mit den Innenflächen flächig anliegen.
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An der stirnseitigen Seitenwand des Lagerflansches 10 ist ferner eine Öffnung einer weiteren ersten Druckluftleitung 18 des Druckluftleitungsnetzes in dem Lagerflansch 10 zu erkennen, welche durch die Seitenwand des anliegenden ersten Abschnittes 19 des Adapterstückes 17 verschlossen wird. Die Druckluftleitung 18 dient bei einer Anordnung der Staffeltrommel an der Transportvorrichtung zum Sauberblasen der in die Mulden 4 und 5 mündenden Druckluftleitungen. Diese Funktion des Sauberblasens durch die erste Druckluftleitung 18 wird bei einer Anordnung der Übergabetrommel nicht benötigt, so dass die Druckluftleitung 18 durch das Adapterstück 17 bewusst verschlossen wird.
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Ferner sind an der radial äußeren Fläche des zweiten Abschnitts 20 des Adapterstückes 17 eine erste Druckluftkammer 23 und an der radial inneren Fläche des zweiten Abschnitts 20 eine zweite Druckluftkammer 21 vorgesehen, welche durch eine in Richtung der Drehachse 24 axial schräggerichtete zweite Druckluftleitung 22 in dem Adapterstück 17 strömungstechnisch miteinander verbunden sind. Die zweite Druckluftkammer 21 ist derart an dem Adapterstück 17 positioniert, dass sie durch das Ansetzen des Adapterstückes 17 unmittelbar über einer Austrittsöffnung einer in dem Lagerflansch 10 vorgesehenen ersten Druckluftleitung 12 zu liegen kommt. Dabei ist die zweite Druckluftkammer 21 streifenförmig ausgebildet und derart angeordnet, dass sie sich mit ihrer längeren Längsseite in Umfangsrichtung des Lagerflansches 10 erstreckt. Dadurch wird die durch die Druckluftleitung 12 aus dem Lagerflansch zugeführte Druckluft zuerst ein Stück in Umfangsrichtung weitergeleitet, bevor sie durch die zweite Druckluftleitung 22 radial nach außen und axial in Richtung des Lagerfortsatzes 25 weiter in die äußere erste Druckluftkammer 23 weitergeleitet wird.
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Nach dem Ansetzen des Adapterstückes 17, welches mit einem nicht dargstellten Steuerflansch verschraubt ist, wird die zweite Transporttrommel 3 mit dem Trommelkörper 16 aufgeschoben und an dem Antriebsflansch 9 befestigt. Dabei gelangen die Mulden 6 automatisch in eine Position, in der sie beim Umlaufen der Transporttrommel 3 an der ersten Druckluftkammer 23 vorbeigeführt werden. Die erste Druckluftkammer 23 ist ovalförmig ausgebildet und so ausgerichtet, dass die längere Hauptachse der Ovalform parallel zu den vorbei geführten Mulden 6 ausgerichtet ist. Die erste Druckluftkammer 23 ist ferner in Richtung der längeren Hauptachse so lang bemessen, dass beim Umlaufen der zweiten Transporttrommel 3 immer zwei in jeweils eine Mulde 6 mündende Druckluftleitungen zeitgleich strömungstechnisch an die erste Druckluftkammer 23 anschließbar sind und dadurch zeitgleich mit Unterdruck oder Überdruck beaufschlagt werden. Die Stelle an dem Umfang der zweiten Transporttrommel 3, an der die Mulden 6 mit Unterdruck oder Überdruck beaufschlagt werden, wird aufgrund der Anordnung des Adapterstückes 17 durch die Position der zweiten Druckkammer 23 bestimmt und nicht wie bei der Anordnung der ersten Transporttrommel 2 durch die Position der Öffnung der ersten Druckluftleitung 12 in dem Lagerflansch 10. Da die zweite Transporttrommel 3 einteilig ausgebildet ist, wird der Antriebspfad über die Antriebswelle 11 nicht genutzt.
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Insgesamt wird das Druckluftleitungssystem in dem Lagerflansch 10 durch die Verlängerung der ersten Druckluftleitung 12 und das Verschließen der weiteren ersten Druckluftleitung 18 an die an der zweiten Transporttrommel 3 vorgesehenen Übernahme-, Übergabe, Entnahme- und Sauberblasstellen adaptiert, wobei nicht alle der aufgeführten Funktionen an der zweiten Transporttrommel 3 vorgesehen sein müssen. Das Druckluftleitungssystem in dem Lagerflansch 10 kann praktisch als Standardleitungsnetz angesehen werden, welches unabhängig von der darauf gehaltenen Transporttrommel 2 oder 3 ist. Die individuelle Anpassung des Druckluftleitungsnetzes an die jeweilige Transporttrommel 2 oder 3 erfolgt dann durch das Anordnen des transporttrommelindividuell ausgeführten Adapterstückes 17. Die konstruktive Schnittstelle zum Umrüsten der Transportvorrichtung wird durch die erfindungsgemäße Lösung durch den feststehenden Lagerflansch 10 gebildet, welcher auf sehr einfache Art und Weise durch eine individuelle Bestückung mit entsprechenden Adapterstücken 17 und Transporttrommeln 2 oder 3 für eine andere Verwendung der Transportvorrichtung umgerüstet werden kann.