DE102013203396C5 - Rollbalg-Luftfeder - Google Patents
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Abstract
Rollbalg-Luftfeder (1) mit einem Abrollkolben (3), der über einen Luftfederbalg (4) mit einem Oberteil (2) verbunden ist, das eine Trennwand (7) aufweist, die eine von dem Luftfederbalg (4) und dem Abrollkolben (3) begrenzte Hauptluftkammer (8) mit veränderlichem Volumen von einer in dem Oberteil (2) ausgebildeten Zusatzluftkammer (9) mit festem Volumen trennt, wobei die Trennwand (7) eine Luftströmungsöffnung (11) zwischen der Hauptluftkammer (8) und der Zusatzluftkammer (9) enthält und wobei ein Verschlussmechanismus (10) für die Luftströmungsöffnung (11) vorhanden ist, der in der Trennwand (7) eingebaut ist und elektrisch zwischen einem geschlossenen und einem geöffneten Zustand umschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Abrollkolben (3) zwei axial beabstandete zylindrische Abschnitte mit voneinander verschiedenen Durchmessern (A, B) aufweist, nämlich einen zum Oberteil (2) proximalen Abschnitt mit kleinerem Durchmesser (A) und einen zum Oberteil (2) distalen Abschnitt mit größerem Durchmesser (B), wobei die Rollfalte (16) des Luftfederbalgs (4) bei hohem Federungsniveau, in dem der kleinere Durchmesser (A) des Abrollkolbens (3) wirksam ist, auf dem zylindrischen Abschnitt mit kleinerem Durchmesser (A) ausgebildet wird und wobei die Rollfalte (16) des Luftfederbalgs (4) bei tiefem Federungsniveau, in dem der größere Durchmesser (B) des Abrollkolbens (3) wirksam ist, auf dem zylindrischen Abschnitt mit größerem Durchmesser (B) ausgebildet wird, wobei die Luftfeder (1) bei hohem Federungsniveau eine größere Längsausdehnung als bei tiefem Federungsniveau hat, und dass die Hauptluftkammer (8), die Zusatzluftkammer (9) und die zwei axial beabstandeten zylindrischen Abschnitte des Abrollkolbens (3) derart dimensioniert sind, dass die Luftfeder (1) vier verschiedene Federsteifigkeiten (12, 13, 14, 15) aufweist, je nachdem, ob das hohe oder das tiefe Federungsniveau eingestellt ist und ob der Verschlussmechanismus (10) in dem geschlossenen oder dem geöffneten Zustand ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Rollbalg-Luftfeder gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie ein Kraftfahrzeug mit Rollbalg-Luftfedern.
- Eine Rollbalg-Luftfeder mit einem Abrollkolben, der über einen Luftfederbalg mit einem Oberteil verbunden ist, das eine Trennwand aufweist, die eine von dem Luftfederbalg und dem Abrollkolben begrenzte Hauptluftkammer mit veränderlichem Volumen von einer in dem Oberteil ausgebildeten Zusatzluftkammer mit festem Volumen trennt, wobei die Trennwand eine Luftströmungsöffnung zwischen der Hauptluftkammer und der Zusatzluftkammer enthält und wobei ein Verschlussmechanismus für die Luftströmungsöffnung vorhanden ist, ist aus der
WO 2002/035 113 A2 - Eine Rollbalg-Luftfeder mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patentanspruch 1 ist jeweils aus der
WO 2008/144 511 A1 WO 2005/108 818 A1 EP 0 166 702 A2 und derDE 60 2004 002 668 T2 bekannt. - Die
DE 10 2011 003 151 A1 offenbart eine Rollbalg-Luftfeder mit einem Abrollkolben, der zwei axial beabstandete zylindrische Abschnitte mit voneinander verschiedenen Durchmessern aufweist, wobei die Rollfalte des Luftfederbalgs je nach Einfederungsweg auf dem zylindrischen Abschnitt mit kleinerem Durchmesser oder auf dem zylindrischen Abschnitt mit größerem Durchmesser oder auf einem konischen Übergang dazwischen ausgebildet wird. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Rollbalg-Luftfeder mit verschleißarm und niveauunabhängig umschaltbarer Federsteifigkeit bereitzustellen, die eine besonders vorteilhafte Kombination von niveauunabhängigen und niveauabhängigen Einstellmöglichkeiten bietet.
- Diese Aufgabe wird durch eine Rollbalg-Luftfeder gemäß Patentanspruch 1 sowie ein Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
- Wie bekannt, ist der Verschlussmechanismus in der Trennwand eingebaut und ist elektrisch zwischen einem geschlossenen und einem geöffneten Zustand umschaltbar, um wahlweise eine Strömungsverbindung zwischen der Hauptluftkammer und der Zusatzluftkammer herzustellen. Ein derartiger Verschlussmechanismus ist besonders zuverlässig und verschleißarm realisierbar, z. B. in Form einer Klappe oder eines Sperrschiebers. Als Antrieb dafür eignen sich insbesondere elektromagnetische Antriebe, wie sie sich seit Jahrzehnten im Kraftfahrzeugbau bewährt haben und heutzutage auch sehr kostengünstig sind. Es kommen aber auch andere elektrische Antriebe in Frage, z. B. elektrisch beheizte Bimetall-Antriebe. Auch elektrostatische oder piezoelektrische Antriebe sind denkbar, z. B. für eine Vielzahl von Mikroklappen, die eine Vielzahl von kleinen Löchern in einer porösen Trennwand verschließen.
- Rollbalg-Luftfedern mit niveauunabhängig veränderbarer Federsteifigkeit sind im Stand der Technik zwar an sich bekannt, z. B. aus der
EP 2 228 241 A1 , doch haben die bekannten Lösungen einen komplizierten Aufbau, was sie verschleißanfällig macht. - Wie an sich bekannt, weist der Abrollkolben zwei axial beabstandete zylindrische Abschnitte mit voneinander verschiedenen Durchmessern auf, wobei die Rollfalte des Luftfederbalgs bei hohem Federungsniveau, wenn die Luftfeder eine größere Längsausdehnung hat, auf dem zylindrischen Abschnitt mit kleinerem Durchmesser ausgebildet wird und wobei die Rollfalte des Luftfederbalgs bei tiefem Federungsniveau, wenn die Luftfeder eine kleinere Längsausdehnung hat, auf dem zylindrischen Abschnitt mit größerem Durchmesser ausgebildet wird. Zu diesem Zweck ist der Luftfederbalg an dem zylindrischen Abschnitt mit kleinerem Durchmesser befestigt.
- Im Gleichgewichtszustand der Luftfeder, welcher durch die darin enthaltene Luftmenge bestimmt wird, die über einen Luftanschluss von außen veränderlich ist, und um diesen Gleichgewichtszustand herum rollt der Luftfederbalg entweder auf dem zylindrischen Abschnitt mit kleinerem Durchmesser oder auf dem zylindrischen Abschnitt mit größerem Durchmesser ab, wenn die Luftfeder ein- und ausfedert. Der Außenumfang des Luftfederbalgs bleibt in beiden Fällen gleich, da er durch die maximale Dehnung des Luftfederbalgs oder durch einen äußeren Stützzylinder begrenzt wird. Daher verschieben sich die tiefsten Punkte der Rollfalte des Luftfederbalgs radial nach außen, wenn der Luftfederbalg von dem zylindrischen Abschnitt mit kleinerem Durchmesser auf den zylindrischen Abschnitt mit größerem Durchmesser wechselt. Weil der Abstand der tiefsten Punkte der Rollfalte des Luftfederbalgs von der Mittellinie der Luftfeder den wirksamen Querschnitt einer Rollbalg-Luftfeder und damit die Federsteifigkeit bestimmt, ändert sich somit auch die Federsteifigkeit.
- Dies ermöglicht es, die Federsteifigkeit der Luftfeder auf eine sehr einfache Weise zusätzlich zu verstellen, nämlich durch Niveauveränderung. Abrollkolben mit über ihrer Länge veränderlichem Querschnitt für eine niveauabhängige Federsteifigkeit sind zwar grundsätzlich bekannt, nicht aber in der speziellen Form von zwei zylindrischen Abschnitten mit unterschiedlichen Durchmessern, wobei der Luftfederbalg an dem zylindrischen Abschnitt mit kleinerem Durchmesser befestigt ist, und nicht in der Kombination mit einer auch niveauunabhängig umschaltbaren Federsteifigkeit.
- Dies ermöglicht eine besonders vorteilhafte Kombination von niveauunabhängigen und niveauabhängigen Einstellmöglichkeiten, die sich besonders für Personenkraftfahrzeuge eignet, weil man mit relativ geringem Aufwand genau vier unterschiedliche Einstellungen bereitstellen kann, die für diesen Anwendungszweck normalerweise völlig ausreichen, so dass der Mehraufwand für noch mehr oder sogar kontinuierliche Einstellmöglichkeiten entfällt.
- Für die genannte Kombination von Einstellmöglichkeiten dimensioniert man die Hauptluftkammer, die Zusatzluftkammer und die zwei axial beabstandeten zylindrischen Abschnitte des Abrollkolbens derart, dass die Luftfeder vier verschiedene Federsteifigkeiten aufweist, je nachdem, ob das tiefe oder das hohe Federungsniveau eingestellt ist und ob der Verschlussmechanismus in dem geschlossenen oder dem geöffneten Zustand ist. Die vier verschiedenen Federungseinstellungen sind dann eine erste Einstellung, wobei das hohe Federungsniveau eingestellt ist und der Verschlussmechanismus in dem geöffneten Zustand ist, eine zweite Einstellung, wobei das hohe Federungsniveau eingestellt ist und der Verschlussmechanismus in dem geschlossenen Zustand ist, eine dritte Einstellung, wobei das tiefe Federungsniveau eingestellt ist und der Verschlussmechanismus in dem geöffneten Zustand ist, und eine vierte Einstellung, wobei das tiefe Federungsniveau eingestellt ist und der Verschlussmechanismus in dem geschlossenen Zustand ist.
- Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Abrollkolbens wird die Federsteifigkeit der Luftfeder größer, wenn das Federungsniveau tiefer eingestellt wird, was den Anforderungen an ein Kraftfahrzeug wie z. B. einen PKW gut entspricht, insbesondere im Hinblick auf Fahrkomfort bzw. Handling auf unterschiedlich ebenen und/oder kurvigen Straßen.
- Statt einfach durch Niveauverstellung könnte man die Federsteifigkeit der Luftfeder auch dadurch verstellen, dass man einen Aktuator vorsieht, der die Position des Abrollkolbens bzw. von dessen Mantelfläche relativ zum gefederten Rad ändert. Auf diese Weise wären vier unterschiedliche Einstellmöglichkeiten für ein und dasselbe Federungsniveau möglich, d.h. vier niveauunabhängige Einstellmöglichkeiten.
- Vorzugsweise werden die Federsteifigkeiten in den vier Federungseinstellungen in der Reihenfolge erste, zweite, dritte und vierte Einstellung größer (d.h. die Luftfedern werden zunehmend steifer). Alternativ werden die Federsteifigkeiten in den vier Federungseinstellungen in der Reihenfolge erste, dritte, zweite und vierte Einstellung größer.
- Gemäß der Erfindung werden mindestens zwei Räder eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines PKW, mit einer Rollbalg-Luftfeder wie beansprucht gefedert, und vorzugsweise jedes Rad. Normalerweise wird man alle Luftfedern in der gleichen Federungseinstellung betreiben und in Abhängigkeit vom Straßenzustand und dergleichen gleichzeitig umschalten, doch sind auch temporäre Ausnahmen davon denkbar, z. B. für Kurvenfahrten. Das Umschalten kann automatisch oder auf Wunsch des Fahrers erfolgen.
- Es folgt eine Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
-
1 einen Längsschnitt durch eine Rollbalg-Luftfeder mit Doppelvolumen und veränderlichem Abrollkolbenquerschnitt bei hohem Federungsniveau; -
2 einen Längsschnitt durch die Rollbalg-Luftfeder von1 bei tiefem Federungsniveau; und -
3 einen Graphen der Federkraft der Rollbalg-Luftfeder von1 und2 in Abhängigkeit von der Auslenkung aus dem Gleichgewichtszustand. - Die in
1 und2 gezeigte Luftfeder1 für Kraftfahrzeuge enthält ein zylindrisches Oberteil2 , das sich an einem nicht gezeigten Fahrzeugchassis abstützt, einen zylindrischen Abrollkolben3 , nicht gezeigten Radträger abstützt, und einen im Wesentlichen zylindrischen elastomeren Luftfederbalg4 , der das Oberteil2 mit dem Abrollkolben3 verbindet. Das Oberteil2 und der Abrollkolben3 sind entlang der strichpunktiert eingezeichneten Längs- und Symmetrieachse der Luftfeder1 aufeinander zu und voneinander weg beweglich. Eine Führung entlang der Längsachse kann durch eine nicht gezeigte Teleskopführung oder durch die Chassiskonstruktion und Radaufhängung gegeben sein. - Ein oberes Ende des Luftfederbalgs
4 ist mittels eines Spannrings5 mit dem Oberteil2 verbunden, und ein unteres Ende des Luftfederbalgs4 ist mittels eines Spannrings6 mit dem Abrollkolben3 verbunden, derart, dass der Luftfederbalg4 eine Rollfalte16 ausbildet, die in Richtung der Längsachse der Luftfeder1 am Abrollkolben3 abrollt, wenn die Luftfeder1 ein- und ausfedert. Rings um den Luftfederbalg4 kann sich ein nicht gezeigter Stützzylinder erstrecken; dies muss jedoch nicht unbedingt der Fall sein, wenn der Luftfederbalg4 dehnfest genug ist. - Das Oberteil
2 weist eine Trennwand7 auf, die eine von dem Luftfederbalg4 und der Oberseite des Abrollkolbens3 begrenzte Hauptluftkammer8 mit veränderlichem Volumen von einer im Oberteil2 ausgebildeten Zusatzluftkammer9 mit konstantem Volumen trennt. - In der Trennwand
7 befindet sich eine elektromagnetisch angetriebene Ventileinheit10 , die das Öffnen und Schließen einer Luftströmungsöffnung11 zwischen der Hauptluftkammer8 und der Zusatzluftkammer9 ermöglicht. - Wenn die Luftströmungsöffnung
11 groß genug und geöffnet ist, wird die Federsteifigkeit der Luftfeder1 durch die kombinierten Volumina der Hauptluftkammer8 und der Zusatzluftkammer9 bestimmt und ist in diesem Fall kleiner als wenn die Luftströmungsöffnung11 geschlossen ist. Dies ermöglicht es, die Federsteifigkeit der Luftfeder1 mittels der Ventileinheit10 niveauunabhängig zwischen zwei verschiedenen Werten umzuschalten. - Der Abrollkolben
3 besitzt zwei axial beabstandete zylindrische Abschnitte mit einer Länge von jeweils wenigen Zentimetern und mit voneinander verschiedenen Durchmessern, nämlich einen zum Oberteil2 proximalen Abschnitt mit Durchmesser A, an dem das untere Ende des Luftfederbalgs4 mittels des Spannrings6 befestigt ist, und einen zum Oberteil2 distalen Abschnitt mit Durchmesser B. Der Durchmesser B ist etliche Millimeter größer als der Durchmesser A. In Axialrichtung ist der Übergang zwischen den zwei zylindrischen Abschnitten des Abrollkolbens3 sanft gerundet. - Die Luftfeder
1 enthält auch einen nicht gezeigten Luftanschluss zur Niveaueinstellung mittels der darin enthaltenen Luftmenge. -
1 zeigt die Luftfeder1 auf einem hohen Federungsniveau, wobei die Rollfalte16 des Luftfederbalgs4 auf der Höhe des Abrollkolbenabschnitts mit kleinerem Durchmesser A liegt und darauf abrollt, wenn die Luftfeder1 über die Länge dieses Abrollkolbenabschnitts ein- und ausfedert. Der im Hinblick auf die Federsteifigkeit wirksame Durchmesser der Luftfeder1 ist hier der Abstand C zwischen den tiefsten Punkten der Rollfalte16 . -
2 zeigt die Luftfeder1 auf einem tiefen Federungsniveau, wobei die Rollfalte16 des Luftfederbalgs4 auf der Höhe des Abrollkolbenabschnitts mit größerem Durchmesser B liegt und darauf abrollt, wenn die Luftfeder1 über die Länge dieses Abrollkolbenabschnitts ein- und ausfedert. Der im Hinblick auf die Federsteifigkeit wirksame Durchmesser der Luftfeder1 ist hier der Abstand D zwischen den tiefsten Punkten der Rollfalte16 . Man erkennt, dass der Abstand D wenige Millimeter größer ist als der der Abstand C, weil die Senke der Rollfalte16 radial nach außen gewandert ist. - Daher ist die Federsteifigkeit der Luftfeder
1 größer, wenn sie auf dem in2 gezeigten tiefen Federungsniveau ist, und kleiner, wenn sie auf dem in1 gezeigten hohen Federungsniveau ist. Dies ermöglicht es, die Federsteifigkeit der Luftfeder1 durch Niveauveränderung zwischen zwei verschiedenen Werten umzuschalten. - Die Möglichkeit des Öffnens und Schließens der Luftströmungsöffnung
11 mittels der Ventileinheit10 einerseits und die Möglichkeit der Änderung des wirksamen Durchmessers der Luftfeder1 durch Niveauveränderung andererseits ermöglichen es, durch geeignete Dimensionierung des Zusatzvolumens9 und des Abrollkolbens3 in Kombination miteinander vier verschiedene Federsteifigkeiten einzustellen. -
3 zeigt vier beispielhafte Federsteifigkeiten 12,13,14 und 15 als Funktion der Federkraft (Ordinate y) von der Auslenkung (Abszisse x) in Bezug auf den Gleichgewichtszustand oder Ruhezustand17 der Luftfeder1 , der in3 mit einer punktierten Linie markiert ist. Das heißt, die Abszisse x in3 zeigt nicht den absoluten Federweg, der sich bei einer Niveauveränderung ändert, sondern die relative Auslenkung. - Die erste Federsteifigkeit
12 wird eingestellt, indem die Luftfeder1 auf das in1 gezeigte hohe Federungsniveau gebracht wird, in dem der kleinere Durchmesser A des Abrollkolbens3 wirksam ist, und indem das Volumen der Zusatzluftkammer9 durch Öffnen der Luftströmungsöffnung11 hinzugeschaltet wird. - Die zweite Federsteifigkeit
13 , die größer als die erste Federsteifigkeit12 ist, wird eingestellt, indem die Luftfeder1 das in1 gezeigte hohe Federungsniveau hat und indem die Zusatzluftkammer9 durch Schließen der Luftströmungsöffnung11 von der Hauptluftkammer8 abgetrennt wird. - Die dritte Federsteifigkeit
14 , die größer als die zweite Federsteifigkeit13 ist, wird eingestellt, indem die Luftfeder1 auf das in2 gezeigte tiefe Federungsniveau gebracht wird, in dem der größere Durchmesser B des Abrollkolbens3 wirksam ist, und indem das Volumen der Zusatzluftkammer9 durch Öffnen der Luftströmungsöffnung11 hinzugeschaltet wird. - Die vierte Federsteifigkeit
15 , die größer als die dritte Federsteifigkeit14 ist, wird eingestellt, indem die Luftfeder1 das in2 gezeigte tiefe Federungsniveau hat und indem die Zusatzluftkammer9 durch Schließen der Luftströmungsöffnung11 von der Hauptluftkammer8 abgetrennt wird. - In einer Variante ist die dritte Federsteifigkeit
14 kleiner als die zweite Federsteifigkeit13 , aber größer als die erste Federsteifigkeit12 . - Die einzelnen Federsteifigkeiten bzw. deren Charakteristika können mittels der geometrischen Gestaltung der Luftfeder
1 eingestellt werden. Einstellparameter sind insbesondere die Größe der Volumina der Hauptluftkammer8 und der Zusatzluftkammer9 sowie die Form des Abrollkolbens3 . - Bei einem Kraftfahrzeug, dessen Räder jeweils mit einer Luftfeder
1 gefedert sind, kann deren Steifigkeit je nach Straßenzustand zwischen den Federsteifigkeiten12 bis15 umgeschaltet werden. Dies kann auf eine automatisierte Weise oder in einer manuellen Betriebsart mit Hilfe einer Mensch-Maschine-Schnittstelle geschehen. Beim Befahren von unebenen Straßen verbessern niedrigere Federsteifigkeiten (12 und13 ) den Fahrkomfort der Fahrzeuginsassen. Beim Befahren von kurvigen Straßen verbessern höhere Federsteifigkeiten (14 und15 ) die Handling-Eigenschaften des Kraftfahrzeugs.
Claims (8)
- Rollbalg-Luftfeder (1) mit einem Abrollkolben (3), der über einen Luftfederbalg (4) mit einem Oberteil (2) verbunden ist, das eine Trennwand (7) aufweist, die eine von dem Luftfederbalg (4) und dem Abrollkolben (3) begrenzte Hauptluftkammer (8) mit veränderlichem Volumen von einer in dem Oberteil (2) ausgebildeten Zusatzluftkammer (9) mit festem Volumen trennt, wobei die Trennwand (7) eine Luftströmungsöffnung (11) zwischen der Hauptluftkammer (8) und der Zusatzluftkammer (9) enthält und wobei ein Verschlussmechanismus (10) für die Luftströmungsöffnung (11) vorhanden ist, der in der Trennwand (7) eingebaut ist und elektrisch zwischen einem geschlossenen und einem geöffneten Zustand umschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Abrollkolben (3) zwei axial beabstandete zylindrische Abschnitte mit voneinander verschiedenen Durchmessern (A, B) aufweist, nämlich einen zum Oberteil (2) proximalen Abschnitt mit kleinerem Durchmesser (A) und einen zum Oberteil (2) distalen Abschnitt mit größerem Durchmesser (B), wobei die Rollfalte (16) des Luftfederbalgs (4) bei hohem Federungsniveau, in dem der kleinere Durchmesser (A) des Abrollkolbens (3) wirksam ist, auf dem zylindrischen Abschnitt mit kleinerem Durchmesser (A) ausgebildet wird und wobei die Rollfalte (16) des Luftfederbalgs (4) bei tiefem Federungsniveau, in dem der größere Durchmesser (B) des Abrollkolbens (3) wirksam ist, auf dem zylindrischen Abschnitt mit größerem Durchmesser (B) ausgebildet wird, wobei die Luftfeder (1) bei hohem Federungsniveau eine größere Längsausdehnung als bei tiefem Federungsniveau hat, und dass die Hauptluftkammer (8), die Zusatzluftkammer (9) und die zwei axial beabstandeten zylindrischen Abschnitte des Abrollkolbens (3) derart dimensioniert sind, dass die Luftfeder (1) vier verschiedene Federsteifigkeiten (12, 13, 14, 15) aufweist, je nachdem, ob das hohe oder das tiefe Federungsniveau eingestellt ist und ob der Verschlussmechanismus (10) in dem geschlossenen oder dem geöffneten Zustand ist.
- Rollbalg-Luftfeder (1) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussmechanismus einen elektromagnetischen Antrieb aufweist. - Rollbalg-Luftfeder (1) nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen der Hauptluftkammer (8) größer als das Volumen der Zusatzluftkammer (9) ist. - Rollbalg-Luftfeder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergang zwischen den zwei axial beabstandeten zylindrischen Abschnitten des Abrollkolbens (3) gerundet ist.
- Rollbalg-Luftfeder (1) nach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftfeder (1) genau vier verschiedene Federungseinstellungen aufweist, nämlich: - eine erste Einstellung, wobei das hohe Federungsniveau eingestellt ist und der Verschlussmechanismus in dem geöffneten Zustand ist; - eine zweite Einstellung, wobei das hohe Federungsniveau eingestellt ist und der Verschlussmechanismus in dem geschlossenen Zustand ist; - eine dritte Einstellung, wobei das tiefe Federungsniveau eingestellt ist und der Verschlussmechanismus in dem geöffneten Zustand ist; und - eine vierte Einstellung, wobei das tiefe Federungsniveau eingestellt ist und der Verschlussmechanismus in dem geschlossenen Zustand ist.
- Rollbalg-Luftfeder (1) nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Federsteifigkeiten (12, 13, 14, 15) in den vier Federungseinstellungen in der Reihenfolge erste, zweite, dritte und vierte Einstellung größer werden. - Rollbalg-Luftfeder (1) nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Federsteifigkeiten (12, 13, 14, 15) in den vier Federungseinstellungen in der Reihenfolge erste, dritte, zweite und vierte Einstellung größer werden. - Kraftfahrzeug, insbesondere Personenkraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Räder des Kraftfahrzeugs mit einer Rollbalg-Luftfeder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche gefedert sind.
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