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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Türschließvorrichtung sowie ein Verfahren für die Herstellung einer Türschließvorrichtung.
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Es ist bekannt, dass Türen mit Türschließvorrichtungen ausgestattet werden, um ein automatisches Schließen der Tür nach einem durchgeführten Öffnungsvorgang zur Verfügung stellen zu können. Hierfür sind solche Türschließvorrichtungen entweder an der Zarge oder dem Türblatt befestigt und mit einer Türschließmechanik am gegenüberliegenden Bauteil angelenkt. Damit kann bei der Öffnungsbewegung des Türblatts eine Vorspannung in eine Federvorrichtung eingebracht werden. Nach dem Beenden des Öffnungsvorgangs kann diese Vorspannkraft rückwirkend wieder auf diese Hebelmechanik einwirken und den Schließvorgang der Tür durchführen. Bekannte Federvorrichtungen sind üblicherweise mit Dämpfungsvorrichtungen gekoppelt, um den Schließvorgang in langsamer Weise und nicht zu schnell durchführen zu können.
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Nachteilhaft bei bekannten Türschließvorrichtungen ist es, dass ein relativ hoher Aufwand betrieben werden muss, um die Türschließvorrichtung zur Verfügung stellen zu können. Dies bezieht sich insbesondere auf den Materialaufwand und das Gewicht, das für solche Türschließvorrichtungen notwendig ist. Ein entscheidender Anteil an diesem Nachteil ist die Ausbildung eines Gehäuses der Türschließvorrichtung, welches häufig die Federvorrichtung und/oder die Dämpfungsvorrichtung umgibt. Ein solches Gehäuse ist üblicherweise aus Gussmaterial hergestellt, um eine Kraftaufnahme für die Hebelmechanik beziehungsweise die Federvorrichtung zur Verfügung stellen zu können. Dies führt zu hohem Gewicht und gleichzeitig zu hohem Bearbeitungsaufwand, da das Gussteil an entsprechenden Lagerstellen noch nachbearbeitet werden muss.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise die Herstellung des Gehäuses zur Verfügung stellen zu können.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Türschließvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, so dass bzgl. der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.
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Erfindungsgemäß wird eine Türschließvorrichtung vorgeschlagen mit einem Gehäuse, einer drehbar im Gehäuse gelagerten Hebelschnittstelle für die Befestigung einer Türschließmechanik sowie einer Federvorrichtung und einer Dämpfungsvorrichtung. Die Federvorrichtung beaufschlagt die Hebelschnittstelle mit einem Schließdrehmoment. Die Dämpfungsvorrichtung dient dazu, eine Dämpfung für die Beaufschlagung der Hebelschnittstelle mit dem Schließdrehmoment zur Verfügung zu stellen. Eine erfindungsgemäße Türschließvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass das Gehäuse wenigstens abschnittsweise als kaltverformtes Bauteil ausgebildet ist.
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Im Gegensatz zu den bekannten Lösungen mit Gehäusen aus Gussmaterial wird erfindungsgemäß ein kaltverformtes Bauteil als Gehäuse eingesetzt. Eine Kaltverformung kann z. B. einen Tiefziehprozess oder einen Biegeprozess beinhalten. Mit anderen Worten, das Gehäuse kann aus einem plattenförmigen Rohmaterial hergestellt werden durch einen oder mehrere kaltverformende Prozessschritte. Dies führt dazu, dass kostengünstig und einfach zu lagerndes Rohmaterial in dieser Plattenform Verwendung finden kann.
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Durch die Verwendung kaltverformender Prozessschritte wird darüber hinaus eine dünne Ausbildung des Gehäuses, also mit geringer Wandstärke, möglich. Neben den Kostenvorteilen in der Herstellung führt dies zu Gewichtsvorteilen, nämlich einem geringeren Gewicht des Gehäuses an der Türschließvorrichtung. Nicht zuletzt ist über eine kaltverformende Herstellung des Bauteils für das Gehäuse eine freiere Formgebung möglich, als dies bei bekannten Gussverfahren der Fall ist. Damit kann eine geringere Volumenerstreckung für das Gehäuse und damit für die gesamte Türschließvorrichtung erzielt werden. Dies erlaubt kompaktere Bauweisen der Türschließvorrichtungen, als dies bei bekannten Lösungen der Fall ist.
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Selbstverständlich kann das Gehäuse in erfindungsgemäßer Weise sowohl die Federvorrichtung, als auch die Dämpfungsvorrichtung umgeben. Insbesondere dient das Gehäuse dazu, eine fluiddichte Grenze zur Verfügung zu stellen, um Dämpfungsfluid an dem Austreten aus der Türschließvorrichtung zu hindern. Hierfür können einzelne Dichtmittel beziehungsweise Dichtnähte eingesetzt werden. Als Dichtnaht kann z. B. bei Stoßnähten zwischen einzelnen Bauteilen des Gehäuses eine Lötnaht, eine Klebenaht oder auch eine Schweißnaht eingesetzt werden.
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Selbstverständlich können für die Kaltverformung des Bauteils auch unterschiedliche Schritte miteinander kombiniert werden. So ist möglich, dass ein Tiefziehprozess einem Biegeprozess vor- oder auch nachgeordnet ist. Erfindungsgemäß ist wesentlich, dass wenigstens ein Abschnitt des Gehäuses als kaltverformtes Bauteil ausgebildet ist. So kann das Gehäuse z. B. einteilig sein, wobei ein Abschnitt oder auch das gesamte Gehäuse durch eine Kaltverformung hergestellt worden ist. Auch zweiteilige oder mehrteilige Gehäuse sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar. Dabei sind zumindest ein Abschnitt eines Gehäuseteils, vorzugsweise jeweils ein gesamtes Gehäuseteil beziehungsweise alle Gehäuseteile als kaltverformte Bauteile ausgebildet.
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Die Hebelschnittstelle kann direkt oder indirekt, z. B. über die später noch beschriebene Lagerbuchse, drehbar in dem Gehäuse gelagert sein. Dabei besteht eine Wirkverbindung zwischen der Hebelschnittstelle und der Federvorrichtung, welche z. B. über eine sich auf einer Exzenterbahn bewegenden Nocke ausgebildet sein kann. Über eine exzentrische Nocke kann bei Rotation der Hebelschnittstelle eine Federvorrichtung Kraft aufnehmen, welche nach dem Beenden des Öffnungsvorgangs wieder in der entgegengesetzten Richtung auf die Hebelschnittstelle einwirken kann. Durch eine Exzenterausbildung einer entsprechenden Nocke ist diese Wirkverbindung zur Übertragung des Schließdrehmoments ausgebildet. Mit anderen Worten, die Krafteinwirkungsstelle der Federvorrichtung weist einen Hebelarm zur Rotationsachse der Hebelschnittstelle auf. Damit wird aus dem zur Verfügung gestellten Kraftvektor der Federvorrichtung ein einwirkendes Schließdrehmoment. In entgegengesetzter Weise wird dementsprechend auch ein Drehmoment auf die Federvorrichtung übertragen und dort gespeichert, während die Tür geöffnet wird.
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Eine Türschließmechanik kann dabei in bekannter Weise insbesondere als Hebelmechanik ausgebildet sein. Sie ist z. B. an einem Ende an der Türzarge und an ihrem anderen Ende an der Hebelschnittstelle der Türschließvorrichtung befestigt, wobei die Türschließvorrichtung gemeinsam bewegbar mit dem Türblatt ausgebildet sein kann.
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Es ist vorteilhaft, wenn bei einer erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung das Gehäuse wenigstens abschnittsweise als kaltverformtes Tiefziehbauteil ausgebildet ist. Ein Tiefziehbauteil ist eine besonders kostengünstige und effiziente Herstellmöglichkeit für ein erfindungsgemäßes Gehäuse. Bevorzugt ist es, wenn das gesamte Gehäuse als kaltverformtes Tiefziehbauteil ausgebildet ist. Insbesondere ist das Gehäuse bei einer derartigen Ausführungsform einteilig ausgebildet. So kann z. B. eine im Wesentlichen zylindrische Erstreckung durch Tiefziehen für das gesamte Gehäuse erzielt werden. Jeweils verbleibende Montageöffnungen erlauben anschließend ein Einbringen der Federvorrichtung, der Dämpfungsvorrichtung sowie der Hebelschnittstelle. Dies führt nicht nur zu einer einfachen und kostengünstigen Herstellung des Gehäuses, sondern darüber hinaus auch zu einer kostengünstigen und einfachen Montage der Türschließvorrichtung. Darüber hinaus sind auf diese Weise im Wesentlichen konstante und vor allem dünne Wandstärken des Gehäuses bei gleichbleibender Fluiddichtigkeit erzielbar.
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Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einer erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung das Gehäuse wenigstens zwei Gehäuseteile aufweist, welche insbesondere als kaltverformte Gehäuseteile ausgebildet sind. Eine mehrteilige Ausbildung des Gehäuses erlaubt eine flexiblere Ausgestaltung anschließender Montageverfahren für die Türschließvorrichtung. Insbesondere handelt es sich bei den kaltverformten Gehäuseteilen um kaltverformte Tiefziehteile. Dies führt dazu, dass die einzelnen Gehäuseteile durch einen Tiefziehprozess topfartig mit einem Topfboden ausgebildet werden können. Dieser Topfboden bildet einen jeweiligen fluiddichten Endabschnitt aus, wobei durch die Materialeinheit kein separates Abdichten dieses Endabschnitts mehr notwendig ist. Dies reduziert bei der Montage den Abdichtaufwand für eine erfindungsgemäße Türschließvorrichtung. Eine Montage beziehungsweise das Einbringen der Federvorrichtung sowie der Dämpfungsvorrichtung kann dementsprechend durch die verbleibende Tiefziehöffnung des jeweiligen Gehäuseteils erfolgen. Der Stoß zwischen zwei oder mehreren Gehäuseteilen kann z. B. mithilfe einer Lötnaht, einer Klebenaht oder einer Schweißnaht fluiddicht abgedichtet werden.
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Ein weiterer Vorteil ist erzielbar, wenn bei einer erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung das Gehäuse wenigstens einen fluiddichten Endabschnitt als kaltverformtes Bauteil aufweist. Wie bereits im voranstehenden Absatz erläutert worden ist, kann das jeweilige Gehäuseteil z. B. als topfförmige Ausbildung hergestellt werden. Der Topfboden bildet dementsprechend automatisch in kaltverformter Weise den fluiddichten Endabschnitt aus. Dies ist selbstverständlich auch auf einer Seite, also bei einem fluiddichten Endabschnitt bei einem einstückigen Gehäuse denkbar.
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Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einer erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung das Gehäuse eine zylindrische oder im Wesentlichen zylindrische Grundform aufweist. Dabei ist wenigstens ein radialer Ausschnitt für die Aufnahme einer Lagerbuchse für die drehbare Lagerung der Hebelschnittstelle vorgesehen. Eine zylindrische Grundform erlaubt es, eine weitere Reduktion der Abmessungen der Türschließvorrichtung beziehungsweise des Gehäuses zu erzielen. Auch wird hinsichtlich der Druckaufnahme eine verringerte Flächenpressung beziehungsweise eine gleichmäßige Druckverteilung im Material des Gehäuses erreicht. Über einen radialen Ausschnitt ist es möglich, eine Lagerbuchse einzubringen, welche mit höheren mechanischen Widerstandskräften für die Lagerung der Hebelmechanik ausgestaltet sein kann. Eine solche Lagerbuchse kann ebenfalls ein- oder mehrteilig ausgebildet sein. So kann z. B. ein erstes Lagerbuchsenteil durch einen ersten radialen Ausschnitt von oben und ein zweites Lagerbuchsenteil durch einen zweiten radialen Ausschnitt von unten in das Gehäuse eingesetzt werden und verbunden werden. Damit wird z. B. durch Fräs- oder Drehteile dieser Lagerbuchsen eine mechanische Abstützbarkeit für die einzelnen Bauteile, insbesondere für die Hebelschnittstelle, möglich. Der radiale Ausschnitt kann dabei z. B. als rechteckiges oder im Wesentlichen rechteckiges Fenster ausgebildet sein.
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Ein weiterer Vorteil ist erzielbar, wenn bei einer erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung das Gehäuse wenigstens einen Gehäusemantel aufweist, in welchem Dämpfungskanäle der Dämpfungsvorrichtung angeordnet sind. Der Gehäusemantel kann um das Gehäuse gelegt sein beziehungsweise um das Gehäuse aufgespritzt sein. Dämpfungskanäle können in Form von Nuten im Gehäusemantel vorgesehen werden, so dass die verbleibende Öffnung der Nut durch das Gehäuse abgedeckt wird. Damit kann kostengünstig, einfach und vor allem schnell und leicht montierbar eine Dämpfungsvorrichtung mit den notwendigen Dämpfungskanälen versehen werden. Die Befestigung und Abdichtung des Gehäusemantels am übrigen Gehäuse erfolgt z. B. ebenfalls durch Kleben, Löten oder durch ein Aufpressen beziehungsweise Aufschrumpfen des Gehäusemantels. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass im Gehäusemantel Ventile vorgesehen sind, welche eine entsprechende Ventilfunktionalität in die Dämpfungskanäle der Dämpfungsvorrichtung einbringen.
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Ein weiterer Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung das Gehäuse eine konstante oder im Wesentlichen konstante Wandstärke aufweist. Insbesondere bei Biegeprozessen aus plattenförmigen Werkstoffen beziehungsweise bei Tiefziehprozessen ist dies kostengünstig und einfach erzielbar. So kann eine besonders dünne Wandstärke ein reduziertes Gewicht und eine materialsparende Herstellweise für das gesamte Gehäuse bewirken.
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Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einer erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung wenigstens ein fluiddichter Endabschnitt des Gehäuses als Gehäusedeckel, insbesondere als kaltumgeformter Gehäusedeckel, ausgebildet ist. Dabei handelt es sich bei einer solchen Ausbildung des fluiddichten Endabschnitts um ein separates Bauteil. Der Gehäusedeckel wird also abschließend bei der Montage der Türschließvorrichtung in eine entsprechende Öffnung des Gehäuses eingesetzt und fluiddicht abgedichtet. Die Abdichtung kann über separate Dichtmittel oder über eine bereits mehrfach erläuterte Klebenaht, Lötnaht oder Schweißnaht erfolgen. Die entsprechende Abdeckung durch den Gehäusedeckel ist notwendig, da insbesondere bei einteiligen Gehäusen über diese Öffnungen eine Montage beziehungsweise das Einbringen der Federvorrichtung und/oder der Dämpfungsvorrichtung erfolgen kann.
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Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einer erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung das Gehäuse die Federvorrichtung und die Dämpfungsvorrichtung fluiddicht umgibt. Das bedeutet, dass das Gehäuse den äußeren Abschluss für die Türschließvorrichtung insbesondere hinsichtlich Federvorrichtung und Dämpfungsvorrichtung darstellt. Ist das Gehäuse mehrteilig ausgebildet, so korreliert vorzugsweise ein Gehäuseteil mit der Dämpfungsvorrichtung und umgibt dieses. Ein weiteres Gehäuseteil korreliert dementsprechend vorzugsweise mit der Federvorrichtung und umgibt dieses. Die Fluiddichtigkeit wird durch eine entsprechende Abdichtung der Stoßabschnitte zwischen den einzelnen Gehäuseteilen möglich. Insbesondere korreliert dabei das Gehäuse hinsichtlich seiner geometrischen Erstreckung mit der geometrischen Erstreckung der Federvorrichtung beziehungsweise der Dämpfungsvorrichtung, so dass ein kompaktes Umschließen dieser beiden Vorrichtungen durch das Gehäuse gegeben ist.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für die Herstellung einer Türschließvorrichtung, insbesondere einer Türschließvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, aufweisend die folgenden Schritte:
- – wenigstens abschnittsweises Kaltumformen eines Bauteils zur Herstellung eines Gehäuses,
- – Anordnen einer Federvorrichtung und einer Dämpfungsvorrichtung innerhalb des Gehäuses,
- – drehbares Lagern einer Hebelschnittstelle für die Befestigung einer Türschließmechanik im Gehäuse,
- – Abdichten des Gehäuses gegen Fluidaustritt.
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Durch die Herstellung einer erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung bringt ein erfindungsgemäßes Verfahren die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Türschließvorrichtung erläutert worden sind. Insbesondere kann ein erfindungsgemäßes Verfahren sowohl für einteilige Gehäuse, als auch für zweiteilige oder mehrteilige Gehäuse eingesetzt werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
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1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung,
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2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung während der Montage,
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3 die fertiggestellte Türschließvorrichtung gemäß 2 im Querschnitt,
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4 das Gehäuse gemäß der Ausführungsform der 2 und 3,
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5 eine Montagesituation einer erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung und
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6 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung.
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1 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung 10. In diesem montierten Zustand ist ein Gehäuse 20 mit zwei Gehäuseteilen 22a und 22b vorgesehen. Innerhalb dieser beiden Gehäuseteile 22a und 22b sind nicht erkennbar eine Federvorrichtung 40 und eine Dämpfungsvorrichtung 50 angeordnet. Das Gehäuse 20 weist zwei fluiddichte Endabschnitte 24 auf, welche hier durch einen Tiefziehprozess als Topfboden der beiden Gehäuseteile 22a und 22b ausgebildet sind.
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Der 1 ist weiter zu entnehmen, dass einzelne Abschnitte des Gehäuses über separate Dämpfungskanäle 52 in Form von Fluidleitungen verbunden sind. Damit ist es möglich, die Dämpfungsfunktionalität für die Türschließvorrichtung 10 zur Verfügung zu stellen.
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Über zwei Klemmschellen kann eine Befestigung der Türschließvorrichtung 10 an einer Tür 100, insbesondere an der Türzarge 130 und/oder dem Türblatt 120 erfolgen, wie dies z. B. die 5 zeigt.
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Weiter ist in der 1 zu erkennen, dass eine Hebelschnittstelle 30 drehbar im Gehäuse 20 gelagert ist. Die Lagerung erfolgt hier über eine Lagerbuchse 60, welche vorzugsweise als Drehteil und/oder als Frästeil für eine erhöhte mechanische Belastbarkeit ausgebildet ist.
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5 zeigt, in schematischer Weise, wie eine Ausführungsform der Türschließvorrichtung 10, z. B. gemäß 1, eingesetzt werden kann. So ist die Türschließvorrichtung 10 hier über entsprechende Schellen an dem Türblatt 120 der Tür 100 befestigt. Über eine Türschließmechanik 110 in Form einer Hebelmechanik besteht ein Kontakt zur Türzarge 130. Wird nun das Türblatt 120 entlang einer Öffnungsbewegung geöffnet, so erfolgt eine entsprechend korrelierende Bewegung der Türschließmechanik 110, so dass Kraft beziehungsweise Drehmoment in der Federvorrichtung 40 der Türschließvorrichtung 10 gespeichert werden kann. Nach dem Beenden des Öffnungsvorgangs wird diese gespeicherte Kraft wieder an die Hebelschnittstelle 30 und damit auch an die Türschließmechanik 110 abgegeben, so dass automatisch der Schließvorgang der Tür 100 durchgeführt wird.
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In den 2 bis 4 wird eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung 10 dargestellt. Diese basiert grundsätzlich auf der Ausführungsform der 1. Jedoch ist hier das Gehäuse 20 einteilig als im Wesentlichen zylindrisches Tiefziehteil ausgebildet. Dabei verbleiben Öffnungen zu beiden Enden, so dass für die Ausbildung des jeweils fluiddichten Endabschnitts 24 ein Gehäusedeckel 25 eingesetzt, insbesondere eingepresst ist.
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Während der Montage, wie sie die 2 zeigt, wird die Lagerbuchse 60, hier in zweiteiliger Weise, in entsprechende radiale Ausschnitte 26 von unten und von oben eingesetzt, so dass die notwendige und erfindungsgemäße drehbare Lagerung der Hebelschnittstelle 30 im Gehäuse 20 gewährleistet wird. Nach Beenden der Montage der Türschließvorrichtung 10 sind sämtliche Bauteile montiert, wie dies 3 im schematischen Querschnitt zeigt. Hier ist nun auch eine Korrelation beziehungsweise die Anordnung der Federvorrichtung 40 sowie der Dämpfungsvorrichtung 50 innerhalb des Gehäuses 20 zu erkennen. Dabei ist die Federvorrichtung 40 hier mit einem Federelement in Form einer Spiralfeder ausgestattet. Selbstverständlich sind jedoch auch andere Federformen für die Federvorrichtung 40 möglich. Zwischen der Hebelschnittstelle 30 und der Federvorrichtung 40 ist eine nockenartige Wirkverbindung vorgesehen, so dass ein entsprechender Schließkolben die Federvorrichtung 40 vorspannen oder entspannen kann, in Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung des Türblatts 120.
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4 zeigt ein erfindungsgemäß hergestelltes Gehäuse 20 in einteiliger Ausführungsform, wie es bei der Ausführungsform der 2 und 3 eingesetzt ist.
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In 6 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Türschließvorrichtung 10 dargestellt. Hier weist das Gehäuse 20 einen Gehäusemantel 28 auf. Dieser liegt umlaufend am Gehäuse 20 an und ist mit nutenförmigen Dämpfungskanälen 52 versehen. Damit kann auf externe Fluidleitungen verzichtet werden und deutlich kostengünstiger, einfacher und vor allem kompakter die Dämpfungsvorrichtung 50 mit der entsprechenden Funktionalität ausgestattet werden.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsform beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Türschließvorrichtung
- 20
- Gehäuse
- 22a
- Gehäuseteil
- 22b
- Gehäuseteil
- 24
- fluiddichter Endabschnitt
- 25
- Gehäusedeckel
- 26
- radialer Ausschnitt
- 28
- Gehäusemantel
- 30
- Hebelschnittstelle
- 40
- Federvorrichtung
- 50
- Dämpfungsvorrichtung
- 52
- Dämpfungskanal
- 60
- Lagerbuchse
- 100
- Tür
- 110
- Türschließmechanik
- 120
- Türblatt
- 130
- Türzarge