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Die Erfindung betrifft einen Aktivbügeltisch mit einer unteren Wanne und einer auf der Wanne zur Bildung einer Bügelfläche aufgesetzten, dampfdurchlässigen Deckplatte und einem Gebläse zur Erzeugung eines Unter- und/oder Überdrucks in dem von der Wanne und der Deckplatte gebildeten Hohlraum.
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Aktivbügeltische werden in Verbindung mit dem Dampfbügeln verwendet und sind beispielsweise aus der
EP 1726710 A1 bekannt. Dabei wird über eine Dampfbügelstation oder ein Dampfbügeleisen Dampf auf die Wäsche, die auf der die Bügelfläche bildenden Deckplatte aufliegt, aufgebracht und über das unterhalb der Deckplatte angeordnete, als Saugvorrichtung dienende Gebläse abgesaugt. Gleichzeitig wird die Wäsche über die Saugwirkung an die Bügelfläche herangezogen. Die Saugvorrichtung wird dabei von der Wanne und einem am Ende der Wanne angeordneten Ventilator gebildet. Weil der Ventilator bestimmungsgemäß Dampf in die Wanne einsaugt, entsteht in der Wanne Kondensat, da ein vollständiges Absaugen des nicht kondensierten Dampfes ohne Teilkondensation der in ihm enthaltenen Feuchtigkeit den meisten Fällen nicht möglich ist.
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Bei den bekannten Aktivbügeltischen wird die Strategie verfolgt, dass das Kondensat innerhalb der Wanne über Ablaufleitungen abgeleitet wird. Grundsätzlich ist es nicht wünschenswert, dass Kondensat aus dem Ventilator austritt oder sich in der Wanne sammelt, da dies zum einen dazu führt, dass der Benutzer des Aktivbügeltisches während des Betriebs den Eindruck einer schlechten Qualität bekommt, wenn Wasser aus dem Aktivbügeltisch heraustropft. Zum anderen wird der Benutzer nach der Benutzung des Aktivbügeltisches diesen meist zusammenlegen und in vertikaler Ausrichtung der Bügelfläche in einem Schrank oder einem sonstigen Abstellraum verstauen. Befindet sich jetzt noch flüssiges Kondensat in der Wanne würde dieses aus dem Aktivbügeltisch herauslaufen, was offensichtlich unerwünscht ist. Weiterhin besteht natürlich ein Nachteil von innerhalb der Wanne stehendem Wasser darin, dass dieses zur Schimmelbildung führen könnte oder auch für unerwünschte Gerüche sorgen kann, insbesondere wenn durch den Durchtritt des Dampfes durch die gebügelte Wäsche mit eventuell darin verbliebenen Substanzen weitere Zusatzstoffe im Wasser vorhanden sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher einen Aktivbügeltisch zu schaffen, der eine erhöhte Sicherheit vor Ansammlungen von flüssigem Kondensat bietet.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass die Innenseite der Wanne zumindest eine hydrophile Oberfläche, insbesondere an der inneren Unterseite der Wanne, aufweist.
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Der Erfindung liegt in Abkehr von den bisherigen Auffassungen der Fachwelt der Gedanke zu Grunde, dass gerade keine hydrophobe Oberfläche mit Ableitung der sich auf dieser Oberfläche bildenden Tropfen empfehlenswert ist, sondern dass die Innenfläche der Wanne bevorzugt hydrophil ausgebildet ist, so dass sich ein dünner Flüssigkeitsfilm ergibt, der während des Betriebs des Aktivbügeltischs abtrocknen kann. Selbst wenn dies nicht während des Betriebes erfolgt, sorgt die hydrophile Oberfläche dafür, dass der Flüssigkeitsfilm nicht spontan aus der zum Beispiel in vertikale Richtung gekippten Wanne herausläuft, sondern auch in diesem Zustand als dünner Film in der Wanne verbleiben und dort weiter trocknen kann.
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Im einfachsten Fall wird zur Umsetzung der Erfindung eine Kunststoffwanne oder ein sonstiges Material verwendet, das von Hause aus eine hydrophile Eigenschaft aufweist. Sofern dieses Material aus anderen Gründen nicht erwünscht ist oder die dazugehörige Umkonstruktion bestehender Geräte zu aufwändig ist, kann ein gleicher Effekt auch durch eine hydrophile Beschichtung erzielt werden. Eine solche Beschichtung kann besonders einfach durch Aufbringen einer hydrophilen Farbschicht erzielt werden. Hierzu wird eine lackähnliche Substanz durch Sprühen oder Pinseln auf die jeweilige Fläche der Wanne, die mit dem Kondensat bzw. dem abzuführenden Dampf in Kontakt kommt, aufgebracht. Auch alle anderen Herstellungsverfahren, einschließlich des Aufklebens von hydrophilen Folien, sind natürlich möglich.
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Im einfachsten Fall kann die Erfindung dadurch umgesetzt werden, dass die bekannten Geometrien mit einer hydrophilen Beschichtung versehen werden oder aus einem hydrophilen Material hergestellt sind. Die hydrophile Beschichtung kann zusätzlich saugfähig ausgebildet sein, so dass sie in gewissem Umfang Wasser aufsaugen kann. Bei dieser Schwammwirkung muss natürlich darauf geachtet werden, dass der angestrebte Trocknungseffekt durch die Schwammwirkung und die damit einhergehende Fähigkeit, Wasser zu speichern, nicht aufgehoben wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung verwendet zusätzliche Einbauten innerhalb des Hohlraums der Wanne, die zum einen die Strömung des feuchten Dampfes umlenken können, um so den Strömungspfad, den der Dampf vom Eintritt in die Wanne bis zum Ventilator zurückzulegen hat, zu verlängern und eine größere aktive Oberfläche zur Bildung des Kondensats und zu dessen anschließender Trocknung schaffen.
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So kann zum Beispiel in der Wanne eine Umlenkplatte in Form eines Zwischenbodens vorgesehen sein, wobei der Ventilator den Raum unterhalb der Umlenkplatte abgesaugt und an dem, dem Ventilator gegenüberliegenden Ende der Umlenkplatte die Strömung von dem oberen Raum in den durch die Umlenkplatte von dem oberen Raum abgetrennten unteren Raum eintritt. Auf diese Weise muss jeder Strömungsanteil wenigstens die vollständige Länge der Wanne passieren, bevor er aus der Wanne austritt.
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Die Umlenkplatte kann weiterhin strömungsleitende Anbauten oder Profile aufweisen, die die Strömung des nassen Dampfes dahingehend optimiert, dass sich eine möglichst breite und gleichförmige Strömung ergibt.
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Natürlich kann anstelle einer Umlenkplatte auch eine Mehrzahl von solchen Platten verwendet werden. Schließlich kann über eine gezielte Temperierung entweder eines Bereiches der Wanne oder der Umlenkplatte die Kondensatbildung bewusst gesteuert werden. Diese Temperierung kann zum Beispiel dadurch erfolgen, dass Teile der Wanne oder die Umlenkplatte eine andere Wärmekapazität aufweisen als der übrige Bereich der Wanne. Auf diese Weise lassen sich unterschiedliche Temperaturbereiche einstellen, die erst bei sehr langem Gebrauch des Aktivbügeltisches egalisiert werden, so dass während der üblichen Betriebszeiten die unterschiedlichen Temperaturbereiche zum lokalen Verringern oder Erhöhen der Kondensatbildung genutzt werden können.
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Weiterhin können außenliegende Teile des Aktivbügeltisches mit innenliegenden Teilen wärmeleitend verbunden sein. So kann zum Beispiel das üblicherweise metallische Gestell des Aktivbügeltisches bis in die Wanne hinein geführt sein und dort mit der Umlenkplatte oder sonstigen, die Kondensation fördernden Einbauten verbunden sein. Über die Wärmeleitung kann gezielt Wärme aus der Wanne abgeführt werden, wobei dies genutzt wird, um eine gewisse Kühlwirkung zu erzielen. Diese wiederum kann dann zur Steuerung der Kondensatbildung genutzt werden, da der Kondensationsgrad an den kühleren Stellen besonders groß ist.
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Auf gleiche Weise kann natürlich auch eine Temperaturerhöhung genutzt werden, um eine Kondensatbildung zu vermeiden, beispielsweise durch Einleitung der über das Dampfbügeleisen aufgebrachten Wärme in Teilbereiche der Wanne. Auch eine aktive Heizung wäre natürlich möglich, zum Beispiel könnte die Standfläche für das Bügeleisen über Wärmeleitungsmittel mit im Inneren der Wanne angeordneten Bereichen oder auch zum Beispiel einem Ventilatorgitter wärmeleitend verbunden sein, so dass eine Kondensation an kritischen Stellen unterdrückt werden kann.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen.
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In den Zeichnungen zeigt:
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1 einen erfindungsgemäßen Aktivbügeltisch
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2 eine schematische Darstellung der Form und Anordnung einer Umlenkplatte
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3 eine schematische Schnittansicht einer Wanne eines erfindungsgemäßen Aktivbügeltischs
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In 1 ist ein erfindungsgemäßer Aktivbügeltisch mit einer Wanne 1, einem die Wanne 1 stützenden Gestell 2 und einer hinteren Ablage in Form eines Anbauteils 3 dargestellt. Nicht dargestellt ist hier die Deckplatte, die die Bügelfläche bildet. Die Wanne 1 bildet zusammen mit der dampfdurchlässigen Deckplatte einen Hohlkörper, durch den der Dampf eines Dampfbügeleisens abgesaugt werden kann. Hierzu ist unterhalb des Anbauteils 3 ein nicht sichtbarer Ventilator vorgesehen, der einen Unterdruck in der Wanne 1 erzeugt und hierüber den Dampf durch die Deckplatte und die Wanne 1 abgesaugt.
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Damit das sich in der Wanne 1 bildende Kondensat möglichst schnell trocknen kann, ist die Wanne 1 mit einer hydrophilen Beschichtung 5 (hier nicht sichtbar) versehen. Diese hydrophile Beschichtung 5 ist insbesondere an der inneren Unterseite der Wanne 1, also an der Seite, an der sich ein Flüssigkeitsfilm bilden und dort verbleiben kann, angeordnet.
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Die Wanne 1 kann eine ebene Unterseite aufweisen, alternativ kann die Unterseite der Wanne 1 auch (von oben gesehen) konkav und von vorne nach hinten in Richtung des Anbauteils 3 abfallend ausgebildet sein. Durch die hydrophile Beschichtung 5 wird sich nun das Kondensat, dass sich zwangsläufig während des Absaugen des nassen Dampfes innerhalb der Wanne 1 bildet, gleichmäßig auf dem Wannenboden verteilen, so dass eine größere aktive Oberfläche zum Trocknen des Kondensat vorliegt. Dies bewirkt, dass in den allermeisten Fällen das Kondensat innerhalb der Wanne trocknen kann, so dass nach der Benutzung des Aktivbügeltischs das Kondensat nicht mehr aus der Wanne 1 herausfließt.
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2 zeigt prinzipiell zwei Funktionsbauteile zum weiteren Verbessern der Kondensatabfuhr. Hier ist unterhalb der nicht dargestellten Deckplatte eine Umlenkplatte 4 vorgesehen, auf die von der Deckplatte heruntertropfende Flüssigkeit zunächst auftrifft. Die Luftströmung wird zunächst längst der Umlenkplatte 4 nach rechts verlaufen, hinter der Umlenkplatte 4 dann um 180° gedreht werden und durch den von der Umlenkplatte 4 und dem unteren Teil der Wanne 1 gebildeten Kanal abgesaugt werden.
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Auf diese Weise ergibt sich ein längerer Weg für die Strömung, so dass selbst diejenigen Anteile der Strömung, die ganz vorne in die Wanne 1 eintreten, zumindest die gesamte Länge der Wanne 1 des Aktivbügeltischs durchqueren müssen. Die Wanne 1 ist hier in der schematischen Ansicht konkav, die Umlenkplatte 4 dagegen von oben gesehen konvex ausgebildet. Die Umlenkplatte 4 ist etwas schmaler als die Wanne 1, so dass Flüssigkeit, die seitlich von der Umlenkplatte 4 abläuft, von dort in die Wanne 1 tropfen kann.
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Alternativ kann auch zwischen der Umlenkplatte 4 und der Seitenwandung der Wanne 1 kein Spalt verbleiben, so dass die Strömung immer von dem jeweiligen Eintrittsort in die Wanne 1 zunächst nach vorne und anschließend von vorne unterhalb der Umlenkplatte 4 nach hinten verläuft. Bei dieser Ausgestaltung kann die Umlenkplatte 4 wie dargestellt konvex ausgebildet sein, auch eine ebene Umlenkplatte 4 oder eine konkave Umlenkplatte 4 sind möglich. Die dargestellte konvexe Umlenkplatte 4 nutzt die Tatsache, dass der überwiegende Teil des Dampfes im mittleren Bereich in die Wanne 1 eindringen wird, da dies der Bereich ist, wo sich beim normalen Betrieb das Bügeleisen und damit die Dampfquelle am häufigsten befinden wird.
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In 3 sind die wesentlichen Bauteile einer Wanne 1 eines erfindungsgemäßen Aktivbügeltischs dargestellt.
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Die hier dargestellte Ausführungsform weißt eine Deckplatte 6 auf, durch deren Löcher Dampf (dargestellt durch die Pfeile) in die Wanne 1 eingesaugt werden kann. Im Inneren der Wanne 1 ist die Umlenkplatte 4 vorgesehen. Wie oben dargestellt, ist die Umlenkplatte 4 hier aus Sicht des eindringenden Dampfes konvex ausgebildet, so dass eventuelles Kondensat nach außen ablaufen kann. Die Umlenkplatte 4 ist hier mit der hydrophilen Beschichtung 5 versehen, gleiches gilt für den Bodenbereich der Wanne 1, der relativ zur Umlenkplatte 4 gegensinnig gekrümmt ist, also von oben gesehen konkav ausgebildet ist.
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Das Kondensat wird sich zunächst auf der hydrophilen Oberseite der Umlenkplatte 4 absetzen. Hier bildet es aufgrund der hydrophilen Eigenschaft der Umlenkplatte 4 einen Flüssigkeitsfilm. Entlang dieses Films strömt die Luftströmung, die schon eine gewisse Trocknung bewirken wird. Tritt mehr Kondensat auf, wird dieses seitlich ablaufen und vom Rand der Umlenkplatte 4 abtropfen, so dass es sich wiederum als dünner Film auf dem Boden der Wanne 1 ansammeln kann. Auch dieser hydrophile Boden der Wanne 1 ist von der Strömung überstrichen, so dass hier weitere Flüssigkeit trocknet.
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In den überwiegenden Fällen wird dies ausreichend sein, um das gesamte Kondensat trocknen zu lassen und über den Ventilator abzusaugen. Sollten einzelne Flüssigkeitsbestandteile nach dem Gebrauch des Aktivbügeltischs in der Wanne 1 verbleiben, werden diese aufgrund der hydrophilen Eigenschaft der Oberflächen selbst bei Aufstellen der Wanne 1 nicht tropfenartig nach unten Herabfallen, sondern wiederum als dünner Film am Boden der Wanne 1 herunterlaufen, so dass sich hier eine gleichmäßige Benetzung ergibt, wobei der überwiegende Teil des Kondensats dann nachträglich abtrocknen kann, ohne aus der Wanne 1 herauszulaufen.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Wanne 1 im oberen Bereich unterhalb der Auflagefläche für die Deckplatte mit strömungsleitenden Randbereichen versehen, die dafür Sorge tragen, dass auch die äußeren Luftströmungen nach innen in Richtung der Umlenkplatte 4 abgeleitet werden. Dies bewirkt, dass die feuchte Luft, die durch die Deckplatte angesagt wird, zunächst immer auf die Umlenkplatte 4 prallt, so dass sich hier bereits eine erste Kondensationswirkung einstellen kann.
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Insbesondere dann, wenn eine hydrophile Beschichtung verwendet wird, kann diese bevorzugt zusätzlich eine antibakterielle Wirkung aufweisen. Dies verhindert zusätzlich die Entstehung von Keimen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wanne
- 2
- Gestell
- 3
- Anbauteil
- 4
- Umlenkplatte
- 5
- Hydrophile Beschichtung
- 6
- Deckplatte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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