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1. Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Sattelkissen für einen Sattel eines Reit- und/oder Transporttieres sowie einen Sattel mit einem solchen Sattelkissen.
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2. Stand der Technik
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Im Reitsport werden unterschiedliche Sattelmodelle wie beispielsweise Vielseitigkeitssättel, Dressursättel und Springsättel verwendet. Ein Sattel soll sich unter Berücksichtigung der physischen Beschaffenheit des Reiters, insbesondere dessen Gewichts und Größe, möglichst optimal an die Anatomie des Rückens des zu sattelnden Reit- und/oder Transporttieres, insbesondere die Ausgestaltung dessen Widerrists, die muskuläre Ausgestaltung des Tieres, die Rasse, angeborene Anomalien, etc., anpassen.
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In der Praxis werden Sattelkissen wie beispielsweise Sitzunterlagen, Satteldecken, Pads und dergleichen verwendet, um zum einen eine möglichst exakte Anpassung und Passgenauigkeit eines Sattels auf dem Rücken eines Reit- und/oder Transporttieres zu erreichen und zum anderen ungewollt hohe Druckbelastungen zu verhindern, die auf den Rücken eines Reit- oder Transporttieres wirken können. Starke und andauernde lokale Druckbelastungen des Sattels oder des Sattelkissens auf den Rücken eines Reit- und/oder Transporttieres können Schädigungen der Rückenmuskulatur oder des Knochengerüstes wie der Wirbelsäule und dauerhafte Fehlhaltungen des Reit- und/oder Transporttieres verursachen, die sich auch auf den Reiter übertragen und auswirken können.
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Ferner hat ein nicht angepasster und schlecht sitzender Sattel insbesondere zur Folge, dass die Bewegung des Tieres eingeschränkt wird und Verletzungen des Tieres während des Reitens auftreten können. Darüber hinaus ist der Sattel nicht hinreichend stabil am Rücken des Tieres befestigt, wodurch der Reiter keine optimale Verbindung zum Tier aufbauen und der Sattel verrutschen kann.
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Im Bereich des Pferdesports wird in der Regel für jedes Reittier ein individuell angefertigter Sattel angeschafft. Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass Reittiere, insbesondere im Bereich der Sattelauflage, einen unterschiedlichen anatomischen Körperbau aufweisen. Zum Vermessen des Rückens des Reit- und/oder Transporttieres, insbesondere im Bereich der Sattelauflage, werden unterschiedliche Messsysteme verwendet. Ein Sattler ermittelt in der Regel die Ausgestaltung des Trapezmuskels links und rechts vom Widerrist des Reit- und/oder Transporttieres, die Ausprägung der Rückenmuskulatur, insbesondere links und rechts von den Dornfortsätzen, und die Rückenform des Reit- und/oder Transporttieres, d. h. ob der Rücken gerade oder gebogen ist. Ferner werden die Schulterpartien sowie die Kammerweite des Reit- und/oder Transporttieres gemessen. Diese Vorgehensweise weist jedenfalls den Nachteil auf, dass der jeweils hergestellte Sattel nur für ein bestimmtes Reit- und/oder Transporttier geeignet ist und im Falle einer Veränderung der anatomischen Form des Rückens, beispielsweise durch Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme, Muskelaufbau oder Muskelabbau, nicht mehr optimal passt. Häufig lassen Reiter spezielle Maßsättel für ihr Reittier anfertigen, da jeder Pferderücken eine andere anatomische Form aufweist. Ein verantwortungsbewusster Reiter, der mehrere Reit- und/oder Transporttiere besitzt, wird für jedes Tier einen neuen Sattel anfertigen lassen müssen.
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Es besteht derzeit die Notwendigkeit, dass in regelmäßigen Abständen eine Kontrolle und Überprüfung erfolgen muss, ob der Sattel möglichst optimal auf dem Rücken des Reit- und/oder Transporttieres sitzt. In der Praxis muss bisher insbesondere im Falle einer Veränderung des Gewichts, der Muskulatur oder des Alters des Reit- und/oder Transporttieres eine Anpassung des Sattelkissens, Kissenpolsters, Pads und dergleichen bzw. des Sattels durch Aufpolstern oder Neupolstern mit Baumwolle, Schafwolle oder dergleichen erfolgen, was sowohl zeitaufwendig als auch kostenintensiv ist.
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Bei der Verwendung von luft- oder wassergefüllten Sattelkissen wird zwar in beschränktem Umfang eine Anpassung an die Form des Tierrückens ermöglicht, aber derartige Sattelkissen sind weich ausgebildet, können nur bedingt einen sichere Fixierung bereitstellen und ermöglichen keinen zufriedenstellenden Kontakt zwischen dem Reiter und dem Reittier.
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Um eine Anpassung des Sattels an den Rücken eines Reit- und/oder Transporttieres bereitzustellen, werden unterschiedliche Sattelkissen, Kissenposter, Pads oder dergleichen verwendet, welche zwischen dem Rücken des Reit- und/oder Transporttieres und dem Sattel an Stellen, die als zweckmäßig erachtet werden, angelegt bzw. angebracht werden. Wegen der individuellen Rückenform der Reit- und/oder Transporttiere sowohl in Längs- als auch in Querrichtung sind in einheitlicher Form und Größe und maschinell hergestellte Sattelkissen nicht oder nur unzureichend geeignet, die vorher genannten Anforderungen zu erfüllen. Häufig wird die schlechte Anpassung des Sattelkissens erst dann entdeckt, wenn der Rücken des Reit- und/oder Transporttieres bereits wund und verletzt ist.
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Ein weiteres Problem beim korrekten Anlegen des Sattelkissens ist, dass der Sattel es verhindert, durch Tasten oder Augenscheinnahme herauszufinden, an welchen Stellen Füllmaterial im Sattelkissen herauszunehmen oder hinzuzufügen ist. Ferner verändert das Besteigen des Reiters auf den Sattel des Reittieres oder das Beladen des Sattels auf dem Transporttier die Stellung des Sattelkissens und erschwert dessen Anpassung.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Sattelkissen für einen Sattel eines Reit- und/oder Transporttieres sowie einen Sattel mit einem solchen Sattelkissen bereitzustellen, die einen vielseitigen Einsatzbereich ermöglichen, die bei unterschiedlich ausgeformten Rückenpartien und Widerristen eine verbesserte Anpassung erzielen und einen optimierten Kontakt zum Reit- und/oder Transporttier zur Verfügung stellen ohne die Bewegungsfreiheit des Reit- und/oder Transporttieres zu behindern oder zu beschränken, die eine sichere Befestigung des Sattels auf dem Rücken des Reit- und/oder Transporttieres ermöglichen ohne partielle Druckstellen hervorzurufen, die eine verbesserte Verteilung der auf das Reit- und/oder Transporttier einwirkenden Lastkräfte bereitstellen und mit denen insbesondere die Nachteile des Standes der Technik überwunden werden können.
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3. Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe durch ein Sattelkissen für einen Sattel eines Reit- und/oder Transporttieres gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 sowie durch einen Sattel mit einem solchen Sattelkissen gemäß dem unabhängigen Anspruch 12. Bevorzugte Ausführungsformen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
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Das erfindungsgemäße Sattelkissen für einen Sattel eines Reit- und/oder Transporttieres umfasst zumindest eine befüllbare Hülle, die eine nach außen weisende Fläche und eine nach innen weisende Fläche aufweist, wobei zumindest teilweise an die nach innen weisende Fläche eine erste Schicht anbringbar ist und innerhalb der Hülle zumindest ein evakuierbares Vakuumkissen anordenbar ist, welches als Füllmaterial Kunststoffpartikel umfasst.
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Das erfindungsgemäße Sattelkissen ermöglicht eine verbesserte Anpassung und einen optimierten Kontakt zum Reit- und/oder Transporttier auch bei unterschiedlich ausgeformten Rückenpartien und Widerristen ohne dass die Bewegungsfreiheit des Reit- und/oder Transporttieres behindert oder beschränkt wird. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Sattelkissens kann eine sichere Befestigung eines Sattels auf dem Rücken eines Reit- und/oder Transporttieres bereitgestellt werden. Es können partielle Druckstellen vermieden und eine verbesserte Verteilung der auf das Reit- und/oder Transporttier einwirkenden Lastkräfte breitgestellt werden. Wird beispielsweise ein Sattel mit einem erfindungsgemäßen Sattelkissen auf den Rücken eines Reittieres aufgelegt, dann durch die Kombination der zumindest ersten Schicht und des evakuierbaren Vakuumkissen, das Kunststoffpartikel als Füllmaterial umfasst, eine optimierte Anpassung an den Rücken eines Reit- und/oder Transporttieres, auch bei exterieurmäßig ungewöhnlichen Reit- und/oder Transporttieren, zur Verfügung gestellt werden.
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Vorteilhafter Weise ist an dem evakuierbaren Vakuumkissen zumindest ein Ventil luftdicht befestigbar. Das Ventil ist in eine geöffnete Stellung, in der das evakuierbare Vakuumkissen mit der Umgebungsluft in Verbindung steht, und ist in eine geschlossene Stellung bringbar, in der das evakuierbare Vakuumkissen luftdicht verschlossen ist.
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Das Sattelkissen wird bei geöffneter Stellung des Ventils auf den Rücken des Reit- und/oder Transporttieres aufgesetzt. Die Kunststoffpartikel sind bei geöffneter Ventilstellung frei beweglich und verschiebbar, wodurch eine optimierte Anpassung des Vakuumkissens an den Rücken des Reit- und/oder Transporttieres ermöglicht wird. Anschließend wird das Vakuumkissen mittels einer Vakuumpumpe evakuiert. Der äußere Luftdruck drückt bzw. presst die Kunststoffpartikel im Inneren des Vakuumkissens derart aneinander, dass die Kunststoffpartikel nicht mehr relativ zueinander beweglich sind. Nach dem Evakuieren wird das Ventil geschlossen. Vorteilhafter Weise wird zum Evakuieren ein Rückschlagventil verwendet, so dass auch bei einer hohen Belastung die verdrängte Luft nicht in die zumindest eine Hülle zurückgelangen kann, wodurch die Kunststoffpartikel in der angepassten Form fixiert bleiben.
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Für den Fall, dass eine erneute Anpassung des Sattelkissens erforderlich ist, beispielsweise weil das Sattelkissen für ein anderes Reit- und/oder Transporttier verwendet werden soll oder weil sich das Gewicht oder die Muskulatur des Reit- und/oder Transporttieres verändert hat, kann das Ventil im Vakuumkissen wieder geöffnet werden, wodurch die Kunststoffpartikel im Vakuumkissen frei beweglich und verschiebbar sind und es kann eine erneute Anpassung des Sattelkissens an den Rücken des Reit- und/oder Transporttieres erfolgen.
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Als Vakuumpumpe kann eine herkömmliche Hand-Vakuumpumpe verwendet werden, da ein geringer Unterdruck im Vakuumkissen ausreicht, dass die Kunststoffpartikel eine feste Struktur erhalten. Die Anpassung des Sattelkissens kann auf schnelle und kostengünstige Weise erzielt werden. Ein arbeitsintensives, kostspieliges und zeitaufwendiges Auf- oder Neupostern durch einen Sattler ist nicht mehr erforderlich.
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Vorteilhafter Weise weist die zumindest eine Hülle an einer Seite eine verschließbare Öffnung zur Aufnahme der zumindest einen ersten Schicht und des evakuierbaren Vakuumkissens auf.
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Unter dem Begriff Sattelkissen sind alle Sattelunterlagen, insbesondere Kissenpolster, Pads und dergleichen zu verstehen. Unter Reit- oder Transporttieren sind alle Tiere zu verstehen, auf denen eine Person reiten kann oder Waren transportiert werden können. Dazu zählen insbesondere Pferde, Ponys oder Esel.
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Bevorzugter Weise sind die Kunststoffpartikel aus expandierten thermoplastischen Polyurethanen gebildet. Es ist besonders bevorzugt, dass die Kunststoffpartikel aus expandiertem Polypropylen (EPP) gebildet sind. Kunststoffpartikel aus EPP weisen insbesondere den Vorteil auf, dass sie formstabiler sind als Kunststoffpartikel aus anderen Materialien. Expandierte thermoplastische Polyurethane weisen vorteilhafter Weise eine geringe Dichte, eine hohe Elastizität, eine hohe Energieabsorption auch bei wiederholter Beanspruchung auf, ein hervorragendes Rückstellvermögen, eine hohe Abriebbeständigkeit, eine hohe Zugfestigkeit und eine hohe Dauerbelastbarkeit in einem breiten Temperaturbereich auf. Ferner sind thermoplastische Polyurethane zu 100% recycelbar.
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Es ist weiterhin bevorzugt, dass die Schüttdichte der Kunststoffpartikel im Vakuumkissen zwischen 80 g/l und 250 g/l, insbesondere zwischen 100 g/l und 230 g/l, vorzugsweise zwischen 130 g/l und 200 g/l beträgt.
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Vorteilhafter Weise liegt die Kunststoffpartikelgröße zwischen 1,0 mm und 5,0 mm, insbesondere zwischen 2,0 mm und 4,5 mm, vorzugsweise zwischen 3,0 mm und 4,0 mm. Bevorzugter Weise beträgt die Kunststoffpartikelgröße im Durchschnitt ca. 3,5 mm +/–0,4 mm. Kunststoffpartikel in diesen Größenordnungen passen sich leicht unterschiedlichen Oberflächen und Ausgestaltungen von Rücken von Reit- und/oder Transporttieren an.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die erste Schicht einen Schaumstoff. Vorzugsweise ist die erste Schicht aus einem Polyurethan-Elastomer gebildet. Besonders bevorzugt ist die Verwendung eines 2-Komponenten-Polyurethan-Elastomers, wobei die erste Komponente eine Viskosität zwischen 1000 und 1300 Millipascalsekunden und die zweite Komponente eine Viskosität zwischen 100 und 300 Millipascalsekunden aufweist. Der Schaumstoff aus Polyurethan-Elastomer bietet insbesondere den Vorteil, dass er formstabil ist und geeignet ist, einwirkende Lastkräfte besser zu verteilen, wodurch Druckstellen vermieden werden. Vorteilhafter Weise liegt das spezifische Gewicht des Schaumstoffes zwischen 0,95 kg/l und 0,98 kg/l liegt. Besonders bevorzugt ist die Verwendung eines Polyurethan-Elastomer-Schaumstoffs, dessen spezifisches Gewicht 0,97 kg/l aufweist. Der verwendete Schaumstoff ist geruchsneutral und ungiftig. Der Temperatur-Einsatzbereich des Schaumstoffes liegt zwischen –40°C und +125°C.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Schaumstoff als Platte ausgebildet und die Platte ist mit einem Abstandsgewebe kaschiert. Vorzugsweise weist das Abstandsgewebe in der freien Oberfläche Erhöhungen und Vertiefungen auf, wodurch die Kontaktfläche wirksam belüftet und die Entstehung von Feuchtigkeit deutlich reduziert bzw. vorhandene Feuchtigkeit effektiv weitertransportiert wird. Das Abstandsgewebe kann luftdurchlässig ausgebildet sein, so dass eine verbesserte Be- und Unterlüftung der Kontaktfläche bereitgestellt werden kann. Die Schaumstoffplatte mit dem kaschierten Abstandsgewebe kann auf einfache Art und Weise in die befüllbare Hülle des Sattelkissens angeordnet bzw. lösbar befestigt werden.
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In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform umfasst die erste Schicht ein Abstandsgewebe. Vorzugsweise ist das Abstandsgewebe aus Polyester oder Polyamid, insbesondere Nylon, gebildet. Diese Materialien sind einerseits flexibel und passen sich gut an unterschiedliche Oberflächenkonturen an. Andererseits sind Abstandsgewebe aus Polyamid hoch beanspruchbar, insbesondere äußerst reiß- und verschleißfest. Vorzugsweise ist das Abstandsgewebe luftdurchlässig, wodurch die Be- bzw. Unterlüftung der Kontaktflächen weiter verbessert werden kann.
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In einer weiteren alternativen bevorzugten Ausführungsform ist die erste Schicht aus einem Gelpad gebildet, welches ein geleeartiges Kunststoffmaterial umfasst. Das geleeartige Kunststoffmaterial des Gelpads ermöglicht eine verbesserte Verteilung des Gewichts eines Reiters auf dem Rücken eines Reittieres und verhindert somit die Ausbildung von punktuellen Druckstellen.
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Vorteilhafter Weise liegt die Schichtdicke der ersten Schicht zwischen 0,2 cm und 4,0 cm, insbesondere zwischen 0,5 cm und 3,0 cm, vorzugsweise zwischen 0,8 cm und 2,5 cm. Besonders bevorzugt liegt die Schichtdicke der ersten Schicht zwischen 1,0 und 2,0 cm, wodurch verbesserte Eigenschaften hinsichtlich der Druckverteilung bereitgestellt werden können.
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Die vorliegende Erfindung weist ferner einen Sattel für Reit- und/oder Transporttiere, in den zumindest ein erfindungsgemäßes Sattelkissen integriert ist. Das Sattelkissen kann abnehmbar und auswechselbar ausgestaltet sein.
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Weiterhin umfasst die vorliegende Erfindung eine Satteldecke für Reit- und/oder Transporttiere, in die zumindest ein erfindungsgemäßes Sattelkissen integriert ist.
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Der Fachmann erkennt, dass unterschiedliche Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung möglich sind. Insbesondere können bevorzugte Ausführungsbeispiele kombiniert werden.
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Weiterhin erkennt der Fachmann, dass eine erste Schicht und eine zweite oder dritte Schicht innerhalb der Hülle angeordnet werden können.
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Beispielsweise kann das Sattelkissen folgenden Aufbau umfassen: 1. eine Hülle; 2. eine erste Schicht, insbesondere aus einem textilen Flächengebilde wie Filz oder dergleichen; 3. ein evakuierbares Vakuumkissen; 4. eine Hülle.
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Bevorzugter Weise kann das Sattelkissen folgenden Aufbau umfassen: 1. eine Hülle; 2. eine erste Schicht, insbesondere aus einem Schaumstoff wie einem Polyurethan-Elastomer; 3. ein evakuierbares Vakuumkissen; 4. eine Hülle.
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Ein weiterer bevorzugter Aufbau eines Sattelkissens ist wie folgt: 1. eine Hülle; 2. eine erste Schicht, insbesondere aus einem textilen Flächengebilde wie Filz oder dergleichen; 3. eine zweite Schicht, insbesondere aus einem Schaumstoff wie einem Polyurethan-Elastomer; 4. ein evakuierbares Vakuumkissen; 5. eine Hülle.
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Ein weiterer bevorzugter Aufbau eines Sattelkissens ist wie folgt: 1. eine Hülle; 2. eine erste Schicht, insbesondere ein Abstandsgewebe; 3. eine zweite Schicht, insbesondere aus einem Schaumstoff wie einem Polyurethan-Elastomer oder dergleichen; 4. ein evakuierbares Vakuumkissen; 5. eine Hülle.
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Ein weiterer bevorzugter Aufbau eines Sattelkissens ist wie folgt: 1. eine Hülle; 2. eine erste Schicht, insbesondere aus einem textilen Flächengebilde wie Filz oder dergleichen; 3. eine zweite Schicht, insbesondere ein Abstandsgewebe; 4. eine dritte Schicht, insbesondere aus einem Schaumstoff wie einem Polyurethan-Elastomer oder dergleichen; 5. ein evakuierbares Vakuumkissen; 6. eine Hülle.
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Der Fachmann erkennt, dass an einem Sattel zwei getrennt ausgebildete Sattelkissen anbringbar sind, wobei ein Sattelkissen links vom Widerrist des Reit- und/oder Transporttieres und ein Sattelkissen rechts vom Widerrist des Reit- und/oder Transporttieres angeordnet ist. Ferner besteht die Möglichkeit, dass innerhalb der zumindest einen Hülle des Sattelkissens zwei oder mehr evakuierbare Vakuumkissen angeordnet sind.
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4. Kurze Beschreibung der begleitenden Figuren
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Im Folgenden werden Aspekte der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren genauer erläutert. Diese Figuren zeigen:
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1: ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Sattelkissens gemäß der vorliegenden Erfindung;
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2: einen Querschnitt durch das Sattelkissen aus 1 entlang der Linie I-I;
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3a: eine Schnittansicht durch das Sattelkissen aus 2 entlang der Linie II-II;
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3b: eine Schnittansicht eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels eines Sattelkissen gemäß der vorliegenden Erfindung entlang der Linie II-II;
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4: eine Draufsicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels von evakuierbaren Vakuumkissen;
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5: eine Draufsicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines Sattelkissens der vorliegenden Erfindung mit einem Unterblatt;
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6: eine perspektivische Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer Befestigung des erfindungsgemäßen Sattelkissens an ein Unterblatt;
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7: eine perspektivische Teilansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Sattelkissens und Sattels der vorliegenden Erfindung; und
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8: eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausgestaltung eines Sattels mit einem erfindungsgemäßen Sattelkissen.
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5. Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
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Im Folgenden werden gegenwärtig bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand der begleitenden Figuren näher erläutert. Der Fachmann erkennt, dass die nachfolgend beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen auf jeden Satteltyp angepasst werden können.
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In 1 ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sattelkissens 10 und in 2 ist ein Querschnitt durch das erfindungsgemäße Sattelkissen 10 aus 1 entlang der Linie I-I dargestellt.
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Das Sattelkissen 10 hat zumindest eine befüllbare Hülle 15. Die befüllbare Hülle 15 des Sattelkissens 10 ist beispielsweise aus Leder gebildet.
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Wie in 2 zu erkennen ist, sind zwei befüllbare Hüllen 15, im Wesentlichen spiegelsymmetrisch, ausgebildet. Die beiden Hüllen 15 sind durch einen Verbindungssteg 16 miteinander verbunden. Jede Hülle 15 hat eine nach außen weisende Fläche 17 und eine nach innen weisende Fläche 18. Zumindest teilweise an die nach innen weisende Fläche 18 ist eine erste Schicht 20 angebracht. Die erste Schicht 20 kann mit der nach innen weisenden Fläche 18 verbunden werden. Das Verbinden kann mittels Kaschieren, d. h. zwischen der nach innen weisenden Fläche 18 und der ersten Schicht 20 wird ein nasser Klebstoff oder ein trockener Klebstoff aufgebracht und die beiden Teile werden zusammengeklebt. Alternativ kann das Verbinden auch ohne Klebstoff mittels Wärme erfolgen. Ferner ist innerhalb der Hülle 15 zumindest ein evakuierbares Vakuumkissen 30 austauschbar angeordnet. Das evakuierbare Vakuumkissen 30 umfasst als Füllmaterial Kunststoffpartikel. Eine der beiden Hüllen 15 liegt links von der Wirbelsäule des Reit- und/oder Transporttieres und die andere der beiden Hüllen 15 liegt rechts von der Wirbelsäule des Reit- und/oder Transporttieres.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele von Ausgestaltungen der Hülle 15 sind in den 3a und 3b dargestellt.
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3a zeigt eine Hülle 15, an der eine erste Schicht 20 anordenbar ist. Die erste Schicht 20 kann beispielsweise ein Abstandsgewebe, ein Schaumstoff oder ein textiles Flächengewebe wie beispielsweise Filz sein. Als Schaumstoff wird vorzugsweise ein Polyurethan-Elastomer verwendet. An die erste Schicht 20 wird ein evakuierbares Vakuumkissen 30 angeordnet. Das evakuierbare Vakuumkissen 30 ist aus einem luftdichten Material gebildet. Das evakuierbare Vakuumkissens 30 enthält als Füllmaterial Kunststoffpartikel 35, wie der 4 zu entnehmen ist. Die Kunststoffpartikel 35 sind aus einem thermoplastischen Polyurethan, vorzugsweise aus expandiertem Polypropylen gebildet. Die Schüttdichte der Kunststoffpartikel 35 im Vakuumkissen liegt zwischen 80 g/l und 250 g/l, vorzugsweise zwischen 100 g/l und 230 g/l, besonders bevorzugt zwischen 130 g/l und 200 g/l. Die Größe der Kunststoffpartikel 35 liegt zwischen 1,0 mm und 5,0 mm, vorzugsweise zwischen 2,0 mm und 4,5 mm, besonders bevorzugt zwischen 3,0 und 4,0 mm. Im Durchschnitt beträgt die Kunststoffpartikelgröße ca. 3,5 mm +/–0,4 mm.
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In 3b ist ein weiterer bevorzugter Aufbau der Hülle 15 dargestellt. An die Hülle 15 ist eine erste Schicht 20 angeordnet. Die erste Schicht 20 umfasst vorzugsweise ein textiles Flächengewebe wie Filz oder ein Abstandsgewebe. Das Abstandsgewebe kann Erhöhungen und Vertiefungen aufweisen, wodurch die Kontaktfläche belüftet und die Entstehung von Feuchtigkeit reduziert bzw. vorhandene Feuchtigkeit effektiv weitertransportiert werden kann. Oberhalb der ersten Schicht 20 ist eine zweite Schicht 40 angebracht. Die zweite Schicht 40 ist ein Schaumstoff. Als Schaumstoff wird vorzugsweise ein Polyurethan-Elastomer verwendet. Ein Polyurethan-Elastomer bietet insbesondere den Vorteil, dass er formstabil ist und geeignet ist, einwirkende Lastkräfte, die insbesondere auf Grund der dynamischen Belastung entstehen, besser zu verteilen. Das spezifische Gewicht des Schaumstoffes liegt bevorzugter Weise zwischen 0,95 kg/l und 0,98 kg/l. Der verwendete Schaumstoff ist geruchsneutral und ungiftig. Angrenzend an die zweite Schicht 40 ist ein evakuierbares Vakuumkissen 30 angeordnet. Das evakuierbare Vakuumkissens 30 umfasst als Füllmaterial Kunststoffpartikel 35, wie der 4 zu entnehmen ist. Die Kombination aus der ersten Schicht, der zweiten Schicht und dem evakuierbaren Vakuumkissen ermöglicht eine sehr effektive Verteilung der Lastkräfte und verhindert die Entstehung von Druckstellen.
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4 zeigt eine Draufsicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels von zwei evakuierbaren Vakuumkissen 30. Das Vakuumkissen 30 ist aus einem luftdichten und strapazierfähigen Material gebildet. Das Vakuumkissen 30 umfasst Kunststoffpartikel 35 als Füllmaterial. An einer Seite der Hülle 15 des Vakuumkissens 30 ist ein Ventil 50 angebracht. Bei geöffneter Stellung des Ventils 50 können die Kunststoffpartikel 35 sich innerhalb des Vakuumkissens 30 frei bewegen. Der Innenraum des Vakuumkissens 30 steht dann mit der Umgebung in Strömungsverbindung, wodurch Luft in den Innenraum des Vakuumkissens 30 einströmen oder aus diesem ausströmen kann. Eine Vakuumpumpe (nicht dargestellt) kann über eine Schlauchverbindung 52 an das Ventil 50 angeschlossen werden und der Innenraum des Vakuumkissens 30 kann evakuiert werden. Der äußere Luftdruck drückt bzw. presst die Kunststoffpartikel 35 im Inneren des Vakuumkissens 30 derart aneinander, dass die Kunststoffpartikel 35 nicht mehr relativ zueinander beweglich sind. Nach dem Evakuieren wird das Ventil 50 geschlossen und das Vakuumkissen 30 ist gegenüber der Umgebung abgedichtet. Der Fachmann erkennt, dass das Ventil 50 sowohl an der Rückseite des Sattels als auch an der Vorderseite des Sattels angebracht werden kann. Es können zwei separate Schlauchverbindungen 52 verwendet werden. Die Schlauchverbindungen 52 können aber auch miteinander verbunden werden.
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In 5 ist eine Draufsicht auf ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Sattelkissens 10 der vorliegenden Erfindung mit einem Unterblatt bzw. Untertasche 60 dargestellt. Im Gegensatz zur Ausführungsform in 1 ist das erfindungsgemäße Sattelkissen 10 separat ausgebildet. Ein Sattelkissen 10 mit dem Unterblatt 60 ist links vom Widerrist des Reit- und/oder Transporttieres und ein zweites Sattelkissen 10 mit einem zweiten Unterblatt 60 ist rechts vom Widerrist des Reit- und/oder Transporttieres ausgebildet.
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6 zeigt eine perspektivische Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer Befestigung des erfindungsgemäßen Sattelkissens 10 an das Unterblatt 60.
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Das erfindungsgemäße Sattelkissen 10 ist mittels Befestigungselementen 70 wie beispielsweise Druckknopfelementen an die Untertasche 60 anbringbar. Die Druckknopfelemente 70 sind Verschlusselemente, die zwei Teile umfassen, von denen ein Teil 71 mit einer Vertiefung und das andere Teil 72 mit einem passenden Kopf versehen ist. Zum Befestigen werden die beiden Teile 71, 72 ineinander gedrückt. In das Sattelkissen 10 können am Rand Durchtrittsöffnungen 73 ausgebildet sein, um die Befestigung zu erleichtern. Die Teile 71 mit der Vertiefung können beispielsweise an der Untertasche 60 angebracht werden und die Teile 72 mit dem passenden Kopf werden durch die Durchtrittsöffnungen 73 geführt und mit den Teilen 71 ineinander gedrückt. Der Fachmann erkennt, dass auch andere Befestigungselemente wie Muttern und Schrauben, Nieten oder Klettverschlüsse in Betracht kommen.
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Eine perspektivische Teilansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Sattelkissens 10 und Sattels 100 der vorliegenden Erfindung ist in 7 zu sehen.
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8 zeigt eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausgestaltung eines Sattels 100 von unten mit einem erfindungsgemäßen Sattelkissen 10. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen worden.
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Der Sattel 100 umfasst insbesondere einen Sitz 110 und einen Sattelbaum (nicht dargestellt). An der Unterseite des Sattels 100 sind zwei getrennt angebrachte Sattelkissen 10 ausgebildet. Im Bereich des Hinterzwiesels weist jedes Sattelkissen 10 jeweils ein Ventil 50 auf. Der Fachmann erkennt, dass die Ventile 50 auch im Bereich des Vorderzwiesels ausgebildet sein können und dass die beiden Schlauchverbindungen 52 auch zusammengeführt werden können. Ferner kann anstatt von zwei getrennt angebrachten Sattelkissen 10 ein Sattelkissen 10 gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel in den 1 und 2 verwendet werden.