-
Die Erfindung betrifft ein Diktiergerät, insbesondere ein Kommunikationsgerät, das als Diktiergerät betrieben wird. Beispiele für ein Kommunikationsgerät sind jeweils ein Smartphone, ein Tablet-PCM, ein PDA (Personal Digital Assistant) und ein MP3-Player. Das Diktiergerät weist einen Touchscreen auf, also einen berührungssensitiven Bildschirm, mittels welchem das Diktiergerät bedient werden kann.
-
Aus dem Stand der Technik ist bekannt, für Smartphones ein Diktatprogramm als sogenannte App (Applikation) bereitzustellen, um das Smartphone als Diktiergerät zu betreiben. Smartphones weisen in der Regel einen Touchscreen für die Bedienung auf. Durch das Diktatprogramm werden auf dem Touchscreen Bedienfelder (Buttons) zum Steuern der Aufnahme und der Wiedergabe eines Sprachsignals bereitgestellt. Um eine Aufnahme zu starten, muss der Benutzer also ein bestimmtes Bedienfeld drücken. Um die Aufnahme wieder anzuhalten, muss dasselbe oder ein anderes Bedienfeld (Stopp-Taste) gedrückt werden. Um das aufgenommene Sprachsignal wiederzugeben, gibt es entsprechend ein Bedienfeld für die Wiedergabe (Play).
-
Während eines Diktats kommt es häufig vor, dass der Benutzer sein Augenmerk auf andere Gegenstände in seiner Umgebung richtet. Beispielsweise möchte der Benutzer vor ihm ausgebreitete Dokumente ansehen oder während einer Ortsbegehung beispielsweise Bauschäden oder Objekte, zu denen er eine Bestandsaufnahme diktiert, inspizieren. Hierbei hält der Benutzer das Diktiergerät in der Regel vor dem Kinn nahe am Mund. Um dann die Aufnahme eines Diktats kurz zu unterbrechen (Aufnahmepause) oder für eine Korrektur im Diktat ein Stück zurückzuspulen, muss der Benutzer in nachteiliger Weise den Touchscreen betrachten, um mit dem Finger das richtige Bedienfeld zu finden. Denn ein Touchscreen weist eine glatte Oberfläche auf, die nicht das von herkömmlichen Diktiergeräten bekannte haptische Feedback von Tasten und Schiebeschaltern bietet.
-
Der Versuch, das entsprechende Bedienfeld „blind“ zu drücken, d.h. ohne dabei den Touchscreen zu betrachten, kann zu einem versehentlichen Überschreiben oder Überspeichern des bereits diktierten Sprachsignals führen.
-
Aus der
DE 10 2011 053 937 A1 ist ein Verfahren zum Übertragen von Audiodaten von einem mobilen Endgerät an ein Empfangsgerät bekannt. Eine Software stellt auf dem mobilen Endgerät eine Mehrzahl von Bedienoberflächen bereit, von denen eine Hauptbedienoberfläche mehrere Bedienfelder zum Antippen aufweist. Es ist jeweils ein Bedienfeld für Aufnahme, Zurückspulen und Stopp bereitgestellt. Durch Wischbewegungen kann zu Nebenbedienoberflächen gewechselt werden.
-
Aus der
US 2012/0151401 A1 ist ein Verfahren zum schnellen Vor- und Rückspulen in einer Audioaufnahme bekannt. Auf einem Touchscreen wird ein Schiebeschalter dargestellt, der sich von einem Benutzer kontinuierlich verschieben lässt, wodurch eine Wiedergabeposition in der Audioaufnahme ausgewählt wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, bei einem Diktiergerät mit Touchscreen einem Benutzer eine sichere blinde Bedienung zu ermöglichen, die nicht das Betrachten des Touchscreens erfordert.
-
Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ergeben sich durch die abhängigen Patentansprüchen.
-
Durch die Erfindung ist ein Verfahren bereitgestellt, das den Betrieb eines Diktiergeräts mit Touchscreen ermöglicht. Insbesondere kann durch das Verfahren, wie bereits beschrieben, auch ein Kommunikationsgerät dahingehend weitergebildet werden, dass es mittels eines Touchscreens blind bedient werden kann, um einen Text diktieren zu können.
-
Die Erfindung geht davon aus, dass für ein Diktat zusätzlich zu der Diktatfunktion „Aufnehmen eines Sprachsignals“ zumindest eine der beiden Diktatfunktionen „Wiedergeben des gespeicherten Sprachsignals“ sowie „Zurückspulen der Aufnahmedatei“ nötig sind. Weitere mögliche Diktatfunktionen können z.B. sein: Temporäre Unterbrechung (Pause) und Stopp der Aufnahme und der Wiedergabe und das Versenden des aufgenommenen Sprachsignals. Bei dem Verfahren wird gewährleistet, dass der Benutzer auch ohne hinzusehen und ohne das Erfühlen einer mechanischen Taste stets sicher ist, durch Berühren oder Antippen des Touchscreens die richtige Diktatfunktion auszulösen. Die Erfindung beruht dabei auf der Idee, bei dem Diktiergerät die Diktatfunktionen durch zwei oder mehr voneinander getrennt bereitgestellte Betriebsmodi zu realisieren, zwischen denen immer zuerst umgeschaltet werden muss, bevor man die jeweilige Diktatfunktion (insbesondere Aufnehmen, Wiedergeben, Spulen) nutzen kann.
-
Es gibt insbesondere zumindest einen Aufnahmemodus zum Aufnehmen sowie mehrere weitere Betriebsmodi. Die weiteren Betriebsmodi werden hier zusammengefasst als Gruppe betrachtet. Die Gruppe kann insbesondere zwei oder drei oder vier oder fünf Betriebsmodi umfassen. Durch die Gruppe wird insgesamt zumindest eine der folgenden Diktatfunktionen bereitgestellt: „Wiedergeben des gespeicherten Sprachsignals“, „Spulen in der Aufnahmedatei“, insbesondere „Rückspulen in der Aufnahmedatei“, und „Stopp“ (nur Anzeige des Aufnahmestatus, weder Wiedergeben noch Aufnehmen durch eine Bedientaste möglich). Insbesondere ist die Diktatfunktion Wiedergeben, bevorzugt sind Wiedergeben und Rückspulen, bereitgestellt. Ein einzelner weiterer Betriebsmodus kann eine oder mehr als eine Diktatfunktion bereitstellen.
-
Während sich das Diktiergerät im Aufnahmemodus befindet, sind insbesondere das Wiedergeben und das Rückspulen gesperrt und der Benutzer kann nicht versehentlich durch Antippen oder Drücken des Touchscreens diese Diktatfunktionen auslösen. Umgekehrt wird bei Verlassen des Aufnahmemodus eine Aufnahmeeinrichtung des Diktiergeräts gesperrt, so dass der Benutzer nicht versehentlich durch Antippen oder Drücken des Touchscreens das Aufnehmen starten und ein aufgenommenes Sprachsignal überspielen kann.
-
Gemäß der Erfindung muss zum Wechseln von dem Aufnahmemodus in einen Betriebsmodus der Gruppe und/oder von einem Betriebsmodus der Gruppe in den Aufnahmemodus eine ganz bestimmte Bediengeste ausgeführt werden, und zwar muss der Benutzer eine jeweils vorbestimmte Streich- oder Wischbewegung auf oder an dem Touchscreen ausführen. Unter einer Wischbewegung wird im Zusammenhang mit der Erfindung insbesondere verstanden, dass der Benutzer mit einem Gegenstand oder einem Finger den Touchscreen berührt und unter durchgehender Berührung des Touchscreens mindestens für eine vorbestimmte Wischstrecke oder Wischweite an dem Touchscreen entlang wischt oder streicht. Die minimale Wischweite liegt bevorzugt in einem Bereich von 0,5 cm bis 3 cm. Bevorzugt wird zusätzlich zur Wischweite auch die Wisch- oder Bewegungsrichtung und/oder der zu Beginn der Wischbewegung aktive Betriebsmodus berücksichtigt. Es kann auch noch eine Schalterstellung und/oder ein Parameterwert berücksichtigt werden, durch die jeweils z.B. festgelegt wird, ob ausgehend z.B. von einem Stoppmodus dieselbe Wischbewegung den Aufnahmemodus oder den Wiedergabemodus aktiviert. Das Erfassen der Wischbewegung kann in der aus dem Stand der Technik für Touchscreens bekannten Weise erfolgen. Der Wechsel zwischen den Betriebsmodi erfolgt insbesondere ausschließlich bei Erfassen der jeweils dafür vorgesehenen Wischbewegung.
-
Um den Aufnahmemodus technisch zu realisieren, ist erfindungsgemäß eine Aufnahmeeinrichtung bereitgestellt, also eine spezielle Schaltung oder ein spezielles Programmmodul. Die Aufnahmeeinrichtung kann gezielt für den Betrieb gesperrt und freigeschaltet werden. Es wird hier zwischen Freischalten und Betreiben der Aufnahmeeinrichtung unterschieden. Bei gesperrter Aufnahmeeinrichtung ist die Aufnahmeeinrichtung außer Betrieb und es werden dem Benutzer auch keine Bedienelemente bereitgestellt, über welche er die Aufnahmeeinrichtung durch Antippen oder Drücken des Touchscreens in Betrieb setzen könnte.
-
Nur im freigeschalteten Zustand kann also die Aufnahmeeinrichtung betrieben werden. Die Aufnahmeeinrichtung ist entsprechend insbesondere nur im Aufnahmemodus freigeschaltet. Im betriebenen Zustand speichert die Aufnahmeeinrichtung ein mittels einer Mikrofoneinrichtung erfasstes Sprachsignal des Benutzers in einer Aufnahmedatei. Das Betreiben besagt also, dass die Aufnahmeeinrichtung tatsächlich ein Sprachsignal speichert. Das Freischalten besagt dagegen zunächst nur, dass sich die Aufnahmeeinrichtung vom Benutzer betreiben lässt.
-
Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass der Benutzer durch eine vorbestimmte, auf dem Touchscreen auszuführende Wischbewegung die Aufnahmeeinrichtung zunächst freischalten muss, bevor das Diktiergerät beispielsweise bei Antippen einer bestimmten Bedienfläche eine Aufnahme startet. Anders herum kann der Benutzer durch eine vorbestimmte Wischbewegung bewirken, dass die Aufnahmeeinrichtung gesperrt wird und dadurch z.B. eine Aufnahme-Start-Taste deaktiviert ist. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich natürlich auch, um mit einem Kommunikationsgerät anstelle eines Diktats auch ein anderes Sprachsignal aufzuzeichnen, z.B. ein Interview. Außerdem kann mittels des Verfahrens auch ein anderes Klangsignal oder Audiosignal gespeichert werden, z.B. Musik oder ein Betriebsgeräusch einer Maschine. Auch hierbei kann die blinde Bedienung des Kommunikationsgeräts vorteilhaft sein.
-
Dem Benutzer sollte stets klar sein, welche Wischbewegung er ausführen muss, damit das Diktiergerät in einen bestimmten Betriebsmodus wechselt. Die Erfindung sieht hierzu insbesondere vor, dass auf dem Touchscreen grafisch ein Schiebeschalter mit einem Schiebeelement dargestellt wird. Das Schiebeelement ist dazu ausgestaltet, von dem Benutzer mittels des Touchscreens insbesondere entlang einer vorbestimmten Schiebebahn in unterschiedliche Schiebestellungen verschoben zu werden. Beim Verschieben führt der Benutzer zwangsweise bestimmte Wischbewegungen aus. Jede Schiebestellung steht entsprechend für jeweils einen der bereitgestellten Betriebsmodi. In Abhängigkeit von der Stellung des Schiebeelements ist dann der jeweils zugeordneten Betriebsmodus aktiv. Die übrigen Betriebsmodi sind dann entsprechend deaktiviert. Durch den Schiebeschalter weist die Erfindung den Vorteil auf, dass beim Wischen z.B. mit dem Daumen über den Touchscreen dem Benutzer anhand der aktuellen Daumenstellung auch ohne Hinsehen klar ist, welcher Betriebsmodus aktiviert werden wird, wenn er mit dem Wischen aufhört. Beispielsweise kann also eine Daumenstellung senkrecht nach oben den Aufnahmemodus aktivieren, eine Daumenstellung 45° diagonal auf dem Touchscreen einen Wiedergabe- oder Play-Modus aktivieren und eine Daumenstellung von 90° oder quer über dem Touchscreen Rückspulen bedeuten. Ein Feedbacksignal kann die Orientierung hierbei noch verbessern. Welche Betriebsmodi bereitgestellt werden und wie die Zuordnung der Betriebsmodi zu den Schiebestellungen ist, kann hierbei natürlich nach Bedarf vom Fachmann auch anders festgelegt werden.
-
Es kann auch vorgesehen sein, dass eine Konfigurationseinrichtung bereitgestellt ist, mittels welcher der Benutzer festlegen kann, welche Betriebsmodi und/oder in welcher Zuordnung zu den Schiebestellungen die Betriebsmodi bereitgestellt werden.
-
Der Schiebeschalter weist den weiteren Vorteil auf, dass mit einer durchgehenden Wischbewegung auch ein Betriebsmodus übersprungen werden kann. In dem obigen Beispiel kann z.B. eine durchgehende Wischbewegung von der Daumenstellung senkrecht nach oben zur Daumenstellung 90°-quer also einen direkten Wechsel vom Aufnahmemodus direkt zum Rückspulen bewirken. Bei diesem „Durchwischen“ wird also zumindest ein Betriebsmodus, hier der Wiedergabemodus, übersprungen.
-
Im Aufnahmemodus, während der Schiebeschalter also in der Schiebestellung „Aufnahme“ steht und die Aufnahmeeinrichtung freigeschaltet ist, wird die Aufnahmeeinrichtung entweder auch durchgehend betrieben oder aber nur bedienungsabhängig temporär in Betrieb gesetzt. Im letzteren Fall ist gemäß einer Ausführungsform vorgesehen, dass zum Starten und/oder Stoppen der Aufnahmeeinrichtung der Touchscreen oder ein Teilbereich des Touchscreens als Bedienfläche betrieben wird. Der genannte Teilbereich kann beispielsweise als eine Aufnahme-Start-Taste oder als ein Aufnahme-Start-Stopp-Taste dargestellt sein. Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass die Aufnahmeeinrichtung dann und nur dann betrieben wird, während oder falls der Benutzer den Touchscreen berührt oder drückt. Durch Abheben des Fingers vom Touchscreen wird hier die Aufnahme unterbrochen. Die beiden letztgenannten Ausführungsformen können auch kombiniert werden, indem z.B. sowohl eine dauerhafte Berührung als auch ein doppeltes Antippen, z.B. zweimal Antippen innerhalb von 1 Sekunde, eine Aufnahme startet.
-
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich in Bezug auf die Diktatfunktion „Wiedergabe“. Auch für die Diktatfunktion „Wiedergabe“ kann eine eigene Schiebestellung des Schiebeschalters vorgesehen sein. Gemäß einer Ausführungsform ist hierzu eine ebenfalls gezielt freischaltbar und sperrbar ausgestaltete Wiedergabeeinrichtung vorgesehen, die dazu ausgelegt ist, das in der Aufnahmedatei gespeicherte Sprachsignal wiederzugeben. Für eine Wiedergabe kann die Wiedergabeeinrichtung beispielsweise einen Lautsprecher des Diktiergeräts ansteuern oder ein elektrisches Ausgabesignal z.B. für ein kabelbasiertes Headset oder einen über ein Kabel angeschlossenen Lautersprecher oder auch ein Bluetooth-Signal oder ein anderes Funksignal zum drahtlosen Steuern eines Kopfhörers oder Lautsprechers erzeugen. Die Wiedergabeeinrichtung kann ebenfalls als Schaltung und/oder Programmmodul des Diktiergeräts ausgestaltet sein.
-
Gemäß der Ausführungsform wird auf der Grundlage der Wiedergabeeinrichtung ein Wiedergabemodus bereitgestellt, in welchem die Wiedergabeeinrichtung freigeschaltet ist. Entsprechend der Grundidee der Erfindung ist die Wiedergabeeinrichtung zumindest im Aufnahmemodus dagegen gesperrt. Wie bereits im Zusammenhang mit der Aufnahmeeinrichtung erläutert, gibt es auch bei der Wiedergabeeinrichtung einen Unterschied zwischen einem Betrieb der Wiedergabeeinrichtung und einem Freischalten derselben. Gemäß einer Ausführungsform wird im Wiedergabemodus, wenn also der Schiebeschalter auf „Wiedergabe“ steht, die freigeschaltete Wiedergabeeinrichtung auch durchgehend betrieben. Andere Ausführungsformen sehen vor, dass die Wiedergabeeinrichtung freigeschaltet ist, aber bedienungsabhängig betrieben wird. Eine Ausführungsform sieht hierzu vor, dass der gesamte Touchscreen oder ein Teilbereich des Touchscreens als Start-Taste (Play-Taste) oder als Start-Stopp-Taste zum Bedienen der Wiedergabeeinrichtung betrieben wird. Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Wiedergabeeinrichtung dann und nur dann betrieben wird, während der Benutzer den Touchscreen berührt oder drückt.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist als ein weiterer Betriebsmodus der Gruppe noch ein Stoppmodus bereitgestellt, in welchem sowohl die Aufnahmeeinrichtung als auch die Wiedergabeeinrichtung gesperrt sind (Diktatfunktion „Stopp“). In der Schiebeschalterstellung „Stopp“ sind bevorzugt alle Diktatfunktionen gesperrt. Der Stoppmodus weist den Vorteil auf, dass das Diktiergerät bei Antippen des Touchscreens im Stoppmodus überhaupt nicht reagiert, zumindest was das Aufnehmen, Wiedergeben und Spulen angeht. Im Stoppmodus erfolgt bevorzugt eine Statusanzeige betreffend das aktuelle Diktat, also z.B. eine Anzeige einer Gesamtdauer des aufgenommenen Sprachsignals.
-
Im Aufnahmemodus kann zum Steuern der Aufnahme der Aufnahme zumindest ein Bedienelement, z.B. eine Bedienfläche oder Tastfläche oder Aufnahmetaste, auf dem Touchscreen bereitgestellt sein. Genauso kann im Wiedergabemodus zum Steuern der Wiedergabe und/oder eines Vorund/oder Zurückspulens zumindest ein Bedienelement auf dem Touchscreen bereitgestellt sein. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Bedienelemente für den Aufnahmemodus und für den Wiedergabemodus gleichzeitig auf den Touchscreen dargestellt. Dies erfolgt bevorzugt unabhängig davon, ob der Aufnahmemodus oder der Wiedergabemodus aktiv ist. Um im Aufnahmemodus die Wiedergabeeinheit zu blockieren, ist dann das entsprechende zumindest eine Bedienelement für die Wiedergabeeinrichtung deaktiviert, wodurch die Wiedergabeeinrichtung für eine Bedienung durch den Benutzer gesperrt ist. Genauso ist umgekehrt im Wiedergabemodus das zumindest eine Bedienelement für die Aufnahmeeinrichtung deaktiviert, wodurch die Aufnahmeeinrichtung für eine Bedienung durch den Benutzer gesperrt ist.
-
Die Diktatfunktion „Spulen“ (Vorspulen und/oder Rückspulen) kann als Bestandteil des Wiedergabemodus realisiert sein. Bevorzugt ist aber vorgesehen, dass ein eigener Spulmodus in der Gruppe bereitgestellt wird. Spulen bedeutet im Zusammenhang mit der Erfindung, dass in an sich bekannter Weise ein Dateizeiger, der in der Aufnahmedatei eine Aufnahmestelle und/oder eine Wiedergabestelle festlegt, verstellt wird. In den Spulmodus wird gewechselt, falls der Benutzer eine vorbestimmte Wischbewegung an dem Touchscreen ausführt. Das Bereitstellen des Spulmodus weist den Vorteil auf, dass auch dieser Vorgang ohne Betrachten des Touchscreens, also blind, gesteuert werden kann.
-
Auch im Zusammenhang mit dem Spulmodus ergeben sich unterschiedliche vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung. Gemäß einer Ausführungsform wird im Spulmodus der Dateizeiger durchgehend und mit entweder gleich bleibender oder gestufter Verstellgeschwindigkeit zu einem Dateibeginn oder Dateianfang hin verstellt (Rückspulen). Hierbei wird der Spulmodus dann wieder verlassen, sobald der Benutzer nach der zum Wechsel in den Spulmodus vorgesehenen Wischbewegung den Touchscreen wieder loslässt. Es ergibt sich also ein dedizierter „Rückspulmodus“. Das Schiebeelement des Schiebeschalters springt nach dem Loslassen bevorzugt selbständig wieder zurück. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass unmittelbar nach dem Rückspulen sofort wieder ein anderer Betriebsmodus aktiv bereitsteht. Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Benutzer das Schiebeelement auch selbst aktiv wieder zurückschiebt, ohne zuvor den Finger vom Touchscreen zu lösen. Dies ergibt den Vorteil, dass der Benutzer auch direkt mittels des beschriebenen „Durchwischens“ in einen anderen Betriebsmodus wechseln kann. So ist hierdurch insbesondere ein Wechsel „Wiedergabe“ – „Rückspulen“ – „Aufnahme“ und/oder umgekehrt vorgesehen. Bei der gestuften Verstellgeschwindigkeit wird um so schneller gespult, je länger der Benutzer den Touchscreen berührt. Z.B. kann eine erste Vergrößerung der Spulgeschwindigkeit nach 3 s, eine weitere z.B. nach 5 s erfolgen.
-
In derselben Weise wie bei dem vorstehend beschriebenen Rückspulmodus kann auch ein dedizierter Vorspulmodus vorgesehen sein, der durch eine eigens für das Vorspulen vorgesehene Schalterstellung des Schiebeschalters bereitgestellt sein kann.
-
Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass im Spulmodus der Dateizeiger bei einer weiteren, in einem vorbestimmten sensitiven Bereich auf dem Touchscreen erfassten Wischbewegung zu einem Dateianfang (Rückspulen) oder einem Dateiende (Vorspulen) verstellt wird, je nachdem, in welche Richtung die Wischbewegung ausgeführt wurde. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der Benutzer schubweise mit einzelnen Wischbewegung spulen kann. Der sensitive Bereich kann den gesamten Touchscreen oder aber auch beispielsweise einen Aufnahmestandsanzeiger oder eine auf dem Touchscreen dargestellte Wellenformdarstellung des Sprachsignals, d.h. eine Zeitsignaldarstellung des Sprachsignals, umfassen.
-
Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass der Benutzer im Spulmodus den Touchscreen berührt oder drückt, wodurch dann eine Berührstelle definiert ist. Hierbei ist auf dem Touchscreen des Weiteren ein Orientierungspunkt definiert. In Abhängigkeit von einer relativen Lage der Berührstelle vom Orientierungspunkt wird dann der Dateizeiger in eine vorbestimmte Verstellrichtung (vor oder zurück) und mit einer vor bestimmten Verstellgeschwindigkeit verstellt. Je weiter die Berührstelle vom Orientierungspunkt entfernt ist, desto schneller erfolgt bevorzugt das Spulen. Hierdurch kann beispielsweise ein monostabiler Schieberegler für das Vor- und Rückspulen nachempfunden werden.
-
Das vorstehend beschriebene Steuern des Vor- und Zurückspulens durch einzelne Wischbewegungen und/oder durch Anlegen des Fingers an einer Berührstelle kann auch in einem anderen Betriebsmodus bereitgestellt sein, insbesondere im Wiedergabemodus und/oder im Stoppmodus.
-
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, im Aufnahmemodus bei einem Start einer Aufnahme, wenn die Aufnahmeeinrichtung in Betrieb gesetzt wird, und/oder bei einem Stopp der Aufnahme, wenn die Aufnahmeeinrichtung außer Betrieb genommen wird, jeweils ein haptisches und/oder akustisches und/oder optisches Feedback oder Quittiersignal für den Benutzer zu erzeugen. Das haptische Feedback wird insbesondere durch einen Vibrationssignal erzeugt, wie es insbesondere bei Smartphones mittels eines entsprechenden Rüttlers oder Elektromotors mit Unwucht erzeugt werden kann. Durch das Feedback wird dem Benutzer bei blinder Bedienung des Diktiergeräts zuverlässig der aktuelle Betriebszustand der Aufnahmeeinrichtung mitgeteilt. Um auch bei einem optischen Feedback dennoch eine blinde Bedienung zu ermöglichen, wird ein optisches Signal bevorzugt derart erzeugt, dass es auch wahrnehmbar ist, falls sich der Touchscreen in einem peripheren Blickfeld des Benutzers befindet oder das optische Signal nur indirekt in das Blickfeld gelangt. Z.B. kann hierfür ein Blitzlicht eines Kameramoduls eines Smartphones angesteuert werden oder auf dem Touchscreen eine Farbe eines verhältnismäßig großen Flächenbereichs, z.B. mehr als 3 cm2, verändert werden, so dass der Widerschein des aktiv leuchtenden Flächenbereichs des Touchscreens vom Benutzer auf dem Daumen oder der Handfläche wahrgenommen werden kann. Die Haut schimmert dann z.B. rot oder grün oder weiß.
-
Durch das Feedback beim Aufnahmestart wird bei dem Benutzer zudem ein Zögern beim Sprechen erreicht, das in vorteilhafter Weise technisch dafür ausgenutzt werden kann, den Dateizeiger in der Aufnahmedatei richtig zu positionieren, bevor das Sprachsignal beginnt. Hierdurch wird das von digitalen Diktiergeräten bekannte Abschneiden von Wortanfängen vermieden. Bevorzugt ist das Feedback konfigurierbar ausgestaltet, damit der Benutzer die Art und Weise des Feedbacks einstellen und somit an seine Bedürfnisse anpassen kann.
-
Durch die Verwendung eines Touchscreens kann ein weiterer Vorteil realisiert werden, indem für einen oder mehrere oder jeden der Betriebsmodi jeweils eine Rechtshänderdarstellung und eine dazu z.B. bezüglich einer Längsachse des Touchscreens achssymmetrische Linkshänderdarstellung bereitgestellt wird. Der Benutzer kann dann mittels einer Konfigurationseinrichtung zwischen ihnen umschalten, d.h. auf dem Touchscreen wird in Abhängigkeit von einem Darstellungsparameter eine davon dargestellt.
-
Insbesondere für den Fall, dass ein Smartphone als Diktiergerät verwendet werden soll, kann sich das Problem ergeben, dass das Mikrofon des Smartphones ungünstig angeordnet ist. Denn für ein Telefonat wird das Smartphone bestimmungsgemäß an ein Ohr gehalten und es befindet sich das Mikrofon bei dieser Haltung in der Regel unten, damit es möglichst nahe am Mund ist. Ein Diktiergerät wird vor dem Kinn gehalten, mit dem Mikrofon nach oben, um nahe am Mund zu sein. In Bezug auf den Telefonmodus zum Telefonieren wird das Smartphone beim Diktieren also verkehrt herum oder kopfüber gehalten. Eine Ausführungsform der Erfindung sieht daher für einen oder mehrere oder jeden der Betriebsmodi jeweils eine Mikrofon-Oben-Darstellung vor, bei welcher ein Bildinhalt des Touchscreens derart orientiert dargestellt wird, dass sich bei orientierungsrichtigem Aufrechthalten des Touchscreens zumindest ein Mikrofon der Mikrofoneinrichtung oben an dem Diktiergerät befindet, also zumindest in einem oberen Drittel. Die Mikrofon-Oben-Darstellung kann z.B. durch eine achssymmetrisch Spiegelung bezüglich einer Querachse des Touchscreens oder durch eine 90°-Drehung des Anzeigeinhalts erzeugt werden, je nachdem, wo das Mikrofon im oder am Kommunikationsgerät angeordnet ist. Genauso kann durch eine entsprechende Orientierung des Bildinhalts auch eine Position eines Lautsprechers für eine Signalwiedergabe günstig ausgerichtet werden.
-
Eine andere Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass ein Zustand der Aufnahmedatei ermittelt wird und in Abhängigkeit von dem ermittelten Zustand eine vorbestimmte Wischbewegung ignoriert wird. Insbesondere wird die zum Wechseln in den Aufnahmemodus vorgesehene Wischbewegung ignoriert. Beispielsweise kann der Zustand einen aktuellen Speicherort der Aufnahmedatei oder einen Bearbeitungsstatus in einem Workflow beschreiben. Wird anhand des Zustands z.B. erkannt, dass das in der Aufnahmedatei gespeicherte Sprachsignal bereits für eine Schreibkraft zum Abschreiben bereitsteht, wird so verhindert, dass der Inhalt der Aufnahmedatei noch verändert werden kann.
-
Durch die Erfindung ist auch ein Computerprogrammprodukt bereitgestellt, durch welches auch ein herkömmliches Kommunikationsgerät, wie z.B. ein Smartphone, dahingehend ertüchtigt werden kann, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Das Computerprogrammprodukt ist insbesondere als sogenannte „App“ (Applikationsprogramm) bereitgestellt. Das Computerprogrammprodukt umfasst einen auf zumindest einem Speichermedium gespeicherten Programmcode, welcher dazu ausgelegt ist, bei Ausführen des Programmcodes durch eine Prozessoreinrichtung eines Kommunikationsgeräts eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahren durchzuführen.
-
Zu der Erfindung gehört auch ein portables Kommunikationsgerät, welches einen Touchscreen und eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Computerprogrammprodukts aufweist, in welchem also der beschriebene Programmcode bereitgestellt ist. Eine alternative Ausführungsform sieht eine schaltungstechnische Bereitstellung einer Aufnahmeeinrichtung vor. Allgemein ist das erfindungsgemäße Kommunikationsgerät dazu ausgelegt, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahren durchzuführen.
-
Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
-
1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kommunikationsgeräts in einem Aufnahmemodus,
-
2. eine schematische Darstellung des Kommunikationsgeräts von 1 in einem Wiedergabemodus und
-
3 eine schematische Darstellung des Kommunikationsgeräts von 1 in einem Spulmodus.
-
Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen aber die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
-
In 1 ist ein Kommunikationsgerät 10 gezeigt, bei dem es sich beispielsweise um ein Smartphone oder einen Tablet-PC oder einen PDA (Personal Digital Assistant) handeln kann. Das Kommunikationsgerät 10 weist einen Touchscreen 12 mit einer Steuereinrichtung 16 zum Steuern eines Anzeige- oder Bildinhalts 18 des Touchscreens 12 auf. Weiter dargestellt sind ein Mikrofon 20, eine Aufnahmeeinrichtung 22, eine Speichereinrichtung 24 mit einer darin bereitgestellten Aufnahmedatei 26, eine Rückspuleinrichtung 28 zum Zurückspulen eines Dateizeigers 30 in der Aufnahmedatei 26, eine Wiedergabeeinrichtung 32, ein von der Wiedergabeeinrichtung 32 steuerbarer Lautsprecher L und ein Kommunikationsmodul 14. Mit dem Kommunikationsmodul 14 kann das Kommunikationsgerät 10 allgemein den Inhalt der Aufnahmedatei 26 drahtlos oder drahtgebunden aussenden. Beispielsweise kann das Kommunikationsmodul 14 durch ein WLAN-Modul (Wireless Local Area Network) oder USB-Modul (Universal Serial Bus) bereitgestellt sein. Mittels eines USB-Moduls kann die Aufnahmedatei 26 auch über ein USB-Kabel in ein anderes Gerät übertragen werden.
-
Die Aufnahmeeinrichtung 22, die Rückspuleinrichtung 28 und die Wiedergabeeinrichtung 32 können beispielsweise jeweils ein Programmmodul für eine (nicht näher dargestellte) Prozessoreinrichtung des Kommunikationsgeräts 10 und/oder eine dedizierte Schaltung, z.B. ein ASIC (Application Specific Integrated Circuit) oder ein FPGA (Field Programmable Gate Array), umfassen. Die Steuereinrichtung 16 kann beispielsweise ein Steuerprogramm für die Prozessoreinrichtung und/oder eine Schaltung umfassen.
-
Das Kommunikationsgerät 10 wird durch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens als Diktiergerät betrieben. Ein Benutzer kann hierdurch mittels des Kommunikationsgeräts 10 ein Diktat erstellen und das Kommunikationsgeräts 10 ohne hinzuschauen sicher bedienen, obwohl eine glatte Oberfläche des Touchscreens 12 keine erhabenen Tasten oder eine andere strukturelle Orientierung betreffend die Bedienelemente zum Aktivieren und Deaktivieren von Diktatfunktionen (Aufnehmen, Wiedergeben, Rückspulen) bietet.
-
Hierfür ist die Steuereinrichtung 16 dazu ausgelegt, die Aufnahmeeinrichtung 22, die Rückspuleinrichtung 28 und die Wiedergabeeinrichtung 32 in der Weise abwechselnd zu aktivieren und zu deaktivieren, dass jeweils nur eine der Einrichtungen 22, 28, 32 aktiv oder freigeschaltet ist. In 1 bis 3 ist der freigeschaltete Zustand durch einen Haken, der gesperrte Zustand durch ein Kreuz veranschaulicht. Nur im freigeschalteten Zustand lässt sich die jeweilige Einrichtung 22, 28, 32 von einem (nicht dargestellten) Benutzer bedienen. Im gesperrten Zustand ist es dagegen dem Benutzer nicht möglich, durch Drücken oder Berühren des Touchscreens 12 die gesperrte Einrichtung 22, 28, 32 zu steuern. Indem nur eine der Einrichtungen 22, 28, 32 zur Zeit freigeschaltet ist, ist entsprechend nur eine Diktatfunktion zur Zeit vom Benutzer auslösbar. Selbst bei blindem Antippen oder dauerhaftem Drücken des Touchscreens ist also stets klar, welche Diktatfunktion hierdurch aktiviert wird. Falls durch die Steuereinrichtung 16 die Aufnahmeeinrichtung 22 freigeschaltet ist, befindet sich das Kommunikationsgerät 10 in einem Aufnahmemodus, falls die Wiedergabeeinrichtung 32 freigeschaltet ist, in einem Wiedergabemodus M2, und falls die Rückspuleinrichtung 28 freigeschaltet ist, in einem Rückspulmodus M3. Im Zusammenhang mit der Erfindung bedeutet dabei allgemein ein Wechsel zwischen einem Betriebsmodus A zu einem Betriebsmodus B, dass zumindest eine, bevorzugt jede, im Betriebsmodus A bereitgestellte Diktatfunktion deaktiviert und jede Diktatfunktion des Betriebsmodus B oder zumindest ein Bedienelement für diese Diktatfunktion aktiviert wird.
-
Damit der Benutzer weiß, in welchem der drei Betriebsmodi M1, M2, M3 sich das Kommunikationsgerät 10 gerade befindet, umfasst der Bildinhalt 18 eine graphische Darstellung eines Schiebeschalters 34 mit einem Schiebeelement 36, das drei Schiebestellungen M1, M2, M3 aufweisen kann, wobei jede der Schiebestellungen M1, M2, M3 den entsprechenden Betriebsmodus angibt. Die Betriebsmodi M2 und M3 stellen eine Gruppe dar, durch die hier insgesamt die Diktatfunktionen „Wiedergeben“ und „Rückspulen“ bereitgestellt sind.
-
Die hier gezeigte Auswahl an Betriebsmodi und die Reihenfolge, in welcher die Betriebsmodi entlang einer für das Schiebeelement 36 vorgesehenen Schiebebahn 64 aufgereiht sind, ist aber nur beispielhaft. Bei dem Schiebeschalter sind erfindungsgemäß allgemein bevorzugt folgende Reihenfolgen für die Betriebsmodi entlang der Schiebebahn vorgesehen: Spulmodus/Rückspulmodus – Wiedergabemodus – Aufnahmemodus (wie gezeigt) sowie Spulmodus/Rückspulmodus – Wiedergabemodus – Stoppmodus – Aufnahmemodus sowie Rückspulmodus – Aufnahmemodus – Stoppmodus – Wiedergabemodus. Zusätzlich kann z.B. auch noch ein Vorspulmodus vorgesehen sein und/oder ein Sendemodus zum Aussenden der Aufnahmedatei 26 über das Kommunikationsmodul 14. Die für einen bestimmten Anwendungsfall zweckmäßigste Konstellation kann vom Fachmann z.B. durch Beobachten von Versuchspersonen ermittelt werden.
-
Die Schiebebahn 64, welche die Verschiebewegung des Schiebelements 36 vorgibt, kann allgemein bei der Erfindung gerade oder in vorbestimmter Weise gekrümmt oder rechteckig oder dreieckig oder kreis- oder stern- oder kreuzförmig ausgestaltet sein. Bevorzugt ist eine kreissegmentförmige oder bogenförmige Schiebebahn vorgesehen, welche der Bewegungsbahn einer Daumenspitze entspricht, wie sie sich ergibt, wenn das Kommunikationsgerät 10 in einer Handinnenfläche gehalten und der gestreckte Daumen über den Touchscreen 12 geschwenkt wird. Hierdurch lässt sich das Kommunikationsgerät 10 in vorteilhafter Weise einhändig und gelenkschonend bedienen.
-
Auf dem Touchscreen 12 können noch weitere Bedienelemente bereitgestellt sein, beispielsweise ein Kameraschalter 38 zum Aktivieren einer (nicht dargestellten) Kamera des Kommunikationsgeräts 10 und/oder ein Vorspultaster 40 zum Vorspulen des Dateizeigers 30 in der Aufnahmedatei 36. Ein Aufnahmestandsanzeiger oder Fortschrittsbalken oder allgemein Anzeigeelement 42 kann eine momentane oder aktuelle Position des Dateizeigers 30 in der Aufnahmedatei 26 durch ein Positionselement 44 veranschaulichen. In dem in 1 gezeigten Beispiel befindet sich der Dateizeiger 30 an einem Dateianfang der Aufnahmedatei 26 und entsprechend das Positionselement 44 ganz links in dem Anzeigeelement 42.
-
Für den Aufnahmemodus M1 kann eine Aufnahmetaste 46, für den Wiedergabemodus M2 kann eine Wiedergabetaste 48 und für den Rückspulmodus M3 eine Rückspultaste 50 dargestellt sein. Die Tasten 46, 48, 50 können den Benutzer darauf hinweisen, dass das Berühren des Touchscreens 12 im Bereich der jeweiligen Taste 46, 48, 50 oder auch in einem größeren Bereich, beispielsweise in einem Gesamtbereich des Schiebeschalters 34, die entsprechende Einrichtung 22, 28, 32 in Betrieb setzt, falls diese freigeschaltet ist. Hierbei kann vorgesehen sein, dass ein einmaliges Antippen die Einrichtung in Betrieb setzt und ein nochmaliges Antippen die Einrichtung wieder anhält (Start-Stop-Taste). Es kann auch vorgesehen sein, dass die Einrichtung 22, 28, 32 nur betrieben wird, während der Benutzer mit beispielsweise seinem Daumen den Touchscreen berührt (Taster).
-
In dem in 1 gezeigten Beispiel ist der Aufnahmemodus M1 aktiviert, d.h. die Aufnahmeeinrichtung 22 ist aktiv oder freigeschaltet. Die Aufnahmetaste 46 kann hervorgehoben, z.B. in vollen Farben, dargestellt sein, während die Tasten 48, 50 der gesperrten Betriebsmodi beispielsweise halbopak oder mit blasseren oder dunkleren Farben dargestellt sind als die Aufnahmetaste 46.
-
Der Benutzer berührt nun z.B. mit dem (nicht dargestellten) Daumen seiner Hand, in welcher er das Kommunikationsgerät 10 hält, den Touchscreen 12. Die Steuereinrichtung 16 erfasst und erkennt in an sich bekannter Weise die Berührung und setzt die Aufnahmeeinrichtung 22 in Betrieb. Der Benutzer spricht nun einen Diktattext. Ein Sprachschall 52 des Benutzers wird mittels des Mikrofons 20 von der Aufnahmeeinrichtung 22 erfasst und in der Aufnahmedatei 26 an der aktuellen Position des Dateizeigers 30 in an sich bekannter Weise abgespeichert. Zum Beenden dieser Aufnahme kann der Benutzer beispielsweise einfach den Daumen von dem Touchscreen 12 abheben.
-
Um eine Wiedergabe des aufgenommenen Sprachsignals zu bewirken, muss bei dem Kommunikationsgerät 10 der Benutzer zunächst den Aufnahmemodus M1 deaktivieren und den Wiedergabemodus M2 aktivieren. Dieser Vorgang ist in 2 veranschaulicht. In 2 ist gezeigt, dass in der Aufnahmedatei 26 ein Sprachsignal 54 gespeichert ist und entsprechend der Aufnahmezeiger 30 eine Position zwischen dem Dateianfang 56 und dem Dateiende 58 aufweist. Das Positionselement 44 der Anzeigeeinrichtung 42 hat eine entsprechende Position inne. Um den Aufnahmemodus M1 zu beenden und zu sperren sowie den Wiedergabemodus M2 freizuschalten, kann der Benutzer beispielsweise mit seinem Daumen 60 das Schiebeelement 36 des Schiebeschalters 34 von der Schiebestellung M1 in die Schiebestellung M2 verschieben. Es kann vorgesehen sein, dass der Benutzer hierzu mit dem Daumen 60 auf das Schiebeelement 36 in der Schiebestellung M1 tippen (in 1 Daumen senkrecht zum oberen Bildschirmrand gerichtet) und das Schiebeelement unter Berührung des Touchscreens 12 mit einer Wischbewegung 62 von der Schiebestellung M1 in die Schiebestellung M2 (Daumen diagonal auf dem Touchscreen) entlang der Schiebebahn 64 verschieben muss. Hierbei kann aber auch vorgesehen sein, dass der Benutzer mit dem Daumen 60 das Schiebeelement 36 nicht exakt oder auch gar nicht berühren muss, sondern ausschließlich die Wischbewegung 62 von der Steuereinrichtung 16 ausgewertet wird. Allgemein kann anhand der Wischrichtung und des gerade aktiven Betriebsmodus festgelegt werden, welcher andere Betriebsmodus durch die Wischbewegung aktiviert wird. Durch eine weitere Wischbewegung 62’ kann vom Wiedergabemodus M2 in den Aufnahmemodus M1 gewechselt werden.
-
In 2 ist auch gezeigt, dass das Schiebeelement 36 nach der Wischbewegung 62 die endgültige Schiebestellung M2 eingenommen hat. Nun kann entsprechend die Aufnahmetaste 46 nicht mehr hervorgehoben dargestellt, sondern an ihrer Stelle die Wiedergabetaste 48. Entsprechend ist durch die Steuereinrichtung 16 die Aufnahmeeinrichtung 22 gesperrt worden und an ihrer Stelle die Wiedergabeeinrichtung 32 freigeschaltet worden. Berührt nun der Benutzer wieder den Touchscreen 12 in einem Bereich der Wiedergabetaste 48 oder auch in einem größeren Bereich, beispielsweise im Bereich des Schiebeschalters 34, so kann vorgesehen sein, dass die Wiedergabeeinrichtung 32 ausgehend von der aktuellen Position des Dateizeigers 30 das aufgenommene Sprachsignal 54 aus der Aufnahmedatei 26 ausliest und beispielsweise über den Lautsprecher L als einen Sprachschall 66 abstrahlt.
-
Im Wiedergabemodus M2 ist durch das Sperren der Aufnahmeeinrichtung 22 verhindert, dass der Benutzer durch versehentliches Antippen oder Berühren des Touchscreens 12, insbesondere im Bereich der Aufnahmetaste 46, die Aufnahmeeinrichtung 22 in Betrieb setzt und hierdurch das gespeicherte Sprachsignal 54 ungewollt überschrieben wird.
-
Um in der Aufnahmedatei 26 zurückspulen zu können, kann der Benutzer mittels des Schiebeelements 36 die Rückspuleinrichtung 28 aktivieren, indem er das Schiebeelement 36 von der Schiebestellung M2 in die Schiebestellung M3 schiebt. Dieser Vorgang ist in 3 veranschaulicht.
-
Z.B. ausgehend von dem Wiedergabemodus M2 kann der Benutzer beispielsweise wieder mit seinem Daumen 60 das Schiebeelement 36 mit einer Wischbewegung 68 in die Schiebestellung M3 verschieben. Die Steuereinrichtung 16 erkennt die Wischbewegung 68 auf dem Touchscreen 12 und sperrt in dem Beispiel daraufhin die Wiedergabeeinrichtung 32 und aktiviert die Rückspuleinrichtung 28.
-
Es kann vorgesehen sein, dass mit dem Aktivieren des Rückspulmodus M2, d.h. mit dem Aktivieren der Rückspuleinrichtung 28, diese auch gleich in Betrieb gesetzt wird und so lange den Dateizeiger 30 in Richtung zum Dateianfang 56 in eine Rückspulrichtung 68 in an sich bekannter Weise verstellt, bis die Berührung des Touchscreens 12 durch den Finger 60 endet. Hierbei kann vorgesehen sein, dass das Schiebeelement 36 selbstständig eine Rückbewegung 70 in die Schiebestellung M2 ausführt und entsprechend durch die Steuereinrichtung 16 die Rückspuleinrichtung 28 gesperrt und die Wiedergabeeinrichtung 32 wieder freigeschaltet wird.
-
Es kann auch vorgesehen sein, dass das Schaltelement 36 in der Schiebestellung M3 verharrt, also der Rückspulmodus M3 aktiv bleibt. Der Benutzer kann dann beispielsweise durch eine weitere Wischbewegung 74 über dem Positionselement 44 den Dateizeiger 30 ebenfalls entlang der Rückspulrichtung 70 zum Dateianfang hin verschieben. Hierbei kann auch vorgesehen sein, dass durch eine entsprechende Wischbewegung 76 über dem Positionselement 44 auch ein Vorspulen des Dateizeigers 30 zum Dateiende 58 hin bewirkt werden kann. Diese Form des Steuerns eines Spulvorgangs kann auch z.B. für den Wiedergabemodus M2 und/oder einen Stoppmodus bereitgestellt sein.
-
Es kann auch vorgesehen sein, dass der Benutzer den Finger 60 z.B. an ein jeweiliges Ende 56’, 58’ der Anzeigeeinrichtung 42 anlegt und dort an dem Touchscreen 12 ruhen lässt und hierdurch ebenfalls der Dateizeiger 30 kontinuierlich und mit gleich bleibender oder gestufter Verstellgeschwindigkeit in die entsprechende Richtung zum Dateianfang 56 oder zum Dateiende 58 hin verschoben wird. Diese Form des Steuerns eines Spulvorgangs kann auch z.B. für den Wiedergabemodus M2 und/oder einen Stoppmodus bereitgestellt sein.
-
In dem 1 bis 3 veranschaulichten Beispiel ist der Benutzer Rechtshänder. Es kann vorgesehen sein, dass eine Konfigurationseinrichtung bereitgestellt ist, mittels welcher der Bildinhalt an einer Längsachse 78 achssymmetrisch spiegeln kann, sodass zumindest der Schiebeschalter 34 an der Längsachse 78 gespiegelt dargestellt wird.
-
Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Bildinhalt 18 mittels einer Konfigurationseinrichtung auch an einer Querachse 80 gespiegelt werden kann, sodass der Benutzer den Touchscreen 12 orientierungsrichtig aufrecht vor sich halten kann und dabei das Mikrofon 20 an einer Oberkante und nicht an einer Unterkante des Kommunikationsgeräts 10 angeordnet ist.
-
Durch das Beispiel ist gezeigt, wie durch voneinander getrennt bereitgestellte Betriebsmodi M1, M2, M3, von denen jeweils nur einer zur Zeit freigeschaltet ist, bei einem Kommunikationsgerät 10 sichergestellt werden kann, dass der Benutzer beim Antippen eines Touchscreens 12 nicht versehentlich eine unerwünschte Diktierfunktion aktiviert, sondern stets nur diejenige Betriebseinrichtung 22, 28, 32 aktiviert wird, die durch den jeweiligen Betriebsmodus M1, M2, M3 bereitgestellt ist. Zum Umschalten zwischen den Betriebsmodi M1, M2, M3 muss der Benutzer stets eine Wischbewegung 62, 62’, 68 ausführen. Schließlich ist durch das Beispiel gezeigt, wie durch Spiegeln eines Bildinhalts 18 an Spiegelachsen 78, 80 eine Rechtshänder-/Linkshänderdarstellung sowie eine diktiergerechte Orientierung mit oben angeordnetem Mikrofon 20 bereitgestellt werden kann.