DE102013108071A1

DE102013108071A1 - Belüftungseinrichtung für einen Fahrzeuginsassenraum eines Kraftwagens

Info

Publication number: DE102013108071A1
Application number: DE201310108071
Authority: DE
Inventors: Ulf-Lothar Bastian; Achim Kling
Original assignee: Fischer Automotive Systems GmbH and Co KG
Current assignee: Fischer Automotive Systems GmbH and Co KG
Priority date: 2013-07-29
Filing date: 2013-07-29
Publication date: 2015-01-29

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Belüftungsdüse für einen Fahrzeuginsassenraum eines Kraftwagens. Zu einer Luftlenkung schlägt die Erfindung Lamellen (9) aus einem Elastomer in einer Luftaustrittsöffnung (4) der Belüftungsdüse vor, wobei Ränder der elastischen Lamellen (9) an Streben (11) eines Gitters (10) starr befestigt sind. Aufgrund ihrer Elastizität sind die Lamellen (9) schwenkbar. Die Erfindung ermöglicht Gestaltungsfreiheiten des Gitters (10), dass die Belüftungsdüse sichtseitig abdeckt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Belüftungseinrichtung für einen Fahrzeuginsassenraum eines Kraftwagens mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Derartige Belüftungseinrichtungen sind in Form von Belüftungsdüsen bekannt, deren Luftaustrittsöffnungen beispielsweise in einer Mitte oder an Seiten eines Armaturenbretts oder einer Decke eines Fahrzeuginsassenraums eines Kraftwagens angeordnet sind. Die Belüftungsdüsen weisen einen Luftkanal auf, in dem Lamellen zur Lenkung eines Luftstroms schwenkbar und quer zum Luftkanal angeordnet sind. Zur Schwenkbarkeit sind die Lamellen beispielsweise mit Zapfenlagern um Schwenkachsen quer zum Luftkanal schwenkbar gelagert. Die Lamellen bestehen typischerweise aus Kunststoff und weisen deswegen zwar eine Elastizität auf, die aber aufgrund der Schwenklagerung der Lamellen um eine gerade Schwenkachse nicht notwendig und eher unerwünscht ist. Die schwenkbaren Lamellen bekannter Lüftungsdüsen werden beim Schwenken nicht verformt und können als starr angesehen werden.
Aufgabe der Erfindung ist, eine Belüftungseinrichtung mit lagerlosen schwenkbaren Lamellen zur Lenkung eines Luftstroms vorzuschlagen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß sind die Lamellen elastisch und stellenweise starr befestigt. Insbesondere bestehen die Lamellen aus einem Elastomer. Schwenkbar sind die Lamellen erfindungsgemäß nicht aufgrund einer Schwenklagerung, sondern aufgrund ihrer Elastizität. Zum Lenken eines Luftstroms werden die Lamellen elastisch so verformt, dass sich ihr Winkel bzw. ihre Lage in einem Luftstrom ändert, wodurch die Lamellen eine Richtung des Luftstroms ändern.
Ein Vorteil der Erfindung ist der Entfall von Schwenklagern für die Lamellen. Die elastischen Lamellen lassen sich beispielsweise an ein starres Gitter oder an einen Luftkanal anspritzen, wodurch der Aufwand der Montage entfällt. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit eines nicht geraden, sondern beispielsweise bogenförmigen oder eckigen Randes der Lamellen, der sich beim Schwenken der Lamellen nicht bewegt, an einem dem Fahrzeuginsassenraum zugewandten Luftaustritt der Belüftungseinrichtung. Das ermöglicht Gestaltungsfreiheiten und eine optisch ansprechende Gestaltung des dem Fahrzeuginsassenraum zugewandten Luftaustritts.
Außer in Kraftwagen lässt sich die erfindungsgemäße Belüftungseinrichtung in anderen Land-, Luft- und Wasserfahrzeugen verwenden. Grundsätzlich ist auch eine Verwendung für andere Belüftungsaufgaben möglich.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht einen Luftkanal vor, in dem die Lamellen quer angeordnet sind. Der Luftkanal hat beispielsweise die Form eines runden, nicht unbedingt kreisförmigen, oder eines mehreckigen, insbesondere viereckigen Rohrs, dessen Querschnittsfläche und -form sich über eine Länge des Luftkanals ändern kann. Insbesondere sind die Lamellen an oder in einem Auslass des Luftkanals angeordnet, also an dem Ende des Luftkanals, das Fahrzeuginsassen zugewandt und für die Fahrzeuginsassen sichtbar ist.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass luftstromabgewandte Ränder der Lamellen starr befestigt sind, also die Ränder, die einem Luftauslass der Belüftungseinrichtung zugewandt bzw. an oder in dem Luftauslass angeordnet sind. Es sind also die im Fahrzeuginsassenraum zugewandten Ränder der Lamellen, die für Fahrzeuginsassen sichtbar sind, starr befestigt.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die starr befestigten luftstromabgewandten Ränder der Lamellen nicht gerade, sondern beispielsweise bogenförmig oder eckig sind. Aufgrund der starren Befestigung dieser Ränder bewegen sie sich beim Schwenken der Lamellen nicht, was eine optisch ansprechende Gestaltung ermöglicht.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die luftstromabgewandten Ränder der Lamellen starr an Streben eines Gitters befestigt sind. Die Streben des Gitters dienen der Befestigung der Lamellen und das Gitter dient vergleichbar einem Kühlergrill der optischen Gestaltung des Luftaustritts der Belüftungseinrichtung.
Zum elastischen Verformen und Schwenken der Lamellen sieht eine Ausgestaltung der Erfindung eine Verstelleinrichtung vor, die mit Abstand von der oder den starren Befestigungen der Lamellen an den Lamellen angreift. Sind beispielsweise die luftstromabgewandten Ränder der Lamellen starr befestigt, greift die Verstelleinrichtung beispielsweise an luftstromzugewandten Rändern der Lamellen an.
Zum Schwenken der Lamellen sieht eine Weiterbildung der Erfindung bewegliche Streben vor, an denen luftstromzugewandte Ränder der Lamellen befestigt sind, die Streben stabilisieren die an ihnen befestigten luftstromzugewandten Ränder der elastischen Lamellen. Mit der Verstelleinrichtung lassen sich die Streben bewegen und auf diese Weise die Lamellen elastisch verformen und dadurch schwenken. Die Bewegung der Streben erfolgt tangential zu den starr befestigten Rändern der Lamellen, wobei tangential eher eine bogenförmige Bewegung der Streben um die starr befestigten Ränder der Lamellen als eine gerade Bewegung der Streben meint.
Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Belüftungseinrichtung mehrere elastische Lamellen auf. Möglich ist allerdings grundsätzlich auch eine Belüftungseinrichtung mit nur einer elastischen Lamelle.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
1–3 einen Längsschnitt einer erfindungsgemäßen Belüftungseinrichtung; und
4 eine Ansicht einer Luftaustrittsöffnung der Belüftungseinrichtung aus 1–3.
Die in 1–3 dargestellte, erfindungsgemäße Belüftungseinrichtung 1 weist einen Luftkanal 2 auf, der die Form eines Rechteckrohrs aufweist, dessen Querschnitt sich in einer Längsrichtung des Luftkanals 2 ändert. Der Luftkanal 2 weist – in 1–3 links – eine Lufteintrittsöffnung 3 und – in 1–3 rechts – eine Luftaustrittsöffnung 4 auf, die auch als Auslass des Luftkanals 2 aufgefasst werden kann. Im Luftkanal 2 der Belüftungseinrichtung 1 ist eine Drosselklappe 5 angeordnet, die um eine Achse schwenkbar ist, die den Luftkanal 2 quer durchsetzt. Die Drosselklappe 5 lässt sich in an sich bekannter Weise zwischen der dargestellten Durchlassstellung, in der sie in Längsrichtung des Luftkanals 2 ausgerichtet ist, in eine mit Strichlinien gezeichnete Sperrstellung, in der die Drosselklappe 5 den Luftkanal 2 verschließt, und zurück sowie in beliebige Drosselstellungen zwischen der Durchlassstellung und der Sperrstellung schwenken.
In Strömungsrichtung hinter der Drosselklappe 5 sind Luftleitklappen 7 parallel zueinander und nebeneinander im Luftkanal 2 der Belüftungseinrichtung 1 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel sind die Luftleitklappen 7 stehend angeordnet und in an sich bekannter Weise um vertikale oder auch geneigte Schwenkachsen 8 schwenkbar. Die Luftleitklappen 7 werden gemeinsam und parallel zueinander geschwenkt. Sie lenken einen Luftstrom durch den Luftkanal 2 in seitlicher Richtung.
In der Luftauslassöffnung 4 des Luftkanals 2 sind Lamellen 9 aus einem Elastomer angeordnet. Im Ausführungsbeispiel sind die Lamellen 9 horizontal angeordnet, sie erstrecken sich quer von einer zur gegenüberliegenden Seite des Luftkanals 2. Allerdings ist auch eine vertikale oder eine schräge Anordnung der elastischen Lamellen 9 möglich. Die Lamellen 9 sind aufgrund ihrer Elastizität hin und her bzw. nach oben und nach unten schwenkbar, wie es in 1–3 zu sehen ist, so dass ein Luftstrom beim Austritt aus dem Luftkanal 2 nach oben oder unten ablenkbar ist. An der Luftaustrittsöffnung 4 weist der Luftkanal 2 ein Gitter 10 mit im Wesentlichen horizontal verlaufenden Streben 11 auf, wie es in 4 zu sehen ist. Das Gitter 10 bildet eine Zierblende für die Luftaustrittsöffnung 4 des Luftkanals 2 der Belüftungseinrichtung 1. Die Streben 11 sind sowohl in vertikaler Richtung als auch, wie das Gitter 10 insgesamt, in Längsrichtung des Luftkanals 2 gekrümmt. Luftstromabgewandte Ränder der elastischen Lamellen 9 sind starr an den Streben 11 des Gitters 10 befestigt. Im Ausführungsbeispiel sind die elastischen Lamellen 9 in einem Zweikomponenten-Spritzgießverfahren an die Streben 11 des Gitters 10 angespritzt. Aufgrund ihrer Elastizität lassen sich die Lamellen 9 durch elastische Verformung schwenken, obwohl ihre luftstromabgewandten Ränder nicht gerade, sondern gekrümmt und starr befestigt sind. Das Gitter 10 besteht, wie der Luftkanal 2, nicht aus einem Elastomer und kann, auch wenn es aus einem Kunststoff besteht und damit eine gewisse Elastizität aufweist, hier als starr angesehen werden. Eine Elastizität der Streben 11 des Gitters 10 beträgt einen Bruchteil der Elastizität der Lamellen 9. Die Streben 11 sind so steif, dass beim Schwenken der elastischen Lamellen 9 keine Bewegung oder Verformung der Streben 11 erkennbar ist.
Luftstromzugewandte Ränder der elastischen Lamellen 9 sind durch Anspritzen starr an Streben 12 eines Verstellgitters 13 befestigt. Das Verstellgitter 13 ist mit einer nicht gezeichneten Verstelleinrichtung nach oben und nach unten im Luftkanal 2 bewegbar, wodurch die elastischen Lamellen 9, wie in 1–3 zu sehen, elastisch nach oben und nach unten biegbar, d. h. schwenkbar sind. Das Verstellgitter 13 bewegt sich dabei auf einer gekrümmten Bahn um die Streben 11 des Gitters 10, was als tangentiale Bewegung des Verstellgitters 13 und seiner Streben 12 um die Streben 11 des Gitters 10 aufgefasst werden kann.
Bezugszeichenliste

1: Belüftungseinrichtung
2: Luftkanal
3: Lufteintrittsöffnung
4: Luftaustrittsöffnung
5: Drosselklappe
6: Achse
7: Luftleitklappe
8: Schwenkachse
9: elastische Lamelle
10: Gitter
11: Strebe
12: Strebe
13: Verstellgitter

Claims

Belüftungseinrichtung für einen Fahrzeuginsassenraum eines Kraftwagens, mit schwenkbaren Lamellen (9) zur Lenkung eines Luftstroms, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (9) elastisch und stellenweise starr befestigt sind und dass die Lamellen (9) aufgrund ihrer Elastizität schwenkbar sind.
Belüftungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (9) quer in einem Luftkanal (2) angeordnet sind.
Belüftungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (9) in einer Luftaustrittsöffnung (4) des Luftkanals (2) angeordnet sind.
Belüftungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass luftstromabgewandte Ränder der Lamellen (9) starr befestigt sind.
Belüftungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die starr befestigten luftstromabgewandten Ränder der Lamellen (9) nicht gerade sind.
Belüftungseinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die luftstromabgewandten Ränder der Lamellen (9) an Streben (11) eines Gitters (10) starr befestigt sind.
Belüftungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verstelleinrichtung mit Abstand von der starren Befestigung an den Lamellen (9) angreift, mit der die Lamellen (9) schwenkbar sind.
Belüftungseinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4–7, dadurch gekennzeichnet, dass luftstromzugewandte Ränder der Lamellen (9) an beweglichen Streben (12) befestigt sind, die mit einer Verstelleinrichtung zum Schwenken der Lamellen (9) tangential zu den starr befestigten Rändern der Lamellen (9) bewegbar sind.