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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum zerstörungsfreien Prüfen einer Komponente eines Wälzlagers mit einer Mehrzahl von Wälzkörpern.
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Wälzlager weisen einen Innenring und einen Außenring auf, die durch Wälzkörper, beispielsweise Kugeln, Zylinder oder Kegel voneinander getrennt sind. Üblicherweise sind die Wälzkörper in einem Käfig gelagert, um den Abstand zwischen ihnen konstant zu halten. Bei einer Bewegung des Wälzlagers rollen die Wälzkörper auf dem Innenring, also einer inneren Lauffläche des Wälzlagers, und auf dem Außenring, also einer äußeren Lauffläche des Wälzlagers, ab. Der Innenring und der Außenring und somit die Laufflächen bestehen in der Regel aus gehärtetem Stahl, um eine geringe Rollreibung und eine hohe Lebensdauer der Wälzlager zu gewährleisten.
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Zur Prüfung von Komponenten eines Wälzlagers, insbesondere solcher Laufflächen, ist es z.B. bekannt, diese noch vor der Montage eines Wälzlagers auf Fehler, beispielsweise Unterschiede in der Härte, die während der Herstellung entstanden sein können, zu untersuchen. Sind die Wälzlager bereits zusammengebaut und montiert, ist es mit bekannten Prüfwerkzeugen nicht mehr möglich diese zu prüfen, da die Komponenten im Montagezustand nur schwer zugänglich sind. Die Wälzlager müssen dann zunächst wieder demontiert werden, um z.B. die Laufflächen zu erreichen, was einen hohen zeitlichen und kostenintensiven Aufwand erfordert.
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Aus der
DE 41 28 807 A1 ist es beispielsweise bekannt, einen oder mehrere Sensoren, z.B. elektromagnetische Hochfrequenzspulen, zwischen den Wälzkörpern und in Stegen des Käfigs des Wälzlagers anzuordnen, um Schäden an Laufflächen oder angrenzenden Bereichen der Lagerringe erkennen und überwachen zu können.
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Die
DE 10 2008 018 611 A1 beschreibt eine Messeinrichtung mit einer an einer Biegeeinheit angeordneten Abtastspitze, die z.B. am Käfig des Wälzlagers befestigt wird und zur Ermittlung von Verschleiß- und Ermüdungserscheinungen von Laufflächen über diese geführt wird.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung zum Prüfen einer Komponente eines Wälzlagers anzugeben, mit der der Aufwand der Prüfung einer Komponente verringert ist. Des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zum Prüfen einer Komponente eines Wälzlagers vorzuschlagen.
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Die erstgenannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Gemäß diesen Merkmalen umfasst die Vorrichtung zum zerstörungsfreien Prüfen einer Komponente eines Wälzlagers mit einer Mehrzahl von Wälzkörpern, bei dem die Komponente im Montagezustand des Wälzlagers in einem zwischen zwei benachbarten Wälzkörpern liegenden Bereich seitlich zugänglich ist, eine in das Wälzlager einführbare, an die Komponente anlegbare Prüfeinrichtung mit mindestens einem Sensor zur Prüfung der Komponente.
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Mit anderen Worten: Eine Vorrichtung zum zerstörungsfreien Prüfen einer Komponente eines Wälzlagers mit einer Mehrzahl von Wälzkörpern, bei dem die Komponente im Montagezustand des Wälzlagers in einem zwischen zwei benachbarten Wälzkörpern liegenden Bereich beispielsweise über einen seitlich vorhandenen Spalt zugänglich ist, umfasst eine über den Spalt in das Wälzlager einführbare, an die Komponente anlegbare Prüfeinrichtung mit mindestens einem Sensor zur Prüfung der Komponente. Sind die Wälzkörper in einem Käfig gelagert, ist der Spalt z.B. seitlich, ober- und/oder unterhalb des Käfigs vorhanden.
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Mit einer solchen Vorrichtung ist es somit möglich, die Komponente eines Wälzlagers, hierzu zählen z.B. Laufflächen, Wälzkörper oder innere Seitenflächen des Wälzlagers, auch im Montagezustand, also im zusammengebauten und montierten Zustand zu prüfen, da die Prüfeinrichtung derart ausgestaltet ist, dass sie über einen seitlichen Zugang in einen zwischen zwei benachbarten Wälzkörpern vorhandenen freien Bereich eingeführt werden kann. Weist das Wälzlager einen Käfig auf, in dem die Wälzkörper gelagert sind, ist ein solcher seitlicher Zugang beispielsweise ein seitlich, ober- oder unterhalb des Käfigs vorhandener Spalt, der beispielsweise lediglich eine Weite von wenigen Millimetern aufweist. Der Käfig kann dabei sowohl als Vollkäfig oder auch als Halbkäfig, also lediglich als die Wälzkörper beabstandende Ringe, ausgebildet sein. Die Prüfeinrichtung weist also eine kleinere Abmessung auf als der seitliche Zugang bzw. eine seitliche Öffnung, z.B. der ober- oder unterhalb des Käfigs zwischen diesem und einem das Wälzlager umgebendem Lagergehäuse bzw. zwischen dem Käfig und einer Lagerschale des Wälzlagers vorhandene Spalt, auf, um ein problemloses Einführen zu gewährleisten.
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Die zerstörungsfreie Prüfung der Komponente, insbesondere der Lauffläche, kann dabei sowohl vor dem Einbau des Wälzlagers in eine Maschine oder Anlage, beispielsweise eine Windkraftanlage, als auch bei bereits eingebautem Wälzlager, also im Montagezustand, erstmalig als Erstprüfung oder in bestimmten zeitlichen Abständen wiederkehrend durchgeführt werden, ohne dass das Wälzlager demontiert werden muss. Dadurch wird zum einen die Stillstands- bzw. Revisionszeit wegen der Prüfung deutlich verringert, da die oftmals aufwändige Demontage entfällt, zum anderen gewährleisten wiederkehrende Prüfungen eine bessere Qualität und somit geringere Ausfallwahrscheinlichkeiten eingebauter Wälzlager, da Fehler, Schwachstellen oder Veränderungen der Komponenten, insbesondere der Lauffläche, bereits frühzeitig erkannt werden können. Dadurch können Aussagen über die Lebensdauer der Wälzlager getroffen und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um beispielsweise Folgeschäden zu vermeiden.
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Des Weiteren ist die Prüfeinrichtung an die Komponente anlegbar. Mit anderen Worten: Befindet sich die Prüfeinrichtung im Wälzlager in einer der Prüfposition entsprechenden Endposition, liegt sie nahezu plan bzw. eben an der zu prüfenden Komponente, z.B. der Lauffläche an, sodass der mindestens eine Sensor bzw. dessen Sende- und Empfangsfläche parallel und in konstantem Abstand zur Komponente positioniert ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Prüfeinrichtung mehrere, in einer Längsrichtung hintereinander angeordnete Sensoren zur Prüfung der Komponente. Die Prüfeinrichtung weist also eine Mehrzahl von Sensoren auf, die in einer Reihe nebeneinander bzw. hintereinander quer zur Laufrichtung der Wälzkörper angeordnet sind. Unter Längsrichtung der Prüfeinrichtung ist also diejenige Richtung zu verstehen, die sich bei in Prüf- bzw. Endposition befindlicher Prüfeinrichtung senkrecht zur Laufrichtung der Wälzkörper erstreckt. Mit einer solchen Prüfeinrichtung können insbesondere die Laufflächen oder eine Abrollfläche der Wälzkörper oder seitliche Begrenzungsflächen geprüft werden. Dadurch kann ein größerer Prüfbereich, insbesondere die gesamte Lauffläche in Radialrichtung geprüft werden. Anhand der von den mehreren Sensoren gemessenen Messsignale können z.B. Fehler oder Unterschiede in der Härte der Lauffläche insbesondere auch in Radialrichtung erkannt und lokalisiert werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung umfasst diese ein Endglied zur Befestigung der Prüfeinrichtung an einem einer Drehbewegung des Wälzlagers folgenden Teils des Wälzlagers. Denkbar ist jedoch auch die Prüfeinrichtung während der Prüfung bei einer Drehbewegung des Wälzlagers von Hand mitzuführen. Weist das Wälzlager einen Käfig auf, kann die Prüfeinrichtung mit dem Endglied an diesem befestigt werden. Dies kann beispielsweise ein entsprechend der Gestalt des Käfigs angeformter Adapter sein, der sich an das hintere Ende der Prüfeinrichtung anschließt und mit dem diese am Käfig fixierbar ist. Die Prüfeinrichtung kann somit, wenn sie sich in einer End- bzw. Prüfposition befindet, also in das Wälzlager eingeführt und an die Komponente angelegt ist, über das Endglied z.B. am Käfig befestigt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Prüfeinrichtung bei einer Bewegung bzw. Drehung des Wälzlagers mit dem Käfig mitbewegt und somit z.B. über die gesamte Lauffläche geführt wird. Des Weiteren wird die Prüfeinrichtung so in ihrer End- bzw. Prüfposition gehalten und ist somit während der Prüfung gegen ein Herausrutschen oder ein Verklemmen im Wälzlager gesichert. Zur Ermittlung der Position bzw. des im Wälzlager zurückgelegten Weges der Prüfeinrichtung kann dabei sowohl ein an der Prüfeinrichtung angeordneter separater Positionssensor als auch ein in der Antriebseinheit des Wälzlagers bereits integrierter Positionssensor zum Einsatz kommen.
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Bei einer ersten bevorzugten Ausgestaltung weist die Prüfeinrichtung mehrere, miteinander über Verbindungselemente verbundene und in einer Ausgangsposition jeweils schwenkbar zueinander gelagerte Gliederelemente auf. Mit anderen Worten: Die Prüfeinrichtung ist aus mehreren Gliederelementen aufgebaut, die derart miteinander verbunden sind, dass sie jeweils um eine senkrecht zu der Längsrichtung der Prüfeinrichtung orientierte Schwenkachse geschwenkt werden können. Die Gliederelemente sind dabei beispielsweise ausgehend von einer linearen Ausrichtung in eine Richtung schwenkbar, um die Prüfeinrichtung in das Wälzlager einführen zu können, wenn der seitliche Zugang, z.B. der Spalt bzw. die entlang des Spaltes verlaufende Einführrichtung und die Lauffläche einen Winkel zwischen sich einschließen. Eine solche Prüfeinrichtung bzw. ein solches Prüflineal, ist somit vor allem zur Prüfung von Laufflächen geeignet, die in der gleichen Ebene liegen wie der Spalt über den das Prüflineal eingeführt wird. Mit anderen Worten: Die Lauffläche ist über den Spalt ohne Absatz bzw. stufenlos zugänglich. Dies ist beispielsweise für eine äußere Lauffläche eines Kegelrollenlagers der Fall. Die Länge und Anzahl der einzelnen Gliederelemente kann dabei an die Geometrie der Lauffläche sowie an die Geometrie des seitlichen Zugangs bzw. Spaltes bzw. einer zu überwindenden Kante angepasst werden.
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Dabei weisen die Verbindungselemente insbesondere Steckmittel zum Herstellen einer Steckverbindung derart auf, dass die Gliederelemente in einer Endposition bei ineinander gesteckten Steckmitteln zueinander geradlinig ausgerichtet sind. Die Gliederelemente sind also in der Endposition linear zueinander und unmittelbar aneinander angrenzend angeordnet und eine Schwenkbewegung der Gliederelemente ist nicht möglich. Unter Endposition ist dabei diejenige Position zu verstehen, die die Prüfeinrichtung zum Prüfen der Komponente, z.B. der Lauffläche, also die Prüfposition, innehat. Die Steckmittel sind hierfür beispielsweise derart ausgestaltet, dass bei Ausüben einer Kraft entgegen der Einführrichtung der Prüfeinrichtung, die beispielsweise dadurch bewirkt wird, dass sich ein freies Ende der Prüfeinrichtung an einer dem Spalt gegenüberliegenden Anschlagfläche des Käfigs abstützt, die Gliederelemente aneinander bzw. ineinander geschoben werden, die Prüfeinrichtung dadurch versteift und somit in Endposition gebracht wird. Wie bereits erwähnt ist durch die Gliederelemente ein Einführen in den Spalt erleichtert. Sind die Gliederelemente nach dem Einführen, also in End- bzw. Prüfposition geradlinig ausgerichtet und die Steckmittel ineinander gesteckt, wird gewährleistet, dass die Prüfeinrichtung und somit die Sensoren eben bzw. plan an der zu prüfenden Komponente anliegen. Wird die Prüfeinrichtung aus dem Wälzlager herausgezogen, wird die Steckverbindung gelöst, sodass die einzelnen Gliederelemente wieder schwenkbar zueinander gelagert sind und der von Lauffläche und Spalt eingeschlossene Winkel überwunden werden kann. Die Verbindungselemente bzw. die Steckmittel sind also auf Zug lösbar ausgebildet.
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Eine konstruktiv einfache Möglichkeit für eine solche Steckverbindung liegt vor, wenn diese eine Nut- und Federverbindung ist. Dabei ist auf der einen Stirnseite eines Gliederelementes, welches zwischen zwei weiteren Gliederelementen angeordnet ist, zumindest eine Nut und auf der gegenüberliegenden Stirnseite des gleichen Gliederelementes zumindest eine Feder angeordnet. In der Endposition greifen Nut und Feder jeweils benachbarter Gliederelemente beispielsweise vollständig ineinander, sodass die Gliederelemente geradlinig und unmittelbar aneinandergrenzend ausgerichtet sind. Endständige Gliederelemente weisen lediglich eine Nut oder eine Feder an einer, dem benachbarten Gliederelement zugewandten Stirnseite auf. Die Verbindungselemente können neben den Steckmitteln weitere Verbindungselemente umfassen, wie z.B. ein Langloch mit einem Stift, welches eine Schwenkbewegung jeweils benachbarter Gliederelemente erlaubt und diese gleichzeitig zusammenhält.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist ein am freien Ende der Prüfeinrichtung angeordnetes Gliederelement ein Anschlagelement zum Abstützen der Prüfeinrichtung an einer dem seitlichen Zugang bzw. Spalt gegenüberliegenden Anschlagfläche, z.B. einer Anschlagfläche des Käfigs, auf. Mit anderen Worten: Das in Einführrichtung am vorderen Ende angeordnete Gliederelement, umfasst Mittel, mit welchen sich die Prüfeinrichtung im Inneren des Wälzlagers, z.B. am inneren Käfig, abstützen kann. Ist die Prüfeinrichtung so weit eingeführt, dass das am freien Ende angeordnete Gliederelement mit der Anschlagfläche in Kontakt ist und sich an diesem abstützt, werden die Gliederelemente zusammengeschoben, bis die Prüfeinrichtung versteift und an die Komponente angelegt ist. Die Steckverbindung erfolgt dabei durch eine der Einführrichtung entgegenwirkende Kraft, die über das Anschlagelement auf die Gliederelemente übertragen wird. Diese bewirkt die geradlinige Ausrichtung und Verbindung der Gliederelemente und somit das Anlegen bzw. Andrücken der Prüfeinrichtung an die Komponente.
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Vorteilhafterweise ist das Anschlagelement ein Federelement, das aus zwei Schenkeln aufgebaut ist, von denen der eine auf einer Flachseite des Gliederelements fixiert ist und der andere aus der Flachseite des Gliederelementes hervorsteht. Das Federelement ist dabei beispielsweise derart auf einer Flachseite des Gliederelementes fixiert, dass die von den Schenkeln aufgespannte Ebene senkrecht zur Flachseite orientiert ist. Das Federelement ist also mit einem Schenkel auf der dem Sensor gegenüberliegenden Flachseite des Gliederelements fixiert, der andere Schenkel steht aus dieser Flachseite hervor und stützt sich an der Anschlagfläche ab. Bei einem Federelement ist von Vorteil, dass es aufgrund seiner elastischen Eigenschaft kein Hindernis beim Einführen der Prüfeinrichtung darstellt, wenn beispielsweise nur ein schmaler Spalt als seitlicher Zugang zur Verfügung steht.
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Bei einer alternativen Ausführungsform umfasst die Prüfeinrichtung zumindest ein Prüflineal, das ausstellbar auf einer Führungsleiste angeordnet ist. Mit anderen Worten: In einer Ausgangsposition ist das Prüflineal in Längsrichtung der Führungsleiste auf dieser angeordnet, in einer Zwischen- oder Endposition ist das Prüflineal von der Führungsleiste beabstandet. Das Prüflineal ist dabei z.B. mit der Führungsleiste derart verbunden, das es senkrecht zu einer Flachseite des Führungslineals ausstellbar ist. Mit einer solchen Prüfeinrichtung können insbesondere Laufflächen, die nicht in der gleichen Ebene liegen, wie der Spalt über den die Prüfeinrichtung eingeführt wird, geprüft werden. Dies ist beispielsweise für eine innere Lauffläche eines Kegelrollenlagers der Fall.
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Zum Anlegen der Prüfeinrichtung an die Lauffläche muss ein Absatz bzw. eine Stufe überwunden werden, die Lauffläche ist also über den Spalt nur über einen Absatz bzw. eine Stufe zugänglich.
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Prinzipiell ist es möglich, das Prüflineal über eine senkrecht zur Führungsleiste ausgeführte Bewegung auszustellen. Es ist jedoch von Vorteil, wenn das Prüflineal über zumindest einen Steg ausklappbar mit der Führungsleiste verbunden ist. Dabei ist es insbesondere von Vorteil, wenn das Prüflineal über den zumindest einen Steg derart mit der Führungsleiste gekoppelt ist, dass das Prüflineal in Längsrichtung der Führungsleiste und stets parallel zu dieser ausgestellt wird. Mit anderen Worten: Das Prüflineal ist mit der Führungsleiste über zumindest einen Steg, der um eine senkrecht zu einer Einführ- bzw. Längsrichtung des Prüflineals orientierte Schwenkachse schwenkbar ist, verbunden, wobei der zumindest eine Steg im eingeklappten Zustand, also in einer Ausgangsposition, idealerweise vollständig in der Führungsleiste angeordnet ist. Das Prüflineal ist also mit der Führungsleiste über die Stege derart bewegungsgekoppelt, dass es aus der Führungsleiste ausund wieder einklappbar ist. Die Schwenkbewegung der Stege erfolgt dabei insbesondere so, dass das Prüflineal in Längsrichtung der Führungsleiste und stets parallel zu dieser verschoben bzw. ausgestellt wird. Prüflineal, Führungsleiste und Steg sind somit nach Art eines Hebelgetriebes gekoppelt.
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Beim Einführen des Prüflineals durch den seitlichen Zugang oder Spalt in das Wälzlager, also in der Ausgangsposition, sind die Stege eingeklappt, sodass das Prüflineal nahezu vollständig auf der Führungsleiste angeordnet ist bzw. das Prüflineal nicht aus der Führungsleiste hervorsteht. In einer Zwischenposition und End- bzw. Prüfposition sind die Stege zumindest teilweise ausgeklappt, sodass das Prüflineal aus der Führungsleiste hervorsteht bzw. einen Abstand zu dieser aufweist. Das Prüflineal ist somit wiederum an die Lauffläche anlegbar, auch wenn diese nicht in der gleichen Ebene liegt wie der Spalt bzw. nicht geradlinig über diesen zugänglich ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist zwischen dem Prüflineal und der Führungsleiste ein Federelement zum Ausstellen des Prüflineals von einer Ausgangsposition in zumindest eine Zwischenposition angeordnet. Das Prüflineal ist somit im eingeklappten Zustand vorgespannt. Dies kann beispielsweise durch zwischen Prüflineal und Führungsleiste angeordnete Sprungfedern oder auch durch zwischen Steg und Prüflineal vorhandene Federelemente, z.B. ein Federblech, dessen einer Schenkel am Steg und dessen zweiter Schenkel am Prüflineal fixiert ist, realisiert sein. Beim Einführen der Prüfeinrichtung in das Wälzlager wird das Prüflineal, wenn dieses den Absatz oder die Stufe im Wälzlager vollständig erreicht hat durch das Federelement automatisch in eine Zwischenposition bewegt. Das Federelement drückt das Prüflineal somit von der Führungsleiste weg und zur Lauffläche hin. Stößt das Prüflineal an einem dem äußeren Absatz gegenüberliegenden inneren Absatz an, wird es dadurch weiter ausgestellt, also vollständig in die Endposition bewegt und an die Lauffläche angelegt. Ist das Federelement entsprechend ausgelegt bzw. an das Wälzlager und die zu prüfende Lauffläche angepasst, kann das Prüflineal mit Hilfe des Federelements auch direkt in eine End- bzw. Prüfposition bewegt werden. Beim Herausziehen der Prüfeinrichtung aus dem Wälzlager wird das Prüflineal durch Ausüben einer Kraft in Richtung des Inneren des Wälzlagers, z.B. in Richtung des inneren Käfigs, welche durch ein Anstoßen des Prüflineals an dem äußeren Absatz bewirkt wird wieder zusammengeklappt und auf der Führungsleiste angeordnet, sodass es aus dem Wälzlager entfernt werden kann.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, weisen die Verbindungselemente Federelemente derart auf, dass die Gliederelemente in einem entspannten Zustand zueinander geradlinig ausgerichtet sind. Jeweils benachbarte Gliederelemente sind dabei beispielsweise über parallel zu den Flachseiten der Gliederelemente angeordnete und an diesen fixierte Federelemente verbunden. Die Federelemente erlauben ebenfalls eine, wenn auch eingeschränkte Schwenkbarkeit der einzelnen Gliederelemente zueinander, sodass die Prüfeinrichtung über den seitlichen Zugang bzw. Spalt in das Wälzlager eingeführt werden kann.
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Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn zumindest das am freien Ende der Prüfeinrichtung angeordnete Gliederelement einen Magneten zum Anlegen der Prüfeinrichtung an die Komponente, insbesondere an die Lauffläche, aufweist.
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Um das Einführen der Prüfeinrichtung weiter zu Erleichtern umfasst die Vorrichtung ein Zwischenglied welches zwischen der Prüfeinrichtung und einem Endglied angeordnet und jeweils über zumindest ein Federelement mit der Prüfeinrichtung und dem Endglied verbunden ist. Das Zwischenglied ist dabei in einem entspannten Zustand nahezu senkrecht zur Prüfeinrichtung und einem vorderen Abschnitt des Endglied ausgerichtet ist.
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Zum zerstörungsfreien Prüfen einer Lauffläche stehen prinzipiell mehrere, verschiedene Sensortypen zur Verfügung. Vorteilhafterweise ist der mindestens eine Sensor jedoch ein Wirbelstromsensor oder ein Ultraschallsensor bzw. ein Ultraschallwandler. Dabei ist es außerdem möglich Kombinationen aus verschiedenen Sensortypen, beispielsweise zwei Ultraschall- und zwei Wirbelstromsensoren, in derselben Prüfeinrichtung zu integrieren.
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Die mit der Vorrichtung zu prüfende Komponente bzw. Innenkomponente ist insbesondere eine Seitenfläche eines Innenrings und/oder eine Seitenfläche eines Außenrings und/oder eine Abrollfläche eines Wälzkörpers und/oder eine innere und/oder äußere Lauffläche.
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Die zweitgenannte Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 18 gelöst mit einem Verfahren zum zerstörungsfreien Prüfen einer Komponente eines Wälzlagers mit einer Mehrzahl von Wälzkörpern, bei dem die Komponente im Montagezustand des Wälzlagers in einem zwischen zwei benachbarten Wälzkörpern liegenden Bereich seitlich zugänglich ist, mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, bei dem eine Prüfeinrichtung mit mindestens einem Sensor zur Prüfung der Komponente seitlich in das Wälzlager eingeführt und an die Komponente angelegt wird.
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Bei der Prüfung der Komponente, z.B. der Lauffläche, des Wälzlagers ist es von Vorteil, wenn eine erste und eine zweite Prüfeinrichtung verwendet werden, wobei die erste Prüfeinrichtung zum Prüfen der Komponente des Wälzlagers in dem Wälzlager und die zweite Prüfeinrichtung außerhalb des Wälzlagers zum Prüfen einer Referenz-Komponente, also beispielsweise einer Referenz-Lauffläche betrieben wird. Anschließend können die Messwerte beider Prüfeinrichtungen verglichen werden. Die Verwendung einer solchen „Referenz- bzw. Kontrollsonde“ ermöglicht es z.B. eine Aussage über die Qualität der Ankopplung der ersten Prüfeinrichtung im Wälzlager zu treffen.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele verwiesen. Es zeigen jeweils in einer schematischen Prinzipskizze:
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1 eine Schnittdarstellung eines Wälzlagers im Montagezustand in einem zwischen zwei benachbarten Wälzkörpern liegenden Bereichs mit einer Vorrichtung zum Prüfen einer Lauffläche, die sich in Prüfposition befindet,
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2 eine Schnittdarstellung des Wälzlagers entlang der Linie II-II in 1,
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3 eine erste Ausführungsform einer Prüfeinrichtung gemäß der Erfindung in einer Endposition in einer perspektivischen Darstellung,
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4 eine Detailansicht der ersten Ausführungsform, bei der die Steckmittel als Nut- und Federverbindung ausgebildet sind,
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5 eine Prüfeinrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung in einer Endposition in einer perspektivischen Darstellung,
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6 eine Prüfeinrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung in einer Endposition in einer perspektivischen Darstellung,
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7 eine Schnittdarstellung eines Wälzlagers im Montagezustand, in dem die mit einer Prüfeinrichtung prüfbaren Prüfbereiche gekennzeichnet sind.
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Gemäß 1 umfasst ein Wälzlager 2, beispielsweise ein Kegelrollenlager, eine Mehrzahl von in einem Käfig 4a, 4b gelagerten Wälzkörpern 6, die im Falle eines Kegelrollenlagers als kegelförmige Rollen ausgebildet sind. Mit der in 1 dargestellten Prüfeinrichtung 14 soll die Lauffläche 8a, 8b des Wälzlagers 2 geprüft werden. Prinzipiell können mit einer Prüfeinrichtung 14 auch weitere Komponenten des Wälzlagers geprüft werden, die in einem Prüfbereich 68, 69, 70 – in 7 schraffiert gekennzeichnet – angeordnet sind. Durch den Einsatz von modifizierten Prüfeinrichtungen 14 können je nach verfügbarem Freiraum im Prüfbereich 68, 69, 70 vorhandene Innenflächen erreicht und von dort geprüft werden.
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Das Wälzlager 2 befindet sich gemäß 1 im Montagezustand, sodass die Lauffläche 8a, 8b des Wälzlagers 2 in einem zwischen zwei benachbarten Wälzkörpern 6 liegenden Bereich 10 – siehe 2 – seitlich über einen ober- bzw. unterhalb des Käfigs 4a, 4b vorhandenen Spalt 12a, 12b zugänglich ist. Eine Vorrichtung zum zerstörungsfreien Prüfen der Komponente, hier der Lauffläche 8a, 8b, umfasst eine Prüfeinrichtung 14, die über den Spalt 12a, 12b in das Wälzlager 2 einführbar und an die Lauffläche 8a, 8b anlegbar ist und die einen Sensor 16 zur Prüfung der Lauffläche 8a, 8b aufweist.
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In 1 sind zwei mögliche Ausführungsformen der Prüfeinrichtung 14 sowohl zum Prüfen einer äußeren Lauffläche 8a als auch eine Prüfeinrichtung 14 zum Prüfen einer inneren Lauffläche 8b gestrichelt dargestellt, die vollständig in das Wälzlager 2 eingeführt und somit in Prüfposition bzw. Endposition sind. In Prüf- bzw. Endposition ist die Prüfeinrichtung 14 an die Lauffläche 8a, 8b angelegt, sodass sie nahezu vollständig plan an der zu prüfenden Lauffläche 8a, 8b anliegt. Gemäß 1 umfasst die Prüfeinrichtung mehrere Sensoren 16 – in 1 ebenfalls gestrichelt angedeutet – deren Sende- und Empfangsflächen zur Lauffläche 8a, 8b weisen und somit parallel zur Lauffläche 8a, 8b ausgerichtet sind. Die mehreren Sensoren 16 sind beispielsweise in einer Längsrichtung L bezogen auf die Ausrichtung der Prüfeinrichtung 14 in der in 1 dargestellten End- bzw. Prüfposition hintereinander angeordnet und weisen bei an die Lauffläche 8a, 8b angelegter Prüfeinrichtung 14, also in Prüfposition, einen konstanten bzw. gleichen Abstand zur Lauffläche 8a, 8b auf.
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Neben der Prüfeinrichtung 14 umfasst die Vorrichtung zum zerstörungsfreien Prüfen der Lauffläche an ihrem hinteren Ende 42 ein Endglied 44 zur Befestigung der Prüfeinrichtung 14 in Prüfposition an dem Käfig 4a, 4b. Die Prüfeinrichtung 14 ist somit am Käfig 4a, 4b fixierbar und wird bei einer Drehbewegung des Wälzlagers 2 über die gesamte Lauffläche 8a, 8b geführt.
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Gemäß 3 umfasst die Prüfeinrichtung 14 in einer ersten Ausführungsform der Erfindung mehrere Gliederelemente 20, die miteinander derart verbunden sind, dass sie jeweils um eine Schwenkachse S geschwenkt und derart zueinander ausgerichtet werden können, dass sie in Einführrichtung E in den Spalt 12a eingeführt werden können. Die Gliederelemente 20 bilden also eine Gliederkette mit zueinander beweglichen Gliederelementen 20. Das an das Endglied 44 angrenzende Gliederelement 20 ist mit diesem ebenfalls um eine Schwenkachse S schwenkbar verbunden. Beim Einführen der Prüfeinrichtung 14, also in einer Ausgangsposition, sind die Gliederelemente 20 bei dieser Ausführungsform zueinander schwenkbar, um einen Winkel α, den die Lauffläche 8a und der Spalt 12a bilden überwinden zu können. In Prüfposition (1 und 3) sind die einzelnen Gliederelemente 20 zueinander linear ausgerichtet. Das dem Endglied 44 benachbarte Gliederelement 20 und das Endglied 44 schließen in Prüfposition einen Winkel α‘ zwischen sich ein, der dem Winkel α zwischen der Lauffläche 8a und dem Spalt 12a entspricht. Dadurch wird gewährleistet, dass die Prüfeinrichtung 14 in Prüfposition an die Lauffläche 8a angelegt ist bzw. an die Lauffläche 8a gedrückt wird und nahezu plan auf dieser aufliegt.
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Des Weiteren weist ein am freien Ende 30 der Prüfeinrichtung 14 angeordnetes Gliederelement 20 ein Anschlagelement 32 zum Abstützen der Prüfeinrichtung 14 an einer dem Spalt 12a, 12b gegenüberliegenden Anschlagfläche 34 des Käfigs 4b auf. Das Anschlagelement 32 ist gemäß 3 als Federelement ausgebildet, welches aus zwei Schenkeln 38a, 38b aufgebaut ist. Der eine Schenkel 38a ist auf einer Flachseite 40 des Gliederelements 20 derart fixiert, dass die von den Schenkeln aufgespannte Ebene senkrecht zur Flachseite 40 orientiert ist. Mit anderen Worten: Der Schenkel 38b steht aus der Flachseite 40 des Gliederelementes 20 hervor. Ist die Prüfeinrichtung 14 weit genug in das Wälzlager 2 eingeführt stützt sich das Anschlagelement 32 im dargestellten Ausführungsbeispiel mit dem Schenkel 38b an der Anschlagfläche 34 des Käfigs 4b ab, die Gliederelemente 20 werden linear zueinander ausgerichtet und die Prüfeinrichtung 14 dadurch an die Lauffläche 8a, 8b angedrückt.
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Die Gliederelemente 20 sind über Verbindungselemente 18 miteinander verbunden, die in einer Ausgangsposition und zum Einführen der Prüfeinrichtung 14 über den Spalt 12a, 12b in das Wälzlager 2 eine Schwenkbewegung der einzelnen Gliederelemente 20 zueinander erlauben. Die Verbindungselemente 18 weisen beispielsweise Steckmittel 22 auf, mit welchen die Gliederelemente 20 in einer Endposition (1 und 3) zueinander geradlinig ausgerichtet und ineinander gesteckt sind. Eine Schwenkbewegung um die Schwenkachse S ist in der End- bzw. Prüfposition somit nicht mehr möglich.
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Die Steckmittel 22 der Verbindungselemente 18 sind gemäß 4 vorzugsweise als eine Nut 22a und eine Feder 22b, die Steckverbindung also als Nut- und Federverbindung ausgestaltet. Des Weiteren umfasst das Verbindungselement 18 einen Stift 24, der in ein Langloch 26 eines benachbarten Gliederelementes 20 eingeführt ist und die einzelnen Gliederelemente 20 in der Ausgangsposition, also in einer Position in der die Gliederelemente 20 zueinander geschwenkt werden können, zusammenhält. Hierfür ist das Verbindungselement 18 beispielsweise auf einer Stirnseite des Gliederelements 20 als aus dieser hervorstehender Fortsatz ausgebildet, welcher sowohl die Feder 22b als auch den Stift 24 umfasst.
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Gemäß 5 umfasst eine Prüfeinrichtung 14 in einer zweiten Ausführungsform ein Prüflineal 46, welches auf einer Führungsleiste 48 angeordnet ist. In einer Ausgangsposition – hier nicht dargestellt – ist das Prüflineal 46 in Längsrichtung L auf der Führungsleiste 48 angeordnet. Das Prüflineal 46 weist hierfür einen U-förmigen Querschnitt auf, sodass es die Führungsleiste 48 mit seinen Schenkeln 76a, 76b seitlich umgreift. Das Prüflineal 46 ist senkrecht zu einer Flachseite 50 der Führungsleiste 48 ausstellbar mit dieser verbunden. Bei der in 5 gezeigten Ausgestaltung, ist das Prüflineal 46 über zwei Stege 52 ausklappbar mit der Führungsleiste 48 verbunden, befindet sich in einer End- oder zumindest in einer Zwischenposition und ist somit von der Führungsleiste 48 beabstandet. Dabei ist das Prüflineal 46 über die beiden Stege 52 derart mit der Führungsleiste 48 gekoppelt, dass es in Längsrichtung L der Führungsleiste 48 und stets parallel zu dieser ausgestellt wird.
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Die Prüfeinrichtung 14 kann ein zweites Prüflineal 46 umfassen – in 5 gestrichelt dargestellt, welches in gleicher Weise in Richtung einer der ersten Lauffläche 8a, 8b gegenüberliegenden zweiten Lauffläche 8a, 8b ausgestellt werden kann, sodass eine Prüfung beider Laufflächen 8a, 8b gleichzeitig mit nur einer Prüfeinrichtung 14 erfolgen kann. Des Weiteren kann das Prüflineal 46 an seinen beiden Enden jeweils einen Abschnitt 70 umfassen, der in eine senkrecht zum Prüflineal 46 orientierte Prüfposition ausgeklappt werden kann. In 5 ist ein Abschnitt 70 mit drei Sensoren 16 gestrichelt dargestellt, mit dem z.B. eine Prüfung einer Innenfläche des Lagerrings bzw. der Lagerschale erfolgen kann. Der Abschnitt 70 ist dabei beispielsweise über ein Gelenk mit dem Prüflineal 58 verbunden und in Längsrichtung L der Führungsleiste L verschiebbar an dieser angeordnet, sodass der Abschnitt 70 bei einer Ausstellbewegung des Prüflineals 58 ausgeklappt und senkrecht zum Prüflineal ausgerichtet wird.
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Zwischen dem Prüflineal 46 und der Führungsleiste 48 ist zumindest ein Federelement 54 zum Ausstellen des Prüflineals 46 von der Ausgangsposition in zumindest eine Zwischenposition (5) angeordnet. Das Federelement 54 ist aus zwei Schenkeln aufgebaut, von denen der eine an der unteren Flachseite 56 des Prüflineals 46 und der andere am Steg 52 fixiert ist.
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Beim Einführen des Prüflineals 46 über den Spalt 12a, 12b in das Wälzlager 2 liegt das Prüflineal 46 auf der Führungsleiste 48 auf. Hat das Prüflineal 46 eine zwischen Spalt 12a, 12b und Lauffläche 8a, 8b vorhandene Stufe 72 bzw. einen Absatz überwunden, wird das Prüflineal 46 von dem Federelement 54, aus der Ausgangsposition zumindest in eine Zwischenposition ausgestellt. Stößt das Prüflineal 46 an eine der Stufe 72 gegenüberliegenden Anschlagfläche 74 an und die Führungsleiste 48 wird in Einführrichtung E weiterbewegt, werden die Stege 52 weiter ausgeklappt, das Prüflineal 46 wird in die End- bzw. Prüfposition bewegt und an die Lauffläche 8a, 8b angelegt und angedrückt.
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Auf der oberen Flachseite 58 des Prüflineals 46 sind mehrere Sensoren 16 zum Prüfen der Lauffläche 8a, 8b angeordnet. Diese Sensoren 16 sind beispielsweise als Ultraschallsensoren bzw. Ultraschallwandler oder Wirbelstromsensoren ausgebildet. An dem hinteren Ende 42 der Prüfeinrichtung 14 ist wiederum ein Endglied 44 angeordnet. Das Endglied 44 ist entsprechend der Form des Käfigs 4a ausgestaltet, sodass dieses daran fixiert werden kann.
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In 6 ist eine dritte Ausführungsform der Prüfeinrichtung 14 dargestellt, welche mehrere Gliederelemente 20 umfasst. Des Weiteren weist die Prüfeinrichtung 14 ein Endglied 44 auf, welches gemäß 6 einen L-förmigen Abschnitt 44a zur Fixierung der Prüfeinrichtung 14 an dem Käfig 4a sowie einen sich davon in Richtung der Prüfeinrichtung 14 und nahezu parallel zu diesem erstreckenden geradlinigen Abschnitt 44b umfasst. Zwischen der Prüfeinrichtung 14 und dem Endglied 44 ist ein Zwischenglied 64 vorhanden, welches die Prüfeinrichtung 46 und das Endglied 44 verbindet. Zwischen der Prüfeinrichtung 14 und dem Zwischenglied 64 sowie zwischen dem Zwischenglied 64 und dem Abschnitt 44b des Endgliedes 44 sind jeweils Federelemente 66, beispielsweise Spiralfedern, angeordnet, die sich in 6 im entspannten Zustand befinden. Das Zwischenglied 64 ist dann nahezu rechtwinklig zum Abschnitt 44b des Endgliedes 44 und der Prüfeinrichtung 14 ausgerichtet. Der entspannte Zustand ist dabei diejenige Ausrichtung, die die Prüfeinrichtung sowohl in einer Ausgangsposition, also außerhalb des Wälzlagers, als auch in einer End- bzw. Prüfposition einnimmt. Das Zwischenglied 64 kann ebenfalls Sensoren 16 umfassen, um eine innere, sich an den Spalt 12a, 12b anschließende Seitenfläche des Wälzlagers 2 zu prüfen.
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Die Gliederelemente 20 sind durch als Federelemente 82, insbesondere als Federbleche, ausgestaltete Verbindungselemente 18, welche mit Schrauben 86 befestigt sind, miteinander verbunden. Diese Federbleche 82 bewirken eine geradlinige, aber dennoch leicht schwenkbare Ausrichtung der Gliederelemente 20 zueinander. Des Weiteren ist auf der der Lauffläche 8b abgewandten Flachseite der Prüfeinrichtung 14 eine Nut 84 zur Führung von Kabeln oder Signalleitungen vorgesehen.
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An dem freien Ende 30 der Prüfeinrichtung 14 ist auf dessen der Lauffläche 8b zugewandten Flachseite ein Magnet 78 angeordnet. Dieser dient dazu die Prüfeinrichtung 14 an die Lauffläche 8b anzudrücken bzw. anzulegen und sie dort während der Prüfung zu fixieren, um ein „Abheben“ der Prüfeinrichtung 14 von der Lauffläche 8b zu verhindern. Dadurch ist guter Kontakt zwischen dem Prüflineal 46 und der Lauffläche 8b gewährleistet. Dabei ist der Magnet 78 derart ausgebildet, dass bei der Verwendung von Wirbelstromsensoren keine Störungen auftreten. Prinzipiell ist es auch denkbar, an mehreren oder allen Gliederelementen 20 Magnete anzubringen.
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Des Weiteren umfasst die Prüfeinrichtung 14 an ihrem freien Ende 30 ein zusätzliches Gliederelement 20, mit Sensoren 16 zur Prüfung der dem Zugang bzw. dem Spalt 12, 12b gegenüberliegenden Anschlagfläche 74. Das zusätzliche Gliederelement 20 ist dabei beweglich, z.B. über ein Gelenk, welches ausgehend von einer geradlinigen Ausrichtung lediglich in eine Richtung schwenkbar ist, mit dem sich daran anschließenden Gliederelement 20 verbunden, sodass das zusätzliche Gliederelement 20 im Wälzlager senkrecht zu den übrigen Gliederelementen 20 ausgerichtet wird, wenn die Prüfeinrichtung 14 an der Anschlagfläche 74 anstößt.
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In einer Ausgangsposition ist die Prüfeinrichtung 14 bzw. die Gliederelemente 20 geradlinig und das Zwischenglied 64 senkrecht zum Endglied 44 und zur Prüfeinrichtung 14 ausgerichtet. Die Vorrichtung befindet sich also im entspannten Zustand. Zum Einführen der Prüfeinrichtung 14 in das Wälzlager 2 wird die gesamte Vorrichtung, also Prüfeinrichtung 14, Zwischenglied 64 und geradliniger Abschnitt 44b des Endgliedes 44, geradlinig ausgerichtet. Das Zwischenglied 64 ist nun nicht mehr senkrecht, sondern zumindest annähernd parallel zur Prüfeinrichtung 14 und dem geradlinigen Abschnitt 44b des Endgliedes 44 ausgerichtet. Die Federn 66 sind nun gespannt. Wird die Prüfeinrichtung 14 nun so weit eingeführt, dass sich das Zwischenglied 64 im Wälzlager 2 befindet, richtet sich die Vorrichtung selbstständig bzw. lediglich durch die Federn 66 wieder rechtwinklig aus und die Prüfeinrichtung 14 liegt an der Lauffläche an bzw. wird gegen diese gedrückt.
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Beim Herausziehen der Prüfeinrichtung 14 aus dem Wälzlager 2 wird diese durch Zug wieder geradlinig ausgerichtet, also die Federn 66 wieder gespannt und kann somit über den Spalt 12b aus dem Wälzlager entfernt werden.
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Zum zerstörungsfreien Prüfen der Komponente wird die Prüfeinrichtung 14 mit dem zumindest einen Sensor 16 seitlich in das Wälzlager 2 eingeführt und an die zu prüfende Komponente, insbesondere die Lauffläche 8a, 8b angelegt. Dabei kann zum einen eine Prüfeinrichtung 14 einzeln zum Einsatz kommen, zum anderen ist auch ein zeitgleicher Einsatz mehrerer Prüfeinrichtungen 14, um z.B. eine innere und eine äußere Lauffläche 8a, 8b des Wälzlagers 2 zeitgleich zu prüfen möglich und beispielsweise ein gemeinsames Endglied 44 für beide Prüfeinrichtungen 14 zu verwenden.
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Des Weiteren weist die Prüfeinrichtung 14 vorteilhafterweise Anschlüsse 80 zur Kontaktierung des mindestens einen Sensors 16 auf, um diesen energetisch zu versorgen und Mess- und Steuersignale zu übertragen. Die Signalübertragung und Ansteuerung der Sensoren 14 kann dabei sowohl über kontaktierte Anschlussleitungen als auch über Funk o.ä. erfolgen.
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Zum Prüfen einer Lauffläche 8a, 8b ist es außerdem von Vorteil, wenn zwei Prüfeinrichtungen 14 gleichzeitig verwendet werden, wobei eine Prüfeinrichtung zum Prüfen einer realen Lauffläche 8a, 8b in einem Wälzlager 2, und die andere Prüfeinrichtung 14 zum Prüfen einer Referenz-Lauffläche auf einem Justier- oder Referenzkörper verwendet wird. So können Differenzwerte zwischen den gemessenen Signalen gebildet Aussagen über die Qualität der Prüfung, beispielsweise die Ankopplung der Sensoren 16 an die Lauffläche 8a, 8b, getroffen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4128807 A1 [0004]
- DE 102008018611 A1 [0005]