-
Die Erfindung betrifft eine Kupplungsvorrichtung zur Drehmomentübertragung und definierten Entkopplung zweier Wellen mit einer Antriebwelle, einem Antriebselement, das mit der Antriebswelle drehfest verbunden ist, einer Abtriebswelle, einem Abtriebselement, das mit der Abtriebswelle drehfest verbunden ist, zumindest einer Kugel, über welche eine formschlüssige Verbindung zur Drehmomentübertragung zwischen dem Antriebselement und dem Abtriebselement herstellbar ist, indem die zumindest eine Kugel in das Antriebselement und das Abtriebselement hineinragt sowie eine Klappenvorrichtung mit einer ersten über einen Aktor angetriebenen Welle, auf der eine erste Klappe mit einem ersten Drehwinkelbereich angeordnet ist, einer zweiten Welle, auf der eine zweite Klappe mit einem zweiten Drehwinkelbereich angeordnet ist, wobei der erste Drehwinkelbereich eine Teilmenge des zweiten Drehwinkelbereiches ist.
-
Derartige Kupplungsvorrichtungen werden üblicherweise dazu benutzt, zwei Bauteile drehmomentübertragend miteinander zu koppeln. Dazu greift eine beispielsweise im Antriebselement angeordnete Kugel in eine entsprechende Ausnehmung des Abtriebselementes. Die Kugel wird dabei zur Erzeugung der Kopplungskraft in Richtung des Abtriebselementes belastet.
-
So wird beispielsweise in der
DE 102 58 907 A1 eine Freilaufriemenscheibe offenbart, bei der in einer Drehrichtung zwischen einer angetriebenen Nabe und einer als Abtrieb dienenden Welle eine drehmomentübertragende Kopplung durch Kugeln erzielt wird, die zwischen der Nabe und der Welle angeordnet sind.
-
Des Weiteren ist aus der
DE 10 2007 016 300 A1 ein Werkzeugwechsler für einen Roboter bekannt, wobei zur Kopplung zwischen einem ersten Element und einem zweiten Element, in Ausnehmungen des ersten Elementes angeordnete Kugeln über ein axial bewegliches kegelförmiges Element nach radial außen belastet werden, wodurch diese Kugeln in entsprechende Ausnehmungen des zweiten Elementes greifen, wodurch das zweite Element axial am ersten Element fixiert wird.
-
Eine Kupplung zur Drehmomentübertragung zwischen zwei Bauteilen mit unterschiedlichen Stellbereichen unter Verwendung von Kugeln zur Drehmomentübertragung ist nicht bekannt.
-
Es sind jedoch Klappenvorrichtungen bekannt, bei denen zwei miteinander gekoppelte Klappen, welche jeweils einen Kanal beherrschen und einen unterschiedlichen Drehwinkelbereich aufweisen, über einen gemeinsamen Aktor betätigt werden. Bekannt sind dabei beispielsweise Kombinationen aus Abgasstauklappe oder Drosselklappe mit einem gekoppelten Abgasrückführventil oder Schubumluftventil.
-
Eine derartige Klappenvorrichtung wird beispielsweise in der
DE 10 2005 002 266 A1 beschrieben. Hier werden eine Abgasrückführklappe und eine Abgasstauklappe über einen gemeinsamen Aktor betätigt, wobei über zwei verschiedene Hebelgestänge unterschiedliche Stellwinkelbereiche der Klappen eingestellt werden können.
-
Aus der
DE 10 2010 020 709 ist eine Kopplung einer Abgasstauklappe mit einem Schubumluftventil eines Turboladers bekannt, die über einen gemeinsamen Aktor betätigt werden, wobei dieser Aktor ein Langeloch am Gestänge zur Bewegungsübertragung aufweist, wodurch die Abgasstauklappe über einen definierten Drehwinkelbereich gedreht wird, ohne dass das Schubumluftventil betätigt wird und beide Klappen gleichzeitig in einem zweiten Drehwinkelbereich betätigt werden.
-
Für diese in verschiedenen Drehwinkelbereichen betätigten, zum Teil voneinander unabhängig betätigbaren Klappen werden jedoch immer zusätzliche Gestänge benötigt, welche Bauraum im Motor benötigen und dort Verschmutzungen ausgesetzt sind. Eine direkte Kopplung der beiden Drehwellen ist nicht bekannt.
-
Es stellt sich daher die Aufgabe, eine Kupplungsvorrichtung und eine Klappenvorrichtung mit einer derartigen Kupplungsvorrichtung bereit zu stellen, bei der auf zusätzliche Hebelgestänge verzichtet werden kann und stattdessen eine direkte Kopplung der beiden Klappenwellen vorhanden ist, wobei dennoch unterschiedliche Stellwinkelbereiche der beiden Klappen realisiert werden sollen, ohne dass hierzu ein Steller und Ein- und Auskopplung benötigt wird. Zusätzlich soll der benötigte Bauraum reduziert werden.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Kupplungsvorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs 1 und eine Klappenvorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs 16 gelöst.
-
Dadurch, dass die zumindest eine Kugel in einem ersten Drehwinkelbereich der Antriebswelle in das Antriebselement und das Abtriebselement zur formschlüssigen dremomentübertragenden Verbindung hineinragt und in einem zweiten Drehwinkelbereich, in der die Antriebswelle von der Abtriebswelle entkoppelt ist, aus dem Antriebselement ausgeschoben ist, wird in bislang nicht bekannter Weise eine Kopplung einer ersten Antriebswelle zu einer Abtriebswelle in einem ersten definierten Drehwinkelbereich hergestellt und die Möglichkeit zur Entkopplung der Drehbewegung der Antriebswelle von der Antriebswelle in einem definierten zweiten Drehwinkelbereich hergestellt.
-
Dadurch, dass zwischen den Wellen zweier Klappen eine derartige Kupplungsvorrichtung angeordnet ist, wobei die erste Welle als Antriebswelle der Kupplungsvorrichtung dient und die zweite Welle als Abtriebswelle der Kupplungsvorrichtung dient, wird es somit möglich ohne zusätzliche Hebelgestänge zwei Klappen so miteinander zu koppeln, dass diese unterschiedliche Drehwinkelbereiche aufweisen. Die Anordnung zwischen den beiden Klappenwellen führt zu einer Bauform mit sehr geringem Platzbedarf und der Möglichkeit die Kopplung einfach gegenüber dem verschmutzten Motorraum abzuschirmen.
-
Vorzugsweise ist die Antriebswelle in einem ersten feststehenden Kupplungsgehäuseelement und die Antriebswelle ist in einem zweiten feststehenden Kupplungsgehäuseelement gelagert. Über diese Kupplungsgehäuseelemente können die beweglichen Teile der Kupplungsvorrichtung nach außen hin abgedichtet werden, so dass ein Eindringen von Schmutz zuverlässig verhindert wird.
-
In einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist die zumindest eine Kugel axial durch eine entsprechende Öffnung im Abtriebselement vom Antriebselement in Richtung des zweiten Kupplungsgehäuseelements verschiebbar. Auf diese Weise kann der Kraftschluss durch die Kugel zwischen dem Antriebselement und dem Abtriebselement unterbrochen werden, so dass eine Entkopplung stattfindet.
-
Um eine präzise Entkopplung unter einem definierten Drehwinkel herstellen zu können, ist die zumindest eine Öffnung als Durchgangsbohrung ausgeführt, deren Durchmesser im Wesentlichen dem Durchmesser der Kugel entspricht.
-
Vorzugsweise ist die zumindest eine Kugel im zweiten Drehwinkelbereich in Ausformungen des zweiten Kupplungsgehäuseelements eingeschoben und aus dem Antriebselement ausgeschoben, wodurch nicht nur der Kraftschluss zwischen dem Antriebselement und dem Abtriebselement aufgehoben wird, sondern gleichzeitig ein Kraftschluss zwischen dem zweiten Kupplungsgehäuseelement und dem Abtriebselement hergestellt wird, so dass das Abtriebselement arretiert wird.
-
In einer weiterführenden Ausführungsform sind die Ausformungen in einer zur Anzahl der Kugeln korrespondierenden Anzahl kugelzonenförmig im zweiten Kupplungsgehäuseelement auf einer Oberfläche ausgebildet, die zum Abtriebselement weist. So wird eine gleichmäßige flächige Belastung der Kugeln hergestellt, wodurch diese eine längere Lebensdauer aufweisen.
-
Aus dem gleichen Grund ist es auch vorteilhaft, wenn auf einer Oberfläche des Antriebselements, die zum Abtriebselement weist, eine zur Anzahl der Kugeln korrespondierende Anzahl kugelzonenförmiger Ausformungen ausgebildet ist, so dass der Kraftschluss über die kugelzonenförmigen Ausformungen erfolgt.
-
Vorteilhafterweise liegt nach Durchfahren des ersten Drehwinkels das Abtriebselement oder ein mit dem Abtriebselement verbundenes Bauteil gegen einen feststehenden Anschlag an. Hierdurch wird sichergestellt, dass das Abtriebselement nicht weiter gedreht wird und die Kugeln zwangsweise in die Ausnehmungen des Kupplungsgehäuseelementes gedrückt werden.
-
In einer besonders kompakten Ausführung mit wenigen zu montierenden Teilen ist der Anschlag fest mit dem Kupplungsgehäuse verbunden und ragt in eine Ausnehmung des Abtriebselementes. Es wird so eine kleinbauende kostengünstige Kupplungsvorrichtung geschaffen.
-
Zusätzlich ist es vorteilhaft, den Anschlag derart anzuordnen, dass mit Erreichen des Anschlags die kugelzonenförmige Ausformung des zweiten Kupplungsgehäuseelements gegenüberliegend zur mindestens einen Durchgangsbohrung des Abtriebselementes angeordnet ist. So wird ein Verkanten durch die Kugeln ausgeschlossen, die nach Erreichen des Anschlags in die Ausformungen gleiten können.
-
Vorzugsweise liegt bei Drehrichtungsumkehr während des Durchfahrens des ersten Drehwinkelbereiches ein mit dem Antriebselement verbundener Mitnehmer gegen das Abtriebselement oder eines der mit dem Abtriebselement verbundenen Bauteile drehmomentübertragend an. Dieser Mitnehmer erreicht seinen Anlagepunkt nach dem Durchfahren des ersten Drehwinkels und sorgt dafür, dass die Kugeln wieder vom zweiten Kupplungsgehäuseelement zwangsweise in das Antriebselement verschoben werden und dort erneut den Kraftschluss bilden.
-
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Mitnehmer in einen Ausschnitt des Abtriebselementes greift, gegen dessen tangential begrenzende Wandfläche der Mitnehmer bei Drehrichtungsumkehr nach Durchfahren des zweiten Winkelbereichs im ersten Winkelbereich anliegt. Durch diese Ausführung kann der Mitnehmer im Inneren des Kupplungsgehäuses angeordnet werden, so dass eine verschmutzungsunempfindliche und kompakte Bauform entsteht.
-
Um auch nach Drehrichtungsumkehr ein gleitendes Eingreifen und Verschieben der Kugeln sicherzustellen, ist der Mitnehmer derart angeordnet ist, dass mit Erreichen des Mitnahmepunktes die kugelzonenförmige Ausformung des Antriebselementes gegenüberliegend zur Durchgangsbohrung des Abtriebselementes angeordnet ist.
-
Vorzugsweise erzeugen die zu den Ausformungen radial benachbarten Oberflächen des zweiten Kupplungsgehäuseelements und des Antriebselementes die Kraft zur axialen Verschiebung der Kugeln. Weitere Bauteile zur Erzeugung der axialen Verschiebung sind entsprechend nicht erforderlich.
-
Es wird somit eine Kupplungsvorrichtung sowie eine Klappenvorrichtung mit einer derartigen Kupplungsvorrichtung geschaffen, die einfach und kompakt aufgebaut ist, leicht zu montieren ist und mit der ohne einen zusätzlichen Steller zu benötigen, ein Koppeln und eine Entkopplung zwischen zwei Wellen und somit auch zwischen zwei Kla9ppenkörpern in definierten Drehwinkelbereichen hergestellt werden kann.
-
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung und einer Klappenvorrichtung mit einer derartigen Kupplungsvorrichtung ist in den Figuren dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
-
1 zeigt in gesprengter Darstellung eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung.
-
2 zeigt eine Seitenansicht der Kupplungsvorrichtung aus 1 im eingekuppelten Zustand in geschnittener Darstellung.
-
3 zeigt eine Draufsicht auf das erste Kupplungsgehäuseelement der Kupplungsvorrichtung aus 1.
-
4 zeigt eine Draufsicht auf das Antriebselement der Kupplungsvorrichtung aus 1.
-
5 zeigt eine Draufsicht des Abtriebselementes der Kupplungsvorrichtung aus 1.
-
6 zeigt eine Draufsicht auf das zweite Kupplungsgehäuseelement der Kupplungsvorrichtung aus 1.
-
7 zeigt eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Klappenvorrichtung.
-
Die erfindungsgemäße Kupplungsvorrichtung besteht, wie in den 1 und 2 zu erkennen ist, aus einem zweiteiligen Kupplungsgehäuse 10 mit einem ersten feststehenden Kupplungsgehäuseelement 12 und einem zweiten feststehenden Kupplungsgehäuseelement 14, in deren Inneren die weiteren Funktionsglieder der Kupplungsvorrichtung angeordnet sind. Die beiden Kupplungsgehäuseelemente 12, 14 sind über einen Stift 16, der in entsprechenden Bohrungen 18 im äußeren Umfangsbereich der Kupplungsgehäuseelemente 12, 14 angeordnet ist, radial zueinander positioniert und zentriert.
-
Im Inneren des ersten Kupplungsgehäuseelementes 12, welches in 3 dargestellt ist, ist eine Antriebswelle 20 in einer Lagerbohrung 21 gelagert, welche das Kupplungsgehäuseelement 12 axial entlang der Mittelachse durchdringt. Auf dem zum zweiten Kupplungsgehäuseelement 14 ragenden Ende ist auf der Antriebswelle 20 ein in 4 dargestelltes Antriebselement 22 zumindest drehfest angeordnet. Das Antriebselement 22 ist scheibenförmig ausgeführt und weist an seinem Umfang eine sich über einen Winkel von ca. 185° erstreckende Ausnehmung 24 aus. In diese Ausnehmung 24 ragt ein Stift 26, der im ersten Kupplungsgehäuseelement 12 in einer entsprechenden Bohrung 28 befestigt ist. Auf der zum zweiten Kupplungsgehäuseelement 14 weisenden Oberfläche des Antriebselementes 22 sind drei kugelzonenförmige Ausformungen 30 ausgebildet, welche um 120° versetzt zueinander auf einem Kreisbogen um die Mittelachse des Antriebselementes 22 angeordnet sind. Des Weiteren ist im äußeren Bereich des Antriebselementes eine Bohrung 32 ausgebildet, in die ein Stift 34 eingesteckt wird, der in Richtung des zweiten Kupplungsgehäuseelementes ragt.
-
Am ersten Kupplungsgehäuseelement 12 ist ein kreisförmiger, sich zentral um die Mittelachse axial erstreckender Kragen 36 ausgebildet, der das Antriebselement 22 radial umgibt. Dieser Kragen 36 wird unmittelbar von einer Umfangswand 38 des zweiten Kupplungsgehäuseelementes 14 umgeben, so dass das Kupplungsgehäuse 10 radial nach außen geschlossen ist.
-
Das zweite Kupplungsgehäuseelement 14, welches in 6 dargestellt ist, weist ebenfalls eine zentrale, sich axial erstreckende Lagerbohrung 40 auf, in der eine Abtriebswelle 42 gelagert wird, auf deren zum Antriebselement 22 weisenden Ende ein Abtriebselement 44 befestigt ist. Neben der Bohrung 18, in die der Stift 26 aus dem ersten Kupplungsgehäuseelement 12 ragt weist das zweite Kupplungsgehäuseelement 14 im weiter radial innenliegenden Bereich eine weitere axiale Bohrung 46 auf, in der ein weiterer Stift 48 befestigt wird, der in eine Ausnehmung 50 am Abtriebselement 44 ragt. Des Weiteren sind auf einer zum Abtriebselement 44 weisenden Oberfläche des zweiten Kupplungsgehäuseelementes 14 drei kugelzonenförmige Ausformungen 52 um 120° versetzt zueinander in gleichem Abstand zur Mittelachse angeordnet.
-
Die Ausnehmung 50 des in der 5 dargestellten Abtriebselementes 44 erstreckt sich über einen Winkel von ca. 90° und erstreckt sich im vorliegendem Ausführungsbeispiel nicht über die gesamte axiale Länge des Abtriebselementes 44 sondern lediglich über einen zum zweiten Kupplungsgehäuseelement 14 weisenden axialen Abschnitt. Am Abtriebselement 44 erstreckt sich in einem Abstand von ca. 30° zur ersten Ausnehmung 50 eine zweite Ausnehmung 54 radial über einen Winkel von ca. 90° und axial über die gesamte Länge des Abtriebselementes 44.
-
Zusätzlich weist das Abtriebselement 44 drei Öffnungen in Form von Durchgangsbohrungen 56 auf, die um 120° versetzt zueinander angeordnet sind und deren Mittelachse den gleichen Abstand zur Mittelachse der Kupplungsvorrichtung aufweist wie die Mittelpunkte der kugelzonenförmigen Ausformungen 30, 52 im Antriebselement 22 und im zweiten Kupplungsgehäuseelement 14. In diesen Durchgangsbohrungen 56 ist jeweils eine Kugel 58 angeordnet, deren Radius im Wesentlichen dem Radius der Ausformungen 30, 52 entspricht und lediglich geringfügig kleiner ist als der Radius der Durchgangsbohrungen 56.
-
Wichtig für die Funktion der Kupplungsvorrichtung, die im Folgenden beschrieben wird, ist, dass die axiale Ausdehnung des Abtriebselementes 44 kleiner ist als der Durchmesser der Kugeln 58. Im Wesentlichen entspricht der Durchmesser der Kugeln 58 der axialen Ausdehnung des Abtriebselementes 44 zuzüglich der axialen Tiefe einer kugelzonenförmigen Ausformung 30, 52. Die beschrieben Teile sind so zusammengesetzt, dass sich Antriebselement 22 und Abtriebselement 44 unmittelbar gegenüberliegen, jedoch ohne axial in Kontakt zueinander zu stehen.
-
Als Ausgangspunkt der Funktionsbeschreibung wird eine Stellung gewählt, in der der Stift 26 im ersten Kupplungsgehäuseelement 12 gegen eine die Ausnehmung 24 des Antriebselementes 22 tangential begrenzende Wandfläche 60 anliegt, der Stift 48 des zweiten Kupplungsgehäuseelementes 14 gegen eine tangential begrenzende Wandfläche 62 der Ausnehmung 50 des Abtriebselementes 44 anliegt und der Stift 34 des Antriebselementes 22 in die zweite Ausnehmung 54 des Abtriebselementes 44 ragt und wiederum gegen eine tangential begrenzende Wandfläche 63 dieser Ausnehmung 54 anliegt. Gleichzeitig sind die Kugeln 58 in der Durchgangsbohrung 56 des Abtriebselementes 44 angeordnet und ragen in die kugelzonenförmigen Ausformungen 30 des Antriebselementes 22.
-
Wird nun die Antriebswelle 20 und mit ihr das Antriebselement 22 entgegen dem Uhrzeigersinn nach der Darstellung in 1 gedreht, wird zunächst durch den Eingriff der Kugeln 58 in die Ausformungen 30 des Antriebselementes 22 und die Durchgangsbohrungen 56 des Abtriebselementes 44 aufgrund des Kraftschlusses durch die Kugeln 58 das Abtriebselement 44 und somit auch die Abtriebswelle 42 in gleicher Weise gedreht wie die Antriebswelle 20. Dabei entfernen sich die Stifte 26, 34, 48 von den Wandflächen 60, 62 bis ein erster Drehwinkelbereich im vorliegenden Ausführungsbeispiel nach ca. 90° durchfahren ist, wodurch der Stift 48 gegen eine zur ersten Wandfläche 62 gegenüberliegende zweite tangential begrenzende Wandfläche 64 der Ausnehmung 50 anliegt, so dass der Stift 48 als Anschlag 66 für das Abtriebselement 44 dient. Exakt bei diesem Drehwinkel liegen die Ausformungen 52 des zweiten Kupplungsgehäuseelementes 14 in axialer Verlängerung zu den Durchgangsbohrungen 56 des Abtriebselementes 44.
-
Ein Weiterdrehen der Antriebswelle 20 beziehungsweise des Antriebselementes 22 führt dazu, dass die Kugeln 58 durch die zu den Ausformungen 30 benachbarte Oberfläche des Antriebselementes die Kugeln axial in die Ausformungen 52 verschieben. Somit wird der Kraftschluss zwischen dem Antriebselement 22 und dem Abtriebselement 44 aufgehoben, so dass nur noch das Antriebselement 22 gedreht wird, während das Abtriebselement 44 feststeht. In diesem zweiten durchfahrenen Drehwinkelbereich beginnt entsprechend auch der Stift 34 durch die Ausnehmung 54 des Abtriebselementes 44 zu wandern. Diese Drehung des Antriebselementes erfolgt bis eine tangential begrenzende Wandfläche 68 des Antriebselementes 22, die gegenüberliegend zur tangential begrenzenden Wandfläche 60 der Ausnehmung 24 angeordnet ist, gegen den Stift 26 anliegt. Damit ist der zweite Drehwinkelbereich durchfahren. Die Antriebswelle 20 ist in dieser Richtung nicht mehr drehbar.
-
Wird die Antriebswelle 20 und mit der Antriebswelle 20 das Antriebselement 22 nun im Uhrzeigersinn zurückgedreht, bleibt erneut zunächst das Abtriebselement 44 stehen und zwar bis zu dem Zeitpunkt, zu dem der zweite Drehwinkelbereich vollständig durchfahren ist und der Stift 34 des Antriebselementes 30 die Ausnehmung 54 des Antriebselementes 44 durchfahren hat und gegen die tangential begrenzende Wandfläche 63 anschlägt. Der Stift 34 dient ab hier als Mitnehmer 70 und sorgt dafür, dass das Abtriebselement 44 der Bewegung des Antriebselementes 22 folgt. Zu diesem Zeitpunkt liegen erneut die Ausformungen 30, 52 des zweiten Kupplungsgehäuseelementes 14 und des Antriebselementes 22 sowie die Durchgangsbohrungen 56 auf einer axial verlaufenden Linie. Durch die Bewegung des Abtriebselementes 44 entsteht eine Relativbewegung zum stillstehenden zweiten Kupplungsgehäuseelement 14, wodurch die Kugeln 58 axial aus den Ausformungen 52 des Kupplungsgehäuseelementes 14 in die Ausformungen 30 des Antriebselementes 22 verschoben werden, wodurch erneut ein Kraftschluss zwischen dem Antriebselement 22 und dem Antriebselement 44 stattfindet. Diese Bewegung erfolgt bis schließlich der Stift 26 im ersten Kupplungsgehäuseelement 12 wieder gegen die tangential begrenzende Wandfläche 60 der Ausnehmung 24 des Antriebselementes 22 anschlägt, so dass die Bewegung stoppt. Bei erneuter Drehrichtungsumkehr wird die beschriebene Bewegung wiederholt.
-
In 6 ist eine besondere Verwendung dieser Kupplungsvorrichtung für zwei Klappen 72, 74 dargestellt. Ein Aktor 76 treibt eine erste Welle an, auf der die erste Klappe 72 befestigt ist, die einen Durchströmungsquerschnitt eines ersten Kanals 78 beherrscht, der in einem ersten Kanalgehäuse 80 ausgebildet ist. Aus einer zweiten Welle 5 ist die zweite Klappe 74 befestigt, die den Durchströmungsquerschnitt eines zweiten Kanals 82 regelt, der in einem Kanalgehäuse 84 ausgebildet ist, wobei die Wellen jeweils zentrisch im zugehörigen Kanal 78, 84 angeordnet sind. Zwischen den beiden Wellen ist die beschriebene Kupplungsvorrichtung angeordnet, so dass die erste Welle die Antriebswelle 20 ist und die zweite Welle die Abtriebswelle 42 der Kupplungsvorrichtung ist.
-
Entsprechend entsteht mittels eines Aktors 76 ein Antrieb beider Klappen 72, 74, wobei die über einen ersten Drehwinkel von ca. 90° beide Klappen 72, 74 synchron gedreht werden und in einem zweiten Drehwinkel von ca. 90° lediglich die erste Klappe 72 gedreht wird.
-
Es entsteht somit eine einfach aufgebaute Kupplungsvorrichtung, mit der eine Betätigung zweier Klappen mit nur einem Aktor möglich ist, die einen unterschiedlichen Drehwinkelbereich aufweisen, ohne dass hierzu Hebel oder außenliegende Gestänge notwendig wären. Die Kupplungsvorrichtung ist gegen Verschmutzung geschützt und benötigt wenig Bauraum.
-
Es sollte deutlich sein, dass verschiedene Modifikationen der beschriebenen Kupplungsvorrichtung möglich sind, ohne den Schutzbereich des Hauptanspruchs zu verlassen. Neben einer radialen Anordnung der Antriebs- und Abtriebselemente zueinander, die zu einem radialen Verschieben der Kugeln führen würde, können selbstverständlich auch unterschiedliche zu durchfahrende Winkel durch Änderung der Größe der Ausnehmungen hergestellt werden. Mitnehmer und Anschläge können auch einstückig mit dem Antriebselement oder dem ersten beziehungsweise zweiten Kupplungsgehäuseteil hergestellt werden. Weitere konstruktive Änderungen sind ebenfalls denkbar.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10258907 A1 [0003]
- DE 102007016300 A1 [0004]
- DE 102005002266 A1 [0007]
- DE 102010020709 [0008]