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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Palette zur Aufnahme von Funktionseinrichtungen, beispielsweise von Sitzen und/oder Sitzreihen und/oder mindestens einer Toilette und/oder einer Küche und/oder von Ver- und/oder Entsorgungseinrichtungen und/oder speziellen Transporteinrichtungen (z.B. Reisegepäckaufbewahrung) und/oder auch Tragen/Liegen und/oder medizinischen Versorgungseinrichtungen. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Frachtdeck mit einer entsprechenden Palette und ein Verfahren zum reversiblen Umrüsten eines Frachtflugzeugs in ein Passagierflugzeug.
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Aus der
EP 0 853 039 B1 ist ein Frachtdeck mit einem Montageprofil bekannt, das entweder Rollen oder Sitzpaletten aufnehmen kann. Das entsprechende Frachtdeck wird über Bolzen mit den Sitzpaletten verbunden.
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Allgemein ist es im Flugzeugbau ein stetiges Bestreben, das Gewicht des Flugzeugs zu reduzieren. Insofern versucht man auch die für ein Fracht/Passagierdeck notwendigen Bauteile zunehmend leichter auszugestalten.
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Des Weiteren sollen moderne Flugzeuge möglichst vielseitig einsetzbar sein, wobei sich jedoch die Handhabung möglichst einfach gestalten soll. So müssen notwendige Wartungs- und Umrüstungsschritte von teilweise unzureichend geschulten Fachkräften in aller Herren Ländern durchgeführt werden können.
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Ausgehend von der
EP 0 853 039 B2 ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine effektiv nutzbare Palette bereitzustellen. Insbesondere soll das Ausrüsten eines Frachtflugzeugs mit Passagiersitzen erleichtert werden.
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Diese Aufgabe wird durch eine Palette gemäß dem Anspruch 1, ein Frachtdeck gemäß dem Anspruch 11 und ein Verfahren gemäß dem Anspruch 13 gelöst.
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Insbesondere wird die Aufgabe durch eine Palette zur Aufnahme von Funktionseinrichtungen, wobei die Palette mindestens eine Palettenverriegelungsvorrichtung mit einer Befestigungsvorrichtung umfasst, dadurch gelöst, dass die Befestigungseinrichtung mindestens ein Krallenelement zum Eingreifen in eine Aufnahme und die Palettenverriegelungsvorrichtung mindestens eine Auslöseeinrichtung zur Betätigung des Krallenelements umfasst.
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Die Funktionseinrichtungen können Sitze und/oder Sitzreihen und/oder Ver- und/oder Entsorgungseinrichtungen sein. Bei der Palette handelt es sich vorzugsweise um eine Sitzpalette, die entsprechende Sitze aufweist. Es ist jedoch auch denkbar, andere Funktionseinrichtungen fest oder reversibel an der erfindungsgemäßen Palette zu befestigen und so ein schnelles Umrüsten eines Flugzeugs zu gewährleisten.
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Ein besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Palette schnell und einfach mit an einem Frachtdeck vorgesehenen Aufnahmeelementen verbunden werden kann. Diese Verbindung lässt sich ebenso schnell und einfach unter Verwendung der Auslöseeinrichtung wieder lösen. Vorzugsweise handelt es sich bei dieser Verbindung um eine Schnappverbindung.
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Die Palettenverriegelungseinrichtung kann mindestens ein erstes Krallenelement und mindestens ein zweites Krallenelement zum Eingreifen in ein erstes Aufnahmeelement bzw. in ein zweites Aufnahmeelement umfassen. Vorzugsweise erfolgt pro Palettenverriegelungsvorrichtung eine Zweipunktabsicherung, wobei mindestens zwei Krallenelemente jeweils in ein vorzugsweise von dem anderen Aufnahmeelement beabstandetes Aufnahmeelement eingreifen. In einem Ausführungsbeispiel erfolgt auf diese Weise eine Fixierung der Palette in Bug- und in Heckrichtung. In dieser Konstellation ist es auch denkbar, dass die beiden Krallenelemente wechselseitig in ein einziges Aufnahmeelement eingreifen. Vorzugsweise sind jedoch zwei voneinander beabstandete Aufnahmeelemente vorgesehen. Der Abstand der Aufnahmeelemente kann mindestens 2 oder 3 oder 5 oder 7 cm betragen.
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In einem Ausführungsbeispiel weist das Krallenelement bzw. die Krallenelemente Krallen auf, die es ermöglichen, im eingerasteten Zustand die Palette in horizontale und/oder vertikale Richtung abzusichern.
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Die Palettenverriegelungsvorrichtung kann ein Paar von ersten Krallenelementen und zweiten Krallenelementen zum Eingreifen in ein erstes Aufnahmeelement bzw. zweites Aufnahmeelement umfassen, wobei die Krallenelemente vorzugsweise über eine Auslöseeinrichtung betätigbar sind.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die ersten und/oder zweiten Aufnahmeelemente spiegelsymmetrisch zu einer Ebene angeordnet, die sich entlang der Längsrichtung der Palettenverriegelungsvorrichtung erstreckt. Vorzugsweise lassen sich das Paar der ersten Aufnahmeelemente und das Paar der zweiten Aufnahmeelemente jeweils gleichzeitig bewegen. Das heißt, die ersten Aufnahme- bzw. die zweiten Aufnahmeelemente sind mechanisch miteinander verbunden, so dass sich diese einfach und schnell betätigen lassen.
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In einem Ausführungsbeispiel weisen die Krallen der Krallenelemente der ersten Aufnahmeelemente und der zweiten Aufnahmeelemente in entgegengesetzte Richtungen.
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Die Auslöseeinrichtung kann einen Hauptauslösehebel zur Lösung einer, vorzugsweise mittels mindestens eines Kniehebels hergestellten, Rastverbindung der Palettenverriegelungsvorrichtung umfassen. Der Hauptauslösehebel kann sich beispielsweise aus einer Verschlussstellung in eine Freigabestellung bewegen lassen. Vorzugsweise befindet sich der Hauptauslösehebel in der Verschlussstellung parallel zur Oberseite der Palette oder ist in diese versenkt. Die Kniehebelkinematik kann verwendet werden, um die ersten und zweiten Krallenelemente mit einer hohen Kraft in die hierfür vorgesehenen Aufnahmeelemente einrasten zu lassen. Insofern kann die Palette sicher befestigt werden. Vorzugsweise befindet sich der mindestens eine Kniehebel in der Verschlussstellung des Hauptauslösehebels in einer Position jenseits des Totpunkts, so dass ein automatisches Verriegeln der ersten und zweiten Krallenelemente zueinander erfolgt. Der Hauptauslösehebel kann dazu verwendet werden, den Kniehebel über den Totpunkt hinaus in eine Position zu bringen, in der die Krallenelemente nicht mehr fixiert sind.
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In einem Ausführungsbeispiel steht die Auslöseeinrichtung zum Verschränken der Krallenelemente aus einer abgesenkten in eine angehobene Position in Wirkverbindung mit den Krallenelementen. Diese Wirkverbindung kann vorzugsweise über ein elastisches Element, beispielsweise über eine an einer Achse angeordnete Feder, hergestellt werden. Die Auslöseeinrichtung löst also nicht nur die Verriegelung zwischen den Krallenelementen, sondern sorgt auch dafür, dass die Krallenelemente in eine Position verschwenkt werden, in der die Palette einfach gehandhabt werden kann. Vorzugsweise befinden sich die Krallenelemente in der angehobenen Position vollständig oberhalb einer Palettenunterseite. Dies ermöglicht es, die Palette problemlos auf Rollenbahnen, die bereits im Frachtdeck angeordnet sind, zu verschieben. Insofern wird der Einbau- und Ausbauvorgang der Palette vereinfacht, da diese beispielsweise über das Heck oder eine seitliche Frachttür eingeladen und dann an die für sie vorgesehene Position verschoben werden kann. Das Verwenden eines Lastenkrans innerhalb des Frachtraums ist unnötig. Die ausgerüsteten Paletten (Sitzpaletten, Küchen-Paletten, usw.) werden vorzugsweise an Führungsschienen entlang innerhalb des Rumpfes positioniert und schließlich mit den Verriegelungseinheiten and den vorgesehenen Positionen gesichert. Auf die üblicherweise zur Sicherung von Frachtpaletten verwendeten Riegel in X- und Z-Lastrichtung kann hierbei verzichtet werden, da die Verriegelungseinheiten der Paletten diese Aufgabe übernehmen. Die Y-Lastrichtung kann von den seitlichen Führungselementen abgedeckt werden. Die einzelnen Sitzpaletten können hierbei Kante an Kante positioniert werden, wodurch Spalte zwischen einzelnen Paletten, die zusätzlich überdeckt werden müssten, vermieden werden können.
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In einer Ausführungsform hat mindestens eine Palettenverriegelungsvorrichtung einen Stecker und/oder eine Dose und einen Steckerauslösehebel zur Verschwenkung des Steckers bzw. der Dose aus einer Steckposition in eine Freigabeposition. Vorzugsweise handelt es sich bei der mindestens einen Palettenverriegelungsvorrichtung um eine Palettenverriegelungsvorrichtung, die die Merkmale mindestens eines der vorab skizzierten Ausführungsbeispiele aufweist. Es ist denkbar, die Dose bzw. den Stecker auch über den Hauptauslösehebel zu verschwenken. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist hierfür der Steckerauslösehebel vorgesehen, der ein Lösen der Steckverbindung vor einem Lösen der Riegelkrallen ermöglicht. Dies stellt sicher, dass der Stecker und/oder die Dose nicht beschädigt werden. Die Steckverbindung kann dazu dienen, Elektrizität beispielsweise für Lampen auf der Palette bereitzustellen. Des Weiteren kann über die Steckverbindung eine Kommunikation, beispielsweise für die Übertragung von Audio- und/oder Videosignalen, erfolgen.
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In einem Ausführungsbeispiel umfasst die Auslöseeinrichtung, insbesondere der Hauptauslösehebel, eine Mitnahme, insbesondere einen Fortsatz zur Mitnahme des Steckerauslösehebels bei einem Verschwenken der Auslöseeinrichtung aus einer Verschlussstellung in eine Freigabestellung. Dies stellt sicher, dass der Steckerauslösehebel zumindest gleichzeitig mit dem Hauptauslösehebel betätigt wird.
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In einem Ausführungsbeispiel umfasst die Palettenverriegelungsvorrichtung eine Blockiereinrichtung, die den Hauptauslösehebel so lange in der Verschlussstellung festsetzt, bis der Steckerauslösehebel betätigt wurde. Beispielsweise kann der Steckerauslösehebel das bereits beschriebene Kniegelenk bzw. den beschriebenen Kniehebel in einem überstreckten Zustand oder am Totpunkt fixieren.
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Zur Sicherung vor nicht autorisierter Betätigung der Verriegelung (z.B. während des Fluges) kann der Hebel mit z.B. einem 90°-Dreh-Schnellverschluß ausgerüstet sein, der mit einem Werkzeug betätigt wird und an der palettenseitigen Sitz-, bzw. Lochschiene gesichert wird.
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Die Palette kann mindestens eine Lochschiene zur Befestigung der Funktionseinrichtungen, insbesondere der Sitze und Sitzreihen, an der Palette umfassen, wobei mindestens eine Palettenverriegelungsvorrichtung unmittelbar an und/oder die Lochschiene zumindest teilweise umgebend angeordnet ist. Bei der mindestens einen Palettenverriegelungsvorrichtung, die an der Lochschiene und/oder diese zumindest teilweise umgebend angeordnet ist, kann es sich um eine Palettenverriegelungsvorrichtung handeln, wie diese vorab beschrieben wurde. Vorzugsweise sind die Funktionseinrichtungen nicht unmittelbar mit der Palettenverriegelungsvorrichtung und/oder den Palettenverriegelungsvorrichtungen verbunden. Zur einfachen Installation und Deinstallation gibt es Lochschienen, in die die Funktionseinrichtungen eingerastet werden. Die Fixierung der Funktionseinrichtungen an dem Frachtdeck erfolgt also mittelbar über die Lochschienen und dann über die Palettenverriegelungsvorrichtungen, die ihrerseits kraftschlüssig mit dem Frachtdeck verbunden sind.
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Vorzugsweise gibt es besondere oder bevorzugte Fixierpunkte zur Verbindung der Funktionseinrichtungen mit den Paletten. In einem Ausführungsbeispiel sind die Palettenverriegelungsvorrichtungen neben den Fixierpunkten und/oder die Fixierpunkte zumindest teilweise umgebend angeordnet. Beispielsweise können die paarweise ausgebildeten ersten und zweiten Krallenelemente wechselseitig zu den besagten Fixierpunkten angeordnet sein, so dass eine relativ direkte Kraftübertragung sichergestellt ist.
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In einem Ausführungsbeispiel weist die Palette mindestens eine Öffnung mit einer der beschriebenen Palettenverriegelungsvorrichtungen auf, wobei die Öffnung deutlich, z.B., mindestens 5 cm, vom Rand der Palette beabstandet ist.
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Die oben genannte Aufgabe wird des Weiteren durch ein Frachtdeck eines Flugzeugs mit einer Vielzahl von Montageprofilen und mindestens eine Palette gelöst. Die Palette kann so ausgebildet sein, wie dies vorab beschrieben wurde. Die Palette hat eine Vielzahl von Palettenverriegelungsvorrichtungen, die in an den Montageprofilen vorgesehenen Aufnahmeelementen, insbesondere Zapfen und/oder Bolzen, verankert sind. Das erfindungsgemäße Frachtdeck nutzt also keine Aufnahmeelemente, die beispielsweise unmittelbar an einer Tragstruktur des Flugzeugs vorgesehen sind. Vielmehr werden, vorzugsweise sich in Längsrichtung des Flugzeugs erstreckende, Montageprofile genutzt, um eine Verbindung zwischen der Palette und der Tragestruktur des Flugzeugs herzustellen.
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Die Tragestruktur (z.B. Längs- und/oder Querträger) des Flugzeugs kann über jeweils mindestens eine Lochschiene mit den Montageprofilen verbunden sein. Vorzugsweise sind also auch die Montageprofile ihrerseits abnehmbar mit der Tragestruktur über Lochschienen verbunden. Auch hier können Rastverbindungen hergestellt werden.
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Die beschriebene Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren zum Umrüsten eines Frachtflugzeugs in ein Passagierflugzeug gelöst, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- a) ein Befestigen einer Vielzahl von Sitzen an mindestens einer Palette;
- b) ein Ausrichten der Palette auf einem Frachtdeck des Flugzeugs;
- c) ein Einrasten einer Vielzahl von Palettenverriegelungsvorrichtungen in Aufnahmeelemente, die mit einer Stützstruktur des Frachtflugzeugs verbunden sind.
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Die Palettenverriegelungsvorrichtungen können wiederum derart ausgebildet sein, wie dies bereits beschrieben wurde. Auch bei den Paletten kann es sich um Paletten handeln, wie diese bereits beschrieben wurden.
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Es ergeben sich ähnliche Vorteile, wie diese bereits im Zusammenhang mit der Palette diskutiert wurden.
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Nachfolgend wird die Erfindung mittels mehrerer Ausführungsbeispiele beschrieben, die anhand von Abbildungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht eines Flugzeugs;
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2 einen schematischen Schnitt durch den Flugzeugrumpf der 1;
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3 eine perspektivische Seitenansicht einer Sitzpalette;
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4 eine Rückansicht der Sitzpalette aus 3;
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5 eine Draufsicht auf die Sitzpalette aus 3;
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6 einen Querschnitt durch die Palette aus 3, der einen Sitzpalettenriegel zeigt;
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7 einen Längsschnitt durch den Sitzpalettenriegel aus 6 (Verschlussstellung);
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8 einen Längsschnitt durch den Sitzpalettenriegel aus 6 (teilweise entriegelt);
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9 einen Längsschnitt durch den Sitzpalettenriegel aus 6 (Freigabestellung);
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10 eine erste perspektivische Ansicht eines Sitzpalettenriegels mit Stecker;
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11 eine zweite perspektivische Ansicht des Sitzpalettenriegels aus 10;
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12 einen Längsschnitt durch den Sitzpalettenriegel aus den 10 und 11 (Verschlussstellung);
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13 einen Längsschnitt durch den Sitzpalettenriegel aus den 10 und 11 (Steckerauslösehebel in Freigabestellung); und
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14 einen Längsschnitt durch den Sitzpalettenriegel aus den 10 und 11 (Freigabestellung).
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In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleichwirkende Teile dieselben Bezugszeichen verwendet.
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Die 1 zeigt eine Seitenansicht eines Flugzeugs 100. Das Flugzeug 100 erstreckt sich im Wesentlichen entlang einer Längsachse, nämlich der Flugzeuglängsrichtung X, wobei sich am vorderen Teil der Bug 103 und am hinteren Teil das Heck 102 befindet. Quer zur Flugzeuglängsrichtung X nach oben hin erstreckt sich die Z-Achse des Flugzeugs 100.
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Die 2 zeigt einen Querschnitt durch das Flugzeug 100 aus 1. Der Flugzeugrumpf des Flugzeugs 100 ist im Wesentlichen kreisförmig ausgestaltet und wird durch eine auf Spanten 106 aufgezogene Flugzeugaußenwand 105 gebildet. Das Flugzeug 100 ist durch ein sich in der X-Y-Ebene erstreckendes Frachtdeck in einen oberen Frachtraum 107 und einen unteren Frachtraum 108 unterteilt. Auf dem Frachtdeck sind exemplarisch eine linke Seitenführung 1 und eine rechte Seitenführung 1' angeordnet, die eine Frachtbahn linksseitig und rechtsseitig begrenzen. Des Weiteren sind vier Rollenbahnen 10, 10', 10'', 10''' vorgesehen, auf denen Frachtstücke, beispielsweise Frachtcontainer und Frachtpaletten, transportiert werden können. Die linke Seitenführung 1 und die rechte Seitenführung 1' dienen zur Ausrichtung der Frachtstücke. Mittels der Seitenführungen 1, 1' kann eine erfindungsgemäße Sitzpalette 20, wie diese in 3 gezeigt ist, so ausgerichtet werden, dass die erfindungsgemäße Rastverbindung zwischen den Rollenbahnen 10, 10', 10'', 10''' und der Sitzpalette 20 hergestellt werden kann.
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Die 2 zeigt eine rein exemplarische Ansicht eines erfindungsgemäßen Frachtdecks. Üblicherweise gibt es mehrere Förderbahnen mit entsprechenden Seitenführungen 1, 1', so dass mehrere Frachtstücke, aber auch mehrere Sitzpaletten 20, nebeneinander angeordnet werden können.
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Ebenso zeigt die 3 eine rein exemplarische dreidimensionale Ansicht einer erfindungsgemäßen Sitzpalette 20. In anderen Ausführungsbeispielen können Gänge vorgesehen sein, so dass die Sitzreihen 23 für Passagiere leicht zugänglich sind. Zur Vereinfachung der Darstellung wurde auf eine entsprechende Detaillierung des Ausführungsbeispiels verzichtet.
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Die 3 zeigt drei Sitzreihen 23, die parallel (in Längsrichtung) zueinander auf einer Palette angeordnet sind. Die Sitzpalette 20 ist im Wesentlichen rechtwinklig ausgebildet und hat in dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine Länge von ca. 275 cm (108 Zoll) und eine Breite von ca. 225 cm (88 Zoll). Parallel nebeneinander in Querrichtung der Sitzpalette 20 sind die Sitzschienen 21, 21', 21'', 21''' in die Sitzpalette 20 integriert. Die Sitzreihe 23 weist vier Sitzreihenstandfüße 24 auf, die jeweils in die zugehörige Sitzschiene 21, 21', 21'', 21''' eingerastet sind. In dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel sind pro Sitzreihe 23 und pro Sitzreihenstandfuß 24 jeder der Sitzreihen 23 ein Sitzpalettenriegel 30 vorgesehen, der einen hinteren Fixierungspunkt des jeweiligen Sitzreihenstandfußes 24 umschließt. Im Endeffekt ist der jeweilige Sitzpalettenriegel 30 ebenso wie die Sitzschienen 21, 21', 21'', 21''' in die Sitzpalette 20 integriert, wobei der jeweilige Sitzpalettenriegel 30 symmetrisch zur jeweiligen Sitzschiene 21, 21', 21'', 21''' angeordnet ist.
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Die 4 und 5 zeigen weitere Ansichten der Sitzpalette 20.
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6 zeigt einen Querschnitt durch einen Teilabschnitt der Sitzpalette 20 mit integriertem Sitzpalettenriegel 30. In die Sitzschiene 21 der Sitzpalette 20 ist der rechteste Sitzreihenstandfuß 24 eingerastet. Die Sitzschiene 21 ist ein strukturelles Bauteil der Sitzpalette 20. Der Sitzpalettenriegel 30 ist kraftschlüssig mit der Sitzschiene 21 verbunden und greift seinerseits in hierfür in dem Montageprofil 11 der Rollenbahn 10 vorgesehene Aufnahmeelemente, beispielsweise einen Vorderbolzen 13, ein.
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Die in 6 gezeigte Rollenbahn 10 ist über eine Schraubverbindung mit der Tragstruktur des Flugzeugs 100 verbunden. Alternativ kann auch eine Rastverbindung über Lochschienen oder Sitzschienen hergestellt werden.
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7 zeigt einen Längsschnitt durch den Sitzpalettenriegel 30, wobei sich dieser in einer Verschlussstellung befindet. In dieser Verschlussstellung greift ein erstes und ein zweites Vorderkrallenelement 33, 33' in den Vorderbolzen 13 des Montageprofils 11 und ein erstes und zweites Rückkrallenelement 34, 34' in einen Rückbolzen 14 des Montageprofils 11 ein. Ein Hauptauslösehebel 40 liegt parallel zu einer Oberseite der Sitzpalette 20 in einer hierfür vorgesehenen Aussparung an der Sitzpalettenoberseite an, so dass sich eine im Wesentlichen ebene Oberfläche ergibt. Der Hauptauslösehebel 40 ist drehbeweglich an einer Hauptachse 35 befestigt. Der Hauptauslösehebel 40 hat einen langen Schenkel zur Betätigung und einen kurzen Schenkel, der sich im Wesentlichen im 45°-Winkel zu dem langen Schenkel erstreckt und in Wirkverbindung mit einem Kniehebel 21 steht. Zur Herstellung dieser Wirkverbindung weist der Kniehebel 21 eine Kulissenführung 44 in Form eines Langlochs auf, in das eine Kniehebelachse 45 eingreift. Der Kniehebel 41 hat einen ersten Kniehebelschenkel 42 und einen zweiten Kniehebelschenkel 42', der über ein Drehgelenk mit dem Vorderkrallenelement 33 bzw. dem Rückkrallenelement 34 verbunden ist. Die Kniehebelschenkel 42, 42' sind ihrerseits über die in die Kulissenführung 44 eingreifende Kniehebelachse 25 drehgelenkig miteinander verbunden. Die Rückkrallenelemente 34 sind mit Federn in Drehrichtung hin zum Vorderkrallenelement vorgespannt.
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In der in 7 gezeigten Verschlussstellung des Sitzpalettenriegels 30 ist der Kniehebel 41 überstreckt, so dass sich (durch die Federvorspannung) eine Arretierung des Vorderkrallenelements 33 und des Rückkrallenelements 34 ergibt.
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Hebt man nun, wie in 8 gezeigt, den Hauptauslösehebel 40 an, so betätigt der kurze Schenkel des Hauptauslösehebels 40 den Kniehebel 41. Genauer gesagt, wird die Kniehebelachse 45 angehoben, so dass die von den Kniehebelschenkeln 42, 42' hergestellte Arretierung gelöst wird. Durch das Anheben der Kniehebelachse 45 verkürzt sich der Kniehebel 41 derart, dass das in 8 gezeigte Rückkrallenelement 34 nach rechts wandert (durch die Federvorspannung) und sich von den Rückbolzen 14 löst. Hierbei vollzieht das Vorderkrallenelement 33 eine Rotationsbewegung um eine Nebenachse 36, die eine drehgelenkige Verbindung zwischen dem Vorderkrallenelement 33 und dem Rückkrallenelement 34 herstellt. In der in 8 gezeigten Stellung schlägt der zweite Kniehebelschenkel 42' an einer Kniehebelachse 45 in der Kulissenführung 44 an den Hauptauslösehebel 40 an, so dass ein weiteres Einklappen des Kniehebels 41 nicht mehr möglich ist. Eine Fortsetzung der Bewegung des Hauptauslösehebels 40 führt daher dazu, dass das Vorderkrallenelement 33 und das Rückkrallenelement 34 gemeinsam eine Rotationsbewegung um die Hauptachse 35 vollziehen. Das Vorderkrallenelement 33 und das Rückkrallenelement 34 werden daher so angehoben, dass sie oberhalb einer Sitzpalettenunterseite zu liegen kommen (vergleiche 9). Insofern ist es in dieser Freigabeposition problemlos möglich, die Sitzpalette auf Rollen 12 der Rollenbahn 10 zu verschieben. Im Inneren der Sitzpalette 20 sind die wesentlichen Funktionselemente des Sitzpalettenriegels 30 geschützt und stören beim Verschieben der Sitzpalette 20 nicht.
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Wie in der 6 gezeigt, sind die Vorderkrallenelemente 33, 33' und die Rückkrallenelemente 34, 34' jeweils paarweise ausgebildet, so dass diese jeweils nahe an den Enden des Vorderbolzens und des Rückbolzens 14 angreifen können. Ebenso ist die Mechanik zur Betätigung 41 paarig, also links- und rechtsseitig, ausgebildet.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel, wie dies in den 10 und 11 gezeigt wird, verfügt der Sitzpalettenriegel 30 über einen Stecker 51, der mittels eines Steckerauslösehebels 50 betätigt werden kann. Wie in den 12 bis 14 gezeigt, ist auch der Steckerauslösehebel 50 drehbeweglich an der Hauptachse 35 angeordnet. Der Stecker 51 wird in einer Kulissenführung parallel zur Ober- oder Unterseite der Sitzpalette 20 gehalten und über eine weitere Kulissenführung an dem Steckerauslösehebel 50 aus einer Dose 2 hinausbewegt. Hierfür wird, wie in 13 gezeigt, der Steckerauslösehebel 50 angehoben, so dass dieser um die Hauptachse 35 rotiert. Nachdem der Stecker 51 aus der Dose 2 entfernt ist, können die Vorderkrallenelemente 33, 33' und die Rückkrallenelemente 34, 34', wie dies bereits beschrieben wurde, ausgerastet und angehoben werden. Hierzu dient der Hauptauslösehebel 40. 14 zeigt den Sitzpalettenriegel 30 in einer entsprechenden Freigabestellung.
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In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel gemäß den 12 bis 14 verfügt der Steckerauslösehebel 50 über eine Blockiernase 53, die derart auf den Kniehebel 41 einwirkt, dass das entsprechende Gelenk nicht betätigt werden kann. Insofern ist es notwendig, dass zuerst der Steckerauslösehebel 50 und dann der Hauptauslösehebel 40 angehoben werden.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird auf einen entsprechenden Fixiermechanismus und somit auf die Blockiernase 53 verzichtet.
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In den beschriebenen Ausführungsbeispielen greifen die Vorderkrallenelemente 33, 33' und die Rückkrallenelemente 34, 34' innerhalb des Montageprofils 11 in die Bolzen 13, 14 ein. Es sind Ausführungsbeispiele denkbar, bei denen der Eingriff außerhalb der Montageprofile 11 an entsprechend überstehenden Fortsätzen erfolgt.
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Ebenso ist es denkbar, pro Sitzpalettenriegel 30 lediglich ein Vorderkrallenelement 33 und ein Rückkrallenelement 34 vorzusehen. Die entsprechenden Elemente können in diesem Ausführungsbeispiel wesentlich massiver ausgeführt werden.
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Die beschriebene paarige Ausführung dieser Elemente hat den Vorteil, dass sich der Sitzpalettenriegel 30 so anordnen lässt, dass diese den Sitzreihenstandfuß 24 umgeben. Wie in der 10 gezeigt, sind auch die Hauptauslösehebel 40 und die Steckerauslösehebel 50 entsprechend U-förmig ausgebildet, so das diese entlang der Sitzreihenstandfüße 24 und um diese herum geführt werden können.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile, für sich allein gesehen, in jeder Kombination, insbesondere der in den Zeichnungen dargestellten Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden.
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Bezugszeichenliste
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1'
- Seitenführung
- 2
- Dose bzw. Steckdose
- 10, 10', 10'', 10'''
- Rollenbahn
- 11
- Montageprofil
- 12
- Rollen
- 13
- Vorderbolzen
- 14
- Rückbolzen
- 20
- Sitzpalette
- 21, 21', 21'', 21'''
- Sitzschienen
- 23
- Sitzreihe
- 24
- Standfuß
- 30
- Sitzpalettenriegel
- 33, 33'
- Vorderkrallenelement
- 34, 34'
- Rückkrallenelement
- 35
- Hauptachse
- 36
- Nebenachse
- 40
- Hauptauslösehebel
- 41
- Kniehebel
- 42, 42'
- Kniehebelschenkel
- 44
- Kulissenführung
- 45
- Kniehebelachse
- 50
- Steckerauslösehebel
- 51
- Stecker
- 53
- Blockiernase
- 100
- Flugzeug
- 102
- Heck
- 103
- Bug
- 105
- Flugzeugwand
- 106
- Spanten
- 107, 108
- Frachtraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0853039 B1 [0002]
- EP 0853039 B2 [0005]