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Die Erfindung betrifft ein Bügelgerät, umfassend
- – ein Bügelbrett;
- – ein Gebläse, welches dazu ausgebildet ist, einen Luftstrom im Bügelbrett zu erzeugen, der durch eine luft-, und/oder dampfdurchlässige Auflagefläche des Bügelbretts strömen kann,
- – ein Handgerät, mit einer Bügelsohle und einem Handgriff und einem Schaltmittel zum Einstellen bzw. Ein- und/oder Ausschalten des Gebläses.
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Bügelgeräte, beispielsweise Dampfbügelgeräte umfassen in der Regel ein Bügelbrett mit einem Gebläse, um entweder den aus dem Handgerät ausströmenden Dampf abzusaugen oder eine Unterlage der Arbeitsfläche aufzublasen, damit empfindliche Textilien eine sehr nachgiebig und weiche Unterlage erhalten.
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Ein derartiges Bügelgerät ist aus der
EP 0 750 066 B1 bekannt. Hierbei wird das Gebläse simultan mit der Taste, die die Dampfzuführung zum Handgerät aktiviert, eingeschaltet. Dabei wird das Gebläse mit der besagten Taste bei einmaliger Betätigung innerhalb einer vorbestimmten Überwachungszeit und bei zweimaliger Betätigung innerhalb der vorbestimmten Überwachungszeit zur Bereitstellung eines Unterdruckes an der Bügelfläche aktiviert. Hierbei ist es für den Benutzer nicht immer eindeutig vorhersehbar, in welcher Betriebsart das Gebläse bei der nächsten Betätigung befindet. Das kann bei der Behandlung von sehr empfindlichen Textilien zu unerwünschten Ergebnissen, wie Knitter oder Schäden, führen.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, eine einfache Handhabung und eine einfache, schnell zu durchschauende Bedienung eines Bügelgerätes bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird zumindest diese Aufgabe durch ein Bügelgerät mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden abhängigen Ansprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass eine intuitive Bedienung für die Einrichtung oder Aktivierung des Gebläses bereitgestellt wird. Ferner kann der Benutzer bequem die Schalterstellung erkennen oder fühlen, sodass er stets über die gewünschte Betriebsart des Gebläses informiert ist. Ferner ist die Handhabung des Schaltmittels extrem einfach und bietet eine angenehme haptische Rückmeldung.
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Hierzu umfasst das Schaltmittel einen Betätigungsstift, der in einer Öffnung im Handgriff angebracht ist und den Handgriff durchdringt derart, dass ein erstes freies Ende des Stiftes an einer Seite des Handgriffs und das zweite freie Ende der ersten Seite gegenüberliegend am Handgriff zur Druckbetätigung bereitsteht. Anders ausgedrückt, der Stift ist durch den Handgriff hindurchgeführt bzw. es sieht zumindest für den Benutzer so aus, sodass beim Drücken von einer Seite eine erste Betriebsart und beim Drücken von der anderen Seite des Stiftes eine zweite Betriebsart des Gebläses eingestellt werden kann. Während der Stift an einer Seite des Griffes eingedrückt wird, fährt er an der gegenüberliegenden Seite des Griffes um den entsprechenden Weg, der eingedrückt wurde, heraus.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Stift im Handgerät im Wesentlichen senkrecht zur Bügelsohle ausgerichtet. Dadurch ist der Stift für den Benutzer gut erreichbar und kann auch bequem ertastet werden, ohne dass eine Funktion aktiviert wird. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Benutzer sich auf das Bügelgut konzentriert und dabei nicht Schalter betrachten kann.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausführung des Bügelgerätes ist das Schaltmittel dazu eingerichtet, bei einer eingedrückten oder teilweise eingedrückten Position des ersten Endes des Stiftes in die Öffnung des Handgriffs das Gebläse für einen Unterdruck an der Auflagefläche einzurichten oder zu einzustellen und bei einer in die Gegenrichtung eingedrückten oder teilweise in die Gegenrichtung eingedrückten Position des gegenüberliegenden Endes des Stiftes in die Öffnung des den Handgriffs das Gebläse für einen Überdruck an der Auflagefläche einzurichten oder einzustellen. In Arbeitsposition und bei auf dem Bügelgut aufgelegtem Handgerät stellt sich dem Benutzer ein intuitives Erlebnis dahingehend ein, dass die Bewegungsrichtung des Stiftes der Luftstromrichtung an der Arbeitsfläche entspricht.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist er Stift in jeweils mehrere Positionen für jeweils verschiedene Leistungsstufen des Gebläses bewegbar für die Bereitstellung von unterschiedlichen Intensitäten des Unterdrucks und/oder Überdrucks. Somit kann anhand der jeweils aus dem Griff herausragenden Stiftlänge die eingestellte Richtung und Intensität oder Leistungsstufe zumindest tendenziell abgelesen werden. Wenn der Stift zusätzlich mit Markierungen versehen ist, können die Leistungsstufen sehr genau abgelesen werden.
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Dabei ist in einer Ausführung der Stift mit Rastmitteln versehen, um in jeweils vorgesehene Positionen zu verrasten. Somit können einzelne Leistungsstufen schnell und deutlich fühlbar am Betätigungsstift sicher eingestellt werden.
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In einer anderen Ausführung ist der Stift stufenlos verschiebbar, also gleitend, gelagert. Hierbei ist ein für den Stift ein Reibwiderstand vorgesehen, damit eine zuverlässige Einstellung aus einer Vielzahl von stufenlos oder nahezu stufenlos einstellbaren Leistungsstufen erfolgen kann.
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In einer insgesamt vorteilhaften Ausführung umfasst das Bügelgerät eine Steuereinrichtung, die mit dem Eingabemittel in Verbindung steht, um in Abhängigkeit der Position des Stiftes das Gebläse hinsichtlich der Bereitstellung eines Unterdrucks oder eines Überdrucks und/oder der Intensität einzustellen bzw. zu aktivieren. Das Eingabemittel umfasst zur Positionserfassung des Stiftes zumindest eine optisches Auswertanordnung, eine Kontaktanordnung oder eine Schleifkontaktanordnung, die mit dem Stift zusammenwirkt. Die Position des Stiftes wird als Signal oder Datum von dem Eingabemittel zur Steuereinrichtung übermittelt oder von der Steuereinrichtung ausgelesen, um anhand der ermittelten Stiftposition das Gebläse anzusteuern. Die Aktivierung des Gebläses kann dabei durch die Betätigung des Stiftes selbst oder mittels eines zusätzlichen Schalters oder Tasters erfolgen.
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In einer insgesamt vorteilhaften Ausführung ist der Stift mit sichtbaren und/oder fühlbaren Markierungen versehen. Dadurch kann der Benutzer die Position der herausragenden Enden des Stiftes sehr genau und zuverlässig ablesen und damit Kenntnis erhalten, für welche Betriebsart das Gebläse eingestellt ist.
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Insgesamt, für alle Ausführungen des Bügelgerätes ist es zweckmäßig, dass der Stift einen Durchmesser im Bereich von 0,4 cm bis 2 cm aufweist, damit eine bequeme Betätigung bereitgestellt wird. Der Querschnitt kann dabei rund, oval oder mehreckig mit abgerundeten Ecken ausgebildet sein.
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Insgesamt ist es vorteilhaft, das Bügelgerät mit einer Dampferzeugungsvorrichtung auszustatten, die mit dem Handgerät verbunden ist, um Dampf zur Sohle des Handgerätes zu leiten, wobei das Handgerät ferner ein Betätigungsmittel, wie eine Taste, umfasst, um bei Betätigung den Dampf aus Öffnungen der Sohle austreten zu lassen. Insgesamt ist die Dampfbereitstellung zur Erzielung guter Bügelergebnisse für alle vorgenannten Ausführungen einsetzbar. In dieser Ausführung ist es zweckmäßig, dass das Betätigungsmittel ferner dazu eingerichtet ist, bei Betätigung das Gebläse entsprechend der Position des Stiftes (innerhalb der Öffnung im Handgriff vorbestimmte bzw. eingerichtete Funktion, wie Leistung und/oder Absaug- oder Aufblasfunktion, zu aktivieren. Der Bediener kann immer sehr schnell und einfach das herausragende Ende des Stiftes sehen oder ertasten und damit immer vorhersehen, welche Gebläsefunktion bei Betätigung der Dampftaste aktiviert wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen
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1: eine perspektivische Ansicht des Bügelgerätes in einer perspektivischen Ansicht;
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2: das Handgerät in einer bevorzugten Ausführung und
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3 bis 7: in schematischer Ansicht verschiedene Schalterstellungen am Handgerät.
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Die 1 zeigt als Bügelgerät eine Bügelstation 1 in betriebsgemäßer Aufstellposition, welche ein Gehäuse 4, ein Bügelbrett 2, in diesem Beispiel mit einem klappbaren Gestell 3, umfasst. Das Gestell 3 ist hierbei an einem als Säule ausgebildeten Standgerät 4 angeordnet, wobei im Gehäuse 4 ferner eine Dampferzeugungsvorrichtung 5 für ein Handgerät 8 untergebracht ist. Zu erkennen ist ferner, dass im Bügelbrett 2 ein Gebläse 6 angeordnet, das dazu ausgebildet ist, die mit Öffnungen versehene Arbeitsfläche 7 mit einem Überdruck oder einem Unterdruck zu beaufschlagen, wobei die Arbeitsfläche 7 mit einer luft- und/oder dampfdurchlässigen Auflage versehen ist, auf die das zu behandelnde Textilstück aufgelegt wird. Das Handgerät 8 ist mittels eines Kabels 10a mit dem Gerätegehäuse 4 zur Stromversorgung des in der Bügeleisensohle 9 (2) angebrachten Heizkörpers 13 verbunden. Ferner ist das Handgerät in dem gezeigten Beispiel mittels eines Schlauches 10b mit der im Gehäuse 4 befindlichen Dampferzeugungsvorrichtung 5 verbunden, damit der in der Dampferzeugungsvorrichtung 5 erzeugte Dampf zur Bügeleisensohle 9 und von dort ausgehend durch Löcher in der Sohle 9 zum Bügelgut geführt werden kann. Das Gerät 1 umfasst in der gezeigten Ausführung eine Steuervorrichtung 10, die zur Steuerung des Dampferzeugers 5, des Heizkörpers der Bügeleisensohle 9 und des Gebläses 6 dient. Ferner erfasst die Steuervorrichtung 10 Eingabehandlungen an Eingabemitteln 11 am Gerätegehäuse 4 sowie an Eingeb- oder Schaltmitteln 12a, 12b, 15 am Handgerät 8.
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2 zeigt das Handgerät 8 in einer etwas genaueren Ansicht, das eine Bügeleisensohle 9 mit einem darin angebrachten Heizkörper 13, und einen Handgriff 14 zum Halten und manuellem Führen des Handgerätes bzw. der Sohle 9 auf dem Bügelgut, umfasst. Das Handgerät 8 umfasst ferner Eingabemittel 12a als Drehschalter ausgebildet zur Betriebsartauswahl oder Temperaturauswahl und Eingabemittel 12b als Taster ausgebildet zur Aktivierung der Dampfzufuhr zur Sohle 9 bzw. zum Dampfaustritt aus den Dampfaustrittsöffnungen der Sohle 9. Das Handgerät 8 umfasst ferner ein Eingabemittel 15 zum Einstellen bzw. zum Initialisieren des Gebläses 6. Hierbei umfasst das Eingabemittel 15 einen durch den Handgriff 14 geführten Stift 16, der aus dem Handgriff 14 je nach Schaltstellung herausragt.
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3 bis 7 zeigen in einer schematischen Seitenansicht verschiedene Schaltstellungen des Eingabemittels 15 in Verbindung mit dem Stift 16.
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3 zeigt die Situation, in der der Stift 16 von der Oberseite des Handgriffs 14 in eine Endstellung eingedrückt ist. In der betriebsgemäßen Aufstellposition des Bügelbretts 2 ist in diesem Beispiel das Gebläse 6 für die Absaugfunktion, volle Leistung, initialisiert bzw. eingestellt, sodass bei Betätigung der Dampftaste 12b das Gebläse 6 aus der Arbeitsfläche 7 einen Unterdruck mit entsprechend voller Gebläseleistung erzeugt. Das untere Ende 16b des Stiftes 16 ragt dabei aus der Unterseite des Handgriffs 14 heraus.
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4 zeigt die Situation, in der der Stift 16 von der Oberseite des Handgriffs 14 in eine Zwischenstellung eingedrückt ist. In der betriebsgemäßen Aufstellposition des Bügelbretts 2 ist in diesem Beispiel das Gebläse 6 für die Absaugfunktion, halbe Leistung, initialisiert bzw. eingestellt, sodass bei Betätigung der Dampftaste 12b das Gebläse 6 aus der Arbeitsfläche 7 einen Unterdruck mit entsprechend halber oder geringerer Gebläseleistung, gegenüber der vorstehend erläuterten Situation, erzeugt. Das untere Ende 16b des Stiftes 16 ragt dabei aus der Unterseite des Handgriffs 14 um ein geringeres Maß heraus, gegenüber der vorstehend beschriebenen und gezeigten Situation.
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5 zeigt die Situation, in der der Stift 16 von der Oberseite des Handgriffs 14 in eine Mittelposition befindet. In dieser Position ist das Gebläse ausgeschaltet. Das untere Ende 16b des Stiftes 16 ragt dabei aus der Unterseite des Handgriffs 14 um etwa das gleiche Maß heraus, wie aus das obere Ende 16a aus der Oberseite des Handgriffs 14.
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6 zeigt die Situation, in der der Stift 16 von der Oberseite des Handgriffs 14 in eine Zwischenstellung heraus- bzw. von der Unterseite her einen Teilbereich eingedrückt ist. In der betriebsgemäßen Aufstellposition des Bügelbretts 2 ist in diesem Beispiel das Gebläse 6 für die Aufblasfunktion, halbe Leistung, initialisiert bzw. eingestellt, sodass bei Betätigung der Dampftaste 12b das Gebläse 6 aus der Arbeitsfläche 7 einen Überdruck mit entsprechend halber oder geringerer Gebläseleistung erzeugt. Das untere Ende 16b des Stiftes 16 ragt dabei aus der Unterseite des Handgriffs 14 um ein geringeres Maß heraus, gegenüber der vorstehend beschriebenen und gezeigten Mittelstellung.
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7 zeigt die Situation, in der der Stift 16 von der Unterseite des Handgriffs 14 in eine Endstellung eingedrückt ist. In der betriebsgemäßen Aufstellposition des Bügelbretts 2 ist in diesem Beispiel das Gebläse 6 für die Aufblasfunktion, volle Leistung, initialisiert bzw. eingestellt, sodass bei Betätigung der Dampftaste 12b das Gebläse 6 aus der Arbeitsfläche 7 einen Überdruck mit entsprechend maximaler Gebläseleistung erzeugt. Das untere Ende 16b des Stiftes 16 ist dabei vollständig oder nahezu vollständig in die Öffnung (nicht explizit dargestellt) im Handgriff 14 eingedrückt und ragt dabei nicht mehr oder um ein geringeres Maß heraus, gegenüber der vorstehend beschriebenen Situation. Der Stift 16 ist in einer zweckmäßigen Ausführung mit Markierungen 17 versehen, anhand derer der Benutzer ablesen kann, wie weit das jeweilige Stiftende aus der Öffnung des Handgriffes 14 herausragt. Die Markierungen 17 können für alle vorstehend genannten Ausführungen eingesetzt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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