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Die vorliegende Erfindung betrifft einen freistehenden Ruhe- und Entspannungsraum mit einer den individuellen Bedürfnissen des Benutzers angepassten Inneneinrichtung.
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Der rasante technische Fortschritt in allen Bereichen der modernen Gesellschaft erfordert eine permanente Anpassung des Menschen an veränderte Lebensbedingungen sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Neben den Vorteilen der modernen Errungenschaften, die uns eine nahezu unbegrenzte Mobilität ermöglichen und den Menschen jederzeit und überall erreichbar machen, hat der technische Fortschritt allerdings auch einige negative Auswirkungen auf den Menschen. Insbesondere ist der psychische Druck am Arbeitsplatz hoch, so dass viele Berufstätige über wachsenden Stress klagen, wobei häufig der Mangel an Pausen und Möglichkeiten zur Regeneration als Grund angeführt wird. Die modernen Kommunikationsmittel führen zwar dazu, dass der Mensch nahezu immer und überall erreichbar ist, dies wirkt jedoch dem Bedürfnis des Menschen nach Ruhe und Entspannung entgegen. Hoher Leistungsdruck und psychische Belastungen am Arbeitsplatz führen zu körperlichen und seelischen Erkrankungen. Die dadurch bedingten Arbeitsunfähigkeitstage wiederum führen zu nicht unerheblichen Produktionsausfällen und damit verbundenen wirtschaftlichen Einbußen der Unternehmen. Hohe Dauerbelastungen können Depressionen bewirken, die heute zu den häufigsten psychischen Erkrankungen gehören. Häufig sind derartige Erkrankungen auch der Grund für eine Frühverrentung.
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Es werden daher Lösungen und Möglichkeiten gesucht, den Stress und die Belastungen im Alltag und insbesondere am Arbeitsplatz abzubauen oder zumindest zu reduzieren.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Idee besteht nun darin, den betroffenen Menschen einen Raum zur Verfügung zu stellen, der ihren Bedürfnissen nach Ruhe und Entspannung entgegenkommt und einen Gegenpol zur hektischen Außenwelt bildet.
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Derartige Erholungs- und Regenerationsräume sind bereits aus dem Stand der Technik bekannt und werden beispielsweise im Wellness-Bereich eingesetzt. So beschreibt die
DE 100 39 718 C2 einen multisensorischen Wellness-, Erlebnis-, Bewegungs- und Trainingsraum, der nach den fünf Elementen der chinesischen Energielehre ausgerichtet ist.
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Die
DE 103 43 976 A1 beschreibt einen Ruheraum, der den Bedürfnissen des Benutzers mit Hilfe einer Vielzahl von optionalen Modulen angepasst werden kann.
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Eine Erholungs- und Regenerationskabine ist Gegenstand der
DE 199 06 452 C1 . Die Kabine, die insbesondere für Kraftfahrer vorgesehen ist, soll mindestens einer Person die Möglichkeit bieten, innerhalb kurzer Zeit eine ausreichende Regeneration des Körpers sowie eine wieder erhöhte Konzentrationsfähigkeit zu erlangen.
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Ein Nachteil des Standes der Technik besteht im Mangel eines ganzheitlichen Konzeptes für einen Ruhe- und Entspannungsraum, das insbesondere auch konkrete architektonische Lösungen für die Gestaltung des Ruhe- und Entspannungsraumes anbietet, so dass nicht nur eine technische Lösung bereitgestellt wird, sondern auch die Funktion und die Effektivität des Ruhe- und Entspannungsraumes zusätzlich erhöht wird. So werden nach dem Stand der Technik in der Regel bestimmte Funktionen angeboten, wie z. B. Licht, Musik, Duft, Sauerstoff, Massage, Video, Audio oder andere, mit deren Hilfe Stress abgebaut und die Regeneration gefördert werden sollen, ohne dabei zu berücksichtigen, dass die Umgebung und der Ort der Regenration selber sowie das durch den Raum vermittelte Gefühl gerade zur Minderung von psychischen Belastungen bereits eine große Rolle spielen.
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Die Verwirklichung eines ganzheitlichen Konzeptes unter Vermeidung der Nachteile des Standes der Technik gelingt mit Hilfe eines freistehenden Ruhe- und Entspannungsraumes, wobei die Struktur des Ruhe- und Entspannungsraumes eine mehrschichtige Wandschale mit einem dreidimensionalen gekrümmten Tragwerk aus Trägern und eine darauf angeordnete Außenhaut umfasst, wobei die Träger im Wesentlichen über dreistrahlige Verbindungsknoten miteinander verbunden sind und ein aus einer Vielzahl von Polygonen aufgebautes fachwerkartiges Gerüst ausbilden.
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Die Inneneinrichtung ist den individuellen Bedürfnissen des Benutzers angepasst und kann je nach Benutzer unterschiedlich gestaltet sein. Dabei ist ein Basismodul vorgesehen, das mit den gewünschten Einrichtungen optional nachgerüstet werden kann.
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Die mehrschichtige Wandschale umfasst daher vorteilhaft neben dem Tragwerk und der Außenhaut eine Wärmedämmung, die zwischen den Trägern angeordnet ist, eine Installationsebene für die Technik zur Realisierung von unterschiedlichen Anwendungsmodulen sowie eine Innenschale. Die Installationsebene ist vorzugsweise durch eine Dampfsperre von der Wärmedämmung getrennt.
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Vorzugsweise weist der Ruhe- und Entspannungsraum lediglich eine Zugangsmöglichkeit zum Betreten und Verlassen des Raumes auf, wobei kein Sichtkontakt nach Außen vorgesehen ist, um auf diese Weise jede Ablenkung zu vermeiden, die einer Entspannung und Regeneration entgegenwirken könnte. Auf diese Weise wird das Bedürfnis des Menschen nach Ruhe, Entspannung, Geborgenheit und Individualität durch einen introvertierten, zur Außenwelt hin abgeschirmten Raum erfüllt, der aufgrund seiner architektonischen Gestaltung eine besondere Atmosphäre ausstrahlt und damit das Wohlbefinden des Benutzers steigert.
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Das Gesamtkonzept sieht darüber hinaus vor, dass der Raum der jeweiligen Umgebung angepasst ist und dabei möglichst in unmittelbarer Nähe zum Aufenthaltsort, d. h. Arbeitsplatz oder Wohnort, des potenziellen Benutzers aufgestellt wird, so dass der Raum bei Bedarf zeitnah genutzt werden kann, ohne dass die angestrebte Ruhe- und Regenerationsphase einen größeren zusätzlichen Zeitaufwand für den Hin- und Rückweg erfordert.
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Ganz bewusst soll sich die Form des Raumes bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung von den sonst gewohnten orthogonalen Raumstrukturen abheben, wobei die Raumstruktur von freien Formen in der Natur inspiriert und an diese angelehnt ist. So kann eine derartige Form beispielsweise an einen abgerundeten Stein oder an eine Muschel erinnern. Um derartige Formen zu realisieren, ist vorgesehen, dass die Raumstruktur durch ein dreidimensionales gekrümmtes Tragwerk aus Trägern gebildet wird, die überwiegend über dreistrahlige Verbindungsknoten miteinander verbunden sind. Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind die Träger ausschließlich über dreistrahlige Verbindungsknoten miteinander verbunden, was – abgesehen von dem besonderen Design – der Konstruktion eine besondere Stabilität und Flexibilität aber auch produktionstechnische Vorteile mit sich bringt, da man in diesem Fall mit wenigen unterschiedlichen Bauteilen arbeiten kann, die individuell miteinander kombiniert werden können. Durch die Träger werden kleinere Vielecke ausgebildet, deren Größe so gewählt ist, dass das Raumgerüst insgesamt zu beliebigen freien Formen gestaltet werden kann. Auch diese Struktur ist bewusst an in der Natur vorkommenden Formen angelehnt und von diesen inspiriert.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Tragwerk wabenförmig gestaltet, wobei vorzugsweise jedoch nicht nur Sechsecke ausgebildet werden, sondern gezielt größere und kleinere Vielecke in die Wabenstruktur integriert sind, wodurch die Regelmäßigkeit der Wabenstruktur durchbrochen wird, was dem Tragwerk einen individuellen und besonderen Charakter verleiht, ohne dass dadurch die Stabilität der Struktur verringert wird. Ähnliche Strukturen sind beispielsweise in den Flügeln von Insekten (Libellen) aber auch bei Skelettstrukturen von Pflanzen (Blättern, Samenkapseln etc.) zu beobachten.
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Überwiegend handelt es sich bei den durch die Tragstruktur gebildeten Polygonen um Sechsecke und Fünfecke, jedoch können auch Siebenecke, Vierecke und Dreiecke auftreten, wodurch das Erscheinungsbild des Tragwerks aufgelockert wird, so dass ein Einklang zwischen der freien Form des durch das Tragwerk gebildeten Raumes und der Struktur des Tragwerks entsteht.
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Die am Verbindungsknoten gebildeten Winkel weisen vorzugsweise eine Winkelweite von mindestens 60° und maximal 165° auf. Aus fertigungstechnischen Gründen variieren die Winkel dabei vorteilhaft in Winkelsprüngen von 15°. Die Vielecke selber besitzen einen Durchmesser zwischen 30 cm und 120 cm, vorzugsweise weisen die Polygone einen mittleren Durchmesser von 40 cm bis 60 cm auf.
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Dieses fachwerkartige Gerüst ist als Traggerüst für die Außenhaut des Ruhe- und Entspannungsraumes vorgesehen, die aufgrund der vorgesehen, der natürlichen Umgebung angepassten freien Form des Ruhe- und Entspannungsraumes vorteilhaft aus einem flexiblen, frei formbaren Material gebildet wird. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Ruhe- und Entspannungsraumes wird die Außenhaut aus einem wärmebiegsamen Kunststein gebildet. Ein derartiger Kunststein wird beispielsweise unter dem Markennamen Corian® von der Firma DuPont angeboten und besteht zu einem Drittel aus Acrylharz und zu zwei Dritteln aus Aluminiumhydroxid, einem natürlichen Mineral, das aus Bauxit gewonnen wird. Ein besonderer Vorteil dieses Kunststeins besteht darin, dass das Material inert und nicht toxisch ist und unter normalen Temperaturbedingungen keine Ausgasungen freisetzt. Für die Verwendung als Außenhaut aber auch als Innenschale eines erfindungsgemäßen Ruhe- und Entspannungsraumes, der beispielsweise vielen unterschiedlichen Personen zu unterschiedlichen Zeiten zur Verfügung stehen soll, bietet der oben genannte Kunststein den weiteren Vorteil, dass seine Oberflächen porenfrei und damit erneuerbar sind. So können Verunreinigungen oder sonstige Schäden in der Regel mit einem handelsüblichen, leicht scheuernden Reinigungsmittel und einem Scheuerschwamm beseitigt werden, ohne dass das Material ausgetauscht werden muss.
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Es versteht sich von selbst, dass neben dem oben genannten Kunststein jedes andere geeignete Material zur Bildung der Außenhaut oder Innenschale eingesetzt werden kann, solange es flexibel ist und der gewählten freien Form des Ruhe- und Entspannungsraumes angepasst werden kann. So können das Tragwerk und die das Fachwerk bildenden Polygone auch mit anderen Kunststoffen oder natürlichen Stoffen bedeckt bzw. ausgefüllt werden.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass die für das Tragwerk eingesetzten Träger Holzträger sind, wodurch dem Ruhe- und Entspannungsraum eine besondere Atmosphäre verliehen wird, die noch dadurch gesteigert werden kann, wenn das Tragwerk im Innern des Ruhe- und Entspannungsraumes sichtbar ist, wobei die Holzträger dann vorteilhaft naturbelassen sind. Insbesondere kann bei der gleichzeitigen Verwendung von Kunststein die Atmosphäre des Raumes darüber hinaus optimiert werden, wenn ein Kunststein mit einer lichtdurchlässigen Optik eingesetzt wird.
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Da der Ruhe- und Entspannungsraum vorzugsweise im Freien, der Witterung ausgesetzt aufgestellt und eingesetzt werden soll, ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die Wandschale zusätzlich eine Wärmedämmung umfasst, an die sich zum Innern des Ruheraumes hin eine Installationsebene anschließt, die durch eine Dampfsperre von der Wärmedämmung getrennt ist. Den Abschluss zum Innern des Raumes bildet eine Innenschale, die wiederum vorzugsweise aus natürlichen Materialen, wie z. B. Holz, aufgebaut ist.
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Auch wenn der erfindungsgemäße Ruhe- und Entspannungsraum so konzipiert ist, dass er im Freien, der Witterung ausgesetzt aufgestellt und eingesetzt werden soll, steht dies natürlich einem Einsatz im Innern von Gebäuden nicht entgegen.
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Geeignete Orte für seine Aufstellung sind beispielsweise Betriebsgelände von Unternehmen, die ihren Mitarbeitern während oder neben der Arbeitszeit Gelegenheit zur Entspannung und Regeneration anbieten wollen, öffentliche Parks oder sonstige Freiflächen im Stadtgebiet, wo derartige Ruhe- und Entspannungsräume von freien Benutzern für einen bestimmten Zeitraum angemietet werden können, Gelände von Kliniken, welche die Räume zur Unterstützung ihrer Therapie nutzen, Gelände von Wellness-Zentren, Dachterrassen oder auch private Gärten. In allen Fällen ist vorteilhaft vorgesehen, dass die jeweilige Umgebung und die Form und sonstige Beschaffenheit des Ruhe- und Entspannungsraumes aufeinander abgestimmt sind und miteinander harmonisieren, so dass der erfindungsgemäße Ruhe- und Entspannungsraum nicht als Fremdkörper wahrgenommen wird, wodurch der Regenerations- und Entspannungserfolg bei der Benutzung des Raumes geschmälert werden könnte. Ein Beispiel für eine derartige Anpassung wäre ein Ruhe- und Entspannungsraum in einem Parkgelände, wobei der Raum der Form und dem Erscheinungsbild eines Steines angepasst ist.
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Vorzugsweise weist der Ruhe- und Entspannungsraum lediglich eine Zugangsmöglichkeit zum Betreten und Verlassen des Raumes auf und es ist kein Sichtkontakt nach Außen vorgesehen, um auf diese Weise jede Ablenkung zu vermeiden, die einer Entspannung und Regeneration beeinträchtigen könnte. Dabei werden die Räume, die zusätzlich wärme- und schallgedämmt sowie klimatisiert sind, über eine Lüftungsanlage mit ausreichend Frischluft versorgt. Je nach Anwendung kann die Frischluft wahlweise mit Duft- oder Aromastoffen versetzt werden, um so das Wohlbefinden des Benutzers zu steigern.
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Die Größe des Ruhe- und Entspannungsraumes richtet sich nach der Nutzung und der jeweiligen gültigen Bauordnung, um auf diese Weise das Aufstellen in bebauten Gebieten ohne große baurechtliche Probleme zu ermöglichen. So ist beispielsweise das Aufstellen von geschlossenen Räumen mit einem Volumen kleiner 40 m3 in Baden Württemberg nach § 50 LBO ohne Baugenehmigung zulässig. Dies entspricht bei einer Höhe von 2.66 m den Außenabmessungen von 3.0 × 5.0 m, womit eine akzeptable Innenraumgröße realisiert werden kann, die eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten in Bezug auf die auszuwählende Gebäudetechnik und die entsprechende Nutzung des Innenraumes zulässt.
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Im Folgenden sollen beispielhaft einige Nutzungsmöglichkeiten aufgezählt werden, für die dann eine entsprechende Gebäudetechnik zu installieren wäre. So ist jeweils alternativ an einen spirituellen Entspannungsraum für asiatische Meditation, religiöse Andacht, Yoga, Pilates, Qi-Gong oder Ähnliches gedacht. Mit entsprechender Ausstattung könnte der erfindungsgemäße Ruhe- und Entspannungsraum aber auch als multimedialer Raum zum Hören von Musik oder Ansehen von Videos genutzt werden. Als weitere Anwendung kann ein Gesundheitsraum mit Lichttherapie, Lichtdusche, Wärmetherapie oder Inhalationen in Betracht gezogen werden. Auch wenn der erfindungsgemäße Raum als Ruhe- und Entspannungsraum konzipiert ist, spricht nichts dagegen, ihn gegebenenfalls als Fitnessraum zu nutzen und mit den entsprechenden Geräten auszustatten.
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Bei dem Konzept für den Ruhe- und Entspannungsraum ist insbesondere auch an eine öffentliche Verfügbarkeit des Raumes gedacht, wobei beispielsweise über eine App auf dem Smartphone oder dem Computer via Internet die Benutzung für eine bestimmte Zeit reserviert werden kann. Der Benutzer erhält einen Zutrittscode, der ihm den Zugang zu den Räumlichkeiten freigibt. Gleichzeitig hat der Betreiber die Möglichkeit, die Belegung des Raumes zu kontrollieren und zu steuern sowie den Raum mit einem Zimmerservice wieder in einen ordnungsgemäßen Zustand für den nächsten Benutzer zu bringen.
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Die Technik für das Betreiben der oben aufgeführten Module ist in einer Installationszentrale angeordnet, die bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung gleichzeitig als Sockel für den Ruhe- und Entspannungsraum dient. Die Ausführung der einzelnen technischen Module erfolgt über eine entsprechende Installationsebene, die in der Wandschale integriert ist. Es versteht sich von selbst, dass optional auch jede andere passende Anordnung der Technik im Rahmen der vorliegenden Erfindung umgesetzt werden kann.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen ausführlich erläutert. Dabei zeigen
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1 einen Längsschnitt durch den Ruheraum,
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2 eine Schnittdarstellung der Wandschale,
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3 eine Ausschnitt der Tragstruktur,
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4 eine perspektivische Darstellung eines Verbindungsknotens,
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5 eine Draufsicht auf einen Verbindungsknoten und
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6 die perspektivische Darstellung eines Trägers.
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Die 1 zeigt den Längsschnitt eines freistehenden Ruhe- und Entspannungsraumes 1, der eine der Natur nachempfundene nichtorthogonale Struktur aufweist, die im vorliegenden Fall an einen abgerundeten Stein erinnert. Die Höhe beträgt ca. 2.6 m, während die Länge ca. 5 m aufweist, so dass bei einer Breite von ca. 3 m das Volumen des Ruhe- und Entspannungsraumes 1 unter 40 m3 liegt und damit beispielsweise nach § 50 LBO des Landes Baden Württemberg ohne Baugenehmigung aufgestellt werden darf. Die Wandschale 2 ist mehrschichtig aufgebaut und umfasst eine Außenhaut 4, die bei einer vorteilhaften Ausgestaltung aus einem mineralischen Werkstoff aufgebaut ist. Unter der Außenhaut 4 ist eine Wärmedämmung 7 angeordnet, gefolgt von einer Installationsebene 9 für die Technik, wobei zwischen diesen beiden Schichten eine Dampfsperre 8 vorgesehen ist. Zum Innern des Ruheraumes 1 hin ist eine Innenschale 10 vorgesehen, die vorteilhaft aus Holz besteht. Im vorliegenden Fall wird der Gesamteindruck der nichtorthogonalen Struktur zusätzlich durch die Gestaltung des Innenraumes unterstrichen, wobei eine an die Innenschale angepasste Sitzgarnitur 11 vorgesehen ist. Der Ruheraum 1 ist auf einer sockelartigen Installationszentrale 12 angeordnet, von der aus die jeweiligen optionalen Anwendungsmodule gesteuert werden. Die Installationszentrale 12 dient gleichzeitig als Bodenplatte für den Ruheraum 1.
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In der 2 ist ein vergrößerter Ausschnitt aus der Schnittdarstellung der Wandschale 2 aus 1 wiedergegeben. Bei dieser vergrößerten Darstellung sind zusätzlich die Träger 3 zu erkennen, die ein dreidimensionales gekrümmtes Tragwerk für die Wandschale 2 des Ruheraums 1 bilden. Über den Trägern 3 ist die Außenhaut 4 angeordnet, während zwischen den Trägern 3 eine Wärmedämmung 7 integriert ist. Zum Innern des Ruheraums 1 hin folgt die Installationsebene 9 für die Technik, die von der Wärmedämmung 7 durch eine Dampfsperre 8 getrennt ist. Die Innenschale 10 bildet den Abschluss der Wandschale 2 zum Innenraum.
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Die 3 zeigt eine schematische Darstellung des Aufbaus der fachwerkartigen Gerüststruktur aus Trägern 3, die über dreistrahlige Verbindungsknoten 5 miteinander verbunden sind und so ein aus einer Vielzahl von Polygonen 6 aufgebautes Fachwerk ausbilden. Die einzelnen Polygone 6 besitzen einen Durchmesser zwischen ca. 30 cm und ca. 120 cm, wobei überwiegend Fünf- oder Sechsecke ausgebildet werden. Die von der Holzträgern 3 an den Verbindungsknoten 5 gebildeten Winkel A besitzen eine Winkelweite von mindestens 60° und maximal 165°.
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In der 4 ist in einer perspektivischen Darstellung ein Ausschnitt aus der Gerüststruktur mit einem dreistrahligen Verbindungsknoten 5 und den dazugehörenden Trägern 3 zu sehen, wobei mit einer zusätzlichen perspektivischen Explosionsdarstellung der Zusammenbau der Träger 3 verdeutlicht wird.
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Die 5 zeigt eine Draufsicht auf den dreistrahligen Verbindungsknoten 5 aus 4 mit einem Winkel A1, der eine Winkelweite von 165° aufweist, einem Winkel A2 mit einer Winkelweite von 60° und dem Winkel A3 mit einer Winkelweite von 135°. Der Vollständigkeit halber ist auch in diesem Fall eine Explosionsdarstellung der Träger 3 vor dem Aufbau des Verbindungsknotens 5 wiedergegeben.
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In der 6 ist ein einzelner Träger 3 perspektivisch dargestellt, wobei zu erkennen ist, dass der Träger 3 eine Krümmung aufweist, mit der gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung das gekrümmte Tragwerk realisiert wird, während die Verbindungsknoten aus technischen Überlegungen vorzugsweise eben angeordnet sind.
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Als Material für die Träger 3 können neben Holz selbstverständlich auch künstliche Materialien wie Kunststoffe oder Metalle eingesetzt werden, die gegenüber Holz möglicherweise den Vorteil einer größeren Witterungs- und Formbeständigkeit aufweisen, wobei generell sowohl die Materialien als auch die individuelle Einrichtung des Ruhe- und Entspannungsraumes 1 vom jeweiligen Gesamtkonzept und Verwendungszweck abhängen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ruhe- und Entspannungsraum
- 2
- Wandschale
- 3
- Träger
- 4
- Außenhaut
- 5
- Verbindungsknoten
- 6
- Polygon
- 7
- Wärmedämmung
- 8
- Dampfsperre
- 9
- Installationsebene
- 10
- Innenschale
- 11
- Inneneinrichtung
- 12
- Installationszentrale
- A
- Winkel
- A1
- Winkel (165°)
- A2
- Winkel (60°)
- A3
- Winkel (135°)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10039718 C2 [0005]
- DE 10343976 A1 [0006]
- DE 19906452 C1 [0007]